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Digimon Tamers X

Rise of the Chaostamers
von

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Alle guten Dinge sind drei

Die kommenden zwei Tage vergingen wie im Fluge, ohne dass etwas interessantes passiert ist. Das wohl am Ereignis reichste an diesen Tagen war, dass sie mit ihrem Frühstück Duellmonster nach gespielt hatten. Chitu hatte immer noch Probleme, das Wesentliche des X-Antibody-Virus zu erfassen, Keru konnte sie immer noch nicht leiden, Mika verzweifelte immer noch an beiden und Youbi lachte schlicht immer noch über jeden Witz.

Auch dieser Morgen sah nicht anders aus.

"Ich fusioniere Kakaopulver und Milch zu KAKAO!"

"Brot, in den Verteidigungsmodus!" hörte man es durch die Wohnung schallen.

"Ich rüste mein Brot mit Käse aus! Jetzt kann dein Kakao sich am Brot die Zähne aus beißen!"

„Ach ihr seit lahm, jetzt kommt das Übermüsli! Dem habt ihr nichts entgegen zu bringen!“ Mika grinste siegessicher zu Chitu und Youbi, die der Kontrahentin einen knirschenden Blick schenkten.

„Ich aber. Ich aktiviere Vielfraß, damit ist auch das Müsli Geschichte.“ feixte Keru und nahm Mika ihr Frühstück weg, um selbst einen großen Löffel daraus zu essen.

„Du Spielverderber.“ beschwerte sie sich und schnappte sich ihre Schüssel wieder. Keru hingegen schlenderte zum Kühlschrank um sich selbst ein Brot zu schmieren. Dabei behielt er die Uhr gut im Auge.

„Wir müssen bald mal los.“ stellte er fest und packte sich noch für die Schule ein.

„Korrigiere, du musst los.“ sagte Chitu. „Wegen dem Turnier heute wird die Schule jetzt schon beschlagnahmt, ich habe Zwangsfrei.“ Mika und Youbi sahen sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Sicher?“ fragte Youbi. Sie wusste genau, wie gerne Chitu die Schule schwänzte.

„Kannst ja in der Schule anrufen und nachfragen, falls jemand ans Telefon geht.“ meinte Chitu schadenfroh.

„Na das trifft sich ja gut, dann kannst du sicher noch mal einkaufen gehen, während wir beschäftigten Menschen unserer täglichen, ermüdenden Arbeit nachgehen.“ stellte Mika fest und drückte ihr zwinkernd den Einkaufszettel für die kommenden Tage in die Hand. Dann machten sich die drei anderen so schnell wie möglich auf den Weg nach Draußen, bevor Chitu realisierte, was Mika ihr gerade gesagt hatte. Erst als die Tür ins Schloss gefallen war und Blackguilmon in Gelächter ausbrach, wachte Chitu aus ihren Gedanken auf und betrachtete den lachenden Dino.

„Was war daran denn so witzig?“ fragte sie beleidigt. Alle anderen Digimon stellten sich neben ihren lachenden Kollegen und ahmten ihren Gesichtsausdruck nach. Er war wirklich komisch, musste sie sich eingestehen und stimmte mit ins Gelächter ein. Danach studierte sie den Einkaufszettel und begab sich zum Einkaufsmarkt, indem angeblich eine der Tamerinnen arbeiten sollte.

Aber heute schien weder sie, noch dieses Digimon da zu sein. Chitu konnte jedenfalls nichts merkwürdiges bei ihrem Einkauf entdecken. Und auch der Heimweg verlief ohne Anzeichen der ach so vielen Tamer. Vielleicht würden sie sich beim Turnier versammeln, dachte sie.

Beim entlangschlendern der Einkaufspassage fiel ihr ein neuer Kartenladen auf, den sie bei der Gelegenheit nicht auslassen konnte. Sie stellte ihre Einkaufstüten bei der Tür ab und schaute sich einen kurzen Moment um, bis ihr zwei neue Boosterpacks förmlich entgegen sprangen. Wenn sie die Digimon-Queen schlagen wollte, musste sie auf dem neustem Stand sein, also packte sie sich eine Hand voll Booster ein, bevor sie den Laden wieder verließ und ihre Einkäufe nach Hause schleppte.

Sie hatte es eilig, ihre Packs zu öffnen, weswegen sie die Tüten nur in den Flur schmiss und sich gleich in ihr Zimmer verzog. Durch die neuen Karten brauchte sie wahrhaftig zwei Stunden, um ihr Deck neu zu ordnen. Jetzt war es wirklich um ein vielfaches stärker als vorher. Sie hatte wirklich einen Glücksgriff gelandet. Jetzt musste nur noch Mika nach Hause kommen und der Spaß konnte beginnen.

„Chitu?“ rief sie durch den Flur, als sie endlich den Weg in die Wohnung gefunden hatte.

„Komm doch mal bitte her.“ Ihre Worte hatten einen Unterton, der Chitu gar nicht gefiel. Zu Recht. Als sie aus der Tür trat und die Einkaufstüten erblickte, wusste sie genau was Mika wollte. Schuldbewusst schlich sie zu ihrer WG-Genossin und räumte unter ihrem mahnendem Blick so schnell es ging die Tiefkühlkost in den Froster. Erst danach sah sie Chitu zufrieden an und meinte nur: „Geht doch. Und? Bereit?“

Auf diese Worte hatte Chitu nur gewartet.

„Aber klar, auf geht’s. Rika kann was erleben.“ Mit so viel Temperament erinnerte Chitu sie stark an Keru, sie musste ein wenig schmunzeln. Dann schritt Mika nach ihrer aufgeregten Freundin die Tür hinaus, in Richtung Schule.
 

Zur selben Zeit, an einer anderen Schule, begann für Keru das Nachsitzen. Eigentlich. Es hatte bereits das zweite mal Gegongt, aber Kari saß alleine im Klassenraum. Ungeduldig ging ihre Lehrerin vor der Tafel auf und ab, während sie immer wieder zur Uhr sah.

„So das reicht. Du bleibst schön hier und ich werde schauen wo dein Leidensgenosse steckt.“

Schnellen Schrittes verließ sie die Klasse und stapfte den Flur entlang. Wie weit sie sich entfernte, konnte Kari anhand ihrer Stöckelschuhe gut aus machen, die bei jedem Schritt einen enormen Krach von sich gaben.

„Junger Mann, wo wollen wir denn hin?“ schrie sie quer über den Flur.

Der Junge blieb blitzartig stehen und drehte sich vorsichtig um. Ihm blieb die Luft weg, als seine Nachsitzlehrerin angerauscht kam und nur wenige Zentimeter mit verschränkten Armen vor ihm stehen blieb.

„Ähm na ja.. noch mal auf die Toilette?“ stotterte Keru vor sich hin. Sein Fluchtversuch war wohl somit gescheitert.

„Die Toilette wäre am anderem Ende des Ganges, du wolltest dich wohl drücken. So leicht kommst du nicht davon.“

Sie packte ihn am Arm und zog ihn unsanft in den Raum wo das Nachsitzen stattfinden sollte. Kari beobachtete das Ganze neugierig von ihrem Platz aus. Als sie begriff, dass Keru sich wirklich drücken wollte, musste die schmunzeln. Keru hingegen sah verlegen aus dem Fenster.

„Ihr werdet mir jetzt einen Aufsatz schreiben. Das Thema überlasse ich euch. Ihr habt anderthalb Stunden zeit. Ab jetzt.“ die Lehrerin schrieb die Zeit an die Tafel, wo beide abgeben sollten. Danach verschwand sie aus dem Zimmer, schloss es aber vorsichtshalber hinter sich ab. Keru sah ungläubig zur Tür.

„Die hat uns doch nicht wirklich eingeschlossen?“ er stand auf und versuchte die Klinge runter zu drücken, aber die Tür ließ sich tatsächlich nicht aufmachen.

„Die Lehrerin hat sie wirklich nicht mehr alle.“ meinte Kari. Doch Keru ignorierte sie. Er hat schließlich nicht explizit mit ihr gesprochen. Da sie keine Antwort bekam, gab sie es vorerst auf und widmete sich lieber ihrem Aufsatz. Keru hatte natürlich keine Lust auf so etwas und starrte lieber aus dem Fenster. Seine Gedanken waren nach wie vor bei Blackguilmon und den anderen. Wie es seinem Partner wohl ginge? Und ob Mika ohne seine Hilfe an Renamon ran kommen könnte? Er seufzte.

„Ist was?“ Kari schaute von ihrem Heft auf und sah Keru an. Er wollte erst patzig antworten, doch als er ihren freundlichen Blick sah, hatte er schon wieder vergessen, dass er sauer war.

„Nein, nichts.“ er tat so, als ob er in seinem Aufsatz schreiben wollte. Doch immer wieder wanderte sein Blick zu Kari. Es war komisch. Dieses Mädchen ging völlig normal auf ihn ein, hatte keinen Hass erfüllten Blick, oder verachtete ihn auf irgend eine andere Weise. Im Gegenteil. Sie sah ihn jedes mal völlig aufrichtig an. Aber sie wusste doch, was er ihrem Digimon angetan hatte. Sie wusste, dass er von den Bösen ist. Warum nur, warum sah sie ihn so völlig normal an?

„Wenn du eine Frage hast, frag ruhig.“ Sie hatte seinen Blick bemerkt, lächelte ihn nun auch noch an. Danach wandte sie sich erneut ihrem Aufsatz zu. Keru brauchte ein paar Sekunden um sich dazu durchzuringen, tatsächlich eine Frage zu stellen.

„Warum machst du das.“

„Warum mache ich was?“ fragte Kari, ihren Blick immer noch auf ihr Heft gerichtet.

„Warum bist du so freundlich. Ich hätte Gatomon fast geplättet und ein Kumpel von dir wollte mir an die Gurgel springen. Und du hast nichts besseres zu tun als normal mit mir zu sprechen?“ er hatte einen leicht sarkastischen Unterton.

„Ich kenne dich doch nicht, also warum sollte ich böse auf dich sein? Und Davis hat ne Schraube locker, der übertreibt immer.“

„Das macht doch überhaupt keinen Sinn.“ entgegnete Keru kopfschüttelnd. Kari sah endlich von ihrem Heft auf, aber schaute ihren Tischnachbarn immer noch nicht direkt an. Sie sah geradeaus an die Wand während sie sprach.

„Es muss doch nicht immer alles Sinn ergeben, oder? In jedem Menschen gibt es etwas gutes und ich würde gerne wissen, wo sich das Licht in dir versteckt.“

Keru wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Licht finden, was für ein Schwachsinn, sie waren schließlich nicht beim Wahrsager auf dem Oktoberfest. Aber er fand ihre Worte doch irgendwie nett.

Dennoch schwieg er, bis die Klasse wieder aufgeschlossen wurde und die Lehrerin wieder herein stolzierte. Immerhin musste er doch noch ein klein wenig für den Aufsatz schreiben.

„Gut, ihr könnt jetzt gehen.“ sagte die Lehrerin zufrieden und verließ schon wieder die Klasse.

„Übrigens, Keru. Ich finde dich ganz nett.“ sie schenkte ihm noch ein Lächeln und schlenderte danach mit ihren Sachen die Klasse hinaus.

Als Keru ihr perplex nachsah, wanderte sein Blick immer weiter an ihr herab, bis er doch bei ihrem Hinterteil stehen blieb.

„Geiler Arsch...“ murmelte er und fiel glatt weg über den Tisch vorn über, denn er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr abwenden. Von diesem Gerumpel blieb Kari noch einen Moment stehen und sah noch einmal zur Tür herein.

„Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt.

„Nein. Alles. Bestens.“ japste er und sprang mit rotem Kopf wieder auf die Beine. Danach schnappte er sich seine Schultasche und rannte den Flur entlang, an Kari vorbei. Hauptsache der Peinlichen Situation fortlaufen, Richtung Heimat.
 

Sie waren schon ein gutes Stück gegangen als: „Chitu?“

„Mhhh.“ es schien als sei sie mit ihren Gedanken schon längst beim Turnier.

„Hast du überhaupt deine Karten mitgenommen?“

Erschrocken weiteten sich ihre Augen. Hektisch tastete sie ihre Taschen ab. „Verdammt!“

Dorumon stupste sie an. „Hier sind sie. Ich hab irgendwie gewusst, dass du sie vergisst, weil du so sehr an das Turnier denkst.“

„Glück gehabt.“ Blackgaomon grinste.

Erleichtert atmete Chitu auf und nahm Dorumon dankend die Karten ab. Mika schüttelte neckend den Kopf. „Nanana. Wenn der Kopf nicht angewachsen wäre.“

Chitu schlug Mika mit der Faust gegen die Schulter. „Mika das ist gemein. Du musst beachten, dass ich schon eine lange Zeit darauf warte Rika, die 'Digimon-Queen' zu schlagen.“

„Ja dann schlag auch sie und nicht mich.“ schmollte Mika und rieb sich die getroffene Stelle. „Ich hoffe das gibt keine blauen Flecken.“

„Selbst wenn.“ begann Chitu neckend. „Passt zu deinem D-Power.“ Sie setzte ein fieses Grinsen auf und ignorierte gekonnt Mikas Proteste.

„Wie lang noch?“ unterbrach Dorumon Mikas Aufstand.

Chitu sah ihn an. „Dauert nicht mehr lange. Da vorne ist schon die Schule.“ Sie zeigte auf ein etwas größeres Gebäude mit einem riesigen Schulhof. Die Tore der Schule waren schon in Sichtweite. Mika schaltete sich nun ebenfalls mit in das Gespräch ein. „Und am besten wäre es, wenn ihr irgendwo auf dem Schulgelände bleibt. Versteckt euch irgendwo.“ sagte sie zu den beiden Digimon.

„Ich werde mich auf das Dach schmuggeln. Von da hat man bestimmt einen guten Überblick.“ meinte Blackgaomon.

„Mh, ich glaube, ich werde in Chitus Nähe bleiben. Irgendwo da, wo ich sie beobachten kann.“ überlegte Dorumon.

„In Ordnung.“ Chitu nickte ihrem Digimon zu.

Als sie das Tor erreichten trennten sich ihre Wege. Die Digimon schlichen durch die Gebüsche über das Schulgebäude, während ihre Tamer den direkten Weg über den Schulhof nahmen.

„Meine Fresse hat sich das alles hier verändert.“ staunte Mika.

Chitu sah sie entgeistert an. „Du kennst die Schule?“

„Ich war die fünfte und sechste Klasse da, bin aber dann weg gezogen und wie gesagt erst mit Keru wieder hier hin gekommen.“

„Achso.“

„Ich denke mal wir müssen in die Aula, oder?“

„Jop.“ bemerkte Chitu knapp.

Sie traten durch die Türe in die Aula hinein und waren überwältigt. Der Raum war dank der vielen Fenster richtig hell. Über fünfzig Tische standen aufgereiht, die Spieler wuselten hin und her. Manche versuchten verzweifelt auf den letzten Drücker ihr Kartendeck zu optimieren. Chitu erblickte Rika, die lässig an der Wand lehnte und abfällig, aber sehr interessiert ihre Gegner beobachtete und möglicherweise analysierte.

„Heute mache ich sie fertig.“ murmelte Chitu und ballte ihre Fäuste.

„Na dann viel Glück!“ sagte Mika und wandte sich zum gehen.

„Wo willst du hin?“ Chitu packte sie am Arm.

„Ich hab dir gesagt ich begleite dich zur Tür. Das war auch so gemeint. Das ist nichts für mich. Nur zusehen kann ich nicht, ich muss dabei sein. Ich habe ständigen Bewegungsdrang.“

„Und was machst du jetzt so lange?“ Interessiert blickte sie zu Mika auf.

„Ich denke ich leiste Blackgaomon Gesellschaft.“ flüsterte sie. „Achja.“ Sie zog eine Karte aus ihrer Kartentasche, die sie am Gürtel trug. „Die ist für dich.“

Chitu nahm die Karte und schaute kurz drüber. Digiarmorei der Hoffnung. „Danke, die kann ich gut gebrauchen.“

Dann zog Mika von dannen. Sie wusste noch, wie sie auf das Dach der Schule gelangte, immerhin war dort ihr Lieblingsplatz gewesen. Sie hatte früher kaum Freunde gehabt und ihre Pausen deswegen lieber allein auf dem Dach verbracht und nachgedacht. Über Gott und die Welt. Was konnte es besseres geben als den Wind in den Haaren zu spüren, die Bäume rascheln zu hören und mit den Gedanken in der Ferne zu hängen. Sie schlenderte langsam die Treppen hoch und trotz, dass das Gebäude nicht so hoch war, kam es Mika wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich vor der Stahltür stand. Sie atmete kurz ein und öffnete die Tür.

Sofort wehte ein reger Wind ihr durchs Haar. Blackgaomon stand an dem Maschendrahtzaun, der verhindern sollte, das irgendwer in die Tiefe stürzt. Sie stellte sich zu ihm.

„Schön nicht wahr?“

Blackgaomon nickte nur kurz. Er genoss lieber die Umgebung, als ein Gespräch anzufangen. Mika setzte sich auf ein metallenes Lüftungsrohr, das aus dem Dach herausragte. Ihre Gedanken schweiften weit ab. Sehr weit. Elegant zogen sie wie Adler durch die Lüfte und kreisten um alles, was in der letzten Zeit geschehen ist. Wie schnell doch alles passiert war. Zuerst war sie, waren sie alle, nur normale Jugendliche. Ganz urplötzlich hat sich alles mit einem Schlag verändert und das nur wegen dem Digignom dem sie gefolgt ist, da sie ihn für einen Schmetterling gehalten hatte. Plötzlich sind sie alle zu Tamern geworden, hatten ihre Partner kennen gelernt und auch diesen komischen Jungen namens Ken, für den sie im Moment arbeiteten. Den heiligen Ring hatten sie recht schnell gepackt, dieses kleine Mieze-Kätzchen Gatomon hatte keine Chance gegen die Übermacht an Digimon. Auch bei dem neuen Auftrag hatten sie schon zwei drittel erledigt. „Mh.“ seufzte Mika leise vor sich hin und dachte an Renamon. Es sollte eigentlich nicht schwer sein es zu finden. Immerhin waren sie schon ein gutes Stück weiter und wussten zu wem er gehört. Seine Tamerin saß irgendwo unten in dem Gewusel der Schüler und wartete darauf von Chitu fertig gemacht zu werden. Blackgaomon fing an zu knurren und lief zu ihr.

„Blackgaomon, was hast du denn?“ Mika stand auf und schaute umher.

„Ich spüre etwas.“ presste er zwischen den Lefzen hervor.

Etwas weiter oben, auf einem Stahlpfeiler des Zauns, erschien plötzlich ein Digimon. Es hatte die Gestalt eines Fuchses, stand jedoch aufrecht. Es hatte gelbes Fell, an manchen Stellen lila Symbole, und einen buschigen Schweif. „Warum so angespannt?“ fragte es und sprang geschickt vom Pfeiler auf den Boden. „Gestatten? Renamon ist mein Name.“

Mika schaute das Digimon intensiv an. Sie ließ ihr D-Power stecken, eine weitere Datenüberprüfung wäre unnötig gewesen. „Blackgaomon ruhig.“ befahl Mika und tätschelte ihm den Kopf, sodass er sich sofort ein wenig entspannte. Jedoch war er immer noch wachsam.

„Was macht ihr hier oben?“ fragte das Renamon und blickte abwechselnd Mika und ihren Partner an.
 

Das Turnier war mittlerweile im vollem Gang und Chitu kam besser durch die Runden, als sie es sich erhofft hatte. Es war die Ruhe vor dem Sturm, nach der Pause würde das finale Duell zwischen ihr und Rika stattfinden. Sie behielt die Digimon-Queen im Auge, so dass die nicht einfach verschwindet und Mika bei ihrer Mission behindern könnte. Außerdem erhoffte sie sich so mehr von den Tamern ausfindig zu machen, die Youbi erwähnte. Denn laut ihrer Logik müssten sie mit Rika in Kontakt stehen. Zu ihrer Enttäuschung stand Rika in ihrer freien Zeit nur an einer Säule gelehnt und lauschte der Musik aus ihren Kopfhörern.

„Hey, du.“ jemand piekste Chitu an die Schulter. Als sie sich umdrehte, war sie sichtlich überrascht, als sie einen grinsenden Jungen vor ihr stehen hatte. Dessen rote Haare sahen noch genauso aus, als wie vor ein paar Monaten, wo sie ihn zu Letzt gesehen hatte.

„Izzy!“ rief sie begeistert.

„Ah, dann bist du es also wirklich. Da hört man Monate lang nichts von dir und auf einmal stehst du im Finale der Digimon-Queen gegenüber. Gratulation.“ er zwinkerte.

„Als ob das so ein Wunder wäre.“ sie klang schon beinahe beleidigt und verschränkte die Arme.

„Du weißt doch wie das gemeint ist.“ Beschwichtigte er. „Immer noch, klein aber oho.“ Als Chitu sich versuchte größter zu machen als sie war, konnte es Izzy nicht sein lassen, ihr die Haare zu verwuscheln. Dahin war der Stolz, jetzt war sie erst einmal damit beschäftigt ihre Frisur erneut zu richten und ihm einen freundschaftlichen Schlag in die Seite zu versetzen. Dann durchfuhr sie ein Schrecken. Sie sah erneut zu der Säule, wo Rika die ganze Zeit über stand. Doch sie war weg.

„Ohwei.“ murmelte sie.

„Ist was?“ Arm reibend verfolgte er ihren Blick, konnte aber nichts ausmachen, was ihr Verhalten nachvollziehbar machen könnte.

„Hast du gesehen, wo Rika hin ist?“ Chitu sah ihren alten Kumpel mit ansatzweise panischem Blick an. Als er über ihre Schulter hinweg deutete, seufzte sie beruhigt. Rika war schon an die Seite der Tribüne gegangen, wo sie in wenigen Minuten hoch gehen würde.

„Da solltest du auch mal so langsam hin. Viel Glück. Und lass dich mal wieder im Computerclub blicken.“ mit diesen Worten verabschiedete er sich und mischte sich unter das untalentierte Fußvolk.

Alles oder nichts, der große Moment ist endlich gekommen. Chitu schritt schnellen Schrittes die Tribüne hoch, sie wurden gerade vom Kommentator an ihre Plätze gewiesen.

Rika sah ihre Herausforderin kurz an. Dann lächelte die ehemals so kaltherzige Digimon-Queen sie freundlich an.

„Viel Glück, möge die bessere gewinnen.“

„Danke ich brauche kein Glück um zu gewinnen.“ antwortete Chitu verbissen und mischte ihr Deck. Rika tat es ihr gleich und ließ sich von Chitus giftigem Blick nicht irritieren.

„Dann los ihr beiden!“ das Startsignal wurde gegeben, das Duell konnte beginnen.
 

Mika starrte immer noch das Renamon an. Sie hätte nicht gedacht, dass sie es so schnell finden würden.

„Was macht ihr hier?“ fragte es erneut.

„Die Frage kann ich gut zurück geben.“ brummte Blackgaomon.

Renamon schaute ihn an. „Ich genieße den Ausblick, während ich auf Rika wartete.“

„Rika ist deine Tamerin, oder?“ fragte Mika interessiert.

Renamon nickte ihr zu. „Und du bist wohl eine der Tamer, die Guilmon und Terriermon entführt haben.“ sagte es altklug, als ihm wieder eingefallen ist, was die Tamer am Morgen besprochen haben. Rika hatte gesagt, er solle auf sich aufpassen.

„Wie kommst du darauf?“ fragte Mika sarkastisch.

„Warum macht ihr das?“ Renamon begann langsam auf und ab zu gehen.

„Warum willst du das wissen?“

„Warum willst du es mir nicht sagen?“ konterte Renamon.

„Warum interessiert dich der Dreck so?“

Renamon blieb stehen. Leise flüsterte es. „Weil ich verstehen will. Ich möchte die Menschen und ihre Beweggründe für ihr Handeln verstehen. Rika hat keine neuen Erkenntnisse mehr für mich und ich bin ja recht frei, also kann ich mir ja ruhig neue Erfahrungen woanders zulegen.“

Mika stutzte. Wollte sie das Vieh verarschen? Es konnte doch nicht wahr sein, dass sie das dritte Digimon auch so einfach fangen. Renamon war ein Fuchs und diese Tiere sind richtig schlau und hinterlistig. Konnte sie ihm trauen?

„Mika?“ Blackgaomon sah sie fragend an. „Was soll ich jetzt tun?“

„Renamon?“ Mika ignorierte ihren Partner und sprach ihren „Gegner“ direkt an. „Es ist in Ordnung. Komm mit, wir trinken einen Tee.“

Mika ging in Richtung Stahltür, Renamon verschwand im Nichts und Blackgaomon folgte seiner Tamerin.

„Was hast du jetzt vor? Meinst du das war die richtige Entscheidung, können wir ihm trauen?“

„Wer weiß...“ antwortete Mika und verzog den Mund zu einem geheimnisvollen Lächeln.
 

Es sah schlecht für Chitu aus. Rika bewies wirklich, warum sie die Digimon-Queen war. Zwar kam sie selbst auch zu keinem Erfolg, aber sie vermasselte Chitu als Gegenleistung jeden Zug, der sie weiter bringen würde. Das Duell dauerte nun schon fast eine Stunde und immer noch wollte sich keiner geschlagen geben. Bis plötzlich der Kommentator genug von diesem ausgeglichenem Tauziehen hatte.

„Wir werden das Ganze nun etwas verkürzen müssen. Die letzten drei Züge. Wer bis dahin die Nase vorn hat, gewinnt das Duell.“

Chitu sah skeptisch zu ihrem Deck. Sie musste nur die richtige Karte ziehen und sie hätte gewonnen. Aber die Chance stand schlecht. Auch Rika schien die drei-Züge-Regel nicht zu passen.

Sie schien ganz gezielt ihr stärkstes Digimon aus dem Deck zu holen, um Chitu keine Möglichkeit für einen Sieg zu lassen. So sah sie sich Sakuyamon mit diversen Power-Ups gegenüber. Kaum eine Karte könnte da noch was reißen. Chitu war am Zug. Als sie die eben gezogene Karte anschaute, konnte man ihre Mundwinkel zucken sehen. Sie hatte scheinbar die richtige Karte gezogen.

„Ich spiele Digiarmorei der Hoffnung. Dorumon kann sich so in Dorugamon entwickeln. Dazu kommt noch die dunkle DNA Karte. Und sag hallo zu Blackbaihumon.“

„Sakuyamon ist immer noch zehn Punkte stärker. Das ist Selbstmord.“ bemerkte Rika. Sie wusste ja nicht, was Chitu eigentlich vor hatte. Ihre Karte hatte einen hübschen Nebeneffekt.

„Ich bin dran, letzte Runde. Ich denke ich beende das Duell.“ Rika grinste. „Ich greife mit Sakuyamon an.“ Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Als sie Chitus Blick sah, wurde ihr klar, dass sie irgendetwas übersehen hatte.

„Tja das war's dann wohl wirklich. Blackbaihumon ist geschlagen. Und reißt Sakuyamon mit in den Tod.“ erklärte Chitu gleichgültig.

„Wenn ich dich heute nicht besiegen kann, sollst du auch nicht gewinnen können. Dieses Duell endet unentschieden, Digimon-Queen.“ Rika nahm das Unentschieden mit Fassung und sortierte ihre Karten zurück in die Deckbox.

„Du hast gut gespielt.“ wollte sie Chitu loben. Doch diese hatte für solcherlei Bemerkungen nichts über. Sie sah Rika nur von oben herab an.

„Das nächste mal bist du fällig.“ Sie drehte sich um und wandte sich dem Schiedsrichter zu.

„Wenn das einmal keine Überraschung ist. Noch nie konnte einer der guten Rika das Wasser reichen, das war wirklich eine beachtliche Darbietung. Du hast dir den Titel Digmon-Princess wirklich verdient.“ verkündete er, schüttelte ihr die Hand und machte ihr Platz, um die Tribüne zu verlassen.

Sie achtete nicht weiter auf ihr Umfeld, sah nicht auf, wenn sie direkt angesprochen wurde und überhörte ihren Applaus. Digimon-Princess. Besser als nichts, dachte sie sich. Auch wenn es an ihrem Ego kratzte, dieses Duell nur mit einem Unentschieden beendet zu haben. Sie sah zu, dass sie sich so schnell wie möglich aus der Masse verzog, das Turnier war vorbei und Mika hatte schließlich eine Aufgabe. Mal sehen wie sie voran kam. Draußen auf dem Flur huschte Dorumon an ihr vorbei. Sie folgte stumm und achtete darauf, dass sie alleine war.

„Was machst du hier drinnen? Was, wenn die dich entdeckt hätten!“ schimpfte Chitu und sah ihren Partner vorwurfsvoll an.

„Mika ist mit Renamon und Blackgaomon wieder zurück, die hat es lebendig mitgenommen.“

„Lebendig? Du meinst bei Bewusstsein. Hm, Mika erstaunt mich immer wieder.“ Chitu war wirklich beeindruckt von dieser Information. Aber trotzdem, wie konnte sie es wagen allein nach Hause zu gehen? Die wird von ihrem Anwalt hören.“

„Komm wir gehen auch, ich kann meinen Titel schon jetzt nicht mehr hören.“ knirschte sie und schob Dorumon durch den Notausgang hinaus in den Hintergarten der Schule.

„Titel?“ fragte Dorumon.

„Digimon-Princess. Ich habe ein unentschieden heraus gehauen.“ antwortete Chitu knapp, ohne ihr Digimon anzusehen.

Erfreut von dieser Nachricht, hüpfte Dorumon neben der Tamerin her, Richtung Chaos-WG.
 

Zu Hause angekommen linste Mika in den dunklen Flur.

„Keru?“ rief sie. Sie ließ einen Augenblick vergehen, dann „Youbi?“. Als wieder keiner antworte öffnete sie die Tür vollkommen und trat ein. Ihr folgten Blackgaomon und Renamon, welches sich skeptisch umschaute.

„Wohl keiner da.“ meinte Blackgaomon. Mika schaute ihren Partner an und entdeckte dabei einen Zettel, der auf dem Schuhschrank lag. „Sind ein bisschen unterwegs – Luft schnappen und so. Essen steht im Kühlschrank.“ las Mika aus Youbis Handschrift.

Sie zuckte mit den Schultern. „Essen kann warten, der Besuch und vor allem der Tee geht vor.“ Sie blickte Blackgaomon an. „Führst du Renamon bitte schon mal ins Wohnzimmer. Ich bereite den Tee vor.“ Er nickte kurz und begleitete Renamon hinaus. Mika jedoch verwandelte die Küche in ein Schlachtfeld aus verschiedenen Kräutern. „Wo ist es denn?“ murmelte sie vor sich hin, während sie die verschiedenen Schränke durchforstete. „Ah da ist es ja.“ In dem Schrank über der Dunstabzugshaube hatte sie gefunden, was sie suchte. „Oma's Gute Nacht Tee. Wie ich diese Mischung liebe.“ Ihr huschte ein hinterlistiges Grinsen über das Gesicht.

Während sie die Kräuter in der richtigen Menge abwog und zusammen mischte, flötete der Wasserkocher fröhlich vor sich hin. „So! Jetzt nur noch 10 Minuten ziehen lassen, damit es auch richtig stark ist.“ Auf dem Teller, den sie hergerichtet hatte lagen noch ein paar Schokokekse. Vollkommen geschickt balancierte sie den Teller und 3 Tassen aus der Küche ins Wohnzimmer, schmiss den beiden wartenden Digimon ein „Bedient euch.“ zu, ehe sie die edle Teekanne holte, die sie zusammen mit dem Rezept von ihrer Oma geerbt hatte.

Sie goss den beiden Digimon etwas in die Tassen, während sie einem Keks knabberten.

„Na dann schieß mal los Renamon. Was möchtest du wissen?“ fragte Mika, kniete sich vor den Tisch und schaute den gelben Fuchs gespannt an.

„Warum wollt ihr mich, Guilmon und Terriermon haben?“ Renamon nahm die Tasse, roch kritisch am Tee und nippte kurz daran.

„Das kann ich dir nicht beantworten. Wir führen nur einen Auftrag aus.“ antwortete Mika wahrheitsgemäß.

„Wessen Auftrag?“ bohrte Renamon.

Blackgaomon zupfte Mika am Ärmel und schüttelte für Renamon nicht sichtbar den Kopf. Mika hatte verstanden.

„Kennst du nicht.“ sagte sie schlicht.

„Vielleicht kenne ich ihn schon.“ Renamon dachte kurz darüber nach, dass Davis vermutete, das Ken wieder sein Unheil trieb. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse. „Heißt er zufällig Ken?“

Blackgaomon verriet sie fast, indem er versuchte seinen Tee so langsam runter zu schlucken, wie nur möglich um nicht antworten zu müssen.

Mika nahm auch einen großen Schluck. „Wie sieht dieser Ken denn aus?“ rettete sie die Situation.

„Sportliche Figur, blaue schulterlange Haare?“

Mika überlegte kurz. „Nein, einen solchen kenne ich nicht.“

„Schade, das würde mich um einiges weiter bringen.“ seufzte es und trank den letzten Rest des Tees.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Chitu blickte in die ungewöhnliche Runde. Wutentbrannt schrie sie Mika an, die immer noch entspannt am Tisch hockte. „Was soll der Scheiß? Warum bist du ohne mich gegangen? Und kannst du mir mal erklären was das Viech da soll.“ Sie zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Renamon. Wie aufs Stichwort fiel Renamon seitlich zu Boden.

„Na toll Chitu. Du hast es umgebracht.“ meinte Mika vorwurfsvoll, stand auf und stützte ihre Hände in die Seiten.

„Häh?“ Chitu verstand die Welt nicht. Auch Blackgaomon kippte nun um. „Was hast du denen gegeben?“ fragte sie, als sie die Teekanne auf dem Tisch erblickte.

„Omas-Gute-Nacht-Kräutertee-Mischung. Nach Rezeptur meiner Oma. Ich hab wohl vergessen zu erwähnen, dass der Tee stark ist.“ Sie verzog das Gesicht. „Das es Blackgaomon getroffen hat, tut mir Leid. Aber andernfalls wäre es dumm rüber gekommen. Ich bin halt gegen den Tee mittlerweile immun.“ Sie lächelte aufmunternd.

Chitu schüttelte verständnislos den Kopf. „ Erinnere mich bitte daran, nie wieder einen Tee von dir an zu nehmen.“

„Mach ich.“ frohlockte Mika. „Jetzt müssen wir Renamon irgendwie nach unten bringen.“

„Stecken wir es in einen Karton.“ schlug Chitu vor. Das war eine perfekte Idee, sie hatten noch genug Kartons vom Umzug übrig.

Chitu und Mika hievten Renamon in den etwas zu kleinen Karton und deformierten es so um, dass die Nachbarn nichts von dieser Aktion mitbekamen. Dorumon half ihnen beim tragen.

Auf dem halben Weg zurück liefen die drei Youbi, Blackagumon, Keru und Blackguilmon in die Arme.

„Wo kommt ihr denn her?“ fragten Chitu und Youbi wie aus einem Munde.

„Waren was auf dem Spielplatz am rum lungern.“ antwortete Keru.

„Haben unseren Auftrag erledigt.“ meinte Mika, die ihren Satz gleichzeitig wie Keru hervor brachte.

Kurzzeitig herrschte Stille. Mit den Worten „Klären wir gleich.“ schob Mika die Meute die Treppe hinauf.

Zurück in der Wohnung schilderten Mika und Chitu abwechselnd, was während des Turniers geschehen ist.

„Dann sollten wir uns schleunigst auf in die Digiwelt machen.“ schlug Keru vor und wollte sich schon bewegen um seine Sachen zu holen.

Mika packte ihn am Kragen. „Kommt gar nicht in die Tüte, Freundchen!“ sagte sie mahnend.

„Was? Warum nicht?“ Er blickte in die Runde.

Youbi meldete sich zu Wort. „Mika und ich müssen arbeiten, du und Chitu in die Schule. Lass uns bis zum Wochenende warten.

Grummelnd gab Keru nach. Er hatte eingesehen, dass dies die bessere Entscheidung war.

„Also.“ unterbrach Mika die Stille. „Freitag Abend geht’s dann los.“ Sie gähnte herzhaft. „und nun ab ins Bettchen mit mir.“ Sie ließ die anderen im Wohnzimmer sitzen und verkrümelte sich ins Bett. Langsam folgten ihr die anderen.



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