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Psyche

Akatsuki Rising
von

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von seltsamen Wagen und verkorksten Familiensituationen

Der Sonnenaufgang kündigte sich in seinen leuchtenden Farben an. Rot, Gold, Blau und Pink ließen den Himmel erleuchten, als würde er direkt aus einer Märchenwelt zu ihnen gezogen.

Das war der Moment in dem Shikamarus Wecker klingelte und vibrierte.

Murrend öffnete er die Augen, tastete nach seinem Handy und schaltete die Weckerfunktion aus.

Sasuke könnte er auch selber wecken. Obwohl, wenn er es sich so recht überlegte, war es kein verlockender Gedanke den Schwarzhaarigen zu wecken. Jedes Mal, jedes gottverdammte Mal bekam er einen Schlag ins Gesicht.

Schnaufend richtete sich Shikamaru auf und blickte zu Sasukes Bett und... kniff sich erst einmal kräftig in den Arm.

Leicht zuckte er zusammen, als es tatsächlich weh tat. Also träumen tat er nicht. Hatte er sich dann versehen? Was machte Naruto zusammen mit Sasuke in einem Bett? Was hatte er letzte Nacht verpasst?

Obwohl, wollte er das wirklich wissen?

Langsam, vorsichtig stand er auf. Er wollte keinen der Beiden wecken, wer wusste schon, wie sie selbst auf diese Situation reagieren würden?

Seufzend zog er sich schnell seine Jeans über und schlich sich aus dem Zimmer. Erst einmal Frühstück. Es war gerade einmal halb sechs. Sie hatten also noch Unmengen Zeit und die sollte er den Beiden auch wirklich geben.

Zum Glück waren Sasukes Eltern für ein paar Tage weggefahren. Warum auch immer sie nun mitten im Jahr, mitten im Schuljahr, ohne weitere Ankündigung und Tamtam abgefahren waren.

Und wer durfte mal wieder dafür sorgen, dass Sasuke lieb und artig blieb und nichts anstellte?

Er sollte Pflegegebühren verlangen.

Murrend setze er Wasser für Tee auf, machte die Kaffeemaschine bereit und kramte im Kühlschrank, auf der Suche nach etwas, was sie zum Frühstück essen konnten.

Sonst musste er wirklich noch in den 7-Eleven, einem Convenience-Store gleich um der Ecke.

Wer fährt in den Urlaub, lässt seinen Sohn und den Sohn eines Freundes alleine in einem Haus und kauft nicht einmal ein?

Seufzend nahm der Schwarzhaarige die kleine Spardose vom Küchenregal, in der immer etwas Geld lag, mit dem Sasuke sich im Notfall etwas zu Essen holen konnte.

Er schnappte sich zweitausend Yen und einen Schlüssel, schrieb den beiden Schlafmützen einen Zettel und verließ das Haus.

Kaum hatte er das Grundstück verlassen, hatte er das Gefühl verfolgt zu werden.

Fragend blickte er sich um. Doch mehr als einen kleinen, schäbigen Van, kam ihm nichts verdächtig vor.

Seltsam. Wer in diesem Stadtteil würde schon so ein altes, ausrangiertes Auto fahren ohne der Angst zu erlegen, das Gespött der Nachbarn zu werden?

Wo hatte er das Auto schon einmal gesehen?

Die Van der APLAA sahen anders aus, moderner. Das hier war wirklich etwas, was die Ästhetik der Straße störte.

Ob er ihn verfolgte?

Shikamaru schüttelte den Kopf. Warum sollte ein verrostetes Straßenhindernis ihm folgen?

Er ging weiter, nur noch zwei Straßen, dann war er da.

Aus dem Augenwinkel machte wieder den Van aus. Und nun wurde es ihm merklich unheimlich.

Der Schwarzhaarige sah sich um und fasste einen Entschluss.

Entschlossen lief er los, hörte das Heulen des veralteten Motors. Er lief ein Stück die Straße entlang. Der Van war ihm auf den Fersen. Warum? Was wollten die von ihm?

Er bog ab, lief in die entgegengesetzte Richtung von der, in die er eigentlich wollte. Der Van war ihm immer noch auf den Fersen, doch noch machte er keine Anstalten ihn einzuholen.

Schnell bog der Schwarzhaarige in die nächste engere Straße. Er kannte das Straßenbild, wusste dass es hier Straßen gab, durch die ein klobiger Wagen wie dieser nicht durch passte. Hier noch einmal links, dann die Nächste rechts. Der Straße folgen und wieder auf die Hauptstraße. Hoffen, dass kein weiterer Wagen kommt, über die Straße und in die nächsten Hintergassen zum 7-Eleven.

Soweit der Hinweg. Den Rückweg musste er noch planen. Wenn sie wirklich etwas von ihm wollten, weil er aus dem Haus der Uchihas gekommen war, dann sollte er vorsichtig sein.

Schnell und geschickt lief er den geplanten Weg bis er vor den Convenience-Store stand und schnell rein ging. Erst einmal tief durch atmen.

Wenn er nur geahnt hätte, dass das hier in einer morgendlichen Joggingtour enden würde, hätte er doch etwas aus dem Kühlschrank zusammengestellt. Diese Anstrengung am Morgen passte einfach nicht in sein Lebensstil, genauso wenig wie das Nannydasein.

Als er sich geschworen hatte den Beiden zu helfen, hatte ihm keiner gesagt, dass er sich schon vor neun Uhr anstrengen musste.

Shikamaru stockte. Sasuke... Hatten diese Kerle in dem Van ihn für Sasuke gehalten?

Geschockt starrte er auf die Ware im Regal und zückte schnell sein Handy. Er musste die Beiden warnen. Wenn die Kerle nicht nur beobachten, sondern auch handeln, sollten die Beiden wenigstens wach sein.

"Was willst du?", knurrte Sasukes müde Stimme vom anderen Ende.

"Sasuke, wir haben ein Problem! Weck den Blonden und wartet auf mich. Dann erklär ich euch alles, aber steht auf!"
 

Sasuke knurrte gefährlich, als er das Klingeln seines Handys vernahm.

"Verdammt, wer ruft denn so früh an!", murrte er wütend.

Fluchend sah er auf das Display.

Shikamaru...

Erst jetzt fiel ihm auf, dass sein bester Freund nicht mehr da war.

"Was willst du?", fauchte er ins Telefon.

Shikamaru war wohl Essen holen. Wenn er jetzt nur fragen wollte, was die Beiden frühstücken wollten, dann würde er ihn erwürgen sobald er wieder einen Fuß in das Haus gesetzt hatte.

"Sasuke, wir haben ein Problem! Weck den Blonden und wartet auf mich. Dann erklär ich euch alles, aber steht auf!"

Sasuke zog eine Augenbraue hoch.

"Was ist denn los? Du weißt, dass wir erst gegen zehn in der Schule sein müssen?"

Sasuke hörte Shikamaru genervt seufzen.

"Wie gesagt, ich erklär es euch sobald ich wieder da bin. Steht auf! Seit wachsam und schaut euch um, bevor ihr die Tür öffnet. Ich bin in circa zehn Minuten wieder da."

Sasuke zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. Allerdings war sein bester Freund nicht ohne Grund so gehetzt. Besonders nicht so früh am Morgen. Shikamaru war der Letzte der sich aus der Ruhe bringen lies.

"Verstanden. Aber wehe du hast keine guten Gründe. Dann schwör ich dir, erwürg ich dich mit eigenen Händen!"

Damit legte Sasuke auf. Für ihn war alles gesagt.

Seufzend sah er neben sich.

Naruto schlief immer noch friedlich und sah so entspannt aus, dass es Sasuke schwer viel den Blonden zu wecken.

Murrend rieb er sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich einmal ausgiebig.

Vielleicht sollte er sich erst einmal fertig machen, bevor er den Blonden weckte?

Seufzend verwarf er den Gedanken wieder, streckte seine Hand aus und rüttelte Naruto leicht an der Schulter.

"Hey, aufstehen."

Der Blonde gab nur Murrgeräusche von sich, drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter.

Sasuke zog eine Augenbraue hoch und rüttelte den Blonden stärker.

"Komm schon, Frühstück kommt gleich nach Hause und wartet darauf gefuttert zu werden."

Schnaufend wandte sich Naruto den Schwarzhaarigen zu und sah ihn aus verschlafenen Augen an.

"Sollte ich mir Sorgen machen, dass du Shikamaru als Frühstück bezeichnest?"

Sasuke grinste leicht.

"Wenn Shikamaru das Frühstück ist, dann bist du Mittag und Abendbrot?"

Narutos Augen weiteten sich kurz bevor er lachte.

"Oh my God! Ich werde von einem Kerl angemacht!", amüsierte sich Naruto über die Aussage.

Sasuke lachte und schmiss sein Kissen nach dem Blonden.

"Und wenn?", fragte er als er zufrieden dabei zusah, wie Naruto das Kissen ins Gesicht bekam.

Der Blonde lachte befreit.

"Dann würde Kurama dich wirklich umbringen."

Naruto drückte das Kissen an sich und ließ sich zurück aufs Bett sinken.

"Nun ernsthaft, warum hat er dich angerufen? Er klang nicht wirklich in gemütlicher Frühstückslaune."

Sasuke seufzte.

"Du warst da schon wach? Warum ignorierst du mich dann?"

Naruto zuckte nur mit den Schultern.

"War zu müde zum reagieren. Lass mich. Wenn du bedenkst wann wir wieder ins Bett sind und wann wir aufstehen müssen, bin ich nicht motiviert so früh aufzustehen. Muss ich in die Schule? Kann ich nicht schwänzen?"

Naruto sah den Schwarzhaarigen aus großen blauen Augen an.

Schnaufend stand Sasuke auf.

"Kommt nicht in die Tüte. Steh auf und mach dich fertig. Ich bin schon mal gespannt, was Shikamaru hat, dass er uns so früh wach macht. Und wenn der Grund nicht gut genug ist, dann darfst du mir helfen ihn zu erwürgen."

Erfreut sprang Naruto auf und streckte sich.

"Na das ist doch mal ein Versprechen." Grinsend sah er auf die Tür.

"Ich bin zuerst im Bad!"

"Kommt nicht in frage, du Monster!" Sasuke versucht aus dem Bett zu kommen und Naruto festzuhalten. Doch der Blonde wich aus und knallte die Tür zu. Und Sasuke? Der lag ausgestreckt auf seinem Bett und murrte.

Na toll, dass war ja mal wieder typisch. Er sollte sich dringend nach einer anderen Decke umsehen, die ihn nicht ständig festhielt, als wollte sie ihn nicht mehr gehen lassen.

Wenigstens seine Decke war auf seiner Seite.
 

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Kuramas linkes Auge zuckte unaufhaltsam. Würde er nun doch einen Herzinfarkt bekommen? Stressfalten? Chronisches Nervenzucken?

So langsam hatte er das Gefühl, dass Reeper ihn hier gar nicht heraus holen wollte.

Und nun standen sie hier, die gesamte Besetzung aus dem Wunderland. Hätte es nicht noch besser kommen können?

Und wie war das? Reine Muskelkraft?

"Wie wollt ihr reine Muskelkraft einsetzen, wenn ihr die Stäbe nicht berühren könnt?"

Der arme Fuchs wurde beinahe wahnsinnig.

Er hatte es schon lange aufgegeben Reeper belehren zu wollen. Doch nun zu sehen, wie sie reihenweise daran scheiterten den Käfig zu berühren, um ihn hier mit ihrer sogenannten Muskelkraft heraus zuholen, ließ in ihm den unbeschreiblichen Wunsch heranwachsen, seinen Kopf gegen die nächste Wand zu schlagen.

"Wir werden das schon hinbekommen. Niemand kann dem Tod entkommen."

Kurama schnaubte.

"Siehst du den Käfig fliehen? Er läuft nicht vor dir weg, er lacht die dreist ins Gesicht! Gib' doch endlich zu, dass keiner von euch auch nur eine vernünftige Idee hat, wie er mich hier rausbekommt!"

Wenn er sich doch wenigstens rühren könnte.

Erschöpft hatten sich die anderen Bewohner auf dem Boden gesetzt und sahen ihren Anführer an.

Reeper seufzte.

"Ich gebe nicht so schnell auf. Es muss doch irgendwas im Körper sein, dass uns hierbei helfen...."

Reeper stockte und schlug seinen Kopf gegen die nächstbeste Wand.

Oh wie sehr ihn Kurama dafür beneidete.

"Das Medikament! Natürlich! das dürfte dich hier raus bringen."

Kurama knurrte.

"Kunststück, Naruto nimmt das Medikament nicht mehr und ich habe keine Ahnung, wie schnell es den Körper wieder verlässt."

Reeper schnaubte.

"Denk' doch nur einmal weiter als von deiner Schwanzspitze bis zu den Gitterstäben. Wer steht mit Naruto in Kontakt?"

Kurama zog eine Augenbraue hoch.

"Natürlich, Naru-chan. Wir müssen Naru-chan dazu bringen, Naruto zu überzeugen das Medikament wieder zu nehmen. Das Virus dürfte nun wirklich stark genug sein, um den Blitzen zu widerstehen."

Reeper nickte.

"Genau, suchen wir Naru-chan und..."

Auf einmal war der Raum erfüllt von den blauen Blitzen, die bisher nur den Käfig verteidigt hatten.

Reeper und die Anderen versuchen auszuweichen und aus der Gefahrenzone zu kommen.

Doch es war, als würden die Blitze gezielt nach ihnen suchen.

Auf einmal stieg eine grüne Flüssigkeit in dem Gang auf, umspielte die Fußgelenke von Kuramas Rettern.

Dann bebte der gesamte Raum, Gitterstäbe zogen sich aus dem Wasser in die Höhe und Ketten schnappten nach Beinen und Handgelenke.

Kuramas Augen weiteten sich. Was war das? War das, was auch immer ihn hier gefangen hielt, so versessen darauf, dass er hier drin blieb?

Hatte ES sie gehört und war eingeschritten?

Das klang nun selbst in seinen Ohren verrückt. Und er hatte wirklich schon vieles erlebt, in den Jahren, in denen er mit Naruto verbunden war.

Andererseits, war ihr Virus, welches ihn stärkte, nicht ebenfalls zu einer ähnlichen Intelligenz fähig? Schließlich kann er es aktivieren, wann er braucht.

Diese ganze Sache stank zum Himmel. Und nein, er meinte damit nicht die Körper, welche von den Blitzen in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Nun hieß es wirklich nur abwarten und Tee trinken.

Seufzend sah er auf seinen Fernseher und beobachtete das Geschen. Hoffentlich würde Sasuke Naruto nicht wieder verraten. Der Jüngere fing gerade wieder an, dem Schwarzhaarigen zu vertrauen.

"Ich fass es nicht! Lass mich hier raus, du widerliches Zeug!", keifte Reeper ungehalten, während die Anderen weinten und jammerten.

Der Fuchs knurrte dunkel und genervt auf.

"Willkommen in meiner Welt!", murrte er schlecht gelaunt.

Wenn er sich doch nur die Ohren zuhalten könnte...

Er würde gerade wirklich alles dafür tun. Ein leises Kichern hallte von den Wänden wieder. Es war ein Kichern, welches Kurama einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.

OK, so langsam wurde es wirklich creepy.
 

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"Also gut, was zum Teufel ist los?" Sasuke schenkte sich und Naruto Kaffee ein und setzte sich auf seinen Platz am Küchentisch.

Shikamaru reichte jedem eine Schüssel mit Reis und Misosuppe, stellte danach in Ruhe den Fisch und das Gemüse in die Mitte, bevor er sich endlich selbst die Ruhe gönnte und sich hinsetzte.

Immer wieder sah er nervös aus dem Küchenfenster, welches zur Straße führte.

Bisher war der Van nicht mehr aufgetaucht, doch er spürte, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass sie diese Dreckslaube gesehen haben.

"Ich weiß nicht, vielleicht irre ich mich auch, aber als ich heute morgen aus dem Haus gekommen war, hatte ich erst nur eine komische Vorahnung. Bis mir schließlich auffiel, dass ich die ganze Zeit über verfolgt wurde."

Naruto und Sasuke sahen ihn verwirrt an.

"Du... wurdest verfolgt?"

Sasuke sah fragend zu dem Blonden.

Naruto verengte die Augen.

"Vielleicht waren es Agenten. So wie ich Nevia kenne, werden sie das Haus unter Beobachtung stellen."

Shikamaru nickte. "Hatte ich zuerst auch gedacht. Doch warum haben sie sich plötzlich an meine Fersen gehängt? Ich meine, das macht einfach keinen Sinn. Ich bin schließlich keine Zielperson."

"Stimmt schon, aber vielleicht haben sie dich mit Sasuke verwechselt. Sie wissen nur, dass Sasuke schwarze Haare hat, also sind sie der Haarfarbe gefolgt."

Sasuke, der sich grade eine Portion Reis in den Mund schaufeln wollte, sah ihn zweifelnd an.

"Das sind Regierungsbeamte. Ein wenig mehr Recherche sollte doch drin sein. Besonders wenn sie meinen Bruder kennen. Itachi und ich haben wenigstens noch etwas Ähnlichkeit."

Naruto zog die Augenbrauen zusammen.

"Auch wieder wahr.... ."

Shikamaru seufzte.

"Ich weiß nicht, was ich von dem Ganzen halten soll. Besonders das mit deinen Eltern, Sasuke."

Sasuke sah auf und nickte.

"Sie haben mir nicht mal bescheid gegeben. Alles was ich hatte war eine Nachricht, dass sie für einige Tage weg sind."

Er sah zu Naruto.

"Hast du eine Idee?"

Naruto kaute nachdenklich auf seinen Stäbchen herum.

"Vielleicht hat Papa oder Tante Nevi sie mit genommen."

Naruto nickte leicht.

Daran hatte er eben auch gedacht. So wie es aussah, dachten Naru-chan und er in sehr vielen Dingen ähnlich. Er mochte vielleicht in Itachi und Sasuke noch die Kinder von damals sehen, doch in anderen Dingen war er Up-to-Date.

"Hat Naru-chan eine Idee?", fragte Sasuke vorsichtig nach.

Naruto sah auf und nahm seine Stäbchen aus dem Mund.

"Ja. Allerdings die gleiche Idee wie ich. So wie ich das gestern mitbekommen habe, solltest du wohl noch lange nicht erfahren was eigentlich vor sich geht."

Sasuke nickte.

"Wenn es nach Mum und Dad ginge, hätten sie es mir wohl nie gesagt.", knurrte der Schwarzhaarige mürrisch.

Shikamaru seufzte.

"Sieh es mal aus einer anderen Perspektive. Sie wussten, dass du nicht lange still gehalten hättest. Sie wollten dich damit nur schützen. Aber ich verstehe worauf du hinaus willst. Kannst du jemanden erreichen?"

Naruto sah auf die Uhr.

"Jetzt wird wohl noch die Nachtschicht auf den Beinen sein. Und Nevia ist nicht die Person, die früh in einem Büro sitzt. Und in Amerika ist es einfach noch Mitten in der Nacht."

Naruto sah auf die Tischdecke und stocherte mit seinen Stäbchen im Reis rum.

"Aber ich kann meinen Laptop mitnehmen und sie versuchen in der Schule zu erreichen. Hab ich bisher fast jede große Pause gemacht."

Sasuke hob eine Augenbraue an.

"Wobei mir einfällt, wohin hast du dich immer mit Kiba verzogen?"

Der Blonde zuckte mit den Schultern.

"Aufs Dach."

Sasuke schob sich ein Stück Fisch in den Mund und sah auf die Uhr.

"Was machen wir nun?"

Shikamaru grinste leicht.

"Als allererstes werde ich etwas machen, was ich bei der ganzen Aufregung glatt vergessen habe."

Er reichte Naruto die Hand. Der Blonde sah Sasukes besten Freund nur fragend an.

"Sasuke ist nicht der Einzige, der dir helfen kann. Ihr braucht einen Computerfreak, der euch unterstützt."

Naruto verbiss sich das breite Grinsen, welches sich auf sein Gesicht schleichen wollte und hielt seine Hand in die Mitte des Tisches.

"Bringen wir den Kerl zum Fall."

Sasuke und Shikamaru legen ihre Hände auf die des Blonden.

"Er wird schon sehen, dass wir nicht wehrlos sind."

Narutos Herz schien heute Akkordarbeit leisten zu wollen. Er konnte es nicht fassen, dass er hier nun zwei Mitverschwörer sitzen hatte, die ihm wirklich helfen wollten.

"Dann geh ich mal an meine erste Aufgabe. Sasuke, ihr habt doch eine Überwachungskamera, nicht?"

Sasuke nickte.

"Und wir haben hier noch Laptops, zwei Webkameras und jede Menge Kabel."

Grinsend setze sich Shikamaru wieder richtig hin.

"Dann kümmere ich mich mal um die Kerle da draußen. Sollten die wirklich keine Agenten sein und es sich hier im Haus gemütlich machen, dann werd ich es wissen."

Shikamaru stand auf und räumte sein Besteck und die Schüsseln in die Spüle.

"Wir haben noch knapp eineinhalb Stunden, bis wir los müssen. In der Zeit sollte alles klappen."

Enthusiastisch wandte er sich zu den beiden Anderen um.

"Also ran an die Arbeit!"
 

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Grinsend sah Madara von seinem Handy auf. Deidara hatte sich nicht gemeldet, aber er wusste, dass der Blonde seine Nachricht erhalten hatte.

Nun war es nur noch ein Frage der Zeit bis sein "Sohn" wieder zu ihm zurück kommen würde.

Mit einem triumphierenden Lächeln wandte er sich zu seinen neuen Gästen um.

"Was für eine Ironie."

Leicht legte der Boss der Akatsuki den Kopf schief.

"Ich hätte nie gedacht einmal jemandem aus meiner eigenen Familie zu begegnen, um das zu erreichen was ich will. Fugaku... ."

Fugaku Uchiha verengte die Augen. Dieser Mann vor ihm war ihm nicht geheuer und die Art und Weise, wie sie hier hinein geraten waren, war ihm noch suspekter.

"Wer sind Sie? Was wollen Sie von uns?"

Seine Frau saß stur geradeausschauend neben ihm.

Der Mann mit den langen, schwarzen Haaren und roten Augen fixierte sie mit einem Lächeln, welches Fugaku ihm am liebsten aus der Visage geschlagen hätte.

Seufzend schüttelte er kaum merklich den Kopf. Nun wusste er woher Sasuke seine Aggressivität hatte.

"Na, na, na. Geht man so mit einem seiner Vorfahren um?"

Das Familienoberhaupt der Uchiha schnaubte ablehnend.

"Vorfahren?" Er spie das Wort diesem unheimlichen Kerl entgegen.

Dann stockte er. Nun, wo er den Kerl da stehen sah, wusste er, dass er ihn schon einmal gesehen hatte. Aber woher kannte er ihn nur?

Langsam ging Madara auf den Tisch zu, an dem seine "Gäste" saßen.

"Du weißt wer ich bin, Fugaku. Denk gut nach. Schließlich bin ich eine Legende in unserer Familie."

Mikoto schenkte Madara einen giftigen Blick, bevor sie ihren Mann fragend ansah.

"Fugaku?"

Fugaku verengte die Augen.

"Madara. Aber das ist unmöglich. Derjenige, für den Sie sich ausgeben, müsste schon lange tot sein!"

Madara richtete sich wieder auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wie nett. Mich nicht persönlich kennen und schon verlangen, dass man tot umfällt. Normalerweise wünschen mir meine "Gäste" erst nach der Unterhaltungseinlagen den Tod."

Die roten Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Und ihr beide werden sehr lange meine Gäste sein. Schließlich haben wir genug Themen zum aufholen. Denkt ihr nicht, dass unsere Familie einfach zu unfamiliär geworden ist?"

Mikoto schnaufte abfällig.

"Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht. Was haben Sie vor? Warum haben Sie uns entführt?"

Madara zog eine Augenbraue hoch.

"Entführt? Na, ich weiß nicht. Ich würde es eher eine Einladung nennen. Und bald wird die ganze Familie wieder vereint hier an diesem Tisch sitzen. Was habt ihr beiden noch einmal? Zwei Söhne?"

Die Eltern verengten die Augen bedrohlich.

"Wage es meiner Jungs anzufassen und ich nehme dich auseinander!", knurrte Fugaku wütend.

Madara schnaubte belustigt.

"Also wirklich, die Jugend von heute. Kein Benehmen mehr."

"Was hast du vor?", fauchte Mikoto.

Madara zuckte nur mit den Schultern.

"Meine kleinen Ur- Ur- Ur- Ur- Urgroßneffen zu einem kleinen Dinner einladen. Dann werdet ihr hoffentlich auch meinen "Sohn" kennen lernen. Oder kennt ihr ihn bereits?"

Er sah den Beiden forschend in die Augen.

"Aah! Ja, da war ja neben meinem lieben Jungen noch einer. Uzumaki Naruto?"

Mikoto zitterte.

"Hast DU ihm das angetan? Hast du Kushina DAS angetan?"

Der Schwarzhaarige schnaubte abfällig.

"Oh nein, ich bin kein Monster, das einen lieben Jungen so brutal von seiner Mutter trennt, dass er sich so verliert und zu einem ängstlichen, kleinem Mädchen wird. Ich rette solche Jungen und gebe ihnen eine Bestimmung in dieser Welt."

Fugaku knurrte und wollte sich erheben, doch eine Hand auf seiner Schulter hinderte ihn daran. Wütend sah er über die Schulter und in hell braune Augen. Die junge Frau, die ihn bestimmend auf seinem Platz hielt, sah ihn ausdruckslos an.

"Ich bitte Sie darum, sitzen zu bleiben. Ansonsten sehen wir uns zu anderen Maßnahmen gezwungen."

Madara schüttelte, amüsiert grinsend, den Kopf.

"Konan, meine Liebe, sei so gut und hol uns doch etwas zu trinken. Ich wette, meine Gäste sind am Verdursten."

Konan sah zu ihrem Boss und nickte.

Fugaku setze sich recht widerwillig hin.

"Was wollen Sie von unseren Söhnen?"

Madaras Blick wurde ernst.

"Ich habe gehört, dass sich einer der beiden mit jemandem eingelassen hat, der zu mir gehört. Und hierbei finde ich wirklich recht amüsant, dass es eigentlich in der Familie bleibt."

Mikotos Augen weiteten sich geschockt.

Redete dieser Kerl etwa von Deidara? Diesen lieben, aufgeweckten jungen Mann, der mit seiner fröhlichen Art nicht nur Itachi, sondern auch sie und Fugaku überzeugt hatte und wieder etwas von der Fröhlichkeit geweckt hatte, die vor Kushinas Tot in ihrer Familie herrschte?

Sollte das ein Trick gewesen sein, um an Itachi heranzukommen?

War ihr Sohn in Gefahr?

"Ich wüsste nicht was es Sie angeht. Lassen Sie die Finger von meinem Sohn!"

Madara seufzte leicht.

"Ich werde sehen, zu was mich der Junge drängt." Er wandte sich von dem Ehepaar ab und sah auf eine Leinwand hinter sich.

"Sehen wir einfach Mal, wohin uns diese Reise führt. Wir wollen doch nicht, dass sich die beiden zu sehr Sorgen machen. Heute Abend wirst du deinen Söhnen sagen, dass alles in Ordnung ist und ihr zwei noch ein wenig weg bleiben werdet." Während er sprach, behielt er Mikoto fest im Blick.

"Ihr werdet diesem Spiel von hier aus zusehen. Wenn sich euer Ältester mir anschließen sollte, dann werde ich Gnade vor Recht walten lassen und ignorieren, dass er meinen "Sohn" auf einen falschen Weg geführt hat. Ansonsten... sehe ich leider keine Verwendung mehr in den Kleinen."

Damit setze sich Madara zu ihnen an den Tisch. Kurze Zeit später öffnete sich die holzverkleidete Tür und zwei Diener kamen herein, brachten etwas zu Essen und Getränke.

"So lange seid meine Gäste. Fühlt euch wie zu Hause."

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Langsam, gemächlich schlenderten die drei Jungen die Straße entlang. Der Verfolger waren sie sich stets bewusst.

"Ich versteh das nicht. Sie scheinen nur zu beobachten. Warum schreiten sie nicht ein? Oder sind es doch nur Beamte?"

Naruto schüttelte leicht den Kopf.

"Ich hab ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Meine Intuition ist zwar ohne Kurama bei weitem nicht mehr so stark wie zuvor, aber ich kann deutlich spüren, dass die hier nicht zum Spielen aufgelegt sind."

Murrend bogen sie in die nächste Seitenstraße ein. Sie waren extra einen anderen Weg zur Schule gegangen, als sonst.

"Mach dir nicht so viele Gedanken. Wie gesagt, sollten die es wagen in das Haus einzubrechen, dann bekommen wir Nachricht. "

Sasuke sah zur Seite und sah, wie Naruto etwas niedergeschlagen den Kopf hängen ließ. Seit Kurama nicht mehr da war, war er einfach nicht mehr wirklich ansprechbar. Der Schwarzhaarige unterdrückte den Drang, den Jüngeren einfach zu umarmen. Sie waren einfach zu dicht an der Schule und hier und dort liefen sie Schulkameraden über den Weg, die sie nur seltsam musterten. Die Streitereien zwischen Sasuke und Naruto währten kurz, doch waren sie schon zur Legende geworden. Und damit Schulgespräch Nummer eins.

Die beiden nun so friedlich zusammen zu sehen, ließ einige verwirrt stehen bleiben.

"NAARUUUTOOO!"

Überrascht blieb der Blonde stehen und sah einen gutgelaunten Kiba auf ihn zulaufen. Etwas weiter hinter ihm lief ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren. Während Kiba ihm kurz um den Hals fiel, um ihn zu begrüßen, blieb das Mädchen, merklich verschüchtert, hinter dem Jungen stehen.

Wer war das denn? Hatte Kiba eine Freundin von der er nichts wusste?

Er spürte wie Naru-chan neugierig einen Blick nach draußen wagte und hörte ihn freudig quietschen.

"Das ist Hinata-chan, Naruto-onii-chan!"

Naruto nickte Hinata nur leicht zu.

"Morgen ihr zwei, wie habt ihr uns denn ausfindig gemacht?"

Kiba sah von Naruto zu Sasuke und von Sasuke zu Shikamaru.

"Ist euch echt nicht aufgefallen, was ihr hier für ein Aufsehen erregt? Junge, das Sasuke und du nicht blutend, keifend, fetzend und kreischend am Boden liegt, scheint allen wie ein Wunder. Ist die Hölle zugefroren? Ist Armageddon nah? Das Jüngste Gericht?"

Sasuke schnaubte nur genervt, während Shikamaru ein stolzes Grinsen auf die Lippen brachte.

"Hey, ich wäre kein Genie, wenn ich die beiden Streithähne nicht wieder zusammen bekommen hätte. Es ist so lange Waffenstillstand wie ich Nanny spielen muss. Nicht wahr ihr beiden?" Beide kassierten einen strengen Blick, der deutlich sagte "spielt mit oder ich kastrier euch".

Naruto seufzte leicht. "Jaaa, kommt nicht gut, wenn Fugaku und Mikoto wiederkommen und das Haus liegt in Schutt und Asche, weil der Bastard mich ärgert."

Sasuke schnaufte beleidigt.

"Ich bitte dich, wer wird denn gleich aggressiv wie ein Rudel Wölfe, Idiot?"

Beide, Sasuke und Naruto, kassierten eine Kopfnuss, zuckten leicht zusammen und sahen böse zu Shikamaru.

Kiba lachte fröhlich auf, während Hinata verhalten lächelte.

"Genial, Alter. Wenn ich mal wieder Probleme mit meinen Nichten habe, dann schicke ich sie zu dir Shikamaru. Wenn du die beiden hinbekommen hast, ist alles andere ein Kinderspiel."

Während Naruto und Sasuke sich angrummelten, lachten die anderen Drei vergnügt.

"Na kommt, lasst uns endlich vorwärts kommen hier. Ansonsten kommen wir zu spät."

Damit wandten sich Hinata, Shikamaru und Kiba Richtung Schule um und gingen voraus. Naruto blickte kurz grinsend zu Sasuke.

"Geniale Improvisation." Sasuke zuckte nur mit den Schultern.

"Muss ja, ansonsten hätten wir ein Problem."

Naruto seufzte.

"Oh ja... Kiba hatte ich fast schon vergessen. Was machen wir, wenn er nachher an unseren Hacken klebt?"

Wieder kam nur ein Schulterzucken als Antwort.

"Dann machen wir das, was wir am besten können. Improvisieren."

Der Blonde schnaufte belustigt.

"Ah, dann bin ich gespannt. Wie wäre es mit einem Striptease? Damit würdest du wirklich alles ablenken, was Brüste hat."

Sasuke lachte.

"Oi, das würde eine Massenhysterie auslösen. Irgendwie ein amüsanter Gedanke, aber ich glaube ich müsste kotzen, wenn ich mich vor denen ausziehen müsste."

Naruto lachte leise.

"Ah, jetzt nur noch das schockierende Geständnis, dass du trotz Fanclub noch Jungfrau bist und mein bisherige Bild von dir ist komplett zerstört."

Sasuke zog eine Augenbraue hoch.

"Es geht dich vielleicht nichts an, aber ich bin wirklich noch Jungfrau, grade wegen dieser beschissenen Hysterie um mich herum."

Naruto sah ihn erstaunt an.

"Und du willst mir auch nicht sagen, dass es bei dir viel anders ist, oder?"

Naruto schnaubte.

"Ich habe auch einen guten Grund Jungfrau und desinteressiert zu sein."

Sasuke legte den Kopf schief.

"Ach ja, und der wäre?"

Narutos Augen verdunkelten sich kurz.

"Fünf Jahre Psychiatrie und ein Irrer, der hinter mir her ist."

Sasuke zuckte zusammen. Der Schwarzhaarige hatte schon wieder verdrängt, dass Naruto alles andere als eine normale Kindheit hatte. Stur sah der Schwarzhaarige geradeaus.

"Es... Es tut mir leid. ich wollte nicht..." Naruto unterbrach ihn etwas barsch.

"Schon gut. Kurama hätte dir den Kopf abgerissen. Allein dafür, dass du mich daran erinnert hast, aber ich bin bei weitem nicht so extrem wie er."

Naruto presste die Lippen aufeinander.

Sasuke sah den Jungen besorgt an.

"Keine Sorge. Ich pass auf dich auf. Und irgendwie wirst du ihn wieder zurück bekommen, ok? Und dann hoffe ich, dass er mir genau so vergeben kann, wie du mir. Ich würde... mich gerne mit allen Facetten deines Selbst vertragen."

Naruto war stehen geblieben und sah den Schwarzhaarigen überrascht an.

"S-Sasuke?"

"Kommt ihr zwei Turteltauben endlich? Es hat schon das erste Mal geklingelt! Schwingt die Hufe!"

Erschrocken sah Naruto zu einem breit grinsenden Kiba, der schon am Tor stand.

"Ja! Sind ja auf dem Weg, hör auf hier durch die Gegend zu krakeelen!" Bis der Blonde realisierte, wie Kiba sie genannt hatte.

"Turteltauben?! Ich glaube es hackt, Kiba! Wenn ich dich erwische, nehme ich dich auseinander!" Wütend rannte Naruto zu Kiba, der nur lachend davonlief.

Sasuke seufzte geschafft und ging zu Shikamaru. "Keine zwanzig Minuten und ich will nur noch meine Ruhe... " Shikamaru schenkte ihm ein leichtes Grinsen. Und zusammen gingen sie ins Schulgebäude.

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Minato checkte die Daten, die ihm gerade zugesendet wurden.

Er brauchte die neusten Analysen über Narutos Blut. So schnell wie möglich musste Kurama wieder hergestellt werden. Es konnte einfach nicht sein, dass der Fuchs nicht mehr da war.

Auf einmal schwang die Tür seines Labors auf und landete mit einem solchen Krach an der Wand, dass eine seiner Assistentinnen beinnahe eines der Reagenzgläser hätte fallen lassen.

Minato sah leicht verstimmt auf.

"Was ist denn? Ich muss arbeiten und habe keine Zeit für Störungen!" Minato wusste, dass er nicht wirklich fair war. Es war normal nicht seine Art einfach irgendwen anzuschnauzen. Doch hier ging es um die Rettung seines Sohnes und dabei verstand er einfach keinen Spaß.

"Mr. Namikaze, Sie werden zum DCIA gerufen!", sprach der Kerl, der ihn bei seiner Arbeit gestört hatte.

Fragend zog er eine Augenbraue hoch.

"Ich soll gerade JETZT in die Zentrale? Was zum Teufel? Ich muss das Gegenmittel herstellen, ich habe keine Zeit zu verlieren, ansonsten können wir Subject Zero abschreiben. Und das nicht nur bei den Steuern!"

Es reichte. Was genug war, war genug. Er hatte gerade wichtigeres zu tun als sich um die Politik des Leiters Sorgen zu machen.

"S-Sie müssen nicht in die Hauptzentrale. D-Der DCIA ist hier, im Konferenzsaal.", stotterte der arme Mann, der einen rein entspannten, stetig fröhlichen Minato gewohnt war. Diesen sonst so hilfsbereiten und liebevollen Mann nun so unter Stress und Spannung zu sehen, warf ihn schlichtweg aus der Bahn.

Minato sah zu seiner Assistentin und seufzte. „Alle raus. Ich will keinen hier im Labor haben, während ich mit dem Leiter rede."

Seine Assistenzen nickten leicht, standen auf und gingen zusammen mit Minato raus.

"Ihr könnt Pause machen. Ich lasse euch aufrufen, wenn das Labor wieder offen ist."

Der Blonde gab den Sicherheitscode zum Verschließen der Tür ein und machte sich dann ohne ein weiteres Wort auf den Weg in den Konferenzsaal.

Dort angekommen saß einzig und allein der DCIA an einem Tisch und sah schweigend auf, als Minato den Raum betrat.

"Mr. Namikaze. Bitte setzen Sie sich."

Minato kam schweigend der Aufforderung nach.

Erst als er saß, sah er dem Mann vor ihm in die Augen.

"Verzeihen sie meine Unhöflichkeit, allerdings sollte Ihnen bewusst sein, in welchen Zeitdruck ich mich befinde."

Der Ältere nickte leicht.

"Besser als Ihnen wohl lieb ist. Ich habe den Bericht von Nevia erhalten. Den Bericht über Mr Smith. Ich verstehe nun Ihre Vorsicht und Ihren Eifer, die Sache so schnell wie möglich zu bereinigen. Und glauben Sie mir, ich weiß wie Sie sich fühlen, Ihren Sohn dort im Hauptzentrum der Gewalt zu sehen."

Minato presste die Lippen aufeinander.

"Sagen wir es so, ich wäre ruhiger, wenn Kurama wieder da wäre. Es ist alles meine Schuld, ich habe nicht sauber genug gearbeitet."

Der DCIA schüttelte den Kopf.

"Das Medikament wirkt gut, bisher war alles perfekt, bis auf kleinere Komplikationen. Ich sehe die Schuld weder bei Ihnen, noch in Ihrer Abteilung. Wir müssen nur fest legen, wie wir weiter vorgehen werden. Dieses Monster UND Akatsuki in Tokyo zu wissen, überschreitet alles, was wir durchdacht hatten."

Minato nickte. "Es... Wäre die beste Situation um Subject Zero und das PCBT 30 zu testen."

Der Leiter der CIA sah Minato verwundert an.

"PCBT 30? Was ist mit dem 29iger geworden, welches bisher verabreicht wurde?"

Minato sah dem Mann ihm gegenüber fest in die Augen.

"Ich habe es optimiert. Die Optimierung wird heute abgeschlossen und wir können es Subject Zero so schnell wie möglich zuschicken. Daher mein Zeitdruck. Ich habe endlich den Baustein gefunden, der vorher noch Komplikationen auslösen konnte. Ich bin mir sicher, dass es nun selbst für einen gesunden Geist einsetzbar wäre. Schicken wir es in die Testphase! Es muss einfach klappen. Kurama wird damit wieder auf der Bildfläche erscheinen. Geben sie dem Medikament noch diese Chance. Ich bitte Sie!"

Der DCIA hatte die Augen geschlossen und schien ernsthaft zu überlegen, dem ganzen noch eine Chance zu geben. Hier hingen etliche Millionen an Steuergelder dran. Diese Experimente in dem Inneren dieser Einrichtung waren alle ein Teil eines Projektes, dessen Wichtigkeit selbst den eigenen Erschaffern noch nicht vollends bewusst war.

Der DCIA wusste, das Minato ein Genie war. Er war eine Ikone auf seinem Gebiet und nun dieses Experiment abzubrechen, kam für ihn genauso wenig in Frage, wie für den Blonden.

Doch welchem Kurier konnten sie noch vertrauen? Selbst einer von Minatos engsten Vertrauten hatte ihn verraten.

Es gab also nur eine Möglichkeit.

"Machen Sie sich fertig. In zwei Stunden werden Sie in die Gulfstream G100 steigen und nach Japan fliegen. Eine Boeing E8 Joint STARS wird sie begeleiten. Hoffen wir, dass ihr da drüben die Aufklärungsstation nicht brauchen werdet."

Minato schluckte. Er....

Er sollte der Kurier sein?

Am liebsten wäre er dem älteren Herren um den Hals gefallen. Er konnte nicht nur endlich seinen Sohn wieder sehen, sondern musste sich auch keine Sorgen darüber machen, ob das richtige Medikament endlich an den Besitzer kommt.

"Ich werde sofort alles zusammenpacken, was ich da drüben gebrauchen kann. Ich danke Ihnen für diese Chance."

Leicht verneigte er sich in typisch japanischer Manier vor dem DCIA und wollte den Raum schon verlassen, als der DCIA ihn zurück rief.

"Mr. Namikaze, ich will Sie um etwas bitten."

Minato sah zurück und schien zu wissen, was dem Herren auf dem Herzen lag.

"Ich werde niemanden da drüben sterben lassen. PCBT 30 wird nicht das Einzige sein, was ich in meinem Ärmel habe. Ich bringe sie zurück."

Damit verließ er den Raum und schüttelte leicht den Kopf.

Wie sich das angehört hatte... Wie in einen dieser seltsamen Kriegsfilmen oder Krimiserien. Bisher hatte er nie wirklich daran geglaubt, dass jemand in einer ähnlichen Situation sowas sagen würde, doch nachdem ihm es gerade selbst passiert war, sah es wieder anders aus.

Er würde wirklich dafür sorgen. Er würde seinen Koffer vollpacken mit Medikamenten, die noch kaum getestet waren und er wusste, dass alles gut werden würde.

Es würde endlich wieder alles gut werden.

Und auch wenn er seinen Sohn nicht umarmen konnte, wie es sich jeder Vater wünschen würde, so würde er ihm doch wenigstens seinen Halt zurück geben. Seinen Halt und seinen Lebenswillen. Niemals wird er ihn wieder alleine lassen. Dieses verdammte Schwein hatte ihm seine Frau genommen. Naruto würde er nicht auch noch bekommen. Er hatte einfach zu lange um den Jungen gekämpft, um ihn am Leben zu erhalten. Ja, vielleicht hatte er nicht immer zum Guten sondern zum Notwendigen gehandelt aber alles, was er tat und wofür er lebte, war sein Sohn. Er hatte doch nur noch ihn.

Und das würde er um jeden Preis beschützen. Niemand würde Naruto je wieder verletzen.

Nie wieder.

Ab jetzt würde er sich einschalten. Und damit hoffte er endlich einmal etwas bewirken zu können. Er hatte seinen Sohn geopfert. Für sich, für seine Arbeit, für seine Frau, für Naruto selbst.

Und das war eine Schuld, die er nun endlich abarbeiten konnte.

Naruto... würde leben!



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