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私達について雨 - the rain about us

von

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clouds and rain

„Mein nächstes Opfer wird Hikaru sein!“
 

Der Bassist grinste siegessicher.

Sie saßen alle gemeinsam bei Reita und Aoi, um bei einem kühlen Bier zu entspannen. Reita hatte Alice Nine eingeladen und Aoi hatte heute früh verkündet, dass Screw ebenfalls anwesend sein würden. So saßen sie alle in dem riesigen Wohnzimmer verteilt und waren auch schon leicht angeheitert.
 

Einige der Anwesenden grinsten verschmitzt oder wünschten ihm viel Glück. Tora applaudierte sogar, wohl wissend, dass auch der kleine Blonde auf Reita hereinfallen würde, so wie alle anderen auch. Es herrschte das Gerücht, dass Reita einen Großteil der PSC-Leute flachgelegt haben soll. Mit Widerwillen musste ich dies innerlich bestätigen. Ich war nicht erfreut über Reita’s ‚Aktionen’ , aber ich war es leid gegen meinen sturen, besten Freund anzureden.

Aber der süße, kleine, unschuldige, blonde Hikaru?
 

„NEIN!“ Diesmal ging Reita zu weit. Das würde ich nicht zulassen. Der ganze Raum verstummte. Fragende Blicke wurden mir zugeworfen. Ich hatte immer gegen diese ‚Aktionen’ protestiert, wissend, dass es sinnlos war. Aber dieses Mal würde ich das Reita nicht durchkommen lassen.

Der Bassist sah mich über sein Bier hinweg missbilligend an.

„Seit wann interessierst du dich denn für den kleinen Sonnenschein?!“

Gute Frage. Seit wann interessierte mich der kleine, immer fröhliche Hikaru? Jetzt wo Reita es sagte, war Sonnenschein eigentlich ganz passend.
 

„Ich...äh, ich will das einfach nicht! Er ist viel zu unschuldig und ich will nicht, dass er unter deinem Sexualtrieb leiden muss.“

Die Stimme war am Ende immer leiser geworden. Mein Kopf wurde ganz heiß, als ich bemerkte, dass mich immer noch alle anstarrten. Ich senkte beschämt den Kopf, zwang mich aber Reita doch in die Augen zu Blicken. Für einen Moment dachte ich, ich hätte den Themawechsel nicht mitbekommen, denn Reita grinste mich schief an und seine Augen funkelten liebevoll. Mir erschien das irgendwie fehl am Platz, wenn man bedachte, worüber wir grade sprachen, fast schon gruselig. Reita nahm einen kräftigen Schluck au seiner Flasche.

„Ich sag dir was, Kai. Entweder du schnappst ihn dir oder ich tu es!“ Mit diesen Worten kuschelte er sich tiefer in den Sessel. Für ihn war das Gespräch damit beendet.
 

*~*
 

Ich hatte mich nach meinem Gespräch mit Reita in dessen Küche verkrümelt und saß nun schweigend am Küchentisch, die halbleere Bierflasche vor mir.

„Kai...~“ Ich erschrak. Manabu hatte sich mir gegenüber auf einen Stuhl gesetzt und sah mich durchdringend an. Man wusste bei ihm nie, woran er gerade dachte. Ich fand, der ernste Ausdruck passte nicht in dieses hübsche Gesicht.

„Manabu-chan, was ist los?“ Manabu war schon öfters weinend bei mir aufgetaucht. Zuerst hatte es keinen Sinn gemacht, warum Manabu ausgerechnet zu mir kam, aber nachdem Manabu sich alles von der Seele geredet hatte, war alles klar.
 

„Schnapp dir Hikaru. Ich bitte dich, tu alles was du kannst um Reita von ihm fern zu halten! Ich mag den kleinen Kerl. Ich will nicht, dass es ihm genauso geht wie mir.“ Den letzten Satz murmelte er unter Tränen, die ihm die Wange herunter liefen. Ich stellte das Bier zur Seite und griff nach Manabu’s Händen. Beruhigend streichelte ich mit dem Daumen über seinen Handrücken und hob eine Hand um die Tränen wegzuwischen.
 

„Ganz ruhig, Manabu-chan...“ Ich hasste mich tief im innersten dafür, dass ich nichts tun konnte, als ihm gut zu zusprechen. Er war eines von Reita’s ‚Opfern’ gewesen. Frisch in die PSC eingetreten und ein großer Verehrer Reita’s. Der Bassist hatte dies schamlos ausgenutzt und gar nicht bemerkt, wie sich der Gitarrist immer mehr in ihn verliebt hatte. Eines Nachts war er bei mir aufgetaucht. Mitten in einem Gewitter. Klitschnass und mit geröteten Augen stand er damals in meiner Tür. Ich konnte nicht anders als ihm helfen zu wollen.

Ich fühlte mich schuldig, Reita damals nicht aufgehalten zu haben, genauso wie Hikaru war Manabu einfach zu unschuldig für Reita. Diese Schuld bereitete mir jedes Mal ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich ihn so sah.

Für ihn war ich zum Rettungsanker geworden und ich konnte einen kleinen Teil meiner Schuld begleichen und für ihn da sein.

„Versprochen.“ , flüsterte ich, führte seine Hand an meinen Mund und hauchte vorsichtig einen Kuss darauf.
 

*~*
 

Wenig später war ich auf dem Heimweg. Hiroto begleitete mich, da er nur etwas entfernt von mir wohnte. Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her.

„Ich kann dir seine Nummer geben, wenn du willst. Ich habe mich schon öfter mit ihm unterhalten. Und ich finde, du hast recht, er hat das nicht verdient.“

Verwundert schaute ich ihn an. Es dauerte ein, zwei Momente bis mir bewusst wurde, dass er von Hikaru sprach.

„Außerdem, möchte ich Reita gern noch mal verlieren sehen.“ , ergänzte er grinsend. Hiroto war der erste und der einzige, den Reita hatte nicht flachlegen können. Aber nur, weil dieser schon in einer geheimen Beziehung mit Tora war. Einmal war Rei sehr aufdringlich gewesen, worauf ihm sein Saufkumpel eine verpasst hatte.
 

„Ich kenne diesen Hikaru kaum. Wie soll ich ihn mir denn ‚schnappen’ ?“ Die frage schwirrte schon die ganze Zeit in meinem Kopf rum. Ich mochte den Kleinen, er war sympathisch. Immer fröhlich und freundlich, er begegnete erfahreneren Musiker stets mit Respekt. Ihn zu mögen war nicht schwer. Aber mit ihm zusammen sein? Die Vorstellung wollte par tout nicht in meinen Kopf.

„Warum fängst du nicht einfach ein Gespräch an? Er läuft doch dauernd an unseren Proberäumen entlang.“
 

„Hiroto, du bist so ein weiser Mensch, du solltest ein Buch schreiben. Ich würde es lesen! Du hast wahres Potenzial!“ Irgendwas in meinem Hirn hatte sich ausgeschaltet. Der Verstand vielleicht...

„Und du hast zu viel getrunken!“ Lachend verabschiedete sich der Gitarrist an der Kreuzung. Die letzten Meter ging ich still vor mich hin grübelnd nach Hause. Wie ich ins Bett geklettert bin, weiß ich nicht mehr.
 

*~*
 

„Nun steig endlich ein! Ich habe keine Lust wegen dir zu spät zu kommen.!“ , murrte ich. Wie jeden Morgen holte ich den Bassisten von zu Hause ab und wir fuhren zusammen zur PSC. Aber Reita war morgens noch anstrengender als sonst und ohne morgendlichen Kaffee kaum zu ertragen. Seufzend ließ sich der Blonde auf den Beifahrersitz plumpsen.

„Ganz der Leader.“ Ich stupste ihn lachend gegen die Stirn.
 

„Ja, dein bester Freund und Leader. Ich habe volle Macht über dich!“
 

„Das glaube ich kaum“ , lachte er ebenfalls, wies dann aber auf die Uhr neben dem Lenkrad. „Und wenn du Vorzeige-Leader nicht zu spät kommen willst, solltest du mal losfahren!“ Er piekste mich frech in die Seite und grinste mich an. Murrend schaltete ich den Motor an.
 

„Reita, ich habe nachgedacht...Ich werde mir Hikaru nicht schnappen. Aber ich..~“
 

„Wieso nicht?“
 

„Mensch Rei, jetzt lass mich doch mal ausreden! Ich will nicht, das du den Kleinen ausnutzt.“ Eigentlich wusste ich, dass es sinnlos war, Reita von etwas abbringen zu wollen, was er sich vorgenommen hatte, aber ich musste es wenigstens versuchen.

„Das hatte ich auch nicht vor. Denn ich habe ernsthaft Gefühle für jemanden entwickelt.“ Ruckartig drehte ich ihm den Kopf zu. Da war es wieder. Das gruselige liebevolle Funkeln in seinen Augen und das stolze Lächeln. Der Bassist und ernsthafte Gefühle für jemanden?!

Die Vorstellung passte einfach nicht in meinen Kopf. War Reita überhaupt in der Lage, mehr als Freundschaft für eine Person zu empfinden?

Der Bassist, der sich durch die halbe PSC gevögelt hatte, hatte sich in jemanden verliebt! Da Reita schwul war, ging ich davon aus, dass dieser jemand Teil der PSC-Artists sein musste.*

Aber Sinn machte es immer noch nicht.

„Aber warum hast du auf der Party gesagt, dass du dir Hikaru flachlegen willst? Und vor allen Dingen mich förmlich dazu gezwungen dies ebenfalls zu tun?!“
 

„Ich dachte, du stehst auf den Kleinen. Du hattest seit Jahren keine Beziehung mehr und seit Monaten kein Sex, und wenn du ihn siehst, lächelst du immer so selig. Ich hab gedacht, das ist meine Chance dich mit ihm zu verkuppeln.“ Der Blonde senkte beschämt den Kopf. Hatte Reita das tatsächlich gedacht? Hikaru’s Unbeschwertheit war einfach ansteckend, aber deswegen war er noch lange nicht in den Gitarristen verliebt!

Ob die anderen wohl genauso dachten? Zum ersten mal machte ich mir darüber Gedanken.

Ich hielt vor dem PSC-Gebäude. Das erste was ich tat, war Reita eine Kopfnuss zu verpassen. Dieser schaute mich fragend und zugleich wütend an.

„Rei, ich stehe nicht auf Hikaru. Und falls ich eine Beziehung habe, wirst du der Erste sein, dem ich davon erzähle.“ Ich drückte ihn schmunzelnd an mich und er erwiderte die Umarmung. Ich war sicher, etwas gehört zu haben, dass wie ‚Gott sei Dank!’ klang.
 

Zusammen betraten wir die PSC, trennten uns aber sogleich, da Reita mit Kaffee holen an der Reihe war.
 

*~*
 

„...blöde Pussy!“ Ziemlich mies gelaunt trat der Bassist, der mit zwei Bechern Kaffee beladen war, die Tür zum Proberaum auf. Ich war der einzige Anwesende. Ruki, Aoi und Uruha verspäteten sich mal wieder.

Als Reita mir den Kaffeebecher reichte, schaute ich kurz zu ihm auf, um den Grund für seine schlechte Laune zu erfahren. Es war unübersehbar. Seine Wange war aufs doppelte angeschwollen, eine feine Blutlinie verlief aus seinem Mundwinkel und er lächelte mich grimmig an.

„Heilige Scheiße! Was ist dir denn passiert?“ , hauchte ich, völlig sprachlos. Der Bassist ließ sich auf das weiche Sofa fallen, nippte kurz an seinem lauwarmen Kaffee, bevor er zu erzählen begann.
 

„Manabu ist passiert! Ich hab ihn am Automaten getroffen. Ich hab mich für meine ‚Aktion’ entschuldigt und ihn sogar gelobt, dass er echt gut im Bett war und so...“ Innerlich stöhnte ich auf. Nur der Blonde konnte so doof sein und noch so ein dummes, unpassendes Kommentar ranhängen. „... jedenfalls hat er ausgeholt und volle Kanne zugeschlagen – Du glaubst gar nicht, was der hat in seinen Mädchenärmchen hat...Und dann hat er mich angeschrieen , dass jemand wie ich deine Freundschaft gar nicht verdient hätte und das er froh ist, sich in meinen besten Freund verliebt zu haben und nicht mehr in mich verliebt sei...-OH!“ Endlich schien Reita kapiert zu haben. Auch in meinem Kopf ratterte es heftig. Manabu war in Reita’s besten Freund verliebt...und der war ICH!

Eine Welle des Glücks durchfuhr mich.

Reita sah mich verwundert an.

„Was grinst du denn so fröhlich? Der Typ hat mich geschlagen! Als mein bester Freund und Leader musst du ihm eine Standpauke halten, dass er nicht einfach so GazettE’s Bassisten verschandeln kann.“ Er stoppte und sah mich an.

Dann klatschte er sich die Hand auf die Stirn. Mein Grinsen wurde noch breiter.

„Du liebst ihn, oder? Ein Lächeln breitete sich in dem Gesicht des Blonden aus.

„Ja. Danke Rei, du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann!“ Ich umarmte ihn stürmisch und rannte dann so schnell ich konnte aus dem Proberaum. Reita rief mir noch ein „Verbock es nicht!“ hinterher, was mich wieder zum Grinsen brachte.
 

*~*
 

Ohne Klopfen riss ich die Tür zu Screw’s Proberaum auf. Rui, Byou, Kazuki und Jin saßen um einen Tisch herum und spielten Karten.

„Wie geht es Reita? Ich hab gehört, Manabu hat ziemlich feste zugehauen.“ , wollte Byou grinsend wissen.

„Er wird’s verkraften“ , antwortete ich ebenfalls grinsend. Rui und Jin murmelten noch etwas was, was stark nach ‚Depp’ und ‚er hat’s nicht anders verdient’ klang.

„Ich muss kurz mit Manabu sprechen, es ist wichtig.“

„Er sitzt dort im Sessel und hört Musik.“ , grinste Jin. Die Musik war so laut, dass sie sogar bei mir deutlich zu verstehen war.

Vorsichtig schritt ich auf den großen Sessel zu. Hinter mir hörte ich, wie die Tür zugezogen wurde. Die übrigen Bandmitglieder hatten den Raum kurzerhand verlassen. Manabu hatte die Knie an die Brust gezogen und sich unter einer Decke verkrochen. Ich setzte mich neben seine Füße und zog die Decke von ihm herunter.

„Mach die Musik aus, mein Engel.“ Zuerst blickte er mich fragend an, nahm dann aber die Kopfhörer ab und fragte dann verwirrt: „Hast du was gesagt? Ich hab nichts...“ Er kam nicht mehr zum ausreden. Ich nahm sein Gesicht in beide Hände, zog ihn zu mir und verschloss seine Lippen mit den meinen. Er seufzte sacht in den Kuss hinein und versuchte diesen zu vertiefen. Zaghaft knabberte ich an seiner Unterlippe und fuhr versöhnlich mit der Zunge darüber. Der Brünette verstand und öffnete bereitwillig die Lippen um mir Einlass zu gewähren. Sanft ließ ich meine Zunge in die Mundhöhle des Gitarristen gleiten, um diese neugierig zu erforschen. Immer wieder stupste ich die Zunge des anderen spielerisch an, bis sie bald in ein heißes Zungengefecht verwickelt waren.

Schwer atmend löste sich der Jüngere von mir. Mit leicht geöffneten Lippen, einem satten Rotschimmer auf den Wangen und die alles durchdringenden Augen, mit denen er mich ansah, brachten mich fast um den Verstand. Ich konnte nicht anders, als mir noch einen Kuss zu stibitzen.

Ich sah, wie er noch einmal tief Luft holte, bevor er etwas flüsterte:

„Ich liebe dich, Kai.“

Ich lächelte ihn an und strich ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ich liebe dich auch, Manabu-chan. Seit dem Tag, an dem du im Regen vor meiner Tür standest. Ich habe dich schon damals geliebt. Und ich habe jeden Moment genossen.“ Wieder griff ich nach seiner Hand und hauchte einen Kuss darauf.

„E-Ehrlich? Ich dachte, du würdest das alles nur tun weil du dich für Reita schuldig fühlst...“ Der Gitarrist errötete leicht und senkte beschämt den Kopf. Mit der freien Hand drückte ich sein Gesicht sanft nach oben, sodass er mich ansehen musste. Für einen kurzen Augenblick verschloss ich erneut seinen Mund mit meinen Lippen. Stirn an Stirn saßen wir eine Weile so dort, bis mir wieder etwas einfiel.

„Komm mit, mein Engel.“ Ich stand auf, lächelte ihn sanft an und hielt ihm meine Hand hin. Er ergriff sie, ebenfalls lächelnd, fragte dann aber doch leicht verwundert:

„Wo willst du hin?“ Ich zog ihn auf einen der langen Flure der PSC. Mit einem Lächeln bedachte ich unsere miteinander verflochtenen Finger und schwor mir, diese Hand nie wieder loszulassen.

„Zu Reita“

Irgendwie war alles etwas anders gelaufen, als ich gedacht hatte. Jeder wusste, dass ich nicht der hellste Stern am Nachthimmel war, wenn es um Liebe und so ging. Außer Sex. Da war ich gut, sehr gut.

Und dumm wie ich war, hatte ich auch nicht mitgekriegt, dass sich Kai in Manabu verknallt hatte und nicht in Hikaru.
 

Dabei war mein Plan perfekt! Kai würde aus Angst, dass ich mir den Kleinen schnappen könnte, mit dem Gitarristen schlafen und beide waren glücklich. Fertig und Ende. Und ich hätte so nie die Möglichkeit gehabt, irgendwelche Gefühle für ihn zu empfinden. Meine Gefühle machten mir sogar fast Angst.

Murrend hielt ich mir wieder den Kühl-Akku an die Wange. Manabu’s Schlag war nicht ohne gewesen. Aber wie wild und kräftig der sein konnte, wusste ich ja schon vorher.
 

Schwungvoll wurde die Tür aufgerissen. Ein strahlender Kai und ein schüchterner Manabu traten ein. Der brünette Gitarrist schaute beschäm drein, als er sah, was er für Spuren in meinem Gesicht hinterlassen hatte.

„Hallo Rei. Ich wollte dir nur die freudige Botschaft überbringen, dass Manabu und ich jetzt zusammen sind. Ich hatte es dir ja versprochen.“ Zu übersehen war es ja nicht, als der Drummer den Kleineren an sich drückte und ihm sanft aufs Haar küsste.

Okay, ich freute mich für meinen besten Freund und Manabu. Aber das musste ja keiner wissen.
 

„Hm, Glückwunsch.“ Ich stand auf und bewegte mich Richtung Tür. „ Ach Manabu, bei Kai solltest du deine Krallen lieber einfahren, er steht nicht so darauf wie ich.“ Beiden klappte die Kinnlade runter. Ein bisschen Spaß muss ich doch haben. Diabolisch grinsend machte ich mich auf den Weg in die Cafeteria.
 

*~*
 

Kaum angekommen, winkte Tora mir von einem Tisch aus zu. Ich begrüßte ihn mit einem Schulterklopfen und setzte ihm gegenüber zu Saga. Ich begrüßte auch ihn kurz, Hiroto, der an förmlich an Tora klebte, ließ ich geflissentlich aus.

„Und was gibt’s neues?“, fragte ich ein wenig desinteressiert. Hinten in einer Ecke saßen D=OUT. Ich konnte den Blonden ausmachen. Er lachte. Einer seiner Kollegen musste ihm wohl etwas Lustiges erzählt haben.
 

„Ich und Tora wollen ans Meer fahren…“, begann Hiroto zu erzählen. Ich verdrehte genervt die Augen. Glaubte er wirklich, ich war daran interessiert, wann er wo mit seinem Schatz hinfahren wollte?! Seufzend drehte ich mich zu Saga, der mich grinsend anschaute.
 

„Nao erlaubt mir, einen neuen Bass zu kaufen. Ich hab gedacht, du könntest mich begleiten.“ Der andere Bassist lächelte verschmitzt. Saga schätzte meine Meinung sehr, was mich wirklich freute, und ich schätzte ihn als Freund.

„Aber nun sag schon: Wie läuft’s mit Hikaru?“ Saga zwinkerte mir zu. „Er starrt dich schon die ganze Zeit an, seit du den Raum betreten hast.“
 

Tat er das?

Jetzt wo der Bassist es erwähnte, fiel mir wieder ein, dass ich den Jüngeren noch irgendwie ins Bett kriegen musste.
 

„Bestens!“ Ich grinste selbstsicher. Bloß nicht erwähnen, dass du ihn noch nicht mal angesprochen hast, dachte ich kleinlaut. Solange keiner mit Hikaru darüber sprach, würde keiner meine Lüge entdecken. Fröhlich plapperte Saga drauf los, doch ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Doch als Bassist plötzlich still wurde sah ich ihn fragend an.
 

„Hallo Reita.“, schnurrte eine Stimme hinter mir. Mein Herz rutschte mir in die Hose. Fast in Zeitlupe drehte ich mich in die Richtung, wo die Stimme hergekommen war. Panik stieg in mir auf. Ich versuchte dies so gut es ging zu verbergen.
 

„Äh...hallo Hikaru.“ Was wollte er? Nervös spielte ich an einer Haarsträhne.
 

„Hast du heute Abend Zeit?“ Schüchtern schaute mich der kleine Gitarrist an. Wie lange er wohl an diesen süßem Dackelblick geübt hat, schoss es mir durch den Kopf. Gleich darauf hätte ich mich schlagen können. Wie konnte ich ihn nur süß finden? Ich wollte, nein ich musste, mit ihm ins Bett steigen. Weil Kai meinen genialen Plan kaputt gemacht hat.
 

„Eigentlich bin ich heute Abend mit Saga verabredet.“ Ich lächelte ihn verlegen an und deutete mit einem Finger auf den Bassisten. Sofort bedachte er den Brünetten mit einem mordlüsternen Blick.
 

„Ist okay, ich gehe auch alleine shoppen“, stammelte Saga erschrocken. Ich kannte nicht viele, die einen solchen Blick drauf hatten.
 

„Super. Also heute um Acht bei mir.“, lächelte der Gitarrist fröhlich und drückte mir noch einen Zettel in die Hand, auf dem ich eine Handynummer und Adresse entziffern konnte. Er winkte noch einmal allen und ging dann zurück zu den Proberäumen.

Ließ mich mit meinen verwirrenden Gefühlen allein.
 

Die ganze Szene muss ziemlich grotesk ausgesehen haben. Alle Anwesenden in der Mensa warfen ihrem Tisch interessierte Blicke zu. Takeru und Keiyuu hatten schon die Köpfe zusammen gesteckt und tuschelten leise. Tora und Hiroto brachen in schallendes Gelächter aus. Saga legte ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte vergebens sein Lachanfall zu unterdrücken.

„Nimm’s nicht persönlich.“
 

Der Kleine hatte mich vor der kompletten PSC bloßgestellt (ich war mir sicher, es würde jeder erfahren)! Ich stand da wie ein kleiner Schulbengel, der es nicht schaffte, ein Mädchen anzusprechen.

Dafür würde ich mich rächen!

Rache ist süß und schmerzhaft.
 

*~*
 

Zehn Minuten zu spät und ziemlich mies gelaunt, klingelte ich sturm an Hikaru’s Apartment.

Der Gitarrist öffnete freudestrahlend die Tür.
 

„Hallo Reita, komm doch rein.“ Wieder schnurrte er die Worte und ließ mich keinen Augenblick aus den Augen, verschlang mich förmlich mit seinen Blicken. Ich schob mich an ihm vorbei in die Wohnung.
 

„Hör auf mich zu blickficken!“ Knurrend feuerte ich meine Schuhe gekonnt in das Schuhregal. Übung macht den Meister (ich hab ja zu Hause sonst nichts zu tun).
 

„Der Pizza-Bote war schon da. Ich hoffe du hast noch nichts gegessen.“ Er griff nach meiner Hand und zerrte mich mit sich. Aus Reflex entriss ich ihm meine Hand sofort. Enttäuscht sah mich der Blonde an.
 

„I-Ich…Es tut mir leid.“ Nutzlos stand ich nun in dem Raum ¬¬und schaute verlegen drein. Mir war klar, dass er bemerkt haben musste, wie nervös ich war. Er lächelte mich an, doch es wirkte fast höhnisch.
 

„Setz dich doch.“, meinte der Blonde, platzierte mich auf der Couch und drückte mir einen Teller mit Pizza in die Hand. Er selbst ließ direkt neben mir nieder und goss Bier in zwei Gläser.
 

„Du kannst schon mal essen, ich leg nur noch den Film ein.“ Der Kleinere stand auf und machte sich am Fernseher zu schaffen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, denn ich hatte wirklich noch nicht gegessen. Der Jüngere nahm wieder neben mir Platz und rückte mir ziemlich auf die Pelle. Was dachte sich Hikaru eigentlich? Dass dies hier ein ganz normales Date war? Ich stellte den Teller auf den Couchtisch um etwas zu trinken.
 

Ich verschluckte mich, als aus den Lautsprechern ein lautes Stöhnen drang. Schwer atmend wandte ich mich an den Blonden.

„Hikaru, das ist ein Porno!“ Entsetzt starrte ich ihn an. Blitzschnell hatte er mir das Glas abgenommen und saß rittlings auf meinem Schoß.
 

„Ups, mein Fehler.“ Grinsend strich er mir mit dem Daumen über meine Lippen. „Du hast da noch etwas Pizza. Ich kümmere mich darum.“ Panik. PANIK!

Fordernd fuhr er mit seiner Zunge über meine Lippen. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich. Augenblicklich packte ich seine Hüften. Der Gitarrist ließ eine Hand in meinen Nacken gleiten, zog mich zu sich und nahm meine Lippen gänzlich in Beschlag. Fahrig ließ ich meine Hand unter sein Shirt wandern, erforschte jeden Zentimeter seines Oberkörpers.

Vielleicht war es gar nicht so schwer ihn ins Bett zu bekommen.
 

Seine Hand in meinem Schritt ließ mich aufschrecken. Hatte er gerade zugepackt? Jedenfalls konnte ich meine Erektion nicht mehr verbergen. Auch Hikaru schien nicht minder erregt zu sein. Auf seinen Wangen leuchtete ein sattes Rot. Und doch grinste er mich selbstbewusst an.
 

„Ich denke wir sollten unsere Machenschaften im Schlafzimmer fortsetzen.“, schnurrte der Blonde an meine Lippen.
 

Keine Minute später befanden wir uns beide halbnackt in seinem Bett wieder. Hikaru war ein wahrer Entkleidungskünstler.
 

Ich beugte mich über ihn und küsste ihn verlangend. Einen Augenblick gab ich mich der Glückseligkeit hin, die mich fortwährend durchfuhr. Irgendwie schaffte der Kleine es, unsere Position zu ändern, so dass er oben lag. Ich ließ ihn gewähren.

Und irgendwie hatte er es auch geschafft, dass er mir die Arme über dem Kopf zusammen hielt. Es gefiel mir, dass er so aktiv war. Ich seufzte zufrieden in den Kuss.
 

Klick. Ein weiteres Klicken.
 

Erschrocken öffnete ich die Augen. Zerrte an meinen Handgelenken. Schmerz zog sich meinen gesamten Arm entlang.

Ich hatte mich nicht geirrt. Das waren Handschellen. Er hatte mich mit Handschellen am Kopfende angekettet. Panisch warf ich den Kopf hin und her. Er hatte mich gefesselt!
 

„WAS SOLL DAS!?“ Ich zerrte wieder demonstrativ an den Handschellen.
 

„Sei leise, Reita!“, herrschte der Jüngere mich an. „Sonst muss ich dich knebeln.“ Der Blonde seufzte theatralisch und platzierte sich dezent auf meiner Hüfte.

„Und das würde mir doch den Spaß verderben.“ Gespielt enttäuscht schaute er mich an. Seine Augen funkelten.
 

„Warum?“, fragte ich keuchend. Der Gitarrist schien für einen Moment wirklich zu überlegen.
 

„Weißt du Reita…Ich begehre dich. Ich begehre dich wirklich sehr.“ Wieder seufzte er und ließ den Blick über meinen nackten Körper schweifen. „Aber was du getan hast ist unverzeihlich. Du hast so viele Leute verarscht und ausgenutzt, hast nicht einmal über ihre Gefühle nachgedacht. Und weißt du was? Diese Leute sind verdammt noch mal meine Freunde! Ich bin nicht der kleine, süße, unschuldige Hikaru. Es gibt Gründe, warum Kouki mich ‚kleines Monster‘ nennt. Und heute Nacht werde ich alles rächen. Deine Qual wird mein Spaß sein. Heute Nacht werde ich ein echtes Monster sein. Kratzen, Beißen – das volle Programm.“

Um mir zu zeigen, wie ernst er es meinte, kratzte er mit seinen Fingernägeln komplett über die Brust. Ich zog zischend die Luft ein. Er meinte es ernst, verdammt ernst.
 

„Es tut mir leid, dass du nicht fähig bist jemanden zu lieben, denn…“ Er beugte sich vor und legte seine Lippen sanft auf meine.

Egal in was für einer absurden Situation ich mich befand, die Lippen des anderen waren viel zu verführerisch, um den Kuss nicht zu erwidern. Seine weichen Lippen lösten einen wahren Schmetterlingssturm in meinem Bauch aus.

„…ich liebe dich, Reita.“
 

„A-Aber ich habe mich in jemanden verliebt!“ Ich wich dem durchdringenden Blick aus, mit dem er mich musterte. Aber ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen, als er meine Worte vernahm.
 

„Hast du schon mal jemanden an deinen Arsch gelassen, Reita?“ Ich schüttelte stumm den Kopf. „Dann ist es mir ein Vergnügen, dass ich der Erste sein werde.“ Mit teuflischem Grinsen biss er in meine Halsbeuge. Mir entfuhr ein Keuchen.

Er hauchte ein Kuss in den Nacken, dann auf das Schlüsselbein und fuhr diese Linie nach unten fort.
 

*~*
 

Vorsichtig schlug ich die Augen auf. Draußen war es dunkel. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Fahles Licht schien von einer Laterne herein.

Ich war nicht mehr gefesselt, das spürte ich, doch trotzdem zog sich immer noch ein leichter Schmerz durch meine Handgelenke. Ich hob die linke Hand um sie genauer zu betrachten. Es war verbunden worden. Ich nahm an, das rechte würde genauso aussehen, war aber zu schwach um dies zu kontrollieren.
 

Plötzlich merkte ich Haare in meiner Nase kitzelten. Der eigentliche Grund, warum ich aufgewacht war.

Ich hob den Kopf etwas an, um besser sehen zu können.

Der kleine Blonde hatte sich dicht an mich geschmiegt und seinen Kopf auf meiner Brust gebettet. Zögerlich strich ich ihm die Haare zurück und schaute ihm ein Weilchen beim Schlafen zu. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
 

Hikaru hatte mich nicht vergewaltigt – Er hat mich verwöhnt. Einzige Bestrafung war, dass er nicht mit mir geschlafen hatte.

Der Jüngere hatte die zartesten Hände und weichsten Lippen, die mir je untergekommen waren. Er hatte mich weder gebissen noch gekratzt. Er hatte leidglich meinen kompletten Oberkörper seinen Lippen bearbeitet und hie und da ein Knutschfleck hinterlassen.
 

Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, schob ich den Kleinen von mir herunter und stieg aus dem Bett. Im Halbdunkel klaubte ich meine Klamotten vom Boden und verschwand ins Bad, um mich für die Öffentlichkeit zu Recht zu machen.
 

Ich hatte mir gerade die Schuhe angezogen und wollte die Tür aufmachen, als eine Stimme hinter mir erklang.

„Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst.“ Hikaru stand an den Türrahmen zum Schlafzimmer gelehnt. „Ich kann es dir nicht mal verübeln, immerhin hab ich dich gefesselt und wollte vergewaltigen. Und deine Handgelenke waren blutig, es werden bestimmt Narben bleiben.“

Richtig, aber er ist weinend über mir zusammen gebrochen und hatte geschluchzt, dass er das nicht tun könne, weil er mich zu sehr liebe. Ich schritt auf ihn zu und baute mich vor ihm auf. Tränen liefen ihm zu beiden Seiten herab und er sah mich verzweifelt mit seinen großen dunklen Augen an.
 

„Bitte hass mich nicht.“ Schluchzend grub er seine Hände in mein Shirt. „Bitte lass mich damit nicht allein!“
 

Ich hob eine Hand um die Tränen wegzuwischen, die unaufhörlich über seine Wange strömten.

„Eigentlich wollte ich nur etwas zum Frühstücken holen gehen.“, grinste ich ihn an. Augenblick verstummte er und sah mich mit großen Augen an. „Und ich wäre auch wieder zurückgekommen, denn…“ Ich nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihm tief in die dunklen Augen.

„…ich liebe dich, Hikaru! Und ich werde erst aufhören dich zu lieben, wenn diese Narben verschwunden sind.“
 

Und Narben bleiben ewig.

straying cats

Fünf Jahre. Seit fünf Jahren war er nun schon in den schwarzhaarigen, tollpatschigen, aber liebenswürdigen, Chaoten verliebt. Und heute war ihr Jahrestag.
 

Heute war Freitag! Kai hatte ihnen versprochen, dass sie dieses Wochenende nicht arbeiten mussten und Ruki würde sich das ganze Wochenende Aoi widmen. Immerhin hatten sie etwas zu feiern!

Gemütlich schlenderten sie durch den Ausgang der PSC, als der Mann neben ihm begeistert quiekte.
 

„Wie schön ein Regenbogen!“ Aoi war begeistert in den Sonnenschein gerannt und streckte sich genüsslich. Am Aschenbecher sah er Takeru und Keiyuu stehen und gesellte sich zu ihnen. Sie plauderten ein bisschen über belanglose Kleinigkeiten.
 

„RUUUKI!“ Ihm rutschte das Herz in die Hose. So entsetzt klang die Stimme des Gitarristen selten. Er drückte rasch die Zigarette aus, verabschiedete sich von den beiden Sängern und eilte zu seinem Freund.
 

Aoi hockte über einem dreckigen Fellknäul gebeugt und redete beruhigend auf den Fellball ein. Als er hinter ihm stand, konnte er erkennen, dass es eine Katze war. Sie war klitschnass – kein Wunder bei dem Gewitter vorhin – und sehr ausgemergelt. Beinknochen und Rippen waren deutlich unter dem angeklebten Fell zu erkennen.
 

Der Schwarzhaarige sah ihn flehend an. Er wirkte beinahe genauso hilflos wie die Katze.

„Bitte lass sie uns mitnehmen, Ruki!“ Wer konnte diesen großen dunklen Augen schon widerstehen? Aber er musste dagegen ankämpfen. Aoi konnte doch nicht immer bekommen was er wollte!
 

„Aoi, wir haben Koron zu hause. Da können wir nicht auch noch eine halbtote Katze anschleppen.“ , seufzte er. Den Blick hatte er abgewendet, um ja nicht in die Versuchung zu kommen nachzugeben.
 

„Sie würde nicht sterben, wenn wir sie mitnehmen würden.“ Die Stimme des Gitarristen war hart. Ruki konnte sich förmlich vorstellen, wie der Ältere die Worte zwischen den Lippen hervorgepresst hatte. „Du magst einfach keine Katzen, gib es zu! Wenn es ein Hund wäre, würdest du ihn ohne zu zögern mitnehmen!“
 

Er hatte nichts gegen Katzen. Er liebte sogar eine. Der Schwarzhaarige hatte keine Ahnung wie katzenhaft er sich manchmal benahm. Er war total kuschelbedürftig, schnurrte ab und an, wenn Ruki ihn im Nacken kraulte, schleichte auf Samtpfoten durchs Haus und bewegte sich dabei elegant und geschmeidig. Wie der Ältere trotzdem alles zu Boden riss, was nicht niet- und nagelfest war, war ihm ein großes Rätsel. Im Grunde war seine Tollpatschigkeit alles was ihn von einer Katze unterschied.
 

Aoi war auch genauso eigenwillig wie eine Katze, wollte immer seine Meinung durchsetzen und blieb solange stur, bis er bekam was er wollte. Nur in der Band war der Älteste einsichtiger. Was wahrscheinlich an Kai lag, der ein noch größeres Durchsetzungsvermögen.
 

Schließich seufzte er erneut. „Na gut, nimm sie halt eben mit. Aber ich kann dir nicht versichern, dass Koron damit einverstanden ist.“ Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sah, wie die Augen des Gitarristen zu leuchten begannen.

Er hatte ihm wieder nicht widerstehen können.

Aoi sammelte das Häufchen Elend vom Boden, erhob sich und drückte es sacht an seine Brust. Erst jetzt konnte Ruki erkennen wie abgemagert die Katze wirklich war. Wenn sie nicht bald etwas zu sich nehmen würde, würde sie wirklich sterben.

Der Sänger schlang einen Arm um die Hüfte seines Freundes und dirigierte diesen zu seinem Auto, da der Gitarrist viel zu beschäftigt war auf das kleine Etwas einzureden.
 

*~*
 

Während der kompletten Autofahrt hatte der Gitarrist nicht ein einziges Mal aufgeschaut. Er hatte dem Kätzchen nur weiter beruhigend zu gemurmelt, wie das jetzt alles gut werde, dass sie ein neues zu Hause bekam und er sich um sie kümmern würde. Liebevoll hatte er dem Kätzchen den Kopf gekrault, als sich ein paar stumme Tränen über seine Wangen bahnten.
 

Auch wenn es ihm ein stechen in der Brust verursachte, bewunderte Ruki die Fähigkeit seines Freundes, so starkes Mitgefühl für etwas, was er kaum kannte, zu empfinden. Ein Grund mehr, weshalb er ihn liebte.
 

Nun waren sie angekommen und er stieg aus, ging um den Wagen herum, um dann dem Älteren die Tür zu öffnen. Mit einem weiteren Ziehen in der Brust stellte er fest, dass die Tränen des Größeren noch nicht versiegt waren. Er beugte sich zu dem Gitarristen hinunter und küsste die letzten Tränen aus dessen Augenwinkeln.

„Alles wird gut.“ , flüsterte der Sänger, lächelte seinen Freund an und versuchte dies so aufmunternd wie möglich aussehen zu lassen.

Mission geglückt! Die Mundwinkel des Älteren zuckten und er lächelte ihn ebenfalls an.
 

Von drinnen konnte er das Bellen von Koron hören, der erst das Auto kommen und nun die Schlüssel klimpern hörte.
 

„Was machen wir, wenn sie sich wirklich nicht vertragen?“ Aoi blickte ihn mit ernster Miene an. Ja, das war eine gute Frage. Auf die er so richtig keine Antwort wusste.
 

„Was soll schon groß passieren.“ , antwortete ich und wollte nun die Tür aufschließen- Koron hatte immer noch nicht aufgehört zu bellen- doch der Schwarzhaarige hielt ihn zurück.
 

„Er könnte sie auffressen! Oder beißen und sie so schwer verletzen, dass sie doch stirbt.“ Blanke Panik stand dem Größeren ins Gesicht geschrieben. Nervös fuhr er noch häufiger über das struppige Fell des Kätzchens.
 

„Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie stirbt, wenn wir nicht bald mal reingehen und ihr etwas zu fressen geben.“ Mit diesen Worten schob der Kleinere die Tür auf und Aoi folgte ihm. Sofort wuselte ihm sein Hündchen – den Reita liebevoll Fuß-Hupe oder Hackenbeißer nannte- um die Beine. Die Katze in Aoi’s Armen hatte er noch nicht bemerkt. Ich hob den Kleinen auf den Arm damit ich sie einander vorstellen konnte.
 

„Schau, Koron. Das ist ab heute unser neustes Familienmitglied, also sei lieb zu ihr.“, der Sänger stellte sich etwas dichter zum Gitarristen um seinen Hund schnuppern zu lassen. Aoi beobachtete alles mit einem misstrauischen Blick.

Neugierig schnüffelte Koron an dem Fellball. Es musste in seinem Hirn Klick gemacht haben, denn plötzlich begann er wie wild zu kläffen und in den Armen des Blonden zu strampeln.
 

Urplötzlich regte sich das Etwas in Aoi Armen, fauchte und zog Koron mit der Pfote- und ausgefahrenen Krallen- eins über die Nase.

Dieser quiekte auf, wand sich jaulend aus den Armen des Sängers und verschwand in der Küche.

Verdattert schaute er den Gitarristen an. Mit einer solchen Reaktion hatte keiner von ihnen gerechnet. Das Kätzchen musste wohl all seine Kraft zusammen genommen haben um den Haushund zum Schweigen zu bringen, denn jetzt regte es sich nicht mehr.
 

„Komm, es braucht dringend etwas Nahrung.“, sagte er und zog seinen Freund am Arm mit sich in die Küche. Der Schwarzhaarige platzierte sich schweigend auf einem Stuhl und legte das Häufchen Elend auf seinen Schoß. Ruki wuselte los, schnappte sich eine von Korons Kuscheldecken und wühlte in einer Schublade, in der die Sachen waren, mit denen er Koron aufgezogen hatte. Schließlich fand er was er suchte, eine Nuckel-Flasche und Aufzugsmilchpulver. Damit kehrte er in die Küche zurück.

Die Decke breitete er auf dem Tisch aus und wies Aoi an die Katze darauf zu legen. Der Ältere tat wie ihm geheißen und bettete das Kätzchen vorsichtig auf die Decke.
 

„Was machst du da?“, fragte ihn sein Freund. Ruki hatte sich währenddessen an der Aufzugsmilch zu schaffen gemacht und mischte diese jetzt in dem Fläschchen an.
 

„Das ist spezielle Aufzugsmilch. Eigentlich für Hunde, aber ich denke, es wird es nicht umbringen, wenn sie es trinkt.“
 

„Ich dachte, Katzen gibt man ganz normale Milch. Das sieht man doch immer in Filmen und so.“
 

„Das ist aber falsch. Katzen vertragen Laktose nur sehr schlecht. Und hier“ Er deutete auf das kleine Etwas. „würde es den Zustand nur noch mehr verschlechtern.“
 

„In Milch ist Laktose drin?!“ Der Gitarrist sah ihn mit einem Blick an, als hätte man sein Weltbild zerstört und das hatte er wahrscheinlich auch. Der Blonde konnte nur schmunzelnd den Kopf schütteln.
 

„Hier du kannst es damit nun füttern.“ Der Jüngere hielt ihm das Fläschchen hin. „Sei aber vorsichtig, dass es sich nicht verschluckt.“ Zaghaft drückte er den Nuckel-Aufsatz an das Maul des Kätzchens, welches sofort gierig zu saugen begann.
 

„Es…“ , seufzte der Ältere. „Ich finde, da es jetzt bei uns bleibt, sollten wir ihr einen Namen geben.“ Der Gitarrist sah schon aus, als würde er stark nachdenken. Ruki ließ seinen Blick über das mittlerweile trockene Kätzchen schweifen. Über das weiß- grau getigerte Fell, die kleinen samtigen Pfoten, der rosafarbenen Nase und dem ebenso rosafarbenen Mäulchen. Doch etwas anderes zog ihn in den Bann. Die Augen des Kätzchens. Sie waren eisblau und glasklar.
 

„Ich finde Blue wäre ein passender Name, findest du nicht? Schau dir ihre Augen an. Was meinst du?“ Ruki schmiegte sich von hinten an den Größeren und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. Der Schwarzhaarige sah nachdenklich drein, dann lächelte er.
 

„Ja, du hast Recht! Blue- Blau. Blau wie der Himmel und das Meer. Das passt wirklich.“, lächelnd strich er dem Kätzchen- nein, Blue über den Bauch.

„Oh, die Flasche ist schon leer. Das ging aber fix.“, stellte Aoi erstaunt fest und stellte das Fläschchen beiseite. Der Sänger ließ widerwillig von dem anderen ab um Küchentücher zu holen. Er riss eins von der Rolle ab und schob es unter Hinterteil.
 

„So nun musst du den Bauch massieren um die Verdauung anzuregen.“, erklärte er Kleinere kurz und machte dem Älteren vor, was dieser jetzt zu tun hatte. „Du musst Blue alle drei bis vier Stunden füttern, auch nachts.“ Der andere nickte nur kurz. Ruki drehte sich um und öffnete den Schrank mit Hundefutter und richtete einen Napf für Koron her. Als er fertig war rief Ruki ihn zu sich.
 

Aus der hintersten Ecke der Küche, krabbelte das Fellknäuel unter der Sitzecke hervor und lief mit wedelndem Schwanz auf ihn zu. Nicht ohne einen großen Bogen um Aoi zu machen.

Der Sänger quittierte das mit einem Grinsen und sah dann zu dem Älteren, der ihn ebenfalls verschmitzt angrinste.
 

Er ging auf den Schwarzhaarigen zu, setzte sich bestimmt auf dessen Schoß – Aoi hatte nur widerwillig von Blue abgelassen- und drückte seine Lippen auf die seines Freundes.

Der Gitarrist seufzte zufrieden in den Kuss und öffnete bereitwillig die Lippen um dem Jüngeren Einlass zu gewähren. Der Blonde schob die Hände in den Nacken des anderen und stellte zufrieden fest, dass dieser seine Arme um seine Hüfte schlang. Spielerisch ließ er seine Zunge vorschnellen, stupste dessen Zunge an und erkundete freizügig die Mundhöhle des Gitarristen.
 

Ein wehleidiges Maunzen erklang.

Sofort ließ der Ältere von ihm ab. Ruki lehnte seinen Kopf gegen die Stirn des Größeren und seufzte auf.

„Eigentlich wollten wir heute unser fünfjähriges Jubiläum feiern. Ich wollte dich das ganze Wochenende verwöhnen. Stattdessen werden wir die nächsten Nächte kaum schlafen können. Du weißt gar nicht was dir entgeht.“
 

„Tut mir leid, Ru.“ Aoi sah ihn entschuldigend an.
 

„Schon gut. Solange du glücklich bist.“, antwortete der Jüngere mit einem Lächeln und stahl sich einen Kuss von den Lippen seines Freundes, streichelte dann Blue über den Kopf und verschwand aus der Küche.
 

Die Fütterungsprozedur hatten sie in dieser Nacht noch drei Mal wiederholen müssen. Blue hatte einen anständigen Appetit und hatte lautstark immer wieder darauf bestanden gefüttert zu werden.

Aoi schleppte sich gerade wieder ins Bett. Die Decke mit Blue hatte er zwischen sie gelegt, Koron hatte sich beleidigt ans Fußende zurückgezogen.

Mit halb zusammengekniffenen Augen schaute der Blonde auf den schrecklich grellen Wecker und stöhnte auf als dieser vier Uhr morgens anzeigte. Der Gitarrist brummelte auch irgendetwas Unverständliches und vergrub sich tiefer in die Decke. Ruki hob eine Hand und strich dem Schwarzhaarigen einige Strähnen aus dem wunderhübschen Gesicht.
 

„Schlaf jetzt, mein Schatz. Beim nächsten Mal kümmere ich mich drum.“ Der Angesprochene grummelte nur wieder irgendetwas und der Sänger lauschte nur ein wenig später den gleichmäßigen Atemzügen seines Freundes. Vorsichtig beugte er sich zu dem Größeren herüber und hauchte einen Kuss auf dessen Stirn.
 

„Ich liebe dich, mein Schatz.“
 

*~*
 

Pünktlich um kurz vor sieben erwachte der Blonde. Geweckt durch das klagende Maunzen von Blue. Murrend schälte er sich aus dem Bett und nahm die Decke samt Inhalt an sich. Koron, der schon hellwach war, wedelte freudig mit dem Schwanz. Ruki machte sich auf den Weg in die Küche, Koron folgte ihm begeistert.
 

Er fütterte Blue routiniert und setzte dann Kaffee auf. Nebenbei fütterte auch Koron und verzog sich anschließend mit seinem Kaffee und Kätzchen ins Wohnzimmer. Eine halbe Ewigkeit streichelte er gedankenverloren die kleine Katze, die schnurrte wie ein Motor.

Und dann viel ihm was Wichtiges ein und er griff nach seinem Handy auf dem Couchtisch und wählte eine Nummer.
 

Gerade nachdem er aufgelegt hatte, knallte es heftig im Schlafzimmer. Keine Minute später erschien Aoi fluchend im Wohnzimmer.
 

„Was ist passiert?“, fragte der Kleinere belustigt.
 

„Bin aus dem Bett gefallen. Mit wem hast du telefoniert?“ Der Sänger musste ein Lachen unterdrücken. Aus einem fast zweieinhalb Meter breiten Bett zu fallen schaffte wirklich nur Aoi.
 

„Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe. Du hättest bestimmt auf dem Boden weitergeschlafen, hab ich recht?“, grinste der Blonde. „Übrigens habe ich mit Kai telefoniert.“
 

„Mit Kai? Wieso denn?“ Fragend sah ihn der Schwarzhaarige an.
 

„Naja, ich muss Kai doch vorwarnen, dass wir demnächst ein kleines Extra mitbringen. Er war nicht sehr begeistert. Ich musste ihm versprechen, dass wir uns trotzdem auf die Arbeit konzentrieren würden.“ Der Ältere kommentierte das Gesagte mit einem dezenten >Hä? <.

„Trink lieber erst einmal den Kaffee, der in der Küche für dich steht, mein Schatz. Dann erklär ich dir alles noch einmal.“, zwinkerte er dem Anderem zu.
 

*~*
 

Vom ersten Tag an hatte Blue die komplette PSC in ihren Bann gezogen. Jeder wollte sie mal streicheln oder füttern. Alle waren traurig gewesen als Aoi verkündet hatte, dass Blue jetzt alt und kräftig genug sei, um mit Koron zuhause zu bleiben.
 

Die kleine Katze war munter und aufgeweckt und wohlgenährt. Letzte Woche hatten sie beschlossen, eine Katzenklappe in die Terrassentür einzubauen, damit Blue auch im Garten spielen konnte. Dies hatte alle Fähigkeiten als Handwerker abverlangt und diese waren gewiss nicht die besten.

Belustigt hatten sie ein paar Mal mit angesehen, wie Koron verzweifelt versucht hatte sich hinter Blue durch die Katzenklappe hindurch zu quetschen.
 

Koron war glücklich. Blue war glücklich. Aoi war glücklich. Somit war auch er glücklich. Sein Leben hätte im Augenblick nicht besser sein können.
 

*~*
 

Erschöpft kehrten sie nach Hause zurück. Kai hatte sie immer wieder an diesen einem Lied arbeiten lassen, von dem das Management verlangte, dass es Ende der Woche fertig war. Doch viel geschafft hatten sie trotzdem nicht. Kai hatte irgendwann eingesehen, dass es keinen Sinn mehr machte und sie nach Hause geschickt.
 

Seufzend hockte er sich zu Koron hinunter um ihn zu begrüßen und ihn hinter den Ohren zu kraulen.
 

„RUUUKI!“ Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Er kannte diesen Tonfall bei Aoi. Irgendetwas Schlimmes war passiert. Er erhob sich und schritt ins Wohnzimmer, aus dem der Gitarrist ihn gerufen hatte. Koron folgte ihm.
 

Schluchzend warf sich der Größere in seine Arme. Verwirrt strich er ihm beruhigend über den Rücken.
 

„Was ist denn los?“
 

„Blue, sie ist weg! Sie ist nicht auf der Couch, nicht im Bett. Ich hab im ganzen Haus gesucht. Ich hab im Garten nach ihr gerufen. Nichts! Sie ist weg!“, der Ältere schluchzte erneut und krallte sich an seinem Shirt fest.
 

Blue hatte sich angewöhnt auf sie zu warten, sie von der Arbeit kamen. Dann hatte sie sich meistens mit Koron auf der Couch zusammen gerollt. Mit einem kurzen Seitenblick stellte er sicher, dass Koron kein Blut an der Schnauze kleben hatte.

Normalerweise hörte Blue sofort, wenn Aoi nach ihr rief. Dass sie diesmal nicht aufgetaucht war, verwunderte selbst Ruki.
 

„Shhhhhhhhht~, ganz ruhig, mein Schatz.“, hauchte der Sänger. „Sie wird schon wieder kommen. Blue ist eine Katze, die gehen ab und an mal stiften. Ich verspreche dir, morgen wird sie wieder da sein.“
 

„Versprochen?“, schniefte der Ältere.
 

„Versprochen. Und jetzt sollten wir schlafen gehen. Der morgige Tag wird nicht minder anstrengend als der heutige es war.“
 

Kurze Zeit später kuschelte sich der Schwarzhaarige an den kleinen Sänger. Die Erschöpfung hatte ihn eingeholt und er atmete tief und gleichmäßig. Ruki drückte ihm noch sanft einen Kuss auf die Lippen, bevor er selbst völlig erschöpft die Augen schloss.
 

*~*
 

Sanfter Druck auf seinem Mund weckte ihn. Blinzelnd öffnete er die Augen und schloss sie nun wieder. Aoi hatte sich auf seiner Hüfte platziert und ihn wach geküsst.
 

„Du bist der Beste. Du bist der beste Freund den man sich wünschen kann! Ich liebe dich, Ruki!“ Mit einem Lächeln auf den Lippen öffnete der Sänger die Augen erneut und sah in das Strahlende Gesicht des Gitarristen. Mit solchen Worten wollte er jeden Tag geweckt werden.
 

„Schau mal, wer wieder da ist!“ Lächelnd zog er einen grau-weißen Fellball an seine Brust. „Blue. Sie ist wieder da! Du hast recht gehabt, Ruki!“ Freudentränen bahnten sich ihren Weg an den Wangen des Älteren herab.

„Ich liebe dich so sehr, Ruki!“ Der Schwarzhaarige sah ihm tief in die Augen. Trotz der Tränen sah er in diesem Moment unendlich glücklich aus.
 

„Ich liebe dich auch, mein Schatz.“ Mit einem Lächeln zog er den Älteren zu sich herunter und verschloss ihre Lippen erneut miteinander. Ein wohliger Schauder durchfuhr seinen Körper, als er die gehauchten Worte des Gitarristen vernahm.
 

„Alles Liebe zum Sechsjährigen, Ruki!“

crashes

Nun ganz allein hatte sich der Bassist auf den Weg gemacht um sich einen neuen Bass zu kaufen. Reita hatte ihm gerade eine Absage gegeben. Oder Hikaru hatte dies getan. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, als er daran dachte, wie absurd das ganze Szenario doch gewesen war.
 

Nie wieder. Nie wieder würde er sich in die Missgunst des kleinen, blonden Gitarristen aufhalsen. Nie wieder wollte er solche Todesangst spüren. Es war fast so schlimm wie damals gewesen, als er Ruki ‚Winzling‘ genannt hatte. Der kleine Sänger hatte seinen morgendlichen Kaffee nicht bekommen und war wegen Aoi sowieso schon sauer. Das war der beängstigendste Moment in seinem Leben gewesen. Platz zwei hatte sich gerade der Kleine gerade ergattert. Bronze belegte der Samstag vor gut zwei Wochen.
 

Leise vor sich her summend ging der Bassist die spärlich beleuchtete Gasse entlang, die zu seiner Wohnung führte. Sie waren heute Abend zwar feiern gewesen, aber im war nicht nach einem Besäufnis zu mute. Viel zu sehr war er damit beschäftigt seine Gefühle zu verdrängen. Sie nicht aus Versehen zu offenbaren. Viel zu lange kämpfte er nun schon dagegen an. Und doch war es so schwer sie zu unterdrücken. Er war ihr Sänger, sie komponierten oft zusammen und er war sein bester Freund.

Wie hätte er dagegen die Gefühle ankämpfen können?
 

So Gedanken versunken wie er war, bemerkte er die Gruppe dunkel gekleideter Leute nicht, die auf ihn zukamen. Zu spät hob er den Kopf und rannte direkt in die Gruppe hinein.
 

„Pass doch auf!“, fauchte ihn der Typ den er angerempelt hatte. „ Hast wohl zu viel gesoffen, was? Oder ordentlich ein durchgezogen, hm?!“ Die anderen Kerle um sie herum lachten. Einer legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Brünette schlug sie sofort weg.
 

„Fasst mich nicht an! Ihr seid Abschaum!“, fauchte der Bassist nun ebenfalls.
 

„Abschaum? Was glaubst du, wen du hier vor dir hast?!“, wütend stierte ihn der offensichtliche Anführer der Gruppe an. Mit einem Nicken gab er seinen Männern ein Zeichen, die ihn augenblicklich an Arm und Schultern packten.

Er konnte nicht fliehen. Dem Brünetten war klar was nun geschehen würde. Blinde Wut packte ihn. Er würde sich nicht wehrlos verprügeln lassen!

Kaum trat sein Gegenüber einen Schritt auf ihn zu, holte er zu einem kräftigen Tritt aus. Sein Gegner ging ächzend zu Boden.

Ein Lächeln zuckte über seine Mundwinkel. Seine dünnen Beinchen sollte man nicht unterschätzen!

Seine Gegner auch nicht. Blitzschnell hatte sich dieser erhoben und ihm mit etwas hartem ins Gesicht geschlagen. Ein hochmütiges Grinsen hatte sich auf die Züge seines Gegenübers gelegt.
 

„Das nächste Mal überlegst du dir besser vorher, ob du dich mit der Yakuza anlegst.“ Ein dümmliches Kichern war zu hören.

„Aber das musst du nicht tun. Heute ist dein Glückstag! Du wirst nie wieder mit jemanden anlegen.“ Erst jetzt konnte er den silbernen Gegenstand ausmachen, mit dem man ihn geschlagen hatte.

Eine Waffe. Der Bassist zog scharf die Luft ein. Dieses miese Arschloch hielt eine GOTTVERDAMMTE WAFFE auf ihn gerichtet!

Oh ja, alles klar. Er würde tot in so einer verdreckten, ekeligen Gasse verrotten. Seine Leiche würde niemand finden und falls man in den Straßen Tokyos einmal eine Putzaktion macht, würden seine Knochen in einem Rattenlager gefunden werden.
 

‚Ich will nicht sterben‘ Er schloss die Augen.
 

„DAS REICHT!“ Die Stimme schallte durch die Straße. „Lasst ihn in Ruhe. Er gehört mir.“

Die Stimme. Diese Stimme kam ihm sehr bekannt vor, und doch konnte er sie im Moment nicht zu ordnen. Irritiert öffnete er die Augen. Sein Kopf schmerzte noch höllisch von dem Schlag. Widerspruch erhob, sich doch die Stimme schob sich immer näher. Zwischen den zwielichtigen Typen stach ein Jemand heraus, der alle anderen um mindestens einen halben Kopf überragte. Er drängte sich jemand zu ihm hindurch, den er durchaus kannte. Nur hätte er den Blondschopf nie hier erwartet.

„Kou…Kouki“ Ungläubig starrte er den Blonden an. Er spürte wie ihn die Männer losließen. Kaum war dies geschehen, merkte er, wie seine Beine nach gaben und er schlaff zu Boden sackte.
 

„Saga!“ Sofort war der Sänger bei ihm und zog ihn in seine Arme. „Alles okay? Kannst du laufen?“ Der Bassist nickte schwach.

„Komm ich bring dich nach Hause.“ Kouki stützte ihn und sie verließen die Gasse und landeten in einer weiteren dunklen Straße. Wie war er bloß hier hergekommen?
 

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. In dem Kopf des Brünetten aber rasten die Gedanken.

Wie war er in diese Gasse gelangt? Hätte der Typ wirklich abgedrückt? Was machte Kouki in derselben Gasse? Und vor allem, wieso bezeichnete er ihn als sein Eigentum?!
 

„Wir sind da.“, stellte der Blonde fest.

„Saga, ist wirklich alles okay?“ Der Sänger war stehen geblieben und hielt ihn an den Schultern fest.
 

Nichts ist okay! Irgend so ein Hooligan hatte mit einer Waffe auf ihn gezielt und der Sänger dachte ernsthaft, alles wäre okay?! Er war jung und berühmt. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Er wollte noch nicht sterben. Er dachte an seine Freunde und wie sie wohl reagiert hätten, wenn er nie wieder auftauchen würde. Was würde aus Alice Nine werden?
 

„Ach du scheiße, du weinst ja!“ Der Jüngere streichelte ihm mit der Hand über die Wange und wischte die Tränen fort. Doch es half nichts. Unaufhörlich strömten die Tränen über sein Gesicht.
 

„Ich will jetzt nicht allein sein…“ Die Stimme des Bassisten war heiser und brüchig. „Ich kann das nicht!“, schluchzte er und krallte sich an Kouki. Er spürte wie der Blonde einen Arm um seine Taille legte und ihn dichter an sich zog. Die andere Hand drückte sein Kinn nach oben, sodass er Kouki genau in die Augen sah.

Der Sänger war nah. Viel zu nah. Doch der intensive Blick des anderen fesselte ihn und er war doch sehr froh, dass der Jüngere die letzten Zentimeter überbrückte.
 

Unglaublich weich, schoss es dem Brünetten durch den Kopf. Die Lippen des Sängers fühlten sich unbeschreiblich gut auf seinen an. Mit einem Seufzen schloss er die Augen. Dadurch ermutigt fuhr ihm der Blonde flink mit der Zunge durch die Lippen.
 

Wie lange hatte er sich diesen Moment gewünscht! Wie sehr hatte er sich gewünscht Kouki zu küssen. Seit Wochen hatte er sich danach gesehnt. Jedes Mal, wenn er den anderen sah, wünschte er sich, dieser würde ihm mehr Beachtung schenken.
 

Und nun küsste der Sänger ihn. Saga fühlte sich leicht überfordert. Sein Herz schien einen Marathon zu laufen. ER war überfordert! Die ganze Situation überforderte ihn.

Er nahm all seine noch vorhandene Kraft zusammen und stemmte sich gegen die Brust des Größeren.

Mit verhangenem Blick sah Kouki ihn an. Der Bassist konnte Enttäuschung in den Augen seines Gegenübers aufblitzen sehen.
 

„Saga, ich li-“, setzte der Blonde keuchend an, doch er unterbrach ihn bevor er ausreden konnte. Er wollte die Worte des Jüngeren nicht hören. Nicht jetzt.
 

„Shou. I- Ich muss zu Shou. Er…er wohnt nur zwei Stöcke höher. Danke Kouki.“ Nuschelte er entschuldigend, verbeugte sich kurz und erklomm dann ungeschickt die Stufen.
 

Selbst als er vor Shou’s Wohnung angekommen war, hörte er noch immer das Schluchzen. Jedes einzelne versetzte ihm einen Stich ins Herz.

Den Blick des Sängers würde er wohl nie mehr vergessen können.


 

Seit diesem Abend hatte Saga nicht mehr mit Kouki geredet. Der Große war ihm aus dem Weg gegangen, verließ den Proberaum fast nie. Höchstens um in der Cafeteria zu essen oder sich dort einen der wässrigen Kaffees zu holen.
 

Er seufzte noch einmal und betrat dann den Laden, vor dem er schon eine geraume Zeit stand.

Kaum war er durch die Tür, huschte sofort ein Verkäufer heran um ihn in Empfang zu nehmen.
 

„Herr Sakamoto, es ist mir eine große Ehre sie begrüßen zu dürfen. Wie kann ich ihnen helfen?“ Saga kam jedes Mal in diesen Laden. Und das oft, weil er einfach keine Lust hatte seine Saiten auf Vorrat zu kaufen. Außerdem hatte er dann immer eine Ausrede um früher von den Proben verschwinden zu können. Kein Wunder, dass ihn der Verkäufer schon kannte.
 

„Ich habe die Erlaubnis bekommen mir neues ‚Arbeitsmaterial‘ zu kaufen. Natürlich mit Preislimit.“, grinste er den Mann an. Er nannte ihm den Preis und er führte ihn zu den Ausstellungsstücken.

Das Tollste, wie Saga fand, war, dass man hier alle Instrumente ausprobieren konnte.
 

„Hm…Ich glaub ich weiß, welchen ich will.“, murmelte er. „Ich darf doch?“
 

„Selbstverständlich! Lassen sie sich Zeit, Herr Sakamoto.“, lächelte der Verkäufer freundlich und wies auf die Sitzecke hinter sich.

Saga griff nach dem Bass und ging damit zu der Sitzecke, wo er ihn an einen Verstärker anschloss.

Leise begann er ein ganz bestimmtes Lied zu zupfen, 生にしがみつく. Sein Lieblingslied. Das Lied womit alles begonnen hatte. Kouki’s Stimme hatte ihn so fasziniert. Nicht, dass er den Sänger nicht schon vorher gemocht hatte. Aber als er dieses Lied gehört, war ihm bewusst geworden, dass er sich in Kouki verliebt hatte.

Er hatte es sich von Reika zeigen lassen und spielte es nun so oft, wie es ihm möglich war. Er schloss die Augen und genoss den wunderbaren Klang.
 

„Hallo Saga.“ Er öffnete die Augen, hörte jedoch nicht mit dem Spielen auf.
 

„Hallo Shin.“ Warum war Shin hier? Warum sprach er überhaupt mit ihm? Sie hatten doch nie etwas miteinander zu tun.
 

„Vielleicht solltest du öfter solche öffentlich Sessions machen. Da scheint einer recht angetan von dir zu sein.“, kicherte der Brünette und deutete hinter sich zum anderen Ende des Geschäfts.

Sagas Herz setzte ein Schlag aus. Dort saß Kouki! Bewegte den Mund ständig, als würde er zu seinem Bassspiel mitsingen, und starrte ihn verträumt an. Sein Blick huschte von Kouki zu Shin und er öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch als ihm nichts einfiel schloss er ihn einfach wieder. Shin sah ihn belustigt an.
 

„Wann hast du vor ihm zu sagen, dass du ihn auch liebst?“ Er schüttelte verstört den Kopf. Woher wusste Shin davon?
 

„Ich war in der Nacht bei Shou.“, antwortete der Jüngere, als er Sagas verwirrten Gesichtsausdruck sah. „Du weißt schon, in der Nacht als DAS passiert war.“

Er war dabei gewesen. Als er verheult vor Shou’s Tür gestanden hatte und in dessen Armen zusammen gebrochen war. Hatte seinen kompletten Nervenzusammenbruch mitbekommen und wie er alles Shou, seinem besten Freund, erzählt hatte. Er hatte Shin gar nicht wahrgenommen.

Beschämt senkte er den Kopf.
 

„Tut mir leid, dass du das miterleben musstest.“, murmelte er.
 

„Ja war schon scheiße, dass du uns stören musstest. Ich war so kurz davor gewesen.“ Der Sänger ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. „Aber genau deshalb möchte ich mit dir reden.“ Saga klappte der Mund auf. Erstaunt sah er den Anderen an.

„Ich möchte Shou meine Liebe gestehen.“, sagte der andere fröhlich grinsend und wippte munter auf seinem Stuhl umher.
 

„Und was hat das mit mir zu tun?“ Warum sagte er ihm das und nicht Shou?
 

„Naja, du bist sein bester Freund und ich wollte erstens dein Einverständnis und zweitens wollte ich dich bitten, etwas Abstand zu Shou zu nehmen. Seit dieser Vorfall passiert ist, lässt er mich links liegen und bemuttert dich so. Das macht mich ganz fuchsig! Außerdem betrachtet er mich als kleinen Bruder und ich möchte ihm klar machen, dass ich mehr für ihn sein möchte. Das verstehst du doch?“
 

Saga konnte sich nicht erinnern, jemals so ein langes Gespräch mit dem Sänger geführt zu haben. Klar bemutterte Shou ihn überfürsorglich. Das hatte Shou so an sich. Aber Saga war nie aufgefallen, dass sich sein bester Freund nur noch um ihn kümmerte. Schlechtes Gewissen überkam ihn. Er durfte Shou nicht nur für sich beanspruchen und jetzt gab es eine Möglichkeit, dass Shou glücklich werden konnte.
 

„Ich…ich werde auf Abstand gehen. Du hast Recht. Ich hoffe du schaffst es Shou zu überzeugen. Er hat wohl am meisten verdient glücklich zu werden.“ Er lächelte vorsichtig.
 

„Du könntest auch glücklich werden. Nicht das du denkst, ich würde nicht wollen, dass auch du happy bist. Du musst einfach nur u diesem großen, blonden Kerl rübergehen, der dich schon die ganze Zeit so sabbernd ansieht.“ Shin stand auf und drückte ihn kurz an sich. „Werde glücklich!“

Mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht verließ der brünette Sänger den Laden.
 

Mit einem Seufzen stoppte Saga sein Spiel und musterte den Bass in seinen Händen. Das Silber hatte ihn von Anfang an fasziniert. Mit der Fingerkuppe fuhr er die verschnörkelten, schwarzen Linien entlang.
 

Glück was war das schon.

Er war glücklich als Kouki wenigstens mit ihm redete.

Als alles so war wie vorher.

Aber er konnte die Zeit nicht zurückdrehen.

Konnte nicht ändern, dass er den Sänger von sich gestoßen hatte, als dieser ihm seine Liebe gestehen wollte.
 

Er dachte an Shin. Daran wie glücklich er ausgesehen hatte allein bei der Chance um seine Liebe zu kämpfen.

Würde er auch wieder Glück verspüren, wenn er um Kouki kämpfte?

Er nahm all seinen neuen Mut zusammen und stellte den Bass zu Seite. Wie beflügelt schritt er auf den Sänger zu. Doch als dieser bemerkte, dass der Bassist auf ihn zukam. Sprang er regelrecht auf und verschwand eilig aus dem Laden. Er legte einen Zahn zu und verabschiedete sich schnell von dem Verkäufer, der ihnen verwundert hinterher sah.
 

Auf der Straße angekommen brauchte Saga einen Moment Kouki ausfindig zu machen.

Der blonde Schopf reckte deutlich unter der Menge hervor. Er war auf dem Weg zu nächsten Kreuzung und er wusste, wenn der Sänger die Straße überqueren würde, könnte er ihn nicht mehr einholen. Also eilte Saga ihm nach.
 

„Kouki!“ Keine Reaktion. „Kouki! Warte!“ Doch der Größere verlangsamte das Tempo nicht. Im Gegenteil.
 

„GOTTVERDAMMT, KOUKI! ICH MUSS MIT DIR REDEN!“ Die restlichen Menschen auf der Straße sahen ihn an als wäre er ein Alien.

Der Sänger hastete weiterhin zielsicher auf die Kreuzung zu. Langsam wurde er wütend. Der Bassist setzte zum Sprint an und verringerte den Abstand zwischen ihnen. Indem Moment drehte sich der Blonde um und erspähte ihn. Mit versteinerter Miene huschte er weiter.

Fast hatte Saga ihn eingeholt. Er musste nur noch den Arm ausstrecken, dann –
 

Ein langgezogenes Hupen war das einzige, was er in diesem Moment wahrnahm. Abgesehen von Kouki, der mit weit aufgerissenen Augen mitten auf der Straße stand und ungläubig zu dem Verursacher des Geräusches schaute.
 

Saga’s Herz hörte auf zu schlagen, als er den heranrasenden LKW bemerkte.

In ihrer kleinen Verfolgungsjagd hatten sie nicht auf die Ampel geachtet.
 

Sie hatten rot gehabt.
 

~*~
 

„Aua…“ Ächzend stemmte sich der Bassist auf die aufgeschürften Handflächen. Sie waren unsanft auf dem Bordstein gelandet.

„Kouki, bist du verletzt?!“ Saga konnte nicht verhindern, dass seine Stimme in die Höhe schoss, bei dem Gedanken der Sänger könnte sich etwas getan haben. Der Blonde, der halb auf ihm drauf lag, starrte ihn immer noch mit weit aufgerissenen Augen an.
 

„Ich..Du…Du hast mich gerettet.“, stotterte der Jüngere.
 

„Sollte ich dich lieber von einem Lastwagen zerquetschen lassen?“ Der Sänger sah ihn wie ein getretener Hund an. „Außerdem hast du mich auch gerettet, schon vergessen?“ Er schüttelte den Kopf.
 

„Glaubst du bist in der Lage, die Worte von damals zu sagen, die ich zu diesem Zeitpunkt nicht hören wollte?“ Wieder sah ihn der Größere verwirrt an und er schien nachzudenken.

Dann wurden seine Züge weicher und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

„Ich liebe dich, Saga.“
 

„Ich liebe dich auch, Kouki.“ Mit fröhlich klopfendem Herzen legte er seine Lippen auf die des Sängers.

カラフルな黒 - colorful black

Inspieriert durch: NU'EST - FACE ♥ OMG das lied ist so toll <333

Gewidmet: Sachiko und Chrissi <33
 

dieses kapitel zu schreiben war relativ schwer... ich hab jedes mal wenn ich den kof nach unten gebeugt hab, nasenbluten bekomm @__@

ich bin froh, dass mein pc nichts abgekriegt hat xD

und nein ich hatte keine perversen gedanken xDD (nicht viele o///o)
 

also viel spaß beim lesen! ^-^v

*möhrchen hinstell* *knabber*
 

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Schwungvoll wurde die Tür unseres Proberaumes aufgestoßen und ein aufgewecktes Etwas hüpfte herein. Sofort verstummte die Musik und wir schauten, wer es wagte, uns zu unterbrechen. Ryouga hasste es, unterbrochen zu werden. Besagter stöhnte auch schon genervt auf, als er den Störenfried identifiziert hatte.
 

„Tomo! TOMO!“, rief mir das aufgedrehte Etwas entgegen, wuselte an den anderen und an meinem Schlagzeug vorbei, um sich dezent auf meinem Schoß zu platzieren. Die Blicke meiner Kollegen ignorierte er gekonnt.
 

„Tomo~“, schnurrte der Kleine langgezogen, schlang seine Arme um meinen Hals und sah mich mit großen Augen an. Ich legte meine Arme um die Hüften des Brünetten und zog erwartungsvoll eine Augenbraue hoch. Der Sänger verstand diese Geste natürlich als Aufforderung weiterzureden.
 

„Heute machen meine Lieblingsläden alle Rabatte! Das wird eine wahre Schnäppchenjagd!“ - Typisch Takeru.
 

„Sind das etwa die, die so schrecklich bunte Sachen haben?“ Ich piekte ihm frech in die Seite. Der Jüngere ließ ein schmerzhaft hohes Fiepen verlauten und plusterte dann beleidigt die Wangen auf.
 

„Lass das!“, wies mich der Brünette an. „Nur, weil du immer in den deprimierenden schwarzen Klamotten rumläufst, muss ich das ja nicht auch machen.“
 

„Na gut, ich komm mit. Aber erklärst du mir bitte, was schwarze Klamotten mit deprimierend zu tun haben?“, antwortete ich und piekte ihn erneut. Diesmal in die immer noch aufgeplusterte Wange.

Takeru überging diese Frage gekonnt. Nachdenklich schaute er mich an. Abgesehen davon, dass er auf meinem Schoß saß, waren wir auf Augenhöhe.
 

„Wann habt ihr denn Schluss?“ Schön, dass ihm das auch noch einfiel. Wieder einmal typisch Takeru. Ich musste lachen.
 

„Was?! Wir haben schon Schluss. Was ist falsch daran, wenn ich frage, wann ihr Schluss habt?“, gab der Sänger beleidigt zurück.
 

„Daran ist grundsätzlich nichts falsch… nur hast du einmal mehr unsere Proben gestört…“, lächelte ich. Seine Gesichtszüge entgleisten.
 

„Schon wieder?“
 

„JA!“, antwortete Ryouga fauchend auf seine Frage. Ray, K und Kifumi waren schon dabei, ihre Instrumente wegzuräumen. Mit einem Schmunzeln drehte sich Takeru nun zu meinem Sänger um.
 

„Und wann macht ihr Schluss?“ Takeru liebte es, den Blonden zu reizen. Bis aufs Äußerste. In der stillen Hoffnung, ihn vor Ryougas mordlüsternen Blicken schützen zu können, drückte ich ihn fester an mich.
 

„JETZT!“ Wütend feuerte er sein Mikro auf die Couch. „Und du Tomo, du verschwindest endlich mit dem da!“ Er deutete auf den Brünetten auf meinem Schoß. „Ich ertrag Es da nicht mehr.“
 

Wütend starrte ich meinen Sänger an. Was fiel ihm ein, Takeru als ‚ES‘ zu bezeichnen?! Meinen kleinen, süßen Takeru! Na gut, von den drei Adjektiven waren alle ziemlich relativ. Nein, er gehörte nicht mir, aber er war klein. Immerhin kleiner als ich, das reicht um ihn als klein bezeichnen zu dürfen. Und für mich war er auch süß, sehr süß sogar, wie ich mir eingestehen musste.
 

‚Mein‘ kleiner Sänger quietschte begeistert auf und sprang mit Schwung von meinen Beinen herunter. Ich erhob mich ebenfalls, verstaute meine Drumsticks sorgfältig, (Ja Ryouga, ich gehe sorgfältig mit meinem Equipment um!) und wollte gerade dem Brünetten hinaus folgen, als mich jemand am Arm festhielt. Ryouga.
 

„Krieg ihn unter Kontrolle! Ich will nicht, dass wir jemals wieder eine Probe wegen ihm abbrechen müssen.“, zischte der Blonde und stierte mich böse an. Meinen Kommentar, dass wir die Probe ja nicht hätten abbrechen müssen, sondern nur mit dem Lied von vorne anfangen, hielt ich zurück. Mich gruselte schon die Vorstellung, was Ryouga mir alles für Strafarbeiten auftischen würde, wenn ich meine Gedanken laut aussprach. Also behielt ich meine patzige Antwort für mich, schenkte ihm ebenfalls einen tödlichen Blick und riss mich los, um dem Kleinen zu folgen.
 

*~*
 

„Takeruuuu~, musste das jetzt wieder sein?“, quengelte ich. „Ryouga hasst dich doch sowieso schon. Musst du immer noch ein drauflegen?“ Oh ja, Ryouga hasste den kleinen Sänger definitiv. Das hatte er uns gegenüber mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht. Wir liefen die überfüllte Hauptstraße entlang, sodass der Brünette dicht an mich gedrängt wurde.
 

„Du kennst mich doch. Ich liebe es, Leute zu provozieren.“ Strahlend lächelte er mich an. Dann grinste er mich frech an, „vor allem Leute, die sich provozieren lassen.“

Ich seufzte. Takeru würde sich dies nie nehmen lassen. Also musste ich Ryouga enttäuschen: Takeru kann man nicht unter Kontrolle bringen. Nicht, dass ich das nicht schon vorher gewusst hätte.
 

„Wie weit muss ich noch laufen?“ Fragend blickte ich den Jüngeren an. Takeru schnaubte herablassend.
 

„Also bitte. Werden wir alt, Madame?“ Trotzdem schmiegte er sich grinsend an mich heran, was mein Herz um einiges höher schlagen ließ. Allein dieses bisschen Körperkontakt brachte mein Herz dazu komplett verrückt zu spielen. Ich musste mir einfach eingestehen, dass ich total verrückt nach dem kleinen Sänger war.

„Gleich hinter der Kreuzung.“
 

*~*
 

Allein das Schild dieses Ladens war knallpink. Innen sah es nicht viel besser aus. Neonfarben wo man nur hinsah. Es gab eine komplette Ecke die gefüllt von allen möglichen Anziehsachen in meiner absoluten NICHT-Lieblingsfarbe Pink war. Von dunkel-, über hell- und grell-, bis Pastellpink (beziehungsweise rosa). Sagte man da überhaupt rosa oder war das immer noch pink? Ich schüttelte den Kopf. Schlimm genug, dass es diese Farbe (wenn man sie als solche denn bezeichnen konnte) überhaupt gab.
 

Wie zu erwarten zog mich Takeru in meine persönlich Hölle. Voll und ganz in seinem Element, ließ der Jüngere mich mitten im Gang stehen und begann, die Kleiderständer zu durchwühlen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass mir heute die Opferrolle zugelost wurde. Also ließ ich ihn machen und sah ihm dabei zu, wie er durch den Laden flitzte.
 

Ich seufzte. Naja, wenn es ihn glücklich macht.
 

Schlussendlich stand ich in einer hautengen Leo-Leggins, einem tief ausgeschnittenem Shirt und einer pinken Lederjacke in der Kabine. Das konnte doch nicht sein Ernst sein?!
 

„Tomo, bist du fertig?“, rief der Sänger, der vor der Kabine gewartet hatte. Erneut schüttelte ich den Kopf, rief den Jüngeren dann aber herein.

Dieser musterte mich angestrengt.

„Dreh dich mal ein bisschen.“, sagte der Brünette und wedelte mit seiner Hand.
 

„Ich bin doch kein Modepüppchen!“, gab ich entrüstet von mir. Takeru zog eine Augenbraue in die Höhe und wartete. Ich seufzte erneut und gab mich geschlagen. Ich drehte mich ein paar Mal um mich selbst und kam mir ziemlich blöd vor. Zum Glück war die Garderobe geräumig genug.
 

„Steht dir“, war der fachmännische Kommentar des Sängers. Das konnte doch wohl unmöglich sein Ernst sein!
 

„Ich bitte dich, Takeru! Ich sehe aus wie eine Witzfigur.“ Demonstrativ sah ich an mir herunter und deutete auf die eklige, pinke Jacke.

Takeru verzog beleidigt das Gesicht.
 

„Willst du damit sagen, ich sehe immer wie eine Witzfigur aus? Oder hab ich etwa keinen Geschmack?“ Der Sänger verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich schlang einen Arm um die Hüfte des Kleineren, legte ihm eine Hand an die Wange, in die er sich sofort hineinschmiegte, und sah ihm tief in die Augen.
 

„Weder noch, mein Kleiner. Du hast garantiert Geschmack, und du siehst auch immer wahnsinnig gut aus. Du weißt aber auch, dass ich mich in solchen bunten Klamotten nicht wohlfühle.“ Sanft streichelte ich mit dem Daumen über seine Wange. Der Sänger schloss die Augen.
 

Geschätzte tausend Herzschläge standen wir so da. Ich klammerte mich beschützend an Takeru, welcher sich haltsuchend an mich gelehnt hatte. Dann löste sich der Brünette von mir und sagte mir, ich solle mich umziehen. Ein wenig enttäuscht streifte ich mir die Lederjacke von den Schultern und hängte sie auf den dazugehörigen Bügel.
 

Gerade als ich mich meines Shirts entledigen wollte, stand Takeru wieder vor mir.

Dicht. Viel zu dicht.

Der Kleinere stellte sich auf Zehenspitzen und kam meinem Gesicht verdächtig nahe.
 

„Warte, ich helfe dir.“, hauchte der Jüngere mir ins Ohr und knabberte verspielt daran rum, was mir sofort einen wohligen Schauder über den Rücken jagte. Meine Knie wurden weich und gaben einige Zentimeter nach, sodass der Sänger fast auf meiner Höhe war. Er schob seine Hände unter den Saum des Shirts und fuhr fahrig über meinen Bauch.

Mit einem Ruck war ich das Shirt los. Neugierige Hände erforschten meine nackte Brust. Sanft küsste der Jüngere meinen Hals hinab, knabberte hier und dort an der zarten Haut und leckte entschuldigend über die malträtierten Stellen.

Ich versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken, was mir aber nicht ganz gelingen wollte.
 

„Wie gerne ich dich doch jetzt küssen würde, Tomo“, wisperte der Brünette gegen meine Lippen. Sein Atem so nah an meiner Haut zu spüren, brachte mich schier um den Verstand. Sein Geruch stieg mir in die Nase, vernebelte meine Gedanken und meine Lippen bebten als ich antwortete.
 

„Dann tu es doch.“ Ich sah den wehleidigen Blick des Sängers und es stach mir ins Herz, ihn so zu sehen.
 

„Du weißt, ich kann nicht.“, hauchte der Kleinere ehe er sich daran machte, mein Schlüsselbein zu verwöhnen. „Ich hüpfe nur ein wenig über Keiyuu’s Grenze.“ Seine Hände wanderten nach unten und nestelten an meiner Hose herum.
 

„Takeru, dies ist eine öffentliche Umkleidekabine und kein Love Hotel.“ Jemand hatte den Vorhang zurückgezogen und zwei Augenpaare schauten uns nun mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Sofort ließ der Sänger von mir ab und hüpfte auf den Großen zu.
 

„KOUKI!“ Der andere Sänger wurde angehüpft, konnte aber das Gleichgewicht halten und zog den Kleinen in eine Umarmung. „Was macht ihr hier?“
 

„Stören.“, grummelte Saga der hinter Kouki stand. Dieser ignorierte das geflissentlich. Genauso wie alle ignorierten, dass ich halbnackt und mit hochrotem Kopf da stand. Also im Ignorieren waren die alle herrlich gut.

Stattdessen kniff der Blonde dem Bassisten in den Hintern, welcher darauf erschrocken aufquiekte.
 

„Saga’s Hose hat bei unserem Sturz vorhin ein paar irreparable Löcher abbekommen und wir wollten eine Neue kaufen.“ Grinsend wandte sich der Sänger zu dem Bassisten und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

„Ach so. Dann viel Spaß euch beiden noch!“, zwinkerte Takeru ihnen zu und Kouki verabschiedete sich winkend.

Draußen hörte man, wie Saga Kouki etwas zuflüsterte: „Hat Takeru nicht etwas mit Keiyuu?!“
 

Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sich der Sänger zu mir um. Dieses Lächeln, das so falsch war, dass es mir im Herzen wehtat. Vor allem die Tatsache, dass Takeru seit zwei Jahren mit Keiyuu zusammen war, setzte mir sehr zu.
 

„Komm, wir fahren zu mir und schauen einen Film an.“ Damit verschwand der Sänger aus der Kabine. Wobei sein Satz auch falsch war. Wir würden zu ihm und Keiyuu fahren. Die beiden wohnten schon seit geraumer Zeit zusammen.
 

Mit einer einzelnen Träne in den Augenwinkeln kämpfte ich mich aus dieser widerlichen Hose.
 

*~*
 

Takeru kramte in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel und schloss dann die Tür auf, die in die riesige Wohnung führte. Meiner Meinung nach war sie viel zu groß für zwei solch kleine Personen.

Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen dann ins Wohnzimmer.
 

„Du darfst heute aussuchen, welchen Film wir schauen“, gab der Sänger großzügig von sich. Die Auswahl war ja nicht sehr groß, da das Sortiment nur aus Disney-Filmen bestand, wofür beide Sänger ein Faible hatten.
 

„Ich möchte Bambi sehen.“ Den schauten wir immer wenn ich entscheiden durfte. Der Jüngere schmunzelte.
 

„Möchtest du auch noch ein Eis?“
 

„Ja, aber Vanille, ich mag kein Schoko.“ Irgendwie kam ich mir wie ein kleines Kind vor, was eigentlich immer Takeru’s Rolle gewesen war. Also verschwand der Jüngere in der Küche. Ich legte währenddessen den Film ein und setzte mich mit angezogenen Beinen auf die überdimensionale Couch.

Als der Film begann, kam Takeru mit zwei Schüsseln in den Händen ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich. Ich konnte nicht umhin, ein Stückchen näher an ihn heranzurücken.
 

Als ich mein Eis fertiggegessen hatte, rutschte ich von dem Brünetten ab und legte stattdessen meinen Kopf in seinen Schoß. Der Sänger begann meinen Nacken zu kraulen und ich seufzte.

An der Stelle, wo Bambis Mutter erschossen wurde, konnte ich ein paar Tränen nicht zurückhalten.
 

„Hey Großer, nicht weinen“, flüsterte Takeru und wischte mir die Tränen von der Wange, „da kommt doch noch ein Happy End.“ Während der Jüngere fortfuhr mir durch die Haare zu streichen, zerbrach ich mir den Kopf, wo denn mein Happy End blieb.

Den Rest des Filmes hab ich nur nebenbei mitbekommen. Als es soweit war, dass der Abspann lief, dachte ich es wäre Zeit ihm mitzuteilen, worüber ich die ganze Zeit nachgedacht habe.
 

„Ich liebe dich, Takeru.“ Er seufzte.
 

Diese Reaktion hatte ich mir denken können. Das was danach kam nicht.
 

„Ich weiß. Und du weißt genau, dass ich ebenso für dich empfinde“, antwortete der Sänger und strich mir ein paar einzelne Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Und doch liebst du Keiyuu mindestens genauso sehr wie mich. Wenn nicht sogar mehr“, murmelte ich und kuschelte mich noch dichter an ihn. Der Jüngere schwieg. Das war Antwort genug für mich.

Ich hatte es ja von Anfang an gewusst. Ich genoss einfach die Streicheleinheiten, die er mir bot.
 

Wenig später konnte ich Schlüssel klappern hören, die Eingangstür wurde geöffnet und gleich darauf wieder geschlossen. Keiyuu war nach Hause gekommen. Schwungvoll erhob ich mich von Takerus Schoß. Der andere Sänger musste ja nicht unbedingt sehen, wie sehr ich an seinem Freund hing.
 

Keiyuu betrat das Wohnzimmer, stellte seine Tasche ab und kam dann lächelnd auf uns zu. Als ich den Kleineren erblickte, konnte ich nicht verhindern, dass mein Herz wie wild an fing zu schlagen.
 

„Hey ihr beiden.“ Als wäre es das natürlichste der Welt, dass ich auf seiner Couch saß. Er begrüßte erst Takeru mit einem Kuss, wandte sich dann zu mir und…drückte mir ebenfalls seine Lippen auf die meinen. Mein Herz setzte einen Moment aus, ehe es umso schneller zu schlagen begann. Er setzte sich in den Sessel gegenüber von uns und ließ mich mit offenem Mund sitzen.

Takeru strahlte über beide Ohren.
 

„Schön, dass du da bist Tomo.“ Ich wollte meinen Ohren kaum trauen. „Ich wollte sowieso mit euch beiden reden.“ Er lächelte uns beiden liebevoll zu. Takeru griff meine Hand und drückte sie. Ich wartete einfach ab, immer noch verwirrt über das Geschehene.
 

„Takeru hat mir vor zwei Wochen gestanden, dass er dich auch lieben würde. Jeder Blinde konnte sehen, dass du ihn auch liebst. Ich mein, wer würde das nicht.“, er schenkte Takeru einen bedeutungsvollen Blick. Mir war peinlich, dass ich meine Gefühle so offen zur Schau gestellt hatte.

„Und Tomo, du siehst immer so unglücklich aus, wenn er nicht bei dir ist, das weckte meinen Beschützerinstinkt. Ich hab versucht, dich besser kennen zu lernen und Takeru hat mir viel über dich erzählt.“ Ich sah zu dem Sänger neben mir. Dieser nickte begeistert.

„Ich finde, du hast es ebenso verdient, wie ich, glücklich zu sein. Ich mag dich wirklich sehr, Tomo. Und wie ich eben gemerkt habe, scheinst du ja auch ein wenig in mich verliebt zu sein.“ Ich senkte beschämt den Kopf. Ich wollte nicht, dass Takeru, das so erfuhr. Stattdessen strich der Brünette liebevoll über meinen Handrücken.
 

„Also wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich gern in unserer Beziehung begrüßen. Vorausgesetzt du trägst ab und zu auch mal bunte Sachen. Immer schwarz ist ziemlich deprimierend.“, der Sänger schenkte mir ein liebevolles Lächeln. Mein Herz schien vor Freude zu explodieren.
 

„Eine Dreiecksbeziehung?“, fragte ich verwirrt. Keiyuu gab mir gerade die Möglichkeit alles zu bekommen, was ich wollte. Takeru und Ihn. Keiyuu nickte und setzte sich dann auf meine andere Seite. Er nahm meine andere Hand in seine. Sein Lächeln wich nicht eine Sekunde von seinen Zügen.

„Heißt das ich darf Takeru endlich küssen?“, fragte ich mit großen Augen. Ich von einem Sänger zum anderen. Takeru nickte begeistert.
 

Keinen Augenblick später hatte ich meine Lippen auf die unendlich weichen des kleinen Sängers gelegt und knutschte diesen bis zur Besinnungslosigkeit.
 

„Hey, ich will auch!“, meldete sich Keiyuu. Ich ließ von Takeru ab und wand mich lächelnd zu dem anderen Sänger.
 

„Natürlich.“, schnurrte ich und Takeru kicherte fröhlich.
 

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Jetzt kann ich 'Dreier' von meiner to-do-list streichen xDD



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akikou_Tsukishima
2012-05-21T07:02:57+00:00 21.05.2012 09:02
Lol diese dreiecksbeziehung ist ja mal lol aus welcher band sind tomo und keiyuu
Von:  ChiChii
2012-05-09T18:45:20+00:00 09.05.2012 20:45
Ein ungewohntes Pair XD
Aber ich mag das und dank dir will ich jetzt so einen Bass!!! Q.Q
Aber was hat Kouki mit der Mafia zu tun?
Hat mir aber echt gut gefallen ^^
Von:  ChiChii
2012-05-09T18:35:42+00:00 09.05.2012 20:35
Oh man das ist so süß!!!
Wenn ich mir Blue vorstelle, ist sie total niedlich und knuffig~
Aoi mit einer Katze zu vergleichen ist echt genial!
Von:  ChiChii
2012-04-21T22:37:48+00:00 22.04.2012 00:37
och die Geschichte is so süß >ω <
ich hab noch nie eines der beiden Pairs gelesen aber wenn ich mir jetzt Hikaru und Rei zusammen vorstelle: fangirl overreaction~

also wie gesagt: echt süße Story und ich mag deinen schreibstil ^^
wär cool wenn die Geschichte noch weitergeht~

LG ChiChii

Von:  Morumotto
2012-04-10T19:44:47+00:00 10.04.2012 21:44
huh O.O
als ich zum ende kam habe ich gedacht "was ist es schon zu ende??"
zum glück aber nicht =)
zu Anfang hatte ich gedacht reita sei in jemand anderen verliebt aber jetzt ist das hikaru nun ja auch nett =)
aber wieso wollte reita nun das Kai sich ihn schnappt??
ich hab das nicht so ganz verstanden egal
ich freu mich schon wenn er weiter geht =)

LG
モルモット



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