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Irgendwie ein Crossover...

Eine Reise durch ein Hobby
von

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Normales Leben / Opening ?!

Jacqueline Thompson war ein Mädchen wie man es nicht oft antraf. Neben den feuerroten Haaren und den großen braunen Augen hatte sie gewisse Eigenschaften die sie von anderen Mädchen, oder einfach auch Menschen unterschied. Gewiss gab es wohl „Gleichgesinnte“ in ihrer Ansicht doch sollte Jacqueline oder einfach nur Jackie eine Grenze überschreiten wie es kein anderer jemals tun würde. Jackie war, auch wenn sie so unterschiedlich war, in gewissem Sinne dann doch eigentlich normal. Sie ging wie (fast) jedes andere 15 Jahre alte Mädchen zur Schule, hatte eine Familie mit der sie sich im Großen und Ganzen gut verstand, genauso wie Freunde und eben ihre ganz persönliche Freizeitgestaltung. Dieser letzte Punkt war es jedoch, der das Mädchen vom Rest unterschied. Viele nahmen das was ihre Person bezeichnete als Beleidigung auf, sie jedoch empfand es mehr als offizielle Bezeichnung wie sie nicht jede Gruppe hatte, eigentlich schon ein Grund darauf stolz zu sein. Jackie war ein Otaku. Es war ein einziges Wort was sie beschreiben konnte und das faszinierte sie. Natürlich gab es immer unterschiedliche „Stufen“ doch sie selbst, so dachte sie, gehörte zu den einzig wahren und „richtigen“ Otakus. Sie liebe alles was mit den animierten Geschichten zu tun hatte, egal ob es Fanartikel, DVDs, Mangas, CDs, Bücher oder sonst was waren. Dabei hielt sie sich strikt von allen Vorurteilen fern und blockte jeden Vorwurf der von Leuten die dieses Hobby missbilligend ansahen zurück. Sie hasste es wirklich wenn sie mit jenen unter einen Hut gesteckt wurde, die ihre „Art“ in den Schmutz zogen aber trotzdem war ihr bewusst, dass man irgendwie dafür grade stehen musste. Es war ein Hin und Her, wobei es ihr lieber war wenn man es einfach sein ließ und jeden seine Interessen ausleben lassen würde, solange es nicht gegen das Gesetz verstoßt. So war Jacqueline. Bis auf ihr Hobby ein normales Mädchen mit guten Noten und anderen außerschulischen Aktivitäten, ohne einen Plan welchen Beruf sie später ausüben wollte und mit einem leicht veränderbaren Charakter, wofür sie sich eigentlich selbst hasste. Ihr Charakter ändere sich von Person zu Person, so war sie einmal der Spaßvogel und einmal die ernste Schülerin. In der Schule hieß so was Interrollenkonflikt, aber weiter darüber zu diskutieren würde keinen Sinn machen. Es war eben gerade diese Eigenschaft die Jackie zu dem machte was sie war. Wahrscheinlich hatte sie wirklich nur diesen einen einzigen Charakter der sich aber immer wieder anders ausdrückte. Ziemlich schwer zu erklären und erklären war sowieso nicht ihre Stärke, das bekam sie oft genug zu hören. Naja es könnte auch sein, dass gerade diese „Charaktereigenschaft“ für das verantwortlich war, was geschah, vielleicht auch ihr Hobby. Vielleicht war es Schicksal oder einfach nur purer Zufall. Egal wie es war, es war geschehen. Dabei hatte es eigentlich vollkommen normal angefangen. Wobei, was konnte schon normal sein? Das normale läutete doch nur zu gerne das unnormale ein. Wie dem auch sei…

Das ganze geschah in den Sommerferien. Jackies Familie fuhr nie fort, sie blieben immer zu Hause. Es war einfach eine Angewohnheit und Veranlagung ihrer Familie im Haus zu hocken. Die Hausaufgaben waren bereits erledigt, der Haushalt gemacht und der tägliche Streit mit ihrem großen Bruder hinter sich gebracht. So lief eigentlich jeder Tag ab, nur mit der Ausnahme, dass nun keine Schule war. Jackie hatte sich entschlossen alle Hausaufgabe am ersten freien Wochenende zu machen um in den restlichen Ferien sich ganz auf ihre Freizeit zu konzentrieren. Das hieß im Klartext: Animes schauen bis die Augen wieder viereckig wurden. Jedenfalls drücke es ihr Bruder immer gerne so aus. Jackies großer Bruder hieß Matthew und studierte bereits. Genauso wie Jackie war er ein guter Schüler, dafür aber allgemein beliebt und „angeblich“ ein Mädchenschwarm, was die Rothaarige nicht wirklich verstehen konnte. Sie und ihr Bruder waren wohl bis auf die Sache mit dem Nachnamen und der Verwandtschaft komplett verschiedene Menschen. Jackie war ein Glückspilz, ihr flogen die guten Noten sozusagen förmlich zu ohne das sie etwas dafür tat. Sie war normal groß, hatte ihre auffälligen Haare und war nicht gerade sehr beliebt, hatte aber ein paar Freunde, außerdem war sie sportlich und hatte ein Talent dafür nie in große Schwierigkeiten zu kommen. Im Gegensatz dazu war Matthew hochgewachsen, hatte normale braune Haare, war unendlich beliebt und paukte was das Zeug hielt. Welches Schicksal der Beiden besser war, dass sah jeder anders. Jackie jedenfalls war mit ihrem Leben überaus zufrieden solange sie einen Computer und Internetanschluss hatte.

Draußen regnete es und während das Mädchen auf ihrem Schreibtischstuhl hockte, zurückgelehnt, auf der Unterlippe kauend und an ihrem persönlichen Laptop „arbeitend“, murrte sie leise vor sich hin. Solange sie drinnen hocken konnte war es ihr völlig egal welches Wetter draußen herrschte, aber der Gedanke, heute noch zu einer Abendveranstaltung gehen zu müssen war einfach unerträglich. Natürlich war ihr bewusst, dass maulen nichts brachte. Es war wichtig für ihre Eltern die sich zusammen Eigenständig gemacht hatten und auf der heutigen Veranstaltung einen neuen großen Kunden anwerben wollten. Jackie wünschte sie, sie hätte zu Hause bleiben können aber sie hatte es ihren Eltern versprochen und so stellte sie sich auf einen stinklangweiligen Abend ohne jedliche Aussicht auf Spaß ein. Doch auch wenn sie jetzt murrte, war klar, dass sie schon in ein paar Stunden die brave Tochter spielen würde die jeden Gast freundlich begrüßt, ein bisschen was über sich selbst erzählt aber die meiste Zeit damit verschwendet so zu tun als würde sie ihrem Gegenüber zuhören was sie letzten Endes doch irgendwie tat. Sie seufzte und öffnete auf ihrer Oberfläche ein neues Internetfenster um ihre Nachrichten abzurufen. „Werbung… Werbung… Werbung… Anmeldung bestätigt… Werbung… Werbung… Ein neuer Kommentar zu ihrem Video… Werbung…“, ratterte sie leise runter und stockte dann. Zwischen den alltäglichen Nachrichten befand sich eine mit einem, man konnte es ziemlich direkt sagen, seltsamen Betreff: „(^o^)“ Ihre Augenbraue zuckte leicht. Vielleicht ein persönliche Nachricht von ihrer besten Freundin, wer anders hatte nämlich ihre E-Mail-Adresse nicht. Als aber ihr Blick zur Seite huschten und den Namen des Absenders lasen fiel ihre Theorie in sich zusammen. Leicht verengten sich ihre Augen und das Mädchen beugte sich vor. „Nicht bekannt“, murmelte sie leise. Wie konnte das sein? Vielleicht war es ein Virus oder irgendetwas dergleichen aber dafür hatte sie doch extra Programme. Sichtlich verwirrt kratzte sich Jackie am Hinterkopf. Der Cursor rutschte auf den „Öffnen“-Button. Ein leises Pling-Geräusch erklang und es öffnete sich ohne Jackies zutun ein kleines Fenster. Eine Chat-Anfrage. Die Rothaarige war zurück in die Realität geschleudert worden und blinzelte leicht. Sie brauchte eine Sekunde um zu realisieren, dass sie die Nachricht noch nicht geöffnet hatte und nun eine Person namens „ChocoNeko“ sie anschrieb. Oh man, sie machte sie eindeutig zu viele Gedanken über solche Spam-Nachrichten. Also ließ sie vom Button ab und konzentrierte sich auf das private Gespräch zwischen ihr und ihrer Freundin. Mira Black, alias ChocoNeko, ging zusammen mit Jackie in eine Klasse und war ihre beste Freundin. Genauso wie die Rothaarige war Mira ein leidenschaftlicher Anime- und Mangafan. Diese Eigenschaft war wohl die Hauptverbundenheit der beiden, denn genauso wie mit Matthew unterschieden sich Mira und Jackie drastisch. Es war wohl eine verborgene Eigenschaft, dass Jackie hauptsächlich mit Leuten verkehrte die ziemlich anders als sie waren. Aber war das im Grunde nicht auch viel interessanter? Das „Gespräch“ lief so ab wie eigentlich auch jedes andere: „Hallo wie geht’s“ – „Gut“ – „Mir auch“ – „Hast du schon gehört…“ – „Ja, außerdem...“ – „Ach wirklich?“

Es war eigentlich ziemlich lächerlich, da sich beide so gut wie jeden Tag in der Schule sahen aber da Ferien waren hatte sich diese Tatsache natürlich geändert. So oder so, standen die beiden jedenfalls täglich in Kontakt. Zufrieden lächelte Jackie und lehnte sich wieder zurück, wobei ihr Blick auf die Uhr fiel. Oh je, sie war viel zu spät dran. Bei diesem Gedanken musste sie nur noch mehr grinsen. Es erinnerte sie an „Alice in Wonderland“ und an den weißen Hasen. Sie verabschiedete sich von Mira und schloss das Chatfenster wobei wieder die ungeöffnete Nachricht sichtbar wurde. Jackie hatte gar nicht mehr daran gedacht, doch nun war die Neugierde wieder da. Wieder huschte ihr Blick zur Uhr. Sie sollte es schaffen, schnell die Nachricht zu lesen, zu duschen und sich dann irgendwas halbwegs Hübsches anzuziehen, wobei der Begriff „hübsch“ bei ihr anders definiert war, deswegen sollte man eher sagen: „Hübsch im Sinne des Normaldenkers“ Wie zuvor rutschte der Cursor auf den „Öffnen“-Button. Diese Entscheidung war wohl dafür verantwortlich, ganz allein diese Sekunde. Ein kleines Klicken. Die Spieglung in Jackies Augen wurde weiß und… nichts. Die Nachricht die sich öffnete war komplett leer. Weder Text noch Anhang.

Die Augenbraue des Mädchens zuckte leicht gereizt. War ja klar. Innerlich ohrfeigte sie sich. Was hatte sie denn schon erwartet? Etwa eine geheimnisvolle Botschaft, vielleicht aus dem Jenseits? „Naja, dann wäre der Betreff sicher nicht dieser Smiley gewesen“, belehrte sie sich selbst und erhob sich. In diesem Moment ertönte ein leiser, dumpfer Aufprall und Jackie drehte sich erstaunt um. Vollkommen wieder in ihren seltsamen Vorstellung was alles passiert sein könnte suchte die Rothaarige das Zimmer mit den Augen ab. Es war bereits schummrig geworden. Früher hatte sie furchtbare Angst vor der Dunkelheit gehabt und um ehrlich zu sein hatte sie es manchmal immer noch, auch wenn sie öfters so tat als würde ihr das ganze nichts ausmachen. Wegen diesen beiden Dingen vergaß sie in jenem Moment vollkommen den immer noch laufenden Laptop und die immer noch geöffnete leere Nachricht. Eine weitere Entscheidung die wohl zu all dem führte was geschehen würde. Jackie erblickte dicht neben ihrem Bett etwas auf dem Boden. Es war klein und hatte etwas Längliches an sich hängen. Erst einen Moment später realisierte sie, dass es sich um eine Kette handelte. Vorsichtig trat sie zu ihrem Bett und ging in die Hocke um sich das Ding näher anzusehen. Sie kannte es nicht. Zwar hatte sie alle möglichen Anhänger, Ketten und sonstigen Sachen, genauso wie ihr „geordnetes Chaos“ welches immer in ihrem Zimmer herrschte aber an dieses Teil konnte sie sich nicht erinnern oder hatte sie es vielleicht vor langer Zeit gekauft und dann vergessen? Aber das zeigte immer noch nicht den Grund warum es jetzt plötzlich auftauchen sollte. Verwundert legte sie den Kopf schief, wobei auch ihre langen Haare ein Stück zur Seite rutschten. Es war eine edle, dünne Lederkette und der Anhänger war ein roter Stein welcher vom Band so umwickelt wurde, dass er sichtbar aber doch fest „verpackt“ war. Eine Kunst für sich sozusagen. Jackies Verwirrtheit steigerte sich ins Unermessliche und wurde auch auf ihrem Gesicht ziemlich deutlich. Nein dieses Ding hatte sie noch nie gesehen. Langsam streckte sie die Hand danach aus, und hob es an dem Bändchen hoch. Es fiel nur wenig Licht ins Zimmer, trotzdem glänzte der rote Stein auf eine irgendwie unnatürliche Weise. Vollkommen fasziniert von dem Schmuckstück merkte das Mädchen nicht wie ihr Computer plötzlich wieder anfing zu arbeiten. In der eigentlich leeren Nachricht erschienen Buchstaben, Zahlen, Symbole… unendlich viele. Das leise, ihr nur zu gut bekannte, Rattern der arbeitenden Maschine ließ das Mädchen aufmerken und sich langsam umdrehen. In ihrem Augen spiegelte sich der helle Bildschirm mit dem unverständlichen Zeichenmuster. Plötzlich wurde ein einziger Absatz gemacht: „Beginn“

Eine mechanische Stimme, die dieses eine Wort sagte welches als letztes auf dem Bildschirm erschien, war das letzte was Jackie hörte. Das eigentlich schwache leuchten der Bildschirmoberfläche wurde grell, doch noch stärker war jenes Licht welches von der anderen Seite kam. Ein kräftiges Rot! Die Kette! Jackie musste die Augen schließen. Es fühlte sich so an als ob der Boden unter ihren Füßen verschwand. Deutlich spürte sie auch wie ihr langes Haar durch die Luft peitschte. Sie fiel! Verdammt sie fiel! Wie weit, wie hoch? Sie konnte die Augen nicht mehr öffnen. Unzählige Gedanken drängten sich in ihrem Kopf und versuchten an die erste Stelle zu treten aber keiner schaffte es wirklich. Sie wollte die Augen öffnen! Jetzt… JETZT! In dem Moment als sie die Augen aufriss landete sie. Anders als erwartet war es nicht hart aber… etwas unbequem. Sie sah direkt in den blauen Himmel an dem nur ein paar kleine weiße Schäfchenwolken waren. Links und rechts etwas Schwarzes… Mauern? Ziemlich verwirrt und immer noch in einem Schockzustand wie man ihn eben hatte wen so etwas geschah lag Jackie auf einem Haufen von mehreren Müllsäcken in einer kleinen Seitenstraße und sah nach oben, gen Himmel. Der Mund stand ihr leicht offen. In ihrer Hand hielt sie immer noch die unbekannte Kette. „W-W-W-W-W-…“, stotterte sie leise. Langsam setzte sie sich auf. Ihr Rücken tat nicht sehr weh, nur ein bisschen, doch dieser Schmerz war in dieser Sekunde das letzte an was sie dachte. Die braunen Augen geweitet sah Jackie von rechts nach links, wieder nach rechts, dann wieder nach links, nach oben und unten… doch was sie sah konnte sie nicht wirklich fassen, nicht wirklich realisieren, nicht GLAUBEN! Alles um sie herum hatte sich verändert. Es sah nicht mehr so aus wie die Normalität aussah. Es war als wäre sie direkt in einem ihrer geliebten Animes gelandet. Dass sie damit Recht hatte… würde sie noch früh genug erfahren. „WAAAAS!!“, rief sie laut. Der rote Anhänger der Kette glänzte leicht…



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