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Exotic

8.Tür
von

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„Gilbert! Was soll das? Du bist noch nicht einmal ein Land und hast eigentlich nichts zu sagen. Warum also musst du immer anderer Meinung sein und mit mir über alles diskutieren?“
 

„Weil ich awesome bin, deshalb.“

Genervt sah Roderich sein Gegenüber an, konnte man über so ein kindisches Verhalten doch nur den Kopf schütteln. „Kannst du nicht deutsch reden? Warum musst du deine eigene Sprache so verunstalten?“ Doch wie erwartet grinste Gilbert auf die Zurechtweisung nur und sah nicht so aus, als würde ihn das interessieren. „Ich kann in hunderten Sprachen sagen, wie großartig ich bin. Und das wiederum beweist ja nur das ich großartig bin.“

Sofort wollte Roderich den anderen richtig stellen und ihm erklären, was für ein Blödsinn das war, da wurde er von Ludwigs Stimme aufgehalten. „Genug! Wir machen erst mal Pause und dann habt ihr beiden hoffentlich fertig gestritten.“ Roderich nickte nur leicht, würde da doch sicher nicht protestieren, auch wenn das hier ja wohl kaum seine Schuld war. Aber Ludwig widersprach man besser nicht, wenn er in so einer Stimmung war. Und eigentlich hätte er sich auch nicht auf diese dumme Streiterei einlassen dürfen. Das war eigentlich unter seinem Niveau.

Gerade wollte er den Raum verlassen, da schloss Ludwig die Tür vor seiner Nase. „Ich meinte damit natürlich keine Pause für euch. Behebt das Problem endlich. Ein für alle mal!“ Genervt seufzte Roderich, wandte sich von der Tür ab und ging wieder zurück, hielt aber einige Meter Abstand von Gilbert. Dann würde er mal mit dem unzivilisierten Idioten diskutieren. Wenn das überhaupt möglich war.
 

„Also… Was für ein Problem hast du eigentlich mit mir? Die anderen nervst du auch nicht so sehr.“ Gilberts Grinsen verschwand und wenn sich Roderich nicht irrte, dann sah der andere gerade tatsächlich ein wenig unsicher aus. Aber das konnte nicht wirklich sein, oder?

„Von den anderen will ich auch keine Aufmerksamkeit. Anders würdest du mich doch sicher nie beachten.“

„Was soll das denn bitteschön heißen?“

„Ich mag dich, okay? Ich weiß, du hasst mich und deshalb wirst du mich wohl kaum anders beachten, aber naja…“
 

~*~
 

Es war raus… Die Bombe war geplatzt. Endlich hatte es Gilbert geschafft. Wochenlang hatte Ludwig ihn nun damit genervt, dass er seine Gefühle gestehen sollte. Er hatte sie sicher auch mit diesem Hintergedanken hier zurückgelassen. Und nun hatte er es geschafft. So wie sein kleiner Bruder das sah, würde Roderich ihm vielleicht sogar eine Chance geben. Sicher, er hatte gerade gesagt, dass der Österreicher ihn hasste und versuchte sich das auch selbst einzureden, aber die Hoffnung hatte er noch lange nicht aufgegeben. Warum ließ sich Roderich sonst so oft auf diese kindischen Diskussionen ein? Warum war er sonst nach ihrer von Kriegen gefüllten Vergangenheit immer noch bereit mit ihm zu reden und auch mal nett zu sein.
 

„Du bist doch verrückt.“

Schlagartig wurde Gilbert aus seinen Gedanken gerissen und sag Roderich mit einem kessen Grinsen an. Und bestimmt sah er im Moment so viel selbstsicherer aus, als er sich eigentlich fühlte. „Ich bin verrückt. Verrückt nach dir.“ Gott hatte sich das bescheuert angehört. Gehirn an Mund: Erst aufmachen, wenn intelligente Antwort fertig ist.

Aber vielleicht bestand trotzdem noch Hoffnung für ihn. Vielleicht konnte Roderich über sein loses Mundwerk hinweg sehen und sie würden…
 

„Gott, du bist krank! Vollkommen widerwärtig! Verschwinde einfach, okay? Ich kann dein Gesicht wirklich nicht länger ertragen. Du ekelst mich an!“

Gilbert zuckte heftig zusammen und sein Grinsen verschwand sofort. Ohne auch nur ein Wort zu sagen stürmte er aus dem Raum. Er hatte ja mit einem Korb gerechnet, aber das hatte ihn nicht auf diese harten Worte vorbereiten können.
 

Widerlich… Er war widerlich…
 

Ohne nachzudenken rannte Gilbert aus dem Gebäude, hörte erst auf, als er vollkommen außer Atem war. Doch stehen blieb er nicht, sondern wanderte einfach ziellos durch die Straßen.

Er kam in einer Seitenstraße zum stehen und seufzte leise. Dieses dämliche Rumgelaufe machte doch auch keinen Sinn. So würde er nur zeigen, wie sehr ihn das verletzte. Er würde einfach zurückgehen und so tun, als wäre nichts gewesen.
 

„Na, Freak. Was machst du denn in so einer schlechten Gegend ganz alleine?
 

~*~
 

„Weiß irgendjemand wo Gilbert ist?“

Ludwigs Stimme war besorgt und sofort meldete sich Roderichs schlechtes Gewissen. Aber genauso schnell vertrieb er es auch wieder. Gilbert würde nicht wegen irgendetwas so lächerlichem die Konferenz schwänzen. Das musste einen anderen Grund haben. „Ihm war das hier bestimmt zu langweilig und er ist einen trinken gegangen. Er hat schließlich kein Pflichtbewusstsein“, murrte er nur trocken, auch wenn die leiste Stimme in seinem Kopf nicht aufhören wollte ihn zu beschuldigen.
 

~*~
 

Gilbert wich einen Schritt zurück und betrachtete die Gruppe vor sich skeptisch. Sechs Jugendliche. Alle größer und muskulöser als er. Und den Blicken nach zu urteilen, wollte keiner nur nach dem Weg fragen.

„Ich bin gleich hier weg, keine Sorge“ meinte er nur beschwichtigend und sah sich nachdenklich um. Von wo war er noch einmal gekommen?

„Da gibt es nur ein Problem. Du bist hier in unserem Revier. Weißt du, was das bedeutet?“
 

~*~
 

„Ich hoffe ihm passiert nichts“, murmelte Ludwig, während er zum xten Mal Gilberts Nummer wählte. Aber erneut erfolglos. Und so langsam wurde das Stimmchen in Roderichs Kopf immer lauter. Aber noch konnte und würde er es ignorieren.

„Was soll ihm schon passieren. Er ist kein Kind, sondern ein Land. Es ist kein Krieg da draußen. Er ist vollkommen sicher.“

Bestätigungssuchend sah er zu Arthur, doch der schüttelte nur mit einem Seufzen den Kopf. „Leider nicht. Zurzeit verschwinden immer wieder Personen und tauchen nicht mehr auf. Ein einziger von über dreißig wurde gefunden. Da betreiben irgendwelche Leute mitten in London Menschenhandel und verschicken die Opfer dann in andere Länder.“

Roderichs Augen weiteten sich und es fühlte sich an, als würde plötzlich ein Haufen Steine in seinem Bauch liegen. „Aber… Gilbert kann sich sicher wehren…“
 

~*~
 

„Hört zu. Ich will keinen Ärger. Ich wusste nicht, dass das euer Revier ist. Ich verschwinde einfach und alles ist in Ordnung.“ Die Kerle lachten aber nur und kamen auf ihn zu, während er zurückwich. Allerdings ging das nicht lange zu, da aus einer Tür plötzlich noch mehr von diesen Kerlen kamen und ihm den Weg blockierten.
 

„Schnappt ihn!“
 

Gilbert wehrte sich mit Händen und Füßen und verteilte weitaus mehr, als er einsteckte. Aber er wusste genau, dass er das nicht lange durchhalten würde. Kurz ließ er eine Hand in die Jackentasche wandern und wählte die erste Nummer die ihm einfiel. Die Nummer, die er schon tausend Mal gewählt, aber dann doch nie angerufen hatte.

Gerade zog er die Hand wieder aus der Tasche, da hörte er hinter sich ein Klicken und er wusste genau, was das bedeutete. „Sei schön brav und weht dich nicht, dann muss ich dir nicht dein Hirn wegpusten.“ Gilbert fluchte innerlich, rührte sich aber nicht und so wurden ihm die Hände auf den Rücken gebunden und einer der Kerle trat hervor.
 

„Kampfsportler, hm? So viel Ärger wurde uns selten gemacht, aber du bist es sicher wert.“ Grob packte eine Hand sein Kinn und drehte seinen Kopf hin und her. „Du bist hübsch… exotisch. Diese feinen Haare und die leuchtenden Augen. Für so etwas werden einige Leute eine Menge Geld zahlen… Aber erst einmal…“ Die Hand verschwand nur um kurz darauf als Faust in sein Gesicht zu knallen. Ein lauter Schrei kam ihm über die Lippen und die Gruppe lachte amüsiert.
 

~*~
 

Verwirrt – und auch ein wenig erleichtert, auch wenn er das nicht zugeben würde – sah Roderich auf sein Handy. Da blinkte ihm Gilberts Name und dessen Bild entgegen.

„Hey, was treibst du denn? Dein Bruder macht sich sorgen und…“

>Du bist hübsch… exotisch.< Moment. Das war eindeutig nicht Gilberts Stimme. Und dann auch so gedämpft, dass niemand direkt in den Hörer sprechen konnte.

„Stell auf Lautsprecher. Sofort!“, kam es von Ludwig und ohne zu zögern folgte Roderich dem Befehl, sodass die fremde Stimme durch den Raum hallte.

>… leuchtenden Augen. Für so etwas werden einige Leute eine Menge Geld zahlen… Aber erst einmal…< Ein dumpfer Laut war zu hören und dann ein Schrei, der eindeutig von Gilbert kam.
 

„Gilbert!“
 

~*~
 

Ein lauter Schrei war zu hören, aber nicht von Gilbert, sondern aus seiner Tasche. Verdammt. Als er zurück gestolpert war musste er an den Lautsprecher gekommen sein. „Na was haben wir denn da?“ Einer der Kerle durchwühlte Gilberts Taschen und reichte schließlich das Handy an den Kerl weiter, der zugeschlagen hatte und allem Anschein nach der Anführer war. Der warf einen Blick auf das Handy und schüttelte dann den Kopf.

„Das ist aber nicht nett… Gilbert“, meinte er amüsiert und hielt das Handy dann an seinen Mund. „Hallo Roderich. Tut mir leid, aber dein Kumpel kann gerade nicht. Ihm sind wohl die Hände gebunden.“ Lautes Gelächter war zu hören und dann wurde das Handy Gilbert hingehalten. „Noch irgendwelche letzten Worte?“

>Verdamm“ Gilbert! Lasst ihn gehen!<

Gilbert lächelte leicht, als er Roderichs wütende Stimme hörte, hatte sich der andere doch nie für ihn eingesetzt… Aber er wusste jetzt, dass er sich wegen solchen Dingen keine Hoffnungen mehr machen musste. Er war widerlich. Und dennoch… Wenn er den anderen nie wieder sehen würde, dann wollte er es wenigstens einmal richtig gesagt haben.
 

„Ich liebe dich.“

Klappernd fiel das Handy zu Boden und der Anführer grinste. „Eine kleine Schwuchtel? Nein wie niedlich. Ich bin sicher damit können wir den Preis zumindest bei den alten notgeilen Säcken noch erhöhen“, spottete er und sah auf das immer noch laufende Gerät am Boden. „Byebye Roderich-Schätzchen.“ Und damit trat er so fest auf das Handy, dass es in seine Einzelteile zerlegt wurde.
 

~*~
 

>Ich liebe dich.<

Roderichs Atem stockte und beinahe wäre auch sein Handy auf den Boden gefallen. Das konnte nicht sein. Das vorhin war doch nur ein Scherz gewesen. Gilbert konnte ihn nicht wirklich lieben. „Gil…“

>Byebye Roderich-Schätzchen.< Und plötzlich war nur noch tuten zu hören.

Gilbert liebte ihn? In so einer Situation würde man sicher keinen Scherz machen. Aber das bedeutete, dass er Schuld war. Er hatte noch nur so gemeine Sachen gesagt, weil ihn der Scherz so verletzt hatte. Weil er wirklich immer gewollt hatte, dass so etwas passierte und dann spielte Gilbert mit seinen Gefühlen, was er ja nun scheinbar doch nicht getan hatte…

Einige Sekunden war es noch ruhig, dann herrschte pure Hektik. Alle redeten durcheinander, Francis und Antonio rannten aus dem Raum, um Gilbert zu suchen, Arthur verständigte seine Einsatzkräfte, damit sie sofort eine Suchaktion starteten und Ludwig kontaktierte seine Regierung, um noch ein paar seiner Leute für die Suche zu gewinnen.

Roderich blieb einfach stocksteif sitzen, konnte im Moment nur noch an die letzten drei Worte denken.
 

~*~
 

Eine Woche war vergangen und trotz massivem Polizeiaufgebot und intensiver Suche gab es keine Spur von Gilbert. Es war als wäre er vom Erdboden verschwunden. Nur das zertrümmerte Handy und eine leere Geldbörse waren wieder aufgetaucht. Alle hofften, dass Polizei und Geheimdienste Erfolg haben würden. Roderich allerdings nicht. Da nahm er das ganze doch lieber selbst in die Hand.

Es war zwar nicht leicht gewesen, aber mit der Hilfe von Elizavetha waren sie nun in der Londoner Unterwelt als reiches Millionärs Pärchen bekannt, dass für ihr wildes Eheleben immer mal wieder lebendiges Sexspielzeug kaufte. Die ganze Story widerte ihn zwar an, aber er spielte seine Rolle in der Hoffnung so an Gilbert ranzukommen. Ludwig glaubte vielleicht nicht, dass sein ‚Spielchen‘ etwas bringen würde, aber er selbst hoffte noch immer. Und immerhin hatte ihm das Spielchen eine Einladung zu einer Auktion eingebracht, auf der neben diversem Diebesgut auch Menschen verkauft wurden.

Sicher, die Wahrscheinlichkeit, dass Gilbert dort war, war nicht sehr hoch, aber auf jeden Fall hoch genug für ihn um dort hinzugehen.
 

Angespannt betrat Roderich den großen Saal, währen Elizavetha lächelnd an seinem Arm hing, immer schön ihre Rollen spielend.

„Guten Tag Herr Edelstein, Frau Edelstein. Ihre Plätze sind in Reihe G. Hier ist ihre Nummer. Zum bieten einfach hochhalten. Einen erfolgreichen Abend wünsche ich.“

Roderich nickte nur leicht und lief stumm zu seinem Platz. Was wenn Gilbert nicht hier war? Was wenn er schon verkauft worden war? Dann würden sie ihn vielleicht nie wieder sehen.

„Wir werden das schon schaffen. Gib nicht auf“, kam es von Elizavetha und ein Blick in ihr hoffnungsvolles Gesicht reichte, um die düsteren Gedanken für den Moment zu vertreiben.
 

Sie saßen eine geschlagene Stunde da, bis endlich die Versteigerung der Sklaven begann. Eine Reihe junger Männer und Frauen trat auf die kleine Bühne, die vorne im Raum stand. Und in dem Moment verschwanden Roderichs Hoffnungen auf einen Schlag. Unter all den verängstigten Gesichtern war keines zu sehen, dass ihm bekannt vorkam. Und der Moderator dieser Veranstaltung hatte angekündigt, dass alle Sklaven gleichzeitig auf die Bühne geführt wurden, damit man sich vor dem Bieten schon für einen entscheiden konnte.

„Lass uns verschwinden. Das war eine blöde Idee. Er ist nicht hier. Wir sollten…“
 

„Lass mich los, du verdammter scheiß Wixer oder ich beiß dir die Hand ab!“
 

Ruckartig sah Roderich – wie alle anderen Anwesenden – zu der Tür, durch die eben die anderen Sklaven reingebracht worden waren. Und diese Stimme kannte er. „Gilbert“, murmelte Elizavetha neben ihm das, was er sich gerade gedacht hatte.
 

„Nein! Verdammt!“

Ein Schmerzensschrei war zu hören und eilig liefen die beiden Händler durch die Tür.

„Ich bring euch alle um! Hände weg!“

Eine Reihe lauter Flüche war zu hören und plötzlich kam Gilbert aus der Tür gerannt, gefolgt von mehreren stämmigen Kerlen. Seine Hände waren zusammen gekettet und ein Teil seiner Haare blutrot gefärbt, aber trotzdem schaffte er es noch solche Probleme zu machen.

Sofort wollte Roderich aufspringen, doch Elizavetha hielt ihn auf. „Halt dich an den Plan. Ich gehe Ludwig verständigen. Wenn wir einen Fehler machen, wird das Gilbert nur schaden“, flüsterte sie ihm eilig zu und stand dann auf um aus dem Raum zu verschwinden
 

Roderichs Augen waren immer noch stur auf Gilbert gerichtet, der nun umzingelt war und sich hektisch umsah. Und als die Kerle alle gleichzeitig auf ihn zukamen, schaffte er es zwar noch ein paar Tritte und Schläge zu verteilen, bekam dann aber von hinten einen Knüppel an den Kopf und sackte benommen zusammen.

„Ich biete 50.000 für den Albino!“

„100.000!“

„150.000!“

„250.000!“
 

Roderich verzog das Gesicht, war das doch wirklich zu schnell. Elizavetha würde noch ein wenig Zeit brauchen, um Arthur zu benachrichtigen und bis der seine Polizei mobilisiert hatte…
 

„500.000!“

Roderich schluckte nur schwer, während der Preis immer höher wurde. Sobald Gilbert verkauft war, konnte er ganz schnell hier weg sein, wenn der Käufer ging bevor die Polizei kam.

„500.000 zum Ersten. Zum Zweiten. Zum…“
 

„Eine Million!“

Roderichs Arm mit dem Schild war erhoben und er war in dem Moment sicher genauso geschockt, wie einige der Leute hier. Kam sicher nicht oft vor, dass in so großen Schritten geboten wurde.

„1,5 Millionen!“

Grinsend drehte sich ein Kerl ein paar Reihen vor ihm um und sah Roderich herausfordernd an. Der sah aus wie irgendein schmieriger Ölscheich und den beiden Bodyguards neben ihm nach zu urteilen würde er Gilbert problemlos gefangen halten können.

Er musste etwas tun…
 

Langsam wanderte sein Blick zu Gilbert, der immer noch auf dem Boden saß und benommen in seine Richtung starrte. Koste es, was es wolle, er würde Gilbert retten.

„Zehn Millionen!“

Ein Raunen ging durch den Saal und sein Gegenbieter fluchte laut auf. „Zehn Millionen zum ersten, zum zweiten und verkauft an die Nummer 13.“ Sofort stand Roderich auf und lief den Kerlen nach, die Gilbert in einen Nebenraum zogen, während die anderen Sklaven versteigert wurden. „Roddy…“, kam es leise von Gilbert, doch der ignorierte ihn fürs Erste. Keiner durfte wissen, dass er Gilbert kannte.
 

„Herzlichen Glückwunsch Herr Edelstein. Sobald sie uns einen Scheck überreichen gehört das Biest hier ihnen.“ Roderich nickte nur leicht. Er hatte nie vorgehabt, Geld zu bezahlen. Er hatte noch nicht einmal so viel Geld. Sicher, er war ein Land, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er an die Staatskasse durfte. Aber wenn er Gilbert damit retten konnte, dann würde er das tun.

Gerade wollte er unterzeichnen, da waren laute Sirenen zu hören und Panik brach aus. Überall liegen Leute umher, um schnell davon zu kommen und die Händler versuchten ihre Ware zu verstecken. Einer der Kerle packte Gilbert und wollte ihn wegziehen, doch das würde er nicht zulassen. Er packte den Arm des Typen und warf ihn mit einem gekonnten Wurf zu Boden.

„Finger weg! Er gehört mir“, meinte er eiskalt, packte Gilbert nun selbst und zog ihn eilig hinter sich her. „Wir müssen hier verschwinden, hörst du? Kannst du noch rennen?“ Gilbert nickte nur leicht, wurde aber nicht schneller, sondern stolperte nur weiter. Sie mussten hier weg, schnell. Wenn ihnen doch einer der Kerle erwischte, konnte alles aus sein. Denn die hatten sicher so ihre Geheimwege um hier doch noch irgendwie an der Polizei vorbeizukommen. Und jetzt wo er den anderen wieder hatte, würde er ihn so schnell nicht wieder gehen lassen.
 

So schnell es Gilbert zuließ, liefen sie zu einer der Hintertüren und verließen das Gebäude.

„Stehen bleiben und Hände hoch. Sie sind umzingelt!“

Zahlreiche Waffen waren auf Gilbert und Roderich gerichtet. Verdammt. Wie hatten die Typen sie so schnell… Moment… Das waren doch.
 

„Die beiden gehören zu mir. Lasst sie weiter.“

„Jawohl, Mister Kirkland, sir!“

Sofort wurden die Waffen runtergenommen und Arthur führte sie durch die Reihen an Polizisten zu einem der Wagen. „Alles in Ordnung bei euch?“

„Gilbert ist verletzt.“

Arthur betrachtete den Preußen nickte dann und brüllte dann Anweisungen durch die kleine Straße.

Und so saßen sie schon zehn Minuten später in einem Krankenwagen. „Roddy… Bist du das?“ Gilbert sah benommen von der Liege zu ihm hoch und Roderich nickte leicht, nahm dann die Hand des anderen in seine eigene.
 

„Es tut mir leid. Das alles ist nur meine Schuld. Wäre ich nicht so dumm gewesen… Hätte ich nicht so schlimme Sachen gesagt, dann w-“
 

„Schon okay. Du kannst genauso wenig etwas für deine Gefühle, wie ich. Es war dein Recht mich abzuweisen.“
 

„Aber…“
 

„Kein aber. Du konntest nicht wissen, was passiert.“
 

„Aber…“
 

„Nein! Es war meine eigene Schuld, dass…
 

„Ich liebe dich!“
 

…so etwas passieren… Was?“
 

Verwirrt sah ihn Gilbert an und Roderich senkte schuldbewusst den Blick. „Ich dachte, dachte das alles sei ein dummer Scherz und wollte meine Gefühle nicht zeigen. Deshalb habe ich dir wehgetan. Ich verstehe, wenn du mich jetzt hasst…“ Langsam ließ er Gilberts Hand los, doch dessen Griff wurde plötzlich so fest, dass loslassen nicht möglich war.

„Mir ist es egal, was du gesagt und nicht gefühlt hast. Du hättest gerade beinahe deinem Land massig Schulden für mich eingefangen. Du bist gekommen um mich zu retten. Wie könnte ich dich da hassen… Also lass uns das ganze einfach vergessen und von vorne anfangen, ja?“

Als Roderich nickte, grinste Gilbert zufrieden und schloss erschöpft die Augen.
 

„Ich liebe dich Roderich Edelstein. Dich und all deine Macken.“

„Ich liebe dich auch.“
 


 

~*~

~*~
 

Fertig =D

Ob die Preise realistisch sind? Keine Ahnung. Konnte da nich wirklich was rausfinden.

Die Anzahl der Sprachen am Anfang ist übrigens mit hilfe von Wikipedia entstanden, was da sagt, es gibt über 6000 aktiv gesprochene Sprachen. Da wird Gilbert das sicher in einigen hinbekommen. Heißt ja nicht, dass er die wirklich spricht ;D
 

Und immer noch eine schöne Vorweihnachtszeit euch allen und danke für die vielen Kommentare. Zum beantworten komme ich derzeit allerdings leider nicht so sehr :(



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xulina
2011-12-08T15:43:42+00:00 08.12.2011 16:43
OMG!
Das war ja mal ein Klassischens Pairrig in einem doch recht exotischen Kontext. ._.
Bei der Überschrift und dem Pair hab ich eigentlich ziemlich gestotzt weil so exotisch ist das ja eigentlich nicht. XD
Aber es war echt unglaublich.
Das Ende zwar etwas schnulzig für meinen Geschmack, aber der Rest richtig awesome. *w*


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