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Ein Siegel verpflichtet

Der etwas andere Abriss meines Lebens
von

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Episode 8: Geist, Körper, Herz

Episode 8: Geist, Körper, Herz
 

„Was soll das?“, schrie Blair und seufzte. Das Wasser stieg schnell in dem kleinen Raum und hatte bereits ihre Knöchel erreicht.

„Die Prüfung eures Geistes erfolgt wie folgt“, sie Stimme wurde langsam leiser und tonloser.

In der Mitte des Raumes erschien ein Tisch. Auf ihm befand sie ein kleiner schwarzer Würfelbecher.

„Wir spielen ein Spiel. Wenn ihr verliert, dann bleibt ihr hier und werdet ertrinken…“

„Wenn wir noch länger hier drin bleiben und die Regeln weiter in dem Tempo erklärt werden, sind wir ertrunken bevor wir angefangen haben…“, murmelte Kei und verdrehte die Augen.

„Keine Sorge, die Regeln sind ganz einfach. In dem Würfelbecher befinden sich zwei sechsseitige Würfel. Ihr wählt eine Zahl zwischen zwei und zwölf. Wenn ihr die gewählte Zahl würfelt, so habt ihr gewonnen und dürft weiterziehen, doch würfelt ihr eine sieben, so habt ihr sofort verloren und werdet hier ertrinken. Das werdet ihr übrigens auch wenn es zu lange dauert, bis ihr die gewählte Zahl erreicht. Denn wie euch bestimmt schon aufgefallen ist; das Wasser steigt.“

„Das ist doch nicht fair!“, rief Blair empört und wütend, das Wasser stand ihr bereits bis zu den Knien.

„Das ist reines Glück! Was soll das?“, beschwerte sich Raika.

„Nein!“, sagte Baku bestimmt, „Das ist Logik!“

„Logik und ein bisschen Glück“, fügte Kon hinzu. Gemeinsam rannten sie zu dem Tisch und dem Würfelbecher.

Erstaunt sahen die anderen die beiden Magier an.

„Zwei Würfel!“, rief Baku und kippte die Würfel auf die Tischplatte, „Wie viele Kombinationen haben wir damit?“

„Wenn wir Kombinationen wie 3-4 und 4-3 als verschieden auffassen, dann gibt es 36 verschiedene Kombinationen“, antwortete der blonde Magier.

„Und davon bringen alleine sechs Kombinationen die Zahl 7 hervor. Die Wahrscheinlichkeit eine sieben zu würfeln liegt also bei fast 17 Prozent.“

„Was die höchste Wahrscheinlichkeit im Spiel ist!“, fasste Kon die Lage zusammen.

„“Sollte wir ihnen helfen?“, fragte Blair besorgt.

Sarina schüttelte den Kopf: „Die zwei schaffen das schon.“

„Außerdem ist es Mathe“, Hana verdrehte die Augen, „Darin sind die Beiden eindeutig die besten.“

„Ich kann nicht denken, wenn mir das Wasser bis zur Hüfte steht!“, schrie Loki.

„Was? Was tut ihr da? Das Spiel zu lösen ist falsch! Hört auf! Gebt auf! Wollt ihr denn nicht sehen, dass ihr auf dem falschen Weg seid?“, schrie die Stimme von den Wänden und das Wasser strömte noch schneller aus den Öffnungen in den Wänden.

„Wir müssen die zwei höchsten Wahrscheinlichkeiten wählen!“, beschloss Baku, ungeachtet, der Stimme, die ihn anschrie, „Das wären 14 Prozent für die sechs oder die acht!“

Der Tisch mit den Würfeln darauf schwamm inzwischen vor den beiden Jungen, denen das Wasser bis zur Brust stand.

„Aber welche Zahl wählen wir?“, fragte Kon, „Wenn sie gleichwahrscheinlich gewürfelt werden? Wir könnten so leicht die falsche Zahl werden… Obwohl mathematisch gibt es ja keine falsche Zahl… Wie entscheiden wir das?“

Der Braunhaarige schluckte und nahm die Würfel in die Hand: „Vielleicht… Wenn wir es physikalisch betrachten… Dann können wir sie mit einem geschickten Wurf zu einer Seite manipulieren!“, schlug er vor.

„Ja, unter Berücksichtigung des Wurfwinkels und den Seitenlängen des Würfels… das könnte uns einen Vorteil geben! Hast du ein Lineal dabei?“

„Ah! Dieses ganze Wasser macht mich verrückt!“, beschwerte sich Proo lauthals.

Während die Magier rechneten, war das Wasser den Männern bis zum Kinn gestiegen und die Frauen mussten bereits auf der Stelle schwimmen.

„Was dauert das denn so lange?“, sagte Hana und verdrehte die Augen.

Blair sprach aus, was eine Stimme in ihrem Kopf sagte: „Wir sollten ihnen vertrauen!“

„Ach, die kriegen da doch nichts auf die Reihe“, sagte Ace seufzend.

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“, meinte Hana und schwamm zu dem Tisch rüber. „Jungs, ich finde es schön, dass ihr so eine Ruhe habt und dass ihr das hier möglich perfekt lösen wollt, aber langsam wird die Zeit knapp! Also welche Zahlen wollt ihr wählen?“, fragte die Elfe genervt.

„Äh… Sechs oder acht…“; murmelte Baku, „Mathematisch ist es gleichwahrscheinlich, aber physikalisch –“

„- Ist mir das egal!“, sagte Hana und griff nach den Würfeln und dem Becher, „Tut doch endlich mal was! Schlimmer kann es kaum noch werden!“, sie packte die Würfel in den Becher, „Wir nehmen die acht!“ Und dann würfelte sie und die Augenzahl zeigten sechs…

Die Magier seufzten: Deshalb wollten wir“, begann sie im Chor.

Die Decke kam immer näher, alle im Raum mussten nun schwimmen.

„Gebt auf!“, kreischte die Stimme, „Nehmt den Tod in Kauf! Es ist die bessere Entscheidung! Gebt auf!“

„Nein, tun wir nicht!“, schrie Hana zurück und würfelte erneut. Zwei…

Die Magier rauften sich die Haare. „Gleich kommt die sieben… Gleich kommt die sieben…“

Doch die Elfe würfelte weiter. Und dann kam die acht endlich.

Sie begann zu jubeln und die Magier starrten sie und die Würfel abwechselnd erstaunt an.

Da begann die Stimme wieder ohrenbetäubend zu schreien: „Nein! Nein, das darf nicht sein!“, sie wurde langsam ruhiger, „Ihr habt gewonnen. Ihr habt euren Geist unter Beweis gestellt. Die Stärke des Geistes und die Logik. Ihr habt gesiegt, ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut.“

Das Wasser floss ab. Begeisterung breitete sich nun in der Gruppe aus, doch dann öffnete sich der Boden unter dem Tisch und riss das Möbelstück mitsamt den drei Personen in die Tiefe.

Schreiend rannte Sarina auf das Loch im Boden zu. „Baku? Baku! Baku, bist du da? Baku?“

Es war eine lange Zeit still, dann antwortete der Magier: „Ja, ich bin hier! Aber… Es ist wirklich dunkel hier unten! Aber es geht uns gut… Ich glaube… Wir sind wohl nicht verletzt!“

„Kommt ihr daraus?“

„Sicher… aber das könnte dauern…“, antwortete Baku deprimiert.

„Was soll das?“, schrie Sarina und sah sich im Raum um, „Wir haben doch gewonnen!“

„Eigentlich“, setzte die fremde Stimme an, „Eigentlich haben sie gewonnen. Ich löse meinen Lohn ein. Ich öffne euch den Weg.“ Am Ende des Raumes öffnete sich eine weitere schwere Steintür. „Aber ich kann nicht riskieren, dass ihr die weiteren Prüfungen auch besteht. Deshalb werden sie hier bleiben.“

„Das ist nicht fair!“, mischte Blair sich ein.

„Dieses Spiel hatte nie den Anspruch fair zu sein. Geht weiter oder kehrt um!“, erklärte die Stimme, „Es ist eure Entscheidung.“

Blair schluckte: „Wir müssen weiter…“, murmelte sie, „Hana, Baku, Kon… Wir kommen zurück…“ Sie sah sich unter den anderen um, die bedrückt nickten.

Auch Sarina stimmte schniefend zu: „Baku, wir kommen zurück, ganz bestimmt…“

„Es ist okay!“, rief Hana.

„Ja, wir wissen, dass ihr weiter müsst!“, stimmte Kon zu.

„Holt das Relikt!“
 

Der zweite Raum war kalt. Eiskalt. Und das unterstützte die bedrückte Stimmung, in der sich die nun dezimierte Gruppe befand. Auch innen war kalt, aber von Innen. Es fühlte sich nicht gut an, die anderen zurückzulassen. Allgemein fühlte sich diese ganze Reise nicht mehr richtig an…

Blair zitterte, als sie in der Mitte des Raumes ankamen. Und mit einem krachen schlug die Tür aus Stein zu.

Sarina zitterte leicht, als sie sah, wie die Tür mit der Wand verschmolz und es kein Zurück gab. Kein Zurück in den Raum, in dem ihr Freund noch gefangen war…

„Willkommen, arme, unglückliche Verrückten“, sagte eine sanfte Stimme, „Ich sehe, ihr wollt eure Körper prüfen um weiter zu kommen. Tut mir leid, aber hier kommt keiner vorbei.“

Obwohl die Motivation gesunken war, holte die kleine Kampf ansagte, sie ein wenig zurück. Jetzt durften sie nicht aufgeben!

„Das werden wir noch sehen!“, sagte Blair bestimmt.

„So, so. Ja, das werden wir. Nur wenn euer Körper stark genug ist, dann wird sich die Tür für euch öffnen“, sagte die Stimme mit einem arroganten Unterton.

„Starke Körper“, Nehr grinste, „Das klingt nach einer guten Aufgabe. Wie sieht die Prüfung aus?“

„Nehr!“, zischte Kei.

„Was denn?“, meinte der Kämpfer grinsend, „Das klingt nach mir, meinst du nicht?“

Kiara betrachtete die Beiden, wie sie ihr Wortgefecht führten und begann zu kichern: „Wenn er so viel aushält, wie er sich mit dir im Disskutieren halten kann, kann da ja gar nichts schief gehen.“

Nehr sah sie an: „Vielen Dank.“

Kei seufzte: „Ich weiß nicht… Ich glaube du bist zu vorschnell…“

„Du machst dir doch wohl keine Sorgen, oder?“, fragte er grinsend.

„Drei von euch werden ihre Kraft unter Beweis stellen und dabei beweisen müssen, dass sie den stärksten Gegner besiegen können den es gibt. Gelingt ihnen das, öffne ich dir Tür für euch. Aber werden sie versagen, was sie werden, dann dürft ihr hier den Tod finden“, erklärte die Stimme.

„Es wird immer schlimmer…“, murmelte Blair.

„Diese Konsequenzen…“, murmelte Sarina.

„Kann das hier noch gut sein?“, fragte Ace skeptisch.

„Ist gut, ich mach’s! Es gibt keinen Feind, den ich nicht besiegen kann!“, sagte Nehr grinsend, „Wer unterstützt mich!“

„Solange es kein Wasser ist, bin ich dabei!“, meinte Loki.

„Ich mach auch mit!“, schloss Chel sich an.

„Na haben wir doch drei!“, lachte der Kämpfer, „Lasst es uns hinter uns bringen!“

„Ich kann euch beruhigen, es gibt kein Wasser. Nur einen größeren Feind. Die Anderen sollen zurück treten, ihr drei bleibt in der Mitte stehen.“

Widerwillig gehorchte die Gruppe.

„Ab jetzt gibt es offiziell kein Zurück mehr! Willkommen im schlimmsten Kampf eures Lebens. Dem Kampf gegen euch selbst“, erklärte die Stimme. Neben jedem der drei Personen tauchten zwei Metallstäbe aus dem Boden auf. „Diese Stäbe stellen die Pole einer Stromquelle da. Über den Boden empfangen sie ihre Spannung. Und ihr dürft Stromkabel sein.“

Verwirrt betrachteten die drei die Stäbe. „Ist das nicht gefährlich?“, fragte Chel besorgt.

„Auf jeden Fall ist es das.“

„Und wie lange?“, fragte Nehr skeptisch.

„Das ist eure Entscheidung“, sagte die Stimme mit einem amüsierten Unterton.

„Unsere? Wie soll das ganze Spiel funktionieren? Willst du uns vorher zu Tode langweilen?“, sagte der Kämpfer ungehalten.

„Oh, der arme Spieler ist ungeduldig. Gut. Gemeinsam müsst ihr den Stromkreis eine Stunde lang halten. Es ist also geschafft, wenn jeder von euch 20 Minuten aushält.“

„Und wenn die ersten zwei nach fünf Minuten abbrechen, muss der letzte 50 Minuten an den Polen hängen“, fasste Loki zusammen.

„Gut kombiniert. Seid ihr bereit?“

„Ist das mit Storm bei euch so wie in meiner Welt? Weil dann… ist das ihr sicherer Tod…“, sagte Blair und kicherte nervös.

Kei seufzte: „Es ist nicht ganz so schlimm… Unsere Körper bestehen aus weniger Wasser als menschliche Körper, deshalb ist es nicht so gefährlich für magische Wesen. 20 Minuten klingt hart an der Grenze, aber länger sollte das nicht sein…“

Blair schluckte.

„Aber das mit den Drachen ist nicht gut“, sagte Kiara besorgt.

„Wieso?“, Blair war leicht erschrocken die sonst immer fröhliche Energiefängerin so zu sehen.

„Drachen sind grundsätzlich eher der Luft zugeneigt… Das bedeutet, der Storm setzt ihren Körpern am meisten zu. Sie können die zwanzig Minuten nicht schaffen…“, flüsterte Kiara.

„Aber…“

„Sag das nicht so dramatisch… Sie werden es schaffen!“, sagte Kei ernst und seufzte.

„Wir beginnen… Jetzt!“, sagte die Stimme laut. Im selben Moment verzogen alle drei „Teilnehmer“ das Gesicht.

„Oh verdammt…“, murmelte Loki.

Chel hustete und Nehr begann zu zittern. Es sah nicht gut aus und mit jeder verstrichenen Minute wurde es schlimmer um die drei Kämpfer. Dass ihr Feind nun sie selbst waren, damit konnte keiner von ihnen umgehen. Der Schmerz wurde immer weniger aushaltbar.

Und tatsächlich taten sie dich Drachen mit der Aufgabe schwerer. Der Strom schlug in ihren Körpern besser an und lies sie die Minuten noch viel länger erscheinen. Die ersten Tränen rannen aus den Augen und die Muskeln begannen immer weiter zu zittern.

„Das ist so schrecklich…“, flüsterte Blair und wendete den Kopf ab, es war schrecklich zu beobachten, wie sich die drei quälten und gleichzeitig zu hoffen, dass sie weiter durchhielten, weil ihr Versagen den Tod von allen anderen bedeuten würde…

„Ihre Energie…“, flüsterte Kei und kniff die Augen zusammen, „Der Storm… transportiert immer mehr ab…“

Kiara legte leicht den Arm um sie.

„Sie müssen aufhören damit…“

Nach fünfzehn Minuten ließ Chel los und stützte sich keuchend auf alle viere. Seine Arme zitterten und Schweiß und Tränen benässten den Boden.

Drei Minuten später ließ auch Loki die Stangen los und sank stöhnend zu Boden.

„Das macht sieben weitere Minuten für dich Kämpfer. Erstaunlich. Drachen halten normalerweise gar nicht so lange durch.“

„Ist gut…“, knurrte Nehr, „Halt den Mund!“ Er biss auf die Unterlippe. Nach wenigen Sekunden lief neben dem Schweiß auch Blut sein Gesicht herab. Der Kämpfer sank auf die Knie, doch seine Hände klammerten sich um die Stangen.

„Nehr!“, schrie Kei.

Grinsend hob der Kämpfer den Kopf und sah sie an: „Kei… Holt euch das Relikt verstanden?“, keuchte er und senkten den Blick wieder.

„Du Idiot…“, flüsterte sie.

Die Zeit tickte und immer mehr Kraft verließ seinen Körper. Er zitterte und keuchte. Der Boden unter ihm wurde nass und dann…

„Du darfst loslassen, Kämpfer. Ich bin beeindruck. Ihr habt die Prüfung des Körpers bestanden“, verkündete die Stimme.

Doch Nehr verharrte in der Position.

„Hey, Kämpfer! Lass die Stangen los!“

Erst nach einigen weiteren Minuten, in denen alle den Atem anhielten, ließ Nehr die Stangen los und sank zu Boden. Sein Gesicht schlug auf den Steinboden, auf dem er regungslos liegen blieb.

„Nehr!“, Kei rannte auf ihn zu. Da erschien ein Käfig um die drei Bewusstlosen. „Was soll das?“, schrie sie und berührte die Gitterstäbe.

„Es ist zu gefährlich, wenn wir eure besten Kämpfer an eurer Seite lassen. Sie müssen hierbleiben.“

„Nein! Das ist alles nicht fair“, der Energiefängerin liefen die Tränen übers Gesicht, „Was ist das für ein Relikt, was muss das Wunderbares sein, wenn wir so viele Leben opfern müssen. Was soll das alles?“

Doch die Stimme antwortete nicht mehr. Sie blibe stumm und öffnete nur die nächste Steintür. Blair, Ace und Kiara kamen vorsichtig zu Kei rüber.

„Du siehst doch… Es ist noch immer Energie in ihnen…“, flüsterte Kiara, „Alles wird wieder gut…“

„Gut?“, Ace schüttelte den Kopf, „Wen trifft es als nächstes? Was ist das für ein Spiel… und was soll das alles?“

Blair schluckte: „Es tut mir so leid…“

„Aber…“, setzte Kiara an.

„Sie hat Recht…“, sagte Kei, „Wir müssen weiter machen! Jetzt dürfen wir nicht aufgeben, sonst war alles umsonst!“

Bedrückt sahen die Anderen sie an.
 

Im dritten Raum war es unglaublich heiß. Es war schon unangenehm und als die Tür zu ging, schauderte es die Gruppe trotz der Hitze, denn sie wussten, was zu tun war.

„Willkommen in der Kammer des Herzens. Um zu bestehen, müsst ihr nur euer Herz behalten…“, begrüßte sie eine weiche Stimme in ruhigem Ton.

„Das klingt…“, murmelte Blair.

„Zu einfach“, sagte Ace leicht wütend.

„Wohl wahr. Fassen wir uns kurz, ich spüre bereits viel Trauer und Verwirrung in euren Herzen. Ich begrüße euch herzlich zur Opferung“, erklärte die Stimme. Es öffnete sich in der Mitte des Raumes ein Loch, das gefüllt war mit Magma… Automatisch wurde es noch heißer.

„Was? Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Blair geschockt, „Da reinspringen!“

„Ich erkläre hier die Regeln. Aber du bist verdammt nah dran. Ich brauche drei Opfer von euch. Dann öffne ich euch den Weg. Direkt vom zum Relikt. Ich hoffe, ihr wisst worauf ihr euch eingelassen habt“, erklärte die Stimme.

„Ein Opfer…“, flüsterte Neya und legte den Arm schützend um Mika.

„Hier ist ein böses Spiel!“, sagte die Fee, „Wir sollten das nicht spielen.“

„Aber wir sind so weit gekommen!“, sagte Kei.

„Irgendwo hört der Spaß auf!“, sagte Proo ernst.

Kiara schüttelte den Kopf: „Ihr wollt aufgeben? Jetzt? Nachdem eure Freunde so viel riskiert haben?“

„Aber opfern…“, murmelte Blair geschockt.

Sarina trat einen Schritt. „Baku war mutig. Wir dürfen hier nicht aufhören…“, sie verzog das Gesicht.

„Aber Sarina…“, setzte Blair an.

Doch die Magierin schüttelte den Kopf und lächelte sie gequält an: „Du darfst eine Sache nicht vergessen. Es geht hier schon viel zu lange um etwas viel wichtigeres, als uns… Es geht um dich.“ Und bevor einer der Gruppe realisieren konnte, was passierte, rannte sie los. Sie rannte und rannte und sprang in die Magma. Mit einem lauten Schrei versank sie in dem roten See.

„Das…“, Mika schluckte und drehte sich weg.

„Oh verdammt…“, Blair schüttelte den Kopf. Proo legte fürsorglich den Arm um sie.

Nur einer brach die Stimmung, denn er begann zu lachen. Es war Aaron.

„Was hast du?“, fragte Ace besorgt.

„Es ist so offensichtlich“, sagte er und betrachtete Blair und Proo, „Behaltet euer Herz, verstanden?“

„Was hast du vor?“, harkte die Wandlerin neben ihm nach.

Sein Freund und Blair sahen ihn erschrocken an.

„Es ist offensichtlich, wer hier nicht mehr reinpasst. Dieses Spiel ist viel zu leicht“, dann drehte er sich zu Ace, „Halt dein Herz fest, in Ordnung? Es dauert nicht lange.“

„Was…“, er unterbrach sie, indem er sie küsste und dann ging er zu Mika, Neya und Raika hinüber. Die Fischmenschin stand unter Schock, seitdem Loki umgekippt war.

„Hallo“, sagte er und sorgte für Verwirrung. Dann griff er nach Raikas Hand. „Ich habe gehört Fischmenschen baden gerne. Komm mit!“

„Was?“, sie wehrte sich.

„Du musst es verstehen. Es geht nicht darum zu opfern, sondern richtig zu opfern. Vertrau mir.“

„Nein.“

„Schade…“, er zog sie zum dem Magmapool.

„Spinnst du?“

Er blickt stehen und drehte sich um. „Siehst du es nicht? Wir können dieses Spiel gewinnen.“

„Du willst mich umbringen…“, flüsterte Raika erschrocken.

„Keiner von uns stirbt, solange keiner von ihnen sein Herz verliert.“

„Wovon redest du bescheuerter Elf?“, fragte sie ihn wütend.

„Schau sie dir an.“

Raika blickte zu den Übrigen und langsam ging ihr ein Licht auf.

„Bereit?“, ohne Vorwarnung zog er sie in das flüssige Magma.

Ace brach in Tränen aus und Proo begann zu schreien. Da stürmte Kiara auf sie zu und packte sie am Arm. „Reiß dich zusammen!“, schrie sie.

„Was? Was redest du da?“, fauchte die Wandlerin.

„Was hat er zu dir gesagt! Du solltest ein Herz festhalten! Es hat es durchschaut! Du musst ihm vertrauen! Wir müssen ihm vertrauen! Wir müssen ihnen allen vertrauen!“, sagte sie laut und rüttelte an dem blonden Mädchen.

„Wie… Wie meinst du das?“

„Sie haben es durchschaut! Vertrau ihnen! Sie haben sich nicht geopfert, weil wir sie ausgewählt haben. Sie haben sich selbst geopfert! Für uns! Jetzt müssen wir ihnen vertrauen!“

Ace schluckte und nickte schwach. „Es ist schwer…“

„Ich weiß…“, sagte Kiara.

Während Ace‘ Tränen trockneten verwandelte sich das Magma in Wasser und die drei Opfer wurden an die Oberfläche getrieben. Alle bei Bewusstsein und gesund.

Erschrocken drehte sich die Gruppe zu ihnen um. Und dann gefror das Wasser und schloss alle drei in sich ein.

„Ihr…“, murmelte die Wandlerin.

„Es hat funktioniert“, seufzte Aaron, „Was für ein Glück…“

„Du bist so ein Verrückter!“, schrie Ace und stürmte auf ihn zu.

„Erstaunlich“, mischte sich nun die mysteriöse Stimme ein, „Ihr habt bestanden. Ihr habt eure Herzen der Prüfung unterzogen und bewiesen, dass sie voller Mut sind und gleichzeitig an ihrem Leben hängen, denn sie sind in eurer Brust geblieben. Ich muss euch nun den Weg zum Relikt öffnen. Doch ich behalte die stärksten Herzen hier bei mir. Ich hoffe, ihr seid noch immer stark genug die richtige Wahl zu treffen…“

Blair schluckte und starrte auf die gespenstisch wirkende, sich öffnende Tür…
 

Und in der nächsten Episode…

Das Relikt. Aber was ist das eigentlich?

Blair: Ein Stein? Ein billiger schwarzer Stein?

Ace: Dafür das alles?

Proo: Enttäuschend…

Eine Enttäuschung oder einfach nur das falsche Objekt in den falschen Händen?

Dimond: Großartig. Ihr habt es habt es gefunden.

Kiara: Der alte Glanz kehrt zurück.

Doch dieser Glanz ist dunkel und kalt. Was passiert mit dem versteckten Relikt?

Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“ …



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  nojiko-sensei
2012-05-03T07:10:08+00:00 03.05.2012 09:10
Sooo...da bin ich endlich mal wieder dazu gekommen, éine weitere Episode zu lesen. Oh man, ich muss erst mal wieder reinkommen mit den ganzen Namen *lach*

Uiuiui die Prüfungen waren ja echt hart. Es ist so ein bisschen Harry-Potter-like, dass die Teilnehmer danach dort bleiben müssen. *grins* Aber das macht es spannend... Besonders schön fand ich die Prüfung mit den Würfeln, *lach* diese Mathematiker habens echt drauf *lach*... Aber mal ehrlich, wie wollten die denn bitte die Würfeldrehung beeinflussen?? *lach*
Auch die Sache mit den Herzen fand ich nicht schlecht, hätte ich Aaron gar nicht zugetraut, dass er so intelligent ist *lach* Aber nein, es passt schön irgendwie zu ihm...
Wohingegen Nehr ja mal wieder richtig den Proll heraus hängen lassen konnte *grins* So gefällt ihm das doch am besten.

Nun jetzt bin ich auf die weiteren Prüfungen gespannt und besonders auf das Artefakt... In der VOrschau klang es ja so, als ob in der 9.Episode immer noch nicht so ganz klar wird, was mit dem Stein denn nun ist... Aber ich werds ja sehn=)

Weiter So!
liebe Grüße

~~noji~~
Von:  Ace-san
2012-02-13T08:55:09+00:00 13.02.2012 09:55
Wow, was für ein Kapitel...
aber eins ist mir nicht ganz klar... warum in der letzten Prüfung ausgerechnet diese drei? Ich meine... vom einen Gesichtspunkt aus passen Sarina und Raika (aufgrund der Erklärung mit Loki) da ja noch rein, aber dann passt Aaron irgendwie nicht? Und wenn ich den Gesichtspunkt ändere, passen Sarina und Raika wieder nich (gut Raika vielleicht noch)... höchst mysteriös... das musst du mir noch mal haarklein erklären Schatz...

So gut, dann sag ich mal noch was zu den anderen Prüfungen... das mit den Würfeln war genial *lach* und das mit dem Strom... erinnert mich an die Simpsonsfolge, wo sie in der japanischen Gameshow sind: Die Blitzrunde *lach*
aber das Nehr mal wieder mehr aushält als der Rest, war ja klar... *Kopf schüttel*
sooo dramatisch...
aber eben einfach vorhersehbar *lach*
also was den Ausgang betrifft...

Tja und Kiara... was soll man dazu sagen... sie is eine echt gute Schauspielerin...

Bin gespannt, was uns dann wohl in der nächsten Folge erwartet... Mach weiter so!!! *knuddel*


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