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Together alone

von

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Prolog

„Sonnenstrahlen. Sonnenstrahlen auf gebräunter Haut. Wärme. Duft des Feldes. Sonniger Tag. Sommer.“ Ich öffnete die Augen. Die Sonne stand hell am Himmel, keine einzige Wolke war zu sehen. Als ich mich aufsetzte, verfing sich mein langes, dunkelrotes Haar in den Weizenhalmen. Kichernd löste ich die kleinen Knoten und sah den Elf an, der vor mir im Weizenfeld saß. Ich kannte ihn seit ich denken konnte. Wir hatten sozusagen gemeinsam unsere Kindheit verbracht. Er war ja fast süß mit den blauen Haaren und den funkelnden Augen, doch für mich kam nie mehr als Freundschaft in Frage. Ich selbst hatte goldbraune Augen und einen Stecker, der unter der Nasenwurzel verlief. Auf jeder Seite meiner Nasenwurzel saß ein kleiner grünglitzernder Diamant. Ich lächelte ihn an und fragte: „ Hast du das geschrieben, Mitch?“ Er nickte und seine gebräunten Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an, als er sagte: „ Das ist für dich, weil du doch so gebräunte Haut hast und wir hier so oft sitzen.“ Ich lies mich zurück in das Feld fallen, seufzte laut und sagte dann: „ Jeder ist in unserem Land gebräunt, Mitch. Und nicht nur wir sitzen oft hier. Das ist nicht „Besonderes“ mehr.“ Kurz nachdem ich es ausgesprochen hatte, tat es mir leid. Es war nicht böse gemeint gewesen. Ich hatte ihn auch nicht verletzten oder kränken wollen und doch hatte ich es getan. Das war so eine dumme Eigenart von mir. Dinge zu sagen, ohne vorher nachzudenken, was sie auslösen könnten. Ich fühlte die Stille. Ich meine klar, ich hörte nichts, aber das war eine bedrückende, unangenehme Stille. Kurz danach spürte ich, wie Mitch wütend aufstand, wortlos Anlauf nahm, schwungvoll Abhob und davon flog. „Na ganz toll“, dachte ich mir und seufzte, „ das hast du ja mal wieder super hingekriegt.“ Schwungvoll stand ich auf. Das Stroh kitzelte unter meinen Füßen. Ein leichter Wind kam auf und wirbelte mir durch das rote Haar. Ich war ohne Flügel zur Welt gekommen. Ich fand es nicht weiter schlimm. Bei uns gab es eben Elfen mit und ohne Flügel. Aber doch bereitete mir dieser Umstand manchmal eine mittelmäßige Unzufriedenheit. Ich klopfte mir das Stroh von den Kleidern. Eine cremefarbene, ärmellose Bluse, die unter meiner Brust zusammengebunden war, bildete mein Oberteil. Meine Hose war eine kurze, aus olivfarbenem, groben Stoff. Der kleine Stein an meinem Bauchnabel glitzerte in der hellen Nachmittagssonne, als ich mich auf den Heimweg zu meiner Mutter machte.



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