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Um Himmels Willen!

von

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So schön kann baden sein

Mit eingeklappten Flügeln und so leise wie möglich folge ich Light durch das Haus ins Badezimmer. Auf dem Weg dahin kommen wir an der Küche vorbei und ich kann mir gerade noch den Mund zuhalten um nicht Lights Beispiel zu folgen, und seiner Mutter einen guten Morgen zu wünschen.
 

Dann sind wir endlich am Ziel. Natürlich hat es bei der 24-Stunden-Überwachung auch in diesem Raum Kameras gegeben, aber in der Realität wirkt er noch um ein ganzes Stück größer als es über den Bildschirm den Anschein hatte.

Zwei große Waschbecken befinden sich zu meiner Rechten und links ist eine großzügig geschnittene Dusche in die Ecke gebaut, genau gegenüber der großen – und wenn ich groß sage, dann meine ich schon fast obszön groß, so etwas hätte ich hier wirklich nicht erwartet – Eckbadewanne, zu der Light gerade hinüberschlendert und das warme Wasser aufdreht, nachdem er den Ausguss verschlossen und drei volle Verschlusskappen Schaumbad in die Wanne gekippt hat.

Dann wendet er sich nach rechts wo eine Kommode steht, aus der er zwei große blaue Handtücher holt und seine Klamotten oben auf legt.
 

Das alles geschieht in völligem Schweigen.
 

Auch als er beginnt sich auszuziehen, sagt er kein Wort.

Ich schlucke heftig während ich ihm dabei zusehe, wie er sein Schlafanzugoberteil anhebt und es sich über den Kopf zieht.

Seinen Brustkorb zieren nach wie vor ein paar unschöne Blutergüsse, man kann sehen, dass die Typen nicht besonders sanft mit ihm waren, aber darunter zeichnen sich deutlich die Muskeln unter seiner Haut ab. Er hat wirklich einen schönen Körper.

Ob die Haut über seiner Brust genauso weich ist wie sie aussieht?

Der im hellen Licht der Morgensonne schimmernde Bronzeton, für den ich ihn insgeheim schon immer bewundert habe, lockt mich, zieht mich fast magisch an und ohne es zu merken, habe ich schon einen Schritt auf ihn zugemacht.
 

„Hast du´s dir anders überlegt? Kommst du doch mit rein?“, will er lächelnd von mir wissen und macht nun seinerseits einen Schritt auf mich zu.
 

Zwar bin ich hier der Typ mit den Flügeln, aber das Aussehen eines Engels, hat eindeutig er.
 

„Hm? Nein… besser nicht.“, antworte ich und drehe mich weg, bevor ich wirklich noch zu ihm hinübergehe.
 

Tatsächlich reizt mich die Aussicht auf ein gemeinsames Bad doch mehr als ich zuzugeben bereit bin, allerdings habe ich ein Problem, von dem ich einfach nicht weiß, wie ich es lösen soll.

Ich kann mich nicht ausziehen.

Also, nicht, dass ich mich vor ihm schämen würde – okay, das auch, aber das ist nicht der eigentliche Grund - , es ist nur einfach so, dass ich mich nicht ausziehen kann!

Das mit der Hose kriege ich ja noch problemlos hin, aber wie in drei Teufelsnamen soll ich es schaffen, mein Shirt auszuziehen?
 

In dem du es denkst.
 

„Echt?“
 

„Hast du was gesagt L?“
 

„Was?“
 

Mist! Beyond!
 

Raus aus meinem Kopf du Arsch!
 

Würde ich ja gerne, aber wenn du mir solche Bilder schickst, kann ich nicht anders!
 

Was für Bilder? Wovon zum Teufel redest du?
 

Herzchen, ich kann nicht nur deine Gedanken auffangen wenn du nicht aufpasst, sondern ich kann auch sehen was du siehst wenn die Verbindung stark genug ist und jetzt gerade bombardierst du mich ja schon fast mit Bildern und Eindrücken und Gefühlen und lauter anderem unnützen Mist. Ach ja, kannst Light übrigens von mir ausrichten, dass er echt heiß aussieht!
 

Was… ich… ich schicke dir gar nichts!
 

Oooh doch, und ich kann dir sagen, dass mir das gerade ziemlich ungelegen kommt, ich spiele nämlich Poker mit meinen Shinigamikumpeln und du kannst dir sicherlich vorstellen, dass es meinem Pokerface nicht gerade förderlich ist, wenn du mir hier schon wieder jeden deiner Gedanken aufdrängst. Und mit jeden meine ich jeden! Also jetzt nochmal langsam zum Mitschreiben: Stell dir vor, du hast dein Shirt nicht mehr an, und es verschwindet. Stell dir vor, es ist wieder da, und dann ist es das auch, oder irgendein anderes, falls dir doch mal in den Sinn kommt etwas anderes zu tragen als diese stinklangweiligen Jeans, von dem hässlichen, formlosen weißen Teil gar nicht zu sprechen. Und jetzt hör gefälligst auf mich zu belästigen, ich habe auch noch ein Leben! Sieh lieber zu, dass du deine Mission vorantreibst, der Boss wird langsam ungeduldig.
 

Hey, was soll das heißen!?! Seit ich bei ihm bin, ist doch niemand gestorben, oder?
 

Trotzdem. Mach hin und wenn du mit dem Süßen dann endlich mal zum Schuss kommst, untersteh dich mich da mit reinzuziehen!
 

Zum Schuss kommen? DU TICKST WOHL NICHT MEHR GANZ RICHTIG!!!
 

„Äh, L? Alles in Ordnung? Warum machst du so ein böses Gesicht?“
 

Irritiert blinzle ich, ich komme gerade irgendwie mit der Situation nicht ganz klar. Mit wem rede ich jetzt wann und wie und worüber?

Okay L, ganz langsam.
 

„Was? Nein, nein, alles in Ordnung, ich hab Beyond gerade in der anderen Leitung, gleich bin ich wieder ganz allein für dich da.“, gebe ich zur Antwort und könnte mich direkt dafür in den Arsch beißen.
 

Aha, gut zu wissen! Dann kann er sich ja glücklich schätzen der Kleine.
 

Jetzt hab ich aber genug!

Fließendes Blau, fließendes Blau, fließendes Blau…

Endlich wieder allein in meinem Kopf!

So, wo war ich?
 

Lights Hand die plötzlich an meiner Wange liegt, reißt mich unvermittelt zurück in die Realität.
 

„Was will er denn?“ Wann ist Light eigentlich durch den Raum zu mir rüber gekommen?
 

„Ahm, nichts Besonderes, wollte nur mal Hallo sagen.“ Erst jetzt fällt mir auf, dass Light in der Zwischenzeit auch seine Hose ausgezogen hat und mit nichts als einem dunkelgrauen, geradezu unanständig engen Boxerslip direkt vor mir steht.
 

„Dann schmeiß ihn raus, ich will dich ganz für mich allein.“, flüstert er mir zu und kommt noch etwas näher, bis ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren kann.
 

„Sch…schon passiert…“, stottere ich und bleibe einfach stocksteif stehen, ich kann mich gerade irgendwie nicht bewegen. Ich fühle mich wie ein geblendetes Reh, kurz bevor es überfahren wird.
 

„Na dann ist es ja gut.“, fügt er hinzu und dann küsst er mich.
 

Mein Herz hört für einen Moment auf zu schlagen und mir wird schwindelig.

Dieser Kuss ist anders als der gestern.

Von seiner gestrigen Zurückhaltung ist nichts mehr übrig geblieben. Hungrig presst er seinen Mund auf meinen, fährt mit seinen Lippen die Linie meins Mundes nach und als ich schließlich seine Zungenspitze spüre, hätten mir fast die Knie nachgegeben.

Den leisen Seufzer der unbemerkt meine Kehle hinaufgekrochen ist, kann ich nicht mehr zurückhalten. Als er meinen Mund verlässt wird diese kleine Lücke sofort ausgenutzt und schon spüre ich Lights Zunge, die sich sanft aber nachdrücklich in meinen Mund schiebt, während seine Hände über meinen Körper wandern, mich an ihn ziehen, mich streicheln und mir den Verstand rauben.
 

Keuchend reiße ich mich los.
 

„Was tust du da?“ Ich bekomme kaum Luft. Mein Herz leistet schon wieder Schwerstarbeit aber irgendwie landet von dem ganzen Blut, das es durch meinen Körper pumpt, nicht ein Tropfen in meinem Gehirn, sondern etliche Etagen tiefer, wo es allerdings absolut nichts verloren hat!
 

„Dich küssen. Darf ich das denn nicht?“, gibt er mir zur Antwort und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass bei ihm auch nicht alles ganz rund läuft, sonst würde er niemals solche widernatürlichen Dinge tun, oder mir solche dämlichen Fragen stellen.
 

„Natürlich nicht!“, stoße ich hervor. Dann muss ich eben für uns beide stark sein!

Es kann doch nicht angehen, dass-
 

„Nicht? Na macht nichts.“
 

Und schon hat er mich gepackt, an sich gezogen und erneut seine Lippen auf meine gepresst.

Diesmal ist es, als würde ein Damm in mir brechen.

Plötzlich weiß ich nicht mehr, was dagegen spricht diesen wunderschönen, verführerischen, einfach unwiderstehlichen jungen Mann zu küssen und so öffne ich wie von ganz allein meine Lippen, folge seiner stummen Einladung und tauche mit einem leisen Seufzen in seine Mundhöhle ein, tanze mit seiner Zunge, erkunde jeden Zentimeter den ich ertasten kann und hätte Light mich nicht festgehalten, wäre ich diesmal sicher doch noch in die Knie gegangen, ob der schieren Masse an Gefühlen, die mich in diesem Moment überwältigt.
 

Diesmal ist es Light der sich von mir losmacht. Seine Wangen glühen und seine Augen leuchten, ich habe nie etwas Schöneres gesehen als ihn, wie er da so vor mir steht, die Lippen leicht geschwollen von unserem Kuss und wie er lächelt, wie er einfach so hinreißend schön lächelt, als wäre er der glücklichste Mensch auf Erden.
 

„Kommst du jetzt mit rein? Ich bin auch ganz brav.“, sagt er dann leise mit einem schelmischen Augenzwinkern und ich nicke ihm bereits zu, noch bevor ich zu einer bewussten Entscheidung gekommen bin.

Lächelnd öffnet er meine Hose und schiebt sie mir über die Hüften nach unten. Bei meinem weißen Oberteil muss er dann leider passen, da ihm wohl unklar ist, wie er das über meine Flügel bringen soll, aber da ich ja jetzt weiß wie ich das Problem lösen kann, stehe ich nur eine Sekunde später, ebenfalls nur noch mit meinen Shorts bekleidet vor ihm, und lasse mich an der Hand von ihm zur Wanne führen, die mittlerweile bis oben hin vollgelaufen ist, während sich auf der Wasseroberfläche wahre Schaumberge auftürmen.
 

Mit einer Hand an meinen pochenden Lippen stehe ich schließlich hinter ihm und warte ab, was als nächstes passiert. Ich bin irgendwie nervös, ich frage mich, ob er es jetzt wirklich auf sich beruhen lässt, oder in der Wanne wieder… die Initiative ergreift, ich weiß noch nicht einmal, ob ich den Gedanken daran wirklich so abstoßend finde, wie ich es eigentlich sollte…
 

Mit einer schnellen Bewegung zieht Light sein verbliebendes Kleidungstück aus, ich traue mich irgendwie nicht hinzusehen und bin dankbar, dass er mir den Rücken zugedreht hat.

Ich weiß selbst nicht, warum mich das gerade so verunsichert, er hat da unten ja auch nichts anderes als ich, aber trotzdem.

Ich raffe meinen ganzen Mut zusammen, ziehe mir schließlich ebenfalls meine Unterhose aus und folge ihm in das heiße Nass. Es fühlt sich wirklich unglaublich gut an.

Meine Flügel hebe ich so weit wie möglich an um sie hinter mir aus der Wanne hängen zu lassen, was zu meinem grenzenlosen Erstaunen problemlos funktioniert.

Mit einem wohligen Seufzen lehne ich mich zurück und schließe für einen kurzen Moment die Augen. Fast hätte ich vergessen, dass ich nicht allein in der Wanne sitze, bis ich eine Bewegung an meinem Bein spüre.

Träge blinzelnd linse ich zu ihm hinüber, mein Körper fühlt sich so schwer an, ich könnte vom Fleck weg einschlafen.
 

„Und, ist doch ganz angenehm, oder?“, fragt mich Light, lässt sich nach hinten sinken, platziert seine Beine so, dass wir uns nicht im Weg sind und lehnt sich entspannt zurück, schließt sogar seine Augen und sieht für den Moment mehr als zufrieden aus.
 

„Hmmm.“, brumme ich und überlege, wann ich mich das letzte Mal so wohl gefühlt habe.
 

TBC



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