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Eine unmoralische Abmachung

Shanks x Smoker
von

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15. Ende in Sicht!

Der Wind fegte über das Meer, wirbelte Wellen auf und spannte die Segel, sodass die Tücher hörbar ächzten. Die Männer in den weißen Uniformen eilten geschäftig über das Deck und riefen sich gegenseitig immer wieder etwas zu. Möwen kreischten an dem azurblauen Himmel, an dem nicht eine Wolke stand. Das Holz war warm und strahlte frisch geputzt unter den schweren Schritten der Besatzung. Unbewegt und mit steinerne Miene bei dem hektischen Betrieb stand Smoker im Bug seines Schiffes und hielt den Blick stur auf den Horizont gerichtet. Naoko kümmerte sich an seiner Stelle um alles Nötige und man hörte ihre Stimme über das Deck wehen, Befehle rufend. Obwohl er seine Umgebung deutlich wahrnahm, genau wusste was gerade geschah, waren seine Gedanken nur allzu weit entfernt.
 

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Die Monate flogen nur so an ihm vorbei. Während der Marine weiterhin seinem Tagewerk nachging, Verbrecher und Piraten jagte, viele fing und der Marine übergab - wobei er auch einige Male versagte und sich zurückziehen musste, um seine Männer nicht zu gefährden - stetig trainierte um immer Stärker zu werden, traf er sich wiederholt mit Shanks. Natürlich begegneten sie sich nicht ständig und auf jeder Insel. Manchmal vergingen Wochen bis sie sich wiedersahen. Diese Zeit nutzten sie jedoch beide aus. Jeder hatte seine eigenen Abenteuer erlebt und manchmal erzählten sie einander davon. Doch meistens, da ihre Zeit nur sehr begrenzt war und sie vorsichtig sein mussten, vergnügten sie sich miteinander. Doch je länger sie zusammen waren, auch wenn das für Smoker die seltsamste Beziehung war, von der er je gehört hatte, desto mehr redeten sie einfach, über sich, die Welt und alles was ihnen gerade einfiel.

Es war verwirrend und erschreckend angenehm für den weißhaarigen, wie vertraut sie miteinander umgingen und auch, wie er ein Teil der Piraten geworden war, auch wenn er sich nur selten in ihrer Gesellschaft befand. Einmal berichtete der rothaarige von einer seltsamen Insel, die er besucht hatte. „Ich sage dir, da steht alles auf dem Kopf! Giraffen sind nicht größer als Hunde und die Mäuse sind riesig, haben aber Angst vor winzigen Schmetterlingen, die so bunt wie ein Regenbogen sind! Die Bäume dort gehen dir nicht mal bis zur Nase, aber das Gras wächst dort bis zu fünf Metern in die Höhe!“ Smoker fand es niedlich, wie sich ein ungläubiges, aber eindeutig fasziniertes Funkeln in die smaragdfarbenen Augen schlich. „Mich hat nach zwei Tagen nichts mehr gewundert, aber als der Fluss den Berg hinabfloss, wollte ich es nicht glauben. Ich hätte Stein und Bein geschworen, dass er einfach nach oben fließen würde!“ Sie lachten beide darüber.

Während der Pirat nur so übersprudelte, blieb der weißhaarige doch eher schweigsam. Was sollte er auch erzählen? Wie er erneut einen Piraten eingefangen hatte? Er glaubte nicht, dass das der richtige Gesprächsstoff war. Obwohl er den rothaarigen in der ganzen Zeit immer besser einschätzen konnte, schaffte der es doch, ihn immer wieder neu zu überraschen. Als sie sich wieder einmal über den Weg liefen, an einem Strand auf einer kleinen, unbewohnten Insel, wurde er nicht mit den üblichen Neckereien begrüßt. Stattdessen bekam er einen ernsten und säuerlichen Blick zugeworfen, der ihn verunsicherte, was ihn natürlich wütend machte. Er hasste Unsicherheiten, also kam er gleich auf den Punkt. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fauchte er gereizt und bekam kurz darauf einen unsanften Schlag ins Gesicht. Davon noch ganz baff, konnte er sich nicht wehren, als er fest in zwei Arme gezogen wurde, die ihn scheinbar zerquetschen wollten.

„Du bist ein verdammter Hitzkopf und ein Idiot.“, raunte Shanks nur und vergrub seinen Kopf an Smokers Schulter. Dieser seufzte nur und hatte dem Pirat widerwillig verziehen. Offensichtlich hatte er von seinem letzten Kampf gehört, bei dem er nur knapp mit dem Leben davon gekommen war. Er hatte einige Räuber gestellt, die seit einigen Wochen schon eine Stadt auf einer Insel unsicher machten. Dummerweise hatte er sich und seine Mannschaft in eine Falle locken lassen. Er befahl den Rückzug und kämpfte mit Naoko an seiner Seite so lange, bis auch der letzte Mann seiner Crew hatte fliehen können. Irgendwie hatten sie es dann doch geschafft, den Kopf der Bande zu erledigen, was die Moral der Räuber sichtlich traf. Danach hatten sich die Marines neu gesammelt und jeden Einzelnen Verbrecher gejagt, bis sie alle verhaftet hatten. Smoker war mit schweren Verwundungen aus dem Kampf gekommen und musste sich eingestehen, dass er sich in diesem Falle überschätzt hatte.

Die ehrliche Sorge des Piraten und das jenem etwas an seinem Leben lag, rührte ihn innerlich sehr, auch wenn er bloß sagte: „Stell dich nicht so an. Ist ja nich´ so, dass dir das nicht auch passieren könnte.“ Der Pirat blickte ihn unergründlich an, nickte schließlich zögerlich und flüsterte dann so leise, dass das leise Plätschern des Wassers ihn fast übertönte: „Ich wäre vor Sorge fast gestorben… Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist.“ Zum ersten Mal im Leben sah sich der weißhaarige damit konfrontiert, dass man sich aufrichtig um ihn sorgte und dass er, der stets abweisende und grantige Kommandant, jemandem etwas bedeutete und nicht nur ein bisschen – er wurde geliebt. Natürlich hatte er Garp und Hina, aber das hier war doch noch mal ganz anders. Als sie gemeinsam im Sand liegend die Abendsonne hinter dem Horizont versinken sahen, lächelte er, den Blick auf das Meer gerichtet. Er hatte für sich beschlossen, dass ihm das Ganze gefiel.

Smoker erfuhr von Shanks, wie er damals nur in einem einfachen Ruderboot losgefahren war, nachdem Gol D. Roger hingerichtet worden war, auf gut Glück durch die See schipperte und schließlich einem Impuls folgend Yasopp fragte, ob dieser nicht in seine Crew kommen wollte. Er schüttelte über die Unbekümmertheit und Planlosigkeit nur den Kopf und dachte bei sich, dass dieser Baka von einem Pirat ohne seine Nakamas sicherlich schon längst Fischfutter wäre. Aber er bewunderte auch die unbeugsame Lebenslust und den maßlosen Optimismus des Piraten. Lou hatten sie in einer Spelunke in einem verrufenen Hafenviertel aufgegabelt, wo er mal wieder, dank seines unersättlichem Appetits und chronischem Geldmangel die Zeche geprellt hatte. Sie halfen ihm vor dem aufgebrachten Stier eines Barbesitzers zu fliehen und er schloss sich ihnen einfach an. Dieser Dickwanst war ebenso meschugge wie sein Kapitän und war einfach immer gut gelaunt.

Bens Geschichte war fast langweilig, wobei Smoker sie nicht recht glauben wollte. Angeblich war der stets etwas mürrische Mann und Intellektuelle Kopf der Rothaar-Bande früher ein stinknormaler Bauer gewesen. Da es auf seiner Heimatinsel ständig Ärger mit Dieben, Halunken und anderen Zwielichtgestalten gab, hatte er sich eine Pistole zugelegt und lange trainiert, bis er ein Meisterschütze geworden war. Tatsächlich, so erzählte der grünäugige, hatte Ben erstmal auf ihn und seine Freunde geschossen und nur mit mehr Glück als Verstand hatten sie nicht als Schweizer Käse geendet. Daraufhin musste der Marine hämisch grinsen und meinte: „Das geschieht euch Recht!“ Die Kitzelstrafe dafür war ungeheuerlich und erniedrigend, aber er nahm es hin. Shanks hatte unbedingt Ben für seine Crew gewinnen wollen und dieser stimmte schließlich zu, nachdem er ihm nur lang genug auf die Nerven gegangen war.
 

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So viele Dinge hatte er von dem Piraten erfahren, so viel Zeit mit ihm verbracht, dass es ihn nur milde wunderte, als er erkannte, dass er sich im Traum nicht vorstellen konnte, wie er nach dem Jahr einfach ohne den Piraten weiter machen sollte. Brummelnd gestand er sich die Liebe zu diesem Idioten ein und auch, dass es ihn mittlerweile nicht im Mindesten störte, mehr noch: Shanks war ein Teil seines Lebens, den er nicht missen wollte. Das hatte er nie ausgesprochen und so musste er sich jetzt, nachdem das Jahr vergangen war, fragen, wie und ob es weitergehen würde. Immerhin hatte alles mit diesem lächerlichen Vertrag begonnen und obwohl er wusste, was der andere für ihn fühlte, war er sich nicht sicher, ob der Pirat weiterhin das Risiko eingehen würde, sich mit ihm zu treffen. Manchmal konnte die Hohlbirne nämlich ziemlich vernünftig sein, was dem weißhaarigen in diesem Fall nicht gefiel und ihm Magenschmerzen bereitete. Er hoffte, dem Pirat bald zu begegnen, um es ein für alle Mal zu klären.
 

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Der Wind spielte mit seinen Haaren und wirbelte ihm ständig die kurzen Strähnen ins Gesicht, sodass er es mittlerweile aufgegeben hatte, sie sich aus dem Gesicht zu streifen. Die Sonne fiel spärlich durch das dichte Blätterdach und malte ein verschlungenes Muster aus Grün und weiß auf den Waldboden. Schon seit Stunden hockte er auf dem Baumstumpf und starrte auf den Boden, ohne ihn richtig wahrzunehmen. Shanks hatte sich auch nicht mehr bewegt, sodass sich einige Waldbewohner, wie Eichhörnchen und vorwitzige Vögel in seine Nähe trauten. Er stieß seinen Atem seufzend aus und verschreckte damit die Tierchen, die eilig ins Unterholz flohen. Seine Gedanken rotierten immer noch im Kreis und er hatte noch keinen Ausweg gefunden. Zudem ließ er sich ständig von anderen Gedanken ablenken.
 

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Für den Piraten vergingen die Wochen und Tage, in denen er nicht auf Smoker traf fast quälend langsam, obwohl er sich nicht über mangelnde Abenteuer beschweren konnte. Als Pirat hatte man, so fand er, einfach die besseren Karten. Obwohl, wenn er ganz ehrlich war, traf das nicht immer zu. Oft trafen sie auch auf Inselbewohner, die ihnen gegenüber nicht nur misstrauisch waren, sondern auch voller Angst die Marine verständigten. Auf diesen Inseln glich sein Leben eher einem Katz-und-Maus-Spiel als einem Abenteuer. Doch meistens ging es glimpflich für die Piraten aus und sie konnten rechtzeitig fliehen. Dennoch war die Zeit mit Smoker für ihn etwas besonderes, egal wie oft sie sich sahen, er wurde es nie müde den anderen auch nur anzusehen.

Manchmal war es für Shanks aber auch frustrierend, denn im Gegensatz zu ihm war Smoker kein besonderer Freund vom Reden und so kostete es ihn viel Geduld und eine Menge Rum, um dem Jüngeren wenigstens ein wenig Information zu entlocken. So erfuhr er eines späten und alkoholreichen Abends, dass Smoker an dem Tag, an dem Roger hingerichtete wurde, dass er unbedingt zur Marine gehören wollte. Da er schon früh seine Eltern verloren hatte und sich mit harter Arbeit nur ebenso über Wasser halten konnte, war dieser Traum für ihn eigentlich schier unerreichbar. „Doch dann bin ich diesem alten Esel von Garp über den Weg gelaufen.“, brummte Smoker, wie immer leicht genervt. Doch das kleine Lächeln in seinem Mundwinkel entging dem Piraten nicht. „Dieser Depp ist einfach gegen mich gelaufen und dann hab ich ihm meine Meinung gegeigt. Gesagt, dass wenn ich erst mal bei der Marine bin, würde ich den Laden schon ordentlich aufräumen.“

Der Rothaarige musste laut lachen. Er konnte sich richtig vorstellen, wie Smoker als kleiner Pimpf unerschrocken einem der höchsten Marine-Offizier die Leviten las. „Er hat mich geschlagen und gemeint, wenn ich zur Marine wollte, müsste ich seine Ausbildung überleben. Als ob das so schwer sein konnte!“, schnaubte der grauhaarige. Shanks fand auch heraus, dass sich Hina und Smoker daher kannten, da beide bei Garp durch die Ausbildung liefen. Ihre heimlichen Saufgelage und kleinen Wetten amüsierten den Piraten. Dennoch waren diese Momente, in denen sich der Marine ihm gegenüber öffnete, selten und umso kostbarer. Es fiel ihm auch zunehmend leichter durch die griesgrämige Maske hindurch zu sehen und die Fülle an unterdrückten Gefühlen überraschte selbst ihn als Pirat. Seine Hochachtung stieg ebenfalls, denn es kostete sicherlich eine ungeheuerlich große Menge an Selbstdisziplin und eiserenen Willen, sich nicht zu etwaigen Gefühlsausbrüchen hinreißen zu lassen.

Ebenfalls amüsierend war es, mitzuerleben, wie Smoker mit jedem Mal etwas von seiner Unsicherheit und Scham verlor, wenn sie miteinander schliefen. Die Forderungen seines Marines wurden immer konkreter und anspruchsvoller und es kam immer öfter vor, dass der Jüngere auch mal die Initiative ergriff, auch wenn er dies stets hinter einem lässigen Kommentar zu verbergen versuchte. Es kostete den Pirat immer öfter Kraft die Oberhand zu behalten, denn um keinen Preis würde er sich in den passiven Teil des Aktes drängen lassen. Smoker sorgte ungewollt auch für Belustigung unter seinen Nakamas, wobei er meistens irgendwelche Sticheleien abbekam. Manchmal musste er seine übermütigen Freunde auch mit Gewalt zur Räson bringen, aber es machte ihn unendlich glücklich, dass alle drei ohne Kompromisse hinter ihm standen und ihn auch bei seiner unglücklichen Partnerwahl soweit sie konnten unterstützten. Und es war sicherlich nicht immer eine einfache und glückliche Beziehung.

Obwohl Shanks das meiste auf die leichte Schulter nahm, gab es auch Momente in denen er ernst war und dann musste es wirklich ernst sein. Plus das chronische Abtun Smokerseits war Ärger vorprogrammiert. So hatte der Marine einige Piraten festgenommen, die der Rothaarige persönlich kannte und sehr schätzte. Deswegen sprach er den grauhaarigen darauf an, der natürlich desinteressiert antwortete: „Was soll´s? Das ist nun mal mein Job.“ „Das weiß ich! Aber diese Leute sind gute Menschen, sie helfen den Leuten, dort, wo ihr als Marine versagt!“ Diese Äußerung wollte Shanks natürlich nicht zurücknehmen und nun wurde auch der Jüngere sauer. „Wenn ich nicht die ganze Zeit damit beschäftigt wäre Abschaum wie dich zu jagen, hätte ich sicher mehr Zeit für solche Sachen!“ Getroffen blickte der Ältere den Marine an, dessen Augen entschuldigend funkelten, doch das wollte er jetzt nicht sehen. „Wenn du so denkst, dann solltest du jetzt besser gehen.“

Smoker verließ das Piratenschiff kommentarlos und in diesem Moment hasste Shanks ihn aus ganzem Herzen. Nicht einen Tag später las er in der Zeitung, das besagten Piraten aus ungeklärten Gründen die Flucht gelungen war. Smoker hatte also die ganze Zeit geplant, die Jungs gehen zu lassen, aber warum hatte er sich nicht verteidigt? Sein schlechtes Gewissen kämpfte gegen den Schmerz, den die Bezeichnung `Abschaum´ bei ihm verursachte. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als ein missmutiger Smoker bei ihm auf dem Schiff auftauchte, passenderweise mal wieder während eines Gewitters. Während seine Crew sich ins Warme und Trockene flüchtete, standen sie sich beide im prasselnden Regen gegenüber. „Ich werde mich nicht entschuldigen.“ „Schön. Dann lass es eben.“ „Ich wollte nur erklären, dass…“ Natürlich druckste der Marine herum, aber diesmal zeigte der Rothaar kein Erbarmen. „Na schön!“, brüllte Smoker irgendwann. „Du bist im Prinzip Abschaum, nur vielleicht nicht unbedingt der schlimmste und vielleicht bist du für mich halt kein Abschaum! Das war´s schon.“

Damit wandte sich Smoker ab und Shanks stieß genervt die Luft aus, obwohl sich in seinem Innersten ein Hochgefühl breit machte. „Warte.“, seufzte er und aus irgendeinem Grund hörte der Marine es und hielt tatsächlich inne. „Ich nehme deine Entschuldigung an.“ Ein sauertöpfischer Blick traf ihn. „Ich hab´ mich nicht entschuldigt.“ „Schon klar.“, antwortete der Pirat ironisch. „Komm jetzt.“ Es war eben nicht immer einfach einen solchen Dickschädel von Marine an seiner Seite zu haben. Aber trotz allem oder vielleicht auch gerade deswegen, liebte Shanks seinen Sturschädel von einem Marine. Besonders diese grummelige, aber äußerst niedliche Seite an ihm, wenn er den Morgenmuffel raushängen ließ. Das brachte ihn meistens zum Schmunzeln und er konnte sich dann etwaige Neckereien einfach nicht verkneifen.
 

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Wieder entfuhr dem rothaarigen ein Seufzer, doch diesmal erhob er sich danach und straffte entschlossen die Schultern. Es war verwunderlich für Außenstehende, aber nicht für ihn selbst, wie natürlich er mittlerweile dem Marine gegenüber war. Sie hatten ein Jahr lang miteinander verbracht, wobei sie natürlich nur einen Bruchteil des Ganzen sich tatsächlich gesehen hatten. Aber auch diese Zeit hatte gereicht, um sich den Piraten jetzt fragen zu lassen, wie es wohl weitergehen würde, ohne den Jüngeren. Dieser Gedanke schmerzte tief, aber es war sicherlich die richtige Entscheidung, die vernünftigste. Langsam ging Shanks zurück zu seinem Schiff, das in einer verlassenen Bucht ankerte. Ein verwegenes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Er war Pirat, seit wann gab er bitte schön etwas auf die Vernunft?! Jetzt musste er nur noch den Marine davon überzeugen. Sichtlich voller Tatendrang kam er bei seinen Nakama an. Hoffentlich ließ das nächste Treffen mit dem Kapitän der Marine nicht allzu sehr auf sich warten.
 

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Energisch drückte er seine Zigarette in dem Aschenbecher aus und schloss die Augen. Auf seiner Stirn hatte sich eine tiefe Falte eingegraben und langsam aber sicher bekam er Kopfschmerzen. Wenn sich nicht bald etwas tat, würde er ausrasten und dann gäbe es Tote, beziehungsweise genau einen Toten. Ben Beckmann öffnete die Augen. Seit ungefähr einer Stunde stand er nun schon hier, unbewegt lehnte er an der Reling und beobachtete das Treiben seines, zeitweise als unzurechnungsfähig attestierten, Kapitäns. Die Sonne strahlte erbarmungslos auf sie nieder und sorgte dafür, dass sich alle nur kaum und wenn dann träge fortbewegten. Mit Ausnahme des quirligen Rothaars, der alle Anwesenden schier verrückt machte, mit seinem Umhergerenne. Gerade stritt er sich mit Yasopp. „Komm schon! Du hast die besten Augen!“ „Nein, nein und nochmals nein! Hier unten ist es schon viel zu arg, weißt du wie scheiße heiß es dann erst im Ausgug sein wird?“ „Ach stell dich nicht so an! Du bist ein Pirat, Mann!“ „Dann lass du dich doch da oben sinnlos verbrutzeln, ich gehe nicht, basta!“ „Ich bin der Kapitän und du tust was ich sage!“

Die Ader an Bens Stirn begann unangenehm zu pochen und er verengte seine Augen zu schlitzen. „Shanks.“, sagte er ruhig. Angesprochener reagierte jedoch nicht. „Ehm, Shanks? Ich würde lieber die Klappe halten!“, zischte Lou seinem Nakama mit Blick auf Ben zu, doch der wollte mal wieder nicht hören. „Shanks!“ Auch diese Warnung wurde schlichtweg überhört bei dem Gezeter. Der noch eben reglose Körper bewegte sich blitzschnell und noch bevor irgendwer hätte reagieren können, hatte der schwarzhaarige seinen Kapitän am Kragen gepackt und blickte ihm funkelnd ins Gesicht, wobei ihre Nasen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. „Hör-Endlich-auf!“ Jedes Wort presste der Vize mühsam zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. Shanks sah seinen Freund mit riesigen, weit aufgerissenen Augen an. „E-entschuldigung!“, stotterte er. Unsanft wurde er losgelassen und atmete vorsichtig ein. Bloß den anderen nicht zum explodieren bringen.

Doch der Raucher hatte sich bereits abgewandt, begann nun seinerseits auf- und abzulaufen, die Wut nur spärlich zurückhaltend. „Ich fasse es nicht! Ich meine wieso zum Teufel müssen wir ausgerechnet an einer scheiß Sommerinsel ankern, hm?! Nur weil der liebe Herr Kapitän `so ein Gefühl´ hat!“ Ben warf einen vernichtenden Blick zu dem Haufen am Boden, das zusammenzuckte. „Zwei Wochen! Seit zwei beknackten Wochen hängen wir hier rum und für was? Nichts! Nichts, nichts und wieder nichts!“ „Ehm, Ben…“ „Schnauze! Jetzt bin ich dran! Ich fass es nicht, dass wir überhaupt noch auf dich hören, deine Entscheidungskraft wird deutlich beeinflusst!“ „Ben…“, versuchte es nun auch Lou, wurde aber ebenfalls gnadenlos niedergeschmettert. „Du führst dich auf wie ein liebestrunkenes Waschweib, dass sich in seiner illusorischen Idealwelt an jedes bisschen Hoffnung klammert! Du bist ein Mann, Mann! Verhalt dich also auch gefälligst so!“

„Ich wusste gar nicht, dass du ein verkappter Dichter bist. Aber durchaus eine nette Phrase. Aber mal ehrlich, `illusorische Idealwelt´? Wo hast du das denn her?“ Der Vize griff sich genervt an die Stirn. „Halt´s Maul Smoker. Deinen Kommentar interessiert hier niemanden.“ Plötzlich hielt er inne und blickte zu seinem Kapitän, der ein triumphierendes Grinsen aufgesetzt hatte, das deutlich sagte: `Hab-ichs-dir-nicht-gesagt?´. Langsam drehte er sich herum und blickte dem spöttisch dreinblickenden Smoker entgegen. Doch es brauchte schon mehr, um Ben Beckmann aus dem Konzept zu bringen und so sagte er bloß: „Na wie schön! Da wäre ja unser Traumpaar endlich wieder vereint! Und jetzt sprecht euch aus, bevor ich hier noch Amok laufe!“ Damit wandte er sich ab und zündete sich erst mal eine neue Zigarette an. Shanks wagte ein leises Kichern, bevor er mit dem Marine unter Deck ging.

Sofort war es ruhiger an Bord und auch die aufgeladene Atmosphäre beruhigte sich wieder. Lou brachte seinem Vize einen Kaffee, den er nickend annahm. Yasopp fläzte nun in der Sonne und Lou machte es sich auf einer Liege bequem, seinen persönlichen Fleischvorrat direkt neben sich. Ein erstes, vorsichtiges Lächeln zierte seine Lippen und er schloss genießerisch die Augen. Trotz allem fühlte sich Ben immer noch sehr wohl an Bord der `Red Force´. Und auch diese Ruhe und Idylle würde er jederzeit gegen den Wirbel, den sein Kapitän ständig verursachte, eintauschen. Er seufzte. Tatsächlich machten ihm auch die gelegentlichen Wortduelle mit Smoker Spaß. Eine erwartungsvolle Stille erfüllte nun das Deck, denn auch die Nakama warteten darauf, wie es wohl weitergehen würde.
 

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Smoker hatte noch eine kleine Auseinandersetzung mit ein paar Piraten gehabt, bevor er endlich an der Insel angekommen war. Sein Gefühl sagte ihm, dass er hier Shanks finden würde, doch es war schwerer als sonst gewesen, sich loszueisen. Denn aus einem ihm unerfindlichen Grund, schien Naoko seine innere Unruhe zu spüren und war seitdem nicht von seiner Seite gewichen, in Erwartung von irgendeinem größeren Übel. Das war nicht nur nervenaufreibend gewesen, sondern hätte auch gewaltig in die Hose gehen können. Er hatte seinen Leutnant erst dann loswerden können, nachdem er ihr erzählt hatte, dass er sich mit Garp in die Wolle bekommen hatte. Sie glaubte wohl, dass ihn das tatsächlich derart belasten würde, dass er einfach mal ein paar Stunden für sich brauchte. Naja, im Prinzip konnte es ihm egal sein, Hauptsache er war sie los.

Er hatte Bens Auftritt aus sicherer Entfernung beobachtet und sich darüber köstlich amüsiert, bis er meinte, dass er sich jetzt wohl mal einmischen sollte. Leider hatte er den Vize nicht ganz so aus der Reserve locken können, wie geplant, aber diese Gedanken waren schnell vergessen, als er hinter Shanks herlief. Sein Herz klopfte wie wild und im Kopf ging er sämtliche Formulierungen durch, die er sich bereits zurechtgelegt hatte. So bemerkte er auch viel zu spät, dass sie längst in Shanks´ Schlafzimmer angekommen waren und sogar schon standen. Der Pirat sah ihn prüfend an und hatte seine gedankliche Abwesenheit wohl bemerkt. „Nun, da wären wir.“, stellte der rothaarige überflüssigerweise fest. „Ja, scheint so.“, gab Smoker zum Besten. Es herrschte eine seltsame Befangenheit zwischen ihnen und niemand wollte so Recht das Thema anschneiden. Unisono begannen sie: „Also, nun ist es…“ Sie stockten und sahen zur Seite.

Plötzlich lachte Smoker rau auf. „Wir benehmen uns wirklich wie Waschweiber.“ Das brachte den Piraten zum Grinsen und er setzte sich aufs Bett, klopfte auffordernd neben sich. Dieser Aufforderung kam der grauhaarige gerne nach, streckte dann entspannt die Beine von sich und stützte sich dabei auf seine Arme. „Das Jahr ist schnell vergangen.“, brummte er und sein Nachbar stimmte ihm nachdenklich zu. „Ein seltsames Jahr.“, gab der Pirat preis und der Marine stimmte ihm zu. Wieder herrschte dieses unangenehme Schweigen. „Wir..hrchrm…sollten wohl überlegen, wie es weiter geht.“, machte Shanks den ersten Vorstoß, sah dabei den Marine gebannt von der Seite aus an. „Hmhm.“ Keiner der beiden war wirklich dazu in der Lage das Kind beim Namen zu nennen und so drucksten sie beide lange herum, bis es dem Jüngeren zu blöd wurde.

„Okay. Also wie geht es jetzt weiter? Meinetwegen müssen wir das nicht unbedingt beenden!“, sprach er es direkt an. Shanks seufzte laut auf. „Naja, es ist schon riskant – lass dieses Augenbraue heben! Ich mein ja nur. Du könntest deinen Job verlieren und ich könnte, naja ich lande auch so in Impel Down, wenn man mich dran kriegt, haha.“ „Das ist nicht witzig.“, knurrte es und überrascht blickten grüne Augen in ein blaues Paar. Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf die Züge des Piraten und mit einem Satz war er über Smoker, der ihn nur unbeeindruckt anblickte. „Weißt du, es ist immer wieder aufs Neue eine Herausforderung bei dir zwischen den Zeilen zu lesen.“, raunte Shanks. „Scheint dir ja aber nichts auszumachen.“ Verwegen grinste sein gegenüber. „Ganz im Gegenteil. Ich mag Herausforderungen.“ Smoker grinste hinterhältig. „Gut. Ich nämlich auch.“ Damit legte er seine Hand in den Nacken des rothaarigen und zog ihn zu sich herunter, um ihre Lippen miteinander zu versiegeln.

Der Kuss war intensiv und unnachgiebig. Jeder von beiden kämpfte um die Vorherrschafft und nur knapp gelang es dem Piraten diese zu erringen. Plötzlich keuchte er auf und musste den Kuss unterbrechen, weil er Lachen musste. „Das heißt wohl, dass ich dich noch ne Weile ertragen muss, hm?“, fragte er dann leicht atemlos. Smoker grinste ihn an, verstärkte kurz den Druck seines Beckens, bevor er sich zurück fallen ließ. „Wenn du mithalten kannst, alter Mann.“ „Sowas lass ich mir bestimmt nicht von dir Grünschnabel sagen!“ Bestimmt und gespielt empört drückte er den lachenden Marine in die Matratze, bevor er ihn böse anfunkelte. „Sag mal, was hast du eigentlich immer mit meinem Hintern?“ Denn Smoker hatte mit beiden Händen nach den Rundungen gegriffen und besitzergreifend umfasst. „Keine Ahnung. Ich kann ihn halt gut leiden.“ „Und mich etwa nicht?“ Der Marine tat, als müsse er überlegen, bekam dafür einen Schlag gegen die Brust.

Er grinste, bevor er sich leicht erhob, den Hals des Piraten mit seinen Zähnen neckte. „Na gut. Ich kann dich auch ganz gut leiden.“ Shanks Lachen ging in ein Stöhnen über. „Mach mal halblang, Kleiner. Sowas muss man auskosten, nicht überstürzen.“, brachte er hervor. Smoker streckte sich etwas, bis er Ohr seines Gegenübers erreichen konnte: „Wir müssen es ja nicht bei einer Runde belassen.“ Der Rothaarige stöhnte geschockt auf. „Du bist unverbesserlich! Wieso zum Geier halte ich es nochmal mit dir aus?“ „Ich nehme an, dass es an deiner Dämlichkeit liegt.“ „Ich hasse dich auch.“ Damit beendeten sie ihren Disput fürs erste und verlegten sich auf nonverbale Tätigkeiten, die sie besser beherrschten. Und auch wenn es keiner aussprach, wusste jeder von ihnen um die Gefühle des anderen. Und schließlich hatten sie vorläufig einen unbefristeten Vertrag, da musste man ja nicht gleich am ersten Tag alles Pulver verschießen.
 

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Heeeeeeeey meine Lieben!
 

Ich weiß es ist schwer zu glauben, ich selbst bin auch noch total baff, aber wir haben tatsächlich das Ende dieser FF erreicht! Wer jetzt ein wenig enttäucht ist, weil sie sich immer noch nicht ihre Liebe gestanden haben, also so richtig, für den tut es mir aufrichtig Leid, aber so ein kitschiges Ende hätte einfach nicht zu den beiden gepasst!

Ich weiß nicht mehr, wann genau ich eigentlich damit begonnen habe, die FF zu schreiben, aber irgendwie werde ich die beiden echt vermissen, obwohl sie mich sicherlich so manche Nerven gekostet haben, weil sie einfach partout nicht das tun wollten, was ich im Sinn hatte!

Und auch meine lieben und treuen Leser werde ich schmerzlichst vermissen! Bei euch muss ich mich nochmals besonders Bedanken! Ihr habt mir so manches Mal wirklich Mut gemacht, die Story weiterzuschreiben und ihr habt sicher einen großen Anteil daran, dass ich es nun doch noch zum Ende geschafft habe ;D Also in dem Sinne: Danke, Thank you, Arigatou, Gracias and so on xD
 

Vielleicht ließt man sich ja bei Gelegenheit wieder und ich darf euch schon jetzt verraten, dass ich zumindest noch ein kleines Geschenk für euch in Petto habe. Ich habe nämlich ein kleines Bonus-Kapitel geplant! Und je nachdem, werde ich das dann auch hoffentlich bald uploaden können :D
 

Bis dahin wünsche ich euch jedoch alles Gute, vielen Dank nochmals für die Unterstützung und bis bald!
 

Eure Jill <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Klaea
2014-01-24T01:32:53+00:00 24.01.2014 02:32
Neeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnnnn,
tuhu mit das nicht an! *heul**wein**heul**flenn*
*schnief**schnief*
Na gut, auf zum Kommentar!
*schnief*
Auch wenn du es vorher nicht angekündigt hättest, hätte man spätestens auf der zweiten Seite dieses Kapitels wissen müssen, dass da jetzt ein Ende kommt.
Deine Kapitel werden immer ruhiger, wenn du einen wichtigen Schritt vorwärts gehst.
Und da gibt es in diesem Fall ja nur noch, dass sich unsere beiden Protagonisten entweder trennen, oder, wesentlich wahrscheinlicher, ordentlich zueinander stehen.

In diesem Kapitel gefällt mir vor allem die Struktur.
Wie wir erst Smoker haben, in der Gegenwart, wie er dann das Geschehene reflektiert, um in der Gegenwart wieder zu einer Entscheidung zu kommen.
Danach macht Shanks genau das gleiche, hockt da und tut eigentlich nichts anderes als über die Vergangenheit nachzudenken, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Und weil die Struktur so einladend war, habe ich das Gleiche getan.
Ich saß da, mit dem Laptop auf meinem Schoß und habe durch die Zimmerdecke in die Vergangenheit geblickt.
Es war an einem Tag, vor nicht ganz einem Jahr, da stand ich mal wieder in meiner Lieblingsmangaabteilung, obwohl ich in der Woche bereits zwei Mal dort gewesen war und genau wusste, dass ich keine Neuerscheinungen erwarten brauchte. Ich stand da, weil ich einfach wusste, dass es richtig war. Streifte mit meinem Blick über die Regalreihen, deren Inhalt ich in- und auswendig kenne, hilflos, weil ich richtig war, aber nicht wusste, was ich dort sollte.
Und dann liefen zwei Mädchen an mir vorbei, eines davon stürzte sich begeistert auf den Tisch mit den Neuerscheinungen, in heller Aufregung, weil 'endlich' der neue One Piece erschienen war.
Ich musste grinsen, 'endlich' lag bereits zwei Wochen in der Vergangenheit, und drehte mich weg, damit sie nicht mitbekamen, dass ich ihnen zuhörte.
Da standen sie dann, ordentlich nebeneinander. One Piece, vom ersten bis zum aktuellen Band.
Während mir, unbewusst, aber ich konnte ihre Stimmen nicht ausschalten, davon vorgeschwärmt wurde, wie grandios dieser Mange doch sei, griff meine Hand automatisch zum ersten Band.
Wie du bereits weißt, begeisterte Shanks mich sofort.
Ich verließ also, so schnell wie möglich, mit ernsthaften Sorgen um mein Geld den Buchladen und radelte nachhause, wo ich mich vor den Laptop warf und nach Fanfictions mit Shanks suchte.

Danach war es nur noch eine Frage der Zeit bis ich in den Armen des Meeres landete, Schiffsplanken unter mir spürte, in Kajüten hockte, das Marine HQ besuchte und noch so einige andere Dinge miterlebte, die ohne dich nicht möglich gewesen wären.

Wir haben uns nie gesehen, wir haben uns auch nie gehört, aber trotzdem haben wir uns immer irgendwie vertragen und gegenseitig aufgemuntert. Auch wenn es lange Perioden innerhalb dieses Jahres gab in denen wir uns nicht geschrieben haben, in denen ich es vermisst habe, so war ich doch immer umso glücklicher, wenn wir es taten. Du musstest lachen, wenn du dir vorgestellt hast, wie ich deinen Text lese und ich musste lachen, wenn ich mir vorstellte, wie du meinen Kommentar ließt. Wir hatten beide Angst, wie unsere Worte auf den anderen wohl wirken würden und sie war immer umsonst.

Deine Texte besitzen etwas sehr erstaunliches, denn
obwohl sie periodisch vor Flüchtigkeitsfehlern wimmeln,
hindern diese nicht daran in dem Geschehen unterzugehen.
Obwohl dein Schreibstil viel über dich verrät,
wirkt er trotzdem universell.
Obwohl ich oft merke, wie du mit den Wörtern kämpfst,
hat es mich bei dir nie gestört.
Beim Lesen war es, als ob diese ganzen Merkmale weg wären.

Eine Freundin hat mich mal gefragt, wie ich so für einen Text schwärmen kann,
bei dem ich dazu in der Lage bin ihn zu verbessern.
Wie für mich Fehler perfekt sein können.
Ich habe es lange nicht gewusst, habe es mit dem Potential erklärt, das ich in dir sehe.
Aber ich glaube, dass ich es jetzt verstanden habe.
Wenn ich es ganz nüchtern betrachte, dann habe ich etwas getan, bei dem ich davon ausging dazu nicht in der Lage zu sein:
Ich habe mich verliebt.
Ich liebe deinen Schreibstil, deine Einfälle, selbst die Tippfehler.
Ich liebe deine Geschichten.

Während ich jetzt also in meinem Bett sitze und überlege, wie es wohl weitergeht, schläfst du wahrscheinlich in deinem. Und ich habe ein bisschen Angst.
Ich freue mich, dass du noch ein Sonderkapitel schreiben willst, das macht aus diesem Kommentar irgendwie nicht den Letzten. Ich weiß, eigentlich wollte ich die versäumten Kommentare nachholen und ich war auch gerade dabei als plötzlich dieses Kapitel auftauchte. Und jetzt fühle ich mich nicht mehr danach, vielleicht später nochmal, aber nicht in naher Zukunft.
Ich hoffe ich kann noch öfters etwas von dir lesen.
Falls du Hilfe brauchst, jemanden der Logikfehler sucht oder löst, der gewillt ist sämtliche Tippfehler aus deinen Texten zu eliminieren, stehe ich dir immer gerne zur Verfügung.

Vielleicht können wir es ja einfach wie Shanks und Smoker machen?
Zufällig dem anderen eine ENS schicken, oder dessen Texte lesen?

Übrigens sind die letzten zwei Sätze deiner FF überflüssig.
Die klingen wie eine Entschuldigung, die keiner braucht.
Immerhin geht es hier um zwei Sturköpfe und außerdem steht das sowieso zwischen den Zeilen.
Und wenn es etwas gibt wofür du dich niemals entschuldigen musst,
dann ist es eine Entscheidung, die du zum Wohle deines Textes getroffen hast.

Weißt du eigentlich worauf du dich jetzt konzentrieren magst?

Deine, ungeduldig wartende,
Klaea


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