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Anders

Tenshi
von

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Ultimatum

Notiz: Sorry wegen der Verspätung!!!
 

„And know think about the following question: What does it mean to live?“

15 Schüler und Schülerinnen saßen in einem Klassenraum und so ziemlich jeder stöhnte innerlich auf. Die gelangweilte Atmosphäre war fast greifbar, falls so etwas möglich wäre. Doch die Lehrerin ließ sich davon nicht beeindrucken und ignorierte einfach, dass niemand sich meldete oder auch nur irgendwelche Anstalten der Mitarbeit erkennbar waren. Sie fing an mit ihrem Finger in die Luft zu schreiben und sofort war in weißer Schreibschrift eine Gliederung zur Beantwortung der gestellten Fragen zu sehen. Was man bedenken muss, worauf man antworten müsste und wie man am besten die Leser mit einbezieht.
 

„Psst. Hey Reaven.“, flüsterte Angel ihr zu.
 

„Ist der Unterricht hier immer so spannend?“, fragte sie ihre schwarzhaarige Freundin. „Ja. Wir müssen schließlich dasselbe lernen wie die anderen auch… Aber es ist trotzdem eine Schande. So viele Fördermittel und nix gescheites. Ich meine, wozu auf einer Eliteschule sein, wenn…“
 

‘Ohje. Das Gerede endet so schnell nicht mehr und die Lehrerin interessiert nicht, was wir machen, solange wir anwesend sind. ‘, dachte Angel.
 

Ihr war aufgefallen, dass Reaven liebend gerne redete. Normalerweise in Maßen, aber sobald sie sich über etwas beschwerte, wie über den Unterricht dieser Lehrerin, hörte sie so schnell nicht mehr auf. Nicht dass sie etwas dagegen hätte, sie konnte Reavens Stimme stundenlang hören, aber mit dem Zuhören sah es anders aus. Nach ein paar Sekunden driftete sie in ihre Gedankenwelt an und dachte wirklich über die Frage nach.
 

‚Für mich bedeutet Leben Freiheit und es bedeutet akzeptiert zu werden ohne sich zu verstellen oder nur in geringem Maß. Es bedeutet ich selbst zu sein und zu bleiben. ‘
 

Tief in ihren Gedanken versunken, bemerkte sie gar nicht wie die Lehrerin mitsamt Reaven verstummte. Erst als Reaven ihr in die Seite piekste, schrak sie aus ihren Gedanken hoch.
 

„Huh? Was ist?!“, zischte Angel sie an.
 

Reaven nickte in Richtung Tür und obwohl es eigentlich gar keinen Grund dafür gab, versteifte sich Angels Körper. Sie hatte schon so eine dunkle Vorahnung.
 

„Danke für deine Aufmerksamkeit. Ich habe dich und Reaven gebeten mit mir ins Büro zu kommen. Nehmt am besten eure Sachen gleich mit.“, meinte der Schulleiter Rick mit einem sehr ernsten und besorgten Gesichtsausdruck.
 

Schweigend liefen die beiden Mädchen nebeneinander, während Rick mit zügigen Schritten vorranging.
 

„Weißt du, was er von uns will?“, flüsterte die Brünette Reaven zu.
 

„Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber wir werden es gleich erfahren. Doch…“
 

Angel sah sie fragend an und wartete auf die Vollendung des Satzes. „Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.“
 

Angel konnte dieses Gefühl sehr gut nachvollziehen, deshalb nickte sie nur und folgte dem Schulleiter schweigend, bis dieser stehen blieb und eine massive Marmortür öffnete. Dann drehte er sich zu den beiden um und gab ihnen ein Zeichen ihm zu folgen. In dem Raum angekommen, konnte Angel nicht anders als erstaunt in der Mitte des Raumes stehenzubleiben. Es waren Trophäen im ganzen Raum von Schülern und auch Bilder von Erwachsenen, die eine ehrenamtliche Auszeichnung bekommen hatten, verteilt. In der Mitte des Raumes stand ein unglaublich großer und edel aussehender Tisch und davor zwei braune Ledersessel, die passend zu der Farbe des Tisches waren. Rick wies mit einer Geste auf diese und bedeutete den Mädchen damit, dass sie sich setzen sollten.
 

Kaum hatten sie sich hingesetzt, fing er auch schon an zu reden. „Wie ihr euch sicher erinnert, hat Angel am Tag der Prüfung einiges Aufsehen erregt und obwohl wir hier eine Schule für besonders starke Schülerinnen und Schüler sind, waren deine Fähigkeiten so enorm, dass der Schulrat auf dich aufmerksam geworden ist.“
 

Er schaute traurig und besorgt direkt in Angels Gesicht, die noch immer nicht Verstand, warum das negativ sein sollte. Sie schaute zu Reaven, die so blass war, dass sie kaum von der weißen Wand unterscheidbar war.
 

„Angel ich weiß, dass dies eine Überraschung für dich sein muss und keine sehr angenehme… Doch… Ich muss dir leider mitteilen, dass der Schulrat beschlossen hat dich als Sonderfall einzustufen. Es wurden mehrere Treffen vereinbart und diskutiert, wie wir mit dir umgehen sollen, da deine Fähigkeiten den Schülern bei einem Kontrollverlust zu großen Schaden zufügen können und wir vielleicht nicht rechtzeitig darauf reagieren können.“
 

Langsam machte sich in dem Mädchen ein dumpfes Gefühl breit. Als ob ihr gesamter Körper, betäubt wäre. Reaven hauchte nur ein leises „Nein…“
 

„Deshalb sind der Schulrat und ich zu dem Beschluss gekommen, dass es am besten wäre dich solange du deine Kräfte nicht kontrollieren kannst und wir dich nicht unter Kontrolle halten können, woanders unterzubringen. In eine spezielle Einrichtung, die extra für Fälle wie dich gebaut wurde. Natürlich werden wir weiterhin versuchen dich bestmöglich zu unterrichten.“
 

Sie war jetzt genauso blass wie Reaven und hätte mit der weißen Wandfarbe konkurrieren können. Dann folgte erst ein leichtes und dann ein immer energischer werdendes Kopfschütteln.
 

„Nein… Nein! Ihr wollte mich einsperren! Das mache ich nicht mit! NIEMALS!“

Sie war inzwischen aufgesprungen, außer sich vor Wut. So sauer, dass sie im Moment am liebsten alles kurz und klein geschlagen hätte. Reaven hatte in den drei Monaten in denen sie sich schon kannten noch nie erlebt, wie Angel ihre Stimme erhob, blieb aber trotzdem ruhig. Sie stand auch auf und legte Angel eine Hand auf die Schulter.
 

„Beruhige dich kurz. Ich versuche das zu regeln.“, flüsterte sie leise in ihr Ohr.
 

„Rick. Ich weiß, dass ich selbst noch eine Schülerin bin und dass es mir nicht zusteht, das zu sagen. Dennoch möchte ich Sie bitten, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. Wir müssen Angel nicht gleich wegschicken und wegsperren, nur weil sie ein paar kleine Probleme mit ihrer Kontrolle hat. Viele Shinwa hatten das schließlich am Anfang. Einschließlich Sie und mir.“
 

‚Das ist mir neu.‘, dachte Angel.
 

„Das hilft alles nichts, wenn sie die anderen Schüler in Gefahr bringt. Solange wir keinen Lehrer für sie finden, der ihr helfen kann die Kontrolle zu behalten, bringt es nichts darüber zu diskutieren. Wir alle brauchen jemanden, der uns die schwierigsten Dinge lehrt.“
 

Reaven grinste für ein paar Millisekunden. Rick war genau da, wo sie ihn haben wollte.
 

„Dann kann ich es ihr beibringen! Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass ich, und nicht irgendein anderer, sie aufgehalten hat und davon abgehalten hat noch mehr Schaden an dem Tag anzurichten.“
 

Rick sah sie kurz an, genauso wie Angel, die Reaven erstaunt musterte. Davon hatte sie nämlich in ihrem Zustand nichts mitbekommen. Insgesamt konnte sie sich an wenig erinnern, was den Tag der Prüfung betraf.
 

„Es tut mir leid, aber ich kann einer Schülerin nicht so viel Verantwortung übertragen.“, meinte der Schulleiter.
 

„Lassen Sie es mich machen! Ich mache es ja nicht für die Schule oder sonst wen, sondern für sie! Als ihre Freundin ist es mein Recht ihr zu helfen! Ich kann ihr beibringen sich zu beherrschen!“
 

Nun wurde Rick ungeduldig. „Sie ist eine tickende Zeitbombe! Wenn sie ausrastet ist es nahezu unmöglich sie aufzuhalten! Ich kann nicht die Verantwortung für sie übernehmen ohne dem Schulimage zu schaden!“
 

„Aber ich kann es! Meine Fähigkeiten können sie besser bändigen als irgendein Gefängnis! Außerdem übernehme ich für alles was geschieht die volle Verantwortung.“
 

Totenstille. Rick und Reaven sahen sich finster an, während Angel verunsichert zwischen den beiden hin und her schaute. Am liebsten wäre sie einfach weggerannt, aber sie wollte Reavens Arbeit nicht zunichtemachen, in dem sie Rick zeigte, wie unkontrollierbar sie war. Zusätzlich konnte sie bei einer weiteren Ablehnung noch immer versuchen zu fliehen.
 

Schließlich seufzte der alte Mann laut aus. „Unter einer Bedingung… Ihr habt eine Woche Zeit. Danach wird sie von hier weggebracht. Solltet ihr in der Zeit jemanden verletzen, wird sie sofort weggebracht. Sie ist eine zu große Gefahr! Meint ihr, ihr schafft das?“
 

Er sah die Mädchen mit einem ernsten Gesichtsausdruck an und auf einmal streiften Zweifel Angels Gedanken. Sie wollte schließlich niemanden verletzen. Sie könnte einfach so abhauen und einsam auf irgendeiner Insel leben ohne jemals in die Situation zu kommen, jemanden auch nur ansatzweise Verletzungen zufügen.
 

„Ich weiß nicht, ob – “, begann Angel sich rauszureden, doch Reaven unterbrach sie sofort, schnappte sich ihren Arm und begann sie schon zur Tür zu schleifen.
 

„Kein Problem! Wir schaffen das mit Sicherheit!“, sagte das Mädchen selbstsicher und drehte sich dabei noch einmal zu Rick um. Ihre Augen sprühten Funken der Selbstsicherheit.
 

„Wir schaffen das ganz sicher.“
 

Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, schaute Reaven Angel ganz ehrgeizig an. Sie schien Herausforderungen wirklich zu lieben.
 

„Komm mit.“
 

Sie ließ ihre Hand von ihrem Arm tiefer in Angels Hand sinken und zog sie sachte, aber bestimmt in Richtung Ausgang. Die Schule war enorm groß und deshalb brauchte man alleine um das Schulgebäude zu verlassen mindestens 10 Minuten. Vor allem da die beiden gerade im hintersten Teil der Schule waren. Trotzdem sprachen sie auf dem ganzen Weg kein Wort miteinander. Erst als sie draußen waren und ein paar Meter auf dem Asphalt gelaufen waren, begann Angel ihre Stimme zu erheben.
 

„Ähm Reaven? Was hast du eigentlich vor?“, fragte sie leise und unsicher.
 

„Ich werde mit dir trainieren. Was denn sonst?“, meinte Reaven mit fester Stimme.
 

„Aber warum gehen wir dann am Käfig vorbei?“
 

In der Tat waren sie gerade an dem riesigen Übungsgelände vorbeigegangen und näherten sich einem kleinen Wald.
 

„Das wirst du dann schon sehen.“, meinte Reaven zwinkernd und ging zielstrebig geradeaus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  dragon493
2011-12-04T21:08:04+00:00 04.12.2011 22:08
tolles kapitel
bin sehr gespannt wie sie mit ihr üben will und wo
freu mich aufs nächste kapitel
lg dragon493
Von:  Mami
2011-12-04T20:55:00+00:00 04.12.2011 21:55
Woar das Kappi war spannend *--*
Ich freu mich mega auf das nächste ^^


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