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Manche Dinge sind besser als Schokoladeneis

von

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Deine Chance

„Angezogen?“

„Yup.“

Sie öffnete die Augen wieder und schloss die Tür. „Na, was gibt’s?“

Er saß in Boxershorts auf seinem Bett und las. Doch noch bevor Neji antworten konnte, bemerkte Tenten:

„Wow, du bist ja in festlicher Stimmung.“

Ihr gegenüber betrachtete sie mit einem verwirrten Stirnrunzeln während sie näher kam und sich zu ihm auf die Bettkante gesellte. Sie deutete auf seine Unterwäsche.

„Festlich gestreift“, stellte sie fest und grinste. Neji stöhnte grantig.

„Ja, das ist mir erst aufgefallen als ich sie schon angezogen hatte.“ In Gedanken fügte Tenten hinzu: "Und dann warst du zu faul, dir eine andere anzuziehen". Sie kicherte und Neji blickte peinlich berührt zur Seite.

„Der große Weihnachtenhasser trägt dunkelgrün und rot gestreifte Unterwäsche. Du bist wohl eher ein geheimer Liebhaber.“

„Nein“, stellte er fest.

„Natürlich nicht.“

„Habt ihr auch Geschenke ausgetauscht?“

„Yup.“

„Was hast du gekriegt?“

„Ach.“ Tenten musste lachen. „einen Sportbh in schwarz, Shampoo, einen Teddybär und so’n komisches Hängetop.“

Er runzelte die Stirn. „Von wem denn?“

„Temari natürlich – Achso und die will jetzt vielleicht 'was von dir, weil ich gesagt hab', dass du nichts von ihr willst“, hängte Tenten einfach ein bisschen verstörende Information hintenan.

„Aha.“ Nejis Gesicht sagte ihr, dass er das als sehr unangenehm empfand und sie wechselte das Thema.

„Okay, was wolltest du? Ich will schlafen. Sie gähnte zur Untermalung.

„Welche Chance“, antwortete er. Tenten stöhnte.

„Willst du wirklich, dass ich dir ausführe, worüber wir Mädchen uns unterhalten haben?“

Neji schwieg und überlegte. „Es gibt keine Kurzversion?“, vergewisserte er sich.

Jetzt war es an Tenten nachzudenken. Sie schob sich ein bisschen weiter auf sein Bett, um sich an ein Kissen anzulehnen. Neji drehte sich ganz herum, um sie im Auge zu behalten, ohne, dass sie sich unwohl fühlte. Es stellte sich heraus, dass Leute es nicht mochten, wenn er im Alltag das Byakugan verwendete.

„Doch“, sagte sie schließlich zögernd. „Aber es könnte zu Missverständnissen führen.“

„Ich bin in der Regel sehr gut darin, Dinge zu verstehen“, gab ihr Gegenüber zum Besten.

„Ja, aber nicht, wenn’s um Mädchensachen geht“, kicherte Tenten.

„Versuch’s“, forderte er.

„Okay, aber du hast es so gewollt: Meine Chance mit dir zu schlafen.“

Ja, das haute ihn wirklich weg.

„Was? Nein!“

Tenten musste sich vor Lachen den Bauch halten ob Nejis überforderten Gesichtsausdruck. Dieser war in der Regel für Lee und seine Spinnereien reserviert.

Entgeistert stand er auf.

„Du kannst mich doch nicht mit so etwas schlagen“, warf er ihr vor, während er im Zimmer auf und ab lief.

Tenten richtete sich auf und verstummte. „Ist ja gut“, machte sie etwas pikiert. „So sehr muss es dich jetzt auch nicht aufregen.“

Sie verschränkte die Arme und schnaufte.

Aber Neji war nicht die Sorte Mann, die sich davon zu einer Entschuldigung hinreißen ließ.

Also schwiegen sie und die Stille war fast so fest, dass man Blöcke daraus hätte schneiden können.

Schließlich legte sich Neji auf sein Bett, weil er fand, dass Tenten kein Recht hatte es für sich zu beanspruchen.

„Es ist ein wenig kindi-“

„Still“, warnte sie ihn und obwohl ihm das nicht gefiel, schlug er ihren Ratschlag nicht in den Wind.

Allerdings war er auch nicht der Geduldigste und so kam es, dass er irgendwann das sagte, was am nächsten an einer Entschuldigung lag wie er meistern konnte:

„Ich würde sehr gern mit dir schlafen, wenn wir nicht so gut befreundet wären, okay? Kannst du dich jetzt wieder abregen?“ Er sprach es so aus als würde er jetzt nichts lieber tun als zu schnarchen anzufangen und sich in süße Träume von siegreichen Kämpfen zu ergeben.

„Hm? Komm schon … “, verlangte er genervt. Tenten drehte sich um und fand sich Nasenspitze zu Nasenspitze mit ihm wieder.

„Ich bin genauso hübsch wie jedes andere Mädchen hier“, stellte sie klar.

„Meinetwegen“, gab Neji zu.

Tenten war immer noch nicht zufrieden. Ihre Eitelkeit war sehr verletzt.

„Deine Augen sind unheimlich. Das sagen alle Mädchen. Deswegen kriegst du sowieso keine ab.“ Sie beobachtete seine Gesichtszüge genau, doch es schien ihm gar nichts auszumachen. Mist!, dachte sie.

„Du … hast fettige Haare?“ Das funktionierte auch nicht. „Stinkefüße? Dreckige Nägel? Schwielige Hände? Große Nase? Kleinen Penis? Rissige Lippen?“ Es funktionierte alles nicht.

„Okay, du hast gewonnen. Ich geb’ auf.“

„Toll. Können wir jetzt schlafen?“

„Ja, meinetwegen.“ Sie wollte sich aufrichten und über ihn aus dem Bett krabbeln, doch der Reißverschluss ihrer Jacke blieb in seinen Haaren hängen und zwang sie inmitten des Prozesses anzuhalten und still zu halten.

„Au au au au“, klagte Neji und versuchte an ihrer Jacke zu ziehen.

„Lass mich-“

„Nein, du tust mir weh.“

„Du tust dir selber weh, Neji. Zieh doch nicht so!“

„Aber es geht nicht ab.“

„Vorsicht! Ich fall' glei-“

Sie konnte ihr Gleichgewicht nicht mehr halten und brach auf Neji zusammen.

„Au au, das zieht“, jammerte er.

„Dann mach’s ab!“, zischte Tenten, die es gar nicht lustig fand, dass sie auf seinen Weihnachtsboxershorts gelandet war.

„Geht nicht. Geh von deiner Jacke ’runter!“

„Ich sitz' gar nicht drauf.“

„Doch klar – Da!“

„Finger weg von meinem Hintern!“

„Tenten! - Die Jacke! Du-“

„Warte, ich zieh' sie aus.“

„Ich will nicht warten, das tut weh“, beklagte sich Neji, musste aber trotzdem warten bis Tenten sich aufgerichtet hatte, wobei er ihr mit seinem Kopf folgte, damit sie ihm keine Haare ausriss.

„Verdammte Scheiße“, fluchte Tenten und machte sich an ihrem Reißverschluss zu schaffen.

„Schneid dir die Haare“, sagte sie im Zorn.

„Das hängt da irgendwie drin“, teilte sie ihm enttäuscht mit.

„Dann zieh's einfach aus und ich versuch’s abzumachen.“ Tenten versuchte sich aus der Jacke zu schälen ohne den Reißverschluss zu benutzen.

„Zieh’ 'mal“, befahl sie. Er versuchte es, doch Ziehen funktionierte nicht zufriedenstellend.

„Aua, pass auf meine Haare auf! Und das ist mein Ges – Au au, meine Nase!“, keuchte Tenten.

Daraufhin versuchte er nicht weiter die enge Jacke über ihren Kopf zu ziehen, sondern näherte sich dem Feind mithilfe einer anderen Taktik. Er packte sie um die Hüften und schob die Jacke von unten behutsam über ihren Kopf, um ein weißes Unterhemd bloßzulegen.

Nachdem ihr Antlitz unter dem Stoff wieder aufgetaucht war, waren sie sich ganz nah und es überraschte sie ein wenig, seinem Gesicht plötzlich so nah zu sein. Sie konnte seinen Atem spüren.

„Okay“, machte sie. „Entweder du legst diese Jacke jetzt beiseite oder du ziehst sie mir wieder an, aber es ist ein bisschen unheimlich wie sie direkt über meinem Kopf schwebt.“ Erstaunlicherweise war ihm seine Trägheit nicht peinlich. Ganz im Gegenteil legte er das Kleidungsstück folgsam zur Seite und küsste sie dann. Es ging so schnell, dass sie wahrhaftig unvorbereitet war. Also schaltete sie auf Autopilot und ihre Instinkte nahmen über. Als er eine Hand in ihren Nacken legte, lehnte sie sich ein bisschen näher zu ihm und musste feststellen, dass es schön war von einem Freund geküsst zu werden. Behutsam legte sie auch eine Hand auf sein Knie und konnte die Wärme spüren, die seine nackte Haut ausstrahlte. Dies nahm er als Einladung sie mit eine seiner großen Hände zu umfassen. Als sie sich von einander lösten, blieb ein ungewohntes Gefühl in Tenten zurück als würde sie fallen, obwohl sie sicher neben ihm auf seinem Bett saß. Sie hielt ihre Lider selig lächelnd geschlossen bis Neji seine Hand zurückgezogen hatte und das Gefühl sich auch zurückzog.

Als sie sie öffnete, fiel die unbeholfene Stimmung wie ein Stein auf sie nieder.

Neji hatte sich von ihr abgewandt und riss seine Haare ruckartig, aber mit erstaunlicher Leichtigkeit, aus ihrem Reißverschluss.

„Ich hab’ die Vorarbeit geleistet. Natürlich hattest du’s da einfacher“, piepte Tenten, weil ihr nichts Geistreicheres einfiel. Ihr fiel auch nichts Ermutigendes ein wie „Nochmal, nochmal!“ oder „War schön“, also hielt sie erstmal einfach den Mund bis Neji endlich sagte:

„Wird Zeit, dass du ins Bett kommst.“

„Ich geh' jetzt schlafen“, stimmte sie zu und krabbelte rückwärts vom Bett.

„Gute Idee“, bestätigte er. Seine Stimme klang tief und langsam.

„Bis dann.“

„Bis dann.“

„Ja.“

„Mhm.“

„Yup.“

„Du musst nur die Tür aufmachen.“

„Ich weiß das, Neji“, herrschte sie ihn an. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.

„Ich geh' dann jetzt.“

„Ja.“ Nejis farblose Augen beobachteten sie unverwandt.

„Oder auch nicht.“ Sie setzte sich neben ihn und nahm einen tiefen Atemzug. Es war ganz klar, was folgen würde. Er nahm ihre Hand und sie ergriff seinen Arm. Ihre Lippen trafen sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Palmira
2011-12-04T19:25:15+00:00 04.12.2011 20:25
Die Fanfiction ist nicht schlecht, auch wenn es mir öfters schwerfällt zu glauben, dass die Charaktere, insbesondere Neji, so reden würden... Vielleicht würde es dem Leser da eher helfen, wenn eine weiter reichende Erklärung geliefert werden würde, weil manche Dinge ja durchaus vom Manga abweichen.
Was die Penis-Diskussion angeht... "Klar, wir Frauen haben Brüste, aber die sind weich und rund und passen sich unserer Figur perfekt an." Aber der Busen ist auch nicht das Geschlechtsorgan der Frau, insofern ist da schon ein Unterschied...


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