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Can´t cange it

von

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Die Entschuldigung

Das Gesicht in meinem Kissen vergraben, lag ich auf dem Bett, als ich hörte, wie Shori die Treppenstufen rauf kam. Ich hätte jetzt eher erwartet, das er zu mir ins Zimmer kommt, stattdessen ging er tonlos an meiner Tür vorbei und kurz darauf hörte ich, wie er seine Zimmertür öffnete und wieder zuschlug. Nicht nur, dass ich ihn angelogen hatte, er dachte sicher auch, das ich schon am Tag vorher bei Wolfram war, mit ihm zusammen war, weil ich es so wollte, und ihm nicht genug vertraute, um ihm von Wolfram zu erzählen. So wie ich meinen Bruder kannte, fühlte er sich in seiner Ehre verletzt, und eine Entschuldigung war sowieso schon längst überfällig.
 

Aber ich blieb liegen, und dachte an das, was zuvor bei – ja bei meinem Freund passiert war. Rief mir sein Gesicht ins Gedächtnis und träumte vor mich hin. Meine Mutter hatte recht. Ich war verliebt. Und es fühlte sich nicht falsch, sondern gut an. Weil ich selbst in meinem Zimmer kein Licht angemacht hatte, sah ich durch den Türspalt, dass unten das Licht gelöscht wurde, also war es schon 22 Uhr. Wegen morgen machte ich mir keine Sorgen. Ich war mir sicher, meine Familie würde Wolfram mögen, auf seine seltsame Manieren und direkte Art hatte ich sie ja schon hingewiesen. Und Wolfram würde hier auch keine Eifersuchtsszene abziehen, auf wen auch.
 

Es wurde jetzt echt Zeit, Shori zu besuchen. Also stand ich auf, und ging zu seiner Tür. Ich hoffte einfach darauf, wenn ich ihm die Wahrheit erzählte, und mich entschuldigte, würde er es verstehen, und mir verzeihen. Sicher war ich nicht, er war selten wirklich böse oder enttäuscht von mir, aber wenn er es war, wurde ich mindestens eine Woche lang mit Ignoranz bestraft. Mir war jeder Streit lieber, als das und darum hatte ich schon ein mulmiges Gefühl im Magen, als ich anklopfte. Keine Antwort. Ich klopfte lauter.
 

„Komm rein." Das tat ich und sah ihn vor einem Computerspiel für Mädchen sitzen. Das war einer seiner Ticks. Es war jedes mal ein Schock für mich, ihn dabei zu sehen, auch ein Grund warum ich eigentlich nie in sein Zimmer ging, und so war es auch jetzt. Sprachlos sah ich ihm zu, und erkannte, das es bei diesem Spiel darum ging, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Es war ein Rollenspiel, und die Aufgabe in diesem Level war es, einen Friseur, ein Schminkstudio oder wie man das nannte, aufzusuchen, sowie Kleiderkauf, dazu gehörend natürlich auch Schnickschnack, wie Tasche, Gürtel, Hut und sonstigen Kram, den Mädchen gerne mochten.
 

Nachdem ich mich erholt hatte fragte ich ihn:“Kann ich mit dir reden?“ „Musst du nicht für deine Mathearbeit lernen." „Als ob ich dafür den Kopf hätte, Shori ich muss mit dir reden." Er gab keine Antwort, also setzte ich mich auf die Couch. Shori war der Ältere von uns und hatte das Privileg, eine Couch in seinem Zimmer zu haben, worum ich ihn ehrlich beneidete. Ich erzählte alles vom ersten Tag an, bis zu diesem Moment, so gut ich eben konnte und entschuldigte mich dann. Auf seine Reaktion wartend, blieb ich sitzen, wenn er keine Antwort gab, bedeutete das Aufmerksamkeitentzugsstrafe.
 

Shinou sei Dank, drehte er sich aber in seinem Bürostuhl zu mir um, und lächelte sogar ein bisschen. „Wenn du glücklich bist...“ Das war ich, ja. Also nickte ich. Er seufzte und setzte sich zu mir. Seinen Arm um mich legend, wollte er dann wissen:“Hättest du mir von deinem Freund erzählt, wenn er nicht angerufen hätte?“ Klar, die große Brudervertrauensfrage, ich hab´s ja gewusst. „Ich weiß nicht genau“, sagte ich ganz ehrlich, „ich glaube, nicht sofort. Ich meine, ich hab es ja selbst heute erst kapiert." Hoffentlich machte er mir keine Vorwürfe, das ich nicht zuerst mit Wolfram ins Kino gegangen war um Händchen zu halten oder dergleichen.
 

„Könnte sein, das du Probleme bekommst, in der Schule, auf der Straße, in deinem Verein. Ich möchte, dass du mir versprichst, es mir zu sagen, wenn etwas sein sollte." „Versprochen." Er nahm mich kurz in den Arm und ich ging wieder in mein Zimmer und ins Bett. Seine Reaktion brachte mir eine große Erleichterung, das hatte mir viel mehr zu schaffen gemacht, als ich gedacht hatte. Jetzt freute ich mich nur noch mehr darauf, Wolfram morgen in der Schule wiederzusehen, und ihn meiner Familie vorzustellen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Haruma-kun
2012-07-16T09:24:55+00:00 16.07.2012 11:24
Wie immer schönes chapter^^
Aber wie detailliert hat yuri shori wohl alles erzählt?
hrhrh
xD


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