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Collection II

Kurzgeschichten
von

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A Song to say Goodbye

Und hier haben wir schon das erste Kapitel ^^

Viel Spaß beim Lesen ^^
 

3. Dezember 2011
 

A Song to say Goodbye
 

Und wieder ist so ein Abend, an dem ich zu Hause sitze und nicht begreifen kann, was passiert ist. Immer wieder grüble ich darüber nach, wieso das geschehen musste. Wieso hast du mich alleine gelassen?

Ich wusste, dass es dir schlecht geht. Schon so lange hattest du immer wieder die gleichen Gedanken. Aber nie wollte ich es wahrhaben. Ich wollte einfach nicht begreifen, dass ich nicht genug Grund für dich war, im Leben zu verweilen.
 

Immer wieder kreisten deine Gedanken nur um das eine Thema. Du wolltest nur noch eins. Nicht mehr leben. So oft habe ich dich angefleht nicht davon zu sprechen. Ich wollte es einfach nicht hören. Und eines Tages hast du tatsächlich aufgehört davon zu reden. Von einer Minute auf die andere war das Thema nicht mehr existent. Das hat mich so unglaublich glücklich gemacht. Ich war erleichtert, dass dein Leben doch wieder einen Sinn zu haben schien.
 

Hätte ich gewusst, dass dein Schweigen, dein Ende bedeutet, hätte ich dich angefleht mit mir darüber zu sprechen.
 

Zum wiederholten Mal ziehe ich die Klinge über meinen Arm. Aber ich spüre keinen Schmerz. Da ist nichts, nur Leere. Diese unendliche Leere, die du hinterlassen hast.

Umi hat mich schon ganz schön oft zusammen geschissen. Er ist der Einzige, der weiß, wie es unter meinen Klamotten aussieht. Er meinte, wenn es so weitergeht, schleppt er mich zu einem Therapeuten. Aber was soll das schon nützen? Der bringt dich auch nicht wieder zurück.
 

Wie war es eigentlich für dich, als du gegangen bist? Hattest du Schmerzen, oder Angst? Warst du vielleicht sogar erleichtert? Warst du froh, dass du endlich alles hinter dir hast?

Ich weiß es nicht. Ich werde es auch nie erfahren. Du hast mir nichts hinterlassen. Kein Brief, keine Erklärung, durch die ich deine Entscheidung vielleicht verstehen könnte.
 

Umi hat mir geraten, dass ich einen Song für dich schreiben soll. Damit ich mich von dir verabschieden kann und über dich hinweg komme. Eigentlich ist das ja auch eine gute Idee. Aber je mehr Worte ich aufs Papier bringe, umso schwerer fällt es mir, dich gehen zu lassen.
 

Schon gefühlte 1000 Mal hab ich das Papier vor mir zerknüllt und dann wieder von vorne begonnen. Egal, was ich auch schreibe, ich habe das Gefühl, es kann dir nicht gerecht werden. Nichts ist gut genug für dich.

Manchmal weiß ich auch nicht, wie das zustande gekommen ist, was da steht. Als hätte ich es in Trance geschrieben. Doch in solchen Momenten steht da immer nur ein Wort. Warum?
 

Doch dann kommt mir auf einmal eine Idee. Ich fange an zu schreiben und höre nicht mehr auf, bis der Text vollkommen fertig ist. Ich lese ihn mir am Ende noch einmal durch und nicke leicht. Ja, das ist es.

Genau achte ich darauf, dass nicht durch Zufall ein Tropfen Blut auf das Papier gekommen ist. Die anderen sollen nicht wissen, dass es mir wieder so schlecht ging. Vor allem Umi darf es nicht wissen. Er hat in den letzten Tagen schon genug mit mir durchgemacht.
 

Ich lege das Blatt Papier beiseite und erhebe mich schwerfällig von meinem Stuhl. Mit einem Lappen wische ich das Blut von meinem Schreibtisch und verbinde dann meinen Arm. Wie jeden Abend sehe ich mir dein Bild an, welches immer noch neben meinem Bett steht. Dann lösche ich das Licht und schließe meine Augen. Jedes Mal wünsche ich mir, dass ich am nächsten Morgen erwache und du einfach wieder neben mir liegst. Du hast im Schlaf immer so niedlich ausgesehen.

Tränen laufen mir langsam über das Gesicht. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal ohne sie eingeschlafen bin.
 

Bereits zwei Tage später ist der Song fast fertig. Ich habe keine Ruhe gegeben, bis die anderen weitergemacht haben, auch wenn sie keine Lust mehr hatten. Alles ist schon im Kasten. Es muss nur noch zurechtgeschnitten werden.

Als alle weg sind, mache ich mich daran den Song zu beenden. Er muss unbedingt heute Nacht noch fertig werden. Ich halte es einfach nicht länger aus.
 

Als ich fertig bin, höre ich mir das Ergebnis genau an. Alles muss perfekt sein. Mit Weniger würde ich mich nicht zufrieden geben.

Ich nehme hier und da noch ein paar Korrekturen vor, dann nicke ich. Er ist perfekt, genau wie du es warst.

Ich lade die Datei auf eine CD und stecke sie dann in einen Umschlag. Dann setze ich mich an den Tisch und beginne zu schreiben.
 

Am nächsten Morgen machte Umi sich schon früh auf den Weg zum Studio. Er hatte sich denken können, dass Tomo geblieben war, um ihre Arbeit zu beenden. Der Schwarzhaarige wusste genau, wie viel dem Jüngeren dieses Lied bedeutete.
 

Wie erwartet, öffnete sich die Tür sofort, als der die Klinke betätigte. Er betrat den Raum und sah zu Tomo. Dieser drehte sich sofort erschrocken zu ihm um. „Nein! Du bist zu früh!“, sagte Tomo fast entsetzt und sah den Leader an.

Der Ältere schloss die Tür hinter sich. „Tomo, es ist doch nicht schlimm, wenn er noch nicht…“ Weiter kam der Schwarzhaarige nicht, denn der Sänger hielt eine Waffe auf ihn gerichtet. „Es sollte nicht so sein! Du solltest das nicht mit ansehen müssen!“, presste er hervor.
 

Umi hob leicht seine Hände. Sein Herz hämmerte ihm bis in den Hals. „Tomo, lass den Quatsch. Nimm die Waffe runter. Was soll denn das?“, wollte er entsetzt wissen. Langsam hob er einen Fuß, doch der Jüngere schrie ihn sofort wieder an. „Komm nicht näher! Bleib da, wo du bist.“ Tränen liefen Tomo über die Wangen. Er zitterte stark.
 

Der Sänger nahm den Umschlag vom Tisch und hielt ihn Umi entgegen. „Nimm das!“, forderte er und drückte dem Älteren den Umschlag in die Hand. Dann ging er wieder ein paar Schritte zurück. „Versprich mir, dass er bald veröffentlicht wird.“, nuschelte der Jüngere noch leise. Als Umi daraufhin nickte, lächelte er kurz leicht. Aber dann steckte er sich die Pistole in den Mund.
 

„Tomo!“, schrie der Schwarzhaarige noch, doch schon in diesem Moment konnte er einen lauten Knall hören. Er wich entsetzt zurück und landete erst unsanft an der Wand hinter sich und dann auf dem Boden. Seine Augen waren schreckensgeweitet und er zitterte stark am ganzen Körper. Er konnte es einfach nicht fassen, was sich da eben vor seinen Augen abgespielt hatte.
 

So schnell es ging hievte er sich wieder auf seine Beine, als er Stimmen im Flur wahrnahm. Der Schwarzhaarige verließ den Raum und drängte die anderen zurück. „Nicht reingehen!“, war alles, was er sagte.
 

Die anderen sahen ihn verwirrt an und Yuh deutete auf seine Stirn. „Umi, du…blutest?“, war alles, was der Blonde heraus bekam. „Was?“, fragte Umi verwirrt nach und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Entsetzt und mit zittriger Hand wischte er das Blut sofort an seiner Hose ab. Das musste von Tomo sein.
 

So gut es ging, erklärte Umi den anderen, was geschehen war. Auch sie waren natürlich schwer betroffen. „Das hat er mir noch gegeben.“, sagte Umi leise und hielt den Umschlag nach oben. Gemeinsam sahen sie hinein. In ihm befanden sich die CD und ein Brief. „Lies du ihn vor.“, nuschelte Tohya leise und sah den Schwarzhaarigen an. Umi nickte leicht. Er faltete das Papier auseinander und begann zu lesen.
 

Wenn ihr das lest, werde ich schon nicht mehr bei euch sein. Es tut mir unendlich leid. Ich weiß, was ich euch damit antue, aber ich konnte einfach nicht anders. Das Einzige, an das ich noch denken kann, ist wieder bei Taku zu sein. Das ist schrecklich egoistisch von mir, aber es schmerzt so sehr jeden Tag ohne ihn begehen zu müssen.

Dennoch will ich euch nicht ganz im Ungewissen lassen. Ich will euch die quälenden Fragen ersparen, die mich jeden Tag aufs Neue verzweifeln lassen.
 

Als ich Taku damals fand, konnte ich es einfach nicht begreifen. Ich verstand nicht, was es zu bedeuten hatte, als seine leeren Augen mich anstarrten. Es war doch alles gut gewesen. Er hatte doch keinen Grund gehabt von mir zu gehen. Und er hatte doch auch schon ewig nicht mehr davon gesprochen, dass er nicht mehr leben wollte.
 

Ich begriff das alles erst, als ich seine kalten Lippen mit meinen berührte. Er war so schrecklich kalt! Dieses Gefühl habe ich bis heute nicht vergessen. Es ist immer noch so existent, dass ich denke, ich küsse ihn jeden Morgen aufs Neue. Auf seine kalten Lippen…
 

Ich kann das Alles einfach nicht mehr ertragen. Ich will nicht mehr, dass das alles ist, was ich noch empfinden kann. Diese Kälte und dieser unendliche Schmerz, der tief in meinem Herzen sitzt.
 

Ich hoffe, dass ihr mir irgendwann verzeihen könnt. Ihr wart, neben Taku, die wunderbasten Menschen, die mir je begegnet sind. Und ich danke euch, dass ihr mir geholfen habt, diesen letzten Song zu beenden.
 

Damit endeten die Zeilen, die Tomo seinen Bandkollegen hinterlassen hatte. Umi ließ den Brief langsam sinken. „Du bist zu früh. Das hat er gesagt, als ich reinkam.“, nuschelte der Schwarzhaarige leise und sank zu Boden. „Trotzdem, konnte ich es nicht verhindern.“

Yuh ließ sich neben den Gitarristen sinken und nahm ihn in den Arm. „Keiner von uns, hätte es verhindern können.“, murmelte er.
 

Eine Woche später, war der Song auf ihrer neuen Single mit veröffentlicht worden. Ihrer letzten Single, die es je geben sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  yuura
2011-12-04T21:14:16+00:00 04.12.2011 22:14
*schnief*
du bist so gemein >.<
jetzt kann ich nachher wieder nicht schlafen ...>.>

nein scherz^^"
ich finde die geschichte echt schön geschrieben auch wenn sie total traurig ist
ich kenne den text zwar noch nicht von nightparade aber ich denke ich werde ihn mir mal zu gute führen^^"
vielleicht bist du ja schneller als ich und kannst ihn mir anders als gerade über youtube geben^^"
aber wie schon gesagt die geschichte ist echt schön geschrieben und ich denke für umi wird es mitunter noch am schwierigsten sein alles zu verarbeiten
mögen sie in frieden ruhen
bzw taku möge das...vielleicht sieht man ihn ja einies tages wieder zumindest wenn man an das leben danach glaubt...
vielen dank für die schöne geschichte
yuura ^^
Von:  Gedankenchaotin
2011-12-04T18:28:05+00:00 04.12.2011 19:28
Irgendwo kann ich Tomo schon verstehen, dass er so gehandelt hat.~
Und für Umi muss es auch schwer sein, dass er es nicht verhindern konnte, aber Tomo hat so auf seine Weise Abschied genommen, auch wenn er Taku nun gefolgt ist. ~

Wirklich.. schön geschrieben.

Gedankenchaotin


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