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Geigenspieler

HenMin
von

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Musik erfüllte den Raum.

Anfangs nur leise und vorsichtig, doch dann immer lauter und energischer.

Wer es wohl war?

Die Antwort auf diese Frage kannte Sungmin nur zu gut.

Henry.

Der wunderbarste Mensch auf Erden, der nicht nur gut aussah, sondern auch zugleich der beste Violinist war, den er je kannte.

Leise schlich er sich ins Wohnzimmer, wo er glaubte, den Ursprung der Musik anzutreffen.

Wie vermutet, stand Henry vor ihm.

Den Rücken zu ihm gewandt und die Geige unterm Kinn.

Vorsichtig und auf Zehenspitzen machte Sungmin sich auf zu Henry zu gelangen.

Doch kaum war er nur noch einen Schritt von diesem entfernt, stolperte er und fiel nach vorne.

Gegen Henrys Rücken.

Henry erschrak und versucht mit aller Kraft nicht ebenfalls umzufallen.

Was ihm nicht so gut gelingen wollte.

Immer hin fiel er auf die Knie, sodass seine Geige keinen Schaden nahm. Vollkommen erleichtert über seine Tat drehte Henry seinen Kopf nach hinten, um den Beinah-Unfallverursacher in Augenschein zu nehmen.

„Sungmin?“, Henry war echt erstaunt. Was zum Teufel tat Sungmin da?

Dieser hatte sich noch vor dem Aufprall retten wollen und hatte dabei sich an Henrys T-Shirt festgehalten.

Seine Hände ruhten immer noch auf seinen Rücken und Henry musste feststellen, dass die Stellen, die Sungmin berührte, sich echt heiß anfühlten. Überhaupt war ihm am ganzen Körper warm geworden.

Ein Schauer jagte durch seinen Körper, als Sungmin seine Arme um ihn schlang.

„Henry“, sagte Sungmin seinen Namen, die Arme schlossen sich fester um Henrys Bauch, „du bist … so kuschelig.“

„Ach, nur kuschelig?“, fragte Henry und grinste, „Ich glaube, standhaft, trifft es wohl eher.“

„Tut mir Leid“, sagte Sungmin auf einmal.

„Wofür?“

„Das ich dich beim Spielen gestört habe“, Sungmin legte seinen Kopf auf Henrys Schulter.

„Mach doch nichts“, meinte Henry und legte die Geige behutsam vor ihm auf dem Boden ab.

„Aber…“

„Nichts aber, es war ja schließlich keine Absicht und außerdem … ich meine, für dich würde ich sogar das Geigenspielen jederzeit aufgeben“, Henry legte, während er das sagte, seine Händen auf Sungmins, löste diese dann von seinen Bauch und drehte sich zu Sungmin um, damit er diesen in die Augen schauen konnte.

Er beugte sich leicht nach vorne und flüsterte Sungmin „Jederzeit, hörst du?“, ins Ohr, bevor er wieder zurückwich und liebevoll ihn anschaute.

Sungmin starrte ihn vollkommen rot im Gesicht an. Tränen bildeten sich in seinen Augen und rannen seinen Wangen hinunter.

„Das ist doch kein Grund, zu weinen, Sungmin. Bitte weine nicht“, gab Henry von sich und umarmte den Älteren.

„Ich weine doch gar nicht.“ Sungmin löste sich aus der Umarmung und wischte sich mit seinen Ärmel über die Augen.

„Siehst du?“, sagte er dann schließlich und zwang sich zu einem Lächeln.

„Ja, ich sehe nämlich jetzt einen verheult aussehenden Idioten“, meinte Henry gelassen. Als Gegenantwort zu seiner Aussage bekam er einen Schlag an den Kopf.

„Tut mir Leid“, sagte Sungmin sofort.

„Ist okay.“

„Sorry.“

„Ich sagte bereits, dass es okay ist.“

„Diese Entschuldigung war nicht dafür“, sagte Sungmin. Dabei starrte er schüchtern auf den Boden.

„Wofür denn dann?“, das Fragezeichen stand Henry mitten ins Gesicht geschrieben.

„Dafür“, antwortete Sungmin knapp und beugte sich schnell zu ihm nach vorne, um ihm einen Kuss auf den Mund zu drücken. Überrascht zuckte Henry zusammen. Seine Augen weiteten sich und er verkrampfte.

Der Kuss dauerte nur zwei Sukunden, aber die Gefühle, die Sungmin scheinbar auf diesen übertragen hatte, waren so intensiv, dass Henry beinah ohnmächtig geworden wäre.

Beschämt, aber dennoch grinsend, zog sich Sungmin zurück, stand auf und hielt Henry seine rechte Hand entgegen, der sich nach wie vor nicht gerührt hatte.

„Komm schon steh auf und spiel etwas auf deiner Geige“, bat Sungmin ihn, immer noch die Hand nach ihm ausgestreckt.

„Tu es mir zuliebe.“

Henry löste sich aus seiner Starre und schaute zu seinen Hyung auf.

Er verstand nicht ganz, was hier passiert war. Das war alles viel zu viel für ihn.

Er konnte es einfach nicht glauben.

Der Mann, den er liebte, küsste ihn und bittet ihn dann, als wäre nichts passiert, für ihn etwas auf seiner Geige vorzuspielen.

Irgendwas läuft hier doch falsch, oder?

Bildet er sich das nur ein?

„Na gut, wenn du nichtfreiwillig aufstehen willst, dann muss es so gehen“, hörte Henry Sungmin sagen.

Und just hatte der Koreaner ihn bei der Hand genommen und ihn zu ihm herauf gezogen.

Ihre Gesichter waren sich so nah, dass Henry Sungmins Atem auf seinen Lippen spüren konnte.

„Welches Lied soll es sein?“, fragte Henry geistesabwesend; Sungmins Augen wirkten hypnotisierend auf ihn.

Sein Herz wummert gegen seine Brust.

„Irgendwas, Hauptsache es klingt schön“, erwiderte Sungmin und gab Henry einen flüchtigen Kuss.

„Ach, was rede ich denn da? Alles, was du spielst klingt einfach wunderschön.“

Henry errötete.

„Okay“, sagte er und bückte sich, um seine Geige auf zu heben.

Langsam legte er diese unter sein Kinn und wollte gerade anfangen zu spielen, als er von Sungmin unterbrochen wurde.

„Bevor du spielst, wollte ich dir was sagen… also… ich liebe dich, ja, und zwar von ganzen Herzen“, gab er zu und biss sich auf die Unterlippe.

Henrys Herz machte einen Salto.

Er lächelte, ging auf Sungmin zu, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und begann zu spielen.

„Ich liebe dich auch, Minnie~ <3.“
 



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