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Opposites attract

von

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... realistic dream

Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen. Das rotgoldene Licht umhüllte die Berge und ließ überhaupt nicht vermuten, dass es eisig kalt war. Doch trotz der Kälte lag eine junge Frau auf einer Liege auf einem Hausboot. Sie strich sich immer wieder zärtlich über den Bauch, der eine leichte Wölbung aufweiste. Kurz zuckte sie zusammen.

„Ganz ruhig, mein Kleiner. Mama gibt dir gleich was zu essen.“, murmelte sie, doch erhob sie sich noch nicht. Nein, dafür genoss sie die Aussicht zu sehr. „Alice, Essen ist fertig!“, hörte man auf einmal eine männliche Stimme aus dem Inneren des Bootes rufen. Die junge Frau schloss die Augen genüsslich und ein Lächeln breitete sich ihrem Gesicht aus. Frank… ihr Ehemann. Das Wort war noch immer so neu und kleine Schmetterlinge flogen in ihrem Bauch herum, wenn sie daran dachte, dass sie nun seit einem halben Jahr verheiratet waren. Verheiratet. Das war noch so ein Wort, was neu war und von dem sie nie gedacht hätte, dass es so früh in ihrem Leben passieren würde.

„Alice, wenn du nicht langsam reinkommst, bist du durchgefroren bis auf die Knochen und das Essen ist kalt.“, beschwerte sich Frank und lehnte sich an den Türrahmen. Seine Stimme war obwohl seine Worte ungeduldig klangen samtweich. „Ich will noch die letzten Sonnenstrahlen genießen.“, antwortete Alice und Frank seufzte auf. Kurz verschwand er wieder im inneren des Bootes und kehrte dann mit einer Decke zurück. „Dann nimm wenigstens die!“, meinte er und hüllte seine Frau in die Decke ein. Als er zurück in ihre Wohnung gehen wollte, hielt Alice ihm am Arm zurück. „Bleib doch auch.“

Frank sah sich kurz um, bevor er hinter sie auf die Liege kletterte und Alice sich genüsslich an ihn lehnte. Seine Hände wanderten wie so oft in letzter Zeit zu ihrem kleinen Bäuchlein und strichen zärtlich darüber. „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass da unser Kind heranwächst.“, murmelte Frank und küsste sie auf die Haare. Eine Weile saßen die beiden nur ruhig da. Alice strich mit einer Hand über ihren Bauch, während Frank mit einer Hand ebenfalls Kontakt zu seinem Kind suchte und die andere dafür nutze durch das kurze Haar seiner Frau zu streifen.

„Denkst du nicht auch manchmal, dass es die falsche Zeit für ein Kind ist?“, fragte Alice plötzlich. „Nein, warum?“ „Naja, wir sind beide im Orden. Du steckst mitten in deiner Ausbildung zum Auroren. Und dann die ganze Angst.“, Alice Stimme wurde zum Schluss immer leiser. „Alice, wenn du danach gehst, dann wird es nie die passende Zeit für ein Kind geben. Lass uns es doch einfach nur genießen.“, versuchte Frank ihre Zweifel zu vertreiben.

„Vielleicht hast du Recht.“, stimmte Alice ihm zu. „Weißt du, woran ich heute gedacht habe?“, fragte sie dann und Frank lachte auf. „Alice, auch wenn du so treuseelig bist wie ein Hund zu seinem Herrchen und ich normalerweise in dir lesen kann, wie in einem Buch, kann ich noch immer nicht deine Gedanken lesen.“ „Ich habe an unser letztes Jahr in Hogwarts gedacht. Wie wir uns auf dem Eulenturm zum aller ersten Mal geküsst haben.“, klärte Alice ihren Mann auf, der nun ebenfalls an den Herbsttag zurück dachte.
 

Die bunten Blätter fielen bereits seit Wochen von den Bäumen herab und auch die Temperaturen waren bereits abgefallen, sodass Frank bereits vermutete, dass es in wenigen Tagen zu schneien begann. Das würde dann wieder eine Herausforderung werden, morgens aufzustehen, um Quidditch zu trainieren. Allein der Gedanke daran ließ ihn sich schütteln. Wenn James nicht ein guter Freund wäre und Frank nicht die Erfolge des harten Trainings erleben würde, würde der Potter wohl schon seit einem Jahr nicht mehr unter ihm weilen. Frank hasste das frühe Aufstehen und vor allem die Kälte, die ihm immer ins Gesicht schlug, wenn die Sonne noch nicht ganz hinter den Bergen aufgetaucht war.

Vielleicht hätte er seiner Mutter schreiben sollen, dass sie ihm noch ein paar warme Socken nachschicken sollte?, dachte Frank, als er die Stufen zum Eulenturm hinauf sprintete. Es war ein gutes Training für seine Kondition und wenn morgen das Training begann, wollte er nicht wieder als der Faulpelz des Teams abgestempelt werden. Sein warmer Atem erzeugte kleine Wölkchen und als Frank oben angekommen war, zog er erst einmal einen tiefen Luftzug ein. Dabei roch er einen Duft, den er unter tausenden erkannt hätte. Alice…

Seit einem Jahr wusste Frank nun, dass sie die EINE war. Doch wie sollte man das einem Mädchen rüber bringen? Normalerweise fand Frank immer eine Lösung für ein Problem und zur Not ging er einfach zu Remus oder James, aber bei diesem Thema wusste er einfach aus Instinkt, dass Remus nicht wirklich helfen konnte und James Hilfe die ganze Sache nur schlimmer machen konnte. Allein der Gedanke an James romantische Versuche Lily Evans für sich zu gewinnen, schauderte es Frank. Der Potter war in vielem der Beste, doch wenn es um die Liebe ging, war er einfach ein hoffnungsloser Fall.

Sein eigenes Dilemma fand Frank an einem der riesigen offenen Fenster sitzend. Sie starrte über das Land und zitterte leicht. Natürlich merkte sie selbst nicht, dass sie fror – das tat sie ja nie, wenn sie in Gedanken versunken war. Frank würde fast alles dafür geben, dass er ihre Gedanken erraten konnte. Doch sie würden ihm immer verborgen bleiben.

Da er es einfach nicht mit ansehen konnte, wie ihr zierlicher Körper gegen die Kälte ankämpfte, zog Frank seine dicke Jacke aus und legte sie ihr über die Schulter. Fast wäre Alice aus dem Fenster gestürzt, so erschrak sie. Doch dank Quidditch waren Franks Reflexe schnell und seine Arme hielten sie vor dem Absturz ab.

„Frank!“, hauchte Alice und beinahe hätte Frank das Gleichgewicht verloren so weich wurden seine Beine. „Du solltest mal langsam an eine Jacke denken.“, murmelte Frank nur, dabei hielt er Alice noch immer an sich gedrückt. „Ich wollte nur eben schnell einen Brief an meine Eltern verschicken, doch dann konnte ich einfach nicht dem Ausblick entfliehen. Es ist ein zu malerisches Bild.“, erklärte Alice und Frank lächelte. Ja, die Landschaft von Hogwarts bot wirklich ein malerisches Bild und wie Frank nun Alice bereits kannte, würde sie heute noch ein Bild von dieser Landschaft malen. Frank hatte sich im letzten Jahr oft gefragt, warum Alice so viele Stifte mit sich herumtrug, wo doch Federn für den Unterricht vollkommend ausreichend waren. Auch ihre ganze Schultasche war viel schwerer als seine eigene, obwohl sie nie ein Buch mit sich herumtrug. Nein, Lily – ihre beste Freundin – beschwerte sich sogar des Öfteren, dass sie immer alle Bücher mitschleppen musste, während Alice auch eine Tasche mit sich trug und darin keine Bücher verstaute. Dafür trug Alice immer einen Block mit sich herum und zog ihn immer hervor, wenn sie ein passendes Motiv entdeckt hatte.

Frank wusste das, weil ihr im Sommer ihre Tasche von der Schulter gerissen worden war und sich der komplette Tascheninhalt über den Korridor in der 2. Etage verstreut hatte. Natürlich hatte Frank ihr sofort beim Aufsammeln geholfen. Doch war er stutzig geworden, als ihm auf einmal sein Gesicht von einem dieser Blätter entgegenblickte. Jedoch hatte er nicht weiter nachgefragt, da er kurz darauf auch ein Bild von den vier Rumtreibern entdeckt hatte.

„Ich mag den Herbst.“, gestand Alice gerade und riss Frank aus seinen Gedanken. „Ja, er hat etwas an sich.“, stimmte er ihr zu. Ein Lächeln bildete sich auf Alice Gesicht. „Der Herbst – die melanchonischte Jahreszeit.“, meinte sie dann undkuschelte sich fast schon an seine Brust. Erst jetzt wurde Frank bewusst, dass er sie noch immer hielt. Eigentlich hätte er nun zurückweichen müssen, doch fühlte es sich so richtig an. Auch wie sie zu ihm aufblickte. Ohne Scheu, ganz vertrauensvoll und fast so, als würde sie ihm ihr Leben anvertrauen.

Er wusste, dass es falsch war. Dass es sich nicht gehört und er bestimmt gleich eine Ohrfeige kassieren würde, doch es musste sein. Zärtlich senkte Frank seine Lippen auf ihre und beobachtete sie misstrauisch. Nur eine Regung von ihr und er wusste, dass er sich zurückziehen würde. Doch Alice überraschte ihn. Statt zurückzuweichen oder ihn von sich stoßend, legte sie ihre Hände an sein Gesicht und zog ihn weiter zu sich herunter. Langsam öffnete sie ihre Lippen und stieß zögerlich mit ihrer Zunge gegen seine noch geschlossenen Lippen. Selbst überrascht und vielleicht auch ein bisschen überrumpelt, öffnete Frank seine Lippen uns erforschte selbst mit seiner Zunge ihren Mund. Dabei kam es ihm fast so vor, als würden ihre Zungen miteinander ringen.

Als ein Fluchen Frank zurück in die Wirklichkeit holte, löste er sich von Alice und ließ sie auch augenblicklich los. Dann wandte er sich dem Eingang des Eulenturms zu und erkannte Matthew McKingsley – einen Hufflepuff. „Hei, Alice.“, begrüßte dieser die junge Gryffindor, die nun einen kleinen Rotschimmer auf ihren Wangen hatte. „Hast du schon den unglaublichen Lichteinfall im Schwarzen See gesehen. Ich glaube, ich habe um die hunderte Fotos geschossen.“, plapperte der blonde junge Mann drauf los.

„Nein, hab ich noch nicht, aber ich kann mir ja deine Fotos mal ansehen und dann davon ein Bild machen.“, erwiderte Alice und in Frank keimte etwas auf. Zorn und Frustration, Eifersucht und Kampfgeist.

Wie konnte sie ihn in der eine Minute küssen, so dass ihm die Beine schwach wurden, und in der nächsten Minute so locker mit jemanden reden. Und vor allem, warum sah sie sich die Fotos von diesem Spinner an? Dass sollte sie nicht. Frank ermahnte sich selbst. Er konnte Alice nicht von der Welt ausschließen nur weil er sie für sich haben wollte. Auch wenn er schon seit einem Jahr versuchte sie von sich zu überzeugen, durfte er nie vergessen, dass sie auch ein eigenes Leben führte.

Bevor er noch etwas Falsches sagte oder gar tat, verschwand Frank aus dem Eulenturm. Ja, er rannte fast schon die Stufen herunter und durch die Korridore. Er musste jetzt einfach weg. Musste einen klaren Kopf bekommen…
 

„Ich war so sauer auf dich, dass du einfach abgehauen bist.“, meinte Alice und Frank schnaufte auf. „Woher sollte ich denn wissen, dass Matthew ein entfernter Cousin von dir war und du überhaupt kein Interesse an ihm hattest?“, fragte Frank nach. „Du hättest ja einfach mal fragen können.“, entschied Alice und Frank hob eine Augenbraue. Für Alice erschien es immer so einfach nachzufragen. „Bevor ich gefragt hätte, hätte dein lieber Cousin ein blaues Auge gehabt. Ich war so eifersüchtig auf ihn, weil er ein Hobby mit dir zusammen hatte.“ Alice drehte sich lächelnd zu ihm um. „Mein armer Liebling. Eifersucht steht dir überhaupt nicht.“, meinte sie dann und küsste ihn besänftigend.

„Ich mag Eifersucht wirklich nicht. Aber weißt du, was mich noch mehr nervt als meine Eifersucht?“, fragte Frank und Alice sah ihn verwirrt an. „Unpünktlichkeit. Vor allem, wenn es ums Essen geht.“, erklärte Frank und Alice sah ihn ertappt an. Unpünktlichkeit war bei ihr ein Dauerzustand und sie vergaß auch des Öfteren zu Essen. Gerade meldete sich das Kind wieder in ihr und Frank küsste sie sanft. „Tcha, das Kind hat schon mal eindeutig was von mir. Es will pünktlich sein Essen haben.“, meinte er und stand hinter ihr auf. Galant hielt er Alice die Hand hin und half ihr beim Aufstehen bevor sie beide in ihr Hausboot gingen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-12-07T20:53:32+00:00 07.12.2011 21:53
Hallo meine allerliebste Sunny! ♥♥♥

Verzeih, dass ich erst jetzt lese und kommentiere, ich habe im Moment mit meinem neuen Job echt alle Hände voll zu tun... Also entschuldige bitte auch, wenn ich nicht alles auf einmal lesen kann - aber ich bleibe dran, versprochen!

Nun aber zum ersten Oneshot: Ich bin ehrlich, ich war sowas von baff, als ich gesehen habe, wieviel und wie intensiv zu von meinen Angaben in diese ganzen OS eingearbeitet hast - aber jetzt bin ich begeistert Oh Himmel, wie sehr liebe ich dich gerade! xD Und auch noch Frank und Alice - die beiden sind echt total niedlich! ♥♥♥

Der Rückblick auf denm Eulenturm und Franks Eifersucht fand ich wirklich sehr, sehr niedlich - aber ncoh schöner fand ich die Anfangsszene auf dem Hausboot! ERSTENS: Ich LIEBE Hausboote; ZWEITENS: du hast eine super melancholische Atmosphäre aufgebaut, die mich sehr fasziniert hat (allein schon Alice' Zweifel wegen ihrer Schwangerschaft!); DRITTENS: eine schwangere Alice stelle ich mir absolut tollig vor! ♥ und ihre kreative Ader!!! ♥

Hach, Sunnylein, du hast mich richtig glücklich gemacht! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da noch mehr kommt! xD Ich freue mich so dolle über all das - danke für die ganze Mühe, meine Liebe, ich bin echt total von den Socken! ♥♥♥

Voerst bis dann~! Und DANKE NOCHMAL!


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