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Erinnerungen

Wie wird man ein Hexer? (The Witcher)
von

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Kapitel 1

Lange war es her dass er hier war. Manch einer würde vielleicht sagen dass es viel zu lange her war, doch für ihn konnte es nicht lange genug sein. Die Zeit die er hier verbracht hatte, wollte er am liebsten vergessen, doch so einfach war das leider nicht. Obwohl die Zeit ihn Schmerzunempfindlich gemacht hatte, konnte er dennoch noch fühlen wie es damals war. Seine Erinnerungen waren noch sehr frisch und lebendig. Sie würden wohl niemals verblassen solange er lebte und das würde wohl noch eine ganze Weile dauern. Obwohl die Meisten seiner Art nicht mehr fühlen konnten, gerade wegen der Ausbildung, gehörte er nicht zu dieser Kategorie. Leider. Schmerz spürte er nicht, aber jegliches anderes Gefühl war sehr präsent. So wie auch jetzt sein Unmut auftauchte, darüber sich an all das zu erinnern. Aber es führte kein Weg daran vorbei. Da er einen neuen Zauber, einen Tipp brauchte, musste er herkommen. Nur sein Ziehvater, Vesemir, konnte ihm jetzt helfen. Und dann erst konnte er seinen Auftrag erfüllen. So wirklich passte ihm das alles natürlich nicht, jedoch musste es sein.

Zielstrebig ging er vor ran. Immer näher auf das Schloss zu, in dem er Jahre der Qual, des Trainings und des Lernens verbracht hatte. Noch immer lernten und lebten hier Schüler und noch immer unterrichtete Vesemir sie. Nichts hatte sich verändert, nur die Gesichter und die Menschen die nun hier lebten.

Geralt ging festen Schrittes voran. Grimmig sah er sich um, doch niemand war hier. Davon ließ er sich jedoch nicht aufhalten. Zögern lag nun einmal nicht in seiner Natur. Ohne weiteres lief er durch die Festung und suchte sein altes Zimmer auf. Hier wohnte offensichtlich niemand. Umso besser, so konnte er sich hier einnisten ohne irgendjemanden davon scheuchen zu müssen. Ohne weiteres ließ er seine Waffen und Gepäck gegen das Bett gleiten und legte sich darauf. Sein Weg war lang und anstrengend gewesen. Ehe er Vesemir begegnete wollte er sich ausruhen. Da es hier recht sicher war verzichtete er auf große Schutzzauber oder ähnliches. Außerdem schlief er sowieso nur sehr leicht, also würde ihn wohl jedes Geräusch aufwecken.
 

“Du wirst einmal ein großer Hexer werden, Geralt. Dafür musst du aber viel tun und lernen. Die Ausbildung wird hart und vielleicht gehörst du zu denen die es nicht überstehen. Aber du bist stark und entschlossen, nicht wahr, mein Kleiner?“ Geralt war etwa sieben Jahre alt. Seine Ausbildung stand kurz bevor. Ein kleiner Teil hatte schon begonnen. Sobald er richtig lesen konnte hatte ihm sein Ziehvater dicke Bücher zum Lesen gegeben. Er sollte so viel Wissen ansammeln wie es nur ging. Soviel lernen wie möglich und so auch sehr gut vorbereitete sein auf die schwierige Ausbildung zum Hexer. Geralt selbst wünschte sich das sehr. Sein Ziehvater hatte große Erwartungen in ihn und die wollte er unbedingt erfüllen. „Ja, Papa. Ich werde dich nicht enttäuschen! Ich habe keine Angst!“ War seine Antwort. Auf Vesemirs Gesicht zauberte sich ein Lächeln. Er wuschelte dem Jungen durch die weichen Haare. Noch hatten sie eine hübsche Farbe, doch sobald er Geralt die Tränke einflößen würde, würde es aus sein damit. Er würde, wie auch er selbst, jegliche Farbe verlieren. Eigentlich war es sehr schade, doch Vesemir schwieg dazu. Manche Dinge der Ausbildung musste sein kleiner Sohn noch nicht wissen. Sie würden später noch früh genug auftauchen und Fragen aufwerfen…
 

3 Jahre später
 

Geralt hatte sich einen Namen gegeben, wie es verlangt worden war. Er lief beinahe jeden Tag den Parcours um auch jetzt schon Muskeln und Gewandtheit zu bekommen. Er wollte seinen Vater nicht enttäuschen. Vesemir setzte viele Hoffnungen in ihn. Diese wollte er unbedingt erfüllen, aber das war leichter gesagt als getan. Sie waren insgesamt zu zehnt. Manche sackten jetzt schon ab. Sie bekamen bunte Tränke die sie kräftiger werden lassen sollten und klüger. Sie weckten ihre Hexerkraft, wenn sie denn da war. Manche der Jungen zeigten gar keine Veränderungen, Andere bekamen Muskeln oder Auswucherungen. Vesemir kümmerte sich um diese, aber Geralt fand es dennoch eklig. Den Jungen gegenüber grenzte er sich ohnehin aus. Sie waren alle im gleichen Alter, aber Geralt konnte nichts mit ihnen anfangen. Sie waren alle so anders als er. Obwohl auch sie schon lange hier waren, war er am längsten da. Er wusste auch am meisten, da Vesemir ihm schon früh Bücher gegeben hatte. Seine Kräfte entwickelten sich wunderbar. Er hatte keine Mutationen oder verlor seine Haarfarbe oder ähnliches, wie es jetzt bereits bei den anderen Jungen der Fall war. Irgendwie war er froh darüber aber manchmal auch nicht. Er sah noch immer aus wie vor einem Jahr. Bei ihm hatte sich nichts verändert. Alle Anderen veränderten sich, aber er nicht. Vesemir glaubte dass er eben ein Spätzünder war oder dass die Tränke bei ihm nicht halfen. Letzteres schien ihn gerade zu richtig interessant zu machen für seinen Lehrer und Ziehvater.
 

Keuchend erwachte Gerald aus seinem Traum. Das war eindeutig ziemlich merkwürdig gewesen. Er brauchte einen Moment um sich wieder zu Recht zu finden. Bald fiel es ihm alles wieder ein. Er war im Schloss, bei Vesemir, das eben war nur ein Traum. Ob es wohl an diesem Ort lag das er so geträumt hatte? Ziemlich wahrscheinlich war es ja. Seufzend erhob sich der Farblose um sich die Beine zu vertreten, aber vor allem um seine Gedanken an den Traum zu vertreiben. Das war wirklich außergewöhnlich gewesen.

Den schweren Traum vertreibend verließ er sein Zimmer um Vesemir zu suchen. Dieser sollte ihm endlich helfen. Noch mehr Zeit wollte er nicht für diesen Auftrag opfern. Sowas ließ ihm einfach keine Ruhe. Vor allem wenn es ein schwerer Auftrag war und man Hilfe brauchte lohnte sich der ein oder andere Weg. Allerdings ging er diesen nicht gerne den jeder hatte so seine Methoden und viele Hexer teilten ihre Geheinisse nicht gern mit Anderen. Allerdings war Vesemir ein Lehrmeister und sein Ziehvater also würde dieser ihm helfen ohne zu murren. Allerdings war ihr letztes Zusammentreffen nicht wirklich glimpflich verlaufen. Sie hatten einen recht heftigen Krach gehabt. Zwar hatten sie sich wieder versöhnt, doch als er ging herrschte noch immer eine recht frostige Stimmung zwischen ihnen. Nun war er jedoch wieder hier. Es würde sich zeigen ob Vesemir ihm noch immer böse war, ihm die Bitte ausschlug oder eben ob es anders kommen würde.

Ein Blick in den Himmel sagte ihm dass es bald Abend war. Im Dunkeln zu laufen war schon zu seiner Zeit Pflicht gewesen und so war es nicht schwer zu erraten wo Vesemir sich wohl aufhielt. Sicherlich scheuchte er seinen Schüler gerade über den Todespfad, den Parkour, und lies sie kämpfen damit sie ihre Fähigkeiten weiter ausbildeten. Auf dem Weg zum Parkour sah er nach Plötze, seinem Pferd. Es stand im Stahl. Heu und Möhren waren gut vertreten. Das Pferd schnaufte als er es tätschelte. Alles war als okay hier, dann konnte er weiter. Zwar hätte er mit Plötze auch dorthin gekonnt, doch er wollte sich die Füße vertreten. Das dauerte zwar länger, war aber auch ein gutes Training. Er brauchte dafür auch nicht lange. Schon nach ein paar Metern sah er die Schritte und hörte das Keuchen von Menschen. Sie waren schon entwickelt aber noch nicht fertig. Es fehlte noch die Kräuterprobe und die Prüfung der Träume um die Wandlung vollständig abzuschließen. Hier wurde nur trainiert und Muskeln aufgebaut die vorher mit Tränken bereits gestärkt wurde und sich so besser ausprägten. Allerding waren alle die bis hier her kamen schon fast am Ende ihrer Ausbildung. Es fehlte nur noch die letzten drei Prüfungen die es zu überstehen galt ehe man ein ausgebildeter Hexer war.

Ehe Geralt sich seinem Ziehvater nähern konnte, drehte dieser sich bereits um. Er selbst war ein großer Hexer und strenger Ausbilder. „Gerald?“ Die Verblüffung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Gerald fand dies nicht verwunderlich. „Vater.“ Erwiderte er freundlich. Sie umarmten sich kurz: „Es ist lange her, mein Sohn. Was führt dich zu mir?“ Gerald unterdrückte ein seufzen. Natürlich fragte Vesemir das sofort. Niemand kam ohne Grund zu ihm, vor allem nicht ehemalige Schüler. Die meisten kamen um, um Hilfe zu bitten und er gehörte ebenso zu ihnen. „Ich brauche deine Hilfe!“ Ein paar Schüler näherten sich, doch Vesemir gab ihnen ein Zeichen das sie noch eine Runde laufen mussten. Ohne gemurre, den das hätte eine weitere Runde nach sich gezogen, liefen sie an den beiden Männern vorbei. Gerald kam eine erneute Erinnerung in den Sinn. Auch er war einst hier gelaufen. Seine Kammeraden und er, die noch mitten in der Ausbildung steckten. Und nach jeder Runde hatten sie einen weiteren Trank bekommen. Er stärkte sie auf ein Neues aber er raubte ihnen auch Kräfte den er führte zu weiteren Mutationen. Gerald hatte nach einer gewissen Zeit herausgefunden das bestimmte Farben zu bestimmten Wirkungen zählten und so bereitete er sich manchmal innerlich auf die Wirkung vor. Lila hatte immer süß geschmeckt und bewirkt dass ihre Ausdauer wuchs. Grün war rein Pflanzlich gegen eventuelle Krankheiten und rot war gefährlich. War ein roter Trank an der Reihe so wusste er dass es an diesem Tag besonders ernst wurde. Rot bedeutete eine besondere Art der Mutation. Entweder wuchsen sie dadurch oder ihre Muskelkraft nahm zu, also wuchsen die Muskeln oder eben andere Körperteile. Allerdings hatten alle tränke eines gemeinsam, sie raubten einem die Gefühle. Nicht nur dir Tränke auch die Prüfungen und Proben auf die sie immer wieder gestellt wurden. Gerald musste sich zwingen seine Gedanken in die Gegenwart zu rücken. Seine Vergangenheit war vergangen und so sollte es auch bleiben. Leider konnte er nicht vergessen. Natürlich hätte er sich dafür einen Trank brauen können aber er brauchte die Erinnerung an bestimmte Rezepte, den Schmerz, das Leid und die Kämpfe noch. Auch wenn er der einzige war er noch fühlen konnte, manche Sachen fühlte er mit Absicht nicht, gestand sie sich einfach nicht ein.

„Ich komme bei einem Auftrag nicht weiter. Ich dachte das du mir mehr helfen könntest.“ Er musste sprech und zuhören sonst würde er noch vollkommen abdriften. Das war ihn noch nie passiert. Offenbar war er ziemlich fertig und überarbeitet, sonst hätten ihn seine Erinnerungen niemals so kalt erwischen können. Vesemir lächelte ihn an. Unwillkürlich frage sich Gerald ob er ihm wohl ansehen konnte was mit ihm los war. Doch sein Ziehvater sagte nichts. „Wenn ich kann. Aber es muss bis morgen warten. Ich habe jetzt noch keine Zeit. Meine Schüler laufen noch und sie bekommen heute einen Trank.“ Er grinste ziemlich wissend und das gefiel Gerald gar nicht. „Gut, dann morgen.“ Sein Gegenüber nickte. „Ich habe mir erlaubt mein altes Zimmer zu beziehen.“ Das zauberte noch ein breiteres lächeln auf Vesemirs Gesicht. „Sehr gut. Dir steht es frei überallhin zu gehen. Du weißt das du keine Einschränkungen in meinem Schloss hast.“ Gerald nickte. „Ja, das weiß ich.“ Vesemir nickte und entließ ihn mit einer Handbewegung. Das war ein sehr kurz angebundenes Gespräch. Gerald wusste jedoch das Vesemir nur ungern gestört wurde wenn er seine Schüler gerade unterrichtete. Der Hexer zog sich also zurück. Noch einmal sah er nach Plötze und redete über die ganzen Ereignisse des Tages mit seinem Pferd, ehe er sich zurückzog. Ein Rundgang durch das Schloss befreite ihn von seinen Gedanken und ließ ihn in manch einer alten Erinnerung schwelgen. Bald jedoch zog er sich zurück in sein Zimmer. Diesmal, so hoffte er, würde er keinen merkwürdigen Traum haben…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  LittleTreeflower
2012-01-09T19:31:47+00:00 09.01.2012 20:31
Du machst es aber auch spannend! Was ist das denn für ein Auftrag, wobei Geralt Hilfe braucht? Und dann noch von Vesimir!
Bin mal gepsannt, wie´s wieter geht.
Von:  Tesla
2011-12-02T08:12:35+00:00 02.12.2011 09:12
Ok die kleine fehlerchen hab ich dir ja schon gesagt. was mich jetzt interessieren würde was Geralt für einen Auftrag hat bei dem er nciht weiterkommt. Das finde ich ja mal mega spannend.Also schreib schnell weitern... ich will wissen was das wird.
Von:  Tesla
2011-10-31T12:55:50+00:00 31.10.2011 13:55
Ok endgültike Kommis bekommst du wenn ich ausgewertet habe nur mal noch zwei Kleine Hinweise:
1. Geralt- mit T und nicht d
2. Nur er hat weiße Haare bekomme was ihn den Beinahmen "Weißer Wolf" eingebracht hat. Er ist der einzigste der soviele Mutationen unbeschadet überlebt hat, mal abgesehen vom verlust der Pigmente. Nur die Katzen Augen haben alle hexer. Ich weiß das ist ein Fehler in der Hexerwiki.


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