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Empathy

Lucci x Kaku
von

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Ruhende Augen. Ein Leerer Blick.

Er galt mir.

Schleierhaft nahm ich wahr, wie sich etwas in diesen Augen regte.

Gefühle?

Nur welche?

Dort war Kälte. Sie mischte sich mit Aufmerksamkeit und Argwohn. Und war dort auch etwas Neugierde?

„Wie ist dein Name?“

Ich verbeugte mich tief und sah kurz darauf erneut in diese kalten Seelenspiegel.

„Kaku.“

Sein Atem ging ruhig, starr stand er da und rührte nicht einen Muskel.

„Coo, Coo.“

Mein Blick wandte sich kurz ab und sah zu der Taube auf seiner Schulter, die sich schüttelte.

„Nun denn, Kaku.“

Ich sah zurück zu ihm.

„Willkommen bei der dunklen Gerechtigkeit, der CP9.“

Erneut verbeugte ich mich und hörte kurz darauf seine Schritte wiederhallen. Sein Rücken war mir zugewandt, die Hände in den Taschen vergraben.

Dies war das erste Mal, dass ich ihn sah. Das erste und auch letzte Mal, dass ich seine Stimme vernahm.

Die anderen Agenten stellten sich vor, und gaben mir weitere Instruktionen.

Doch ich sah ihm noch erstaunt nach und spürte, trotz dieser harmlosen Situation, welche Macht und Stärke von ihm ausging.

Es war ein schwer zu beschreibendes Gefühl.

Respekt, den hatte ich vor ihm. Und ebenso Interesse, auch wenn mir dies nichts bedeuten sollte.

Nichts bedeuten durfte.
 

Jäh erwachte ich, durch das schrille Klingeln der kleinen Teleschnecke neben mir.

Erschrocken riss ich die Augen auf und fixierte sofort das kleine Gerät.

Ihre Stielaugen schienen mich genauso erschrocken anzusehen, während sie weiter schellte.

Müde nahm ich sie auf meine Handfläche und nahm den Hörer von ihrer Schale.

„Ja?“

Die Teleschnecke öffnete ihren Mund.

„Kaku? Hier ist Paulie.“

Entnervt rieb ich mir mit der Hand über die Augen und stöhnte auf.

„Paulie, was gibt es denn?“, versuchte ich dennoch freundlich zu tun.

„Eine Nachricht von oben. Wegen der Kälte, die die letzte Strömung mit sich gebracht hat, fallen die Arbeiten in den Werften aus. Alle Docks werden erst mal geschlossen.

Und natürlich bleibt der Job, alle darüber zu informieren an mir hängen.“

Ich hörte wie er den Rauch seiner Zigarre ausblies und konnte mir diesen ekelhaften Geruch fast vorstellen.

„Du hast es nicht leicht, was?“

Er seufzte in den Hörer und stimmte zu.

„Wie dem auch sei, würdest du Lucci Bescheid geben? Der Mistkerl ist nicht erreichbar. Wobei es ein Spaß wäre, zu sehen, wie er an den verschneiten Docks antanzt.“, das hinterlistige Kichern konnte er sich dabei nicht verkneifen.

Ich warf einen Blick auf die Uhr, die mir 05:21 Uhr morgens anzeigte, insofern ich die Zeiger richtig deutete.

„Ist gut, ich geb‘ ihm Bescheid, spiel du nur weiter Sekretärin.“

Fast ein bisschen beleidigt legte er auf und die Teleschnecke in meiner Hand schloss die Augen und schien zu schlafen.

Vorsichtig setzte ich sie wieder auf ihren Platz und schwang mühselig die Beine aus dem Bett.

Es ist viel zu früh für so etwas, kommentierten meine Gedanken immer wieder, als ich in meine Sachen stieg und mir im Badezimmer noch schnell die Zähne putzte.

Ich wusch mir noch die letzte Müdigkeit aus dem Gesicht, ehe ich zur Tür hinaustrat.
 

Sofort erwischte mich ein eisiger Luftzug, begleitet von vereinzelten Schneeflocken, die sofort auf meiner Haut schmolzen.

Es war ein seltener Anblick. Water Seven war unter Schneemassen begraben und selbst das Wasser der Kanäle, schien der Kälte wegen, langsamer zu fließen.

Als die Sonne kurz hinter einer verrissenen Wolke hervordrang, begann der Schnee zu glitzern und das Weiß blendete mich kurz.

Es waren keine Spuren im Schnee zu erkennen, nur die glitzernde Unberührtheit war dort, die so rein erschien, verteilt auf den Dächern und Wegen.

Ich zog meine Jacke bis unter die Nase nach oben und schloss die Tür, des kleinen Hauses, dass ich besetzte.

Um diese Uhrzeit war eigentlich mehr in Water Seven los, jedoch schien das Wetter die Leute dazu zu veranlassen sich heute Drinnen aufzuhalten.

Verständlicherweise.

Diese Strömung, welche die Stadt gestern erfasste, brachte eisige Temperaturen mit sich, wie Paulie es mir bereits offenbart hatte.

Aber dieses winterartige Klima war mir neu. Ich war vorher noch nie auf einer Winterinsel gewesen und genoss in meinem Leben stets nur klaren Sonnenschein oder schmetternden Regen.
 

Ich begab mich in Startposition, für einen Anlauf. Die Stadt in einfachem Gang zu durchqueren, würde unter diesen Umständen wohl zu lange dauern.

Ich bemerkte wie meine Fingerkuppen den eisigen Boden berührten. Es war, als würde die Kälte das Gefühl in meinen Kuppen aufsaugen und mir entziehen.

Kraftvoll drückte ich mich ab und setzte nach wenigen Schritten zum Sprung an, als ich die ersten Spuren hinterlassen hatte.

Die eisige Zugluft zerrte an meinen Sachen und schlug mir betäubend ins Gesicht.

Ich steuerte das erste Dach, des Hauses am gegenüberliegenden Kanal an und landete genau dort wo ich es geplant hatte.

Der Schnee gab unter meinen Füßen nach und ich rutschte ein wenig. Fast hätte dies gereicht um mich vom Dach zu werfen, doch ich nahm den Schwung auf, um schon auf das nächste Dach zu springen.

Es war mehr eine Schlittentour auf meinen Schuhen und ich holte bei jedem Sprung nur mehr Schnee von den Dächern. Weiße Wolken stiegen dabei hinter mir auf und funkelten im Sonnenschein.

Zugegeben, dieses Klima gefiel mir und sogar die Kälte machte mir nicht viel aus, auch wenn ich kaum dagegen gerüstet war.

Als ich über die Dächer rutschte und sprang, kam mir mein Traum wieder in den Sinn.
 

Es war die erste Begegnung, die ich mit der CP9 hatte. Ich war das neueste Mitglied und erwies mich, nach einem langen und harten Auswahlverfahren als würdig, dieser geheimen Organisation anzugehören.

Dies war nun einige Jahre her und zu keinem hatte ich seitdem weniger Bezug, als zu Lucci.

War dies der Grund für mein Interesse? Einfache Neugierde.

Ich hatte schon viel über Lucci gehört. Unter den Marinesoldaten sprach sich vieles herum.

Bis zu dem Tag, an welchem Kalifa, Bruno, Lucci und ich für diese Mission vorgesehen waren, hatte ich nie mit ihm zu tun und sah ihn höchstens bei förmlichen Anlässen.
 

Ehe ich einen weiteren Gedanken anstoßen konnte, stand ich bereits vor dem Haus, welches Lucci bezog.

Als ich zur Haustür trat, knarrte und krachte der Schnee unter meinen Sohlen. Ich sah zum irgendeinem Fenster hinauf, um zu überprüfen, ob sich etwas tat, dass darauf schließen ließ, dass er da wäre. Doch nichts dergleichen.

Ein, Zwei, Drei Mal klopfte ich kräftig gegen die Tür, doch nichts geschah.

„Hmm.“

Ich sah zu meinen Schuhen herunter und hatte eine Idee.

Eher ungeschickt, da meine Finger fürchterlich froren, formte ich einen Schneeball und bedachte die Fenster mit kritischem Blick.

Eines suchte ich mir aus und warf den Schneeball mit aller Kraft, sodass er mit einem dumpfen, aber relativ lauten Aufschlag an das Fenster prallte und es zum Rütteln brachte.

Vielleicht würde ihn das ja auf mich aufmerksam machen.
 

„Wieso bewirfst du meine Fenster mit Schnee?“

Ruckartig drehte ich meinen Kopf nach rechts und fühlte mich ertappt.
 

„Oh, guten Morgen. Ich dachte du würdest noch schlafen.“

Lucci stand dort, nicht weniger gegen die Kälte gerüstet als ich, und begutachtete das getroffene Fenster.

Hattori schaute aus seiner Jacke heraus, gurrte leise und plusterte sich auf. Es war wohl zu kalt, um auf Luccis Schulter zu sitzen.

„Was macht ihr denn um diese Uhrzeit schon in der Stadt?“

Sein Blick viel auf mich, emotionslos wie immer und auch Hattori schaute zu mir, bereit für seinen Herren zu sprechen.

„Ich hab mich nur in der Stadt umgesehen, wollte das Wetter begutachten.“

Er war darüber wahrscheinlich genauso erstaunt gewesen, wie wohl jeder andere in Water Seven.

„Paulie sagte, dieser Wetterumschwung wäre einer starken Strömung zuzuschreiben, die uns erfasst hat.“

Ich steckte meine Hände in die Taschen, die Taubheit wandelte sich in einen stechenden Schmerz.

„Apropos, er rief mich vorhin an und meinte, die Docks sind vorerst geschlossen. Heißt wohl, wir haben heute einen freien Tag.“

Mit einem Lächeln unterstrich ich diese Aussage.

Ich beobachtet Luccis ruhige Atemzüge, in Form von den kleinen Wölkchen die aufstiegen.

„Lass uns erst mal rein gehen.“, meinte er schlicht und begab sich zur Haustür, welche er schnell aufschloss.

Hattori entließ er aus seiner Jacke und sofort flatterte die Taube in das Haus, gefolgt von Lucci und mir.

Das Innenleben des Hauses war eher spartanisch eingerichtet und geheizt war es auch nicht.

Aber immerhin wärmer als draußen.

Lucci entledigte sich seiner Jacke und legte sie akkurat auf eine Stuhllehne, ich entschied mich, meine weiterhin anzubehalten.

Aus seiner Innentasche kramte der Schwarzhaarige eine Zeitung, setzte sich auf einen Stuhl und schlug sie auf, sodass mein Blick auf ihn versperrt war.

Hattori kam herbeigeflogen und setzte sich, wie immer, auf seinen alten Platz.

„Ein freier Tag. Und was fangen wir damit an?“

Ich sah zu Hattori, da ich Lucci nicht sehen konnte und wusste nicht so recht, was ich antworten sollte.

„Hmm…“

Die Zeitung raschelte als er umblätterte. Sein rechtes Bein war über das linke geschlagen und von seinen Schuhen tropften Schneereste, die schmolzen.

Ratlos schaute ich auf die Zeitung, die er las. Auf dem Titelblatt sprang mich die große Überschrift regelrecht an.

Badehaus LAGUNA.

Dies schien bei diesem Wetter, keine schlechte Idee zu sein.

„Wie wäre es, wenn wir in dieses Badehaus gehen?“ Lucci klappte die Zeitung nach hinten, um mich direkt ansehen zu können.

Eine seiner gewölbten Augenbrauen war nach oben gezogen.

„Schau mal auf die Titelseite.“, ich lächelte ihn dabei an.

Eher skeptisch blätterte er herum und überflog den Artikel.

„Die nehmen wohl das Wasser der Aqua Laguna.“

Harroti mimte weiter.

„Und dennoch werden sie wohl nicht so gut besucht. Könnte sich durch den Wetterumschwung ändern.“

„Willst du dort hin?“

Neugierig schaute ich ihn an, während seine Augen hin und her rollten und sie mich wieder fixierten.

„Wieso eigentlich nicht?“
 

Ich wusste nicht wieso, aber seine Entscheidung verwunderte mich ein wenig aber erfreute mich zugleich.

Gelassen beobachtete ich ihn, während er wie so oft Hattori streichelte und dieser zufrieden gurrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CrazyChrissi
2012-02-11T21:18:18+00:00 11.02.2012 22:18
Haha, die blosse Vorstellung die beiden im Badehaus zu sehen... *sabber*

Geil *.*

Mal schauen was noch alles passiert ;D

Alles liebe
CrazyChrissi
Von:  Nara-san
2012-02-11T18:42:02+00:00 11.02.2012 19:42
oh, wie interessant! ^^
was wohl alles in dem Badehaus passiert? x3
das paring hat man auch nicht so oft, wobei es mir eigentlich ganz gut gefällt.
Freu mich auf das nächste kapi!
*kekse hinstell*


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