"Begegnung"
Bright Nights (Teil 39)
Titel: Bright Nights
Teil: 39/44
Autor: cu123
Email: mail-cu@freenet.de
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Es ist Mittwoch wenn ich mich nicht irre... bei Schu schließt es sich nahezu an seine letzte Szene an, bei Ran und Ken haben wir späteren Vormittag, bei Nagi dann fast Mittag ^^
Disclaimer: not my boys, no money make... (wer würde für so was auch zahlen... außer Glorry - Also her mit dem Pic! *lach*)
Greetings:
@Andromeda: Du sag noch mal was zu den Zeiten, zu denen ich dir nen GB-Eintrag schreibe *Kopf schüttel* Ich liege nämlich im Tiefschlaf, während _du_ munter nen Commi verfasst! *lach* Diesmal kommt wie ein Stück mit Ran und Ken ^^ Und nein, Ran kennt Sebastian nicht! *drop* Ich habe eigentlich nur geschrieben - bzw. gemeint *ehe* -, dass der Name ihn an ein englisches Wort erinnerte - genauso wie mich übrigens auch *nick* Aber egal, das ist uninteressant und du brauchst dir nicht weiter den Kopf drüber zu zerbrechen ^^
@Tam-Tam: Ich fand auch dass Omi und Nagi ein bissl zu kurz kommen, daher sind sie diesmal wieder dabei ^^ Und Nagi hat im nächsten Teil auch wieder einen größeren Auftritt, ich hoffe damit bist du dann zufrieden *grins* Wenn du damit zufrieden bist, wie sich meine Story geändert hat, bin ich es auch *lach* ^^ Ich finde es vor allem vom Stil her jetzt arg anders o.O Was das Löschen von Sebastians Identität betrifft: auch wenn er sich selbst anders genannt hat, hatte Schu weiterhin unter dem Namen gelebt... das ist jetzt ja vorbei... so war das gemeint *nick*
@Arigata: Nein, natürlich bist du nicht daran schuld... aber wer sonst... hm... *am Kopf kratz* Also ich glaube, du bist es doch! *lach* *grins* Schließlich hast du mich davon abgehalten, mich ordentlich der Story zu widmen *gg* Was die Sache mit Sebastians Namen bedeutet, habe ich dir schon mal erklärt... erinnerst du dich nicht mehr, was ich dir betreffs der englischen Aussprache gesagt habe und an welches englische Wort ich da denken muss? ... Dumme Frage, natürlich hast du es vergessen... *snicker*
@Maike: *lach* Du hast vollkommen Recht, Schu hatte natürlich seine Finger im Spiel, als sich Ran plötzlich mehr für Ken als für den Fall interessierte - wie soll es auch anders sein ^^ Und wie man in diesem Teil sehen wird, ist es selbst mit diesem konkreten Hinweis gar nicht so einfach Sebastian zu schnappen, ganz besonders angesichts der Tatsache, dass dieser schon längst wieder weiß, dass sie ihm auf der Spur sind... du glaubst gar nicht wie schwierig es ist den Fall trotz Schus offensichtlichem Vorteil voranzutreiben *sigh*
@Shatielthefirst: Ach, doch noch ein ,juchhu'? *gg* Wenn du weiter unten stehen möchtest, musst du einfach früher an den Compi und nen Commi schreiben ^.~ Mensch, hätte jetzt nicht erwartet, dass dich das letzte Kapitel an nen lustigen Dojinshi mit Farf und Schu erinnert o.O Das Gehirn macht schon nette Sprünge *snicker* Und es geschieht dir ganz recht, dass du langsam süchtig nach der Story wirst, mir geht es mit den outtake-dojinshis ja nicht anders! *bäh* ^^
@Tulpenmolch: Mensch, musst du was von warm und gelbgold schreiben, während mir hier im Haus beim Tippen die Finger immer kälter werden? Ich schaffe es ja kaum mich selbst dran zu erinnern, dass in der FF Sommer ist und der schönste Sonnenschein herrscht ^^°°° Hm... sagste nach diesem Teil mehr, oder wartest du weiterhin ab? *neugierig guck*
@Devil: Normalerweise sind meine Teile annähernd gleich lang *nick* Nämlich immer vier handgeschriebene Seiten... kann natürlich sein, dass meine Handschrift manchmal etwas gequetschter gerät *grins* Jupp, Schu hat Ran zu Kenken geschickt statt sich um den Fall zu kümmern, haste richtig erkannt *patt patt* ^^ Und mit Omi und Nagi gibt es heute ein Wiedersehen *nod* Da heute der allerletzte Chara ins Spiel kommt, ist es wirklich nicht mehr lang hin bis zum Showdown ^^
@Jennifer_sama: ^^°°° Nein, Schu war nicht mit Yotan befreundet *Kopf schüttel* Aber wenn du sehr weit nach vorne in der Story blätterst und zwar bis Teil... ähm... *selbst mal kurz nachguck* ^^° ... 14! genau ^^ wirst du feststellen, dass Yotan gegenüber dem Tabakladeninhaber behauptet hat, dass er sein Freund ist ^^ Und Schu hört das Gespräch doch mit ^^ *grins* Was Schus Namen betrifft siehe einfach meine Erklärung bei Andromeda ^^# Dass Ran mit dem neuen Hinweis allein noch nicht ganz glücklich ist, wirste gleich sehen ^^ und auch, dass Schu erst mal keine Sorgen hat *grins*
Teil 39 "Begegnung"
Er sah sich in seiner neuen Wohnung um, ließ dann die Tasche fallen. Gut, dass er diesen Gefallen hatte einfordern können, es war gar nicht so einfach, in kürzester Zeit in Tokio eine dauerhafte Unterkunft zu finden. Und diese sollte schließlich auch nicht zu klein sein. In einem Hotel wollte er nicht absteigen, schließlich musste er seine Kräfte nicht mehr durchs Abschirmen fremder Gedanken strapazieren, als unbedingt nötig war. Mit einem Seufzen ließ er sich aufs Bett fallen. So ein Umzug war echt nix für ihn. Etwas tat es ihm um die Sachen leid, die er in seiner Wohnung hatte zurücklassen müssen, doch er hatte genug Geld - und zwar auf der Hand - um sich alles neu zulegen zu können und ansonsten genug Gelegenheiten an Nachschub zu kommen. Wenn er überhaupt etwas bezahlen wollte.
Dabei hätte er sich ruhig noch ein bisschen mehr Zeit lassen können. Fujimiya war viel zu sehr mit Hidaka beschäftigt um sich um den Fall zu kümmern und Nagi schlief noch selig. Wie es schien, hatte er jede eventuell gefährlich werden könnende Reaktion erfolgreich abgewendet. Ganz sicher wollte er kein weiteres Erlebnis dieser Art haben. Die Kopfschmerzen, als er heute erwachte, waren wirklich schlimm gewesen, aber vor allem hatte er verhindern wollen, dass Nagi wieder in diesen Abgrund rutscht.
Er grinste zufrieden, da jetzt alles wieder unter Kontrolle war. Nagis Kräfte waren zwar durch die Spritze unterdrückt worden, das störte aber nicht ihre Verbindung. Das Grinsen verbreiterte sich. Wie auch immer. Auf jeden Fall konnte er jetzt etwas Schlaf nachholen.
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Es war fast lächerlich einfach gewesen, ihn mit den Angaben zu finden. Man gebe Namen und Geburtstag ein und erhalte die Anschrift. Das Melderegister war wirklich eine wundervolle Erfindung und der Name ,Sebastian Steiner' nicht gerade häufig vertreten.
Sie hatten allerdings ein winzig kleines Problem, das sich bei näherer Betrachtung als ein ziemlich großes herausstellte. Auf welcher Grundlage sollten sie eine Durchsuchung der Wohnung rechtfertigen?
Für Kudous Mord gab es keine Zeugen und bei Kara war es genauso. Er rieb sich die Nasenwurzel, seine violetten Augen waren geschlossen, während er nachdachte.
"Was ist?"
Kens Stimme, leise, so dass sie im Gemurmel unterging, das den Raum erfüllte. Er blickte in das vertraute Gesicht, von dort wieder auf die Unterlagen vor sich auf dem Tisch, dann wieder zu Ken. Ein unterdrücktes Seufzen folgte, schließlich aber erklärte er dem Anderen, worüber er gerade nachgedacht hatte.
Kens Gesicht verlor an Farbe während er zuhörte, ein Schleier legte sich über die braunen Augen. "Und was sollen wir jetzt tun?", kam schlussendlich die Frage, auf die er noch keine Antwort gefunden hatte.
Er zuckte mit den Schultern und sie verfielen beide in Schweigen während ihr Kaffee langsam kalt wurde, die Leute um sie herum ein verspätetes Frühstück oder ein zeitiges Mittagessen einnahmen.
Stille. Das war wirklich ein dehnbarer Begriff. Er konnte das Klappern von Geschirr hören, leise Unterhaltungen, Hindergrundrauschen. Doch in ihm drin war es vollkommen still. Nichts regte sich. Er fühlte keine Aufregung, keine Wut, kein Bedauern. Rein gar nichts. Ein absoluter Nullpunkt in seinem Inneren gefangen und er selbst gefangen in ihm. Keine Energie. Er konnte sich nicht einmal dazu zwingen weiterzumachen, die Hoffnung nicht aufzugeben. Er wartete. Darauf, dass es von alleine weiterging. Irgendjemand ihm sagte, was als nächstes zu tun war. Aber es gab keine Stimme aus dem Nichts.
Dafür aber Ken. Dieser beugte sich zu ihm vor, legte eine Hand auf die seine, die wiederum auf den Unterlagen ruhte. Und obwohl sie in der Öffentlichkeit waren, zog er sie nicht zurück.
"Wir müssen nicht bis in seine Wohnung hinein um Fingerabdrücke zu bekommen. Und wenn diese passen, haben wir unseren Grund", sprach der Jüngere eindringlich. Entschlossenheit in den braunen Augen. Eine Entschlossenheit, die er selbst im Moment entbehren musste.
"Womit willst du sie abgleichen?" Überraschenderweise konnte er reden, obwohl es ihm gerade eben noch so erschienen war, dass er einfach gar nichts mehr zustande bringen konnte. Warum nur war er so kurz vor dem Aufgeben? Er wunderte sich über sich selbst, konnte aber nichts an seiner Gefühlslage ändern.
"Auf dem Zigarettenstummel waren doch auch Fingerabdrücke!" Ken blitzte ihn an.
Wie es aussah, verlor der Andere gerade die Geduld. Er lächelte bei diesem Gedanken, sah wie Erleichterung sich auf Kens Gesichtszügen abzeichnete.
"Bist du wieder da?" Eine vorsichtige Frage.
Wärme strömte von Kens Hand aus, ging auf ihn über und verwandelte sich in Energie. "Ja. Und ich denke das ist erst einmal ein Anfang, auch wenn wir so nur beweisen, dass er in dem Wäldchen war." Er stand auf bevor ihn der Schub an Tatkraft wieder verlassen konnte, ließ ein bisschen Geld auf den Tisch fallen. Seine Hand fühlte sich kalt an, jetzt da sie den Kontakt zu Ken verloren hatte.
Ken schob den Stuhl ebenfalls zurück und stand auf. Sie gingen gemeinsam hinaus, Ken so nah, dass sie sich ab und zu wie unbeabsichtigt berührten.
"Und was ist mit dem Haus der Naoes?"
Sie saßen bereits im Auto, als der Braunhaarige die Frage stellte.
"Bis jetzt haben sie die Tatwaffe noch nicht gefunden und leider auch keine Fingerabdrücke. Doch in diesem Fall werden sie nicht so schnell aufgeben wie bei Kara, da kannst du dir sicher sein." Härte klang in den Worten durch und Ken sah ihn überrascht an, nickte dann verstehend. "Und wir werden auch nicht aufgeben", fügte er hinzu.
~~~~~~
"Na, ausgeschlafen?"
Er blinzelte und es dauerte einen Moment, bis er die Worte verstand. Dann war er plötzlich hellwach. Sein Vater, es war tatsächlich seine Stimme gewesen. Er versuchte etwas zu sagen, doch sein Hals war viel zu trocken.
Ein Glas Wasser wurde ihm vor die Nase gehalten und überrascht drehte er sich zur anderen Seite, lächelte Omi dankbar an. Dessen Lächeln geriet etwas vorsichtig, war nichtsdestotrotz aber ehrlich.
Er wandte sich wieder seinem Vater zu, dessen Gesicht eingefallen war. Tiefe Falten hatten sich in die Haut gegraben, verwandelten ihn in einen um Jahre gealterten Mann. Sein Herzschlag setzte für einen Augenblick aus, dann spürte er, wie heiße Tränen über seine Wangen rannen, ohne dass er sie zurückhalten konnte. Und nach dem nächsten Atemzug lag er in den Armen seines Vaters, weinte mit einer Verzweiflung, die er bisher noch nicht gefühlt hatte. Die Wut, das Verlangen nach Rache, verbrannte ihn innerlich, ließ aber nur Asche zurück, anstatt ihm Kraft zu geben. Sein Körper wurde durchgeschüttelt von seinen Schluchzern und trotzdem merkte er, dass auch sein Vater erbebte, Tränen, die nicht seine eigenen waren, auf seine Haut tropften.
Warum hatte das alles geschehen müssen? Er erinnerte sich wieder ganz deutlich an die Energie, die ihn erfüllt hatte, als er seine Mutter fand, wie er versucht hatte sie zurückzuhalten, doch er hatte einfach nicht gewusst, wie er das tun sollte. Irgendwo in sich nahm er einen glühenden Punkt wahr, von dem diese Energie ausgegangen war. Aber dieser war jetzt in irgendetwas eingehüllt, das er nicht identifizieren konnte. Auf der Suche nach Ablenkung, etwas das ihn davon abhielt darüber nachzudenken, weshalb er gerade weinte, tastete er sich vorwärts, versuchte dieses Glühen anzufachen. Es war so anders als die brennende Wut, warm und voller versteckter Macht. Die Luft um ihn schien zu erzittern und er hielt den Atem an. Geschafft, er hatte es geschafft, auch wenn ein Großteil der Kraft noch in den Kokon eingehüllt zu schlafen schien. Vorsichtig löste er sich von seinem Vater. Dieser strich ihm durch die Haare, fand aber keine Worte des Trostes.
"Du erinnerst dich?", fragte er stattdessen.
Er nickte nur, biss sich auf die Zunge, um nicht damit herauszusprudeln, was ihm gerade gelungen war.
"Du wirst noch ein bisschen hier bleiben müssen." Sein Vater schien noch etwas hinzufügen zu wollen, schwieg dann aber. "Kommst du alleine klar? Ich muss mich noch um einiges kümmern und Omi bleibt bei dir."
Er begegnete dem besorgen Blick, nickte erneut. "Es geht schon." Ein schwaches Lächeln. Sein Vater drückte ihm einen Kuss aufs Haar, etwas, das er schon seit Ewigkeiten nicht mehr getan hatte, verabschiedete sich von ihnen und verließ dann das Zimmer.
Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, sah er Omi an, dessen himmelblaue Augen von Tränen verschleiert waren.
"Nagi..." Sein Name kam nur mit einem Flüstern über Omis Lippen, dann griff der Ältere nach ihm und zog ihn fest an sich.
Das Blut stieg ihm ins Gesicht, als er die Umarmung erwiderte. "Musst du nicht in die Schule?", murmelte er verlegen.
Omi gab einen Laut von sich, der wie eine Mischung aus Lachen und Schluchzen klang. "Nein, ich bin krank geschrieben..."
Besorgt sah er auf, nahm die Hände sanft in die seinen, die sein Freund ihm zeigte. "Ist das meine Schuld?"
Omi schüttelte heftig den Kopf. "Es gibt nur eine einzige Person die daran schuld ist und das bist ganz sicher nicht du!"
Seine Unterlippe zitterte leicht, doch diesmal fing er nicht wieder an zu weinen. Er konnte sich nicht erklären, warum er jetzt nicht mehr so stark war wie vor einigen Stunden, als er sich wieder an alles erinnert hatte und allein der Gedanke an Rache ihn friedlich einschlafen ließ. Vielleicht hatte das ja an irgendwelchen Medikamenten gelegen. Er schob die Überlegungen von sich, konzentrierte sich auf Omi, der ihm gerade erzählte, was jetzt vor ihm lag.
"Du meinst ich kann lernen damit richtig umzugehen?" Seine Finger ballten sich zu einer Faust.
"So kam es jedenfalls rüber. Aber du planst doch nicht irgendwelche Dummheiten? Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du nach ihm suchst!" Wer mit ,ihm' gemeint war bedurfte keiner Erklärung.
Er verschloss sein Inneres und log den Anderen an.
Ein Klopfen an der Tür ließ sie auseinander weichen und hastig wischte er über seine noch nicht ganz trockenen Wangen.
"Zeit für ein paar Tabletten." Eine Schwester betrat das Zimmer und misstrauisch beäugte er die bunten Pillen auf dem kleinen Tablett. Sie folgte seinem Blick, lächelte ihn dann an. "Die sind dir doch bestimmt lieber als Spritzen, oder? Aber wenn du anderer Ansicht bist, rede ich gerne mit dem Arzt."
Bei diesem Angebot entgleisten seine Gesichtszüge wohl etwas, denn von Omis Seite hörte er ein unterdrücktes Glucksen. Widerstandslos griff er nach den Tabletten, streckte Omi die Zunge raus bevor er sie in den Mund schob und trank dann einen Schluck aus dem gereichten Wasserglas.
"Muss er eigentlich noch lange im Bett bleiben?"
Die Schwester wandte sich Omi zu und er wischte sich über den Mund, als hätte er Wasser dran, ließ die Tabletten in seiner Hand verschwinden, die dann unauffällig zur Seite rutschte und den Inhalt zwischen Rahmen und Matratze versteckte.
"Nein, es spricht nichts dagegen, wenn er jetzt aufsteht. Solange er sich nicht zu schwach fühlt..."
Er musste ein Zusammenzucken unterdrücken, als sich beider Augen auf ihn richteten. Stattdessen setzte er ein schiefes Lächeln auf. "Ich habe nur etwas Hunger."
Die Schwester nickte zufrieden. "Kein Wunder, wir haben schließlich fast Mittag und du hast noch gar nichts gegessen. Möchtest du es ins Zimmer bekommen oder zusammen mit den anderen essen?"
"Den anderen."
"In Ordnung, dann im Speisesaal. Es ist fast wie ein kleines Restaurant. Schließlich sollen sich unsere Patienten wohlfühlen. Wenn sie sich laufend an ein Krankenhaus erinnert fühlen, bleiben sie nur viel länger krank. Ich werde dir etwas zum Anziehen holen." Mit diesen Worten ging sie hinaus.
Er runzelte die Stirn "Was sollte das denn?"
"Keine Ahnung..." Omi zuckte mit den Schultern. "Sie nimmt wohl an, dass wir nicht wissen, was das hier für eine Anstalt ist. Und sie werden auch ganz normale Patienten haben. Du hast es noch nicht gesehen, aber die Einrichtung hier muss wirklich teuer gewesen sein. Wahrscheinlich wird die Klinik nach außen hin als eine Anstalt für die gehobenere Gesellschaft geführt. Dort gibt es sicher auch Fälle von mehr oder minder leichtem Irrsinn... jedenfalls wenn ich mal nach den Partys urteile, an denen ich schon teilnehmen durfte..." Unwillkürlich schnitt Omi eine Grimasse und er ertappte sich dabei leise aufzulachen
Sein Freund grinste daraufhin. "Geht es dir besser?" Der Ernst kehrte in die blauen Augen zurück.
Er dachte flüchtig an die versteckten Tabletten, spürte dem Glimmen der Energie in seinem Inneren nach. Dann machte er eine bejahende Kopfbewegung.
Omi war kurz davor ihn wieder zu umarmen und er sehnte sich nach dessen Nähe, doch in diesem Augenblick kehrte die Schwester zurück, reichte ihm seine Kleidung.
"Dein Vater hatte sie mitgebracht. Sobald du fertig bist, komm einfach zum Schwesternzimmer am Ende des Ganges. Ich zeige dir dann den Weg zum Speisesaal."
Er nickte dankbar, wartete darauf, dass sich die Tür hinter ihr schloss, zog dann die Sachen an, sich der beharrlichen Blicke Omis bewusst. Dieser lächelte nachdem er auf den eigenen Beinen stand und sich endlich etwas normal fühlte.
"Besser so, nicht wahr?"
"Ja, Nachthemden waren noch nie mein Fall."
Sie lachten beide, wenn auch etwas bemüht.
"Das ist ja wirklich wie ein Restaurant..."
Omis Flüstern war so leise, dass er die Worte kaum verstand, doch er musste seinem Freund Recht geben. Der Saal war mit Holz vertäfelt und eingedeckte Tische standen locker verteilt da. Die Patienten waren wie Gäste gekleidet und schienen sich wohl zu fühlen.
"Komm." Omi griff nach seiner Hand, zog ihn auf einen freien Tisch zu. Und er folgte, sich immer noch neugierig umblickend. Ihm fiel ein junger Mann auf, der etwas aus dem Rahmen fiel. Er trug einen Anzug und aß bedächtig, nicht anders als die übrigen auch. Doch... Omis Hand glitt aus seiner, als dieser um den Tisch herumging und sich setzte. Irgendetwas war merkwürdig an seinen Bewegungen. Der Andere sah von seinem Essen auf und bernsteinfarbene Raubtieraugen blickten ihn durchdringend an. Dann zeigte er ihm die Zähne - ähm, lächelte er, verbesserte er sich hastig. Er spürte wie sein Gesicht heiß wurde und er versuchte das Lächeln zu erwidern. Da ihm das allerdings kläglich misslang, setzte er sich lieber ebenfalls hin und wandte dem Unbekannten den Rücken zu.
Auf der Karte standen zwar weniger Gerichte als man es von einem Restaurant gewohnt war, ihn überraschte aber schon die Tatsache, dass es überhaupt eine gab. Und eifrig stürzte er sich in die Aufgabe ein Gericht auszuwählen, eine dankbare Ablenkung, während er immer noch den Blick bernsteinfarbener Augen zwischen seinen Schulterblättern zu spüren glaubte.
TBC
Sodele, damit haben wir alle Charas wie versprochen zusammen - auch wenn es einige nicht mehr gibt *versuch nicht an das Wort Ente zu denken* *ehe* ^^#
Falls irgendjemand von euch tatsächlich oben genau aufgepasst hat, weiß er, dass es jetzt wirklich dem Ende zugeht ^^ und ich fühle mich bei der Aussicht ausgesprochen erleichtert *nick*
Wir lesen uns, cu ^-^ *winkz*