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EX

von

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Aerun - 2.0

Viel Zeit verbrachte ich nicht mit Novalis als ich ihm begegnet war - dass nun noch mehr Fragen in meinem Kopf herum schwirrten, hatte ich eigentlich nicht gewollt...

Ein wenig wollte ich mich noch umsehen und ging dann zurück auf das Zimmer, in dem Lexus war. Vorsichtig und leise öffnete ich die Türe und trat herein, schloss die Tür wieder und sah mich nach ihm um. Er lag in aller Ruhe auf einem der großen Betten und schien zu schlafen. Die Reise, die wir vor kurzer Zeit noch bestreiten mussten, hatte ihm auch einiges an Energie geraubt. Ich wollte ihn nicht wecken, also schlich ich mit behutsamen Schritten durch den Raum, bis zu einer Tür, hinter der ich ein Badezimmer vermutete. Meine Annahme wurde bestätigt, als ich in den Raum hinein blickte und seufzte innerlich auf, immerhin war es nun auch schon einige Tage her, dass ich ein Bad nehmen und mich waschen konnte.

Ich gönnte mir also den Luxus von heißem Nass und lehnte mich in die große, üppig verzierte und prachtvolle Badewanne zurück, bis ich bis zur Nasenspitze in wohl riechendem Schaum versunken war. Für ein paar Minuten wenigstens wollte ich abschalten, bevor das Chaos in meinem Kopf mich wieder belästigen würde... Der Duft von unzähligen verschieden Blumen verwöhnte meine Sinne und es gelang mir, mich zu entspannen.
 

Dieser Ort, Karatek, war mir bisher sehr geheimnisvoll vorgekommen. Ebenso wie alles andere, was ich inzwischen damit verbinden konnte. Es schien ein Fleck gewesen zu sein, an dem Lexus in der Vergangenheit oft gewesen war und all die Wesen hier, die uns sehr glichen, waren von unglaublicher Schönheit - zumindest alle, die ich bisher gesehen hatte.

Und dann dachte ich an Novalis und die Worte, die er gesagt hatte. Was meinte er damit, dass ich...-
 

“Warum hast du mich nicht geweckt und mir bescheid gegeben? Hätte ich gewusst, dass du ein Bad nehmen willst, hätte ich dir doch Gesellschaft geleistet.”
 

Lexus stand auf einmal in der Tür und trat in das Badezimmer hinein. In seinem Blick war nicht ein Anzeichen von Schlaf und im Gegensatz zu mir schien er schnell wach zu werden, jedenfalls wirkte er sehr ausgeruht.

Als er zu mir kam und sich auf den Wannenrand setzte, versank ich umso tiefer im nur noch lau-warmen Nass und war glücklich darüber, dass wenigstens noch ein bisschen Schaum an der Oberfläche schwamm, der den Großteil meines Körpers verdeckte. Das sachte Grinsen auf seinen Lippen verunsicherte mich.
 

“Wie lange möchtest du dich noch vor mir verstecken? Es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest.”
 

Wofür ich mich nicht schämen müsste? Ich wusste ja nicht, wie es bei ihm so Sitte gewesen war, aber für mich war es etwas sehr intimes, wenn man meinen nackten Körper sah und nichts, was ich einfach so geschehen lassen wollte!

Fast schon panisch blickte ich dann auf seine Klauen, die über die Wasser-Oberfläche strichen und somit die Schaum-Decken auseinander wirbelte. Das Wasser, in welchem ich badete, war glasklar gewesen, unabhängig von dem Schaum.
 

“Dein Körper ist wunderschön. Also verstecke ihn nicht vor meinen Augen, die sich nach ihm sehnen.”
 

Mein Herzschlag war so hektisch geworden, dass ich nicht mehr wusste, wie ich ihn wieder beruhigen konnte. Noch immer starrte ich wie gebannt auf seine Klauen, deren Spitzen langsam ins Wasser eintauchten und meinem Körper gefährlich nahe kamen, bis sie meine Haut berührten und sich um meine Hüfte legten, um mich langsam aus dem Wasser heraus zu ziehen.

Ich spürte, wie das inzwischen bald kalte Nass von meiner Haut herab prasselte und nur noch wenige Tropfen darauf verweilten - und vor allem spürte ich den Blick, mit welchem Lexus meinen nackten Oberkörper nun bewunderte. Erst wollte ich meine Hände schützend davor legen, doch er hielt sie fest.

“Kscht.”, zischte er mir entgegen, als er sich zu mir beugte und küsste sanft die kleinen Tränen von meinen Augen, die sich aus lauter Scham gebildet hatten, “Ich will nicht, dass du dich für deinem Körper schämst. Er ist unglaublich schön. Und er gehört mir.”
 

Der Moment, in dem er mich gemustert hatte, fühlte sich für mich wie eine Ewigkeit an und ich hoffte, dass er endlich von mir ablassen würde. Sein Blick, der auf mir weilte, löste in mir seltsame Gefühle aus, die ich nicht kennen lernen wollte und ich atmete erleichtert auf, als er den Griff endlich löste. Doch entgegen meiner eigentlich geplanten Reaktion, mich sofort wieder ins Wasser zurück zu ziehen, zog ich ihn näher an mich heran. Wie meine Hände sich an seine Wangen gelegt hatten, hatte ich selbst gar nicht realisiert, und warum sich meine Lippen danach sehnten, seine zu küssen, konnte ich mir auch nicht erklären. Ich glaubte, in mir sei ein Feuer entfacht worden, welches er entzündet hatte und ich fühlte mich, als würde er mich verschlingen wollen, als er meinen Kuss erwiderte.
 

“Entschuldige.”
 

Perplex blickte ich ihn an, als er sich von mir löste. Er hatte seinen Blick abgewandt und war schon drauf und dran aufzustehen, aber ich wollte ihn nicht gehen lassen. Meine Hand hatte nach seinem Handgelenk gesucht und verkrallte sich in dieses, als sie es gefunden hatte.

“Bitte... bleib.”, wisperte ich kleinlaut und hoffte inständig darum, dass er meiner Bitte nachkommen würde. So unangenehm mir diese Situation auch gewesen war... Ich wollte nicht, dass er ging. Das hätte mein Gewissen wohl noch um einiges mehr geplagt. “Das ist alles normal so, wenn man...”, erst musste ich einmal tief ein und aus atmen, bevor ich es aussprechen konnte, “...wenn wir... Liebende sind, ist das so?”

Er schien erstaunt über meine Frage und nickte dann aber zögernd. Dass ich keinerlei Erfahrungen in solchen Sachen hatte, musste ihm doch offensichtlich gewesen sein, immerhin war er der Erste gewesen, der mir je so nah gewesen war, sei es im psychischen und auch im physischen Sinne gemeint.

Entgegen meiner Erwartungen lächelte er nun und hatte sich erneut zu mir herunter gebeugt, um mir leise beruhigende Worte entgegen zu flüstern, die meinen noch immer schnellen Herzschlag einfach nicht aufhalten konnten... Es war seine Nähe gewesen, die mich so verrückt machte, und ich konnte absolut gar nichts dagegen tun.
 

Er hatte das Badezimmer verlassen, als ich aus der Wanne heraus stieg und trocknete mich sorgsam ab. Vorher hatte er mir noch frische, neue Kleidung bereit gelegt, welche ich nun mit großen Augen bewunderte. So etwas Schönes war mir vorher noch nie zwischen die Finger gelangt und ich konnte kaum glauben, dass ich es tragen durfte. Ebenso sorgsam, wie ich mich abgetrocknet hatte, zog ich das schöne Kleidungsstück nun an und bewunderte es mit Staunen im Spiegel. Wer auch immer es mir zur Verfügung gestellt hatte, ich wollte demjenigen für dieses Prachtstück von Kleidung danken!

Als ich in unseren Raum getreten war, musterte mich Lexus mit ebenso großen Augen, wie ich mich selbst im Spiegel betrachtet hatte. Das Kleid-ähnliche Gewand, dass ich nun am Körper trug, war mit viel Aufwand bestickt geworden und unzählig viele kleine Steine glitzerten im violetten Licht der Zimmerlampe.
 

“Bin ich schön genug?", fragte ich vorsichtig und strich behutsam einige kleine Falten glatt, “Ich meine... kann ich mich so vor all den anderen hier blicken lassen?” Wenn ich nun an unser Eintreffen auf Karatek zurück dachte schämte ich mich dafür, dass ich in Lumpen aufgetaucht war und hoffte, dass man nun nichts Falsches von mir dachte. So, wie ich es bisher einschätzen konnte, legten die Wesen auf Karatek viel Wert auf Schönheit.
 

“Schöner als alles andere.” Diesmal war da kein Grinsen auf Lexus’ Gesicht, was mich hätte glauben lassen können, dass er scherzte, nein, nun dachte ich, ich könnte eine einfache und schlichte Wahrheit in seinem Blick erkennen. Er selbst hatte sich aber auch umgezogen und trug nun ähnlich prunkvolle Kleidung, die ich ebenfalls bewunderte.
 

“Man hat uns eingeladen, zu einem kleinen Fest-Essen.”
 


 

-
 


 

Ich wusste gar nicht, wen ich als erstes begrüßen sollte, als wir dann in einem kleinen Festsaal angekommen waren, und verbeugte mich unsicher vor jedem, der sich vor mir aufgebaut hatte. Man hatte mein Verhalten mit einem Lächeln gewürdigt und ich atmete erleichtert auf, da ich scheinbar nicht negativ aufgefallen war. Eher noch war es sogar so gewesen, dass man insbesonders mir sehr viel Aufmerksamkeit zu Teil kommen ließ. Novalis war auch Teil der kleinen Runde und winkte uns zu sich an den Platz heran.
 

“Ich hatte schon Angst, dass ihr euch ewig in eurem Zimmer verkriechen würdet!”, kicherte er unverlegen, “Lexus mag es ja nicht so, wenn man seine Privatsphäre stört, also wollte ich es nicht riskieren, mal an der Tür zu klopfen!”
 

Schon wieder schien sich ein kleiner Schimmer in meinem Gesicht sichtbar zu machen und hoffte, dass nicht noch ein ähnlicher Kommentar folgen würde. Lexus hatte mir den Platz direkt neben Novalis angeboten und setzte sich dann neben mich - ungewöhnlich schweigsam. Es schien ihm nicht unbedingt zu gefallen, dass wir in Novalis’ Nähe waren.
 

“Ihr seit wirklich ein unglaublich schönes Paar. Mich macht es fast schon neidisch, dein schönes Gesicht, und ich kann mir gut vorstellen, was Lexus daran findet!”
 

All die Komplimente überforderten mich völlig und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Was ich bemerkte war allerdings, dass Lexus diese Kommentare nicht so sehr schätzte wie ich es tat, und wollte deswegen auch sehr verhalten reagieren. Aber warum verhielt er sich so? So, wie ich dachte, war Novalis doch wirklich nett gewesen und hatte mir gegenüber nichts Böses geäußert - aber ich wusste ja auch nicht, was in der Vergangenheit zwischen ihnen vorgefallen war. Aber anstatt nun wieder zu viel über alles nachzudenken, wollte ich mich dem gut aussehenden Köstlichkeiten widmen, die auf dem Tisch serviert wurden.

Während des Essens unterhielt ich mich mit einigen Leuten am Tisch mehr und war wirklich erstaunt darüber, wie viele Komplimente man mir machte, obwohl alle anderen um einiges hübscher waren als ich. Neben Novalis lernte ich nun auch noch Fyhas und Zera kennen, mit denen ich allerdings nur ein paar Worte hab austauschen können.

Man versicherte uns, dass wir einige Zeit lang auf Karatek weilen durften, allerdings unter der Bedingung, dass wir eben arbeiten würden, was für mich eine Selbstverständlichkeit darstellte.
 

Auf Lexus’ Wunsch hin blieben wir nicht lange und ich folgte ihm gehorsam mit auf unser zugeteiltes Zimmer. Seine Laune hatte sich verschlechtert und ich konnte nicht nachvollziehen, was der Grund dafür gewesen war.

Er zog sich in das anliegende Badezimmer zurück und ich zog mir dann die prachtvollen Kleidungsstücke aus, legte sie sorgfältig zusammen und suchte dann in den Schränken nach Nacht-Kleidung, die ich schnell gefunden hatte. Selbst die Nachtbekleidung war aufwendig bestickt und ließ mich staunen.

So langsam war ich wieder müde geworden und legte mich schon ins Bett. Wie lange war es her gewesen, als ich zuletzt in einem ordentlichen - und einem so komfortablem - Bett geschlafen hatte? Die letzten Tage über musste ich auf ungemütlichem Boden und teilweise im Dreck schlafen und dachte fast schon, dass ich den Luxus eines Bettes nie wieder erfahren würde. Ich döste bereits, als Lexus in den Raum zurück kam, und kuschelte mich in die warme Bettwäsche, die mich fast vollständig einhüllte, merkte erst gar nicht, dass er sich zu mir gesellte und schlug meine Lider erst auf, als ich ihn mein Haar berühren spürte.
 

"Habe ich dich geweckt?" Ich gab leise Geräusche des Verneinens von mir und zog im Halbschlaf dann die Decke herauf, sodass er mit mir darunter Platz finden würde. Was ich wollte war, dass er sich einfach nur zu mir legte, und ich hoffte, dass das seine schlechte Laune bändigen würde. Kurz darauf spürte ich seinen Körper nah an meinem, spürte das Gefühl eines seidigen Stoffes an seinem Körper und atmete tief seinen Geruch ein, der mich immer wieder betörte. Er musste wohl gebadet haben - sein körpereigener, schöner Geruch hatte sich mit dem Duft von wilden Blumen vermischt. Ich mochte es, wie er mir durchs Haar kraulte, bis zu meinem Nacken, den er dann ebenfalls verwöhnte, und ich streckte mich ihm wohlig seufzend entgegen.
 

“Ich möchte nicht, dass du so viel mit Novalis zu tun hast...”, flüsterte er mir leise an mein Ohr und kraulte mich behutsam weiter. In mir baute sich natürlich die Frage auf, warum, aber ich wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt dazu gewesen war, zu fragen, also schwieg ich und genoss weiterhin seine Berührungen, bis ich letzten Endes einschlief...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jackal
2012-12-22T21:12:43+00:00 22.12.2012 22:12
wäh ich will da auch hin ._.
und Mensch, so viele Komplimente, da müsste er ja solangsam richtig eingebildet werden! :D
Ich bin gespannt, was so schlimm an Novalis ist, der scheint ja voll der bad Boy zu sein ö_ö


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