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An Ghealach Docher

Du kannst ihm nicht entkommen!
von

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Kapitel 3

und seine Bewohner

dá muintir

 

Am nächsten Morgen, nachdem ich meine täglichen Arbeiten erledigt hatte, schickte mich Mháthair um Fisch und Mehl kaufen zu gehen. Zuerst ging ich zur Bäckerei, denn der Fisch würde schnell zu stinken anfangen, vor allem da heute die Sonne für schottische Verhältnisse stark herunter schien.

Mr. Campbell war unser Bäcker, ihm gehörten die Mühle und die Getreidefelder dahinter. Seine Frau war an Kindbettfieber gestorben, doch seine drei Söhne sind ihm nun eine große Hilfe, sogar der Jüngste, mit seinen zehn Jahren und seine zwei Töchter. Früher war es sehr schlimm für Mr. Campbell gewesen, vor allem da er nichts von Babys verstand, doch Mrs. Lindsay, als Hebamme war ihm eine große Hilfe.

 

Auf dessen Weg dahin ging ich noch eben bei unserem Bäcker Mr. Campbell vorbei um einen kleinen Sack Mehl zu ordern. Bei diesem fand ich Vater Mansart und einen unserer Schützen Mr. Gavin.

„Ich sag es euch, es wird Krieg geben“, raunte Mr. Gavin. „Es heißt der Chief bereite sich seit der letzten Niederlage darauf vor.“

„Der Troll sollte sich lieber dem Schicksal fügen“, keuchte Mr. Campbell ängstlich. „Sie haben uns schon einmal zerschmettert, das nächste Mal, sag ich euch, ist es vorbei. Der Boden bricht auf und die Dämonen werden uns überrennen.“

„Gott wird uns schützen, wir sollten auf ihn vertrauen und täglich beten“, warf Vater Mansart ein.

„Alles Beten hilft doch nichts mehr, Vater. Nur Feuerwaffen können noch helfen.“

„Ich hörte nur reines Silber soll sie verletzen können“, warf Mr. Campbell ein.

„Weihwasser ist das beste Mittel“, kam es etwas leise seitens des Diener Gottes.

„Na also“, klopfte Mr. Gavin diesem auf die Schulter, „ Silberne Kugeln, getränkt in Weihwasser, mit Schwarzpulver in einer Handfeuerwaffe abgeschossen, da würden sie fallen wie die Fliegen, das sag ich euch.“

Der Unterhaltung hätte ich gerne länger beigewohnt, doch saß mir mein Uncail im Nacken.

„Allison“, rief Mr. Gavin begeistert aus. „Ich hoffe du hattest nicht all zu viel Angst in der Nacht. Gibt es schon Heiratskandidaten? Du bist doch schon fünfzehn, nicht wahr?“

„Nein, gibt es nicht“, sagte ich leise und kurz angeboten und gab Mr. Campball meinen Anliegen an.

„Sie hat nämlich ihre Blutungen noch nicht“, quakte plötzlich eine Mädchenstimme. Emily, eine Freundin von Olivia, stand am Ende des Raumes und sah mit einem selbstzufriedenem Lächeln zu mir. Ich hörte ihre Mháthair mit meiner darüber klagen.“

„EMILY, SCHWING DEINEN HINTERN HIER RAUS ODER ICH PRÜGLE IHN DIR GRÜN UND BLAU“, rief Mr. Campball wütend aus mit seiner Bassstimme. Erschrocken zuckte ich zusammen drückte meinen Korb an mich.

Ich spürte die lüsternen Blicke seitens Mr. Gavin und starrte starr vor mich hin. Nicht hinsehen, dachte ich mir. Was man nicht sieht, das passiert auch nicht. Mr. Campbell hatte mir den kleinen Sack schnell gebracht und ich legte ihn mir in den Korb. Eilig lief ich wieder hinaus, da ich schon befürchtete das Mr. Gavin durch meine Kleidung sehen konnte.

 

Der Sack hing schwer auf meinem Rücken und die Last ließ mich sogar so manches Mal über Maulwurfhügel stolpern, doch schaffte ich es nicht zu stürzen und lief auf den See zu.

 

Mr. und Mrs. Forbes gehörte die Fischerei, diese lag direkt an unserem See, der in der Nähe unseres Dorfes lag. Dort hatten sie ihre kleine Fischerhütte. Es ging alles schnell über die Bühne, denn Mrs. Forbes hatte keine Zeit für mich, da sie sich um die nächste Fischladung kümmern müsste, während ihr Mann und ihre Söhne wieder auf See fuhren. Glücklicherweise traf ich auch nicht auf Milian tinkenden Backfisch. So war es ein angenehmes Einkaufen, man traf auf keine Zicken, man bekam keine Beschimpfungen zu hören und man war schnell wieder draußen.

 

Mit dem Sack auf meinem Rücken und den Fischen in meinen Händen war es lästig den weiten Weg zurück nach Hause zu laufen, doch brauchte ich mich nicht zu beklagen. In unserem Örtchen waren wir gut durchorganisiert und hatten alles was wir brauchten. Niemand musste ins weit entlegene nächste Dorf fahren für einen Laib Brot oder einem Huhn.

Die Bäckerei, die Fleischerei und alles was man sonst noch so brauchte. Jede Tätigkeit konnte man einer Familie zuschreiben.

Der Familie Wallace stellten Torf her. Es diente Brennstoff daraus zu gewinnen, Viehfutter und auch Salz. Sie stapften durch die Moore um es abzubauen. Auch belieferten sie meinen Uncail damit er Whiskey daraus herstellen konnte.

 

Für den Werkzeug- und etwas Waffenbau und das beschlagen der Pferde gab es unsere kleine Erzmine. Diese wurde von der Familie Robertson abgebaut. Menschen dieser Familie gingen tagsüber ungern hinaus, da die helle Sonne für sie sehr unangenehm war. Irgendwann musste so was ja geschehen, nachdem man jahrelang im Dunkeln arbeitete. Die Mine befand sich weit in den Wald hinein und daher gab es die tollsten Geschichten über die Wächter.

 

Die fantasievollsten aber gab es von unserem Jäger Mr. Davidson, da dieser von allen am weitesten in den Wald hinein ging um Wild zu schießen. Seiner Familie gehörte Fleischerei und Gerberei

Die Hopfen- und die Gerstenfelder gehörten zu meinem Uncail und dessen Brauerei. Ihm gehörte auch die Schänke im Dorf.

 

Familie Bruce war die Holzfäller-Familie, die auch eine Schreinerei hatten. Sie konnten einem alles bauen was man benötigte. Seien es Möbel oder Ställe, sie waren auch eine große Hilfe beim Hausbau. Einer der Söhne stellte Holzkohle her. Sie mussten zwar ebenfalls am Wald arbeiten, aber sie waren heil froh, dass sie nur bis zum Rand mussten. Sie hatten vier starke Söhne die bei der schweren Arbeit halfen.

 

Eine kleine Kaserne hatten wir ebenfalls. Es war zwar ungewöhnlich, doch ehe es mit den Dunklen Wächtern so ein riesiges Problem wurde hatten wir viel Ärger mit den umliegenden Dörfern. Schafe waren verschwunden, oder gar gerissen. Korn verschwand ebenfalls und sogar Pferde aus den Ställen. Natürlich musste dafür immer einer als Schuldiger in Frage kommen und wer könnte es anders sein als der Nachbar auf dem man schon immer neidisch war. Was man aber niemals zugeben würde. Lange vor den Dunklen Wächtern waren die Ländereien von McGregor groß gewesen und seine Familie einflussreich. Innerhalb seines Landes hatte er sogar einen See, der dafür sorgte, dass der Anbau von Getreide und derlei Dinge erfolgreich war, nicht wie auf den weiten Wiesen Schottlands. Doch die anderen Clans kämpften mit ihm darum, es ist immer ein ewiger Kampf um das Revier des anderen. McGregor verlor einiges von seinen Ländereien, doch konnte er noch den See zu seinem Eigen nennen.

 

 

Unsere „Krieger“ aus früheren Zeiten, die letzten die übrig geblieben waren, hatten in ihren alten Berufen gefunden. Viele mussten im Kampf gegen die Dunklen Wächter ihr Leben lassen, auch von den umliegenden Clans. Oft hatten sie Pläne ausgeheckt um die Wächter, wenn sie ihre monatlichen Tribute eintrieben zu überlisten, doch blieb es immer ohne Erfolg. Einige der Überlebenden waren zurück zu ihren Familien gekehrt um ihnen bei der Arbeit zu helfen und hingen das Kriegerdasein an den Nagel. Überlebt haben sie es aber nur, weil sie nicht wirklich mit in den Kampf gezogen waren, sondern sich schon bald, nachdem sie den Waldrand hinter sich gelassen hatten, sich hinter Bäumen und Büschen versteckten und nach Stunden wieder langsam zum Waldrand gelaufen waren. Sie ließen die anderen allein und in den Tod rennen, doch war es schlauer sich von der Angst übermannen zu lassen, denn die Mutigen opferten ihr Leben umsonst, denn nie hatte es Siege gegeben. Nur die letzten vier waren übrig geblieben. Wenn ich bei meinem Uncail arbeitete, waren diese vier immer anzutreffen und sie schwangen die größten Reden, selbst wenn sie noch keine rote Nase hatten. Im Dorf waren sie damals fast als Held verehrt worden, ehe sich einer im Suff verplappert hatte.

Mr. Gavin, Mr. Ronald, Mr. Finley und Mr. Fraser, unsere Möchtegern-Soldaten. Sie hielten ihr Handwerk als Schmied, Töpfer, Küfer und Imker.

 

Zu guter Letzt kam unser Bürgermeister, Mr. Donald Dubhghlas. Seine Frau war bei der Geburt seiner Tochter Sophie gestorben, weshalb er besonders Acht auf diese gab. Sophie war in meinem Alter, und kaum im Dorf anzutreffen. Wir waren nicht sicher ob sie zu eingebildet war um sich mit dem „Einfachen Volk“ sehen zu lassen oder ob Mr. Dubhghlas sie regelrecht einsperrte.

 

Meine Familie, die Grahams, besaßen einen großen Bauernhof, wir lieferten Wolle, Eier, Milch, selten Fleisch und Käse. Wir waren sehr beansprucht mit Arbeit, weshalb mein Athair einige Knechte besaß. Doch nachdem die Lage sich immer mehr zugespitzt hatte, musste er mehr und mehr entlassen. Es konnte nicht mehr lange dauern bis es uns alle in den Ruin trieb. Die meisten im Dorf waren schon sehr dünn und blass.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ilona_Delagun
2012-05-06T11:45:38+00:00 06.05.2012 13:45
Ein interessanter Schreibstil ich finde es gut und wurde es gerne weiter lesen. Man kann der Geschichte gut folgen und hat das Gefühl dabei zu sein. Deine Personenbeschreibungen lassen ein gutes Bild über die Personen entstehen. Du solltest aber auch noch ein wenig mehr von der Umgebung einbringen, damit man auch da eine gutes Bild von bekommt und der Geschichte fließender folgen kann. Eine Landschaftsbeschreibung verschaft dem Leser auch eine leichten Pause und man ist nicht so schnell des Lesens müde. Außerdem kann die Geschichte eine größere Fülle bekommen, als einfach nur ein Geschehen nach dem anderen ab zu arbeiten, das wirkt immer etwas gehetzt. (okay das sag die richtige ich weis, aber ich übe mich auch noch in so etwas)
Trotzdem sehr schön Geschrieben, mach weiter so.
Hochachtungsvoll Ilona_Delagun


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