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Ein neuer Blickwinkel

Großvaterparadoxon
von

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Geteilte Arbeit

Kapitel 20: Geteilte Arbeit
 


 

„Freunde sind der Ausgleich Gottes für unsere Verwandtschaft.“ (Autor unbekannt)
 

Elenas Sicht:

Rebekah und ich hatten uns bereits wieder angezogen und saßen jetzt auf einen Felsen vor dem See.

Immer wieder warfen wir kleine Steine ins Wasser.

„Ich hoffe irgendwann es hinzubekommen, das der Stein mehr als einmal springt oder was auch toll wäre, eine Schneise damit ins Wasser zu werfen.

Aber das ist eigentlich so ziemlich unmöglich, schätze ich.“

Rebekah lachte leicht und warf mit voller Kraft so weit wie möglich ihren Stein hinein.

„Zumindest springt der Stein bei dir überhaupt einmal, bei mir macht er nur…“ Sie machte eine Pause und warf einen weiteren Stein hinein, der das Geräusch machte, was sie darauf nachahmte. „Plumps“, sagte sie und ließ ihre Stimme dabei richtig tief klingen.

Es war so witzig, das ich nicht anders konnte, als zu lachen und lächelnd sahen wir uns an.

„Also was machst du heute?“, fragte sie nach und sammelte noch ein paar kleine Steine zwischen den Felsen hervor.

„Eigentlich hab ich noch keinen wirklichen Plan.

Mit dem Garten bin ich jetzt fertig und wenn ich mir nicht selbst eine Aufgabe suche, werde ich wohl keine haben.“

Das war traurig und langweilig.

Wenn ich zumindest ein Buch hätte, das ich lesen könnte und wenn es immer nur dasselbe Buch wäre, sodass ich es hundertmal lesen würde.

Alles war besser als nichts zu tun.

Natürlich hatte ich in Gideon eine Aufgabe, aber er schlief den Großteil des Tages.
 

„Ich wünschte, ich könnte das auch behaupten.

Ich hab so viel zu tun“, meinte Rebekah schwermütig und sah zum See hinaus.

Ich griff nach ein paar Steinen und nahm sie aus ihrer Hand, um sie dann in den See zu werfen.

Manchmal sprangen sie einmal, aber zum größten Teil gelang mir auch das nicht.

Früher hatte ich gehofft, wenn ich nur genug üben würde, dann würde ich das schon hinbekommen, aber ich hatte jetzt schon so viele Steine in meinem Leben in den See geworfen, das ich daran nicht mehr wirklich glaubte.

„Ich kann dir ja helfen, wenn wir zusammen arbeiten geht es schneller und dann haben wir vielleicht noch Zeit für etwas anderes“, schlug ich vor und bot somit meine Hilfe an. „Außerdem sind wir dann zumindest zusammen und können erzählen.“

Das war ein weiterer guter Fakt.

Außerdem hatte meine Mutter immer diesen weisen Spruch auf den Lippen gehabt: Geteilte Arbeit, ist halbe Arbeit, geteilter Spaß ist doppelter Spaß.

Wer konnte da schon widersprechen?

Sie hatte recht.
 

Rebekah sah mich ziemlich glücklich an und ich konnte nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern.

„Das wäre toll!

So kann ich dann auch Zeit mit Gideon verbringen.

Er ist so süß!“, meinte sie begeistert.

Ich hatte schon bemerkt, dass sie in meinen Sohn vernarrt war, aber so war es auch bei Henrik.

Anscheinend mochte sie Kinder im Allgemeinen sehr gerne.

Das hatte ich ihr gar nicht zugetraut, wenn ich sie so daran dachte, wie sie gewesen war, als ich sie kennengelernt hatte in meiner richtigen Zeit.

Dort lag sie gerade mit einem Dolch im Keller.

Oh mein Gott, wie sollte ich nur erklären wie leid es mir tat, das ich sie erstochen hatte und das ich ihr nicht vertraut hatte?

Sie war doch meine Freundin, wie konnte ich ihr das begreiflich machen?

Sie würde mir niemals glauben oder mir verzeihen.

„Tatia, Tatia!“, rief Rebekah lauter und ich schreckte aus meinen Gedanken.
 

Überrascht blinzelnd sah ich zu meiner blonden Freundin auf.

„Wir sollten zurückgehen, die Sonne geht gerade auf, wir sollten uns nicht erwischen lassen, dass wir uns immer morgens und in der Nacht raus schleichen.

Außerdem muss ich noch Frühstück zubereiten, bevor meine Brüder zur Jagd aufbrechen“, erzählte sie mir und ich nahm Gideon, der ruhig in seiner Decke im Gras schlief.

Zwar hatte ich ihn mitgenommen und kurz gewaschen, doch dann war er gleich wieder eingeschlafen.

Wir gingen am Waldrand entlang zurück und ich sah noch, wie Rebekah durch ihr Fenster hinein in ihr Zimmer kletterte.

Ich konnte das nicht machen, da ich ja auf den Dachboden schlief, allerdings wusste Ayanna das mir Hygiene wichtig war und das ich deswegen immer verschwand, wenn alle schliefen.

Rebekah hatte recht gehabt, wir waren ziemlich spät dran, aber dafür konnte ich sehen, wie die Sonne hinter dem Hügel auftauchte und das Gras und die Halme in ein Leuchtenes Orang tauchte.
 

Der Anblick war so wunderschön, das ich mich erst einmal oben auf den Hügel vor dem Haus ins Gras setzte und alles ganz einfach genoss.

„Es ist so wunderschön, Gideon.

Alle Häuser sind mehr Hütten und nichts gibt es das diesen Anblick der Natur schmält in dieser Zeit.

Ich wünschte mir fast, dass ich wirklich hier mit dir in dieser Zeit leben würde, könnte.

Wenn ich nur nicht wüsste, wie die Zukunft aussieht.“

Selbst hier würde es irgendwann schrecklich werden, wenn sie zu Vampiren verwandelt werden würden.

Ich wusste nicht wann es geschah, aber Niklaus würde dann zu einem Monster werden.

Mir wurde gerade zum ersten Mal bewusst, dass ich von ihm als Niklaus gedacht hatte.

Wahrscheinlich lag es daran, das mir immer mehr klar wurde, dass er hier auch Niklaus war und nicht Klaus.

Er war so gut wie jeder andere auch.
 

Als die Sonne vollkommen aufgegangen war, ging ich rein.

Ayanna war bereits aufgestanden und machte für uns Frühstück.

„Guten Morgen“, wünschte ich ihr und setzte Gideon ab, auf einen Stuhl und mit einer Decke verhinderte ich, das er runter fallen konnte.

Er konnte jetzt schon eine Weile ganz alleine sitzen.

Mir fiel immer wieder auf, wie rasant er Fortschritte machte, es war interessant dabei beizuwohnen und alles mitzuerleben.

„Guten Morgen.

Ich hab bei einem Dorfbewohner ein paar meiner Kräuter gegen Honig ausgetauscht, so haben wir etwas auf das Brot zu schmieren, heute“, erzählte sie mir begeistert.

Wir aßen zusammen, bevor Ayanna wieder ging, um irgendwas zu machen.

Ich wusste nicht was sie immer tat.

Mal machte sie Hausarbeit und mal verschwand sie stundenlang im Wald.

Trotz, das ich wusste dass sie eine Hexe war, war sie immer noch sehr mysteriös.
 

Ich nahm Gideon mit und ging dann hinunter zu Rebekah.

Ihre Brüder waren schon weg, außer Henrik, der uns beiden helfen würden. Die meiste Zeit ließen wir ihn allerdings mit Gideon spielen und beschäftigen.

Wir bereiteten Essen zu, auch eine kleine Mahlzeit zum Mittag, fegten und wischten.

Im Wald sammelten wir kleines Feuerholz zum anzünden.

Wir machten die Betten und schafften das bisschen Unordnung, die jeden Tag verursacht wurde, weg.

Danach gingen wir zum Fluss, um die Wäsche zu waschen, was am meisten Zeit in Anspruch nahm, weil es wirklich viel war.

So Wäsche zu waschen war ein aufwendiger Prozess, es fiel mir diesmal so richtig auf, da wir für acht Personen wuschen.

So schätzte ich die Waschmaschine in unserer Zeit nur noch viel mehr.
 

Immer wieder tauchte ich das Hemd ins Wasser und bewegte es hin und her, bevor ich rausnahm, ausrang und den Prozess wiederholte.

Sobald ich mit einem Stück fertig war, trommelte Rebekah mit einer Art speziellen Brett darauf rum.

Es war vorne breit und flach, nur hinten verlief es zu einem Griff.

Sowas hatte ich bisher nur in alten Filmen gesehen und ich war froh, dass sie die Wäsche ausklopfte, denn das war eine sehr kraftaufwendige Aufgabe.

Nebenbei erzählten wir, Rebekah berichtete mir von ihrem Zusammenleben mit ihren Brüdern und wie schlimm das war.

Ich erzählte ihr von meinem jüngeren Bruder, aber auch von Damon, den ich als meinen älteren Bruder angab.

Beim letzten Kleidungsstück musste ich warten bis sie fertig war, weswegen ich mit meiner Hand in der Erde herumspielte.

Meine Finger trafen etwas harten, allerdings war es kein Stein oder so.

Interessiert holte ich es heraus, konnte aber nicht erkennen was es war.

„Was ist das?“, fragte ich und entlockte somit auch Rebekah das Interesse.

Ich tauchte das Ding ins Wasser und wusch es sauber, um es besser zu erkennen. Als ich es heraus zog, entdeckte ich, dass es eine Münze war.

„Eine Münze, die muss einer der Siedler, die damals mit uns gekommen sind verloren haben.“
 

Eine Münze aus dem Mittelalter, der Wahnsinn.

Sie stammte also aus Europa.

„Ob sie jemand vermisst?“, fragte ich mich, da Geld damals einen viel höheren Wert gehabt hatte, auch so eine kleine Münze.

Rebekah aber schüttelte den Kopf.

„Unwahrscheinlich, hier handeln und tauschen wir doch nur.

Geld haben wir hier nicht“, meinte sie und ich erinnerte mich, dass Ayanna bisher nur von Tauschen gesprochen hatte.

Sie sah gar nicht so alt aus, als wie eine, die ich im Museum gesehen hatte.

„Du kannst sie behalten“, meinte Rebekah und ich nickte leicht.

Wir nahmen die zwei vollen Wäschekörbe, jeder trug einen und wir gingen zurück.

Sobald wir da waren lief Henrik panisch auf uns zu.

„Miss Tatia, Miss Tatia!

Ich weiß nicht was ich tun soll, Gideon hört nicht mehr auf zu weinen!“, sagte er ganz panisch.

„Es tut mir so leid.“

Ich stellte meinen Korb ab und nahm ihm Gideon aus den Armen.

„Keine Sorge, Henrik.

Du hast nichts falsch gemacht.

Er hat nur Hunger“, beruhigte ich ihm.

Ich erkannte das an der Art wie Gideon schrie.

Henrik sah schrecklich erleichtert aus, was hatte er gedacht, was ich sagen würde?

Baby schrien sehr oft, dafür konnte man selbst im seltensten Fall etwas dafür und wenn man sich damit nicht auskannte, wusste man natürlich nicht, was man tun sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DevilsDaughter
2012-06-12T16:25:53+00:00 12.06.2012 18:25
Wieder ein tolles Kapitel hast du da erschaffen (:
Ich frage mich, wann Tatia zum ersten mal jmd näher kommt und vorallem wem^^


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