Zum Inhalt der Seite

Routine

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5
 

Es herrschte Stille, wie auf einem Schlachtfeld, auf dem der letzte Schuss gefallen war. In den Gesichtern der Anwesenden war wenig abzulesen, doch das wenige reichte schon um zu wissen, dass das Spiel aus war.
 

Auf ihren Lippen war ein breites Lächeln zu sehen. Siegessicher.
 

Aus seinen Augen sprach deutlich der Frust des Verlierers. Sein Stolz war verletzt. Beleidigt.
 

Nur auf dem Gesicht des dritten war nichts zu erkennen. Es war als versuchte er zu deuten. Abzulesen, was passiert war. Warum es hier eigentlich ging. Schlau aus der Situation wurde er jedoch nicht.
 

„Nun gut, geh wenn du willst.“
 

Dieses Angebot kam leider zu spät.
 

Frustration. Wut. Schmach.
 

All das konnte sie in seinem Gesicht ablesen. Sehen und verstehen konnte nur sie es. Sie war nun einmal eine Frau.
 

Das Lächeln auf ihren Lippen wurde breiter. War schon fast ein Grinsen.
 

Er verließ den Raum. Wollte gehen um die Schmach nicht zu ertragen. Ein guter Verlierer war er noch nie gewissen. Sein wollte er es auch nicht. Wozu auch? Siegen war alles was zählte. Sein werter Bruder hatte ihn um diesen Sieg jedoch gebracht.
 

Sie folgte ihm. Natürlich nicht ohne Grund. Er hatte vergessen, das ihr nun den Gewinn schuldete. Diesen mochte sie sich natürlich nicht entgehen lassen.
 

Gerade wollte er seine Hand auf die Türklinge legen, doch sie war schneller. Sie war zwischen die Tür und ihn gehuscht. Schaute herausfordernd zu ihm hoch. Noch immer das siegessichere Lächeln auf den Lippen.
 

Sofort wusste er was sie wollte, nach was es ihr verlangte. Aber hier? Das wäre gefährlich, dass wusste sie nur zu gut. Aber es war schon immer die Gefahr gewesen, die sie am meisten gereizt hat. Deswegen hatte sie sich auch ihn ausgesucht.
 

Als Mitspieler.
 

Als Siegespreis.
 

Genauso, wie er sie sich ausgesucht hatte.
 

Ihre Blicke waren aufeinander gerichtet. Nichts würde sie dazu bewegen diese voneinander abzuwenden. Dieser kleine Moment gehörte nur ihnen.
 

„Du schuldest mir noch etwas.“
 

Ihre Stimme klang so untypisch rau, verlangend, wollend. Eine Gänsehaut durchfuhr seinen Körper. Fast vergaß er sogar, dass er der Verlierer ihres Spiels gewesen war.

Ein verführerisches Lächeln auf seinen Lippen.
 

Er beugte sich langsam zu ihr herunter. Ihr warmer Atem, auf seiner Haut.
 

Die Welt um sie herum existierte nicht mehr. War vergessen. In weite ferne gerückt.
 

Ihre Hand auf seiner Wange. Wie ein elektrischer Schlag.
 

Beide wollte es. Konnten sich nicht widerstehen.
 

Ihre Lippen berührten sich.
 

So sanft, so verlangend.
 

Beide schlossen die Augen. Genossen diesen kurzen Moment, in dem nichts zählte außer ihre Berührungen.
 

Seine Arme schmiegten sich um ihre Hüpften. Sie hatte das Gefühl zu schmelzen.
 

Das Spiel schien doch noch nicht aus zu sein.
 

Der Kuss wurde intensiver. Wie auch die Berührungen. Beiden wollte immer mehr, konnte sich nicht mehr stoppen.
 

Doch die Vernunft siegte.
 

Mit einem Seufzer löste er den Kuss. Schaute zu ihr runter. Sie war genauso atemlos wie er. Hatte es genauso genossen wie er. Wollte genauso mehr. Jedoch sollte und durfte es nicht sein. Das wäre langweilig. Würde zur Routine werden.
 

„Ich hoffe, dass das nächste Spiel einen noch größeren Gewinn hat.“
 

Nun grinste auch er. Ach, was liebte er dieses Spiel. Was liebte er diesen Gewinn.
 

„Kommt ganz drauf an, wie spannend du es für mich machst.“
 

Seine Stimme klang ähnlich rau wie ihre. Verlangte nach mehr.
 

„Ich werde sehen, was sich einrichten lässt!“



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück