Zum Inhalt der Seite

Itachis Leben

Teil 1: Schicksalswellen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, ich gebe zu, in diesem Kapitel kommen die Leute in Konoha nicht vor. Aber dafür geht es um Madaras Pläne und Nagatos Gedanken. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Macht und Mondaufgang

Geld für die Kinder beschaffen. Madara wachte mit dem Gedanken daran auf, trug ihn den ganzen Tag mit sich herum und ging damit schlafen. Das noch unbekannte Haus, in das zu ziehen er mit den Kindern vorhatte, musste in Stand gehalten werden, Bücher hatten auch ihren Preis und vor allem galt es, genug Geld für die Zukunft zur Seite zu legen. Zwei Kinder zu haben, bedeutete auch finanzielle Sicherheit für sie zu schaffen. Und genau da lag das Problem: woher sollte ein Deserteur wie Madara in dieser abgelegenen Gegend genug Geld bekommen, um zwei kleine Kinder durchzubringen? Die Leute hier hatten selbst nichts, kämpften in den Kriegstrümmern ums Überleben und versuchten, die zersprengten Felder zu bestellen.

Madara verließ morgens das Haus, gab Nagato die Anweisung, nicht hinauszugehen und gut auf Konan aufzupassen, und machte sich auf die Suche. Er fragte Bauern, Kleinhändler und auch die etwas zwielichtigeren Gestalten auf der Straße nach geheimen Lagern oder Untergrundleuten, ging in sämtliche Restaurants, egal wie finster sie aussahen und fragte sich dort ebenfalls durch. Dabei kam ihm zugute, dass die Zustände als Nachwirkung des Krieges recht anarchisch waren und der Schwarzmarkt ebenso blühte wie zahlreiche zwielichtige Geldverleiher. Hier jemanden zu finden, der nicht viel fragte, war nur eine Frage der Zeit und Madara hatte nicht das geringste Problem damit, sich mit den dunklen Gestalten der Unterwelt abzugeben.

Er wollte eine Zukunft für Konan und Nagato, egal, woher die Mittel dazu kamen. Denn was hatte er als Deserteur schon noch an Ansehen zu verlieren, vor allem hier, wo ihn sowieso niemand kannte? Den Namen Uchiha hatte man hier noch nie gehört.

Nach fast zwei Monaten stieß er bei seiner unermüdlichen, täglichen Suche auf einen abgerissenen, angetrunkenen Straßenräuber, der ihm verriet, dass es in einer großen, dunklen Höhle außerhalb des Tals jemanden gab, der sehr erfolgreiche Geldgeschäfte in der tiefsten Unterwelt machte. Den Namen wusste der Straßenräuber nicht, nur, dass dieser Typ schon seit vielen Jahren durchs Land zog und eine feste Größe in der organisierten Kriminalität war. Madara folgte der Spur beharrlich, fragte sich weiter durch und erfuhr schließlich den genauen Ort der Höhle und den Namen des Mannes: Kakuzu.

Die Sonne schien an jenem Morgen, als Madara sich auf machte, um den weiten Weg zu jener Höhle auf sich zu nehmen. Da es diesmal um ein sehr viel längeres Stück Weg ging als bisher, konnte er Konan und Nagato nicht einfach in der Hütte lassen. Er räumte wieder alles, was sie inzwischen besaßen, in den innersten Raum, stellte dabei fest, dass die Hütte ihm zu klein und baufällig für ein dauerhaftes Zuhause war und sorgte dafür, dass die Kinder sich ordentlich anzogen. Besonders Konan war nur schwer davon zu überzeugen, sich praktische Kleidung für den langen Weg anzuziehen. Sie bevorzugte ihr rosa Lieblingskleid und weiße Socken, sah jedoch schlussendlich ein, dass sie mit einer Hose und dunklen Schuhen heute besser beraten war.

„Bald ziehen wir wieder um“, sagte Madara, „vielleicht finden wir ja heute eine neue Hütte. Die hier ist zu klein.“

Nagato nickte. Er hatte Madara inzwischen als Anführer akzeptiert, sogar fast als eine Art Vaterfigur.

„Au ja, umziehen!“, quietschte Konan.

Madara hob sie hoch und setzte sie auf seine Schultern.

Die rote Rüstung nahm er in einer Schriftrolle mit, ebenso wie sämtliche Waffen, die er besaß. Kakuzu galt als äußerst gefährlich und falls es über dem Geld zu einem Streit kommen würde, wollte Madara gut vorbereitet sein. Allerdings vertraute er so sehr auf seine eigenen Fähigkeiten, dass er sich keine Sorgen machte.

Auf dem Weg begann Nagato, Fragen zu stellen. Dunkle Fragen, auf die Madara selbst nicht immer eine Antwort wusste.

„Wie bekommt man Macht?“, fragte Nagato und sah zu seinem Beschützer auf.

„Macht? Meinst du Stärke?“

„Ich meine sowas, das einen sehr stark macht, damit einem keiner was tun kann.“

„Man muss viel üben, also die Dinge, die man gut kann, noch besser machen und sich daran weiterentwickeln. Aber das weißt du doch schon, Nagato.“

Der Junge mit den unheimlichen, blasslila Augen starrte auf den Boden, sein Gesicht spiegelte seine Gedanken. Gedanken, die im Kopf eines Siebenjährigen absolut nichts zu suchen hatten.

„Ja, ich weiß. Aber das meine ich gar nicht“, sagte er und zog die Augenbrauen zusammen, „sondern, dass sich niemand mehr traut, einem was zu tun. Weil man etwas ganz gewaltig Großes hat, das alle Feinde in Schach hält. Solche Macht. Wie kriegt man die?“

Madara fragte sicherheitshalber noch einmal nach: „Sprichst du von einem Jutsu oder von etwas anderem?“

„Wenn ein Jutsu das kann, dann will ich das Jutsu lernen. Wenn etwas anderes diese Macht hat, will ich es haben. Egal, was es ist“, so deutlich hatte Nagato seine Gedanken bisher nicht ausgedrückt. Madara erschrak. Er hatte kaum eine klare Vorstellung davon gehabt, in welchen dunklen Abgründen sich die Seele des Jungen aufhielt.

„Und was würdest du dann tun?“, fragte er und sah vorsichtshalber nach, ob Konan schlief. Ja, sie hatte sich mit geschlossenen Augen an sein Haar geschmiegt und schlief offensichtlich schon eine ganze Weile.

Nagato blieb stehen und sah in den Himmel. Dunkle Wolken waren aufgezogen und als wäre der Blick des Jungen ein geheimes Signal, begann es leicht zu nieseln. Madara drehte sich zu ihm um.

„Dann würde ich allen, die sowas wie Krieg machen, zeigen, wie weh das tut.“

Der Hass in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er steckte beide Hände aus, fing ein paar Regentropfen auf und atmete mit geschlossenen Augen den Geruch des Regens ein.

Madara wandte sich ab, hob Konan vorsichtig von seinen Schultern und kramte einen Regenumhang aus dem Rucksack. Während er sich den Umhang um die Schultern legte, sein Haar darunter verbarg und der aufgewachten Konan ihre Regenkleidung überzog, versuchte er, den erschreckenden Gedankengang Nagatos zu verarbeiten. Das, was der Junge da vorhatte, war nicht einfach die Wut eines Kindes, das kein glückliches Leben führte, sondern, sollte er davon nicht loskommen und mit diesen Gedanken heranwachsen, eine ernste Bedrohung.

„Zieh dir auch einen Umhang an“, sagte Madara.

Nagato schüttelte den Kopf, den Blick noch immer auf den grauen Himmel gerichtet. Sein orangenes Haar bildete dazu einen krassen Farbkontrast, der trotz des leuchtenden Farbtons nicht im Geringsten bunt wirkte.

„Ich mag Regen“, erwiderte er, jedoch ohne jedes Lächeln.

Als sie nach über zwei Stunden den Rand des Tals erreicht hatten, war der Junge vollkommen durchnässt. Mochte ja sein, dass er nichts dagegen hatte, aber seiner Gesundheit würde es nicht gefallen, wenn er noch länger tropfnass durch die Gegend lief.

Madara konnte den Bergvorsprung, unter dem Kakuzus Höhle lag, schon durch den Regenschleier sehen. Er setzte Konan ab, fachte ein Feuer an und befahl Nagato mit einem Lächeln, sich daran aufzuwärmen. Dass der Junge gut auf seine kleine Schwester, die sie zweifellos für ihn war, aufpassen würde, stand außer Frage.

„Ihr beiden bleibt hier und verhaltet euch ruhig. Und wenn ich ruhig sage, meine ich, richtig ruhig. Kein Wort, das nicht unbedingt sein muss. Und sitzen bleibt ihr auch. Verstanden?“

Konan nickte gehorsam, Nagato starrte in die Flammen und gab ein zustimmendes „M-hm“ von sich.

„Ich bleibe auch nicht lange weg“

Obwohl es ja nicht das erste Mal war, dass er die beiden allein ließ, hatte er kein gutes Gefühl. Vielleicht deshalb, weil das hier nicht die Waldhütte, sondern irgendein Platz in einer verregneten, von den Folgen des gerade erst beendeten Krieges beschädigten Halbwildnis war. Er würde sich beeilen müssen, um schnell wieder bei den Kindern sein zu können.

Mit der gewohnten Geschwindigkeit eines Ninja legte Madara den Rest des Weges zur Höhle zurück. Als er sie fast erreicht hatte, streiften seine Gedanken für einen kurzen Augenblick an Izuna vorbei und sein Blick wurde für Sekunden unklar, aber ebenso schnell hatte er sich wieder gefangen und betrat die Höhle, aus der ihm ein eisiger Wind entgegenwehte. Sie hatte also irgendwo eine zweite Öffnung.

„Hallo?“, rief er, „ist hier jemand?“ Seine eigene Stimme hallte in der Dunkelheit wieder und hinter ihm rauschte der Regen.

Aus der kalten Finsternis waren Schritte zu hören, schwer und zielstrebig, die Schritte eines selbstbewussten, starken und äußerst erfahrenen Kämpfers. Madara hatte keine Ahnung, wie sein Gegenüber aussehen könnte, tippte aber auf das typische vernarbte Gesicht und einen stark kampfgeprägten Körper mit den Zeichen von jemandem, der draußen lebte.

„Was willst du?“, die Stimme war tief, hatte einen Klang von Alter, Macht und der Finsternis der Unterwelt.

„Ich habe gehört, du verleihst Geld“, sagte Madara laut.

Der Mann stand noch immer im Dunkel, als er antwortete: „Nur gegen eine ordentliche Gegenleistung.“

„Zeig mir dein Gesicht und wir kommen überein“, bestimmte Madara, sich seiner eigenen Stärke vollauf bewusst.

Kakuzu trat aus dem Schatten. Er war ein recht hochgewachsener, in einen bodenlangen, schwarzen Mantel gekleideter Kämpfertyp mit dunklerer Haut und einer finsteren Autorität. Sein Gesicht wurde von einer Art Tuch verborgen, das seinen ganzen Kopf bis auf die leer wirkenden, dunkelgrünen, blutunterlaufenen Augen vollkommen verhüllte. In der rechten Hand hielt er einen schwarzen Koffer.

„Wie hast du diesen Ort gefunden?“, fragte er.

„Straßengerede“, antwortete Madara unbestimmt.

„Und was hast du zu bieten?“, beharrte Kakuzu.

Madara war sich im Klaren darüber, dass jemand aus der Unterwelt an mehr als nur interessanten Waffen oder ein paar Informationen interessiert sein würde. Er hatte sich seine Gedanken dazu gemacht. Seine Pläne bezüglich einer Veränderung der Welt waren allein kaum umzusetzen und für ein so revolutionäres Unterfangen konnte man starke Leute mit allerlei Verbindungen immer gebrauchen. Deshalb hatte Madara vor, Kakuzu eine Teilhabe an seinen Plänen anzubieten.

„Ich habe Pläne. Sehr große Pläne, in denen es auch um Macht und Kämpfe geht. Wenn du mir Geld leihst, werde ich diese Pläne umsetzen und dich an ihrem Ergebnis teilhaben lassen“ antwortete Madara auf die wiederholte Frage seines Gegenübers. Dass er nicht vorhatte, den offensichtlich schwerkriminellen Kämpfer danach einfach mit irgendeinem Anteil laufen zu lassen, verschwieg er natürlich. Aber dessen Kraft war verlockend nützlich und Madara ließ sich in diesem Moment dazu hinreißen, mitzumachen.

„Wenn ich sowieso schon gegen das Gesetz stehe, kann ich das auch gleich ausnutzen“, dachte er.

„Wie viel?“, fragte Kakuzu.

Madara nannte eine Summe, die zwar recht hoch, aber für das, was er dafür bot, durchaus angemessen war.

„Und wofür brauchst du das ganze Geld?“, wollte der Maskierte wissen.

„Um die Pläne zu verwirklichen, von deren Ergebnis du deinen verdienten Teil bekommen wirst“ erwiderte Madara. Verdienter Teil hieß in Kakuzus Fall, dass er irgendwann beseitigt werden musste. Es gab manchmal Dinge, die verschwieg man einfach.

Madara hatte solche Sachen schon oft genug erlebt. Izunas linkes Sharingan war auch so eine Angelegenheit.

„Wie genau sehen diese Pläne aus?“

„Du willst aber auch echt alles wissen“, dachte Madara und antwortete: „Bijuu-Geister. Sagt dir das was?“

Kakuzu nickte.

Madara hätte gern gewusst, woher Kakuzu über die Bijuu Bescheid wusste, verschob diese Frage aber auf einen unbestimmten späteren Zeitpunkt. Jetzt ging es erst einmal nur um Geld.

Der andere schien langsam ungeduldig zu werden und Madara hatte das Gefühl, dass Ungeduld in diesem Fall gefährlich war. Er musste alle Informationen, die Kakuzu haben wollte, sofort auf den Tisch legen.

„Mein Name ist Madara und ich weiß, wo die Geister sind. Und auch, wie man an sie herankommt. Genauer gesagt weiß ich eigentlich alles über sie, was man nur über Bijuu wissen kann. Ich will sie sammeln und dann… habe ich etwas mit ihnen vor“, er machte eine längere, spannende Pause und sagte dann, etwas leiser und mit einem dunklen Unterton: „Es geht, wie gesagt, um viel Macht.“

„Macht klingt gut“, erwiderte Kakuzu nach einer Weile und hob den schwarzen Koffer in seiner Hand ein Stück an. Er stellte ihn auf einen Felsbrocken an der Wand der Höhle und ließ die silbernen Schlösser aufschnappen. Der Koffer war bis zum Rand mit ordentlich gestapelten Geldbündeln gefüllt. Madara zählte mit einem Blick durch. Das war genau die Menge, die er wollte.

„Ich neige dazu, jedem zu misstrauen“, sagte Kakuzu und gab zu verstehen, dass er den Koffer nicht herausrücken würde, solange Madara keine Versicherung zu weiterer Zusammenarbeit gegeben hatte. Offenbar war sein Interesse geweckt. Natürlich. Bijuu interessierten jeden, der Macht wollte.

„Ich brauche deine Fähigkeiten. Also sei dir sicher, dass ich wiederkommen werde“, versicherte Madara, „und du wirst nicht der einzige sein, den ich an diesen Plänen teilnehmen lasse.“

Endlich rückte der Maskierte den Koffer heraus und Madara verließ damit die Höhle. Er hatte das Gefühl, ein gutes Geschäft und den Anfang zur Umsetzung seiner großen Pläne gemacht zu haben. Kakuzus Kraft würde sich sicher als sehr brauchbar erweisen.

Als Madara wieder bei Nagato und Konan angekommen war, lagen beide neben dem fast heruntergebrannten Feuer und schliefen. Er verstaute den Koffer im Rucksack, hob das kleine Mädchen wieder auf seine Schultern und nahm ihren Bruder auf seine Arme. So machte er sich wieder auf den Rückweg in die kleine Waldhütte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sandra-Lavi-Bookman
2013-05-04T18:09:07+00:00 04.05.2013 20:09
Uii ist ja sehr interessant dieses Kapitel.^^
Bin wirklich sehr gespannt wie es weiter geht.

Ist dir wieder echt super gelungen. Mach weiter so ;)
lg Sandi
Antwort von: Harulein
04.05.2013 20:30
Ja, da weht ein Hauch von Schicksal durch die Fanfic... sowas kann Madara ja.
Geht bald weiter, vielleicht auch erst mit "Bau es wieder auf", mal sehen, wo mir zuerst wieder die Inspiration kommt.
lg
Haru


Zurück