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Hat leider etwas länger gedauert, da das neue Semester doch stressiger ist als erwartet. Aber hier nun endlich das nächste Kapitel. Viel Spaß! :3
 

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Es war kurz vor 20 Uhr, als Minho aus seinem Chevrolet stieg und langsam die lange Auffahrt – die von großen, sorgfältig geschnittenen Buchsbäumen und in regelmäßigen Abständen leuchtenden Laternen gesäumt war – hinauf schritt, die zu einer prachtvollen Villa führte.
 

„Verdammt. Das nenn ich mal ‘ne Hütte“, hörte er Junhyungs staunende Stimme durch das für normale Augen nicht sichtbare Headset in seinem Ohr. Der Schwarzhaarige grinste, doch musste er zustimmend nicken. Er hatte zwar erwartet, dass Taemin und sein Vater nicht in einem einfachen Haus leben würden, doch mit dem, was er dort vor sich sah, hatte er nicht gerechnet. Die Villa war zwar nicht unbedingt riesig, doch im gotischen Stil gehalten, mit großen, einladenden Fenstern, kleinen Türmchen und vielen feinen Verzierungen, die dem Ganzen einen geheimnisvollen Touch gaben.
 

Minho rückte die schwarze Brille auf seiner Nase zurecht, in der eine winzig kleine Kamera eingebaut war, was von außen her aber wie eine kleine Schraube aussah, strich sich noch einmal über seinen schwarzen Anzug und stieg dann die wenigen Marmorstufen empor, ehe er durch die großen, offen stehenden Flügeltüren in einen langen, etwas gedämpft beleuchteten Flur eintrat, in dem ein paar Menschen in Grüppchen an den Wänden standen und sich unterhielten. Gemächlich ging er an den Leuten vorbei, während er mit den Augen auf der Suche nach Taemin war. Als er das Ende des Flurs erreicht hatte, öffnete sich zu seiner Linken eine weitere, große Tür, die in einen großen, mit vielen Sitzgelegenheiten ausgestatteten Raum – der wohl das Wohnzimmer darstellte – führte. In der Mitte standen mehrere aneinandergereihte Tische, auf denen verschiedene Häppchen und Getränke angeboten wurden. Dort entdeckte er einen blonden, jungen Mann – Key. Er ging ohne Umschweife auf ihn zu und begrüßte ihn mit einem „Hi“ und einer kurzen Umarmung. Bei seinen Treffen mit Taemin waren Key und dessen Freund Jonghyun auch ein paar Mal dabei gewesen, weshalb sie sich kannten und auch ziemlich gut verstanden. Gerade stieß Jonghyun ebenfalls zu ihnen und der Schwarzhaarige begrüßte den Anderen ebenso wie er zuvor den Blonden begrüßt hatte. Sie tauschten ein paar Worte aus, während Minho sich weiter suchend umsah.
 

„Wenn du Minnie suchst, er ist gerade bei seinem Vater, um ein paar Persönlichkeiten zu begrüßen“, teilt Key mit und seufzte. Man merkte, dass er nicht sonderlich gut auf Taemins Vater zu sprechen war. Der Ältere war wirklich wie eine Mutter und immerzu besorgt um den Jüngeren, was Minho gefiel. Er freute sich, dass der Braunhaarige Freunde hatte, die sich so um ihn sorgten. Der Schwarzhaarige fragte sich, ob sein Gegenüber wusste, in welche krummen Dinge Lee Chang Jun – und somit auch Taemin verwickelt waren. Er nahm sich eines der Sektgläser, die gefüllt auf dem Tisch standen und nippte daran.
 

„Du scheinst seinen Vater nicht gerade zu mögen“, stellte er fest und sah den Blonden dabei an. Der wich seinem Blick ertappt aus und biss sich einen Moment auf die Unterlippe, sagte aber nichts. Gerade wollte Minho den Mund aufmachen, um noch etwas zu sagen, als er spürte, wie ihm jemand auf die rechte Schulter tippte. Er drehte sich in besagte Richtung, konnte aber niemanden sehen. Da hörte er ein helles Lachen, das er sofort erkannte und drehte sich in die andere Richtung, aus der das Lachen kam.
 

„Ha! Du bist endlich drauf reingefallen, hyung“, grinste Taemin und umarmte ihn kurz zur Bergrüßung. Auch der Größere legte seine Arme um die zierlichen Schultern des Anderen und drückte ihn kurz an sich.
 

„Ja ja, du hast mich erwischt. Glücklich?“ Minho verdrehte wegen des spielerischen Verhaltens des Braunhaarigen kurz die Augen, konnte sich ein Grinsen aber nicht ganz verkneifen. Er sah zu, wie der Junge nun auch die anderen Beiden begrüßte, die immer noch bei ihnen standen, ehe er seinen Blick wieder dem Schwarzhaarigen zuwendete und ihn einen Augenblick lang musterte.
 

„Was ist denn? Habe ich was im Gesicht?“, fragte der Ältere und hob verwirrt die Augenbrauen. Er konnte sehen, wie sich eine sanfte Röte auf den Wangen des Anderen ausbreitete, die ihn noch süßer wirken ließ.
 

„N-nein. Du siehst nur anders aus. Mit dem Anzug, meine ich. Und die Brille steht dir“, murmelte Taemin und kratzte sich verlegen im Nacken.
 

Nun spürte auch Minho, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg, was er aber gekonnt schaffte zu verbergen, indem er seinen Kopf etwas senkte. „Danke. Dir steht dein Anzug aber auch richtig gut“, grinste er nun, während er den Braunhaarigen wieder ansah. Und wirklich, der schlichte schwarze Anzug gab ihm ein völlig anderes Erscheinungsbild. Er ließ Taemin größer wirken, die Schultern sahen breiter aus, während sich seine Haare wunderbar von den monotonen Farben abhoben und auch die schönen Rehaugen waren deutlicher zu erkennen. Seit wann er so über den Jüngeren dachte? Er wusste es nicht. Er hatte keine Ahnung, wann der ihn in seinen Bann gezogen hatte – ob schon von ihrer ersten Begegnung an oder erst nach und nach. Und doch konnte Minho nicht verleugnen, dass er sich um ihn sorgte. Mehr als er wollte, mehr als er sollte. Aber es war ihm egal. Wann immer er den Wuschelkopf erblickte, in seine Augen sah oder eine einfache Nachricht bekam war es ihm gleichgültig, ebenso wie die Konsequenzen, die es mit sich bringen würde. Dank Junhyungs Plan hatte er nun auch eine Möglichkeit gefunden, den Jungen zu retten, ihn von dem Einfluss von Chang Jun zu befreien und einen Ausweg, um sein Leben nicht beenden zu müssen. Wenn sie ihr Vorhaben so umsetzen konnten wie geplant, würde das Taemin reinwaschen, denn Minho konnte und wollte nicht glauben, dass der Kleinere etwas mit all den schlimmen Dingen zu tun hatte, die sein Vater tat. Es passte einfach nicht.
 

„Hey Romeo, wenn du fertig mit Anstarren bist, dreh deinen Kopf mal etwas nach links. Ich glaube ich hab unser Ziel entdeckt“, hörte er plötzlich die Stimme seines besten Freundes im Ohr. Der Schwarzhaarige verkniff sich den bissigen Kommentar, der ihm auf der Zunge lag – immerhin durfte niemand wissen, dass er verkabelt war. Er tat wie ihm gesagt wurde und drehte seinen Kopf. Und nun erblickte auch er Lee Chang Jun, diesen Mistkerl. Er war gerade im Begriff auf eine kleine Bühne zu steigen, auf welcher nun ein Orchester positioniert war. In der Mitte ganz vorne stand ein Podium, an das der Mann nun trat, kurz gegen das Mikrofon tippte und sich dann räusperte.
 

„Guten Abend meine Damen und Herren, vielen Dank dass Sie alle so zahlreich zu meiner bescheidenen Charity-Feier erschienen sind. Ich hoffe Sie haben alle viel Spaß und amüsieren sich gut. Für Essen, Getränke und Unterhaltung ist gesorgt! Die Auktion, deren Erlös danach einem Kinderheim gespendet wird, findet gegen 22 Uhr statt. Ich wünsche uns allen viel Spaß!“ Mit diesen wenigen Worten verneigte er sich vor den Gästen und verließ die Bühne wieder. Minho folgte ihm mit den Augen und sah, wie der Mafiaboss sich zuerst suchend umsah, bevor er Taemin entdeckte. Der Scharfschütze meinte zu sehen, wie sich der Blick einen Moment lang verfinsterte, ehe er sich auf den Weg zu seinem Sohn und damit auch zu Minho machte. Als er bei der kleinen Gruppe angekommen war, hatte er ein falsches Lächeln im Gesicht, während er jedem die Hand reichte und sie begrüßte.
 

„Ihr seid also alle Freund von meinem lieben Sohn“, begann er, während Minho sich versteifte. „Es ist schön zu wissen, dass mein Junge Menschen hat, denen er vertrauen und auf die er zählen kann.“ Der Scharfschütze ballte eine Hand zur Faust. Unglaublich, wie der Mann lügen konnte ohne rot zu werden. Doch für jemanden, der es im Untergrund so weit gebracht hatte, war das wohl ein Kinderspiel. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, möglichst höflich und gleichgültig zu sein. Doch allein die Anwesenheit dieses Mannes stellte seine Selbstbeherrschung auf die Probe. Er musste sich zusammenreißen, um seinem Gegenüber nicht einfach an den Hals zu springen. Junhyung schien das ebenfalls zu merken. „Ganz ruhig. Reiß dich zusammen, du setzt unseren Plan aufs Spiel.“ Minho brummte leise, setzte dann aber ein ebenso falsches Lächeln auf und wendete sich dem Mann zu, den er seit seiner Kindheit verabscheute und der ihm so viel Leid zugefügt hatte. Auch wenn Chang Jun ihm zum Glück nicht erkannte. Wie sollte er auch, nach all den Jahren, zumal der Schwarzhaarige nur eines von vielen Opfern war, die dieser Bastard im Laufe seiner Karriere erbracht hatte.
 

„Sie sind also Taemins Vater. Mein Name ist Minho. Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen“, erwiderte Minho möglichst freundlich und sah dem verhassten Menschen in die Augen.
 

„Ich bin Jonghyun und das neben mir ist Key“, erhob nun auch Jong die Stimme und zeigte ein kurzes, schmales Lächeln. Jeder hier in ihrem kleinen Kreis wusste, dass sie sich nur der Höflichkeit halber unterhielten. Die Abneigung von Seiten von Taemins Vater war nicht zu übersehen, auch wenn er sich wenigstens noch die Mühe machte, sie so gut wie möglich zu verstecken. Jong, Key und Minho selbst waren jedoch nicht so hervorragende Schauspieler, gaben sich aber auch nicht ganz so viel Mühe. Taemin hatte sich bis jetzt aus der ganzen Situation herausgehalten und sich noch nicht zu Wort gemeldet, was den Schwarzhaarigen wunderte, denn er kannte den Jüngeren als jemand, der immer fröhlich und offen war und zu jeder Konversation etwas beitrug. Er warf dem Jüngeren einen Blick aus dem Augenwinkel zu und musste ein erschrockenes Keuchen unterdrücken. Die Haltung des Braunhaarigen hatte sich völlig verändert. Hatte er zuvor in dem Anzug eine beeindruckende Ausstrahlung gehabt, so könnte man nun meinen, dass er in dem Stoff versank. Seine Schultern waren nach vorne geschoben und er hatte den Kopf etwas – wenn auch kaum merklich – eingezogen. Mit seinen Händen nestelte er nervös am Saum seines weißen Hemdes herum, während er den eingeschüchterten Blick gen Boden gesenkt hatte. Was mochte Chang Jun bloß mit ihm angestellt haben, dass sein Sohn solch eine Angst vor ihm hatte? Er musste daran denken, was er vor einigen Tagen in der Gasse beobachtet hatte und eine Erinnerung blitzt für einen kurzen Moment vor seinem inneren Auge auf.
 

Unter dem hochgerutschten Ärmel des Braunhaarigen kamen mehrere blaue Flecke zum Vorschein, machen größer und manche kleiner.
 

„Sind die auch von diesen Kerlen?“ Minho, der Taemin am Arm festhielt und ihn auffordernd ansah.
 

„Nein- ja. Teilweise.“ Braune Augen, die versuchten, seinem Blick auszuweichen.
 

„Was heißt hier teilweise? Einige davon sind schon richtig grün und lila. So schnell geht das nicht. Also schieß los: Wer war das?“ Wut, die in ihm aufstieg. Wut auf die Person, die dem Jüngeren das angetan hatte.
 

„Das.. werde ich dir ein andermal vielleicht erzählen.“
 

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich. Warum hatte er das nicht schon früher erkannt? All die blauen Flecken, die Minho an jenem regnerischen Abend nach der Bar auf Taemins Haut gesehen hatte, waren allesamt von Lee Chang Jun. Der Vorfall in der Gasse war keine Ausnahme, es war alltäglich. Unbewusst ballte er die Hände an seiner Seite zu Fäusten und presste seine Lippen zu einem harten Strich zusammen. Er musste sofort hier raus, denn er merkte, wie seine ohnehin schon angeknackste Selbstbeherrschung anfing zu bröckeln und dass Bedürfnis immer größer wurde, dem älteren Mann ihm gegenüber das falsche Lächeln, dass in ihm einen Würgreiz hervorrief, mit einem gezielten Faustschlag aus dem Gesicht zu wischen.
 

„Ich brauche mal eben frische Luft“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ohne die Reaktion der Anderen abzuwarten machte der Schwarzhaarige auf dem Absatz kehrt und verließ schnellen Schrittes den Saal. Als er durch die großen Flügeltüren nach draußen in die kühle Nachtluft trat, hielt er inne und atmete tief durch. Ein kurzer Windstoß, der die wenigen auf dem Boden liegenden, bunten Blätter aufwirbelte, die den Herbst ankündigten, half ihm, sich etwas zu beruhigen. Doch der Drang, auf etwas – oder jemand – einzuschlagen, blieb. Er ging die wenigen Steinstufen runter zur langen Auffahrt, doch anstatt diese ein Stück hinunter zu laufen, bog er nach rechts auf einen schmalen, gepflasterten Weg, der über eine perfekt geschnittene, saftig grüne Wiese in eine kleine Gartenanlage führte, in der einige Laternen aufgestellt waren, welche die träge Dunkelheit, die allgegenwärtig war, durchschnitten. Minho blieb stehen und atmete ein paar Mal tief ein und aus, um ruhiger zu werden, als sich nun Junhyung zu Wort meldete,
 

„Was zur Hölle war das denn gerade? Wieso bist du plötzlich abgehauen?“ In der schneidenden Stimme war auch ein Hauch von Besorgnis zu hören.
 

„Es ist nichts. Jedenfalls nichts, was ich dir hier erzählen kann. Die Wände haben Ohren. Mir ist nur etwas eingefallen, das ist alles“, erwiderte der Schwarzhaarige leise, während er sich aufmerksam umsah. Er wollte nicht riskieren, dass ein Bodyguard oder sonst jemand mitbekam, wie er vermeintlich Selbstgespräche führte. Das würde ihm nur unnötige und ungewollte Aufmerksamkeit bescheren.
 

„Gut, wenn du meinst.. Aber sobald du zurück bist, musst du mir alles genau erklären. Klar?“
 

Die Ungeduld seines besten Freundes war nicht zu überhören, was dem Jüngeren kurz zum Lächeln brachte. „Klar hyung.“
 

Er vertrat sich draußen noch ein paar Minuten lang die Beine, ehe Minho sich entschied, dass es an der Zeit war, wieder zurück zu gehen, er war schließlich schon lange genug weg. Somit machte er kehrt und ging den schmalen Weg gemächlich zurück zum Haus und in den großen Saal, in der nun das Orchester einige ruhige Stücke im Hintergrund spielte. Jonghyun und Key standen noch immer in der Nähe der Tische, doch von Taemin und seinem Vater fehlte jede Spur. Als sich Minho seinen Weg zu den Beiden bahnte, betrat gerade ein Mann in etwa seinem Alter die Bühne. Er hatte ein weißes Hemd und darüber einen schwarzen Blazer an, was ihn trotz seines etwas kindlichen Gesichts männlicher wirken ließ. Die schwarzen Haare waren leicht nach oben gegelt, was sein rundes Gesicht betonte. Die dunklen Augen wanderten einen Augenblick über die Menge, ehe der junge Mann an das Mikrofon trat.
 

„Guten Abend, mein Name ist Yang Yoseob und ich werde nun ein paar Stücke für Sie singen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß!“ Ein Grinsen hatte sich auf den vollen Lippen gebildet und offenbarte tiefe Grübchen in seinen Wangen. Dann gab er dem Pianisten an der Seite der Bühne ein kurzes Handzeichen, woraufhin der zu spielen begann. Und schon kurz darauf erfüllte eine klare, unglaublich zarte Stimme den gesamten Raum.
 

Sofort als der junge Mann die Bühne betreten und seinen Namen gesagt hatte, konnte Minho hören, wie Junhyung ein erstauntes Keuchen ausstieß. Doch noch ehe er die Frage, was denn passiert sei, stellen konnte, gab ihm sein Freund schon die Antwort. „Das ist er. Es ist Yoseob. Er ist einer der Künstler, die seit Neustem im Rick’s auftreten. Ich habe ihn vergangenen Samstag zum ersten Mal gesehen. Er ist ein verdammt guter Sänger“, kam es beinahe ehrfürchtig von dem Braunhaarigen, was Minho zum Grinsen brachte. Es bedarf keiner Worte, denn er wusste sofort, was Sache war. Junhyung war nicht nur von den Gesangskünsten des Schwarzhaarigen begeistert, er war von ihm an sich begeistert und fasziniert. Yong Junhyung hatte einen Crush auf Yang Yoseob. Endlich. Der Scharfschütze hatte sich schon gefragt, wie lange sein bester Freund noch seiner Ex hinterhertrauern wollte, aber das hatte sich nun wohl erledigt.
 

„Wo ist denn Taemin?“, fragte Minho, als er endlich bei Jong und Key ankam und hob eine Augenbraue. Er hatte gedacht, dass der Jüngere bei ihnen stehen würde, doch das war offensichtlich nicht der Fall. Und auch sonst war der Wuschelkopf nirgendwo im Saal zu sehen.
 

Jonghyun rieb sich den Nacken und seufzte. „Schon kurz nachdem du weg warst ist Chang Jun wieder gegangen und hat ihn dabei mit sich genommen. Keine Ahnung wo sie sind, hier jedenfalls nicht.“
 

„Ich mache mir Sorgen. Der Kerl sah nicht gerade gut gelaunt aus, als er Minnie mit sich gezogen hat“, fügte Key hinzu und sah sich besorgt um.
 

Zum wiederholten Male musste Minho an all die blauen Flecken denken. Hatte Chang Jun erneut vor, Taemin etwas anzutun? Die Sorge in ihm wuchs von Sekunde zu Sekunde, bis er es schließlich nicht mehr aushielt.
 

„Ich werde nach ihm suchen. Ihr beide bleibt hier, in Ordnung? Ich bin so bald wie möglich zurück.“ Minho sah seine Freunde eindringlich an, ehe er langsam den Saal verließ, während er sich immer wieder umsah. Er betrat einen anderen, kleineren Raum, in dem ebenfalls einige Leute an hohen, runden Stehtischen zusammen standen, doch auch hier war keine Spur von dem Jungen. Der Schwarzhaarige durchsuchte auch die restlichen Räume, in denen sich einige Gäste aufhielten, aber Taemin konnte er dennoch nicht finden. Er machte sich immer mehr Sorgen. Wo war der Braunhaarige nur abgeblieben? Minho begann, einige der Gäste zu fragen, ob sie den Jüngeren gesehen hatten, doch die meisten schüttelten nur den Kopf. Nur eine Frau Anfang Dreißig mit kurzen, blondierten Haaren sagte ihm, dass sie Taemin von einigen Minuten zusammen mit seinem Vater die Treppe nach oben hatte gehen sehen, wusste aber nicht, wo genau sie hingegangen waren. Der Schwarzhaarige bedankte sich bei ihr und begab sich dann in die Richtung, die ihm die Dame zuvor gewiesen hatte. Das Betreten der oberen Etagen war für Gäste sehr wahrscheinlich untersagt, doch das war ihm egal, er musste einfach nach Taemin sehen. Wenn der ältere Mann dem Jungen wieder etwas antun würde, würde Minho sich das nie verzeihen, schließlich hatte er sich auf dem Weg zu dieser Feier geschworen, ihn von nun an zu beschützen und er wollte nicht gleich nach wenigen Stunden versagen.
 

Er sah sich vorsichtig um, ehe er die Glasstufen der Treppe betrat und sich auf den Weg nach oben machte. Dabei hielt er sich geduckt und versuchte so wenige Geräusche wie möglich zu machen. Zum Glück war das aus Holz und Metall bestehende Geländer der Treppe so breit, dass man ihn vom Gang aus nicht sehen konnte, wenn er sich nicht aufrichtete. Ohne bemerkt zu werden schaffte er es in die erste Etage. Er arbeitete sich mit dem Rücken zur Wand den Gang entlang, wobei er an jeder Türe Halt machte und lauschte, ob er Stimmen dahinter erkennen konnte. Immer wieder sah er sich um, ob sich ihm jemand näherte, doch er hatte Glück und wurde bisher noch nicht entdeckt. Am Ende des langen Flurs stand eine große und breite Palme, deren Blätter beinahe bis zum Boden reichten. Dahinter war ein schmales Fenster, welches einen Blick auf den Garten freigab, der sich rund um das Haus herum befand. Die Türe zur Rechten war geschlossen, doch die Linke stand einen Spalt breit offen. Minho schlich sich leise an und spähte in das dahinterliegende Zimmer. Zuerst konnte er nichts erkennen, doch als er den Kopf ein wenig drehte, hielt er den Atem an. Dort im Zimmer stand Taemin mit dem Rücken zu ihm, die Schultern nach vorne gebeugt und den Kopf leicht eingezogen. Vor ihm saß sein Vater in einem großen Ledersessel, die Arme vor der Brust verschränkt, den Gesichtsausdruck unleserlich.
 

„Du machst das mit Absicht, nicht wahr? Du willst mich provozieren und bloßstellen. Aber da hast du dich mit dem Falschen angelegt mein Lieber, das sage ich dir“, sagte Chang Jun in diesem Augenblick und Minho konnte sehen, wie der Junge bei diesen scharfen Worten kurz zusammen zuckte.
 

„N-nein, so war das nicht! Du hast mir doch gesagt, dass ich auch Leute einladen darf und dann habe ich nunmal meine Freunde eingeladen“, kam die kleinlaute Antwort.
 

„Ach ja? Ich hatte dir aber gesagt, dass ich deine Freunde nicht sehen will! Was fällt dir ein?! Habe ich mich beim letzten Mal nicht klar genug ausgedrückt? Du brauchst keine Freunde! Wie oft muss ich das noch sagen, bevor das in deinen Dickschädel geht?!“ Der Mafiaboss hatte sich aus dem Sessel erhoben und stand nun direkt vor dem Braunhaarigen, der unwillkürlich einen Schritt zurück ging um etwas Abstand zwischen sich und seinen Vater zu bringen.
 

„Aber.. aber jeder braucht Freunde! Und sie haben dir doch nichts getan, ich weiß gar nicht was überhaupt dein Problem ist! Sie sind alle nett und ich kann ihnen vertrauen. Müsstest du als mein Vater dich nicht eigentlich für mich freuen, dass ich endlich solche Menschen gefunden habe?!“ Die Stimme des Jüngeren wurde immer lauter und er sah nun den Größeren ihm gegenüber an. Dessen Augen verengten sich, ehe er mit der Hand ausholte und Taemin ins Gesicht schlug. Schon wieder. Schon wieder musste Minho dabei zusehen, wie dem Jungen wehgetan wurde. Er ballte die Hände zu Fäusten und seine Fingernägel gruben sich schmerzhaft in sein Fleisch, doch es hielt ihn davon ab, einfach in das Zimmer zu stürmen. Er konnte hören, wie Junhyung erschrocken nach Luft schnappte, aber er achtete nicht weiter darauf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die zwei Männer in dem Zimmer. Taemin hielt sich mit einer Hand die getroffene Wange, während er einige Schritte zurück getaumelt war.
 

„Du wagst es, mir zu widersprechen? Mir?!!“ Die Wut war deutlich aus der Stimme von Chang Jun heraus zu hören. Wieder ging er auf seinen Sohn zu, dieses Mal schlug er ihm mit der Faust hart in den Magen, was den Jungen dazu brachte, sich keuchend nach vorn zu krümmen. „Du hast es wohl immer noch nicht verstanden: Du hast zu tun, was ich dir sage! Du hast dich mir nicht zu widersetzen! Du hast noch nicht einmal zu atmen, wenn ich es dir nicht erlaube!“ Er trat dem Braunhaarigen mit dem Fuß in die Seite. Taemin wimmerte leise und rollte sich auf dem Boden zu einer kleinen Kugel zusammen, während sein Vater ihn weiter trat. Für Minho war das zu viel. Er war gerade im Begriff, die Tür aufzustoßen und Chang Jun seine geballte Faust schmecken zu lassen, als der von dem am Boden kauernden Jungen zurück trat und seinen Anzug zurecht rückte.
 

„Ich hoffe das war dir eine Lehre!“ Mit diesen Worten wendete er sich von seinem Sohn ab und ging geradewegs auf die Türe zu, hinter der Minho stand. Dieser fackelte nicht lange, sondern versteckte sich lautlos hinter der Palme, die ihn Dank der großen, langen Blätter gut verbergen konnte. Dennoch hielt er den Atem an, als der Mistkerl aus der Tür trat und den Gang hinab zur Treppe lief. Der Schwarzhaarige harrte noch einige Sekunden länger in seinem Versteck aus, bis er sich sicher war, dass der Andere nicht gleich wieder zurückkommen würde, dann sprintete er in das Zimmer und ging neben Taemin in die Knie. Der Jüngere kauerte noch immer auf dem Boden, war zu einem Embryo zusammen gerollt und wimmerte leise vor sich hin. Als der Scharfschütze die Hand ausstreckte und ihm leicht über den Kopf strich, zuckte der Andere zusammen.
 

„Ssh ich bins. Ist schon gut. Ich tu dir nichts“, murmelte er leise und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. Taemin schluchzte auf und vergrub sein Gesicht in seinen Armen. Er zitterte am ganzen Körper und Minho konnte sehen, wie sich seine Wange von dem Schlag rot verfärbte. Am liebsten würde der Schwarzhaarige diesen verdammten Bastard umbringen. Er konnte es nicht erwarten, Taemin endlich dort raus zu holen und dessen Vater hinter Gitter zu bringen. Auch wenn das in seinen Augen eine viel zu geringe Strafe für das war, was er all den Menschen angetan hatte. Was er Taemin angetan hatte. Und was er Minho angetan hatte.
 

Ohne nachzudenken legte er seine Arme um den Kleineren und drückte ihn an sich, wobei er darauf achtete, ihm nicht weh zu tun. Taemin klammerte sich an ihn, krallte seine Hände in das Hemd des Schwarzhaarigen und atmete zitternd aus.
 

„Bitte.. bring mich hier raus“, flüsterte der Jüngere mit brüchiger Stimme. Erstaunt sah Minho den Anderen an. Doch dann nickte er, stand auf und half Taemin hoch. Der strauchelte kurz, sodass der Ältere schnell einen Arm um seine Mitte legen musste, um zu verhindern, dass er auf den Boden fiel.
 

„Tut mir Leid“, kamen die leisen Worte des Braunhaarigen aber Minho schüttelte nur den Kopf.
 

„Hör auf dich zu entschuldigen. Lass uns gehen.“ Er ließ seinen Arm um den Kleineren gelegt und führte ihn aus dem Raum.
 

„Gibt es hier einen Hinterausgang? Ich will dich nicht durch die Haustüre nach draußen bringen und Gefahr laufen, dass du von den Gästen oder sogar deinem Vater gesehen wirst.“ Minho sprach gedämpft, während er Taemin schnell den langen Gang entlang führte. Als er seinen Vater erwähnte, verkrampfte sich der Jüngere einen Moment, doch Minhos Nähe half ihm wieder, sich zu beruhigen.
 

„Ja gibt es. Gerade aus den Gang entlang, dann kommt links eine schmale Treppe, die zur Hintertür und hinaus in den Garten führt.“ Seine Stimme klang schwach, während er leicht nach vorne gebeugt in dem Griff des Schwarzhaarigen weiter ging, wenn auch langsam, denn seine schmerzenden Körperstellen machten rasche Bewegungen für ihn im Moment unmöglich. Das wusste auch der Ältere weshalb er seine Schritte dem Anderen angepasst hatte. Wieder hielt er sich an der Wand, darauf bedacht immer seine Umgebung im Auge zu behalten. Doch auch wie zuvor hatte er Glück und niemand begegnete ihnen auf ihrem Weg zum Ausgang. Wahrscheinlich fühlte sich Chang Jun sicher genug, um auf Bodyguards verzichten zu können.
 

Minho ging den ihm beschrieben Weg und schon bald kamen die Beiden an der schmalen Tür an, die zum hinteren Teil des Gartens führte. Er bedeutete dem Jüngeren stehen zu bleiben, ehe er ein Ohr an die Tür legte und auf die Geräusche dahinter lauschte. Als er nichts Ungewöhnliches hörte, öffnete er die Tür fast völlig lautlos einen Spalt breit und spähte hindurch. Er konnte sehen, wie ein Bodyguard im schwarzen Anzug gerade um die nächste Ecke verschwand. Also war der Mafiaboss doch nicht so leichtsinnig wie der Schwarzhaarige gedacht hatte. Nach einem letzten Blick durch den Türspalt legte er erneut seinen Arm um die Mitte des Kleineren und trat mit ihm hinaus in den Garten. So schnell es möglich war zog er ihn mit sich zu einer Gruppe von hohen, breit zugeschnittenen Buchsbäumen, in deren Schutz sie wieder inne hielten.
 

„Wir werden nicht durch den Hof gehen, sonst hätte ich dich gleich durch den Vorderausgang hinaus bringen können damit dich jeder sieht. Aber mach dir keine Sorgen, ich weiß wie ich dich hier raus bringe“, sagte Minho mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Bevor er vorhin seinen Wagen geparkt und das Gebäude betreten hatte, hatte er langsam eine Runde um das gesamte Grundstück gedreht, um sich mit den örtlichen Begebenheiten soweit wie möglich vertraut zu machen. Somit wusste er, dass das Grundstück zwar größtenteils von einer Steinmauer umgeben war, es aber in einigem Abstand zwei Abschnitte gab, an welchen nur weitere Buchsbäume standen und es somit mit etwas Geschick möglich war, sich einen Weg hinein oder hinaus zu bahnen. Er sah sich noch einmal um und stellte sicher, dass sie niemand in der Nähe war und sie sehen konnte. Dann nahm er Taemins Hand in seine und zog ihn mit sich zu einer der besagten Stellen. Der Braunhaarige sah ihn überrascht an, fragte jedoch nicht, woher der Ältere hiervon wusste.
 

„Du gehst zuerst durch, dann folge ich dir gleich. In Ordnung?“, fragte Minho und sah den Anderen an. Der nickte zögerlich. Dann fing er an die vielen kleinen Äste zwischen zwei Bäumen zur Seite zu drücken und zwängte sich hindurch. Der Scharfschütze wartete, bis der Jüngere auf der anderen Seite angekommen war, während er selbst die Umgebung im Auge behielt. Dann folgte er dem Anderen und kam auf dem Gehweg neben einer schmalen Straße heraus. Taemin stand neben ihm, doch bevor er etwas sagen konnte nahm Minho erneut seine Hand – was den Jüngeren erröten ließ – und ging mit ihm weiter, weg von der Villa. Sie überquerten die Straße, gingen zwei Häuserreihen entlang und bogen dann nach links, wo ein Trampelpfad zu einem kleinen Park führte. Da es schon spät war, waren sie die einzigen Besucher. Auch die Laternen, die sonst die Wege beleuchteten, waren schon längst ausgeschalten und so drang nur das Mondlicht durch die wenigen Blätter, die noch an den Bäumen hingen. Der Herbst hatte langsam Einzug gehalten, auch wenn die Abende zurzeit noch angenehm waren. Die wenigen verfärbten Blätter, die auf dem Boden lagen, knisterten unter ihren Füßen, als sie langsam durch den Park gingen. Zu ihrer Linken war ein kleiner See, der vereinzelt von Sträuchern umgeben war. Die rechte Seite des Weges war von Bäumen gesäumt und in regelmäßigen Abständen gab es Bänke, auf die sich die Besucher niederlassen konnten. Die Beiden beschlossen sich auf eine davon hinzusetzen, zumal es Taemin sichtlich schwerer fiel, zu gehen.
 

„Danke, dass du gekommen bist und mich rausgeholt hast. Ich hätte es keine Minute länger dort drinnen ausgehalten. Nicht nur wegen meinem Vater. Ich hasse diese Partys, die mein Vater immer gibt. Jeden begrüßen, ein Lächeln aufsetzen und das tuen was man mir sagt. Ich hasse es“, begann Taemin leise zu sprechen, während er seinen Blick auf die leicht schimmernde Oberfläche des Sees gerichtet hatte.
 

„Wenn du es so sehr hasst, warum tust du es dann?“ Minho lehnte sich zurück gegen die Holzbretter in seinem Rücken und drehte den Kopf, um den Jüngeren ansehen zu können.
 

Der Braunhaarige schnaubte. „Was sollte ich denn anderes machen? Selbst wenn ich mich wehren würde, mein Vater würde mich dazu zwingen. Ich habe es doch schon versucht. Es bringt nichts.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch sein mittlerweile zerzaustes Haar. „Tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest. Ich wollte eigentlich nicht, dass es irgendjemand mitbekommt“, murmelte er und sah auf seine Hände, die er in seinem Schoß gefaltet hatte.
 

„Es tut dir Leid?! Bist du noch bei Trost?!“, herrschte Minho ihn an, sodass der Jüngere erschrocken zusammenzuckte. „Dir hat gar nichts Leid zu tun! Du bist doch hier das Opfer! Dein Vater behandelt dich wie ein Stück Dreck und du sagst es tut dir Leid?!“ Der Scharfschütze war aufgesprungen und stand nun vor dem Anderen, der ihn mit großen Augen von unten her anstarrte. „Hör auf dich ständig zu entschuldigen! Du darfst dir das nicht weiter gefallen lassen. Was dein Vater tut ist nicht richtig, es ist strafbar“, fuhr er nun ruhiger fort und ging vor dem Jungen in die Hocke, um auf Augenhöhe zu sein. Dabei bemerkte er, wie sich Tränen in den hübschen Rehaugen des Andere sammelten.
 

„Er ist trotz allem noch mein Vater! Was soll ich in denn tun? Wenn ich mich wehre macht er trotzdem weiter. Er hört nie auf. Ich kann es nicht ändern. Selbst wenn ich irgendwann soweit bin, dass sich seine Firma übernehmen kann – er wird nie aufhören mich zu kontrollieren. Ich kann nicht-“ Weiter kam der Jüngere nicht, denn volle Lippen senkten sich hart auf seine und schnitten ihm das Wort ab. Verblüfft schnappte er nach Atem, während er seine Augen weit aufgerissen hatte. Er war im ersten Moment wie versteinert und wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Doch als der Kuss sanfter wurde entspannte er sich, schloss die Augen und erwiderte es zaghaft, während er versuchte das Kribbeln zu ignorieren, dass seinen gesamten Körper zu dominieren schien. Minho stützte sich mit einer Hand an der Bank ab, während er die andere in den Nacken des Braunhaarigen gelegt hatte. Er wusste selbst nicht was in ihn gefahren war, er wusste nur, dass er es nicht mehr ertragen hatte die Tränen in Taemins Augen zu sehen und die Worte aus seinem Mund zu hören. Und dies war die einzige Möglichkeit, die ihm dabei in den Sinn gekommen war. Zum Glück hatte er, als sie den Park betreten hatten, ein leises Klick in seinem Ohr gehört, was ihm sagte, dass Junhyung die Verbindung zu ihm unterbrochen hatte. Doch selbst wenn sein bester Freund diesen Moment miterleben würde – es wäre ihm völlig egal gewesen. Es hätte nichts an seiner Reaktion geändert. Dass der Jüngere nicht davor zurückschreckte nahm er zum Anlass, um den Kuss zu vertiefen, während er mit einer Hand sanft den Nacken des Anderen streichelte. Sein Herz schlug viel zu schnell in seiner Brust und er glaubte, dass es jeder im Umkreis von 5 km hören konnte, doch das war ihm egal. Taemins Lippen auf seinen zu spüren fühlte sich so unglaublich gut an – dass der Jüngere anfangs etwas unbeholfen war störte ihn kein bisschen. Es war unbeschreiblich, wie richtig es sich in diesem Moment anfühlte und am liebsten hätte Minho nie wieder von dem Anderen abgelassen, doch ihm mangelte es an Sauerstoff und so löste er den Kuss notgedrungen, um keuchend Atem zu holen. Auch der Braunhaarige schnappte nach Luft, ehe er den Blick hob und den Älteren vorsichtig ansah.
 

„Du redest zu viel“, grinste Minho und strich ihm über die geröteten Wangen. Dann stand er auf und zog Taemin mit sich nach oben, ehe er seine Arme fest um ihn legte und seine Stirn gegen die des Anderen lehnte. „Mach dir keine Sorgen. Egal was passiert, ich werde dich beschützen. Ich werde einen Weg finden dich dort raus zu holen, damit dein Vater dir nie wieder etwas antun kann. Das verspreche ich dir.“
 

Und er hatte auch schon eine vage Idee, wie er das schaffen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luenchen
2012-10-21T19:23:34+00:00 21.10.2012 21:23
Aah, neues Kapitel! Wieso seh ich das erst jetzt.. >o<'

Uhm.. Taemin's Vater kann so fies sein.. .__.' Zum glück war ja Minho da & half ihm zu 'fliehen' *-*
Ahh, 2Min moment.<3 :'D xD
Ehm.. Ja, wie immer total Toll geschrieben, & ich freu mich auf das folgende Kapitel :'3


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