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Sky Stage

Welcome to Hell
von

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Third Stage: No Escape

Inzwischen wieder einigermaßen mit neutraler Laune hatten sich die Tsukigumi-Geschwister und deren Guards an die Bar zurückgezogen, liesen sich von der Show, die man ihnen bot, aufheitern und amüsierten sich über die hübschen Mädchen. Einige von ihnen hatte wirklich gar kein Talent, aber immerhin waren sie nicht hier um sich die Anfänger und die billigen Dinger an zu sehen, sondern sie warteten geduldig auf Shio. Der Gesang der Blonden war immer wieder bahnbrechend und jagte einem eine Gänsehaut über den Rücken. Nur einer der Gründe wieso sie so verdammt teuer war. Der Traumkörper, den sie hatte, war nur ein weiterer. Shio wusste genau wie viel sie zeigen musste um die Männer im Raum in den Wahnsinn zu treiben und um begehrt zu werden wie keine andere der Ladies im Sky Stage. Kein Wunder dass Gaichi also besonders auf diesen Goldesel achtete. Saeko sah sich in der nur spärlich erleuchteten Halle um, sah ab und an zur Tür während sie an ihrem Drink nippte. Inzwischen waren auch der Yukigumi-Star Mizu Natsuki und der Soragumi-Star Wao Youka eingetroffen. Wataru war mit den beiden Stars in irgendeiner Weise befreundet, wobei das nach Saeko's Meinung eher auf Oberflächlichkeiten beruhte. Sie konnten sich unterhalten ohne sich gleich zu zerfleischen, doch das taten die Stars untereinander alle. Wenn der Star oder ein Lead eines Clans durch die Hand eines anderen ums Leben kam, dann waren die Rachegefühle meist sehr groß. Das letzte Mal war etwas in der Richtung passiert, als der Hoshigumi-Star den ehemaligen Star Yukigumi's auf dem Gewissen hatte. Der dadurch indirekt erklärte Krieg, der inzwischen als 'Hoshigumi-Massaker' bekannt war, sprach für sich. Mizu, der die Nachfolge des Stars eingenommen hatte, verstand es gut seine Gefallen ein zu fordern, wodurch zwei der sechs Clans, Soragumi und Tsukigumi, hinter Yukigumi gestanden hatten. Generell waren Tsukigumi und Soragumi eine recht gefährliche Kombination, die man gegen sich aufbringen konnte. Soragumi hatte die Waffen, Tsukigumi wusste, wie man sie am effektivsten benutzte.

„Scheint als hätte Mister Hanagumi tatsächlich das Mädchen abgetreten“, sagte Wataru neben ihr und riss Saeko somit aus den Gedanken. Sie warf einen flüchtigen Blick zu ihrem Bruder, folgte dann seinem Blick zu der kleinen Tür mit dem Vorhang, die zu Gaichi's Büros führte. Dort kamen gerade Haruno mit Romu im Schlepptau heraus, allerdings ohne das Mädchen, dass sie vorher drausen gesehen hatten. Also hatte sie doch Recht behalten und Osa hatte sie für einen Batzen Geld an Gaichi verkauft. Saeko selbst hielt von diesen Geschäften nicht viel. Sie sah sich die Mädchen gern an, hörte ihnen gerne zu und lies sich von Talenten beeindrucken, aber damit zu handeln wie mit ein paar Schusswaffen war doch unter ihrer Würde. Wenn es ihr nicht von Geburt an in die Wiege gelegt wurde und sie genau wüsste, dass sie ausser dem Töten nichts anderes konnte, dann würde sie diesen Job wahrscheinlich gar nicht machen. Obendrein hing die Familienehre daran. Sie war zusätzlich so abgestumpft, dass sie sich manchmal dabei erwischte sich über den Mord an einem Opfer lustig zu machen und ihren Spaß daran zu finden.

„Vielleicht heißt das wir bekommen sie heute zu Gesicht“, meinte Saeko als sie sich zu ihrem Bruder gebeugt hatte und nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas. Im Augenwinkel sah sie, wie Kiriyan Romu nochmals breit angrinste. Sie war sich nicht so ganz sicher wieso Kiriyan immer wieder den Kampf mit dem Hanagumi-Guard suchte, denn die zwei konnten sich kaum auf zwei Meter nähern ohne sich eine Waffe gegen die Schläfe zu drücken, doch solange sie es nicht innerhalb des Clubs ausfechteten war alles in Ordnung. Ein Grund mehr wieso Saeko es immer lieber sah, wenn Haruno Mattsu anstelle von Romu mitbrachte. Der kleinere Mann war wenigstens still. Sie wandt den Blick wieder auf Haruno wie er an der Bar vorbei ging und sich an einem Tisch neben der Bar nieder lies, Romu dahinter an der Wand stehen blieb. Inzwischen hatte der Tsukigumi-Star das System zumindest einigermaßen verstanden. Die neuen Mädchen standen meist auf genau diesem Teil der Bühne, vor den sich der Hanagumi-Lead gerade gesetzt hatte, und je populärer sie wurden, umso weiter in die Mitte nach vorne durften sie. Das hieß sie würden die junge Sena tatsächlich sehen.

Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht wurde es dunkel im Raum. Das Zeichen für den Beginn des Hauptakts, Shio. Jetzt da sie davon ausging, dass das neue Mädchen, welches da persönlich vom Hanagumi-Lead selbst zu Gaichi gebracht wurde, ebenfalls auf der Bühne stehen würde war sie doch mehr interessiert an ihr. Sie konnte sich diese persönliche Übergabe dadurch erklären, dass die junge Frau ein aussergewöhnliches Talent besitzen musste, denn vom Aussehen her machte sie keinem der üblichen Käufe vom Senka-Star Konkurenz. In fast gänzlicher Dunkelheit sah sie die meisten der Mädchen an ihre Plätze rennen und sich in Position bringen. Dabei war ihr Blick noch weiter auf die Mitte der Bühne fixiert, ebenso wie der von Wataru, der ja noch immer neben ihr saß. Bevor das Licht wieder an ging würden sie sowieso nicht sagen können, wer von den Mädchen jetzt Osa's kleines Häschen war, wenn sie denn überhaupt auf der Bühne stand. Es war ein bisschen unmenschlich, auch wenn sie nur gekauft wurde, das Mädchen nach ungefähr 45 Minuten schon ins kalte Wasser auf die Bühne zu werfen. Andererseits handelte es sich hier um Gaichi. Der Senka-Star hatte schon ganz andere Dinger gedreht. Durch das plötzliche Licht und dem Scheinwerfer wurde sie abermals aus den Gedanken gerissen und ihre Aufmerksamkeit lag wieder auf der blonden Shio, die in der Mitte der Bühne stand und sich zunächst ausgiebig räkelte als die Musik ihre ersten Töne spielte und sich schließlich dem Publikum zuwandt.

„Große Männer, große Sieger

gingen hier schon ein und aus

Konsul, Kardinäle, Krieger

Sind zu Gast in meinem Haus.“

Sie trat an den Bühnenrand, beugte sich so weit nach vorne, dass man einen Einblick in ihren Ausschnitt nur erahnen konnte und lies einen Finger über die Wange eines Mannes gleiten, der ganz vorne an der Bühne saß. Für diesen Platz bezahlte man ein Vermögen.

„Pfauengleich glänzt ihr Gefieder,

wenn sie auf und ab stolzier'n,

doch ein schlichtes Auf und Nieder

lässt sie jeden Stolz verlier'n“

So gern sie die kräftige Stimme der Blonden auch hatte und so sehr sie es auch genoss, wie sie begann sich vor der lechzenden Menge zu räkeln, etwas anderes in ihrem Augenwinkel zog seine Aufmerksamkeit zu sich. Sena stand genau dort, wo Saeko sie schon vor einer Weile vermutet hatte, direkt vor Haruno. Gerade bei diesen ersten Tönen sah man ihr deutlich an, dass sie sich etwas steif bewegte und dass sie sich nicht wohl fühlte in ihrer Position, auch wenn der Großteil der Aufmerksamkeit des Raumes an den Lippen und dem spärlich verhüllten Körper der Frau hing, die sich in der Mitte des Raumes präsentierte. Den Hanagumi-Star selbst sah sie nur von der Seite, doch als die Blicke von Hund und Herrchen sich trafen warf Haruno dem verkauften Püppchen doch ein aufmunterndes Lächeln zu. Doch gerade das führte bei Saeko dazu, dass sie die Stirn kraus zog. Normalerweise verkaufte er seine Täubchen blos und kümmerte sich dann nicht mehr um sie. Das war wirklich mehr als merkwürdig. Dennoch schien gerade diese kurze Geste zu helfen, denn Sena lockerte sich dann doch etwas und begann sich mit einer gewissen Eleganz an der Stange zu räkeln. Der Tsukigumi-Star bemerkte, wie sie noch ausprobierte, aber zumindest hatte sie jetzt nichtmehr diesen ganz so verbissenen Blick drauf und sie schien doch irgendwie Talent zu haben. Die Körperspannung, die sie zeigte, war geradezu unglaublich. Da hatte Gaichi wohl eine neue goldene Gans. Gut trainiert könnte sie sogar Shio Konkurenz machen, das hieß, wenn ihre Stimme mindestens ebenso gut war.

„Wo starrst du hin?“, fragte Wataru und Saeko sah zu ihrem Bruder. „Shio ist vorne nicht da.“

„Ich habe nur mal nach dem Hanagumi-Häschen geschaut. Scheint als ob Haruno sie wirklich gut im Griff hat.“

„Haruno? Ich dachte er hat sie an Gaichi verkauft?“

„Hindert ihn wohl nicht daran ihr unter die Arme zu greifen. Schaus dir an.“ Erneut sah Saeko in Richtung Sena, beobachtete sowohl das tanzende Mädchen als auch den Hanagumi-Star, der sie intensiv beobachtete. Sie musste nicht hinsehen um zu wissen, dass ihr Bruder über beide Ohren grinste.

„Sie ist verdammt süß wenn du mich fragst. Glaubst du aus ihr wird noch was?“, fragte Kiriyan, der neben Wataru saß und sich noch ein Stück weiter vorgebeugt hatte um ebenfalls einen Blick auf das Mädchen zu erhaschen.

„Wenn man sie richtig trainiert, sicherlich. Dagegen hätte ich nichts“, sagte Wataru und grinste schief.
 

Auch Shio vorne auf der Bühne war nicht entgangen, dass die Aufmerksamkeit der Stars von Hanagumi und Tsukigumi nicht auf ihr lagen, sondern auf dem Neuankömmling. Was zur...

„Philosophen, Dichter, Denker

bringe ich um den Verstand.

Selbst der größte Staatenlenker

gibt mir die Zügel in die Hand.“

Obwohl sie durch die fehlende Aufmerksamkeit grade von den Tsukigumi-Brüdern ziemlich verärgert war sang sie weiter brav ihren Text. Die übrigen Gäste durften ihre Missgelauntheit nicht spüren. Stattdessen räkelte sie sich am Rand der Bühne, zeigte immer wieder ihre langen Beine und schob das kurze Stück Stoff immer so weit nach oben, dass die Ansätze ihres Tangas zu sehen waren. In diesem Moment hatte Asako ihr quasi den Krieg erklärt, auch wenn sie selbst das noch nicht so ganz zu wissen schien. Gerade Wataru und Ayaki, die Tsukigumi-Brüder, waren bekannt dafür sich immer nur auf ein Mädchen zu konzentrieren und sie zu mieten. Mal ganz davon abgesehen, dass Wataru nur sehr selten nach einer Privatshow fragte und man noch immer von Ayaki auf ein Wunder wartete. Es war eine Art Wettbewerb, denn die Frau, die von allen der sechs Clan-Stars, Gaichi zählte natürlich nicht dazu, gefragt wurde, war quasi unbezahlbar. Selbst sie als Liebling konnte schon einiges von ihrem Chef verlangen und sich einige Freiheiten herausnehmen, auch wenn nur fünf der Stars regelmäßig nach ihr fragten. Es war ein ungeschriebenes Gesetz dass der Preis für das Mädchen, nach dem Ayaki irgendwann fragen würde, in unendliche Höhen schnellen würde. Für eine Sekunde biss Shio die Zähne aufeinander. Dann musste sie härtere Geschütze auffahren. Sie ging über die Bühne zu einem der Mädchen, die direkt neben der Hauptbühne tanzte, lud sie mit einer Handbewegung dazu ein mit ihr zu tanzen.

„Man nennt mich die Cäsarin von Rom.

Mein Imperium heißt Lust und mein Reich ist grenzenlos.

Man nennt mich die Cäsarin von Rom.“

Sie lehnte sich zu dem Mädchen, ging vor ihr ein Stück hinunter und fuhr über ihr Bein nach oben unter den weißen Stoff, wo sie den Hauch von Nichts erfühlte und diesen langsam runterzog. Dabei sang sie mit einem höchst erotischem Unterton, den sie sonst nur für Privatshows preis gab.

„Denn Nachts fällt mir die Herrschaft in den Schoß.“

Im Augenwinkel sah sie nur, wie die Aufmerksamkeit der Tsukigumi-Brüder noch immer an Sena klebten.
 

Gaichi war mehr als überrascht wie gut Osa's Häschen bei der Kundschaft ankam. Zwar durfte sie keinen Sex mit dem Mädchen anbieten, denn das wäre für den Hanagumi-Lead leicht heraus zu finden, auch wenn sie schon verdammt oft bei diesem Preis daran gedacht hatte ihren Deal einfach zu brechen, doch auch die kleinen Privatshows, die Sena für ihre Clienten gab waren besser, als sie es sich erhofft hatte. Mit ein paar aufmunternden Worten von ihrem Herrchen war das Mädchen verdammt schnell aufgetaut, wurde auf der Bühne quasi eine andere Person, sodass der Senka-Star sie sehr schnell sehr weit nach vorne gestellt hatte damit sie auch ja gesehen wurde. Nur die Hauptrolle in der Mitte der Bühne gehörte immer noch ungeschlagen Toyoko und das wusste die Blonde genau. Die anfängliche Freundlichkeit, die sie der Neuen gegenüber gehabt hatte war wie weggeblasen und sie konnte nur grob sagen woran das liegen könnte. Zwar hatte keiner der Clan-Stars das Mädchen bissher gemietet, doch es war unschwer zu erkennen, dass insbesondere die Aufmerksamkeit der Tsukigumi-Brüder, die des Soragumi und Yukigumi-Stars und selbstverständlich die Aufmerksamkeit des Herrchens Osa selbst bei ihren Auftritten an ihr klebten. Es zeigte sich meist darin, dass Shio von Sena weg ging, die Blicke des restlichen Publikums mit sich zog. Dagegen schien es dem Hanagumi-Häschen selbst nicht gerade viel aus zu machen. Sie zog einfach ihren Tanz durch, ging danach in ihr Zimmer oder tratschte hinter der Bühne mit Mirio, die sie Asumi Rio getauft hatten, oder Yumesaki Nene, die man eigentlich nur Nene rief. Mit diesen beiden Mädchen hatte sie sich schnell angefreundet. Solange die Mädchen ihre Arbeit erledigten und sich an die Regeln hielten war ihr derartiges recht egal. An einem der Abende, bei denen die drei mit Shio zusammen auf der Bühne standen hatte Gaichi sogar geglaubt den Lead Soragumi's, Hanafusa Mari, im Publikum zu sehen, doch das hatte sie schnell wieder verworfen. Der Soragumi-Lead mochte vielleicht die Frau sein, die man von allen Leads überhaupt mal zu Gesicht bekam, doch die kleine Frau, die einen Faible für Lolita-Kleider hatte, gerade in ihrem Club an zu treffen war fast schwachsinnig. Auch hatte sie kurz nach diesem Hirngespinst angefangen dem Hanagumi-Lead immer höhere Preise für die junge Sena zu bieten, doch Osa hatte immer wieder beteuert, dass gerade dieses Mädchen nicht zum Verkauf stand, bezahlte weiter brav die 'Miete' und nahm das Mädchen regelmäßig mit zur Hanagumi-Residenz. Inzwischen war Gaichi sogar so weit, dass sie das dreifache von dem bezahlen würde, was sie von anderen für eine Nacht mit Shio verlangte, was demnach ein ziemlicher Haufen Geld war. Wenn man jedoch bedachte, was einige ihrer Kunden bereit waren für die Unschuld von diesem Mädchen zu blechen waren das nur ein paar Groschen.

Gaichi hockte in ihrem Büro, knurrte leise vor sich hin als sie ihre restlichen Einnahmen im Tresor verstaut hatte und sich wieder ihren Unterlagen zuwandt. Eigentlich dürfte sie sich nicht beschweren. Nicht zuletzt dadurch, dass sie den Männern den Sex mit Sena verwehren musste konnte sie Unsummen für eine Privatshow verlangen. Wenn Osa das Mädchen aber nicht bald verkaufte, dann würden die Kunden diese Preise bald nicht mehr dulden ohne sich mehr zu nehmen als das, wofür sie bezahlt hatten und da Beni sie dann nach Strich und Faden herausprügeln und/oder kalt machen würde, würde sie Kunden einbüßen. Das, oder einer der Stars mietete Sena endlich mal. Sobald einer der Stars das Mädchen gebucht hatte, hatten diese das Vorrecht auf die Unschuld von besagter Frau. Das wussten alle, die diesen Club regelmäßig besuchten.

Die Tür öffnete sich und aus Reflex griff Gaichi nach der Waffe, die auf ihrem Tisch lag, nur um sie kurz darauf wieder zurück zu legen. Tom trat in ihr Büro ein und schmunzelte nur leicht auf ihre Reaktion.

„Verdammt! Wann lernst du endlich mal zu Klopfen?? Irgendwann hab ich wegen dir noch einen verfluchten Herzanfall“, fauchte der Senka-Star, doch Tom selbst ging in aller Seelenruhe um den Schreibtisch herum, trat an die noch immer stehende Gaichi heran.

„Als ob du schon so alt wärst um einen Herzanfalls zu erleiden. Das würde ich dir nur glauben wenn du Mizu's Drogen nehmen würdest.“

„Du weist ich kaufe das Zeug nur damit die Mädchen nicht so aufmucken. Kleine verwöhnte Biester. Sag mir nochmal den Grund wieso wir die kleinen Nutten hier so verwöhnen?“

Tom lachte etwas und strich ihr übers Kinn.

„Sich wohlfühlende Ware lässt sich leichter verkaufen als welche die sich wehrt. Das hast du doch eingeführt.“

Gaichi brummte etwas und sah auf die Seite. Irgendwie hatte ihr Partner ja schon Recht und mal wieder wurde sie daran erinnerte wieso sie Todoroki zu ihrem Lead gemacht hatte anstatt selbst diese Rolle zu übernehmen. Sie gab es ungern zu, aber Tom saß nunmal am längerem Hebel. Insbesondere wurde ihr das bewusst, als sie den heißen Atem ihres Leads an ihrem Ohr fühlte, bei dem sie jedes Mal schwach wurde. Gaichi krallte sich in die Anzugjacke ihres Partners und schloss etwas die Augen.

„Du solltest dich mal wieder entspannen, Midori“, hauchte der Lead und knabberte an ihrem Ohrläppchen, drückte sie dabei an die Wand hinter ihrem Bürostuhl und Gaichi biss sich auf die Unterlippe. Tom nannte sie nur selten bei diesem Namen. Eigentlich nur im Bett und beim Sex. Nachdem Haruno sie jedoch so rüde unterbrochen hatte war nichts in dieser Richtung bei den beiden zustande gekommen, denn entweder war Tom zu beschäftigt oder war einfach nicht in der Stimmung, was die Frustration des Senka-Stars nur noch weiter gesteigert hatte. Von jemand anderem lies sie sich nicht nehmen.

„Dann musst du mir aber dabei helfen, Todoroki“, flüsterte der Star gegen die Ohrmuschels ihres Partners und prompt hatte Tom den Knopf ihrer Hose gefunden und diesen gelöst.

„So? Wie hättest dus denn gerne?“

Mist. Ihr Lead war so furchtbar scharf wenn sie diese tiefe, männliche und verführerische Stimmlage anschlug, die ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte, ihr Gelüste versprachen, die sie so vermisste. Sie brauchte ein paar Sekunden um auf die Frage Antworten zu können, denn die leichten Bisse an ihrem Hals machten sie wahnsinnig.

„Tief, hart und die ganze Nacht“, brummte sie in das Ohr ihres Partners und der warme Körper presste sich fester an ihren.
 

„Bitte? Du willst so viel Geld ausgeben nur für Tee? Bist du denn wahnsinnig?“

Der Star fühlte, wie ihr die Gesichtszüge entglitten und wie sie etwas bleich wurde als sie ihrem Lead ins Gesichts sah. Diese lächelte nur breit und zupfte an ihrem berüschten Ärmeln.

„Nicht nur für Tee, Wao. Für eine TeePARTY.“

Nur mit Mühe konnte sie verhindern sich mit aller Gewalt die Hand vor die Stirn zu schlagen. Stattdessen hob sie nur die Augenbrauen und sah Mari, die man mit vollem Namen Hanafusa Mari nannte und der Lead des Soragumi-Clans war, nur entrüstet an.

„Tee... party...“, kam von ihr nur stockend und seufzend zurück. „Ist das dein Ernst?“

„Natürlich.“ Der Lead sprang völlig begeistert auf, wobei ihre gelockten Haare, die ihr bis zur Taille gingen, etwas wippten. „Mit Tee und Kuchen und Gebäck und Süßigkeiten.“ Sie legte den Finger an ihr Kinn und dachte für ein paar Momente angestrengt nach. „Ach ja und mit ein paar schönen Kleidern und ohne den ganzen Schlampenkram. Du kannst Gaichi sagen, wenn mir die Mädchen gefallen dürfen sie die Kleider sogar behalten.“

„Aber Mari. Das was du an den beiden ausgibst ist das, was wir an Tsukigumi für einen ganzen Monat verkaufen.“

„Na und?“ Die kleinere klang mit einem Mal sehr schnippisch und wie ein verzogenes Gör. „Was nützt mir denn das Geld wenn ichs nicht ausgeben kann.“

„Aber...“

„Schluss jetzt. Du hast deinen Auftrag. Jetzt geh. Und komm mir nicht ohne die Mädchen wieder unter die Augen. Ich bin in meinem Spielzimmer. Ich will sie um punkt drei Uhr hier haben.“

Damit ging die kleinere Frau erhobenen Hauptes und mit kleinen Schritten aus dem Raum. Wao seufzte einmal schwer und rieb sich die Schläfen. Manchmal verhielt sich ihr Chef wie ein Mädchen, dabei war die Frau älter als sie. Wenn sie nur nicht auf diesen ganzen flauschig-süß-kuschligen Kram abfahren würde wäre sie so viel leichter zu ertragen. Ganz abgesehen von diesen ständigen und völlig überflüssigen Teeparties, für die sie regelmäßig ein Vermögen ausgab. Statt sich ein paar der Mädchen aus dem eigenen Clan zu nehmen, von denen sie immerhin einige hatten da Soragumi hauptsächlich aus sehr jungen Leuten bestand, mietete sie sich regelmäßig ein paar der Mädchen von Gaichi oder kaufte sie gar nur um die diese nach der Party hinrichten zu lassen wenn sie nicht zufrieden war. Die gemieteten lies sie glücklicherweise meist unbeschadet.

Seufzend ging der Star aus dem Büro und durch das Soragumi-Anwesen, dass von Mari's Geschmack geprägt war. Überall standen oder hingen kitschige Dekorationen und Bilder. Hier und da lief ihr ein Current entgegen, viele davon in Kleidern und nur wenige im Anzug. Im Gegensatz zu Wao, mit vollem Namen Wao Youka, die es vorzog einen Mann zu verkörpern, umgab sich Mari gerne mit vielen mädchenhaften Guards und Currents. Der persönliche Guard des Leads, Nono Sumika, war zwar meistens in Hose, aber sie hatte doch einige sehr berüschte Hemden. Wao umgab sich lieber mit Männern oder zumidest denen, die vorgaben einer zu sein.

„Wieder Stress gehabt?“, fragte Morie. Wenn man vom Teufel sprach. Morie, Aoki Izumi, war ihr ganz persönlicher Guard. Zwar war auch dieser wie sie selbst eine Frau, zumindest nach dem, was Wao vermutete, doch war dieser mehr als männlich und Wao vertrieb den Gedanken, dass Morie weiblich sein könnte wieder schnell. Dem jungen Mann vertraute sie regelmäßig ihr Leben an.

„Mari will mal wieder eine ihrer Teeparties schmeißen. Mal wieder mit ein paar Mädchen aus dem Sky Stage.“

Morie grinste nur etwas schief. Dass Wao nicht viel von den kleinen Feiern ihres Leads hielt war durchaus bekannt, aber sie war als Star nicht in der Position um etwas dagegen zu sagen.

„So? Will sie wieder Mirio haben? Die hat ihr doch das letzte Mal so gut gefallen.“

„Nein. Sie hat sich Nene ausgesucht. Nene und diese Neue, die so teuer ist. Wie hieß sie noch gleich? Sena Jun?“

Morie hob irritiert die Augenbraue und stand ein paar Sekunden mit offenem Mund da.

„Sena? Das Hanagumi-Häschen?“

Der Ausdruck 'Hanagumi-Häschen' hatte sich inzwischen etabliert in den Clans. Eigentlich war Sena unter nichts anderem bekannt, insbesondere seit Gaichi angefangen hatte Unsummen für sie zu verlangen, was wohl der Grund war wieso bissher keiner der Clans für sie bezahlen wollte. Sobald Mari jedoch den Startschuss geben würde, würde sich Senka dumm und dämlich an dem Mädchen verdienen.

„Genau die“, schnaubte Wao und setzte sich in Bewegung, Morie direkt hinter ihr. „und sie will sie um drei bis heute Abend.“

„Ich glaube nicht, dass Hanagumi das gefallen wird wenn auf einmal das Häschen fehlt.“

„Habe ich ihr auch gesagt.“

Erneut brummte der Soragumi-Star missgelaunt. Wenigstens waren ihre Guards auf ihrer Seite und bewiesen ein bisschen Hirn. Morie jedoch schwieg daraufhin nur. Ihr Guard wusste genau, dass man Mari nicht zu widersprechen hatte. Zwar zeigte sie nach Außen hin die verzogene, stursinnige und süße Prinzessin, doch wenn ihr etwas gegen den Strich ging wurde sie kalt und erbarmungslos. Soragumi war immerhin nicht mit Nichts so weit aufgestiegen. Mari bewies guten Geschäftssinn, von dem sie viel gelernt hatte, wusste mit Waffen um zu gehen und manipulierte ohne sich selbst die Finger dreckig zu machen. Innerhalb Soragumis wusste man, dass man sich mit Prinzessin Mari nicht anlegte. Verrätern wurde schnell kurzen Prozess gemacht.

Die zwei Soragumi-Mitglieder machten sich also auf Geheiß ihres Leads auf den Weg zum Sky Stage. Es war merkwürdig dort am helligtem Tag auf zu kreuzen, denn immerhin fing der Club erst an zu leben wenn es dunkel wurde. Hoffendlich war Sena überhaupt da. Sie hatte nur Gerüchte gehört, dass Haruno sein Häschen ab und an abholte und mit nach Hause nahm um sie zu pflegen. Schon fast niedlich wie sich das Herrchen um sein Haustierchen kümmerte. Hinter ihr trat Morie durch die Tür, wobei sie ein paar vereinzelte Mädchen auf der Bühne sah und ein paar wenige Männer an den Tischen. Auch Tagsüber war es möglich eine kleine Show zu bekommen, allerdings waren das auf der Bühne die weniger begehrten Frauen und die Männer waren meist eher die verzweifelten Mitglieder der Oberklasse, die sich nur betranken anstatt auf die sich räkelnden Mädchen zu achten. Gekonnt ignorierte sie das Geschehen in der Haupthalle, trat durch die kleine Tür und den Vorhang, die die Haupthalle vom restlichen Teil des Gebäudes trennte, wo sie gleich Yurika in die Arme rannten. Schlief der Guard eigentlich nie? Wie auch immer. Die Sachen waren recht schnell abgelegt und der Soragumi-Star machte sich auf den Weg zum Büro. Gerade als Wao mit der Faust an die Tür hämmern wollte kam von drinnen ein lautes Stöhnen. Da war wohl mal wieder Tom bei Gaichi. Irgendwie hatten die beiden ein Talent dafür immer dann zur Sache zu gehen wenn sie reinschaute und sich eines der Mädchen buchen wollte. Wao fuhr sich durch die Haare als ein erneutes, lauteres Stöhnen aus dem Büro drang und Morie grinste nur leicht.

„Willst du nicht stören?“, fragte ihr Guard und Wao sah nur mit gehobener Augenbraue zu ihm. Für diesen Tonfall hätte sie wohl jeden anderen bestraft, doch Morie war seit der Ernennung zu ihrem Guard ihr bester Freund und konnte sich das durchaus erlauben.

„Du weist wie pissig Gaichi wird wenn man ihn beim Sex stört. Und wenn er sich auf den Deal nicht einlässt dreht mir Mari den Hals um.“

„Obwohl ich nicht ganz verstehe wieso du dich so von ihr rumscheuchen lässt. Als Star hast du doch genauso viel Einfluss wie sie, oder?“

„Schon. Aber sie ist immer noch mein Lead. Ich schulde ihr so einiges und ausserdem hab ich ohne sie keinen zu dem ich gehen könnte. Wenn sie rauskriegt dass du mir so etwas sagst wird sie dich erschiesen, also sei still.“

Morie fuhr sich nur durch die Haare und nickte etwas zustimmend. Er wusste, dass Wao recht behielt. Es war eine Sache von Respekt weiterhin auf Mari zu hören und obendrein war sie dem Lead so viel schuldig. Eine Schuld, die sie nicht einmal mit ihrem Leben begleichen konnte. Gerade als Wao sich in Erinnerungen zu verlieren drohte ertönte durch die dünne Holztür nochmals ein lautes Stöhnen, dass sie nur zu gut kannte. Schien als hätte Tom endlich den Senka-Star erlöst. Hoffendlich hatten die beiden genug gevögelt dass Gaichi besserer Laune war. Wao wartete noch ein paar Sekunden ehe sie an die Tür klopfte und von drinnen ein leises Fluchen kam. Sie blieb einige Augenblicke stehen ehe sie eintrat und zusah, wie Tom gerade mit einem Taschentuch die Flüssigkeit von seinen Fingern entfernte und sich das verrutschte Hemd richtete. Gaichi hingegen, keuchend, schnaubend und mit einem Rotschimmer auf den Wangen hockte in seinem Stuhl, hatte die oberen zwei Knöpfe des Hemds offen, sodass man das Schlüsselbein des Älteren sah, sah mit noch immer leicht verschleierten Augen zu den beiden Soragumis.

„Was zur Hölle willst du hier? Du störst.“

Wao konnte sich dann doch ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.

„Mari schickt mich. Sie will ein paar Mädchen von dir buchen für heute Nachmittag.“

„So will sie das?“ Gaichi erhob sich mit zitternden Beinen, sah sich im Raum um als ob er etwas suchte, doch entschied offensichtlich, dass das gesuchte Stück nicht wichtig sei und ging stattdessen etwas breitbeinig um den Tisch herum. Da schien Tom wohl etwas zu hart zugepackt zu haben. Schon irgendwie süß das Schwulenpärchen. „Gehn wir ins Büro.“ Die Stimme des Senka-Stars war nicht mehr als ein Brummen und als er an Wao vorbei lief bemerkte sie erst, dass der Ältere keine Schuhe an den Füßen trug, dadurch nur noch kleiner war als sonst schon. Gute zwölf Zentimeter Unterschied würden das sicherlich sein. Auch konnte Wao im Augenwinkel sehen, wie Morie über den offensichtlich etwas steifen Gang des Senka schmunzelte und sich ein Lachen verkniff. Der Soragumi-Star sagte dazu mal nichts, genoss den Anblick des ganz offensichtlich befriedigten Senka-Stars mit dem steifen Gang als hätte man ihm etwas in den Hintern gerammt und amüsierte sich im Geheimen darüber. Im Büro war alles so wie beim letzten Mal, als sie hier war. Ein paar Akten auf dem Eichentisch, ein paar Kugelschreiber und der tiefschwarze Drehstuhl, in den sich Gaichi prompt fallen lies. „Also? Welches Mädchen will Mari dieses Mal? Und ich hoffe, dass du genug Kohle dabei hast um sie dir leisten zu können.“

„Sie möchte dieses Mal zwei. Nene und Sena“, sagte Wao in einem neutralem, fast gleichgültigem Ton. Vielleicht gab Gaichi ihr die Mädchen einfach ohne weiter zu fragen. Tatsächlich beugte sich der Senka-Star vor, zog die Mappe heran, in der er immer die Frauen eintrug, die Mari buchte, murmelte dabei auch leise die Namen der beiden Mädchen, doch noch während des Schreibens stockte er.

„Sena... Sena Jun?“

„Ja Sena Jun.“ Innerlich kreuzte Wao die Finger, doch Gaichi schlug die Mappe zu, verschränkte die Finger darauf und beugte sich vor.

„Du weist, dass das Hanagumi-Häschen mir hier nicht wegkommt. Sie trägt nicht umsonst Haruno's Ohrring.“

„Mari ist bereit sehr sehr großzügig für vier Stunden zu bezahlen.“

Da wurde Gaichi anscheinend doch hellhörig. Wenn Mari gut bezahlte, dann bezahlte sie mehr als viel, insbesondere wenn sie etwas haben wollte.

„Wie viel?“

„Nimm ungefähr vier Mal das, was jemand für den Sex mit Shio bezahlen würde.“ Gaichi starrte auf seine Hände. Da hatte der Star doch angebissen. Jetzt musste sie den Fisch nur noch an Land ziehen. „Nene wird natürlich extra bezahlt. Wenn die beiden Mari gefallen will sie ihnen auch die Kleider schenken.“

Resigniert lehnte sich Gaichi in seinem Stuhl zurück. Wao war sich mehr als sicher, dass der Senka-Star das Angebot nicht ablehnen würde. Es ging eigentlich nur noch um die Bedingungen, die er immer stellte wenn eines der Mädchen ausser Haus geführt wurde. Immerhin konnte man keinem der Clans vertrauen.

„Na schön“, schnaubte er noch unter seinem Atem. „Vier Stunden. Nicht mehr. Ist sie nicht pünktlich wieder hier verlange ich mehr Geld oder ich schmeiße euch für immer aus meinem Club. Beni und Yurika werden euch begleiten und die beiden werden nicht von der Seite der beiden weichen.“

„Wenn du dich dann besser fühlst. Auch wenn es Mari nicht gefallen wird wenn Senka-Guards da sind.“

„Das ist mir egal“, fauchte Gaichi kalt, beugte sich erneut vor und deutete auf seine Mappe, die noch immer vor ihm lag. „Ich gehe hier ein gewaltiges Risiko ein wenn ich das Hanagumi-Häschen ausser Haus vermiete. Ich will sie hier in einem Stück, unverletzt und ohne irgendwelchen Flusen im Kopf wieder sehen. Sollte ich Haruno als Geschäftspartner verlieren sorge ich dafür, dass ihr so schnell wieder aus Tokyo drausen seid wie ihr Soragumis euch hier angesiedelt habt.“

„Ich werde es Mari ausrichten.“

Damit war die Diskussion mehr oder minder beendet. Gaichi starrte ihr noch eine ganze Weile in die Augen, lehnte sich dann nochmals im Stuhl zurück und schlug die Mappe auf.

„Meine Bezahlung?“

„Auf dem üblichem Weg.“

„Gut. Warte in der Haupthalle. Yurika und Beni werden mit den Mädchen zu euch stoßen. Und zu eurer eigenen Sicherheit würde ich euch raten, dass euch keiner sieht, insbesondere nicht mit den Mädchen. Haruno hällt große Stücke auf sein Häschen und ich glaube, dass er dich auf der Stelle erschießen würde falls er sieht wie du deine Finger an Sena hast.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emeli_chan
2012-03-26T19:18:30+00:00 26.03.2012 21:18
*-* Wao, Mari <3*-* hihi Mari komandirt Wao ja ganz schön rum^^. Freu mich schon auf die Teeparty.


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