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Prison

(ZoxRo, NaxSa)
von

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Reue

3. Sanji Reue

Beißender Gestank schiebt sich in mein Bewusstsein, Gestank nach Schweiß, Urin, Blut und Erbrochenem, dass ich mich ruckartig aufrichte, denn auch ich spüre schon den giftigen Geschmack der Galle in mir emporsteigen. Nur mit Mühe kann ich den Brechreiz unterdrücken, verursacht durch diese ekelhaften Gerüche und ihre Assoziationen, die ich damit verbinde.

Wo sind wir bloß?

Mein Blick gleitet umher, erkenne meine beiden Freunde in der einen Ecke und einen weiteren leblosen Körper in der anderen. Es war also doch kein Traum.

Vor Scham würde ich mir am liebsten die Hände vors Gesicht schlagen, aber meine Fesseln gestatten es nicht. Straff schneiden sich die Handschellen in meine Gelenke, erlauben kaum eine Bewegung. Aber ich habe es ja auch nicht anders verdient.

Doch meine Freunde müssen es ausbaden. Das ist nicht fair!

Seit wann bin ich es, der in unserer Bande für Ärger sorgt? Richtig Ärger, keine Albernheit.

Und warum? Wegen einer Frau! Einer hübschen jungen Frau, die mich um Hilfe bat.

Ich hätte auf Zorro hören sollen. Frauen bringen nur Ärger, wenigstens aber Ärger mit der eigenen Frau zu Hause. Alter Klugscheißer!

Aber recht hatte er.

Dennoch hielt das Ruffy und ihn nicht davon ab mir nachzuschleichen. Wären sie doch nur geblieben wo sie waren oder noch besser zu den anderen auf die Lamb zurückgekehrt, so wären wenigstens sie jetzt in Sicherheit und nicht aufgrund meiner Dummheit Gefangene der Marine.

Himmel stehe uns bei, dass wir das heil überstehen!

Ich höre Schlüssel klappern, Stimmengewirr, ehe die schwere Tür unter dem lauten Quietschen der Scharniere aufgerissen wird. Grelles Licht flutet die Zelle, doch ich blicke mich nicht um, mir ist auch so schon schlecht genug.

„Bringt die drei in die vorbereitete Zelle! Na los!“ höre ich eine männliche Stimme brüllen, ehe drei Männer unsere Zelle betreten. Doch kaum haben sie ein paar Schritte in unsere Nähe gewagt, höre ich Zorro’s tiefes Knurren. Und wie immer verfehlt es nicht seine Wirkung, die Angst ist diesen jungen Kadetten sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben.

„Stellt euch nicht so an! Ihr werdet doch wohl nicht vor so einem Haufen Abschaum Schiss haben oder muss ich euch erst Beine machen?! Wird’s bald?!“

Gezwungenermaßen treten die drei jungen Männer näher, jeder von ihnen sichtlich angespannt ob der bevorstehenden Aufgabe. Und ich kann sie verstehen. Ich möchte auch keinem von uns im Dunkeln begegnen.

Doch schließlich scheint ihre Angst vor ihrem Befehlshaber ihre Angst vor drei gefesselten Piraten zu übersteigen und sie führen uns nach draußen. Raus auf den Platz einer Marinebasis.

Ich kann Gewehre klicken hören, ein Brauch um Gefangene einzuschüchtern und weiß Gott, ich habe Angst!

Zwar war ich noch nie ein Gefangener der Marine, aber ich habe von den Geschichten über die Grausamkeiten im Gefängnis gehört. Verstümmelungen und Peinigungen jeglicher Art. Offiziell natürlich nicht, aber ich kann mich noch gut daran erinnern was ein alter Seebär zu berichten wusste, der einst Gast im Baratie gewesen ist. Ich möchte das nicht erleben!

„Los, beweg dich!“ Grob werde ich vorwärts gestoßen, taumle dabei mehr als zu gehen, Ruffy und Zorro hinterher. Dabei vermeide ich es mich umzusehen, habe auch so schon aus dem Augenwinkel heraus den großen Tannenbaum bemerkt.

Weihnachten. Eigentlich wollte ich zu dieser Zeit mit Nami zusammen sein, ihre Nähe wissen und ein bisschen die Zeit vergessen. Ich vermisse sie so sehr, dass ich Tränen in mir aufsteigen spüren kann. Ich will zu ihr!

Doch meine Gedanken werden jäh unterbrochen als ich gegen jemanden laufe.

Zorro.

Und erst jetzt wird mir bewusst, dass ich nicht der einzige bin, der nicht bei der Frau seines Herzens sein kann. Ich möchte nicht wissen wie es in seinem tiefsten Inneren gerade aussieht. Und es ist meine Schuld! Wie soll ich das je wieder gutmachen? Werde ich überhaupt je die Gelegenheit dazu erhalten?

„Rein da, aber plötzlich!“ Grob werde ich gestoßen, falle zu Boden. Wieder ein Zellenboden, nass und kalt.

Mühsam kämpfe ich mich hoch, was gar nicht so leicht ist, wenn die eigenen Hände gefesselt sind und man sich fühlt als wäre man durch einen Fleischwolf gedreht worden. Aber vermutlich kann ich froh sein, dass ich noch lebe.

Unruhig laufe ich auf und ab, bis ich ein kleines Fenster ausmachen kann. Ich stelle mich genau darunter und beginne hochzuspringen. Pflastersteine. Beim nächsten Sprung kann ich schon mehrere davon erkennen. Noch ein Sprung. Jetzt wäre ich fast gegen die Wand geprallt.

Erneut will ich springen, doch Zorro’s Stimme hält mich davon ab: „Spar dir deine Kräfte, Koch. Sobald sich uns eine Fluchtmöglichkeit bietet müssen wir sie nutzen.“

Ein wenig zornig sehe ich ihn an, besonders als ich merke, dass er die Augen geschlossen hält. Dieser…!

„Was geht‘s dich an?!“ brülle ich in seine Richtung und springe weiter.

„Nichts. Sollte sich die Gelegenheit bieten schnappe ich mir Ruffy und haue ab. Du kannst ja gerne weiter Pflastersteine anstarren.“

„Du…!“ Wütend stürme ich auf ihn zu und blicke voller Verachtung auf ihn runter. Doch gerade als ich ihn beschimpfen will, meine Wut die eigentlich nur mir allein gilt an ihm auslassen, öffnet er die Augen und sieht mich an. Nicht mit seinem Killerblick, nicht mit Verachtung, sondern als mein Freund.

„Wir wissen beide, dass es hier nicht um Pflastersteine geht. Setzt dich hin und lass uns das tun, was wir am besten können.“

„Schlafen?!“ frage ich ihn noch immer ärgerlich, aber längst nicht mehr so wütend.

Er grinst schief aufgrund meiner Bemerkung, ehe er ernst wird und auch dieses diabolische Glitzern in seine Augen zurückkehrt: „Den richtigen Moment abpassen und dann diesen Wichsern gehörig den Arsch aufreißen!“

„Du bist echt ein Psychopath, Zorro.“ murmelt Ruffy neben ihm verschlafen. Die beiden ticken nicht mehr ganz richtig.

Resigniert setze ich mich zu diesen beiden Geisteskranken auf den Boden und versuche ebenfalls ein wenig zu schlafen. Ich frage mich allerdings ernsthaft, was eine Frau wie Robin an diesem Neandertaler findet.

„Das wirst du nie erfahren.“ nuschelt Zorro, dass ich ihn entgeistert ansehe. Kann der Kerl Gedanken lesen?

Doch es erscheint mir sinnlos ihn das zu fragen, ist er doch in der nächsten Sekunde bereits eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  F34rN0D4rkn355
2012-03-18T11:48:29+00:00 18.03.2012 12:48
sooo ich mal wieder^^

in diesem kap sieht man mal, das unser koch nich nur gedanken für die frauenwelt bzw. nur für nami hat... nein er macht sich auch sorgen um seine kumpel... er war od. ist der grund warum sie in diese lage gekommen sind u nun macht er sich vorwürfe (armer kerl)
man erkennt auch, wie wichtig die menschen für ihn in seiner umgebung sind

ich jedenfalls hab mich darüber gefreut (auch wenns ein bissl kurz geworden ist)

mach weiter so meine liebe!
Von:  Luna-san
2012-03-18T03:08:18+00:00 18.03.2012 04:08
super tolle story! ich finds gut, dass du es so schreibst, dass robin und zorro schon zusammen sind und nicht erst zusammenkommen... ist mal eine abwechslung^^ freu mich aufs nächste kapi
bis dann
luna
Von:  fahnm
2012-03-16T21:04:33+00:00 16.03.2012 22:04
Hammer Kapi^^

Von:  xxNico_Robinxx
2012-03-16T10:55:13+00:00 16.03.2012 11:55
Ich fange mal am Besten damit an, dass dieses Kapitel meine Laune heute deutlich angehoben hat - made my day. Das Ende war einfach nur köstlich ... ich hab mich prächtig amüsiert :D

... obwohl es deutlich zu KURZ war!
Ich glaube, mehr brauche ich dazu nicht zu sagen, oder ;D Deshalb wende ich mich auch gleich sofort dem Inhalt zu.

Sanji kennt man ja nicht nur als notorischer Frauenheld, sondern auch als Gentleman. Von daher steht es natürlich außer Frage, dass er einer "hübschen, jungen Frau" zur Hilfe eilt. ABER trotz allem kam mir der Gedanke, dass er eine Affäre mit ihr hat oder hatte. Zwar hat sich der Verdacht nach einem erneuten Lesen des Kapitels etwas gelegt (nachdem ich nicht mehr nur rot sah und Sanji den Hals umdrehen wollte), aber dieser Satz "Dennoch hielt das Ruffy und ihn nicht davon ab mir nachzuschleichen" macht mich stutzig.

Von Ruffy kennt man es eigentlich, dass er Leuten seine Hilfe anbietet, ohne das Für und Wider abzuwägen. Warum dann nicht auch in diesem Fall? Warum hat er der Frau nicht seine Hilfe angeboten?
Und dann Zorro ... er ist von Natur aus misstrauisch, keine Frage. Aber dann diese Aussage "Frauen bringen nur Ärger" ... Hat er vorher schon irgendwie geahnt, dass etwas an der Sache vielleicht faul ist? Das es sich dabei vielleicht um eine Falle handelt? Oder bin ich selber vielleicht zu misstrauisch und interpretiere zu viel in die Sache hinein, und die Warnung war nur dazu gedacht, dass Sanji daran denken soll, dass er bereits eine Freundin hat?

Du siehst also, Fragen über Fragen über Fragen, die du mir hoffentlich im nächsten Kapitel beantworten kannst.

Was die charakterliche Darstellung von Sanji angeht, bin ich allerdings ein bisschen zwiegespalten.
Auf der einen Seite hast du ihn gut getroffen. Er hat Schuldgefühle, da er derjenige ist, der sie erst in diese Situation gebracht hat, und empfindet - was auch gut nachvollziehbar ist - Wut auf sich selbst. Und dieses Gefühl scheint ihn zu erdrücken, weshalb er auch verbal auf die nächstbeste Person losgeht ... in diesem Falle Zorro, wie sollte es auch anders sein.
Ganz ehrlich, wenn ich jetzt wieder an die Unterhaltung der Beiden denke, muss ich wieder anfangen zu lachen :D Für mich persönlich ist es das Schmuckstück dieses Kapitels, denn diese Sticheleien ... Provokationen ... die sind so typisch für die Beiden. Wobei Zorro es scheinbar eher darauf angelegt hat Sanji wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen - was ihm wohl auch gelingt ... oder zumindest für den Moment.

Auf der anderen Seite aber, wie du Sanji beschrieben hast, als sie in eine andere Zelle verlegt werden, da musste ich eher an Lysop denken. Selbstverständlich ist es eine natürliche Reaktion Angst zu haben, wenn man sich in einer Situation befindet, mit der man sich vorher noch nie irgendwie auseinander gesetzt hat. Im Augenblick sieht Sanji eine ungewisse Zukunft vor sich, die eher in die Richtung des Todes weist. Hinzu kommt, dass er an die Erzählungen eines Gastes denken muss, der selbst schon mal einen Gefängnisaufenthalt hinter sich hatte.
Sanjis Gedankengänge empfinde ich daher zwar als normal und natürlich, aber habe ich das Gefühl, dass er sich seiner Angst ergibt anstatt sich ihr zu stellen. Und das ist ein Charakterzug, den ich nicht mit Sanji im Einklang bringen kann.

Aber trotzdem ist mein Faszit für dieses Kapitel mehr als positiv. Trotz der bedrückenden und niedergeschlagenen Stimmung, die du am Anfang so gut aufgebaut und beschrieben hast, ist das Ende einfach nur erheiternd. Es hebt nicht nur die Laune bei den Charakteren, sondern auch beim Leser - und es ist wie der Hoffnungsschimmer am Ende des Horizonts.

So, jetzt habe ich aber lang genug meinen Senf zum Kapitel gegeben :D Jetzt heißt es für mich warten auf das nächste Kapitel.

Lieben Gruß
Miriam


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