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vampire knight end of honour

ehre endet- wo rache beginnt
von

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Rache 1: das wiedererwachen als Bestie...

„ Glaubst du an Gott?“, hatte mich eine Freundin gefragt.

Ich hatte keine passende Antwort gehabt.

Wie sollte ich an etwas glauben für dessen Existenz es keinerlei Beweise gab?

Ich war weder gläubig noch abergläubig.

Doch Heute glaube ich!

Ich glaube an Wesen der Finsternis und ich glaube an Gott.

Und ich hasse ihn!

Ich hasse ihn wegen des blutigen Schicksals das er mit aufbürdete.
 

Es war ein kalter Herbstabend gewesen.

Die Sonne wurde langsam aber sicher von dem nahenden Dunkel der Nacht verschlungen

Einzelne bunte Blätter verloren ihre restliche Farbe und fielen braun und farblos zu Boden.

Der Winter war nicht mehr weit.

Vor einigen Minuten hatte ich mich von meiner Freundin verabschiedet.

Jun war ein lebhaftes Mädchen gewesen.

Viele Partys, eine freundliche Familie und ein Freund nach dem anderen.

Ich war vor unserer Haustür angekommen.

Das kleine Haus hatte von Wind und Wetter allmählich eine beige Farbe angenommen.

Der kleine Vorgarten sah verwahrlost aus obwohl ich am Vortag erst das Unkraut gejätet hatte.

Die eins schönen dunkelroten Rosen waren verwelkt und keiner hatte sich um sie gekümmert.

Wenn ich die zeit finden würde, würde ich mich um sie kümmern.

Vielleicht am nächsten Tag.

Ein kurzer Blick auf den Display meines Handys verriet mir, dass ich pünktlich war.

Ich lies den Schlüssel in das Schloss gleiten und es sprang mit einem leisen Geräusch zurück.

Knarrend schob ich die Türe auf.

Ich wusste dass lediglich meine Mutter du meine Schwester im Hause waren.

Der weiche Teppich gab unter meinen Füßen nach als ich leise das Wohnzimmer betrat.

Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen und nahm meinen Mantel von meinen Schultern.

Es war dunkel.

Ich erkannte nur leicht die Umrisse unserer Möbel.

Ein unangenehm drückender, metallischer Geruch erreichte meine Nase.

„ Bin da!“

Ich wartete auf eine Antwort , die ich nicht bekam.

Leise tastete ich mit meinen vor Kälte taub gewordenen Fingerspitzen nach dem Lichtschalter.

Als ich ihn ertastet hatte und betätigte, glitt mir der Mantel aus den Fingern und fiel fast geräuschlos zu Boden.

Meine Beine waren wie angewachsen als ich den Anblick der sich mir bot realisierte.

Blut...

Der weiche Teppich nahm das schöne, dunkle Rot langsam in sich auf.

Er nahm die selbe Farbe an wie die Rosen vor unserem Haus die ich so liebte.

In Mitten des Blutes lag die leblose Leiche einer Frau.

Ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten ins Leere.

Ihr Körper über und über beschmutzt mit ihrem eigenen Blut.

Ihre Lippen waren bereits leicht blau und ihre Haut sah weiß und kalt aus.

Der Glanz ihrer Haare der noch immer anhielt sah unwirklich aus, noch so lebendig.

Ihre Gelenke waren unnatürlich verdreht.

Meine Mutter war tot.

Ich bemerkte im Augenwinkel eine Bewegung.

Rasch drehte ich mich in die Richtung aus der sie kam.

Ein Junger Mann und meine Schwester.

Sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben. Als er mich bemerkte sank sie leblos zu Boden.

Mit ihren zarten zehn Jahren war dieser Tot grausam und viel zu früh gewesen.

Blanke Panik lies meine Gelenke einfrieren und mein Körper erstarrte.

Ich sah auf die Leiche meiner Schwester.

Weinen konnte ich noch nicht, da mein Gehirn das noch nicht verkraftete.

Mein einziger Gedanke: Furcht.

Nein...

... blanke Panik!

Der Fremde leckte sich über die blutbeschmierten Lippen.

Er war groß und schlank.

Der schwarze Mantel unterstrich seine finstere Aura.

Sein längliches Kastanienbraunes Haar schmiegte sich in zarten Wellen an seinen Nacken.

Seine Augen glühten in einem absurden rot Ton.

In langsamen, quälenden Schritten schlich er auf mich zu.

Noch immer unfähig mich zu Bewegen stand ich einfach da und wartete auf mein Schicksal.

Sollte das, das Ende sein?

Hatte ich die ganzen Jahre umsonst gekämpft?

Der Fremde Packte mich an den Schultern und musterte mich gefährlich.

Er war schön...

Perfekt...

... ohne Makel...

Unmenschlich!

„ Du wirst mir helfen SIE zu beschützen!“

Seine Stimme war angenehm tief.

Er leckte sich abermals über die Lippen.

Ich erkannte dolchförmige Fangzähne.

Er beugte sich herab an meinen Hals und versenkte sie unbarmherzig in meiner Haut.

Schmerz...

Gott??

Glaube ich an Gott?

Wenn es ihn gäbe, warum ließe er dann so etwas zu?

Langsam wartete ich auf meinen Tot.

Wenn ich zu ihm kommen sollte werde ich ihn meinen Hass spüren lassen.

Und wenn ich in die Hölle käme...

Ich werde ihn hassen!

Mein Blutloser Körper wurde allmählich von einer unangenehmen Kälte durchzogen und immer schwächer.

Meine Lippen wurden trocken und meine Lieder schwer.

Ich werde mich für mein Leben rächen...

... das Leben, das ich nie wirklich leben konnte.

Langsam fügte ich mich meinem Schicksal und schloss die schweren Lieder.

Und bevor ich doch noch irgendwie gerettet wurde, wurde ich von einer kalten Finsternis verschlungen.
 

Rache 1: das wiedererwachen als Bestie...
 

Ein höllisches Brennen in meiner Kehle.

Die Augenlieder so schwer, als würde eine unbekannte Macht mich daran hindern sie zu öffnen.

Obwohl mein Körper von einer schrecklichen Kälte durchschüttelt wurde, war mir angenehm warm und ich lag bequem.

Ich hörte wie in der Nähe Wasser plätscherte und spürte danach angenehme Kälte auf meiner Stirn.

Die Kopfschmerzen waren höllisch doch die Kälte vertrieb sie allmählich.

Mühsam versuchte ich die Augen zu öffnen.

Ich blickte in ein hellviolettes Augenpaar das über mich gebeugt war.

„ Du bist wach?“

Er hatte eine angenehm tiefe Stimme, die sich wohltuend an mein Ohr schmiegte.

Der junge Mann setzte sich auf.

Meine Kehle war ausgetrocknet, in meiner linken Körperseite spürte ich einen stechenden Schmerz und mein Kopf fühlte sich an als drohe er zu explodieren.

„ Wo... ...“

Mehr bekam ich nicht über die trockenen und aufgesprungenen Lippen da mich ein Hustenanfall überraschte.

Meine Kehle brannte inzwischen und ich war ausgetrocknet.

Der Junge half mir beim hinsetzen und stütze mich am Rücken.

Er reichte mir ein Glas mit Wasser, das ich dankend annahm.

Das Wasser war kalt und breitete sich wohltuend in meiner Kehle aus.

Als ich es geleert hatte reichte ich es ihm und bedankte mich mit einem zaghaften Nicken.

Seine Hand lag noch immer sicher auf meinem Rücken um mich zu stützen.

Ich vernahm einen Angenehmen Geruch und wusste nicht woher er kam.

Es war weder Parfum noch sonst irgendetwas ähnliches.

Es roch angenehm.

Vielleicht nach einen Strand eines dunklen Meeres der von der Nacht verschlungen wurde.

Der Fremde legte mich wieder ins Bett und Beugte sich über mich.

Der Geruch kam von ihm.

Unauffällig sog ich seinen Duft ein.

Er hatte silbernes Haar, das auf eine freche Länge gewachsen war.

Ich wollte mich aufsetzen um nachzusehen wo ich war.

Verschätzte mich aber doch an meiner eigenen Kraft und schwankte.

Der Junge fing mich im letzten Moment und ich fand mich an seiner Brust wieder.

Er trug sein Hemd sehr locker, was den Ansatz seiner Muskulösen Brust freisetzte.

Dieser Duft...

Was war das...

Vorsichtig legte er mich wieder ins Bett.

„ Ruh dich noch aus!“

Ich nickte...

Ich spürte wie er mir einen Verband, der an meinem Hals war abmachte.

Was war passiert?

Mit geschickten Händen legte er mir einen frischen an.

Er war gekonnt in dem was er tat.

Seine Fingerspitzen waren warm und ich schloss die erschöpften Augen.

Im Halbschlaf spürte ich noch wie er mir übers Haar strich und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.
 

***
 

Das Mädchen hatte die Augen wieder geschlossen.

Ich strich ihr übers Haar, so wie SIE es immer bei mir getan hatte.

Das Mädchen und ich hatten ein ähnliches Schicksal.

Wir beide waren zu etwas geworden was wir nicht wollten.

Sie roch angenehm.

Anders als SIE.

SIE roch nach den Strahlen der Sonne.

Während das Mädchen eher nach einer sternenklaren Nacht und dem schimmern des Mondes roch.

Morgen würden wir ihr die Bilder zeigen...

Der Rektor hatte sie gestern hergebracht und SEIN Geruch haftete an ihr.

Ihre Kleider waren bedeckt mit Blut und sie war dem Tot nahe.

Hätte ER es gewollt hätte er ihrem Leben ein Ende bereitet.

Sie war jung.

Vielleicht so alt wie SIE.

SIE war gerade ein paar Wochen weg.

Das Mädchen das vor mir lag hatte den selben direkten Blick wie SIE.

Aber wenn ich IHR weder begegne...

Von allein lies ich meinen Daumen über den Lauf der Bloody Rose gleiten, die neben mir lag.

... Yuki...
 

***
 

Brennende Kehle, schlaffer Körper...

Ich hob die Lieder.

Es ging erstaunlich leichter als zuvor.

Ich war allein.

Langsam setzte ich mich auf und erkundete die Gegend.

Es war ein kleiner Raum mit einem Bett.

Ich sah an mir herab und erkannte, dass ich lediglich ein viel zu großes Hemd trug, das gerade das Nötigste verdeckte.

Wo war ich hier hin geraten?!

Ich schlang mir die Decke vor die Brust und versuchte meine Puls zu beruhigen.

Als ich dann schließlich eine gefühlte Ewigkeit da saß entdeckte ich einen kleinen Spiegel.

Leise erhob ich mich und trat auf ihn zu.

Mein Gesicht war bleich und meine schwarzen Haare hatten ihren bläulichen Glanz verloren.

Das Strahlen meiner ebenfalls blauen Augen war nicht mehr zu sehen.

Ich bemerkte schließlich einen Verband, der säuberlich um meinen Hals gebunden worden war.

Eine Verletzung?

Ich erschrak zu Tode als es plötzlich an der Türe klopfte und ein junger Mann eintrat.

Erleichtert, dass es kein anderer – ein pedofiler alter Sack zum Beispiel – war lies ich mich zu Boden sinken.

„Junge... Hast du mich erschreckt! Wo bin ich hier eigentlich gelandet?! Halbnackt wach ich da irgendwo in der Pampa in ´nem fremden Bett auf...“

Verdutzt musterte er mich.

Ich musste zugeben er sah umwerfend aus.

Er war groß und schlank. Unter seinem Hemd konnte man einige Muskeln erahnen.

Er hatte lange Beine und schöne violett glänzende Augen.

Sein längliches Silbergraues Haar glänzte und passte sich seinen Kopfbewegungen an.

„ Alles in Ordnung?“

Seine Stimme...

Traumhaft klar und tief.

Er beugte sich zu mir herab und reichte mir seine Hand.

Schöne, lange Finger mit gepflegten Nägeln.

Ich nahm sie an und er half mir auf.

Ich taumelte und lehnte mich an seinen Oberkörper.

Dieser Duft...

Moment...

Duft....

Ich kannte ihn.

Ich hatte ihn schon einmal gesehen.

Heute Nacht.

Er hatte meinen Verband gewechselt.

Meine Hände schnellten an meinen Hals.

Genau...

Blut...

Viel Blut...

Die Leichen geliebter Menschen..

Geliebt...?

Ich kann es nicht sagen...

Aber diesen Tot hatte keiner verdient.

„Ich erinnere mich...“

Fragend spürte ich seinen Blick auf mir.

Dieser Mann, mit dem braunen Haaren.

Dieses glühende Rot seiner Pupillen.

Dolchförmige Fangzähne zwischen seinen schöngeschwungenen Lippen.

Schmerz...

Als ich das Bild meines Angreifers vor Augen hatte fing mein Herz unnatürlich an zu schlagen.

Ein unangenehmer Durst trocknete meine Kehle aus.

Kraftlos lies ich mich gegen den Körper des silberhaarigen sinken.

Er hob mich mit Leichtigkeit auf seine Arme und setzte mich auf das Bett.

Er nahm mir den Verband ab und als er die Haut meines Halses begutachtete weiteten sich seine Pupillen.

Er legte den Verband zur Seite.

„ Fühlst du dich fit genug um mit dem Rektor zu sprechen?“

Ehhhhhh......?

Was für ein Rektor?

Wer war er?

Wo war ich?

Als er meine offensichtliche Überforderung sah fügte er hinzu: „ Er wird dir alles erklären...“

Schwach nickte ich.

Der Fremde erhob sich und ich folgte ihm.

„ Wer bis....“

Meine Stimme brach am Ende des Satzes unangenehm. Ich endete in einem Hustenanfall.

Sanft legte er eine Hand auf meinen Rucken.

„ Mein Name ist Zero.“

Ich nickte.

Er führte mich durch ein großes Gebäude.

Eine Schule?

So leer?

Es waren ja Ferien...

Es war eine schöne Schule.

Ein großes Grundstück...

„ Wir sind da...“ Der Junge der sich als Zero vorgestellt hatte klopfte an eine Türe über der das Wort >Rektorat< prangte.

„ Herein.“

Eine freundliche Männerstimme empfing uns.

„ Ahh... Kiryu kun... sie ist wach.“

Kiryu kun?

Also hieß er Zero Kiryu?

„ Guten Abend. Setz dich bitte.“

Der Mann deutete auf einen Stuhl der ihm gegenüber stand.

Ich nickte und nahm platz.

Der >Rektor< hatte sein blondes Haar im Nacken zu einem Zopf gebunden.

Hinter seinen Brillengläsern blickten mich zwei warmherzige braune Augen an.

„ Weißt du wo du bist?“

Ich schüttelte den Kopf.

„ Du befindest dich an der Cross Academy. Das ist ein Internat. Vor kurzen hatten wir zwei verschiedene Gänge. Eine Day und eine Night Class. Das bedeutete so viel wie, dass diese Schule vor kurzem auch von Vampiren besucht wurde...“

„ Va...Va... Wollen sie mich etwa für dumm verkaufen?“

Ich suchte bei diesem Zero eine Antwort doch dieser hatte seinen Blick an die Wand gepinnt.

„ Du wurdest von einem Vampir angefallen... Hier...“

Der Mann reichte mir einen Stapel mit Bildern.

Auf dem obersten die Leiche meiner Mutter.

Der Glanz ihrer Haare war nun entgültig verschwunden.

Auf dem nächsten Bild meine Schwester.

Auf dem danach erkannte ich meinen Onkel und meine Tante in einem roten Meer...

Auf jedem Bild waren angehörige von mir abgebildet.

Jun...

Meine Freundin...

Ihre Gelenke unnatürlich verbogen.

Sie lag in ihrem eigenen Blut.

Tränen schlichen sich in meine Augen.

Meiner Mutter ihr Freund...

Mein Vater...

Großeltern...

Das letzte Bild...

Ich war darauf zu sehen.

Mein Hals über und über bedeckt mit meinem Blut.

Meine Kleider getränkt in Rot.

Diese Bilder hatten alle eine Gemeinsamkeit.

Kleine Bissspuren im Hals oder Handgelenk.

Die Bilder glitten aus meiner Hand.

Tränen benetzten meine Wangen.

Stille Trauer?

Wut?

„ Du hast als einzige überlebt... Aber dieser Vampir war eines hohen Ranges... Ich werde dir das alles ein ander Mal erklären aber wichtig ist... Deine Degenerierung...“

„ Was?“ Ich schluchzte.

Nein ich weinte.

Schon wieder...

Ich wollte nie vor anderen weinen.

„ Du bist nun kein Mensch mehr. Deine Wunde am Hals ist der Beweis.“

Ich strich mit den Fingern über meinen Hals.

Nichts.

Kein Blut...

Keine Kruste...

„Du wirst hier Unterschlupf finden. Ich habe bereits alle Formalitäten erledigt. Kiryu kun wird dir alles erklären, wenn du dafür bereit bist.“

Vampire?

Blut?

Degenerierung?

Mein Kopf hämmerte und ich verstand nichts.

Dieser Zero beugte sich zu mir herab und half mir auf die Beine.

„ Na komm...“
 

***
 

Sie weinte noch immer still vor sich hin.

Sie rührte sich keinen Zentimeter.

Ich schlang sie auf meine Arme.

Ich verstand sie nur zu gut.

Ihr grausames Schicksal.

Ich nickte dem Rektor zum Abschied kurz zu.

Dann verschwand ich mit ihr.

„...ya...“

Ein leises Flüstern drang an mein Ohr.

„ Was...?“

Ich beugte mich tiefer um sie zu verstehen.

„ Ich... ich bin... Sa..ya...“

Saya...

Ihre Augen fielen zu und ihr schluchzen wurde leiser.

Sie schlief.

Ein Reinblüter...

Wieder einer...

ER?

Sie hatte die letzte Nacht leicht nach IHM gerochen.

ER hatte doch SIE.

Kaname Kuran...

Was wollte er von ihr?

Oder war ER es schließlich gar nicht?

Fragen über fragen und nur sie kannte die Antwort.

Doch sie ist zu schwach.

Sie musste sich erst mal an ihr nahendes Schicksal gewöhnen.

Nein...

Gewöhnen konnte man sich nie daran...

Es war immer ein Leben nahe des Abgrundes.

Ich führte sie wieder in ihr Zimmer und legte sie behutsam in das Bett.

Sie war meinem Schicksal so nahe.

Vielleicht war das der Grund dafür dass ich mich um sie kümmern wollte.

Das und ihr.... Duft.

Hunger.

Wie lange war es her seit ich das letzt mal von Yuki...

Sayas Duft...

Ich beugte mich herab und saugte diesen Duft ein.

Automatisch glitt meine Zunge über meine ausgetrockneten Lippen.

Dieser Geruch...

Mein Lippen schlichen über ihren schmalen Hals.

Sie wimmerte... und schluchzte leise.

Ich spürte auf einmal wie ihre Arme mich umrangen.

Sie zog mich zu sich und wimmerte erneut.

„Saya?“

Sie schlief.

Ich fügte mich und realisierte dass, das Menschliche in mir langsam aber sicher immer weniger wurde.

Sie schlief.

Sie weinte.

Sie krallte sich an mich und suchte menschliche Wärme.

Aber konnte ich ihr das noch geben?
 

***
 

Ein traumloser und doch unruhiger Schlaf.

Wärme...

Ein Geruch...

Ein einmaliger Duft...

Langsam hob ich die Lieder.

Ganz nah...

Ich spürte seinen Atem sogar auf meiner Haut.

Warum war er hier?

Meine Arme waren um ihn geschlungen.

Ich kannte ihn doch gar nicht.

Und doch...

Seine Hand, die unschlüssig auf meiner Taille ruhte...

Er hatte schöne lange Wimpern und der Schwung seiner Lippen war weich.

Auch wenn ich ihn nicht kannte, irgendwas in mir wusste: Ich kann ihm vertrauen.

Ich legte meinen kopf näher an ihn.

Vampire...

Meine Familie...

Verwirrung in meinem Kopf.

Das einzige was ich wusste war: es gab Vampire- ich glaubte an sie.

Und Gott den Herr, unser Vater...

Ich werde ihn verdammen!

Ihn hassen und verfluchen...

Ein Duft...

Sein Duft...

Als ich nach oben schaute sah ich seinen weißen Hals.

Jede seiner Blutadern konnte ich darunter erkennen.

Warum konnte ich auf einmal so genau sehen wie das Blut sich fort bewegte?

Ich nahm seinen langsamen Herzschlag war.

Seinen ruhigen Atem...

Eine unsichtbare Macht fesselte meinen Blick an seinen Hals.

Hunger?

... nein...

Durst...

Ein Brennen in der Kehle.

Meine Fingerspitzen schlichen sich leise an seinen Hals und tasteten seinen Puls.

Wärme...

Durst...

Langsam richtete ich mich auf.

Gebannt von einem animalischen Trieb.

Ehe ich mich versah saß ich auf seiner Taille.

Auf der Taille eines fremden.

„ hmmm.... Sa..ya?...“

Er war wach.

Verdutzt blickte er zu mir auf.

Ich beugte mich zu ihm herab.

An seiner Halsbeuge war der Geruch am intensivsten.

Meine Lippen glitten über seine Haut und meine Zunge ergründete ebenfalls seinen Hals.

Ein leises Wimmern verlies seine Kehle als meine Reißzähne über seine Haut streiften...

Moment...

Reißzähne?

Erschrocken wich ich zurück, gerade rechtzeitig denn er wollte mich gerade von sich stoßen.

„ Was...?“

Mehr bekam ich nicht über die Lippen.

Ich drückte meine Hände vor meinen Mund.

Meine Sinne waren geschärft und mein Herz raste.

Ich wollte gerade...

Mein Hals...

Die Stelle an der dieser Vampir mich gebissen hatte schmerzte höllisch.

Ich rammte meine Nägel in das Fleisch.

Ich vernahm den Geruch von Blut.

Mein Blut...

Es roch merkwürdig...

Nicht menschlich.

„ Nicht!“

Zero kam auf mich zu und hielt meine Hände.

„ Ich weiß, am Anfang ist es grausam.“

Dieses Brennen...

Sein Duft.

Zeros Duft...

Er beruhigte mich.

Ich ließ meinen Kopf an seine Brust sinken.

„ Warum? Was habe ich falsch gemacht?“

Er strich mir unsicher übers Haar.

„ Das Schicksal ist grausam...“

Sagte er in einem zerbrechlichen ton.

„ Nein! Gott ist grausam! Mein ganzes Leben hat er mir zu einer einzigen Qual...“

Was tat ich hier?

Ich heulte mich bei einem Fremden aus.

Ich kannte ihn noch nicht einmal.

Ich wollte nie Schwach sein.

Nie...

Nicht vor meiner Familie noch vor Fremden.

Niemand.

Niemand hatte je meine Schwäche gesehen.

Und ich werde nicht zulassen, dass sich das je ändern wird.

Entschlossen drückte ich ihn von mir.

Verzog mein verheultes Gesicht zu einem falschen Lächeln.

Ich erhob mich, zupfte das fremde Hemd zurecht und entschuldigte mich mit einer tiefen Verbeugung.

Danach verlies ich schweigend das Zimmer.
 

***
 

Ein falsches Lächeln?

Was war das gewesen?

Sie wollte ...

Blut?

...meins??

Seufzend strich ich mir übers Haar.

„ Shit!“

Ich lief ihr nach.

Wohin war sie gegangen?

Nach einer gefühlten Ewigkeit beschloss ich einfach den Rektor nach ihr zu fragen.

Gesagt, getan.

Stürmisch hämmerte ich gegen seine Türe und wartete auf sein liebevolles >herein<, was ich dann auch bekam.

Ich drückte die Türe auf, die mit einem knallenden Geräusch gegen die Wand schwang.

Außer Atem- ja ich hatte das ganze Schulgebäude nach ihr abgesucht.... im SPRINT!- haspelte ich meine Frage runter: „ Wo ... ist ...sie??“

Er seufzte und schüttelte den Kopf...
 

~~~
 

Weit abseits der Cross Academy in einem kaum betretenen Wald stand eine schlichte Villa.

Und einem der mit schweren Vorhängen geschmückten Fenstern stand ein junges Mädchen.

Sie hatte langes braunes Haar und ebenfalls braune Augen. Ihre Iris wurde von einem blauen Kranz geschmückt.

Sie blickte in die Nacht.

„ Kaname ist schon fast drei Tage nicht rausgekommen...“

Ihr Blick schweifte zu dem, hinter einer schweren Türe versteckten, Mausoleum, das ihr Kaname vor mehreren Tagen gezeigt hatte.

Er war vor ein paar Tagen Abends einfach verschwunden und kam erst spät am nächsten Nachmittag wieder.

Er hatte sich sofort in diesen Raum verzogen.

Kaname hatte nach frischem Blut gerochen.

Was das zu bedeuten hatte begriff Yuki damals noch nicht.

Sie seufzte und kniete sich auf dem Boden.

Yuki wurde von einem knarrenden Geräusch geweckt.

Sie war wohl eingenickt.

„ Kaname...?“

Aus der dunklen Nacht trat ein schlanker, wohlproportionierter Körper.

Sein dunkler Mantel beschmutzt von fremden Blut.

Yukis Pupillen weiteten sich als Kaname auf sie zuschwankte.

„ O-nii... Kaname! Alles in Ordnung?”

Sie stand auf um ihn zu stützen.

Er legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab.

Kaname sog ihren wohligen Duft ein.

Das Mädchen trug lediglich ein zartes Nachthemd, das sich an ihren schmalen, zerbrechlichen Körper schmiegte.

„ Kaname?“

Sie hatte eine wohlige Stimme und einen berauschenden Duft.

Er schlang das zierliche Mädchen an seinen stählernen Körper.

„ Eh? Was... Kaname?“

Er drückte sie mit sanfter Gewalt zu boden und schlang sich ihre Beine um seine Schlanke Taille.

Yukis Kleidchen war dabei leicht nach oben gerutscht und sie bekam rote Wangen und blaffte an ihm herum.

Sie hämmerte mit ihren kleinen Fäustchen auf die trainierte Schulter des Reinblüters.

Er drückte seine Lippen gegen ihren Hals was sie zum Stillstand brachte.

„ Du brauchst Blut...?“

Wie als Bestätigung drückte er sie weiter auf seinen Schoß.

„ Na gut... wenn du danach duscht und dich umziehst!“

Kanames Lippen entwischte noch ein letztes Kichern bevor er seine Zähne in das Fleisch des Madchens bohrte.

Yuki wimmerte anfangs schmerzend auf.

Doch als er begann sich an ihrem Blut zu laben blieb sie still.

Er trank viel von ihr.

Und jedes Mal wenn Kaname von ihr trank versuchte sie die Gedanken an Zero zu verdrängen.

Seine Hände krallten sich in ihr Schlafkleid.

Fordernd zog er sie immer näher und als das Kleid noch höher rutschte wurde sie so rot, dass sie Angst hatte ihr Kopf glühte.

„ Kana... das reicht!“

Sie begann mit den Beinen zu treten.

Er lies von ihr ab.

Leckte sich über die Lippen und schaute seine Gefährtin fragend an.

Diese keuchte mit hochroten Haupt und stellte sich tadelnd vor ihn. –Zwergenaufstand? XD-

Sie deutete auf einen Raum.

„ Und jetzt geh duschen! Du siehst ja aus!“

Er stand auf und blickte auf sie herab.

„ Na los!“, meinte sie schneidend.

-Kawaii! Ein Zwerg von 1,52m Größe wollte ihm befehle erteilen... wie putzig!-

Kaname grinste schließlich und tat wie ihm gesagt wurde.

Yuki blieb zurück.

Total überfordert mit der Situation.

Was zum Henker???

Sie stellte sich an ein prächtiges Eckfenster –insgeheim hatte sie den Drang sich einsam in eine Ecke zu setzen und wie ein kleines geistig gestörtes Mädchen, mit angewinkelten Beinen vor und zurück zu wippen 0.o –. – sie wiederstand diesem Drang aber, da Aido, Kain und Ruka auch im Gebäude waren... würden sie, sie dabei erwischen wäre das Desaster perfekt....-

Sie ließ ihren Blick über die Bunten Blätter der Bäume schweifen.

Es ist erst ein paar Wochen her seid sie die Academy verlassen hatte.

Wie es wohl Yori-chan, dem Rektor und Zero ging?

So weit sie sich erinnerte waren gerade Ferien gewesen also hatten der Rektor und Zero den Campus für sich allein.

Sie erinnerte nicht gern an die Glückliche Zeit mit dem Rektor und vor allem mit Zero, den es entfachte einen unbeschreiblichen Durst in ihrer Kehle den sie nicht zu löschen vermag.

Die Sonne ging bereits langsam auf.

Sie griff sich an die getrockneten Lippen und erinnerte sich an ihr letztes Gespräch nach seinem Kuss.

„ Zero...“

„ Hast du etwas gesagt?“

Erschrocken wirbelte die Reinblüterin um.

„ Kana...“

Ehhhhhhh......

Kaname stand frisch geduscht vor ihr.

Er trug eine einfache Hose, die er immer zum schlafen an hatte.

Was sie jedoch verwirrte war, dass er sonst nichts außer einem Handtuch um den Schultern trug.

Das gab es bis jetzt noch nie.

Kaname trat auf sie zu, während sie noch völlig damit beschäftigt war seinen Oberkörper an zustarren.

Er wedelte mit der Hand vor ihrem Kopf um ihre Geistesanwesenheit klar zu stellen.

„ Yuki?“

Beim dritten Mal als er sie beim Namen nannte eine Reaktion.

„ Eh? Ja?“

Verdutzt suchte er ihren Blick und begann dann zu lachen.

Empört stapfte sie zu ihrem Schlafzimmer.

Schnell hatte Kaname sich wieder gefangen und umschlang sie von hinten.

„ T´schuldige, aber das war gerade einfach ein Lacher wert.“

„ Hmpf!“

Schmollend drehte sie sich ihm zu und war wieder überwältigt von ihm.

Sie wollte ihn berühren und gab dem Drang schüchtern nach.

Er spürte wie ihre Fingerspitzen über seinen Bauch glitten und leicht kitzelten.

Als er dachte er könnte dem drang sich zu beherrschen, unter ihren Lustvollen Berührungen nicht mehr standhalten nahm er ihre Hand und küsste ihre Fingerspitzen, die ihn eben noch berührt hatten.

Sie war das Mädchen seiner Träume.

Sie war sein Mädchen.

Und nichts und niemand wird ihn daran hindern sie zu schützen, egal wie viele Familien er dafür noch ausrotten musste, die irgend einen Bezug zu IHR hatten.
 

~~~
 

Inzwischen war fast eine Woche vergangen in der ich Saya nicht finden konnte.

Der Rektor hatte sie versteckt.

Er meinte es sei zu ihrem >besten<.

Ich schüttelte den Kopf.

Wo hatte ich noch nicht gesucht?

Ich lief planlos über den Campus.

War Gedankenverloren.

Als mir ganz plötzlich ein sehr schwacher Blutgeruch entgegenflog.

„ Der Kerker?“

Es war zweifellos ihr Geruch.

Aber was sollte sie da unten?

Langsam ging ich die kalten, steinernen Treppen herab und schob die schwere Metalltüre auf.

„ Saya?“

Ein schreckhaftes Zucken in einem finsteren Eck des Kerkers, darauf folgte ein schmerzhaftes wimmern und ein ausgetrocknetes Keuchen.

Gerade als ich nach dem Lichtschalter greifen wollte ertönte die Stimme des Rektors.

„ Ich wusste du findest sie Kiryu-kun! Geh! Das hier willst du nicht sehen...“

Der Rektor trat in den kleinen hellen Spalt der Türe was mir seine Umrisse zeigte.

„ Sie ist zwar in der selben Lage wie du damals aber bei weiblichen Level E Kandidaten kann es manchmal sein, dass sich ihr monatlicher Zyklus erst nach ein paar Monaten abschält.

Vor sechs Tagen begann ihr Zyklus, er ist seid gestern vorbei, aber sie sollte noch ein paar Tage hier bleiben zu Regeneration. Außerdem hat sie, wie du damals, die Angewohnheit sich ihren Hals zu zerkratzen. Ich habe ihr täglich Kleider zum wechseln gebracht. In ein paar Tagen sollte sie wieder fit sein.“

„ Was ist mit Tabletten? Beschleunigen die ihre Regenration nicht?“

Ich erkannte dass er den Kopf schüttelte.

„ Sie verträgt sie nicht... Wir haben es gerade eben versucht. Sie reagiert sehr sensibel auf die Bluttabletten.“

Wieder ein schmerzvolles Wimmern von ihr und der Geruch von frischem Blut.

„ Lass mich mit ihr allein. Ich will es selbst seh´n!“

Der Rektor seufzte, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand die Treppe nach oben.

Leise lies ich die Schwere Türe zugleiten und drehte mich in die Richtung aus dem das trockene Keuchen an mein Ohr drang.

Einmal tief durch atmen....

Ich knipste das Licht an.

Fast hätte ich den Boden unter den Füßen verloren.

Vor mir, auf dem Kellerboden lag ein Mädchen mit fahlen schwarzen Haaren.

Sie trug immer noch ein einfaches Hemd, das ihr bis zu den angewinkelten Knien herabreichte.

Sie war an einer Hand festgekettet und aus ihrem Handgelenk floss Blut.

Da ihre andere Hand frei war und ebenfalls völlig Blutverschmiert war konnte man sich denken, dass sie ihre Hände gewaltsam aus den Ketten befreien wollte und sich

dann an den scharfen Kanten aufgerissen hatte.

Ihre freie Hand lag auf ihrer Halsbeuge und ihre Nägel bohrten sich unbarmherzig in das weiße Fleisch.

Sie sah kalt, schwach und total verstört aus.

Saya zitterte stark und schwitzte.

Kalte Angst.

„ Saya...?“

Sie zuckte wieder zusammen.

Ich ging einen ersten Schritt auf sie zu.

Als sie mich hörte schreckte sie auf.

„ Wer...ist...da...?“

Ihre einst klare Stimme abgestumpft und krächzend.

Sie blickte auf.

Rot...

Ihre Augen glühten in einem unmenschlichen, animalischen Rot.

Das Rot einer blutgierigen Bestie.

„ Ze... ro... – kun... ?“

Als sie mich erkannte versteckte sie ihren glühenden Blick und ihre Reißzähne die obszön über ihre spröden Lippen rangen.

Als ich einen weiteren Schritt auf sie zuging kauerte sie sich weiter zusammen.
 

***
 

Warum war er hier?

Ich hatte dem Rektor extra gesagt er solle ihn hier forthalten weil sein Duft mich völlig durchdrehen lies.

Durst...

Der Schmerz meines Halses.

Hunger.

Mein Magen zog sich schmerzend zusammen als ein Windstoß seinen Duft zu mir blies.

Mir war so verdammt heiß.

Meine Gelenke schmerzten und mein Kopf hämmerte.

Ich will Blut.

Seines...

Er kam immer näher.

Nein....

Bleib weg...

Ich will ihn wegschicken, bekomme aber keinen Ton heraus.

Zero kniete sich neben mich und wartete, dass ich Notiz von ihm nahm.

Als ich ihn anschaute zupfte er seinen Hemdkragen zur Seite.

Durst...

Hunger...

Nein... Energisch schüttelte ich den Kopf.

Ich konnte ihn seufzen hören.

Der Geruch von Blut drang an meine Nase.

Erschrocken sah ich, wie er sich ins Handgelenk gebissen hatte und es mir hinhielt.

Blut...

Sein Duft...

Hunger...

Dieses Brennen in der trockenen Kehle.

Wieder kauerte ich mich zusammen.

Schüttelte den Kopf.

„ Es hilft. Du willst es zwar nicht aber es hilft glaub mir.“

Wieder Kopfschütteln.

Erneut seufzte er.

„ Du degenerierst oder stirbst wenn du es nicht annimmst! Bitte...“

Ich kniff die Augen zusammen.

Die Vorstellung...

Sein warmes Blut das meine Kehle herabgleitet.

Als ich wieder einen frischen Blutgeruch wahrnahm Blickte ich auf.

Er hatte sich ins Handgelenk gebissen und die Augen verschlossen.

Ich erkannte an den vergrabenen, dolchförmigen Zähnen, dass auch er ein Vampir war.

Diese Erkenntnis kam völlig unerwartet.

Er saugte sein eigenes Blut.

Was wollte er damit bezwecken?

Er öffnete die Augen.

Das Violett hatte sich in ein stechendes Rot verwandelt.

Als er meinen ausgehungerten und doch verzweifelten Blick sah konnte ich in seinen nur eine alte und sehr tiefe Trauer erkennen.

Er lies von seinem Gelenk ab und schaute mich nochmals unschlüssig an.

Er löste die Kette von meinem Handgelenk und strich über die dort hinterbliebene blutige Wunde.

Was hatte er vor?

Er drückte mich gegen die Steinwand und beugte sich über mich.

Er wirkte unentschlossen und ich verstand nichts.

Dann kam er mit schließlich näher und drückte seine Lippen auf meine.

Ich wollte ihn von mir stoßen hatte aber keine Chance.

Er umschlang mich kräftiger und fuhr mit seiner Zunge zwischen meine Lippen.

„ Hngmmmhm!!“

Blut...

Sein Blut.

Aus seinem Mund.

Als ein Tropfen sich seinen Weg aus meinem Mundwinkel stahl zwängte er sich mir noch weiter auf und umschloss meine Lippen mit seinem Mund.

Sein Blut glitt meine Kehle herab und ich begann zu schlucken.

Es tat unbeschreiblich gut.

Aber war ich noch ein Mensch?

Ich schloss die Augen.

Was war das?

Ich erkannte Bilder...

Nein Gefühle..

Ein junger Mann der Zero zum verwechseln ähnlich sah...

Danach, oben auf einem Baum ein hübsches Mädchen.

Sie hatte kurzes braunes haar und gleichfarbige Augen.

Sie lachte fröhlich.

Ich spürte, dass Zero sehr viel für sie empfand.

Doch sie veränderte sich.

Ihr Haar wurde immer länger und ihre Aura finsterer.

Ich spürte wie Zeros Gefühle für sie gegeneinander rangen.

Auf einmal konnte ich erkennen wie Hände nach ihr griffen und sie in die Finsternis zogen.

Als das Blut, das Zero sich aus seinem Handgelenk sog, um es mir zu geben, ausging drückte ich seine Zunge mit meiner gegen einen meiner Reißzähne.

Blut...

Aus einer frischen Wunde.

Das Mädchen mit den langen Haaren ist verschwunden.

Ich spüre Hass.

Ein Mann steht vor mir.

Sein Langes Kastanienbraunes Haar.

Diese finstere Erscheinung...

Er!

Ein weiterer heftiger Hunger überrang mich als ich seine Erscheinung erkannte.

Ein stechender Schmerz an der Stelle an der er mich vor einer Woche gebissen hatte.

Ich lies von Zeros Lippen ab und stieß ihn unter mich.

Setzte mich wieder auf seine Taille und strich mit den Lippen über seinen Hals. Er ließ mich gewähren und macht keine Anstalten sich zu wehren.

Ich lies meine Zunge über seinen heißen Hals gleiten.

Nagelte seine Hände über seinem Kopf fest.

Beherrsche dich!! Ermahne ich mich selbst.

Ich lies meine Stirn auf seine Brust sinken.

Ich atmete schwer und auch er keuchte leise.

Ich lockerte meinen Griff an seinen Handgelenken und schloss meine Augen.

„ Du... bist so... kühl...“

Er schüttelte den Kopf.

„ Du hast Fieber, Saya. Ziemlich hoch würde ich sagen.“

Ich schmiegte mich in sein Hemd.

„ Wer ist dieser Mann mit dem dunkelbraunen Haar?“

Verdutzt hob er den Kopf.

„ Warum?“

Ich schüttelte den Kopf.

„ Nicht wichtig.“

Er seufzte.

„ Kennst du ihn etwa?“

Wieder kopfschütteln.

„ Kennen nicht. Ist aber auch egal.“

Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken.

“ Geht’s dir besser?“

Ich nickte.

Die Kopfschmerzen waren fast weg, meine Stimme war wieder da und eine angenehme Schläfrigkeit hüllte mich ein.

Obwohl mir schweinekalt war genoss ich die Kühle seiner Brust.
 

***
 

Sie schmiegte sich immer näher an mich.

Sie hatte vorher schrecklich ausgesehen.

So gesehen hatte sie ein fast noch schrecklicheres Schicksal als ich, oder?

Ich frage mich was sie in meinem Blut schmecken konnte.

Warum hatte sie nach Kaname Kuran gefragt?

Hatte er ihr wirklich dieses Leid zugesetzt?

Ihre Stirn war heiß.

Sie muss sehr hohes Fieber haben.

Ihr Atem ging bereits ruhig und sie schlief.

Was war in mich gefahren?

Ich kannte sie gerade eine Woche!

Warum...

Seufzend über mich selbst hob ich sie auf meine Arme und trug sie hoch wieder zurück in die normale Welt.

Raus aus diesem finsteren Keller.

Es war dunkel.

Die Sterne leuchteten und beobachteten uns.

Ihr Gesicht sah friedlich aus und wurde vom vollen Mond bestrahlt.

Hier passte ihr Duft her.

Es war merkwürdig aber irgendwas verband mich mit ihr.

Ich vertraute ihr und fühlte mich wohl.

Es waren starke Gefühle.

Den Gefühlen für Yuki sehr ähnlich...

Oder sogar genau die selben??

Ich kannte sie doch gerade eine Woche...

Und doch...

Ich lies sie unter einem großen Baum auf den Boden sinken.

Das Gras war leicht feucht aber nicht übermäßig kalt.

Ich musste es einfach wissen.

Auch wenn ich ihr damit weh tue.

Den Hunger eines Vampirs kann man nur mit dem Blut dessen, den man liebt stillen.

Ich beugte mich über ihre schlafende Gestalt.

War es richtig?

Nein...

Ich sollte es lieber nicht...

Aber was war sie nach einer Woche für mich?

Wie viel war Yuki nach etwas mehr als vier Jahren für mich?

Ich lies meine Lippen über ihren Hals gleiten.

Noch konnte ich aufhören.

Was würde ich in Sayas Blut schmecken?

Meine Zunge liebkoste bereits ihre zarte Haut.

„ Mhmmm?“

Ich spürte wie meine Reißzähne meinen Mund ausfüllten.

„ Zero...?“

Sie war wach...

Weiter...?

Ein unangenehmes Ziehen im Magen und eine trockene Kehle.

Sayas Hände lagen auf meinem Rücken.

„ Saya...? ... entschuldige... bitte...“

Sie zuckte zusammen als ich schließlich wirklich zubiss.

Blut....

Wärme....

Anders als bei Yuki...

Ich knöpfte das Hemd, das sie trug noch etwas auf um besser an ihren Hals zu gelangen.

Geschickt schlang ich ihre Beine um meine Taille.

Ja ich verlangte...

Aber nicht nur ihr Blut...

Auch ihren Körper und sie selbst.

Leise wimmerte sie.

Es fängt an...

Bilder...

Gefühle...

Sie...

Einsam in einem großen Haus...

Eine Frau...

Hübsch...

Ihre Mutter?

Sie schlägt Saya, wieder und wieder.

Unbarmherzig.

Ein Mann...

Er trinkt....

Eine Flasche nach der anderen...

Wieder Schläge...

Die Frau.... Drogen?

Und nochmals holte sie mit der Hand aus.

Noch ein Mädchen.

Sie ist sehr Jung.

Vielleicht zehn.

Saya versteckte sie in einem Zimmer als die Eltern streiteten.

Saya...

Einsam in einem kleinen Zimmer...

Ihre Handgelenke voller Blut und neben ihr lag eine kleine Klinge.

Tränen...

Die Mutter...

Schmerzende Worte...

Schläge....

Alkohohl...

Drogen...

Und in Mitten des ganzen...

Ein einsames schwarzhaariges Mädchen mit klaren blauen Augen...

... und strahlendem Lächeln...

Das Lächeln eine Maske...

Schläge...

... immer wieder...

...immer schlimmer...

Ich drückte sie näher an mich.

Kurze Glückliche Momente.

Mit einem Mädchen.

Einer Freundin...

Eine die auf einem der Bilder war.

Sie wurde als Jun Marikawa identifiziert.

Bilder...

Blut...

In ihrem Haus?

Die Frau, ihre Mutter...

Leblos.

Ihre Schwester...

Glitt geräuschlos zu Boden.

Ich erkenne eine Gestalt...

Nein, noch sind es Umrisse.

„ Ze... zu vie...l...!“

Nein, ich konnte jetzt nicht aufhören.

Ich drückte Sayas Handgelenke entschlossen in den feuchten Rasen.

„ Au...!... Ze..“

Die Gestalt zeigte sein Antlitz.

Kuran...

Kaname...

Sein sadistisches Grinsen und die glühenden Augen.

Danach...

Noch mehr Schmerz und...

Ein tiefes Loch...

Unbarmherzige Finsternis....

Doch dann...

Inmitten der Dunkelheit...

Ein Licht?

Augen...

Meine...?

Saya drückte ihre Hüften nach oben um mich von sich zu drücken.

Ich ließ von ihr ab.

„ So...sorry...“

So viele Bilder...

So viel Schmerz.

Und ich hatte nur einen Bruchteil gesehen.

Saya keuchte.

„ Alles okay?“

Sie nickte schwach.
 

***
 

Was sollte das eben?

Was waren da für Bilder, die ich vorher gesehen hatte?

Hatte er auch etwas gesehen?

Ich durfte nicht schwach sein.

Nicht jetzt...

Das Brennen meiner Kehle war wieder schlimmer und ich konnte meine Augen kaum noch offen halten.

Ich sah zu ihm auf und sah seinen besorgten Blick.

„ Ich...entschuldige...“

Er leckte sich mit der Zunge über die Lippen und wischte sich mit dem Handrücken die blutigen Lippen sauber.

Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und lächelte ihn an...

So wie ich es immer tat...

Wenn ich keinen Weg für mich gibt...
 

***
 

Ein Lächeln...

Strahlend schön und doch falsch.

Nicht wie die Sonne, aus tiefsten Herzen...

Eher gequält...

Als hätte sie keine Wahl...

Sie drückte mich lachend von sich.

Sie war so schwach...

Und ihr Lachen...

„ Du bist ganz schön schwer! Jetzt lass mich aufstehen, bevor du mich erdrückst.“

Gequält...

Falsch...

Sie stand auf und lief in Richtung Gebäude.

Man sah ihr an, dass es sie viel Kraft kostete.

„ Zero, kommst du? Ich finde mein Zimmer doch noch nicht...“

Wieder dieses Lächeln.

Eine Maske...

Was verbirgt sich darunter?

Das sollte ich erst viel später erfahren...



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