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Sky Stage

Welcome to Hell
von

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Overture: Welcome to 'Sky Stage'

Seufzend hockte der Senka-Star über ihren Unterlagen, schlug hier und da mal eine Seite um und blätterte ein paar Fotos durch. Ihr Job war einfach, manchmal schon zu einfach, aber gerade weil er so einfach war, war sie pingelig. Sie wollte nur das Beste für ihre Kunden, doch wohl insbesondere für sich selbst und ihren Partner. Sie selbst, Hatsukaze Midori, die Gaichi gerufen wurde, war die Besitzerin des 'Sky Stage', der wohl beliebteste und meist besuchte Club in Tokyo. Das Hauptgeschäft jedoch spielte sich hinter den Kulissen im Untergrund, hinter dicken Vorhängen und geschlossenen Türen ab, denn das Sky Stage bestand nicht nur aus dem offensichtlichem Club, in dem sich die Minderjährigen, Betrunkenen, Pubertierenden, einige Erwachsene und andere partylüstige Menschen aufhielten. Durch einen anderen Eingang, der nur ausgewählten Menschen bekannt war, die Ursummen dafür bezahlten, kam man in den Stripclub, voll von schönen Mädchen, Alkohol, Drogen und vielerlei anderen Geschäften. Kurzum, alles was das Herz begehrte. Für einen gewissen Preis durfte man sich eines der so heiß begehrten Mädchen mit aufs Zimmer nehmen und sich eine Weile mit ihr vergnügen. Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Kein Wunder, dass neben Politikern, Geschäftsführern und anderen hohen Tieren insbesondere die großen Nummern des Untergrunds gerne ihre Zeit hier verbrachten. Obwohl der Untergrund auch nicht mehr wirklich das war, was er mal war, doch in den vergangenen Jahrzehnten hatte sich eine mehr oder minder feste Struktur herauskristalliesiert. Neben den Senka, denen sie selbst angehörte, exestierten noch fünf weitere Gruppen, die das Geschehen in Tokyo leiteten, manipulierten und aus dem Hintergrund ihre Fäden zogen. Eines hatten sie jedoch alle gemeinsam: sie waren kaltblütige Killer. Die Senka selbst hatten jedoch eine gewisse Sonderstellung, da sie mit den übrigen fünf Gruppen gleichermaßen interagierte und so eine recht neutrale Stellung mit hohem Machteinfluss hatten, denn jede der anderen Gruppen, die sich selbst auch gerne mal als Clans bezeichneten, hatte eine Spezialisierung, die sie neben dem üblichem Ganovenhandwerk nachgingen und die sie so mächtig machten.

Zunächst waren da die Hanagumis, der wohl aktivste Verhandlungspartner von Gaichi in der momentanen Zeit. Der Hanagumi-Clan, einer der ersten, die sich in Tokyo niedergelassen hatten, hatte sich auf Menschenhandel spezialisiert, nicht nur innerhalb Japans sondern auch gut und gerne mal ins Ausland. Dafür hatten sie mit dem Waffenhandel nicht so wirklich viel am Hut, denn das war das Spezialgebiet von Soragumi, dem neustem, dafür aber sehr schnell an Zulauf und Macht gewinnendem Clan. Alles, was das Sky Stage an Drogen und Haluzinogenen gebrauchte, seien es illegale Medikamente oder ähnliches, kam meist von Yukigumi. Hoshigumi hatte den größten Anteil an Einfluss in jeglichem Handel, der nicht unter das Drogen-Waffen-Konzept fiel. Seltene Tiere, teure Autos, Schmuck oder ähnliches, hauptsache, es war illegal. Sie waren obendrein berüchtigt für ihre Diebstähle. Nach einem Massaker, das einige Jahre zurück lag, war Hoshigumi jedoch der kleinste Clan, der nur noch exestierte, weil die Senka ihnen unter die Arme griffen um sie nicht als Geschäftspartner zu verlieren. Der letzte der Gruppen, Tsukigumi, war der abgeschnittenste. Als eine der Ältesten zogen sich legendäre Mörder, Assassinen und die Fähigkeiten der Mitglieder durch die Reihen des Untergrunds, wesshalb sie so berühmt wie gefürchtet waren. Alle Clans hatten einige hoch talentierte Mitglieder, doch immerhin verdiente Tsukigumi damit ihr Geld, zumindest zum größten Teil.

Die Clans selbst hatten nicht nur ausgewählte Mitglieder, die die ganze Drecksarbeit erledigten, die Leitung der Clans blieb immer in Familienbesitz. Die sogenannten Leads, also die Anführer, waren die ältesten und erfahrensten der Familie. So staffelte sich jeder Clan bis zum kleinsten, untalentiertesten und unbedeutensten Mitglied, meist Neulinge, die als Opferlämmer für das Wohl der erfahrenen Mitglieder, den Currents, zur Schlachtbank geschickt. Diese sogenannten Shinkos waren diejenigen, die Schießereien auf offener Straße veranstalteten, sodass hier und da auch die Öffendlichkeit von den Clans Wind bekam. Diese gingen jedoch immerzu als unbedeutende Bandenmorde durch, nicht zuletzt dank des Einflusses des jeweiligen Clans.

Die Berühmtheiten des Untergrunds waren jedoch nicht die Leads, sondern die, die man gerne mal als Stars oder Tops betietelte. Die Stars waren die Elite und der ganze Stolz des entsprechenden Clans, genossen hohes Ansehen, einen reichen Einfluss und die beste Ausbildung, die der Untergrund zu bieten hatte. Nicht verwunderlich also, dass die Stars ausschlieslich die Kinder der Leads waren. Gaichi, selbst Star von Senka, war wohl eine der wenigen, die alle anderen Stars kannte und mit ihnen Kontakt hatte. Ihr Lead, Todoroki Yuu, oder auch Tom, war nicht mit ihr verwandt, doch hatte Tom nach dem Ableben ihres Vaters den Lead an ihrer Stelle übernommen damit sie das Sky Stage leitete und die Geschäfte verwaltete. Immerhin hatte sie die Kontakte. Hanagumi's Star, Haruno Sumire, war neben ihrem Star-Status ebenso der Lead Hanagumi's, hatte dadurch zwar doppelte Verantwortung, war aber unabhängig im Tun. Es waren immerhin die Stars, die die Clans nach aussen hin vertraten und die Leads, die die Anweisungen gaben. Tsukigumi hatte sogar zwar Stars, denn Kozuki Wataru und Ayaki Nao waren fast gleich alt, doch war Ayaki Nao der 'offizielle' Erbe des Tsukigumi-Clans, auch wenn Kozuki Wataru älter war. Yukigumi's Star Mizu Natsuki hatte erst kürzlich diesen Status erhalten, wesshalb Gaichi noch nicht so wirklich viel darüber wusste. Hoshigumi's derzeit häufig abwesender Top war Aran Kei. Charmant, talentiert, aber etwas verpeilt und ohne den Lead, in diesem Fall die Mutter, komplett aufgeschmissen. Der Soragumi-Star Wao Youka war legendär für das Geschäftsbewusstsein, konnte sehr gut hochwertige Ware von Schwindel unterscheiden und hatte desshalb bei ihr einen Stein im Brett. Gaichi versuchte regelmäßig den Soragumi-Top über den Tisch zu ziehen, vergeblich. Wao Youka selbst schien es inzwischen zu einer Art Sport entwickelt zu haben ihren Schwindel auffliegen zu lassen. Die Stars selbst wurden immer von ihren Bodyguards, die man in ihren Kreisen der Einfachheit halber Guards getauft hatte, begleitet, die den Platz zwischen den Currents und den Stars in der Rangfolge einnahmen. Die Guards waren nicht minder schlecht trainiert, hatten fast ebenso viel Talent, doch dadurch, dass sie nicht zur Familie des Clans gehörten, hatten sie einfach den Kürzeren gezogen.

Ein wenig schmunzelte Gaichi in ihrem Stuhl, lehnte sich zurück. Jeder Ungeübte hätte wohl spätestens an diesem Punkt geglaubt, dass die Clans gänzlich von Männern regiert wurden, denn immerhin kam man als Frau nicht sonderlich weit in Japan, doch den hätte die Senka wohl ausgelacht und ihm kurz darauf eine Kugel in den Kopf gejagt. Die ganzen Stars, die Leads und die Guards, ein Großteil der Currents obendrein, waren alles Frauen. Tokyo regiert von einer Horde Frauen, die jedoch einem Mann zum verwechseln ähnlich sahen. Sie kleideten sich in Anzüge, verhielten und bewegten sich so, wie es ihnen beigebracht worden war, drückten obendrein ohne dass das ungeübte Ohr es hören konnte ihre Stimme und zeigten so den perfekten Mann. Perfekt, gut aussehend, charmant in jeder Hinsicht und mindestens ebenso tödlich. Ein Ausrutscher kostete in ihrem Bereich den Dummen das Leben.

Erneut wanderte ihr Blick über die Bilder, die ihr Haruno, die man kurz Osa nannte, hatte zukommen lassen, seufzte etwas. Es waren ja schon ein paar hübsche Dinger dabei, aber auf den Bildern fehlte das gewisse Etwas. Gaichi sah sich ihre Ware immer lieber persönlich an, aber sie musste warten bis der Hanagumi-Star sich mal wieder dazu entschied in den Club zu kommen. Handynummern oder ähnliches waren immer falsch um mögliche Attentate zu verhindern, zumindest zwischen den Clänen. Ein Jammer eigentlich. Naja dann musste sie halt wieder mal ihre Runde drehen.

„Yurika!“, rief der Senka-Star richtung Tür und diese öffnete sich. Ihr Guard trat ein.

„Ja Chef?“

Yurika, mit vollem Namen Makaze Suzuho, war ihr persönlicher Guard und sorgte mit ein paar anderen dafür, dass es im Club schön geregelt ablief.

„Ich mach meine Runde. Falls du Haruno sehen solltest, sag ihm bitte, dass ich ihn sprechen möchte.“

Er. Gaichi war es immer noch irgendwie merkwürdig von 'Ihm' zu reden. Abgesehen von Gaichi wusste wahrscheinlich keiner in irgendeinem der anderen Cläne, einige Ausnahmen gab es natürlich, dass es sich bei den Stars, Guards und Currents um Frauen handelte. Nicht einmal Tom, selbst eine Frau, wusste davon. Yurika nickte nur kurz, ging dann auch schon wieder aus dem Raum. Kurzerhand griff der Star in die Schublade, verstaute ihre Pistole, von denen sie unzählige besaß, an der Halterung an ihrer Hose unter der knielangen Jacke, ging anschließend aus dem Büro. Dieses schloss sie hinter sich ab, machte sich auf den Weg durch den gedimmten Gang, vorbei an dem Weg, der zum größerem, offenem Teil des Clubs führte hinunter zum VIP-Bereich. Ihr kleiner Liebling dürfte bald auftreten und das wollte sie immerhin nicht verpassen. Suzumi Shio, wie sie sie getauft hatten, denn wer im Untergrund arbeitete hatte für alles und jeden einen anderen Decknamen, hatte sich als wahrer Goldesel entpuppt. Obendrein hatte sie sie sehr billig von Osa gekauft, wofür sich der Hanagumi-Lead noch heute in den Hintern biss. Die erst so schüchterne, blonde, bildschöne Frau war schnell unter den anderen Mädchen aufgetaut, hatte eine goldene Stimme, konnte tanzen und wusste, wie man die Männer mit einem kurzen Blick von sich überzeugte. Um den ganzen die Goldkrone auf zu setzen hatte sie einen Traumkörper. Gerade das machte sie für Kunden so teuer und Gaichi im Gegenzug reich. Das Püppchen war inzwischen so teuer, dass die Senka ihr einen eigenen Guard vor die Tür gestellt hatte. Um sie zu schützen und um den Kunden das Geld aus den Taschen zu ziehen.

„Guten Abend.“ Die Stimme kannte sie, drehte sich auf dem Absatz und sah ihren Lead schon auf sich zukommen. „Auch auf dem Weg zur Show?“

Gaichi grinste nur schief.

„Wohin denn sonst? Ich muss doch sicherstellen, dass es meinem Täubchen gut geht.“

Tom lachte leise, kam zu ihr und beugte sich zu ihr. Die Senka dachte gar nicht daran sich weg zu beugen.

„Kümmer dich nicht zu sehr um sie. Sonst werde ich noch eifersüchtig.“

„So etwas kennst du doch gar nicht. Wer holt sich denn immer eine Gratisshow bei den neuen Mädchen?“

„Nur, weil du mir keine gibst.“

Erneut schüttelte der Star den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt und ging durch die Tür. Sofort schlug ihr der halb abgedunkelte Raum, der Geruch von Alkohol, Schweiß und Hormonen entgegen. Die Gäste amüsierten sich an den jungen Mädchen, die sie auswechselten wie andere Leute Handtücher, wie sie sich an den Stangen räkelten und immer weniger Stoff am Körper trugen. Die Kleidungsstücke waren begehrt bei den dann teilweise doch recht betagten Männern. Nur eine weitere Geldquelle, denn unter den Mädchen, die Osa ihr verkaufte, waren recht begabte Schneider. Das sparte ihr eine Menge Geld und Zeit, die Schneiderinnen bekamen eine kleine Sonderstellung und mussten keine Kunden bedienen wie sonst, worüber die meisten recht glücklich waren. Wenn sie aber die Fristen, die Gaichi gerne mal recht knapp setzte, nicht einhielten wurden sie eben ausgetauscht. Es gab genug neue um sie zu ersetzen.

Neben der Gäste, die wie Geier auf ihre Ware gafften, sah sie auch einige vertraute Gesichter, die Stars der anderen Clans. Tom hatte sie die Sondergäste noch nicht vorgestellt. Der Lead kannte sie nur als Stammgäste. War vielleicht auch besser so. Zwar hatte ihr Partner den Gesamtüberblick über alles, was innerhalb und auserhalb der Clans passierte, doch persönliche Beziehungen gehörten nicht zu ihren Stärken. Oder Aufgaben. Nur Aran Kei, kurz Touko, und Osa fehlten. Stattdessen sah Gaichi ein recht seltenes Gesicht, Kozuki Wataru. Wataru gehörte zu denen, die eher selten den Club besuchten, im Gegensatz zum kleinen Geschwisterchen. Saeko, Ayaki Nao, wusste eine gute Show durchaus zu schätzen. Wataru gehörte jedoch zu den Leuten, die es mit dem Männerdasein nicht so ganz streng nahm wie die anderen Stars, wurde durchaus hier und da mal im Kleid gesehen, doch es hatte sich das Gerücht gefestigt, dass die Frau ein Hermaphrodid sei. Hatte durchaus seinen Charme, aber war ebenso lachhaft. Gut, sollten die Kinder aber spielen. Für den Abend hatte sie sich dazu entschieden einen Anzug zu tragen, wie eigentlich alle im Raum mit Ausnahme der Mädchen auf der Bühne. Gaichi und Tom liesen sich an einen der wenigen freien Tische nieder, sahen zur Bühne. Die noch immer etwas unbeholfenen Mädchen stolperten mehr oder minder von der Bühne nachdem ein paar der Guards, die im Raum waren, sie runtergeschickt hatten und ein paar der Männer applaudierten als das Licht an ging und Toyoko's schlanke Gestalt zum Vorschein kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emeli_chan
2012-03-06T18:50:28+00:00 06.03.2012 19:50
Fängt ja schon mal Interessant an, bin gespannt wie es weiter geht =)


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