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Regen

Tripelpunkt Teil 2
von

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Ein Donnergrollen

Ich freue mich tierisch, dass nach einem Kapitel schon wieder so viele dabei sind. Vielen Dank für die Favos
 

Kapitel 2: Ein Donnergrollen
 

Nachdem Ray im Bad verschwunden war schlug Kai wieder die Augen auf. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Ray war doch tatsächlich errötet, als er seine Blicke bemerkt hatte. Doch was hatte Ray denn geglaubt? Dass Kai sich die Gelegenheit entgehen lassen würde ihn anzusehen, während er sich fröstelnd aus seinen Klamotten schälte?

Niemals.

Doch Rays verbohrter Stolz hatte es ihm scheinbar nicht erlaubt sich im Bad umzuziehen. Kai amüsierte Rays rebellischer Stolz, der in unerwarteten Momenten so plötzlich aufflammte. Es machte ihn in einer unbestimmten Weise liebenswert.

Egal wie lange Kai nach Fehlern und Kritikpunkten bei ihm suchte, alles was er fand war eigentlich nicht erwähnenswert oder sorgte sogar noch dafür, dass sich Kai noch stärker zu ihm hingezogen fühlte.

Er hatte geglaubt, dass es besser werden würde, wenn Ray von seinen Gefühlen wusste. Das seine Gefühle vergehen würden, oder Ray sie er erwiderte, so unmöglich das auch schien.

Doch es wurde nicht besser und Kai musste sich eingestehen, dass er eigentlich gar nicht wollte, dass sich an seinen Gefühlen für Ray etwas änderte.

Ray war eine Droge für ihn, und wie jede gute Droge verpasste sie ihm einen Adrenalinschub, wenn er mit ihr in Berührung kam. Sein Herz raste und ein angenehmes Kribbel durchfuhr ihn, wenn Ray ihn anlächelte, ihn zufällig berührte, seinen Namen aussprach. Einen Zustand den er noch nicht einmal mit zehn Tassen Kaffee erreichen konnte. Kai liebte es in diesem Zustand der süßen Verlockung zu baden, wenn sein Herzschlag sich beschleunigte und sein Blut erhitzt durch seine Adern pulsierte.

Allerdings verleitete Ray einen auch, wie jede gute Droge, mehr zu wollen. Kai wollte wissen wie Ray schmeckte, wie sich seine heiße Haut anfühlte, …

Er hatte das Gefühl den richtigen Kick noch nicht gespürt zu haben und die Versuchung war immer da, lag nachts meist nur wenige Meter von ihm entfernt.
 

Ein tiefes Grollen entwich Kais Kehle. Diese Nähe zu Ray, mit ihm ein Zimmer zu teilen und doch würde nichts zwischen ihnen passieren. All das machte ihn schier wahnsinnig.

Vielleicht wäre es klug einen Weile nicht in Rays Nähe zu sein, sondern sich irgendwo abzulenken, überlegte Kai. Er musste sich beschäftigen um seine Gedanken von Ray wegzulenken. Die einfache Abwesenheit des Chinesen würde nicht bedeuten, dass dieser sich auch aus seinen Gedanken fern hielt. Rays zu spät kommen heute Abend hatte ihm das mal wieder bewiesen.

Morgen würde das zweite Halbfinale des Beyblade Masters stattfinden. Dort würde sich entscheiden, gegen wen sie übermorgen im Final antreten würden. Es würde also egal sein, wenn er heute Nacht irgendwo ein wenig Ablenkung suchte und vielleicht zu wenig Schlaf bekam.

Kai stand auf und ging zum Kleiderschrank hinüber. Auf halben Weg erinnerte er sich noch daran kurz bei Max und Tyson auf dem Zimmer anzurufen und ihnen Bescheid zu geben, dass Ray wieder da war.
 

Kai hatte sich gerade wieder umgezogen und begutachtete seine Erscheinung im Spiegel neben dem Schrank als Ray aus dem Badezimmer trat.
 

„Willst du noch weg?“, fragte der Schwarzhaarige leicht irritiert. Ray fröstelte immer noch und beeilte sich unter seine Bettdecke zu schlüpfen.
 

„Ja. Es wird spät werden.“ Kai ging zur Tür und schaltete das Licht aus. „Schlaf gut.“, sagte er noch bevor er verschwand.
 

***
 

Ray lag frierend unter seiner Bettdecke in der Dunkelheit. Die Minuten flossen zäh dahin, doch das kalte Gefühl in seinen Händen und Füßen wollte nicht verschwinden.

Das Heulen des Windes und das stetige Klopfen der Regentropfen gegen die Fensterscheibe unterstrichen die gespenstische Nacht mit ihrer kühlen Melodie.

Rays Blick fiel auf Kais Bett und er fragte sich ob die Decke wohl noch ein Teil von Kais Körperwärme gespeichert hatte. Natürlich hätte sich Ray auch unter eine warme Dusche stellen können, aber es war doch viel gemütlicher in ein warmes Bett zu schlüpfen. Er schlug seine Decke zurück und huschte zitternd zu Kais Bett hinüber. Er legte sich in das Bett und wickelte die Decke eng um sich.

Ray seufzte. Es war noch angenehm warm.

Er kuschelte sich in das Kissen und spürte wie die mollige Wärme in seinen Körper floss, langsam glitt er in den Schlaf hinüber.
 

***
 

Etwas Nasses tropfte auf Rays Gesicht und weckte ihn. Er öffnete verschlafen die Augen. Das Licht im Zimmer war wieder eingeschaltet. Kai lehnte über ihm. Der Russe trug bereits wieder das ausgewaschene T-Shirt, das er als Schlafanzugoberteil umfunktioniert hatte. Ray roch den süßen Duft von Kais Shampoo und sah dass dessen Haare noch nass von der Dusche waren. Das hatte also getropft.
 

„Du liegst in meinem Bett.“, Kais Stimme war samtweich und er sah den Schwarzhaarigen verwirrt an. Er hatte sich so nah zu Ray gebeugt, dass dieser den Alkohol in Kais Atem riechen konnte.
 

„Was?“, Ray rieb sich die Augen und setzte sich halb auf. Kai lehnte sich ein Stück zurück.

Ray sah sich verwirrt um. Erst jetzt erinnerte er sich wieder daran sich in Kais Bett gelegt zu haben.
 

„Wie spät ist es?“, fragte er und griff nach dem Reisewecker auf dem Nachtisch.

Er zeigte halb vier Uhr morgens an. Ray stöhnte und vergrub sich wieder in dem Kissen.

„Ich erklär ´s dir morgen. Du kannst in meinem schlafen.“, murmelte Ray bereits wieder im Halbschlaf.
 

Kai blieb noch einige Augenblicke auf dem Rand des Bettes sitzen. Die tiefen und gleichmäßigen Atemzüge verrieten ihm, dass Ray bereits wieder eingeschlafen war. Er fuhr sich fahrig mit den Fingern durch das nasse Haar. Tropfen verteilten sich auf der Bettdecke und hinterließen dunkle Flecken.

Was dachte sich Ray nur dabei in seinem Bett zu warten? Wusste der Schwarzhaarige überhaupt wie das für ihn ausgesehen hatte? Es war zum Haare raufen, wie schnell es Ray immer wieder schaffte Kais Gefühlswelt in Unordnung zu bringen, die der Russe doch lieber in kontrollierter Aufgeräumtheit beließ.

Ein einziger Blick auf Ray, der sich in seinem Bett unter den Decken zusammen gerollt hatte und friedlich schlief hatte genügt, um den ziemlich guten Sex zu vergessen, den er heute Abend mit einem Fremden gehabt hatte.

Kai hatte sich geduscht und an Rays Bett gesetzt, um sich eine Weile des Illusion hinzugeben: Ray hege Absichten ihm gegenüber. Nur um vom Gegenteil überzeugt zu werden, als Ray aufgewacht war.

Warum lag der Schwarzhaarige zum Teufel nochmal in seinem Bett?
 

***
 

Als Ray am nächsten Morgen aufwachte schlief Kai noch tief und fest. Ray stand auf und öffnete die Tür, die auf einen kleinen Balkon hinaus führte. Der Regen hatte über Nacht aufgehört, doch flache Pfützen standen noch auf dem Betonboden des Balkons. Ray trat nicht hinaus, aber genoss einige Minuten lang die kühle, vom Regen gereinigte Morgenluft. Er sah hinauf zum Himmel und seufzte. Graue Wolken hingen über der Stadt und versprachen erneuten Regen.

Er beließ die Balkontür halb geöffnet und ging ins Bad.
 

Ray kämmte sich gerade seine Haare vor dem Spiegel, als die Tür zum Badezimmer aufging.

„Tut mir leid. Ich dachte du wärst schon beim Frühstück.“, entschuldigte sich der Russe, als er Ray bemerkte und wollte schon wieder gehen.

„Nein, kein Problem. Ich bin gleich fertig. Du kannst schon reinkommen.“, hielt Ray ihn aber davon ab und setzte sich auf den Rand der Badewanne um Kai Platz am Waschbecken zu machen.

Kai nickte trat zum Waschbecken und griff nach seiner Zahnbürste.
 

„Wo warst du gestern noch?“, fragte Ray um das aufgekommene Schweigen zu überbrücken, während er sich mit dem Kamm weiterhin durch sein schwarzes Haar fuhr. Eigentlich brauchte er diese Frage nicht mehr zu stellen. Ray konnte sich schon vorstellen wohin Kai gestern noch gegangen war und was er getrieben hatte.

Das ,was Kai immer tat, wenn er sich weg stahl. Max und Tyson hatten sogar schon Wind von Kais nächtlichen Ausflügen bekommen. Allerdings hatten sie sich davor gehütet dem Russen allzu viele Fragen zu stellen.

Ray war sich nicht sicher ob die zwei bereits wussten, dass Kai schwul war; wenn nicht wollte er es dem Russen lieber selbst überlassen sich zu outen.
 

„Ich war noch in einem Club.“, sagte Kai und tat sich Zahncreme auf seine Zahnbürste.
 

„War es nett?“, fragte Ray, als Kai keine Anstalten machte mehr zu erzählen.
 

„Hmm.“, Kai nickte und begann sich die Zähne zu putzen. Ray verzog missbilligend das Gesicht. Kais Gesprächigkeit am Morgen ließ eindeutig zu wünschen übrig, wie immer.

Er legte den Kamm in eines der Regalfächer, flocht mit geübten Bewegung sein langes Haar zu einem Zopf und machte dann Anstalten zu gehen. Der Schwarzhaarige hatte das Badezimmer schon fast verlassen, als Kais Stimme ihn zurückhielt.
 

„Ray“, sagte Kai nachdem er den weißen Schaum der Zahncreme in das Waschbecken gespuckt hatte.

„Du hast mir noch nicht erklärt, warum ich dich heute Nacht in meinem Bett gefunden habe.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  blackangel_tsukuyomi
2012-05-25T18:52:06+00:00 25.05.2012 20:52
Es geht weiter.^^

Ja Rei,das hast du noch gar nicht geklärt.XD
Ich muss da Minerva zustimmen,das hat mich auch ein wenig gewundert.
Rei scheint manchmal nicht wirklich der Hellste zu sein was das anbelangt,was?XD Ist ihm denn nicht klar,dass er damit ganz schön viele Missverständnisse aufwirft?
Mal sehen,was du da geplant hast,bin schon gespannt darauf.^^

Und Kai scheint sich so in Rei verknallt zu haben,dass er sich selbst keinen Gefallen tut.Ist er vielleicht maso?XD
Was er eigentlich so genau treibt interessiert mich auch.
Wie alt sind sie eigentlich gerade?
Hattest du das mal erwähnt und ich hab das übersehen?XD
Naja,es ging mir um nur um den Alk den Kai zu sich genommen hat.
Wir sind noch in Japan,oder?
Ist da trinken nicht erst mit 20 oder so erlaubt?
Aber egal,das vergessen wir einfach mal.^^

Auf jeden Fall war das wieder ein tolles Kapitel,ich finde es echt nur schade,dass du so wenig Rückmeldung bekommst.
Schließlich willst du ja sicher wissen,was deine Leser so darüber denken und ob du etwas verbessern kannst.
Naja,was soll man machen?
Man kann keinen dazu zwingen.
Dafür werden dich deine treuen Kommischreiber umsomehr unterstützen.^^

Ich lass jetzt einfach mal die kleinen Fehler sein und freue mich schon auf dein nächstes Kapi.

Bis zum nächsten Mal.^^

LG


Von:  Minerva_Noctua
2012-05-21T18:42:53+00:00 21.05.2012 20:42
Hey!

Ich freu mich so über das Kapitel!
Und es war wirklich schön^^.
Schade nur, dass es so kurz ausgefallen ist.
Ich hoffe, es kommt bald die Fortsetzung.
Also Kai hat doch hingeschaut, der Schlingel:D
Na, recht hat er*fg*
Ich würde nur gerne genauer wissen, was Kai des Nachts genau treibt. Ob Rei wirklich weiß, dass Kai beim Weggehen dann auch Sex hat? Ich könnte mir vorstellen, dass er das nicht glaubt. Rei scheint manchmal etwas naiv.
Rei geht in Kais Bett, weil es noch warm ist? Das war vielleicht eine Aktion! Dass es ihm so gar nicht unangenehm ist, in das Bett eines anderen Mannes zu steigen, dessen Wärme noch darin zu fühlen ist, und von dem er weiß, dass er mehr von einem will als Freundschaft o.O
Besonders schön fand ich die Beschreibung von Kais Gefühl des Verliebtseins:-)
Sehr schön.
Ich wundere mich nur weiter, dass Kai sich Reis Nähe so antut und das Rei so gar keine Rücksicht nehmen möchte - aus Sturheit.
Aber na ja, der Gute weiß anscheinend auch nicht was er will und fühlt sich zumindest nicht von Kai abgestoßen (er kriecht ja schließlich in sein Bett. Ein "normaler" Mensch würde das doch nicht machen, außer vielleicht bei Geschwistern).
Ich warte schon darauf, dass Kai zu ihm sagt: "Bitte tu so etwas nicht mehr."
Ich mein, irgendwann muss Rei doch schnallen, dass nicht so einfach wieder alles auf Freundschaft zurückgesetzt werden kann.
Ach ja, und ich will wirklich wissen, was Kai so alles in den Clubs macht und mit wem er sich so einlässt. Hat er das denn vor dem Geständnis auch schon getan, oder erst jetzt als Ablenkung?
Die Szene, wo Kai tropfend über Rei gebeugt sitzt, ist auch sooo toll. Konnte ich mir richtig gut vorstellen^^.
Und was macht Rei? Bringt Kai völlig durcheinander und pennt dann, ohne sich etwas zu denken, einfach wieder ein.
*lol*
Ich hoffe, Rei wird nicht zum blauäugigen Dummchen und behält seine ruhige, kluge Art aus der Serie:-)
Freu mich schon sehr auf die Fortsetzung!

Bye

Minerva
Von: -Laluna-
2012-05-21T16:27:14+00:00 21.05.2012 18:27
AWWWWWWWWWWW!!!!
Wie gemein!! :D
*weiterlesen mag*
Ich bin einfach zu neugierig XDD

Ich finde man kann sich super sowohl in Ray als auch in Kai hineinversetzen =)
Mir macht es sehr viel Spaß deine FF zu verfolgen^^

Freu mich aufs nächste Kappi =)

LG
-Laluna-


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