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Für ein Leben lang - For a Life Time

von

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12. Kapitel - Mit dir an meiner Seite

12. Kapitel - Mit dir an meiner Seite
 

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Musikalische Untermalung zu diesem Kapitel: Stanfour - Bittersweet

http://www.youtube.com/watch?v=Unr-uSk5zo4
 

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Seufzend betrachtete ich den riesigen Stapel Bewerbungsformulare, der sich vor mir auftürmte. Ich hatte den Eindruck, schon zwanzig Seiten geschrieben zu haben und meine Hand begann allmählich zu schmerzen. Alice saß mir gegenüber und schaute mich aufmunternd an.

„Nun zieh doch nicht so ein Gesicht, Bella. Ein bisschen motivierter solltest du schon sein“, sagte sie tadelnd.

„Du hast gut reden. Du musst ja nicht diesen ganzen Stapel durcharbeiten“, protestierte ich und warf ihr einen wehleidigen Blick zu.

„Es ist ja nicht mehr viel, dann hast du es hinter dir“, meinte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

„Hm“, gab ich von mir und sah wieder auf die Formulare. Eine Weile blieb es still und ich hörte nur das Kratzen des Stiftes auf dem Papier.

„Oh!“, rief Alice plötzlich mit ihrer hellen Sopranstimme, „Schau einmal, Bella, du hast eine Zusage aus Tacoma!“

Erstaunt blickte ich sie an und nahm ihr das Papier aus der Hand. In großen dunkelroten Buchstaben stand darauf University of Puget Sound.

„Wieso mache ich das hier eigentlich, wenn ich schon eine Zusage habe? Das ist doch lächerlich“, sagte ich aufgebracht und ließ den Stift fallen.

„Ist es nicht“, warf sie ein. „Charlie und Renée freuen sich bestimmt, wenn du die anderen Formulare auch noch ausfüllst. Schließlich sollst du auch Alternativen haben. Es ist eine wichtige Entscheidung, Bella. Es geht um deine Zukunft“, bemerkte sie ernst.

„Na schön“, sagte ich seufzend. „Das Geld wird vermutlich sowieso nicht reichen, sodass ich mir eine teure Universität nicht leisten kann.“

„Das bezweifle ich“, sagte sie verschmitzt. Ich warf ihr einen ernsten Blick zu, welchen sie ignorierte und sich wieder ans Briefumschläge beschriften machte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich endlich fertig. Alice nahm mir die Formulare aus der Hand, um sie sorgfältig in die Umschläge zu legen.

„Ich werde in Tacoma studieren. Das Geld wird sowieso nicht für Dartmouth reichen“, sagte ich zu ihr, als ich in die Küche stampfte, um das Mittagessen für Charlie und mich vorzubereiten.

„Es ist wegen Jacob, oder? Du willst nicht so weit weg von hier, wegen ihm?“, fragte sie neugierig und lehnte sich an die Anrichte. Einen Moment lang hielt ich inne, dann drehte ich mich zu ihr um. Alice merkte genauso viel wie Charlie, sie kannte mich viel zu gut.

„Ich kann mir einfach nicht vorstellen, so weit weg von ihm zu sein. Ich würde ihn dann fast nie sehen können.“

„Das verstehe ich, Bella. Auch für ihn wäre es sicher nicht leicht. Er würde dich sehr vermissen“, sagte sie und lächelte für einen Moment.
 

Gegen Mittag, als Charlie nach Hause kam, erzählte ich ihm von meinem Vormittag und er beäugte mich argwöhnisch. „Du hast dich also entschieden, wo du studieren willst?“, wollte er von mir wissen und sah mich nachdenklich an.

„Ja, ich denke Tacoma ist gar nicht so schlecht. So könnte ich an den Wochenenden nach Forks kommen. Oder hast du etwas dagegen?“, fragte ich ihn eher beiläufig.

„Nein, nein“, meinte er und fuchtelte mit der Hand. „Ich bin mit allem einverstanden, was du tust“, antwortete er und setzte ein fröhlicheres Gesicht auf.

„Wann holt Jake dich ab?“, wollte er wissen, als wir zusammen den Tisch abräumten.

Ich sah auf die Uhr an der Wand. „In zwei Stunden“, antwortete ich und merkte plötzlich, wie nervös ich war. Ich freute mich auf die zwei Tage mit Jake in Neah Bay. Zwei Tage weit weg von Forks und La Push und all meinen Sorgen und Ängsten. Doch ich musste auch jedes Mal wieder an Edward denken, an seine Sorge, dass mir dort etwas zustoßen könnte. Selbst Alice konnte ihn nicht besänftigen und auch ich hatte es immer wieder versucht, doch ohne Erfolg.

Charlie hatte es erstaunlich gut aufgenommen, als ich ihm erzählte, dass ich zwei Tage weg fahren würde. Er machte sich überhaupt keine Sorgen, was wahrscheinlich daran lag, dass Jake bei mir sein würde. Wenn ich mit Edward weggefahren wäre, hätte er vermutlich ganz anders reagiert.

Edward...

Ich atmete tief durch und versuchte nicht mehr an ihn zu denken. Inzwischen hatte ich mir eine kleine Mauer aufgebaut, hinter der ich ihn sorgfältig versteckt hielt. Ich fragte mich selber immer wieder, wie lange mir das noch gelingen würde.

Nur noch das schmerzende Loch in meiner Brust erinnerte mich hin und wieder an ihn und ich hoffte, dass er es nicht mehr schaffen würde, die Mauer zu durchbrechen.
 

Nachdem ich geduscht hatte, lief ich in mein Zimmer, um meine Tasche zu packen. Auf meinem Bett lag eine eng geschnittene Jeans, eine weiße Bluse, deren Stoff leicht im Licht schimmerte und eine Jacke mit goldenen Knöpfen. Die Jacke hatte fast dasselbe blau wie die Jeans.

„Alice?“ rief ich und sah mich um.

„Ja?“, antwortete sie und betrat mein Zimmer.

„Was ist denn das?“, fragte ich und deutete auf mein Bett.

„Dein neues Outfit“, verkündete sie mit einem strahlenden Lächeln.

„Alice!“, protestierte ich.

„Was denn? Gefällt es dir nicht? Ich wette, es steht dir ausgezeichnet.“

„Das meine ich nicht, aber musst du mir denn unbedingt etwas schenken?“, jammerte ich.

„Probiere es doch erst einmal an, Bella“, sagte sie, hielt mir die Sachen hin und sah mich mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldete.

Als ich mich mit meinem neuen Outfit kritisch im Spiegel betrachtete, flitzte Alice um mich herum und zupfte die Bluse zurecht.

„Du siehst fantastisch aus, Bella“, bemerkte sie.

„Ja, es sieht ganz gut aus“, sagte ich, als ich erneut einen Blick in den Spiegel warf. Mit meinen Gedanken war ich weit, weit weg. Sie waren bei Jacob, dem Menschen, der mir momentan am Wichtigsten war und den ich so sehr liebte, dass ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich hatte nie damit gerechnet, dass meine Gefühle mich so überrumpelten.

„Und dieser penetrante Geruch nach Hund ist auch endlich weg“, stellte Alice wohlgesonnen fest und holte mich zurück in die Gegenwart.

Ich zog die Augenbrauen hoch und seufzte, dann drehte ich mich um und schlang die Arme um sie.

„Danke, Alice. Danke für alles“, flüsterte ich, als ich ihre kühle Umarmung spürte.

„Du brauchst dich nicht zu bedanken, Bella. Du weißt, ich liebe dich wie eine Schwester.“

„Ich dich auch“, sagte ich und sie schenkte mir ein engelsgleiches Lächeln.
 

Eine halbe Stunde später saß ich, meine gepackte Tasche auf dem Schoß, nervös neben Charlie auf dem Sofa. Alice hatte sich bereits von mir verabschiedet. Ich vermutete, dass sie gefahren war, um Jasper dabei zu helfen, Edward zu beruhigen. Ich machte mir Sorgen um ihn, ich wollte nicht, dass er mit der Angst leben musste, mir könnte etwas zustoßen. Wieso vertraute er Jake nicht? Edward wusste genau, dass er nie zulassen würde, dass mir jemand etwas antat.

„Bella?“, fragte Charlie unsicher. „Alles in Ordnung? Du siehst so ängstlich aus.“

Ich schaute ihn an und er legte den Kopf schief. „Ja alles in Ordnung. Ich war nur in... Gedanken“, sagte ich leise vor mich hin und sah zur Tür. Es klopfte und Charlie ging zur Türe und öffnete sie.

Jake lehnte am Türrahmen und grinste. „Hallo Charlie“, begrüßte er meinen Vater.

„Hi Jake.“

Meine Knie wurden weich, als ich meine Tasche nahm und auf ihn zuging. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir tief in die Augen. Ich ließ die Tasche fallen. Meine Knie zitterten. Zaghaft berührten sich unsere Lippen und wieder einmal flatterten die Schmetterlinge in meinem Bauch.

„Bist du bereit?“, fragte Jake, als er sich von mir löste.

„Ja“, flüsterte ich und Jake nahm meine Tasche und ging voran zum Auto.

Charlie folgte uns lachend. „Du hältst sie wohl besser fest, Jake, sonst fällt sie gleich um“, meinte er.

Jake lachte und stellte meine Tasche auf die Rückbank seines Autos, während Charlie mich umarmte.

„Bis bald, Bella. Ich wünsche dir viel Spaß.“

„Danke, Dad. Ich rufe dich an, wenn wir angekommen sind.“

Er winkte uns noch, als ich neben Jake im Auto saß.

„Dass du mir auch gut auf sie aufpasst“, meinte er an Jake gewandt.

„Ich werde sie mit meinem Leben beschützen“, antwortete Jake ernst und sah kurz zu mir.

Charlie lachte wieder. „Das hoffe ich.“

Er ahnte überhaupt nicht, wie ernst Jake das gemeint hatte.
 

Die Fahrt nach Neah Bay dauerte von La Push aus etwa eineinhalb Stunden auf dem Highway 101 in Richtung Norden. Jake erzählte, dass Embry mit seiner Mutter schon früher los gefahren war und wir zusammen mit ihnen bereits morgen Abend zurückfahren würden.

Es war ein sonniger Tag und der Himmel war strahlend blau, nur einzelne kleine weiße Wolken konnte ich vorbei ziehen sehen. Auf halber Strecke kurbelte ich das Fenster herunter und genoss den kühlen Wind auf meiner Haut. Die Straße war kurvig und man konnte fast nur Bäume sehen, doch dann brach plötzlich der Wald auf und ich konnte die Klippen erkennen. Das Meer war indigoblau und die Wasseroberfläche war nahezu ruhig. Fasziniert sah ich aus dem Fenster und konnte mich nicht von dem Anblick des Ozeans lösen.

„Gefällt es dir?“, fragte Jake.

„Es ist wunderschön hier“, sagte ich leise und schloss die Augen.

Als wir nach der langen Fahrt endlich aus dem Auto stiegen, war ich froh, dass ich mir ein wenig die Beine vertreten konnte. Neah Bay war ein kleiner Ort direkt am Meer gelegen mit kleinen Holzhäusern in verschiedenen Farben. Genau wie in La Push stieg mir auch hier der salzige Geruch des Meeres in die Nase.

Jake nahm mich bei der Hand und führte mich lächelnd die Treppe eines kleinen Hauses hinauf. Das Holz der Wände war hell und auf der Fensterbank neben der Türe stand eine Vase mit wilden Blumen. Es erinnerte mich sehr an Emilys Haus.

„Hey Jake. Hi Bella“, begrüßte uns Embry, der in der kleinen Küche stand und seiner Mutter half die Einkäufe einzuräumen.

„Hallo ihr zwei.“ Embrys Mutter winkte uns zu. Sie hatte dieselben Augen wie ihr Sohn, schulterlange schwarze Haare und war ungefähr so groß wie ich. „Ich bin Tiffany“, stellte sie sich vor und gab mir die Hand. „Fühlt euch hier ganz wie zu Hause. Das Haus gehört meiner Schwester. Sie und ihr Mann sind gerade im Urlaub, für uns ist also genug Platz.“

Nachdem Jake unsere Sachen aus dem Auto geholt hatte, zeigte Tiffany uns eines der Gästezimmer. Ich legte meine Sachen in den Schrank aus Kiefernholz, der neben dem Bett stand. Dann rief ich noch kurz bei Charlie an, erzählte ihm wie schön ich es hier fand und beschrieb ihm das Haus und die Natur. Er freute sich, dass es mir hier so gefiel.
 

Nach dem Abendessen verließen Jake und ich das Haus und wie so oft, zog es uns auch hier wieder zum Strand. Jake ließ meine Hand nicht einmal los, als wir am Wasser angekommen waren und dem Rauschen der Wellen lauschten.

„Es ist so schön“, sagte ich seufzend.

„Ich wusste, dass es dir gefällt“, antwortete Jake und lächelte.

„Bist du glücklich?“, fragte er nach einer Weile, als ich unsere Fußspuren im Sand betrachtete.

„Ich bin sehr glücklich, Jake. Wie könnte ich es nicht sein?“.

„Ich weiß, dass du noch oft an ihn denkst und ich weiß, wie schwer dir das gestern gefallen ist...“, sagte er mit energischer Stimme. „Und ich spüre, dass du ihn immer noch liebst“, fügte er hinzu.

Ich seufzte, denn ich hatte geahnt, dass ich meine Gefühle vor Jake nicht verbergen konnte, er kannte mich viel zu gut.

„Jake, du weißt, wie sehr ich dich liebe. Ich brauche dich.“

„Ich weiß“, antwortete er. Dann blieb er plötzlich stehen, nahm meine Hände in seine und zog mich an sich. Gebannt schaute ich in seine braunen Augen. „Ich war immer der Richtige für dich, Bella. Und ich werde es immer sein. Spürst du, wie leicht es mit uns ist?“, sprach er leise und eindringlich, seine Augen leuchteten.

„Wie Atmen“, flüsterte ich so leise, dass man es kaum hörte, doch Jake lächelte.

„Ich wusste immer, wie leicht es sein würde, Jake. Aber ich konnte ihn einfach nicht verlassen. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass du zu mir gehörst, weil ich dich so sehr verletzt habe. Vielleicht habe ich deswegen so dagegen angekämpft. Ich wusste immer, dass ich dich liebe“.

Er löste seine Hand von mir, strich mir sanft über mein Gesicht.

„Und darauf habe ich immer gehofft. Dass du dich irgendwann für mich entscheidest. Ich hätte nie aufgegeben“, sagte er, als sein Blick sanft auf mir ruhte.

„Ich liebe dich, Jake. Ich liebe dich so sehr“, sagte ich, als er mir tief in die Augen sah.

„Und ich liebe dich so sehr, dass es keine Worte gibt mit denen ich meine Liebe zu dir beschreiben könnte“, hauchte er und legte seine Lippen auf meine. Die Schläge meines Herzens überschlugen sich fast, als sich seine warmen Lippen so zärtlich, wie ich sie noch nie gespürt hatte, auf meine legten. Für einen Augenblick löste er seine Lippen von meinen, dann berührte er mit einer Hand die Stelle, an der mein Herz laut schlug. Voller Glück sah er mich an.

„Ich werde immer zu dir gehören, Jake. Wir gehören zusammen. Es ist, als würdest du mein Herz bei dir haben und ich deines. Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“

„Ich lasse dich nie wieder gehen, Bella“, sagte er, als er mich wieder an sich drückte und ich den Kopf auf seine Brust legte.

„Ich werde nie wieder gehen“, wisperte ich und sah zu, wie die Sonne am Horizont die Wasseroberfläche berührte.

„Kann ich dich etwas fragen?“, fragte Jake, so wie wir unseren Spaziergang Hand in Hand fortsetzten.

„Ja“, antwortete ich, als ich das Meer dabei beobachtete, wie es kleine Wellen warf.

„Hast du damals wirklich nicht gewusst, was er war? Ich meine, bevor ich dir die Geschichte erzählt habe“.

Ich wusste sofort, was er meinte und sah zu meinen Füßen.

„Nein, ich habe es nicht gewusst. Ich wusste nur, dass er anders war. Anders als die Menschen, denen ich bisher begegnet war.“

„Wohl wahr“, murmelte Jake und drückte meine Hand. „Er wird immer anders sein als du, Bella. Er wird sich nicht verändern“.

Das wusste ich, nur war Jake immer der Einzige gewesen, der mir die Realität vor Augen geführt hatte. Durch ihn wusste ich, was Edward war, dass er ein Vampir war. Ohne Jake hätte ich es vielleicht nie erfahren.

„Ich würde auch gerne etwas von dir wissen“, sagte ich langsam.

Jake blieb stehen, sah mir ins Gesicht und nickte.

„Du weißt, was ich wissen will, Jake. Du wolltest es mir damals nicht sagen...“.

Er sah mich lange an und als er nicht antwortete, sprach ich weiter.

„Als ich damals zu dir gefahren bin, als ich Seth getroffen habe. Wieso hat er so traurig ausgesehen? Ich bin mir sicher, dass es um dich ging.“

„Das willst du nicht hören“, antwortete er mit leerem Blick.

„Doch, das will ich“, sagte ich bestimmend.

„Ich wollte fliehen, Bella. Ich wollte weglaufen, vor mir selbst. Vor meinem Schmerz. Hast du das denn nicht gemerkt? Vielleicht wäre ich irgendwann damit zurecht gekommen, wenn du ihn geheiratet hättest. Irgendwann. Ich hätte trotzdem weiter gekämpft. Aber ich hätte es nie ertragen, wenn er dir das Leben genommen hätte“.

„Jake“, sagte ich nur. Tränen stiegen mir in die Augen.

„Du hast nie verstanden, dass die Ewigkeit auch etwas anderes bedeuten kann. Ist dir das denn nicht genug, ein langes, glückliches Leben mit mir?“.

„Doch. Das ist mehr als genug und alles, was ich will“, sagte ich, er berührte mein Gesicht, wischte die Tränen weg und ich schlang die Arme um ihn. Seine großen warmen Hände streichelten meinen Rücken.

„Das hoffe ich“, flüsterte er in mein Haar.

„Ein langes, glückliches Leben. Mit dir an meiner Seite“, sagte ich, als die Sonne endgültig am Horizont verschwand.
 

In der Abenddämmerung liefen wir zurück. Die Zeit mit Jake hier war noch viel schöner, als ich je zu träumen gewagt hätte. Ich war erleichtert und glücklich, dass ich ihm nun endlich gesagt hatte, wieso ich mich für ihn entschieden hatte. Wir waren Seelenverwandte, füreinander bestimmt. Dieser Tag war mehr als wichtig für uns. Auch wenn er mir etwas erzählt hatte, womit ich niemals gerechnet hätte. Trotzdem war es gut, dass ich es jetzt wusste. Schließlich hatte der Gedanke daran, die ganze Zeit an mir genagt. Jake würde bei mir bleiben und ich bei ihm und jetzt gab es für ihn keinen Grund mehr zu fliehen.

Jake lächelte und drückte meine Hand, als er mich zum Haus zog. Dahinter verbarg sich ein kleiner Garten und an der rechten Hausseite entdeckte ich einige Rosenbüsche. Jake ließ meine Hand los und lief weiter um das Haus herum in die Richtung, aus der ich einige Stimmen vernahm. Ein Lagerfeuer knisterte leise. Ich kniete mich hin, um an den Rosen zu riechen. Sie hatten einen herrlichen Duft und selbst in der Dämmerung konnte ich ihre wunderschöne rote Farbe erkennen.

„Nein!“, hörte ich plötzlich einen Schrei, der so viel Angst und Verzweiflung in sich trug, dass er mir einen schmerzenden Stich versetzte, nicht zuletzt weil ich wusste, von wem der Schrei kam. Voller Entsetzen sprang ich auf und stach mich dabei an den Dornen der Rosen.



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