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Gundam Wing Teil 3

Nach dem Krieg... Ehejahre
von

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Mit einem Grunzen ließ Duo sich auf die Untersuchungsliege fallen. „Die könnte wirklich tiefer sein, dann müsste man mit den extra Kilos nicht so klettern!“ Entschuldigend wurde er von seinem Arzt angesehen.

„Entschuldigen sie, Duo, aber die meisten brauchen hier nicht klettern.“

Der Arzt wurde giftig angesehen. „Nennen sie mich gerade klein??“

Anthony schüttelte unschuldig den Kopf. „Das würde mir nie einfallen!“ Dann machte er den Ultraschall an.

„Das wäre ja auch noch schöner!“ grummelte der Langhaarige.

„Wie wäre es, wenn wir uns jetzt um euer Baby kümmern?“, schlug der Arzt ihm nun lächelnd vor.

Sofort zog Duo sich sein Shirt hoch und entblößte so seinen gerundeten Bauch. „Dann legen sie mal los, die zukünftigen Onkel wollen neue Bilder!“

Der Arzt lachte. „Mal sehen, ob es uns heute sehen lässt, was es wird.“ Er verteilte Gel auf Duos Bauch und grinste zu Heero. „Kommen sie und setzten sich dazu.“ Um dem Vorschlag des Arztes Nachdruck zu verleihen hielt Duo seinem Mann die Hand hin. Der kam auch sofort, setzte sich an die Liege auf das bisschen Platz, das sie ihm bot und griff nach Duos Hand.

„Unser Kleines ist heute hoffentlich lieb und zeigt sich gut!“

„Das hoffe ich auch!“ erklärte der Langhaarige, während der Arzt das Gerät über seinen Bauch gleiten ließ. Wie jedes Mal gab der dabei unterschiedliche Geräusche von sich, bevor er dem Ehepaar zu erklären begann.

„Wir haben Glück, dieses Mal sieht man es ganz genau!“

Aufgeregt beugte sich Heero näher an den Monitor und streichelte Duos Hand. „Ja, was denn?“

„Sehen sie das?“ Der Arzt deutete auf das Ultraschallbild.

„Ist das…?“ fragte der Langhaarige mit großen Augen. Da wurde seine Hand geküsst.

„Wollen wir es wirklich wissen?“

Duo grinste ihn breit an. „Das sagst du nur, weil du es nicht erkennst!“ Auch der Langhaarige deutete nun auf den Monitor. „Das da ist viel zu klein, um ein Bein zu sein!“

„Och Männo!“, beschwerte sich der Wingpilot, lächelte aber sofort sanft. Er hatte bewusst noch nicht hingesehen, weil er wirklich den Gedanken hatte, sich überraschen zu lassen. Dann aber sah er fasziniert hin. „Wir bekommen ja einen richtigen Mann, so groß, wie er für die Größe schon ist!“

„Ein stattlicher Bursche!“ stimmte nun auch der Arzt zu. „Weshalb wir auch ihren Einzug ins Krankenzug planen sollten, Duo!“

„Was? Jetzt schon?“, entsetzte sich der zukünftige Vater. Auch Duo entgleisten die Gesichtszüge, doch der Arzt blieb bei seiner Meinung.

„So weit, wie euer Sohn entwickelt ist, könnte es durchaus passieren, dass er zu früh raus will. Deshalb sollte Duo definitiv unter ärztliche Beobachtung!“

„Sofort???“, fragte Heero weiter.

Diesmal konnte der Arzt abwinken. „Nicht sofort, aber es sollte höchstens noch eine Woche gezögert werden!“

„Aber was kann alles passieren, wenn es... ähm er... zu früh kommt?“

Besorgt nickte der Schwarzhaarige. „Und... was ist dann... mit dem Kind...?“

„Ich kann sie beruhigen, Heero! Euer Sohn ist bereits so kräftig, dass er eine Frühgeburt gut überstehen würde!“

„Keine Lungen- oder Herzprobleme die auftreten könnten?“

„Herz und Lungen sind vollständig entwickelt und können die Arbeit jeder Zeit alleine auf sich nehmen!“

Heero nickte und streichelte Duos Hand, während er seinen Blick besorgt auf ihn legte. „Wir sollten in der Stadt bleiben!“

„Schwachfug!“ wehrte Duo das ab. „Wir regeln die nächsten Tage einfach das Nötigste und dann zieh ich erst mal ins Krankenhaus!“

„Aber...!“, wollte Heero seine Sorge verdeutlichen.

„Das klappt schon!“ versicherte ihm sein Ehemann beruhigend.

„Gut...“, stimmte er dann kleinlaut zu. „Aber sobald irgendwas ist...“

„Schrei ich!“ versprach Duo ihm hoch und heilig.

Heero nickte und sah zu Anthony. „So machen wir es!“

„Gut, dann gebe ich ihnen direkt alle Papiere für die Einweisung mit!“

„Und sie sagen der Klinik bescheid, dass wir bald kommen?!“

Der Arzt nickte ihm lächelnd zu. „Ich kümmere mich für sie um alles!“

Heero war zufrieden und deutete nun wieder auf den Monitor. „Drucken sie uns jetzt noch ein paar Bilder aus?!“

„So viele sie wollen!“
 

Als sie am Abend wieder zurück in ihrem Haus waren, pilgerte Heero nervös durch die Räume, doch vor allem suchte er immer wieder das neu erbaute Kinderzimmer und das Schlafzimmer auf. „Wenn du eine Spur in den Boden läufst, musst du wieder neues Packet legen!“

Da hielt der nervöse, werdende Vater eine Tasche hoch, in der er bereits Babysachen und Kleidung für Duo gepackt hatte. „Ich treffe Vorbereitungen!“

„Dabei musst du aber nicht in Panik geraten“ erklärte der Langhaarige ihm beruhigend.

„Bin ich aber!“, gab Heero zu.

Lächelnd tätschelte Duo den Platz neben sich. „Setzt dich und kuschle mit uns.“

„Und wenn es dann los geht? ... Die Stadt ist nicht um die Ecke!“, erklärte der Größere und kam seufzend näher.

„Du machst dir viel zu viele Sorgen!“ Duo zog sein Gesicht zu sich und küsste ihn. „Wir drei kriegen schon alles gebacken!“ Er konnte die pure Panik in den blauen Augen erkennen, vor allem, wenn Heero daran dachte, dass alles viel zu schnell ging und er eventuell das Kind selbst holen müsste.

„Mir wäre es ganz lieb, wenn wir uns für den Rest der Zeit in der Stadt einmieten...“

Duo seufzte. „Wärst du dann ruhiger?“

„Ja.“ Heero nickte und setzte sich zu ihm um sie zusammen zu kuscheln. „Das wäre ich.“

„Dann such uns eine Übergangswohnung.“

Erleichtert küsste er nun den Schwangeren leidenschaftlich und grinste danach. „Wenn du einverstanden bist, können wir gleich morgen hin! Ich hab mir natürlich was gesucht, weil du ja sowieso vor und nach der Geburt im Krankenhaus sein musst. Dann hab ich nicht so einen weiten weg und bin immer schnell bei dir.“

Duo lachte und zerwuschelte seinem Partner die kurzen Haare. „Also alles bereits geplant??“

„So irgendwie!“, grinste der zurück und seufzte zufrieden. „Es ist zwar klein, aber wird reichen, auch wenn wir noch zu zweit sind.“

„Clever gedacht, vor allem, weil du mich so ganz leicht besuchen kannst!“ Duo holte sich einen weiteren Kuss ab. „Da alleine bleiben will ich auch nicht!“

„Dir dürfte klar sein, dass ich dich nicht allein gelassen hätte!“, merkte Heero an und grinste nun überlegen.

„Denk nicht mal darüber nach!“

Er lachte und schüttelte den Kopf. „Ich gehe eher davon aus, dass man mich zur Nachtruhe aus dem Krankenhaus schmeißt, bevor du mich los wirst oder mir in den Sinn kommt, ich könnte was anderes machen, als dich zu besuchen.“

Duo verzog das Gesicht. „Nachts allein im Krankenhaus? Na bravo!“

„Ich kann mich ja durchs Fenster wieder rein schleichen.“, bot sein Liebster an.

„Oh bitte tu das! Krankenhäuser machen mich nervös!“

„Dann bin ich auch Nachts bei dir!“, versprach Heero und küsste ihn. „Genau wie heute Nacht! ... Und die Nächte davor in den vergangenen Jahren.“

„Und die Nächte danach, in allen Jahren, die noch kommen sollen“ ergänzte Duo sanft. „Selbst in den Nächten, in denen unser Krümel uns nicht schlafen lässt!“

„Wir sollten uns noch einen Namen überlegen.“, stellte der Größere da fest.

„Viel zu viel Planung! Ich bin dafür, wir sehen ihn uns an und sehen, was zu ihm passt, sonst suchen wir noch was aus und es passt gar nicht zu ihm.“

„Und wenn uns dann nichts einfällt?“

„Dann bleibt er halt Junge Maxwell-Yuy!“

Heero begann herzlich zu lachen, bevor er verspielt und zärtlich mit seinen Fingern über den Bauch seines schwangeren Mannes fuhr. „Hörst du das, mein Schatz? Deine Mama will dich Junge nennen!“ Ein Tritt landete gegen Heeros Finger.

„Oi! Nicht verschwören!“

Begeistert machte der werdende Vater weiter. „Du kannst dir das auch nicht vorstellen?“ Weitere Tritte folgten.

„Meine armen Eingeweide!“

Nun wurden Heeros Finger sanft und streichelten den Bauch. „Na, du musst deine Mama aber nicht quälen!“

„Unser kleiner Satansbraten hat leider deine Kraft geerbt, so fühlt es sich zumindest an!“ Duo erntete ein Lächeln und einen Kuss.

„Das wäre doch dann der perfekte Name! Satansbraten Maxwell-Yuy.“

Duo lachte laut, bei dieser Vorstellung. „Bloß nicht! Vater Maxwell würde sich im Grabe umdrehen!“

„Er ist dir heute noch wichtig...“, merkte Heer da ruhig an.

„Das ist er!“ Duo rieb sich lächelnd den Bauch. „Und ich denke er wäre stolz mich so zu sehen. Schwanger und, Gott sei dank, verheiratet!“

„Wie hieß er denn mit Vornamen?“

Duos Lachen verstummte und er legte nachdenklich den Kopf schief. „Keine Ahnung… da hab ich ihn nie nach gefragt.“

„Vielleicht bekommst du es ja noch irgendwie raus?“

„Müsste möglich sein…“

„Dann versuchen wir das... oder...“ Heero überlegte. „...wir nennen ihn Odin der 3.“

„Odin der 3te?“

„Odin Sen. ist bereits tot.“, erklärte Heero. „Odin Jr. sitzt vor dir... also wäre er der dritte.“

Der Kleinere gluckste. „Dann sollten wir uns das ‚der 3te’ einfach denken, oder?“

„Währe für unsere kleine Familie wohl am besten.“, stimmte Heero grinsend zu, auch wenn ein Hauch Ernst zu vernehmen war.

„Sonst wird der Krümel in der Schule noch gehänselt!“

„Warum?“ Heero war verdattert. „Außerdem würde ich ihm zeigen, wie man sich verteidigt.“

„Ach Schatz! Man merkt noch immer, dass du keine prepubertäre Sozialerziehung genossen hast!“ Heero wurde geküsst. „Kinder sind grausam! Wenn deine Ohren abstehen, du ne Brille trägst oder nen schrägen Namen hast, ziehst du den Spott auf dich!“

„Das mit den Kids würden wir hin bekommen. Aber es wäre zu unsicher, ob man nicht raus bekommt, wer ich war. Lassen wir es einfach bei Odin...“

„Odin klingt gut!“ Duo erhielt einen zustimmenden Tritt. „Findet er auch. Du musst dir aber auch keine Sorgen machen, dass du auffliegst, das passiert nämlich eher mir!“

Heero blinzelte und runzelte die Stirn. „Wie, du könntest auffliegen?“

„Das Gesicht wessen Gundampiloten wurde denn weltweit und kolonial ausgestrahlt, als er verhaftet wurde?“ erklärte Duo sich. „Zumindest auf L2 wurde ich die ersten Jahre andauernd erkannt. Menschen, die glücklich über den Frieden waren klopften mir auf den Rücken und Ozwitwen, die glaubten ich hätte ihre Männer getötet, warfen Flaschen nach mir.“

Heero schmunzelte. „Das ist ja die letzten Jahre nicht mehr passiert. Aber Odin Jr. wird noch gesucht und ist in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden...“

„To… du verarscht mich doch! Du warst doch nicht viel mehr als ein Knirps damals!“

„Dann recherchier doch mal, was Odin und Odin Jr. alles angestellt haben...“ Heero küsste seinen Liebsten. „Aber das ist lange her. Niemand wird es schaffen, mich von meiner Familie zu trennen. ... Es sei denn, du verpfeifst mich, weil du mich los werden willst...“

„Hm…“ Duo legte den Kopf schief. „Dann könnte ich erben…“

„Frechdachs!“ Heero hielt ihm die Nase zu. „Nur weil du schwanger bist, brauchst du mich nicht ärgern wollen!“

Duo erwehrte sich seiner Hand, um sich dann einen Kuss zu stehlen. „Würde ich nie wagen!“

„Brav!“ Der Größere lächelte zufrieden und kuschelte. „Wing wird beleidigt sein, wenn ich die nächsten Wochen nicht hier bin.“

„Schweig still! Scythe ist eh schon sauer, dass ich nicht mehr ins Cockpit hochkomme!“

„Du kommst in deinem Zustand noch nicht einmal da hoch.“

„Sag ihm das!“

„Ist gut!“ Heero nickte. „Bevor wir morgen losfahren, mache ich das und kläre sie richtig auf. Aber jetzt bin ich für einen Kuschelabend!“

„Das klang noch nie so verlockend!“
 

Am nächsten Morgen wuselte Heero bereits durchs Haus, als Duo gerade aufstand. Der Schwarzhaarige, packte nämlich nun nicht mehr nur für Mutter und Sohn, sondern auch für sich selbst und er hatte seine Freude daran.

„Sicher, dass du nur für drei packst?“ murmelte Duo und latschte in die Küche.

„Natürlich! Aber wir brauchen ja auch Windeln, Fläschchen und all den andern Babyquatsch!“, stellte der Größere fest und folgte ihm. „Tee?“

„Kaffee wäre mir lieber…“ Müder fuhr Duo sich über das Gesicht. „Flaschen und Windeln gibt es in der Klinik, die brauchen wir viel eher hier in Position.“

„Träum weiter, Kaffee gibt’s nicht!“ Hatte Heero doch seit vor Beginn der Schwangerschaft alles entsorgt, was für Mutter und Kind gefährlich werden konnte. Dennoch lächelte er, als sein Liebster nicht aufgab.

„Heeeerooo!!“ jammerte jener nämlich. „Ich brauche was zum wach werden!!“

„Was hältst du von Wechselduschen? Ich helfe dir und komme mit.“, bot Heero ihm da an. „Außerdem sind die gut gegen deine geschwollenen Beine und Füße.“ Grimmig sahen ihn violette Augen an.

„Manchmal möchte ich dich erwürgen.“

„Ich liebe dich auch!“, strahlte Heero. „Frühstück?“

„Viel!“

Er lachte und machte sich daran das Frühstück vorzubereiten. „Besondere wünsche?“

„Viel Speck und…Marmelade!“

„Ok!“ Heero nickte und holte alles, was er brauchte, bevor er anfing.

Noch immer grummelnd setzte Duo sich an den Frühstückstisch. „Ich könnte noch 100 Jahre schlafen…“

„Du kannst gern während der Fahrt schlafen...“

„Hm…“ Duo legte den Kopf auf der Tischplatte ab. „Ich hab’s mir überlegt, ich bleib zu Hause.“

„Nicht in 1000 Jahren!“

„Sklaventreiber!“

„Werd erst einmal wach!“ Der Speck landete in der Pfanne und Heero seufzte zufrieden, hatte er doch auch Hunger.

„Nichts fühlt sich ferner“ murmelte der Schwangere.

„Möchtest du auch Ei?“

„Nein, aber Senf und Käse!“

Der normale Mann stimmte dem Schwangeren zu und grinste dabei. „Zwiebeln?“

„Hm…“ Duo schien zu überlegen. „Heute nicht!“ Da wurden die ersten Speckstreifen vor ihn gestellt.

„Dann lass es dir schmecken!“

Träge sahen violette Augen auf. „Heero…“

„Hm?“ Unwissend sah dieser zurück.

„Marmeladeee…!“

„Oh!“ Er lachte und reichte dem Schwangeren das Glas. „Sorry!“

„Hrmpf!“ Duo nahm das Glas und tauchte den Schinken hinein. Heero hingegen drehte sich wieder zum Herd und verzog angewidert das Gesicht. So musste er Duos glücklichem Geschmatze nur lauschen, bis er und auch ihr Baby satt waren.

„Wach?“, frage der Heero zufrieden nach.

„Mehr oder weniger“ gab Duo zu verstehen und streckte sich.

„Schön!“ Der Größere lächelte und kam wieder zu ihm. „Sollen wir euch jetzt waschen und dann langsam los?“ Fast wehleidig sah Duo da zu ihm auf.

„Nur, wenn du mir vom Stuhl hoch hilfst.“

Sanft hielt Heero ihm da seine Hände entgegen und half ihm auf. „Recht so?“

„Mein Ritter in strahlender Rüstung!“ wurde der Größere gelobt. „Und jetzt dusch mit mir, mein Held!“

„Mein Ross steht unterm Haus.“, lächelte Heero da wie frisch verliebt, in Erinnerung schwelgend an ihre Anfangszeiten.

„Aber edler Herr, ich kann in meinem zarten Zustand doch nicht auf ein hohes Ross steigen!“ Sanft wurde Duo auf die starken Arme seines Mannes gehoben.

„Das brauchst du nicht!“

„Ihr tragt mich, mein Ritter?“

„Es gibt keinen Grund es nicht zu tun, mein Schatz!“ Heero lächelte und trug ihn ins Badezimmer, wo er den Kleineren zärtlich auszog.
 

Ihre Übergangswohnung, die in der Nähe des privaten Krankenhauses lag, indem ihr Kind entbunden werden sollte, war wirklich recht klein, aber sehr gemütlich eingerichtet. Quatres Hand war dabei unübersehbar. „Nett…“ murmelte Duo, als er sich, nach dem ersten Eintreten, umsah.

„Hell.“, stellte Heero hingegen fest, der doch das ganze braune Holz von seinem Haus gewohnt war und es so auch liebte.

„Die Farben sollen bestimmt eine positive Wirkung auf uns haben!“ stimmte Duo seiner Feststellung zu.

„Eigentlich sollte ich ja allein hier sein... zum schlafen...“

„Dafür ja die hellen Farben, damit du dich nicht in Sorgen hineinsteigerst!“

Heero verzog den Mund mit einem unwilligen Geräusch und begann ihre Koffer wegzustellen. „Hunger? Ich muss nämlich noch einkaufen.“ Sein Ehemann schnaubte.

„Diese Frage musst du noch stellen?“

„Machmal ist dir Sex auch lieber, daher frage ich!“, grinste er zurück.

„Ich würde es ja kombinieren, wenn dich mein momentaner Geschmackssinn nicht so abtörnen würde!“

„Sorry!“ Heero schüttelte den Kopf und verzog angewidert die Nase. „Aber diese Geschmackskombinationen bringen mich sogar zum Würgen!“

„Nur gerecht, wo ich ab und an immer noch Morgenübelkeit habe!“

„Wir können es ja so machen: Du lässt es dir schmecken und ich hol mir mit dem Rücken zu dir einen runter, dann hast du ansprechende Musik.“ Heero lachte und küsste seinen Liebsten. „Oder du verbindest mir die Augen...“

„Dann dürfte ich dich aber nicht küssen, damit dir nicht auf mir schlecht wird!“

„Stimmt.“, lachte der Schwarzhaarige weiter.

„Nehmen lasse ich mir unsere Zweisamkeit aber nicht, vor allem wenn ich bedenke, dass ich in zwei Tagen schon im Krankenhaus liege!“ Duo seufzte schwer, war dass doch der Part der Schwangerschaft, der ihm am wenigsten behagte.

„Dann werden wir uns die nächsten zwei Tage hier verkriechen.“ Heero drückte ihn noch einmal. „Aber vorher gehe ich einkaufen!“

„Bring mir Eis mit!“ entwich es seinem Mann sofort. „Und Gewürzgurken!“

Er nickte und verzog seine Nase. „Das willst du doch nicht zusammen essen?“ Duo sah ihn lächelnd an.

„Willst du das wirklich wissen?“

„Nein!“, bestimmte der Schwarzhaarige. „Sonst noch Wünsche?“

„Hm… erst mal nicht!“

Duo bekam noch einen Kuss, als Heero bereits wieder zur Tür ging. „Dann bis später!“
 

Als Heero, eine Stunde später, vom Einkauf zurückkehrte, konnte er das Ende eines Telefonats hören. „Wenn ihr so viel Stress habt, komme ich einfach kurz vorbei und unterschreib dir die Bevollmächtigungen… Nun stell dich nicht so an…jaja…wir werden sehen…ja, bis dann!“

Der Schwarzhaarige zog skeptisch eine Augenbraue hoch und brachte die Lebensmittel in den Kühlschrank. „Wo willst du hin?“

Ertappt sah Duo seinen Liebsten an. „Ich wollte nur kurz in die Werkstadt. Paul braucht noch ein paar Bevollmächtigungen und es ist so viel zu tun, dass er gerade niemanden herschicken kann. Aber irgendwie passt ihm das nicht!“

Heero hingegen lächelte ihn lieblich an. „Gut so! ... Glaubst du wirklich, ich würde dich gehen lassen? Du weißt selbst, dein und Odins Leben ist zur Zeit in Gefahr und erst nach der Geburt wieder sicher. Willst oder kannst du das nicht verstehen?“

„Ich verstehe das sehr gut! Aber irgendwie hat Paul sich seltsam verhalten, deshalb will ich nur kurz mal vorbeischauen, ohne Stress und Zwang!“

„Nein!“, blieb der Nichtschwangere hart. „Nur über meine Leiche!“, meinte er ernst.

„Gut, wo ist deine Waffe?“

„Welche der 10 hier in der Wohnung meinst du?“

„Die, die mir am nächsten ist!“

„Links unter der Kommode neben dir.“, erklärte Heero unbeeindruckt.

Duo seufzte. „Und hier sind 10 versteckt?“

Er sah ein deutliches Nicken. „Rechts neben der Eingangstür, unter jedem der Beiden Bettkissen eines, unter dem Sofapolster, im Abzugsschacht über der Dusche. Ebenfalls im Bad unter dem Waschbecken. In der schmalen Rille zwischen der Küchenzeile und der Wand. Außerdem kleben unter dem Tisch und dem Fenster eine, nicht zu Vergessen, jene die ich dir bereits gesagt habe.“, grinste Heero, nie so ganz aus seiner Rolle als Beschützer für Duo, aber vor allem als Krieger/Soldat heraus kommend und somit das Schlimmste einrechnend.

„Findest du das nicht ein kleines bisschen…übertrieben?“ fragte Duo vorsichtig nach.

„Es ist alles so, wie es am sichersten für dich ist.“ Heero lächelte und zog ihn zu sich. „Das ist jetzt am aller wichtigsten!“

Irgendwie gerührt küsste Duo seinen Mann innig. „Über das Thema Waffen sprechen wir noch.“

„Zu Hause ist bereits alles Kinder sicher!“, versprach Heero und hob ihn auf seine Arme. „Keine Sorge!“

„Mir behagt es trotzdem nicht…“

„Wegen dem Zwerg?“, fragte er nun sanft.

Duo nickte und legte die Arme um Heeros Hals. „Waffen sollten nicht in die Nähe von Kindern kommen.“

„Dann nur noch eine Waffe... zur Sicherheit... im Haus, ja?“

„Wenn ich dazu ja sage… fährst du dann mit mir zur Werkstadt?“

„Zu gefährlich!“, lehnte Heero ab. „Und die Waffe kommt in einen Safe!“

„Bitte, Heero!! Ich werde viel entspannter sein, wenn ich weiß, dass alles in Ordnung ist!“

„Wir wollten uns doch die zwei Tage gemütlich hier verkriechen!“, bestand der Schwarzhaarige.

„Das können wir danach auch sofort, versprochen!!“

„Es ging um eine Unterschrift?“

„Ja, nur eine Unterschrift!“ versicherte der Langhaarige sofort.

„Wir gehen rein, du unterschreibst und wir gehen raus!“

Da wurde Heero umwerfend geküsst. „Ich habe den Besten Ehemann der Welt!“

„Keine Sekunde länger!“, merkte dieser aber noch einmal an.

„Versprochen, hoch und heilig!“

Heero seufzte und führte Duo zur Wohnungstür. „Dann lass uns fahren.“

„Ja!! Du bist ein Schatz, Heero!“
 

Bereits eine viertel Stunde später erreichten sie Duos Begehren und der Schwarzhaarige seufzte. „Denk an dein Versprechen!“

„Das werde ich!“ erklärte Duo und verließ strahlend das Auto. Doch sein Lachen verging ihm, als er sich seiner Werkstadt näherte und sah, wie sich seine Mechaniker bemühten Schmierereien von den Toren zu wischen. Heero trat hinter ihn und legte ihm einen Arm um die Schulter, dann drehte er ihn weg.

„Komm!“

Doch Duo war wie aus Stein. „Wer… wer schreibt denn so was…?“

Noch einmal sah Heero auf die Worte ~L2 Hure~ und brachte Duo dann weg. „Das waren Idioten und ist nicht von Bedeutung, hörst du?!!“ Duo wurde so gut es ging auf den Beifahrersitz gesetzt, wo er endlich wieder mehr zu sich zu kommen schien.

„Kein Wunder, dass Paul nicht wollte, dass ich komme…“

„Du darfst dir das nicht zu herzen nehmen.“, versuchte sein Ehemann da sanft auf ihn einzureden. „Das waren bloß Idioten!“ Duo schluckte und legte sich eine zittrige Hand über die Augen. Zärtlich wurden seine Schultern gestreichelt und er auf den Schopf geküsst. „Wir machen jetzt schnell die Unterschrift und verschwinden wieder, ja?“ Der Langhaarige nickte und versuchte dann ruhig durch zu atmen.

„Dann komm!“ Heero hielt ihm seine Hände entgegen und half ihm auf. Duo ließ sich wieder auf die Beine ziehen und umklammerte dann Heeros Hand. Er wurde so schnell es sein Zustand zuließ zu dem kleinen Bürogebäude und in jenes geführt.

Als Paul, der dort arbeitete, sie sah, sprang er sofort besorgt auf. „Duo, Heero!“

„Hast du Wasser?“, blaffte letzterer eher, als das er fragte und setzte Duo auf einen Stuhl. „Du bist blass, Schatz!“ Paul eilte zum Büroeigenem Kühlschrank und brachte Duo das Wasser.

„Danke…ich sollte was unterschreiben?“

„Ja, ähm... für die Steuererklärung, werden unsere beiden Unterschriften gebraucht.“, erklärte Paul und holte bereits die Papiere. Duo wischte sich über die Augen und lächelte seinen Geschäftspartner gezwungen an.

„Gib her!“

„Diese neuen Nachbarn mit ihrer Dosenfabrik sind für die Schmierereien verantwortlich. Sie meinen stolz auf sich sein zu können, weil noch nie jemand aus ihrem Stammbaum die Erde verlassen hat. Vorurteile aus dem Krieg greifen sie gern auf um Firmen, die ihnen irgendwann, irgendwie Konkurrenz machen könnten im Keim zu ersticken und zu vernichten.“ Paul grinste gehässig. „Ihr Pech, dass unsere Bücher besser gefüllt sind als je zuvor und wir uns vor Anfragen kaum retten können!“, berichtete er schließlich, was geschehen war, wohl wissend unterschlagend, dass dies bereits öfter geschehen war.

„Hast du die Polizei eingeschaltet?“

„Ja, aber es gibt keine Beweise die vor Gericht verwertet werden könnten.“, erklärte er dem Schwangeren weiter.

Duo nickte und begriff die Situation. „Sicherheitskameras müssen so angebracht werden, dass man sie nicht unbedingt sieht…“

„Gut, ich werde alles veranlassen!“, versprach sein Geschäftspartner und Freund.

Duo legte den Stift nieder. „Heero und ich gehen dann wieder.“ Jener runzelte aufgrund seines ‚Gehorsams‘ die Stirn, war aber zufrieden.

“Ist gut. Wann kommt denn euer Zwerg?“, fragte Paul daraufhin privat.

„Das kann jetzt jeder Zeit soweit sein“ erklärte Duo und ließ sich aus dem Stuhl helfen.

„Dann hättest du besser nicht kommen dürfen!“, stellte sein Freund vorsichtig fest.

„Vielleicht nicht.“ Paul wurde verabschiedet, bevor das Paar zu ihrem Auto zurückkehrte.

„Meldet euch, wenn das Kind da ist, ja?!“, bat dieser noch zum Abschied und kümmerte sich sofort um die Kameras.
 

Kaum im Auto musste Duo noch einmal tief durchatmen. Zärtlich griff Heero nach seiner Hand. „Schatz?“ Wässrige violette Augen sahen ihn an.

„Fährst du mich ins Krankenhaus?“

Sofort konnte Duo die Panik in seinem Ehemann sehen, der bereits losfuhr. „Was ist los?“

Der Langhaarige legte sich eine Hand auf den Bauch, der sich verspannte. „Fahr einfach los!“

Viel schneller als erlaubt, aber aufgrund seiner jahrelangen Flugerfahrung sicher, fuhr Heero durch die Stadt. „Hast du Schmerzen?“

„Ja… leichte…“

„Schatz... ich... tut mir leid!“, brabbelte der Schwarzhaarige weiter um sie von seiner Panik abzulenken.

„Entschuldige dich nicht, bring uns einfach sicher ins Krankenhaus!“ Und das tat Heero auch, wobei er mit quietschenden Reifen vor dem Krankenhaus stehen blieb. Duo atmete tief durch und zwang sich weiter zur Ruhe, als Heero ihm aus dem Wagen half. Doch gehen durfte er nicht, sondern sein Po wurde sanft auf einen Rollstuhl nieder gelassen.

Innerhalb nur einer halben Stunde war Duo dann auf dem für ihn bestimmten Zimmer und war an einen Wehenmesser angeschlossen, als auch schon Anthony, ihr Arzt eintrat.

„Duo, was machen sie denn schon hier?“, grüßte er ohne ihm die Hand zu reichen. Begab er sich doch sofort an den Wehenmesser um sich dessen Aufzeichnungen anzusehen.

„Ach, ich liebe Krankenhäuser so sehr…!“ scherzte er, was trotz all seiner Bemühungen sehr gezwungen wirkte.

„Du bist ziemlich durch den Wind und das liegt nicht an eurem Kind.“, stellte der Profi da fest.

„Keine Wehen?“ fragte Duo, sicherheitshalber, noch mal, mit kratziger Stimme, nach.

„Zu viel Stress.“, korrigierte Anthony. „Somit sind es eher Warnsignale deines Körpers.“

„Oh…“ Erleichtert, aber auch beschämt wurde Duo rot. „…Und ich mach so eine Panik…“

„Das war das Beste, was du machen konntest.“, erwiderte der Facharzt hingegen.

Vorsichtig strich sich der Schwangere über den Bauch. „Sollte ich besser hierbleiben?“

„Du kannst gern noch nach Hause. Aber nur unter der Voraussetzung, dass du jegliche Anstrengung und allen Stress meidest. Außerdem solltest du jetzt, außer du musst auf Toilette, liegen blieben.“

Duo seufzte und überlegte schwer. „Dann sollte ich besser direkt bleiben… Heero wird sonst wahnsinnig vor Sorge!“ Sein Arzt sah von ihm zu dem werdenden Vater, der krampfhaft aus dem Fenster des Zimmers sah.

„Wird?“

Dem Langhaarigen entwich ein kleines Lachen. „Er wird wenigstens nicht noch wahnsinniger!“

„Dann werde ich dein Zimmer gleich herrichten lassen. Mr. Winner hat alles bereits vororganisiert und sie sollen sich um nichts Sorgen machen!“, erklärte Anthony, auch, dass bereits alles bezahlt sei.

„Hätte ich mir ja denken können, dass Quatre das macht!“

„Ich soll sie auch herzlich grüßen und sie bitten, sich zu melden, wenn ihr Sohn geboren ist.“

Duo schnaubte. „Als würden wir ihn je uninformiert lassen!“ Sein Arzt deutete auf den Babybauch.

„Darf ich denn jetzt die Aufnahmeuntersuchung machen?“

Duo zog sein Krankenhaushemdchen hoch. „Legen sie los, Doc!“ Gekonnt tasteten da die ärztlichen Finger über seinen Bauch.

„Hm mh...“ Dann zog Anthony das Ultraschallgerät heran, das neben dem Wehenmesser stand und untersuchte den Bauch von innen.

„Nun? Ist alles in Ordnung mit unserem Fratz?“

„Er hat sich noch nicht gedreht und sitzt wie ein Buddha, gemütlich an deine Leber gelehnt.“, grinste Anthony.

„Na wenn es ihm da gefällt!“ grinste Duo zurück.

„Bevor es los geht, sollte er sich aber noch auf den Kopf stellen, sonst wird der Eingriff größer.“, erklärte der Arzt nun fachmännisch.

Die ‚Mama’ verzog das Gesicht. „Das muss ich nicht haben!“

„Odin wird sich drehen.“, versprach da Heero und kam zu ihm. Er hatte sich etwas beruhigt und würde nun rund um die Uhr bei seinem Liebsten bleiben.

„Da bin ich mir sicher“ erklärte auch der Arzt und machte sich daran Duos Bauch wieder trocken zu wischen.

Nun trat Heero auch wieder zu ihnen und griff nach Duos Hand um sie zu streicheln. „Ich werde dann gleich nur schnell deine Tasche holen fahren, ja?“

„Tu das und denk bitte an meinen Schlafanzug, diese Hemdchen sind obszön!“

„Natürlich, Schatz!“ Heero küsste diesen und strich ihm dann vorsichtig über den Bauch.

Zärtlich zog Duo ihn zu einem Kuss heran. „Wir warten hier ganz brav auf dich.“

„Das will ich auch meinen!“, bestand der Größere grinsend.

„Fahr aber vorsichtig und mach dir nicht so viele Sorgen“ mahnte Duo ihn sanft an.

„Ich werde sicher zu dir zurück kommen!“, versprach ihm Heero.

„Bis gleich“ hauchte der Langhaarige ihm noch mal gegen die Lippen.
 

Ein Klopfen störte die Ruhe des gemütlich hergerichteten Raumes im Krankenhaus. Dennoch wurde der Schwarzhaarige davon nicht geweckt. Er lag mehr, als das er saß, in einem Sessel am Fenster, denn er hatte seit Duos Einweisung ins Krankenhaus vor zwei Tagen, jede Minute bei ihm verbracht und über ihn gewacht. Aber sein Körper forderte nun den verdienten Schlaf, der so lange erholend war, wie kein Alarmsignal erklingen würde, was das Klopfen eindeutig nicht war. Der Schwangere hingegen saß wach in seinem Bett und legte beim Klang des Klopfens seine tragbare Spielkonsole beiseite. „Herein.“ Da trat eine ihm bekannte und lächelnde ältere Dame ins Zimmer. Sie hatte einen Korb und einen Blumenstrauß dabei.

„Einen schönen guten Tag!“

„Mrs. Willson?“ fragte Duo überrascht, als er die nette Dame sah, die den Kiosk in der Nähe seiner Werkstadt hatte.

„Mr. Maxwell!“, lächelte sie, blieb aber leise, da sie den schlafenden Heero erblickt hatte. „Ich wollte mal nach ihnen sehen und wie es ihnen geht.“

„Das ist aber nett von ihnen.“ Etwas verlegen zupfte Duo an seinem Schlafanzug und deutete ihr den Stuhl neben seinem Bett. „Setzen sie sich doch.“

Sie nickte, deutete dann aber auf ihren Blumenstrauß. „Den habe ich ihnen mitgebracht. Haben sie vielleicht hier irgendwo eine Vase?“

Duo wollte eigentlich sofort aufstehen und eine holen, doch dann zögerte er, durfte er doch nicht aufstehen. „Ähm…im Schrank müsste noch eine sein.“

„Darf ich?“ Sie deutete auf den Schrank, da sie nicht unhöflich sein wollte und diesen nicht einfach öffnen wollte.

„Natürlich! Ich würde es selbst machen, aber ich stehe unter Bettarrest.“

„Dann ist es also bald so weit!“, stellte Mr. Willson fest und holte sich eine Vase heraus, die sie mit Wasser aus dem kleinen Bad des Zimmers füllte und die Blumen hinein stellte. „Wo möchten sie, sie hin haben?“

„Wo sie noch Platz finden.“ Es war nämlich so, dass ihre Freunde ihnen bereits einige Sträuße und Geschenke geschickt hatten.

So stellte sie die Blumen zur Seite und setzte sich wieder zu ihm. „Wie fühlen sie sich denn jetzt?“

„Ich bin ziemlich aufgeregt“ gestand ihr der junge Mann lächelnd. „Ich warte nur noch darauf, dass der Arzt den Termin für die OP setzt.“

„Dann haben sie bestimmt noch großen Hunger!“, stellte die erfahrene Großmutter fest und enthüllte ihm den Inhalt ihres Korbes.

„Ohhhhhhh…“ entwich es dem Langhaarigen freudig.

„Ich hoffe es schmeckt ihnen!“

„Wie sollte es nicht?“ freute sich der Langhaarige, überall seine Lieblingsköstlichkeiten, die sie ihm mitgebracht hatte.

Mrs. Willson stellte den Korb zur Seite und griff nach seiner Hand die sie ihm sanft tätschelte. „Sie brauchen sich auch keine Sorgen mehr machen, Mr. Maxwell!“

„Sorgen?“ fragte der Langhaarige verwirrt nach.

„Wegen dieser schrecklichen Schmierereien an den Toren ihrer Werkstatt.“, erklärte sie ruhig.

Vor Scham lief der Schwangere sofort knallrot an und senkte den Kopf. „Das hat bestimmt die Nachbarschaft gesehen… und die Kunden…“

„Keine Sorge, Schätzchen! Wir sind alle auf ihrer Seite!“, versicherte die alte Dame, die doch sehr gern mit einem guten Herzen tratschte. „Deshalb hätte der Schmierer besser nicht den Supermarkt betreten!“

„Bitte was?“ verdattert sah der Langhaarige wieder auf.

Er sah ein verschwörerisches Grinsend, als sie ihm weiter berichtete. „Ihr Partner, Peter hat ja Sicherheitskameras anbringen lassen. Dadurch konnte endlich bewiesen werden, wer immer wieder für diese Schmierereien verantwortlich war. Es war einer dieser Praktikanten von der Dosenfabrik. Er ist natürlich sofort gefeuert worden und die Staatsanwaltschaft ermittelt auch schon gegen ihn. Aber er ist dann noch ganz unverfroren mit seiner Mutter einkaufen gewesen.“ Mrs. Willson kicherte. „Ich habe sie dann gefragt, ob sie weiß, was ihr Sohn so treibt.“ Sie legte eine Hand über ihr Herz. „Sie hatte offensichtlich keine Ahnung und ich erzählte es ihr. Danach hat sie ihren Sohn in aller Öffentlichkeit die Leviten gelesen!“

Entsetzt starrte Duo sie an. „Das wurde mehrfach gemacht?“

Nun wurde ihr Ausdruck besorgt. „Sie wussten davon nichts?“

Der braune Schopf wurde verneinend geschüttelt. „Ich habe es nur das eine Mal gesehen…“

„Dann brauchen sie sich dennoch keine Sorgen mehr machen, es wird nicht wieder geschehen!“ Sie lächelte warm und tätschelte wieder seine Hand. „Außer dieser Dosenfabrik, gehören wir Kleinunternehmer doch alle zusammen! Wir mögen sie, Mr. Maxwell, sehr gern und werden von nun an darauf achten, das niemand so was nachmachen wird!“

„Das…“ Duo wischte sich über die feuchten Augen. „Das bedeutet mir viel.“

„Es gibt viele Vorurteile. Ich würde sagen, die kennen wir, die wir immer auf der Erde gelebt haben, gegen die, welche von den Kolonien kommen und umgekehrt ist es auch so. Aber wer sich öffnet und den anderen kennen lernt, weiß, das es Schwachsinn ist!“

„Der Rest der Welt sollte so wie sie denken, Mrs. Willson!“

„Fühlen sie sich jetzt besser?“, überging die alte Dame dies mit roten Wangen und reichte ihm ein Taschentuch.

Geräuschvoll schnäuzte Duo die Nase. „Viel besser!“

Mrs. Willson grinste nun breit und sah zu dem schlafenden Heero. „Sie haben aber auch einen Traum von einem schnuckeligen Mann abbekommen!“

Jetzt musste Duo wieder grinsen. „Er ist heiß nicht?“

„Ich würde mich ihm sofort an den Hals schmeißen, wenn er nicht vergeben wäre!“, erklärte sie begeistert.

„Tja, genau das habe ich getan!“

Da begann der Ursprung des Gespräches zu grunzen, zum Zeichen, dass er bald erwachen würde. Glücklich schielte Duo zu ihm herüber und strich sich über den Bauch. „Und er wird ein unglaublich toller Daddy werden.“

„Ich glaube, das Wichtigste dafür haben sie beide.“ Mrs. Wilson erhob sich. „Kann ich noch etwas für sie tun?“ Mit einem Kopfschütteln lehnte Duo ihre Hilfe ab.

„Sie haben schon mehr als genug getan.“

„Wie schade!“, bedauerte sie das wirklich und stellte den Korb auf den Tisch des Zimmers. „Dann wünsche ich ihnen noch einen guten Aufenthalt und das die Geburt gut von statten geht.“

„Vielen dank, auch für ihren Besuch!“

Eine viertel Stunde nachdem Duo wieder allein war, erwachte Heero endlich wirklich und schlug seine Augen auf. Gähnend streckte er sich, bevor er aufstand. „Duo?“

„Hm?“ brummte dieser, Augen starr auf sein Videospiel fixiert.

„Nutzt du die Zeit noch, bevor unser Zwerg kommt?“, fragte Heero und bemerkte die neuen Blumen und den Korb.

Duo grunzte, bevor er in Jubel ausbrach. „Level 58!“

„Hunger?“

Duo strahlte ihn über das Spiel hinweg an. „Immer!“

„Wünsche?“

Der Langhaarige schüttelte den Kopf. „Würfel mir einfach was zusammen!“ Doch bevor sein Ehemann das tun konnte, klopfte es erneut an die Tür und Anthony trat ein.

„Hey!“

„Yo, Doc!“

„Ich wollte mal sehen, was ihr Kind so macht, lassen sie mich ran?“, fragte er inzwischen vertraut und grüßte auch Heero.

„Klar!“ Die Konsole landete auf dem Bett und Duo zog sein Pyjamaoberteil hoch. Vorsichtig begann der Arzt dann den Bauch abzutasten. „Er ist jetzt endlich wieder ruhig, den ganzen Tag war er am Samba tanzen!“ Anthony nickte und schob sich die Zunge zwischen die Zähne. Dann zückte er sein Krankenhaustelefon und wählte eine Nummer. Duo lief es eiskalt den Rücken runter. „Stimmt etwas nicht?“

„Ich würde sie heute gern noch zur Mami machen.“, erklärte sein Arzt grinsend, was seinen Mann erblassen ließ. „Der Samba war eine perfekte Drehung, das kann ich fühlen!“

„Heißt das… jetzt!!??“

„Ich dachte so an ein bis zwei Stunden.“ erklärte Anthony weiter. „Wir müssen den OP ja noch vorbereiten.“

Hecktisch strich Duo sich durch die Haare und begann schneller zu atmen. „Das ist aber jetzt nicht viel Vorankündigung!“

„Sie müssen sich doch mehr Zeit lassen! Die ganzen Gefahren für Duo und Odin! Sie müssen doch alles in Ruhe vorbereiten!“, begann der nervöse Vater vor sich hin zu plappern.

Beruhigend hob der Arzt die Hände. „Atmen sie jetzt beide tief durch! Niemand wird hier irgendeiner ungeplanten Gefahr ausgesetzt. Der Kleine ist jetzt bereit geboren zu werden, also helfen wir ihm dabei!“

Beunruhigt, panisch und mit den Nerven am Ende kam Heero näher und griff nach Duos Hand. „Wir bekommen heute ein Kind!“

„Nicht nur heute! Gleich!“

Der Schwarzhaarige nickte und versuchte immer wieder durchzuatmen. „Ich bleibe die ganze Zeit bei dir!“ Panisch drückte Duo da seine Hand.

„Die wollen mich jetzt aufschneiden!“

„Das muss ich tun, das wissen sie, Duo.“, versuchte Anthony ihn sanft zu überreden. Das wusste der Schwangere durchaus, doch die ganze Situation, vor allem, dass er sich hilflos in die Hände von Ärzten geben sollte, versetzte ihn in Panik. Sein Arzt legte wieder auf ohne etwas ins Telefon gesprochen zu haben. Ihm war nämlich bewusst, dass die Schwester, welche er angerufen hatte, alles mitbekommen hatte und alles in die Wege leiten würden. So brauchte er auch nicht mehr warten, denn diese trat nun mit einer Hebamme und einem Tablett ins Zimmer.

„Es wird alles vorbereitet Doktor.“

Duo entwich ein Fluch im Slang der auf den Straßen von L2 gesprochen wurde. Sanft wurde er mit dem Rücken gegen Heeros Brust gezogen der unglaublich zitterte. „Ich bin bei dir und pass auf dich auf!“

„Sag das meinen Eingeweiden, damit sie sich entknoten!“

Duo wurde weiter gestreichelt. „Es ist alles gut, hörst du?!“

Ängstlich drückte sich der Schwangere gegen ihn und presste die Augen zusammen. „Ich kann mit Krankenhäusern nicht umgehen…“

Da trat Anthony neben sie und hatte eine Spritze in der Hand. „Ich würde ihnen gern etwas zur Beruhigung geben.“

„…Jetzt auch noch Spritzen…“ hauchte Duo, dem schwindelte.

„Es wird alles gut!“, versprach Anthony und tätschelte ihm die Hand. „Darf ich?“ Ein Arm wurde ihm entgegen gestreckt, denn auch wenn Duo Panik hatte wusste er, dass es sein musste. Nachdem der Patientenarm abgebunden war, spritzte der Arzt ein sanftes Beruhigungsmittel, dass dem Kind nicht gefährlich werden konnte. „Sie dürften sich gleich besser fühlen, Duo.“, versprach er und wand sich an die Schwester um ihr noch Kleinigkeiten für den OP zu sagen, bevor er die Hebamme näher zu ihnen winkte. „Sie kennen sich ja bereits. Amy wird ihnen gleich helfen, wenn die Wehen beginnen, die wir einleiten werden, damit weder ihr Körper, noch der des Säuglings einen Schock bekommen, wenn sie plötzlich getrennt werden.“

Duo nickte und klammerte sich an Heero. Dadurch, dass er zweimal in Anstalten gewesen war und auch im Krieg keine guten Erfahrungen gemacht hatte, hatte er Probleme mit Krankenhäusern und Behandlungsräumen. Sein Zimmer sah deshalb fast auch wie ein Hotelzimmer aus, damit er sich nicht aufregte. Außerdem hatte man ihm bei allen vorherigen Eingriffen komplett ausknocken müssen, damit man sie vornehmen konnte, etwas was er nun überhaupt nicht wollte.

Amy reichte ihm die Hand um ihn zu begrüßen. „Wir werden ihnen dann zu erst einmal das Mittel für die Wehen verabreichen, Duo. Das funktioniert über einen Tropf. Gleichzeitig schließe ich sie an einen Wehenmesser an um zu sehen, wann die Wirkung einsetzt. Erst dann würden wir ihnen die Rückenmarksbetäubung geben, die sie sich wünschen um alles miterleben zu können.“ Sie lächelte erfahren und zuversichtlich. „Aber wollen wir uns nicht dutsen? Das ist persönlicher und hilft ihnen später vielleicht, wenn es ihnen Vertrauen bringt um ihre Angst zu besänftigen.“ Duo nickte nur, bekam aber nicht viel von ihren Worten mit, da er viel zu sehr versuchte sie nicht als Bedrohung wahrzunehmen.

„Ich bin bei dir!“, flüsterte Heero immer wieder sanft. „Und ich liebe dich!“ Dabei wurde dem Schwangeren die Infusion gelegt. „Du bist mein Leben!“

„Es fühlt sich an, als würde mir das gerade genommen werden…“ flüsterte Duo ihm zu.

„Denk daran, ich werde dich beschützen, dir kann gar nichts passieren!“, schwor der Größere voller Inbrunst.

„Ich weiß das, du musst die Stimme in meinem Kopf überzeugen…“

So wurde Duo umwerfend geküsst. „Lass Shinigami schlafen!“, flüsterte er danach und summte beruhigend. Der Langhaarige schloss wieder die Augen und konzentrierte sich nur noch auf Heero.

Eine Stunde später kam Amy dann mit einem Rollstuhl vor das Bett. „So, du bist soweit, wir können euren Nachwuchs zur Welt bringen.“

Duo ließ sich von seinem Ehemann aus dem Bett und in den Rollstuhl helfen. Zuvor wurde er noch von dem Wehenmesser getrennt. „Und… und ich bleibe wach?“ fragte Duo die Amme vorsichtig.

„Wenn wir einen Weg finden, dass die Medikamente endlich richtig anschlagen ja. So bekommen wir dich nämlich nicht örtlich betäubt und dann müssen wir dich gänzlich schlafen legen.“, erklärte sie. „Es ist, als würde dein Körper fast sofort alles verbrennen.“

„Tut er höchstwahrscheinlich auch“ murmelte der ängstliche Langhaarige. „Aber ich will wach bleiben und wenn ihr es ohne Narkose machen müsst!“

„Das geht nicht.“, erklärte ihm seine Hebamme.

„Und wie das geht! Ihr habt mir bereits was für die Wehen gespritzt und ausnocken lasse ich mich nicht!“ erklang es knurrend von dem Schwangeren, der sie böse musterte. Sanft lächelte sie ihm zu.

„Zu deiner eigenen Sicherheit, geht das schneller, als du es merkst!“ Doch bevor Duo etwas erwidern konnte, drückte Heero seine Hand.

„Es wird alles gut gehen, ich werde dir im Kreissaal sagen, was du tun musst, damit dein Körper auf die Medikamente reagiert. Versprochen!“

„Du musst!“ flüsterte Duo ihm energisch zu.

„Ich werde!“ Heero stand zwar inzwischen fast vor einem Zusammenbruch, dennoch gab er sich für den Langhaarigen tapfer.

„Ich will wach bleiben“ flüsterte der Langhaarige weiter und wiederholt. Als er auf der Liege lag, auf welcher der Kaiserschnitt von statten gehen sollte, küsste Heero ihn wieder.

„Du musst jetzt ganz ruhig durchatmen, dein Herz und deinen Körper beruhigen. Vorher bringen alle Medikamente nichts.“

„Herzschlag und Puls runter fahren?… Den Trick kenn ich…“

„Genau, so als wolltest du einen Lügendetektor überlisten. Alles ganz ruhig werden lassen!“, stimmte Heero zu.

„Ok…“ Gegen die Panik half es nicht, aber Duos Körper wurde ruhiger. Da er parallel dazu an Kontrollgeräte angeschlossen wurde, konnte Anthony der anwesend war, das bestätigen.

„Jetzt musst du dich darauf konzentrieren, dass deine Muskeln nicht so viel Kraft aus deinem Blut ziehen.“

Altes Kriegtraining spielte sich in Duos Kopf ab, sodass er der Anweisung folgen konnte. Dann wand sich sein Mann an den Arzt. „Sie können ihm jetzt die Rückenbetäubung geben!“

Der Deathscythepilot wurde auf die Seite gedreht, sodass ihm die Betäubung gesetzt werden konnte. Dies dauerte einige Minuten, damit die Nadel richtig gesetzt werden konnte und als diese entfernt war, vergingen weitere Minuten, bevor Duo anfing in der unteren Körperhälfte nichts mehr zu spüren.

„…Wirkt“ murmelte er, immer noch stark konzentriert, um die Wirkung nicht zu behindern.

„Wirklich?“, fragte Anthony begeistert und begann den Bauch nun, ohne die Haut zu verletzen, mit einer Nadel zu piksen, wobei es Heero gar nicht gut ging.

„Können wir jetzt?“ fragte Duo, der das gar nicht mitbekommen hatte.

„Vorher müssen wir dich noch komplett ausziehen und zudecken. Außerdem müssen wir anderen uns umziehen, damit alles schön steril bleibt.“, erklärte sein Arzt.

Wieder murmelte Duo einen umständlichen Fluch. „Solange ihr nur nicht trödelt!“

„Keine Sorge, mein Schatz, ich beeile mich!“, versprach ihm da Heero.

„Niemand ist so schnell wie du.“ Duo versuchte ihn anzulächeln.

So ging der Schwarzhaarige mit zitternden Knien und schwankendem Kreislauf aus dem Raum um sich seine OP-Kleidung geben zu lassen.

Eine Weile später fanden sich alle Beteiligten im OP wieder. Mit einem Sichtschutz war Duos Kopf vom Rest seines Körpers getrennt, so dass er sich auf Heero fixierte, der direkt neben ihm saß. Der streichelte ihm dabei immer wieder über das Gesicht, da Duos Arme durch Infusionen und Blutdruckmanschetten nicht in greifbarer Nähe waren. „Gleich ist es so weit!“

„Ich zähle die Sekunden…“ hauchte der Langhaarige, von seiner Panik ermattet.

Derweil hatte Anthony den Bauch desinfiziert und setzte das Skalpell an. „Eine Frage hätte ich noch an euch, nur zur letzten Kontrolle. Soll ich die künstliche Gebärmutter belassen wo sie ist?“

Blaue und violette Augen trafen sich beratend und spiegelten dasselbe wieder. „Ja.“

„Gut, dann werdet ihr weitere Kinder haben können!“, versprach Anthony, bevor er endlich den erlösenden Schnitt machte.

Angespannt suchte Duo wieder Heeros Blick. Nur wenige Sekunden später hörten sie ein saugendes Geräusch, bevor ein lautes und kräftiges Schreien die Ruhe des Kreissaales durchbrach.

Den Langhaarigen durchfuhr ein Schauer. „Oh…Heero…“ Diesem liefen nun ungehemmt heftige, dicke Tränen über die Wangen. „...“ Dann kam Amy zu ihnen, die von Anthony den Säugling bekommen hatte.

„Ich gratuliere euch von Herzen!“

Ein stummes Gebet huschte über Duos Lippen, als ihm sein Sohn hingehalten wurde. „Wie wunderschön er ist.“

„Und er ist stark und kräftig!“, bestätigte die Amme fröhlich, bevor sie Heero seinen Sohn in die Arme drückte. „Wir gehen ihn jetzt waschen!“

„Geh mit, Heero und bring ihn mir heil wieder“ hauchte Duo ihm zu, noch ganz ergriffen von dem Anblick seines Kindes.

Der Schwarzhaarige nickte, bevor er stoppte und blinzelte. „Was ist... mit der Nabelschnur?“

„Die musste der Arzt kappen, um sich gut um die Nachgeburt kümmern zu können“ erklärte die Amme sanft und schob Heero in die Richtung des Säuglingsraumes.

Ganz zärtlich legte Heero seinen Sohn dann richtig in seinen Arm und sorgte dafür, dass das kleine Köpfchen gut gestützt wurde.

„Ist das richtig so?“

„Perfekt!“ lobte Amy ihn. „Nicht viele Väter können das sofort.“

„Und was machen wir jetzt?“ überging Heero das Kompliment mit einer roten Nase.

„Jetzt baden wir den Kleinen und befreien ihn von all dem Blut und der Käseschmiere. Wenn das geschafft ist wiegen und wickeln wir ihn.“

„Ok!“ Heero ließ sich führen und hatte richtig Spaß, seinen Sohn zu baden, denn auch diesem schien das zu gefallen. Er gurgelte und bewegte ungeschickt seine Gliedmaßen. „Das machst du aber gut!“, lobte der Schwarzhaarige und zählte die acht Finger und zwei Daumen, als er die winzigen Händchen wusch.

„Der Kleine ist wirklich perfekt“ gurrte die Amme an Heeros Seite. „Man sieht gar nicht, dass er ein Frühchen ist!“

„Natürlich ist er das!“, erklärte der Vater stolz. „Und er hat alle Finger und Zehen!“

„Und kräftige Lungen!“ lachte Amy, denn das Baby fing zu schreien an, als es aus dem Wasser gehoben wurde.

„Oh, ganz ruhig, mein Kleiner!“, redete Heero auf ihn ein und sah hilflos zu der Amme, die ihn amüsiert anlächelte.

„Keine Sorge, ihm fehlt nichts!“ Sie nahm Heero das Baby ab, um den Kleinen zu wiegen und gründlich zu untersuchen.

„Aber er schreit noch immer!“, beschwerte sich jetzt Heero. „Das müssen wir doch abstellen können!!!“

„Ihm wird kalt sein.“ Das Gewicht wurde notiert, bevor der Knirps ausgemessen wurde. „Er wird jetzt gleich gewickelt und warm eingepackt.“ Der Gundampilot grunzte, gab aber sein Einverständnis, bis Amy zu einer Nadel griff.

„Was wird das?“, wurde sie sofort gefragt.

„Ich will seine Reflexe testen. Keine Sorge, ich tue ihm nicht weh.“

„Dann kannst du die Nadel ja weg legen!“

Amy kicherte. „Ist dein Daddy zart besaitet?“

„Keine Nadeln!“, bestimmte Heero weiter.

Amy verzog das Gesicht und legte die Nadel weg, wobei sie so etwas murmelte, dass wie „Neue Väter“ klang. Der kümmerte sich aber wieder um seinen Sohn, der auf dem Untersuchungstisch lag.

„Jetzt machen wir es dir ganz warm, mein Kleiner!“

„Schon mal eine Windel angelegt?“ wurde er da gefragt.

„Nein.“, gab Heero zu und sah sie neugierig an. „Aber bereit und willig zu lernen!“

„Gut, dann sieh jetzt genau hin!“ Sie ergriff eine Windel und zeigte Heero dann Schritt für Schritt, wie viel Puder zu nehmen war, wie er die Beine halten musste und alles andere, was zum wickeln dazugehörte. Auch wenn sie dabei feststellen musste, dass Odin das wohl nicht mochte. „Meckerst du weniger, wenn dein Daddy dir jetzt den Strampler anzieht?“ Der Kleine quakte weiter, da er ihre Worte natürlich nicht verstand. „Traust du dich?“ fragte sie deshalb den neuen Vater.

„Gern!“, erwiderte der und tauschte mit ihr den Platz. Sie reichte ihm das Kleidungsstück und beobachtete dann, wie er sich schlug. Ganz vorsichtig nahm Heero dann die Ärmchen seines Sohnes und streichelte sie. „Wollen wir nicht was ganz kuschel weiches anziehen?!“ Sein Sohn verzog das Gesicht und quakte lauthals weiter. „Ohhh!!!“, bedauerte Heero sich und Odin, bevor er zart den nackten Bauch küsste. Das Geschrei klang zu lautem Schniefen ab. So küsste Heero den Kleinen weiter und spielte mit ihm.

Nach einer Weile begann sein Sohn zu gurren. Das brachte ihn dazu, den Strampler wieder zu nehmen und Odin sanft zu kleiden. Der wackelte dabei unbeholfen mit den Beinen. „Das machst du aber ganz toll!“, lobte ihn da sein Vater voller Enthusiasmus. Ihr Moment wurde unterbrochen, als sich Amy räusperte.

„Warum bringen wir den jungen Mann nicht zurück zu seiner Mama?“

„Oh ja, zur Mama!“, grinste Heero breit, küsste seinen Sohn noch einmal und hob ihn dann vorsichtig auf seine Arme.

„Hier.“ Eine Decke wurde über Odin gelegt. „So wird ihm ganz sicher nicht kalt.“

„Jetzt ist dir ganz warm, mh?“ Heero strahlte den Kleinen an und trug ihn dann zurück zu Duo. Jener war bereits völlig versorgt und lag auf dem OP-Bett, bereit in sein Zimmer zurück geschoben zu werden. „Ja guck mal, mein Kleiner, da ist die Mama!“, lächelte der Schwarzhaarige und setzte sich erst einmal zu Duo um ihm Odin näher zu bringen.

„Hallo, mein Kleiner“ hauchte der Langhaarige und hob die Armen, um ihn anzunehmen. Zuerst wurde er unruhig, doch Duos Stimme hatte etwas sehr vertrautes, weshalb Odin dann wieder fröhliche Quiekgeräusche von sich gab. So lag er nach nur einem Moment ruhig auf der Brust seiner Mutter. „Wie winzig er ist.“

„Aber er hat bereits den Sturkopf seiner Eltern.“, grinste Heero und küsste seinen Liebsten. „Das hast du ganz toll gemacht!“

„Soweit ich weiß, warst du nicht ganz unbeteiligt!“

Er schmunzelte, als ihr kleiner Odin begann einzuschlafen. „Möglich...“

„Möglich?“ fragte Duo leise und streichelte dabei über den Rücken seines Sohnes.

„Kleiner Scherz!“, versicherte Heero und küsste seinen Liebsten erneut. Jener strahlte ihn nach dem Kuss an.

„Wir sind jetzt Eltern. Eine richtige kleine Familie.“

Er stimmte zu und sah zu Anthony als der sich räusperte. „Wir sollten sie jetzt ins Zimmer bringen, Duo.“

„Fahren sie nur zu, Dock, wir sind soweit!“

Nur einige Minuten später waren sie wieder auf Duos Zimmer. Eigentlich hätte dieser seinen Sohn dabei nicht halten dürfen, aus Sicherheitsgründen, so kurz nach diesem Eingriff, aber der Arzt wusste, dass er das den frisch gebackenen Eltern nicht hätte ausreden können. Duo gab seinen Sohn auch nur aus der Hand, als er sich ins Bett helfen lassen musste. Sanft hatte Heero ihn hinein gehoben.

„Bist du müde?“

„Ein bisschen, aber ich fühle mich eher euphorisch. Er ist so wunderschön, Heero!“

„Ihr solltet dennoch euren Knirps in die Wiege legen, bevor ihr schlaft.“, mahnte der Arzt.

„Aber ich will ihn noch nicht hergeben“ protestierte Duo leise, die Augen verliebt auf sein Kind gerichtet.

„Sie bekommen ihn ja wieder, Duo!“, versprach Anthony und schob das Babybettchen ganz nah an das der Mutter.

Trotzdem legte Duo ihn nur ungern in seine Wiege. „Er bleibt hier, ja?“

„Versprochen!“

„Gut, ich will nämlich als Erstes bei ihm sein, wenn etwas ist!“

„Keine Sorge, ihr seid die Ersten, die etwas mitbekommen!“, grinste der Arzt. „Ich wünsche eine angenehme Nacht... ruhe...“ Kaum war er fort lehnte Duo sich richtig in seinem Bett zurück.

„…Ich bin wirklich müde…“

„Ich auch!“, stimmte Heero zu, der sich seelisch zwar schon wieder gut fühlte, körperlich aber noch immer wieder Tod auf Beinen aussah. Er kuschelte sich an seinen Liebsten und zog diesen nicht an sich, damit er ihm nicht weh tat.

„Lass uns schlafen, bis Odin uns wieder weckt, ja?“

„Gern!“ Der Schwarzhaarige küsste die Mutter seines Sohnes voller liebe und schloss die Augen. „Träum etwas schönes!“

„Ich träume einfach von unserer Familie!“

„Ich auch!“, säuselte Heero und schlief sofort ein. Sein Mann folgte ihm innerhalb von Sekunden.
 

Ende
 

So, das war das Ende dieses Abschnittes unserer Idee. Wir wissen, es steht noch einiges offen, dass wir hier angeschnitten haben, aber dafür gibt es ja "Familienjahre", der alles regeln wird.

Wenn ihr wollt... dann laden wir sie bald hoch.
 

Wir hoffen ihr hattet Spaß und wir lesen uns bald wieder.
 

lg
 

phai8287



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Megu
2012-03-13T07:00:22+00:00 13.03.2012 08:00
Schade das es das letzte kapitel war aber es war einfach klasse.
Heero als panisch werdender Vater ist einfach zu komisch.
Ich freue mich schon auf die naechste stroy.


Megu
Von:  Allmacht
2012-03-12T17:16:41+00:00 12.03.2012 18:16
Hallo,

ich musste so lachen, als Heero das Baby Odin III. nennen wollte. Ein panischer Heero ist aber auch nicht schlecht. Dass der Kämpfer so bei der Geburt reagiert, war meiner Meinung nach nicht abzusehen. Wengistens ist alles gut gegangen. Natürlich hoffe ich auch, dass der nächste Teil bald hochgeladen wird.

lg

PS.: für mich geht es jetzt erst mal diese Woche auf die Leipziger Buchmesse.
Von:  chrono87
2012-03-12T14:17:47+00:00 12.03.2012 15:17
endlich geht es weiter und dann ist es auch noch das letzte kapitel. das ist traurig. ich hoffe das der nächste teil bald hochgeladen wird. ^^
wie süß heero doch ist, wenn er total in panik gerät. das duo angst vor krankenhäusern und spritzen hat, kann ich ihm nur zu gut nachempfinden. man, bin ich froh, dass alles gut geht und duo die geburt überlebt und einen gesunden jungen zur welt bringt. und heero erst... er ist wirklich ein super daddy.
lg chrono


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