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Der sechste Sinn

von

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Das Buch

Sasukes Sicht
 

Naruto so dicht bei mir im Arm zu halten, war ein sehr aufregendes Gefühl. Ich konnte mich nicht auf das Fernsehprogramm konzentrieren, weil mein Körper auf seinen reagierte, das ärgerte mich, ich wusste, Naruto wollte noch nicht weitergehen. Oder? Ich schielte zu ihm rüber, er sah auf den Boden. Also hatte er es bemerkt, natürlich hatte er das. Allerdings machte er keine Anstalten mir entgegen zu kommen. Um mich abzulenken, dachte ich an die Gruppe, zu der Naruto wollte. Ehrlich gesagt, ich stand der Sache skeptisch gegenüber, auch wenn sie ihm von Jiraya empfohlen worden war.
 

„Naruto, ist es okay für dich, wenn ich dich zu dieser Gruppe begleite? Ich meine, ich habe auch viel zu lernen über Geister, auch wenn ich sie nicht sehen kann. Es würde mich schon interessieren mit was…“ „Für Leuten ich dort zusammen komme“, vervollständigte Naruto meinen Satz. Eigentlich hatte ich das nicht sagen wollen, aber das war der Grund, ja. „Kannst du auch Gedanken lesen?“ fragte ich ihn daher. Er lachte. „Nein“. Ja, er lachte tatsächlich. Nicht so wie sonst, es klang unbeschwert, so wie ich es mir vorgestellt hatte, als ich die Bilder von ihm von früher sah.
 

Welcher Mann konnte da schon widerstehen? Ich zog ihn an mich, und küsste ihn. Er erwiderte meinen Kuss, und öffnete die Lippen, so dass ich meine Zunge in seinen Mund schieben konnte, um seine zu schmecken und zu liebkosen. Meine Hand wanderte unter sein Shirt und erkundete seinen Rücken, meine Fingerspitzen suchten nach seinen empfindlichen Punkten und fanden sie, ich beugte mich noch enger über ihn, und meine Hand wanderte nach unten, als sie von Naruto plötzlich festgehalten wurde. Bis hierhin und nicht weiter, hieß das wohl. Ich ließ meine Hand noch dort, und hoffte, er würde sie vielleicht doch loslassen, aber leider tat er das nicht.
 

Also ließ ich sie zurück zu seinem Rücken wandern, unten am Rücken neben seiner Wirbelsäule hatte er zwei kleine Dellen, die empfindlich waren, wenn man sanft dagegen drückte. Er stöhnte kurz auf, aber drückte mich dann mit der andern Hand, die auf meinem Oberarm lag zurück. So schwer es mir fiel, ich musste es akzeptieren. Ich lockerte meinen Griff und küsste ihn nochmal intensiv bevor ich mich ein wenig zurückzog. Wir atmeten beide schwer, und auch Narutos Körper reagierte. Trotzdem war ihm das wohl zu schnell.
 

Da konnte man nichts machen, ich lehnte meine Stirn gegen seine und flüsterte: „Ich liebe dich“. Ich hatte meine Augen zwar geschlossen, aber ich konnte spüren, dass er mich ansah und wie er seinen Kopf ein wenig senkte. Ob er wohl schon einmal eine Freundin gehabt hatte? Ich hätte es zu gerne gewusst, aber fragen wollte ich in dieser Situation nicht. Es ging mich nichts an und klang nach Eifersucht. Lieber Kushina fragen, dachte ich mir. Meine Hand hob sich und legte sich auf seine Wange, das halblange blonde Haar kitzelte mich. Wie soll man sich da beruhigen, am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt. Vielleicht merkte er das, denn er drückte mich jetzt weg. „Ich…ich kann nicht sagen, das ich dich liebe, ich mag dich“. Er sah schuldbewusst aus.
 

Ich wollte schon sagen, dass ich „Ich liebe dich“ nicht gesagt hätte, um zu hören „Ich liebe dich auch“, sondern weil ich ihm meine Gefühle sagen wollte, aber ich merkte noch bevor ich den Mund aufmachte, dass das nicht stimmte. Für einen Moment war ich enttäuscht, aber ich wusste, wenn ich nur Geduld hatte, würde ich es hören. Also sah ich ihm direkt in Augen. „Das ist okay, ich weiß du brauchst Zeit“. Naruto lächelte wieder. Wenn ich sonst nichts wusste, eines wusste ich sicher, er merkte es sofort, wenn man ihn belog. Und wäre ich immer noch enttäuscht gewesen, dann hätte ich eben das sagen müssen, bei Naruto war die Wahrheit, egal welche, besser als jede Lüge.
 

Im Gegensatz zu manch anderen Leuten, die lieber der Lüge glaubten. Keine Ahnung warum ich ausgerechnet jetzt an Sebastian denken musste. „Woran denkst du?“ wurde ich prompt gefragt. Ich schüttelte den Kopf. Darüber wollte ich nicht reden, nicht mit Naruto und schon gar nicht in solch einem Augenblick. Und trotzdem „Naruto, du wirst nicht in fünf Tagen kommen und mir gratulieren, oder?“ „Hä, wozu, hast du etwa Geburtstag?“ „Nein, nein ich habe nicht Geburtstag“. „Was gibt es zu feiern in fünf Tagen?“ „Unsere einwöchige Beziehung“, sagte ich zögerlich.
 

Naruto schaute mich verblüfft an. Dann fing er an zu lachen. Innerlich seufzte ich erleichtert auf. Aber es tat immer noch weh. Dabei hatte ich es solange erfolgreich verdrängt. Vielleicht sollte ich mich damit auseinandersetzen, mit allem was passiert war, und dann damit abschließen, das nichts unser gemeinsames Glück stören würde, oder irgendwie im Wege sein würde. „Und woran denkst du jetzt?“ wurde ich prompt gefragt. „Ich dachte, vielleicht sollte ich eine Art Therapie machen“, antwortete ich. Zu meiner Überraschung fragte er dieses Mal nicht nach, er sah mich an, als würde er wissen, was ich meine.
 

Ich atmete nochmal tief durch, und sagte dann: „Was auch passiert, lass uns auf jeden Fall immer ehrlich miteinander sein“. Er nickte zustimmend. „Was auch passiert“. „Gut, dann – es wäre besser, wenn du heute in deinem Bett schläfst, ist das in Ordnung?“ Er grinste mich schelmisch an. „Ich wäre lieber bei dir, in deiner Nähe. Geht es auch wenn ich auf der Couch schlafe?“ Jetzt musste ich auch grinsen. „Nein, ich werde auf der Couch schlafen“.
 

Entgegen seiner eigentlichen Absicht begleitete mich Naruto zu dem Haus in dem das Verbrechen geschah. Ich spürte nichts, aber Naruto war wirklich sehr sensitiv. Er zitterte am ganzen Körper. Zuerst dachte ich, aus Angst, aber er sagte, es sei die Kälte. Ich konzentrierte mich auf die Temperatur, fühlte aber nichts. „Vielleicht wartest du doch lieber im Wagen“, schlug ich vor. Naruto marschierte ohne mir eine Antwort zu geben, zielstrebig die Treppe hinauf und betrat ein Zimmer. „Hier ist es passiert“, sagte er. Das Haus stand zum Verkauf, und war renoviert, aber bei genauem Hinsehen, entdeckte ich dunklere Stellen auf dem Holzboden. Ich deutete darauf. „Das Blut“. „Ja“.
 

Plötzlich hob Naruto den Kopf und streckte seine Nase in die Luft. „Er war auch etwas verletzt“, sagte er. „Hat sie das gesagt, ist sie hier?“ „Im Moment nicht, nein, aber sie kommt immer wieder her“. Immer noch seiner Nase folgend, verließ er den Raum, und führte mich zu einem Bad. Vor dem Waschbecken blieb er stehen. Ich fürchtete schon, sie würde wieder im Spiegel erscheinen, aber anscheinend war sie tatsächlich nicht hier, denn Naruto drehte sich um. Er lief den Korridor entlang, und sah nach oben. Ich folgte seinem Blick und sah ein kleines Quadrat an der Decke. „Wahrscheinlich der Eingang zum Dachboden“, vermutete ich. Naruto nickte nur.
 

Ich sah mich um und entdeckte einen Stuhl, den ich heranholte. Obwohl ich nicht gerade klein war, hatte ich dennoch Mühe, auf dem Stuhl stehend die Luke zu öffnen. Es war eine simple Platte, nicht mal befestigt. Ich schob sie zur Seite, und zog mich hoch. Naruto war inzwischen auch auf den Stuhl geklettert, und streckte die Arme nach mir aus. Vielleicht war es nur Einbildung, aber er klapperte mittlerweile sogar mit den Zähnen, bedeutete das, dass es hier noch kälter wurde?
 

Ich half ihm hoch, einen Moment blieben wir auf den Knien und verschnauften, dann stand Naruto auf, und lief im Kreis. Er hatte fast zwei Runden gedreht durch den Raum, als er ruckartig stehen blieb und auf einen Punkt an der Wand sah. Ich ging hin. Wie in der Schule klopfte ich die Wand ab. Kein hohles Geräusch, aber der Putz bröckelte ab. Ich nahm ihn in die Hand. Das war nur Sand und Wasser. Kein Zement.

Also überprüfte ich die Wand daneben, die war korrekt. Naruto hatte währenddessen auf dem Boden nach Werkzeug gesucht und kam mit einem Löffel an. Ich nahm ihn und stocherte solange in den Fugen, bis ich den Stein rausnehmen konnte.
 

Ich versuchte reinzusehen, aber der Raum war sehr dunkel und ich musste meine Taschenlampe zu Hilfe nehmen. Da ich keinen Durchsuchungsbefehl hatte, wollte ich auch kein Licht anmachen. Etwas rotes, ledernes war zu sehen. Ich machte weiter und löste noch vier Steine. Dann konnte ich es rausholen. Es war ein Buch. „Lass uns schnell verschwinden“, rief Naruto leicht panisch. Ich sah auf, und erschrak. Seine Lippen waren schon ganz blau angelaufen, die Haut blass. Also packte ich das Buch schnell unter meine Jacke, und wir machten das wir wieder nach Hause kamen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akio21
2011-12-25T22:45:49+00:00 25.12.2011 23:45
Danke
jaaa, es dauert nicht mehr lang, so viel verrat ich dir schon mal^^

lg
Von:  Penelo89
2011-12-25T20:12:40+00:00 25.12.2011 21:12
HM das geht ja echt schnell mit den Kapiteln :-)
Hab leider zu spät gesehen, dass es weiter geht...
Finde die Story bis jetzt echt spannen und toll geschrieben (ist echt gut gelungen)^^
Finde es auch klasse, dass sich unsere Turteltäubchen langsam aneinander tasten XDDD
Mach weiter so! Ich finde deine FF echt klasse!!!!


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