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A Moment Of Truth

(Nami & Sanji OS~Drama)
von

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The Reunion


 

A Moment Of Truth

≈The Reunion≈

»Verwechsle nie die Freude am Gefallen mit dem Glück der Liebe!«

Coco Chanel
 

So here we stand in our secret place

Where the sound of the crowd is so far away

You take my hand, and it feels like home

We both understand, it's where we belong
 

»Queen of my heart« by Westlife

Dunkelheit breitete sich in dem kleinen Zimmer aus. Allmählich gewöhnte ich mich an die Schwärze, welche langsam von einer Ecke zur anderen kroch. Es war still, nur ihr leiser Atem drang an meine Ohren. Ihr warmer, weicher Körper lag halb auf mir, nachdem sie ermattet und wohlig seufzend in die Kissen zurückgesunken war.
 

Wir waren allein, einzig unser Arzt, das kleine, kluge Rentier, welches ich nur all zu gern als Notproviant bezeichnete, blieb auf dem Schiff. Ich wusste nicht, wo Chopper herumstreunte, wahrscheinlich hatte auch er es in Betracht gezogen, in seinem Zimmer zu bleiben, nachdem er sich vergewisserte, ob auch alle Medikamente vorrätig waren. Doch um Chopper machte ich mir, egoistischer Weise, weitaus weniger Gedanken, als um das Mädchen neben mir.
 

In einem Anflug von Angst verließ ich die Kombüse, vorhin, und ließ sie allein und in Stille zurück. Ihr Anblick, nach all den Jahren, hatte mich niedergetreckt. Dass wir uns verändert hatten, ein jeder unserer Crew, war so sicher, wie die Sonne im Osten aufging!

Gereifter, stärker und klüger.
 

Ich war mir um die überschwänglichen, emotionalen Anflüge meinerseits bewusst, doch hielt ich mich zurück und betrachtete die Mannschaft schweigend und ruhig.

Unser Kapitän, der tapfer, ehrlich und stark den Zeiten trotzte, hatte wohl einen der größten Verluste in seinem jungen Leben hinnehmen müssen.

Lorenor Zorro hatte Jahre bei jenem Mann verbracht, der ihn einst in seinem Vorhaben, der größte Schwertkämpfer der Welt zu werden, zu mehr anstachelte.

Lysop, Lügenbaron, selbsternannter Vizekapitän und Kanonier, erheiterte uns mit seinen Geschichten, auch wenn ich einen gewissen Ernst in seinem Auftreten zu erkennen glaubte.

Die Archäologin, Nico Robin, hatte sich einer Gruppe Revolutionärer angeschlossen, nachdem diese sie befreit hatten. Dass sie ebenso eine harte Zeit hinter sich hatte, konnte ich nur in ihrem Blick erkennen, der diplomatisch, aber dennoch stark und überlegt, von einem Crewmitglied zum anderen wanderte.

Unser Zimmermann und selbst umgebauter Cyborg Franky, erhielt gewichtige Informationen rund um diesen mysteriösen Doktor Vegapunk und eignete sich mehr Fähigkeiten an.

Das neueste Mitglied unserer Mannschaft, das Skelett Brook, war als Gottheit, wenngleich Satan, verehrt worden und brachte so wohl eine der erheiternsten Geschichten zum Besten. Mit Fidel und Gelächter gelang es ihm, ein kleines Lächeln auf jedes, trübe dreinblickende, Gesicht zu zaubern.

Unser kleines Rentier fand sich auf einer Insel voll Legenden wieder. Besagtes Eiland soll Ursprung der Sage um die Schatzinsel gewesen sein, doch Chopper hatte mehr mit den riesigen Vögeln zu kämpfen, die ebenjene beherrschten.
 

Ich schwieg meine Erläuterungen aus.

Die Blöße, die Erniedrigung, würde ich mir nicht geben, dafür besaß selbst ich zu viel Stolz.

Doch auch unserer Navigatorin schien wenig daran gelegen, von ihren Abenteuern zu berichten. Nur kurz riss sie an, dass sie auf einer Himmelsinsel ihre Talente im Umgang mit Wind und Wetter hatte festigen können, doch mehr war nicht von ihren Lippen gewichen.

Ein kleines Lächeln hier, ein kurzes Kopfnicken da.

Niemand schien ihre innere Anspannung zu bemerken.

Das zittern ihrer Hände, die punktförmigen Flecken an ihrem Hals, das Beben ihrer Lippen.
 

Als die Crew die Kombüse verließ (wofür ich sehr dankbar war), hüllten Ruhe und Stille den Raum ein. Während die anderen das Schiff unter die Lupe nahmen und die Frauen, wie ich annahm, ihre Kajüten aufsuchten, war es Lysop, der als erster sein schwarzes, lockiges Haupt in die Tür steckte und erklärte, dass all das Gehörte zu viel für ihn gewesen sei. Mit einem Rucksack auf dem Buckel verließ er das Schiff.

Ihm folgten Brook, Franky, Zorro, unser Kapitän und nicht zuletzt Robin.

»Sie ist im Bad. Bitte Sanji, auch wenn es dir schwerfallen sollte, lass sie nicht allein!« Mit diesen Worten blickte sich die hochgewachsene Frau noch einmal in der Küche um, ehe sie den Knauf ergriff und die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich schloss.
 

Das Tapsen von nackten Füßen, die auf Holz schlugen, ließ mich von meiner Tätigkeit aufsehen.

Da stand sie.

Die orange-leuchtenden, nun mehr langen Haare, hingen in ihr hübsches Gesicht und der fragende Blick ihrerseits trug umso mehr dazu bei, dass ich, trotz Widerwillens, dem Versprechen an Robin würde Folge leisten müssen!

Wie hätte ich sie bei diesem Anblick allein lassen sollen?!

Sie wirkte so verletzlich, ängstlich und hilfebedürftig.
 

»Sie ist weg. Hat sich ein Zimmer genommen.«, erklärte ich und der fragende Ausdruck in ihren Augen schwand.

»Und die anderen?«, verlangte sie zu wissen und ich berichtete, dass ein jeder das Schiff verlassen und sich ein Zimmer genommen hatte, mit der Ausnahme von unserem Elch. Ein Seufzer verließ meinen Mund und ich machte mich daran, die Schränke auszuwischen, Töpfe und Pfannen von Staub und Schmutz zu befreien. Als ich Nami sagte, dass die Nähe ihnen, der Crew, zu schaffen machte, nahm ihr Gesicht gequälte, aber dennoch mitfühlende Züge an.

Sie fragte, warum ich dann noch hier verweilen würde und mir entfloh eine mehr als träge Ausrede für mein Bleiben an Bord.

Fadenscheinig, einfallslos und dennoch hakte sie nicht nach.

Nami war erschöpft, ihre Augen gerötet, ihre Haut blass, beinahe durchsichtig.

Sie so zu sehen jagte mir kalte Schauer über den Rücken.

Ich wollte nicht, dass es ihr so schlecht erging.
 

Ruhe und Zeit, doch hatten wir von dem einem zu wenig und von dem anderen mehr als zu genug gehabt.

Die Waage des Schicksals war im Ungleichgewicht!
 

Zitternd saß das Mädchen auf der Sitzbank und hing ihren Gedanken nach.

Der Drang, sie in den Arm zu nehmen war groß, doch die Angst, sie dadurch noch mehr zu verwirren, gar zu verletzen, hatte mich mehr und mehr zu einem Entschluss getrieben.

Ich verließ die Kombüse, da ich mir mit nur einem Mittel zu helfen wusste.

Nicht noch einmal würde ich zulassen, dass das Mädchen Krankheit erfuhr, also suchte ich unseren Arzt auf.

Gerade klopfte ich an die Pforte zum Krankenzimmer, als ich das Klicken der Kombüsentür vernahm.

Ein Schreck fuhr mir in die Glieder.

Ich sah nicht, wie sie über die Rasenfläche schritt, deshalb bedeutete ich unserem Arzt, dass mir sein Befinden am Herzen lag.

Eine kleine Notlüge und sobald mir Chopper versicherte, dass es ihm gut ginge, eilte ich die Stufen zur Küche hinauf.

Nichts zu sehen.

Ich wollte nicht, dass Nami das Schiff verließ, schließlich hatte ich doch die Verantwortung für sie und würde zuverlässig die mir übertragene Aufgabe erfüllen.

Meine Suche erwies sich als Fehlschlag, denn ich fand das Mädchen nicht dort, wo ich sie vermutete. Einzig ein Zimmer blieb noch übrig.
 

Meine Fingerknöchel schlugen gegen das Holz und die Sekunden vergingen. Ein Zögern setzte ein und ich war gerade im Begriff, auf den Hacken kehrt zu machen, als sie die Tür mit ängstlichem Blick öffnete.

Wie ich sie anschaute, vermag ich nicht mehr zu sagen, doch ihr Blick war plötzlich von Angst und Schrecken erfüllt.

»Warum bist du weggerannt?« Ihre Frage schwebte in der Luft, ehe sie einen Schritt zurück trat und mich stumm bat, das Zimmer zu betreten.

»Deine Anwesenheit war zu viel für mich«, es dauerte einen Augenblick, ehe die Wahrheit meinen Mund verließ.

Sie verdrehte die Augen, doch mein Blick war fest auf die junge Frau gerichtet.

»Ich war schon dabei, mir auch einen anderen Platz für die Nacht zu suchen, aber dann ...«, begann ich und ließ absichtlich eine gedehnte Pause entstehen. »Ich wollte dich nicht allein lassen, auch wenn ich es wahrscheinlich bereue.«

Hin- und hergerissen war ich zwischen dem Verlangen, sie an mich zu reißen, von mir zu stoßen und auf der Stelle den Raum zu verlassen.

Das Wortgefecht zwischen uns, auf das ich es nicht hatte anlegen wollen, wurde fortgeführt.

Ein Wort ergab das andere, tiefe, verletzte Gefühle und Missverständnisse säumten den Pfad Gesprochenem.

Ich trat auf sie zu, griff nach ihren Handgelenken und schob sie, unbemerkt, durch das Zimmer.

Die Konfrontation mit der Wahrheit war es letztendlich, die mich dazu veranlasste, ihre Hände freizugeben, und den Raum zu verlassen.

»Lass mich nicht allein!«, schrie sie plötzlich und so hielten meine Hände in ihrem Tun, das Metall der Türklinke zu ergreifen, inne.

Ich wandte mich um und vernahm nur ein leises Flüstern, in dem sie mich darum bat, ihr nicht wehzutun.

»Das würde ich niemals«, versichterte ich ihr, überbrückte die Distanz zwischen uns und packte sie.
 

Sie weinte, Tränen liefen über ihr zartes Gesicht.

Ihr Körper wurde von Schluchzern, Seufzern geschüttelt und bebte.

Ich hielt sie fest, ließ sie weinen, schreien.

Mein Kinn ruhte auf ihrem Kopf und der Duft von wohlriechendem Shampoo stieg mir in die Nase.

Langsam setzte ich mich in Bewegung und lotste sie zu dem Bett, von dem ich vermutete, dass es ihres war.
 

...................... ║♥║ ......................
 

Für einen Augenblick, der mir viel zu kurz erschien, schlugen unser beider Herzen im Takt.

Im Gleichklang.

Schwingend, summend, flüsternd.

Wenn ich früher schon geahnt hätte, wie berauschend es sein würde, mit einem Menschen in dieser Art und Weise zusammen zu sein, warum hatte ich dann so viel Zeit mit solch nichtigen Dingen verschwendet?

Was wusste ich schon?

Was man nicht kannte, konnte man nicht missen.
 

Doch, da ich mir nun dem Wesen in meinen Armen bewusst wurde, wollte ich nicht, dass es wieder ging.

Die Wärme, die Güte und dieses Gefühl von Zufriedenheit in meinem Inneren sollte bleiben!

Wie lange schon hatte ich versucht, ihr begreiflich zu machen, wie sehr sie mir am Herzen lag?
 

Hastig haschten ihre langen Finger nach den Knöpfen meines Hemds, während sie es sehr wohl verstand, mit ihren Küssen mein Denkvermögen erheblich zu beeinträchtigen.

Immer wieder fand ihr warmer, weicher Mund den meinen und die wohligen Töne, die aus ihrer Kehle empor stiegen, trieben mich dazu an, ihr weitere berauschende Höhenflüge zu bescheren.
 

Unfähig zu einem klaren Gedanken, außerstande einer Idee den Vortritt zu lassen, ließ ich mich fallen.

Denken war unmöglich, Fühlen jedoch schien unerlässlich!
 

Ihre Finger strichen über meinen nackten Rücken und schienen im selben Augenblick meine Seele zu berühren.

Die Zartheit ihrer Haut, die Weichheit ihrer Lippen und die Leidenschaft, die Ausdruck ihres Feuers war, das in ihrem Inneren loderte.
 

Ich würde sie nicht besitzen können, so sehr ich es auch wollte.

Sie würde durch meine Finger gleiten, dahin schweben und unerreichbar sein.

Ich wusste es, in diesem Moment.

Es schmerzte, doch verdrängte ich die Angst, die mich im selben Augenblick ergriff wie das Gefühl von Glückseligkeit.
 

»Du bist noch genauso hübsch wie früher«, flüsterte ich und erwartete nichts.

Stattdessen schnaubte sie nur und warf mir in grummelndem Ton ein »Spinner« an den Kopf.

»Ich meine es ernst!«, beteuerte ich, rückte zu ihr auf, schlang meinen Arm um ihren Bauch und zog ihren schmalen Rücken an meine Brust.

»Du hast mir gefehlt.«, ich horchte auf, da sie sich einem flüsternden Ton bediente.

»Habe ich das?«, verhindern, dass mir ein Lächeln über das Gesicht huschte, konnte ich nicht.

Nami schwieg und ich begriff, was ihr Verhalten zu bedeuten hatte. Ich drehte sie auf den Rücken und blickte auf sie herunter.

»Ich habe so lange auf dich gewartet«, wisperte ich, strich mit den Fingern über ihr Gesicht und drückte meinen Mund, verlangend, auf ihre Lippen.

Sie bog sich mir, meinen Händen, entgegen, erzitterte bei jeder Berührung und seufzte begierig.
 

Wieder begannen wir dort, wo unser Spiel eine kurze Unterbrechung erfahren hatte.

Wir holten Atem und fuhren mit unserem Vorhaben fort.

Wie oft ich sie hielt, in dieser Nacht, vermag ich nicht mehr zu beschreiben.

Wie oft sie sich an mich drängte, nach mir verlangte und ich es geschehen ließ ...
 

»Es ist gut.«, versichterte ich ihr, fuhr erneut mit meinen Fingern über ihr erhitztes Gesicht und zog sie zu mir heran.

Nami schmiegte ihren warmen Körper an meinen und ich kam nicht umhin sie abermals zu küssen.
 

...................... ║♥║ ......................
 

Wann die übrigen Mitglieder unserer Strohhut-Bande wieder ihre Plätze einnehmen würden, war mir egal!

Ich hatte mein Versprechen Robin gegenüber nicht gebrochen, im Gegenteil!

Ich hatte auf das Mädchen neben mir geachtet, es geschützt und ... geliebt.

Sie war in Sicherheit, doch graute mir mit dem ersten Schrei der Vögel, den ersten Strahlen der Sonne davor, wie Nami das Geschehene sah und nicht zuletzt empfand.

Beschützend legte ich einen Arm um sie, hielt sie fest an mich gedrückt und erschrak, als ich einen murrenden, protestierenden Laut vernahm.

Rehbraune Augen linsten zu mir hoch und die roten Lippen, die einen leicht geschwollenen Eindruck machten, verzogen sich zu einer Schnute.

Die Eskapaden der letzten Stunden wurden deutlicher, je näher ich an ihr herab blickte.

Ihre Mähne war unordentlich, zerwühlt und ich ertappte mich dabei, erneut meine Finger darin verlieren zu wollen. Von ihren Augen ging ein seltsames Schimmern aus und die zarten, vor wenigen Stunden noch leichenblassen Wangen umspielte eine, als gesund anzusehende Röte.

Meine Hand glitt ihren schmalen Rücken hinab und im selben Augenblick verschwand das Gewicht ihres Körpers. Murrend schlängelte und wand sie sich an mir hinauf und presste stürmisch ihren Mund auf meinen. Der energische Druck ihrer Lippen ließ nach, stattdessen küsste sie mich sanft, zart und in einem Anflug erneut aufwallender Gefühle, ging das Zusammentreffen unserer Lippen in ekstatische, elektrisierende Leidenschaft über.

Nami nahm mein Gesicht in ihre Hände, zog sich in einer einzigen Bewegung hoch und platzierte sich rittlings auf mir, ohne jedoch das Treiben unserer mittlerweile ins Spiel gebrachten Zungen zu unterbrechen.

Sie drückte mich sachte in die Kissen zurück und schien sich nicht daran zu stören, dass meine Hände damit begonnen hatten, ihren Körper zu erkunden.

Abrupt löste sie sich von mir, warf den Kopf in den Nacken und stützte sich mit beiden Händen auf meiner Brust ab.

Das lange Haar fiel über ihre schmalen Schultern, als ihr das Kinn auf die Brust sank und sie angespannt Luft zwischen die Zähne einzog.

Ratlos und verwirrt blickte ich zu ihr auf, unschlüssig, was ich falsch gemacht hatte.

»Nami, was ...?«, doch sie verbot mir mit einem gezischten Laut, meine Frage zu vollenden.

Stattdessen hob sie den Kopf und blickte auf mich herunter.

Sie schwieg und ich konnte mir keinen Reim auf ihre Reaktion machen. Eben noch verschlang sie mich beinahe und im nächsten Moment warf sie mir einen Blick zu, den ich nicht zu deuten im Stande war.

»Erzählst du mir, was dir passiert ist?«

War das ihr Ernst?

»Nami ...«, begann ich und hörte, wie verwirrt ich plötzlich klang. »Willst du jetzt allen Ernstes hören, was ...« Mein Satz blieb in der Schwebe, da sie mir erneut diesen seltsamen Blick zu warf und mit angespannter Miene ihr Verlangen unterstrich.

»Erzähl's mir, Sanji!«, forderte sie.

»Was bekomme ich als Gegenleistung?«, fragte ich und schlug einen herausfordernden Ton an.

»Das ist kein Abkommen!«, entkam es ihr knurrend.

»Und warum willst du es dann wissen?«, hakte ich nach.

»Weil es mich interessiert!«, erwiderte Nami und zuckte mit den Schultern.

»Du hättest auch ganz nett fragen können, ohne mich hier festzunageln!«, erklärte ich.

»Ich wollte verhindern, dass du mir ausweichst!«, meinte sie und ihr Blick wurde reumütig.

»Als wenn ich dir ausweichen würde!«, sagte ich entschieden und strich sanft von ihren Hüften, über ihre Arme bis hin zu ihrem Hals. Sanft griff ich in ihren Nacken und zog sie wieder zu mir herunter. Sie ließ sich ohne Gegenwehr oder protestierende Laute küssen.

»Momoiro Island, oder auch die »zweite Fraueninsel«, da war ich.«, erklärte ich ihr, als sie sich von mir löste und mich mit einem bittenden und gleichzeitig durchbohrenden Blick bedachte.

Nami starrte mich verwirrt an, sodass sich eine Falte zwischen ihren Augenbrauen bildete, ehe ihr ein verirrtes »Hä?« entfloh.

»Transen«, erläuterte ich, versuchte es als Nichtigkeit, als unspektakulär hinzustellen und unterstrich meine klägliche Äußerung mit einem knappen Zucken der Schultern. »Aber kochen können die, wirklich!«

Skeptisch sah sie zu mir, als traue sie meinen Worten nicht und müsse abwägen, wie sie angemessen reagieren sollte. Nami verbarg ihren Blick hinter dem fransigen Pony, als sie erneut den Kopf in den Nacken warf. Ihr Körper begann zu beben, ehe sie in lautes Gelächter verfiel.

Im Ausbruch der Erheiterung stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie, immer noch kichernd, fort wischte. »Bitte entschuldige!«, murmelte sie und gackerte weiterhin, sodass auch ich mich gezwungen sah, nicht mehr pardonierend dreinzublicken, sondern meinen Mund ebenfalls zu einem breiten Grinsen zu verziehen.

»Aber sag's keinem. Allen voran nicht diesem Spinatschädel und Säbelrassler!«, bat ich, als sie sich, wie ich hoffte, einigermaßen beruhigt hatte.

Nami schüttelte den Kopf, doch waren ihre Lippen weiterhin zu einem amüsierten Lächeln verzerrt. »Ich verrate es keinem, bis du selbst es irgendwann zur Sprache bringst.«

»Nicht mal Robin?«, hakte ich nach und sah sie prüfend an.

»Nein«, beteuerte sie, »nicht mal Robin. Es bleibt unser Geheimnis!«

Es lag mir auf der Zunge, sie danach zu fragen, ob diese gemeinsame Nacht auch zu einem Geheimnis wurde, doch verbiss ich mir ebenjenes »Problem« zur Sprache zu bringen.

Immer noch kicherte sie, auch, als ich mich aufsetzte und mich an ihren Körper presste. Das Beben ebbte langsam ab, wurde schwächer und nun war Nami es, die ihr Kinn auf mein Haupt sinken ließ und ihre Arme um mich schlang.

»Sag mir nicht, dass das hier nichts war!«, ich wusste nicht, was über mich gekommen war und doch wollte ich, dass sie mir Rede und Antwort stand!

»Nein, sage ich nicht. Denn es hatte mehr Bedeutung für mich, als du dir vorstellen kannst!«, murmelte sie und ich vernahm ein leises Zittern in ihrer Stimme.
 

Take it take it all, take all that I have

I give it all away just to get you back

And fake it fake I´ll take what I can get

Knocking so loud can you hear me yet

Try to stay away but you can´t forget
 

»Never gonna leave this bed« by Maroon 5


 

»Zwei der größten Tyrannen der Erde:

der Zufall und die Zeit.«

Johann Gottfried Herder
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  vakne
2012-08-21T19:45:04+00:00 21.08.2012 21:45
Ich hab den Vorgänger dazu nicht gelesen und weiß deshalb nicht, was genau mit Nami los war, aber trotzdem fand ich es war ein sehr gelungener OS :-)
Dein Schreibstil gefällt mir super und das Ende war auch sehr schön!
glg<33
Von:  Finnyan
2012-02-20T12:07:41+00:00 20.02.2012 13:07
wunderschöne geschichte :3
die verschiedenen emotionen machten die story richtig interessant.

danke, dass du mir bescheid gegeben hast. :)

lg Fiona
Von: abgemeldet
2012-01-02T11:33:15+00:00 02.01.2012 12:33
Meine Liebe~
Was für ein OS
Hach war das schön. Dein Schreibstil wieder, göttlich.
Du hast mal wieder mein Sanji und Nami Herz höher schlagen lassen.
ich weiß gar nicht was ich sagen soll, außer großartig!
Mach immer so weiter.

Frohes neues
Wünscht dir
Hannah
Von:  Wortfetzen
2012-01-02T11:24:34+00:00 02.01.2012 12:24
Liebe Irish! :)
Ich freue mich so sehr, denn das ist genau der würdige Abschluss der Geschichte, den ich mir vorgestellt habe. Sanjis Sichtweise zu erleben war nötig, denn nach dem "ersten" Teil hätte ich nicht erwartet, dass er Nami die gleichen Gefühle entgegenbringt, wie sie ihm.
Wirklich klasse war auch, dass Sanjis Aufenthaltsort die Beklemmung zwischen den beiden gelöst und Nami zu einem richtigen Lachen gebracht hat. Gleichzeitig fand damit deine Geschichte ein schönes Ende. Das Lachen, das leichte Zugeständnis - ohne großen Kitsch waren sie zueinander ehrlich und ich kann mich jetzt der Fantasie hingeben, dass die beiden dadurch zusammen gekommen sind. :)

Danke für die Fortsetzung und danke für das schöne Ende. :)

Liebe Grüße, Tanya :D


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