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Shaman king 0

Wie alles begann
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Kampf um die Familienführung

Zu aller erst möchte ich jene die diese FF weiter verfolgen ein schönes neues Jahr wünschen und so wie es in einem neuen Jahr üblich ist wenden sich auch die Dinge um, manchmal zu ins Gute aber manchmal ins Schlechte. Für euch wünsche ich mir natürlich das erstere. Und pünktliche zum Jahreswechsel ändern sich auch Haos Leben in dieser FF. Ob nun zum negativen oder positiven erfahrt ihr jedoch nur wenn ihr fleißig weiter lest.
 

Aus diesem Grund werde ich euch auch nicht länger mit meinem Gerede aufhalten sondern wünsche euch viel Spaß bei dem Kapitel
 

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Kapitel 27: Kampf um die Familienführung
 

Die Anwesenden sahen Hao nur geschockt an. So kannte ihn niemand. Selbst Santi, die ihn nach Noriko und Youji am besten kannten, war sichtlich verwirrt von diesem Satz. Er war für diesen einfach untypisch, obwohl 3 Jahre eine ziemlich lange Zeit waren. Sie konnte nicht mal erahnen, was in der Zeit mit Hao passiert war, welche Erfahrungen er gemacht hatte und was für Gefahren er sich ausgesetzt hatte. Um genau zu sein kannte sie ihn überhaupt nicht mehr. Dennoch war sie sprachlos. Sie konnte nicht mehr klar denken, geschweige denn klar etwas sagen. Alles wozu sie im Stande befand war zu beten. Zu beten, dass ihre Familie nicht durch diesen Konflikt auseinander gerissen wurde. Dafür zu beten, dass Riku und auch Hao frühzeitig zu Vernunft kamen um zu verhindern, dass einer von ihnen verletzt wurde. Doch in ihrem Unterbewusstsein wusste sie, dass es hoffnungslos war. Riku war einfach zu aufbrausend um sich nach diesen Worten zu beherrschen und zu sturrköpfig um freiwillig auf die Familienführung zu verzichten. Und Hao. Hao schien einfach viel zu entschlossen zu sein das Verspechen, welches er seiner Meisterin kurz vor seiner Abreise gegeben hatte, einzuhalten. Das waren die schlechtesten Bedingungen um den Kampf harmlos verlaufen zu lassen. Und sie sollte Recht behalten. Riku ließ sich Haos Verhalten nicht gefallen.

„Das soll doch wohl ein schlechter Witz sein! Glaubst du wirklich du kannst hier nach drei Jahren wieder auftauchen und dich als Familienoberhaupt aufspielen.“

„Gegenfrage. Denkst du, dass es angebracht wäre den letzten Wunsch von Meisterin Noriko zu ignorieren und dich entgegen diesem selbst zum Führer zu ernennen, obwohl du keinen Anspruch auf diese Aufgabe hast. Ich denke jedenfalls, dass wir fair genug sein sollten um einzusehen wozu wir bestimmt sind und wofür nicht. Findest du nicht auch, Onkel.“

Diese Worte waren endgültig zu viel für Riku. Ohne weiter groß über sein Vorgehen nachzudenken zog er sein Schwert und richtete es auf Hao, welcher keine Anstalten machte sich zu wehren. Sofort wurde das Schweigen, wenn möglich, noch weiter verstärkt. Mittlerweile standen die Anwesenden wie Zinnsoldaten an Ort und Stelle und wagten es nicht sich zu bewegen.

„Komm mir nicht so. Ich wusste doch immer dass aus dir nichts Besseres werden konnte als das Ebenbild deines arroganten und leichtsinnigen Vaters.“

Santi schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf. Diese Beschreibung traf auf keinen Fall auf Akio Asakura zu. Im Gegenteil. Sie kannte beide Brüder, sie war mit ihnen aufgewachsen und sie konnte aus Erfahrung sagen, dass beide ihre guten und schlechten Seiten hatten. Aber keinen weder Akio noch Riku konnte man als leichtsinnig bezeichnen. Unter normalen Umständen hätte sie jetzt eingegriffen, doch das war jetzt nicht ihre Aufgabe. Nicht mehr. Hao hatte Riku herausgefordert und deshalb musste er auch mit dessen fragwürdigen Anschuldigungen und Provokationen allein fertig werden. Eine Tatsache, die dieser anscheinend auch ohne groß Überlegen zu müssen meisterte.

„Wir können uns mit einem glaub ich ohne Schwierigkeiten einigen und dass ist die Tatsache, dass jeder in seiner eigen Art und Weise eine bestimmte Arroganz ausstrahlt, oder nicht?“

Diese Worte ließen jeden, sofern er nicht jetzt schon außer Stande war etwas zu sagen, sprachlos zurück. Lediglich ein paar unsichere Blicke die nach links und rechts geworfen wurden machten das deutlich und stellten gleichzeitig die einzige Kommunikationsmöglichkeit dar.
 

Riku kochte derweil vor Wut. Auch wenn er kurz davor war unüberlegt loszuschlagen, so wusste er, dass er die verbale Schlacht, die gerade anhielt, schon jetzt verloren hatte. Alles was ihm blieb ist den anderen Mitgliedern des Asakura-Clans zu beweisen, dass der Junge vor ihm nicht die nötige Stärke besaß um die Verantwortung der Familienführung zu übernehmen. Jeder wusste, auch wenn es einige nicht wahrhaben wollten, dass nur ein starker Erbe des Asakura-Clans für die Sicherheit der Familie garantieren konnte. Sollten sie jemanden an die Spitze setzen, der dieser Aufgabe nicht gewachsen war, so würde dies bald die Runde machen und dann durften sie sich auf ein hartes Jahr gefasst machen, in dem man versuchte ihren Ruf zu ruinieren.

„Du weißt nicht mal auf was du dich einlässt. Wieso sollten wir dir die Führung überlassen.“

„Ich weiß mehr als du für möglich hältst. Meine Entscheidung steht fest. Wenn es nötig ist, werde ich für mein Recht kämpfen, obwohl ich den friedlicheren Weg durchaus bevorzugen würde. Allein um der Familie willen, also mach es nicht unnötig kompliziert.“

„Ich werde einen Teufel tun und diese Aufgabe freiwillig an dich übergeben. Wenn du sie willst, dann musst du mich besiegen.“

„Riku, das ist…“

Weiter kam Santi nicht, da sie schon von Riku unterbrochen wurde. Er wusste aus Erfahrung, dass seine Schwester sich jederzeit auf Haos Seite schlagen würde. Sie wollte ihn beschützen, doch dieses Mal würde er sich nicht zurückhalten lassen. Von niemanden.

„Halt dich daraus Santi. Ich werde euch ein für alle Mal beweisen, dass der Junge nicht für so eine Aufgabe geeignet ist.“

„Das ist also dein letztes Wort?... Dann sollten wir das ganze hinter uns bringen.“

Mit diesen Worten rief auch Hao seinen Schutzgeist mit einem Fingerschnipsen herbei, wartete jedoch noch einen Moment, bevor er sie mit seinem Medium vereinigte. Immerhin hatte sein Onkel auch noch keine Geistkontrolle erschaffen und um ehrlich zu sein hoffte er, dass dieser es sich noch mal anders überlegte.

„Bitte, wie du willst. Aber ich bestimmte die Regeln. Wir fechten einen Kampf aus, mit allen uns zur Verfügung stehenden Waffen und Kampfmittel. Da ich allerdings nicht für einen weiteren Verlust eines Familienmitgliedes verantwortlich sein will, verzichte ich darauf Zauberformeln zu verwenden.“

„Wieso, Angst das du dich blamieren könntest?“

„Kami.“

Der Name genügte um Kami etwas auszubremsen. Sie wusste, dass Hao das ganze nicht schlimmer machen wollte als es war. Allerdings konnte sie Riku einfach nicht leiden und so etwas behielt sie selten für sich. Um ehrlich zu sein tat sie es nie.

„Ich akzeptiere die Regeln, allerdings überlasse ich die Sache mit den Zauberformeln der anherrschenden Situation. Es ist deine Entscheidung ob du sie nutzt oder nicht, doch solltest du sie benutzen, so werde auch ich mich nicht zurückhalten.“

„Als wenn du dich gegen meine Sprüche schützen könntest.“

„Wir werden sehen.“

„Das werden wir in der Tat. Dann wird es Zeit dich wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen und zu beweisen, dass du mir gegenüber machtlos bist. “

Mit diesen Worten erschuf Riku urplötzlich Geistkontrolle und griff an. Fast hätte Hao zu spät reagiert. Aber auch nur fast, denn im letzten Moment hatte auch er Geistkontrolle erschaffen und den Angriff abgeblockt.
 

Mittlerweile waren auch die anderen Asakuras von ihren Plätzen aufgestanden und wichen etwas von dem Kampf der beiden Schamanen zurück. Nur einer blieb am Tisch sitzen und sah sich den Kampf genüssliche essend und trinkend an.

„Wie kannst du da nur so ruhig sitzen und Essen und Trinken, während die beiden sich vor deinen Augen die Köpfe einschlagen.“

„Jetzt übertreib mal nicht Santi. Riku wird den Jungen schon nicht umbringen. Und zu Hao. Was soll ich zu ihm groß sagen, ich bezweifle, dass er Riku länger als zehn Minuten standhalten kann.“

„An deinen Worten merkt man sofort, dass du Hao nicht kennst. Ich habe schon öfters gegen ihn gekämpft. Allein des Trainings wegen. Hao ist nicht so schlecht wie du denkst. Außerdem bilden er und Kami eine perfekte Einheit, die man so schnell nicht austrickst. Und das war um ehrlich zu sein schon vor drei Jahren so, was bedeutet, dass er einiges mehr drauf haben wird als damals.“

„Ich versteh ja dass du ihn verteidigen willst Youji, aber die Wahrheit ist doch, dass Riku einfach mehr Kampferfahrung hat als Hao. Immerhin ist er mehr als doppelt so alt. Ich bleib dabei, ich gebe dem Jungen 10 Minuten andernfalls esse ich einen Tag lang Stroh.“

„Da gehe ich mit. Auf Handschlag. Wenn Hao nicht gegen Riku gewinnt werde ich für drei ganze Tage deinen Diener spielen, sollte er wirklich nur 10 Minuten durchhält, erhöhe ich den Einsatz auf eine ganze Woche und das meine ich wörtliche.“

„Youji, Katsumi, müsst ihr jetzt wirklich wetten abschließen, die Situation ist auch ohne solche Aktionen schlimm genug.“

„Du hast ja Recht, Santi. Ok zurück zu dir Youji, ich nehme an und Erhöhe auf zwei Tage, falls Hao es wirklich schaffen sollte Riku zu schlagen..“

Santi verdrehte bei diesen Worten nur die Augen und wendete sich anschließend wieder dem Kampf zu. Wenn sie eine Prognose treffen sollte, so wüsste sie nicht welche. Sie war durchaus beeindruckt von Youjis Vertrauen in Haos Fähigkeiten, doch das schien er sich wahrscheinlich von Noriko abgeguckt zu haben. Immerhin war sie die einzige, die wirklich an die Fähigkeiten des Jungens geglaubt hatte. Noch nicht mal von ihrem Mann, dem damaligen Oberhaupt, hatte sie sich da widersprechen lassen. Sie selber konnte den Sieg sowohl bei Hao als auch bei Riku sehen. Besonders nach dem was sie sah schien der Kampf einigermaßen ausgeglichen, aber das konnte auch täuschen, besonders wenn sich einer der kämpfenden Parteien aus irgendwelche gründen zurückhalten sollte, was sie nicht hoffte, andernfalls könnte der Kampf in einer Katastrophe enden. Eine Katastrophe die hier niemand gebrauchen konnte. Jedenfalls jetzt nicht.
 

- Bei Hao und Riku -
 

Die Geistkontrolle war schnell aufgebaut, doch noch ehe sich Hao auf einen Kampf einstellen konnte, kam ihm auch schon ein massiver Angriff entgegen. Für einen Bruchteil einer Sekunde zögerte er. Letzten Endes blieb ihm nichts anderes mehr übrig als den Angriff abzublocken. Ein Zwangsreflex, der dazu führte, dass Hao etwas zurückgeschoben wurde. Lange hatte er aber nicht Zeit sich auf den Kampfstil seines Onkels einzustellen, da dieser einen weiteren Angriff losschickte. Bei dieser schnellen Abfolge konnte er durchaus von Glück sagen, dass er ihnen noch schnell genug ausweichen konnte. Was anderes blieb ihm auch nicht wirklich übrig, da diese ziemlich heftig auf ihr Ziel trafen. Teilweise waren die Angriffe so brutal auf ihn gerichtet, dass sie stellenweise riesige Löcher in den Boden rissen. Für einen Moment sah es so aus, als würde Riku mit seinem brutalen Kampf die Oberhand haben, doch dann hatte Hao sich endlich auf den aggressiven und rücksichtslosen Kampfstil seines Onkels eingestellt. Noch bevor der nächste Angriff ihn erreichte, teleportierte er sich kurzer Hand hinter seinem Onkel. Dieser schien für einen Augenblick inne zu halten und die Ereignisse nicht greifen zu können. Im Prinzip hätte Hao seinen Onkel jetzt mit Leichtigkeit angreifen können, doch damit hätte er gar nichts bewiesen. So eine Taktik war einfach nur hinterhältig, respektlos und darüber hinaus auch noch mehr als unangebracht, wenn man für die Familienführung kämpft. Aus diesem Grund machte er sich einfach mal bemerkbar und versuchte dabei so gelassen wie möglich zu klingen.

„Ich an deiner Stelle würde keine Löcher in die Luft starren. Immerhin wollen wir einen Kampf führen, oder hast du dich dazu entschlossen freiwillig das Schwert niederzulegen.“

„Glaubst du wirklich, dass du mich mit dieser Taktik aus dem Konzept bringst?“

Mit diesen Worten war Riku verschwunden. Sofort drehte Hao sich um 180°, da er die Vermutung hatte, dass sein Onkel hinter ihm wieder auftauchen würde. Und er sollte mit seiner Vermutung recht behalten. Wie aus dem Nichts stand dieser auf einmal vor ihm und schlug schon mit voller Wucht mit dem Schwert zu. Eine Aktion, der Hao zwar nur knapp standhalten konnte, dennoch gelang es ihm irgendwie das besagte Schwert umzuleiten und mit einer schnellen Drehung selber hinter seinen Onkel zu gelangen. Dabei schnitt die Klinge seines eigenen Schwertes an dem Rücken seines Onkels entlang. Allerdings war dieser Schnitt nicht tief genug, um mit Rikus Haut zu kollidieren, sondern schien auf wundersamer Weise nur maximal 1mm von dieser entfernt gewesen zu sein, so dass nur der Stoff einen langen Schnitt abbekommen hatte. Ein Phänomen, das dazu führte, dass Riku von dem Treffer nichts mitbekommen hatte und seinen Kampf weiter ungehindert fortführte. Mittlerweile hatte Hao sich dazu entschieden einen Nahkampf zu führen. Zwar waren beide Alternativen nicht gerade einfach zu händeln, doch zumindest war die Kraft die er aufbringen musste um einen Nahkampfangriff abzublocken nicht so groß wie beim Abblocken eines Fernkampfangriffes. Dem zur Folge war Riku in einem Nahkampf besser zu besiegen als in einem Fernkampf. Das Problem war nur, dass dieser das auch zu wissen schien und sich einfach aus seiner Reichweite teleportierte. Wobei es war weniger eine Teleportation, in Wirklichkeit benutzte er nur eine Technik mit der er sich schneller bewegen konnte, als das Auge es wahrnahm. Doch das Resultat war dasselbe.
 

Schon fast genervt über die Nahkampfsflucht reduzierte er die Konzentration seines Furyokos, welches er seinem Medium übertragen hatte.

„Was hast du denn jetzt vor? Experimente sind hier fehl am Platzt!“

„Ich weiß was ich tue, Kami. Verlass dich drauf.“

Mehr sagte Hao nicht dazu sondern richtete seine volle Aufmerksamkeit wieder seinem Onkel zu, der mittlerweile ein breites Grinsen aufgesetzt hatte. Das war dann aber auch die einzige Reaktion, die er bemerkte, da er im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden war.

„Will dein Gegner keinen Nahkampf, dann bring ihn dazu es zu wollen.“

Mit diesen Worten drehte Hao sich auf der Stelle. Schon sah er Rikus Angriff auf sich zukommen und versorgte sein Medium in dem Moment wo dessen Schwert auf seines traf, mit mehr Furyoko. Die enorme Zunahme an Furyoko wirkte wie eine Druckwelle, die bewirkte, dass Riku in die entgegen gesetzte Richtung geschleudert wurde und mit dem Rücken auf dem Boden aufschlug. Mit einer weiteren fließenden Handbewegung sorgte Hao anschließend dafür, dass ein weiterer Angriff auf seinen Onkel zukam. Ein Angriff, der zur Überraschung aller jedoch kurz vor diesem zum Stillstand kam. Doch Riku schien dieser Situation keinem Gedanken zu würdigen und zerschlug den Angriff der vor ihm stehen geblieben war einfach nur um die Bahn für seinen eigenen Angriff frei zu machen. Eine Aktion bei der Hao nur kurz die Augen verdrehte, bevor er sich aus der Laufbahn des Energieball teleportierte. Wenn Riku diese Art von Kampf bevorzugt, wieso sollte er sie nicht mehrmals nutzen. Im Gegensatz zu Riku jedoch tauchte er dieses Mal nicht hinter Riku auf, sondern etwas seitlich von ihm. Genau diese Entscheidung war der Auftakt für die nächste Stufe des Kampfes. Ein Kampf, der unter Umständen ziemlich heftig werden könne und darüber hinaus noch Zufallsabhängig. Der Grund dafür war, dass beide Kämpfer sich entschieden nach jeder Teleportation einen Angriff zu seinem Gegner zu schicken und sofort daraufhin zu verschwinden. Was auch angesagt war, da die Angriffe so überraschend auf einen zukamen, dass man sie entweder abblocken oder riskieren musste, dass man zu Boden geht. Zusätzlich waren diese Angriffe auch noch Pfeilschnell und kaum zu kontrollieren. In den Momenten, in denen sie nicht genug Zeit hatten um wieder zum nächsten gedachten Ort zu gelangen duckten sie sich einfach um den gefährlichen Geschossen des Gegners zu entkommen. Ab und zu tauchten sie auch genau voreinander auf und lieferten sich einen kurzen Schlagabtausch mit dem Schwert bevor sie sich wieder auf einen Fernkampf einstellten. Zwar war das nicht wirklich nach Haos Geschmack, doch in dem Fall, war die Wahl bei seinem Gegner, es sei denn er wollte das Risiko einen direkten Angriff abzubekommen eingehen und das war noch weniger nach seinem Geschmack.
 

Zu seinem Bedauern konnte der Kampf nicht ewig so weiter gehen. Er wusste, dass jeder eine bestimmte Menge an Furyoko zur Verfügung hatte. Allerdings hatte ihm nie jemand erzähl, wie genau man herausfinden konnte wie hoch der Furyokowert ist. Eine Information, die ihm jetzt hätte weiter helfen könne, da er dann zumindest gewusst hätte, wie groß der Unterschied zwischen seinen Kräften und den von Rikus wirklich waren. Andererseits stellte sich da die Frage, ob er es wirklich wissen wollte. Diese Gedanken lenkten ihn für einen Moment ab. Einen kleinen Moment, der reichte um Riku die Gelegenheit zu geben ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Aus puren Schock nutzte Hao seine Teleportationskräfte erneut um Abstand zwischen sich und Riku zu gewinnen. Mit dieser Entscheidung spielte er Riku allerdings genau in die Hände, da er als er wieder auftauchte sah wie dieser neben seinem Schwert, das auf dem Boden gelandet war und seine Aufgabe als Medium für diesen Augenblick verloren hatte, erschien und dieses einfach vom Boden aufhob.

„Na super, jetzt hat er zwei Schwerter…“

Nach diesen Worten atmete Hao kurz durch, bevor er rückwärtsgehend Kami schon den nächsten Befehl gab, den diese auch sofort umsetzte.

„…gut dann Plan B. Geistform…in die Erde.“

Nach diesen Worten blieb Hao stehen und richtete seine Handfläche Richtung Boden. Vor ihm erschien daraufhin ein riesiger Schutzgeist. Damit war für jeden klar, dass Hao auf Riesengeistkontrolle umgestiegen war. Jedenfalls schien das jeder für einen Moment zu denken, weshalb sie umso verwunderte waren, als der Geist wieder auf normale Größe schrumpfte. Was die meisten nicht ahnten war, dass Hao seine Geistkontrolle nicht wie angenommen reduziert hatte, sondern einfach nur sein Furyoko auf eine kleinere Form komprimiert hatte, was dazu führte, dass er Rikus nächsten Angriff mit Kamis Hilfe locker zerschlagen konnte. Kurz daraufhin ließ er Kami einen direkten Angriff starten, was sein Onkel am allerwenigsten erwartet hatte. Dieses Mal war es deshalb Riku, der seine Waffe aus der Hand verlor und diese war nicht die einzige. Nein auch Haos eigenes Schwert lag wieder auf dem Boden. Die Situation nutzend schnappte er sich dieses und ließ Kami wieder mit sein ursprüngliches Medium verschmelzen. Auch Riku hatte den kurzen Mediumwechsel genutzt um zu seinem Schwert zu greifen und sich wieder Kampfbereit zu machen. Damit war die dritte Phase des Kampfes um die Familienführung eingeleitet und keiner der Kämpfer schien daran zu denken zum Wohle des anderen aufzugeben und auf diese Aufgabe zu verzichten. Ohne lange zu überlegen griffen beide Kämpfer an und entschieden sich dazu nun endlich eine längere Nahkampfphase einzugehen. Einen Vorteil, den Hao möglichst optimal nutzen wollte, da er sofort ohne lange zu überlegen seine Spezialtechnik anwandte. Er hatte ein perfektes Timing, da er es ein weiteres Mal schaffte sein Furyoko in dem Moment zu verstärken, als die Waffen der beiden Kämpfer aufeinander trafen. Wieder wurde Riku zurückgeschleudert und schlitterte auf dem Boden entlang. Hätte er sein Furyoko eine Sekunde früher oder später erhöht, so hätte es nicht den gewünschten Effekt gebracht. Mit etwas Glück, wäre Riku auch etwas zurückgeschleudert worden, doch mit Sicherheit nicht so weit wie es bei dem korrekten Zeitpunkt gewesen war. Jetzt musste Hao sich nur noch einen Trick ausdenken, mit dem er Riku auch am Boden halten konnte und zwar bevor noch etwas ungewolltes passierte. Es war also Zeit ihm die Fakten vor Augen zu führen, damit er seine Niederlage endlich begriff.
 

- Bei Youji und den anderen Zuschauern -
 

Youji und die anderen Asakuras sahen dem Kampf mittlerweile interessiert zu. Keiner schien auch nur einen Moment daran zu denken, dass diese Art von Kampf ziemlich gefährlich werden konnte. Nach einigen Minuten jedoch war es für die meisten zu anstrengend den Kampf weiter zu verfolgen. Dafür erschienen und verschwanden die beiden Kämpfer einfach zu schnell und das auch noch immer da, wo man sie nicht erwartet hätte. Mal hatten sie als Auftauchen den Raum überhab des Bodens gewählt und richteten ihren nächste Angriff nach unten, um den Gegner aus dem Konzept zu bringen, ein anderes Mal hinter dem Gegner und dann wieder genau vor diesem. Der Kampf verlief einfach zu schnell, als dass ein normaler Beobachter jeden Angriff und Strategie der Kämpfer verfolgen konnte. Es war spannend, doch jedes Mal, wenn man sich zu dem nächsten Angriff umdrehte, konnte man nur noch Rauch erkennen, da dieser bereits zerschlagen wurde oder mit einem anderen Angriff kollidiert war. Seufzend sah Youji auf die Sonnenuhr, die etwas abseits von ihnen stand.

„Kann jemand den Kampf mal verlangsamen? Bei dem Tempo bekommt man ja gar nichts mit, wer die Oberhand in dem Kampf hat.“

Bei diesen Worten fiel Youji etwas ein, was er seit dem Beginn des Kampfes schon fast wieder vergessen hatte. Fies grinsend wendete er sich an Katsumi und berichtete ihm von seiner Erkenntnis.

„Katsumi, du weißt schon, dass die 10 Minuten, die du Hao gegeben hast schon lange vorbei sind oder?“

„Was, willst du mich ver…ach du sch****…“

„Müsst ihr beide jetzt wirklich über diese dämliche Wette diskutieren.“

„Müssen wir nicht Santi.“

„Doch müssen wir, dein Wetteinsatz ist fällig.“

Katsumi öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, doch dann schien er für einen Augenblick zu überlegen. Kurz darauf nah er sich seinen Becher und sah Youji genauso fies grinsend an wie dieser ihn.

„Schon möglich, aber der Einsatz wird erst nach dem Kampf fällig und der läuft noch. Ich halte meinen Wetteinsatz und das Stroh für Morgen werde ich mir auch noch besorgen. Allerdings würde ich mir nicht zu große Hoffnungen machen, da deiner ja auch noch offen steht und wie ich das sehe, hat Hao den Kampf zwischen ihm und Riku noch nicht gewonnen.“

Wie auf Kommando schaffte es Riku seinen Neffen zu entwaffnen, welcher jedoch noch rechzeitig ausweichen konnte. Katsumi schien diese Wendung nur mit einem belustigten Lächeln wahrzunehmen, bevor er einen weiteren Schluck aus seinem Becher nahm. Ein Fehler, denn er war nicht auf Haos nächste Aktion gefasst, die ihn fast an der Flüssigkeit, die er gerade zu sich nehmen wollte, ersticken ließ.

„Die Erde als Medium? Seit wann gibt es denn so was. Elementargeister vereinigt man mit Elementen aber keine menschlichen Geister.“

„Tja scheinbar doch. Kami ist ein mit der Erde verbundener menschlicher Schutzgeist.“

„So was gibt es gar nicht!“

„Entweder irrst du dich, oder Kami hat damals gelogen. Wobei ich das Letzte bezweifle. Auch übrigens, du kannst dir gleich einen Strohvorrat für zwei Tage sichern. Hao hat nämlich sein Schwert wieder und Onkel Riku ist wieder am Boden. “

Katsumi stöhnte bei diesen Worten nur auf.
 

So hatte er sich das mit der Wette nicht gedacht. Wie wahrscheinlich war es denn, dass der Schüler den Kampf gegen seinen Meister gewinnt. Gut, Hao war nicht mehr Rikus Schüler und hatte darüber hinaus auch noch an Selbstbewusstsein und Erfahrung dazu gewonnen, doch diese Entwicklung hatte er nun wirklich nicht erwartet. Erst recht ließ ihn die nächste Situation zwischen Hao und Riku sprachlos zurück. Der Junge hatte scheinbar keine Lust mehr zu kämpfen, dass konnte man sehen, doch das hieß nicht, dass er unaufmerksamer war. Im Gegenteil, er war wachsame den je und schien Rikus nächstes Vorhaben anhand dessen Bewegungen zu analysieren. Ein Vorgehen, die besonders bei den Worten, die Hao aussprach, ein wichtige Eigenschaft war.

„Du hast verloren Riku. Also mach das ganze nicht noch schlimmer als es ohnehin schon ist. Du kennst Norikos letzten Willen, und das wir kämpfen gehört nicht dazu.“

„Ja ich kenne ihren letzten Willen aber du nicht. Ich war an ihrer Seite als sie starb, woher willst du also wissen was sie wollte.“

„Weil sie es mir vor meiner Abreise gesagt hatte.“

„Schwachsinn.“

Mit diesen Worten griff Riku ein weiteres Mal direkt an. Da dieser sich jedoch nicht die Zeit genommen hatte um Geistkontrolle zu erschaffen, brach auch Hao seine und blockte den Angriff so ab. Kami, die sofort verstand was er vorhatte, ging währenddessen zu einem Fass, welches in der Nähe der beiden Kämpfer stand. Als sie bemerkt hatte, dass Hao dafür gesorgt hatte, dass Riku jetzt mit dem Rücken zu ihr und dem Fass stand, brachte sie es einfach zum rollen. Das bewirkte, dass es durch die leichte Steigung ungebremst auf diese zurollte und dabei an Geschwindigkeit gewann. Wenig später knallte es gegen Rikus Beine, woraufhin dieser das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Während Kami daraufhin ein leises Kichern verbergen musste, blieb Hao von der Aktion unberührt und sprach mit ruhiger Stimme weiter.

„Sieh es ein Riku, die einzige Möglichkeit die es dir erlaubt die Führung der Familie für dich zu beanspruchen ist, wenn die Gunst der Familie gegen mich ist.“

„Dann sollten wir diese Möglichkeit doch mal auf die Probe stellen.“

Bei diesen Worten stand Riku wieder auf und klopfte sich den Dreck von den Sachen, wobei er dabei einen giftigen Blick zu Haos Schutzgeist warf, die immer noch versuchte ihre Kichern zu verbergen und deshalb mit einem breiten Grinsen wieder an Haos Seite trat.
 

Zu Rikus bedauern schien dieser Vorschlag nicht wirklich auf Zustimmung zu stoßen, da sich kurz nach diesen Worten ein unbeteiligter einmischte. Allerdings war es ihm in diesem fall egal. Der Junge war als Oberhaupt der Familie ungeeignet und dabei blieb er.

„Riku das reicht. Hao hat bewiesen, dass er der Führung der Familie gewachsen ist und das in zweierlei Hinsicht. Er ist vor dir nicht zurückgewichen und hat auch die nötige Stärke bewiesen. Wenn du ihn diese Aufgabe wirklich verwährst, bist du meiner Meinung nach nur ein selbstgefälliger Idiot und das ist das Letzte was die Familie gebrauchen kann. Wir brachen jemanden der die Familie zusammenhält und nicht aus eigenen Motiven handelt. Es gibt darüber hinaus auch keinen vernünftigen Grund dafür.“

Kurz nach diesen Worten mischte sich Santi ein, die ihrem Sohn nur einen verständnislosen Blick zuwarf. Es stimmte das ganze ging zu weit, doch eine der arte Ansprache war nun doch überflüssig gewesen. Insbesondere da sie wusste, dass Riku sich davon angegriffen fühlte.

„Youji, übertreib es nicht.“

„Wenigstens eine die Vernünftig geworden ist.“

Santi warf ihrem Bruder bei diesem Kommentar nur einen kurzen Blick zu, der missverständlich klarmachte, dass auch dieser Kommentar überflüssig war. Zusätzlich konnte sie es sich nicht nehmen lassen ihre eigentliche Meinung noch einmal deutlich zu machen.

„Du missverstehst meine Absichten Riku. Hao ist nach Norikos Tod das rechtmäßige Oberhaupt der Familie und dass kann und werde ich nicht leugnen, ich spreche mich lediglich gegen Youjis Wortwahl aus. Nicht gegen die Bedeutung.“

Letzten Endes mischte sich auch Youjis Vater ein, der sich das ganze hin und her nicht mehr länger mit ansehen konnte. Auch wenn er in dieser Familie das wenigste zu sagen hatte so kannte er die Regeln und diese waren zumindest in diesem Punkt eindeutig.

„Du weißt schon, dass es eine einstimmige Entscheidung verlangt und allein durch die beiden ist dein Vorhaben gescheitert, selbst wenn Cassandra und Katsumi deine Position teilen.“

„Ihr würdet doch auch zu dem Jungen halten, wenn ihr genau wüsstet, dass er die Aufgabe nicht bewältigen kann.“

„Das ist doch Schwachsinn.“

„Ach ist es dass, ich finde…“

Nun langte es Santi erst Recht. Sie hatte ihre Meinung, genauso wie die anderen und damit war es eigentlich schon längst entschieden. Allerdings konnte oder wollte ihr Bruder das nicht einsehen. Aus diesem Grund konnte sie sich nicht mehr länger zurückhalten.

„Verdammt, Riku lass gut sein, das bringt doch nichts mehr.“

„Ich werde mich bestimmt nicht einfach zum Schweigen bringt. Macht doch mal die Augen auf. Der Junge ist gerade mal 19. Etwas jung um die Familienführung zu übernehmen. Denkst du, dass andere einfach darüber hinwegsehen würden. Nein sie werden es ausnutzen und sich damit in der Lage sehen unseren Ruf zu ruinieren und sich selbst über uns zu stellen.“

„Das ist doch…“

„Lass gut sein Santi.“

Bei diesen Worten blickte Santi kurz zu Hao, dessen Satz sie in gewisser Weise ausgebremst hatte. Sie wusste nicht wieso. Aus irgendeinem Grund wirkte seine Stimme bestimmt und war doch im Verhältnis zu ihrem und Rikus Geschrei ruhig geblieben. Trotzdem herrschte jetzt Stille. Fast so, als hätte man ihnen gerade ein Ultimatum gestellt, über das sie nachdenken mussten. Eine Tatsache die keiner wirklich verstehen konnte und dennoch verhielten sich alle gleich.
 

Das was Hao jedoch danach ergänzte ließ die Anwesenden geschockt zurück. Was eigentlich ein Wunder war, da sie sich mittlerweile daran gewöhnt haben sollte, da er diesen Effekt nicht das erste Mal an diesem Tag bewirkt hatte sondern schon einige Male. Scheinbar jedoch waren die Worte des Jungen nach der Meinung der anderen einfach zu unerwartet gekommen.

„Ich denke, dass uns diese Diskussion nicht weiter bringt. Deshalb würde ich vorschlagen, dass sich eine etwas neutraler gehaltene Person dazu äußert und die Entscheidung übernimmt ob ich einen Anspruch auf die Führung der Familie habe oder ob Rikus Ansichten gerechtfertig sind.“

„Also ich würde…“

„Er hat gesagt, dass sich eine neutral gehaltene Person dazu äußern soll, also erspar uns bitte deine Worte, Cassandra. Wir wissen ja alle wie du über den Jungen denkst. Aber da sich schon jeder in irgendeiner Art und Weise mit mehr oder weniger standhaften Argumenten dazu geäußert hat, scheint es so als würde die Entscheidungsgewalt zum ersten Mal bei mir liegen.“

Bei diesen Worten schenkte sich Katsumi Wasser in seinen Krug und nahm einen kurzen Schluck, bevor er zwischen Hao und Riku hin und her sah.

„Also ganz ehrlich kann ich Rikus Zweifel, die er geäußert hat, verstehen. Ob das jetzt wirklich seine Gründe sind oder nicht lass ich jetzt mal dahin gestellt sein. Ich weiß dank Erzählungen und der einstigen Tagebücher unserer Vorfahren, dass das jüngste Oberhaupt der Asakurafamilie 28 Jahre alt war. Bis dahin war es normal erst ab 36 Jahren oder sogar noch später erst die Familienführung zu übernehmen. Um genau zu sein ist es sogar heute noch so. Natürlich haben die Feinde der Familie ihre Chance genutzt und sofort angegriffen, immerhin ist das Alter in gewisser Weise ein Maß für die Weisheit und die Erfahrung einer Person. Auch einige der verbündeten Familien-Dynastien haben sich daraufhin abgewandt, da sie nicht mit jemanden zusammenarbeiten wollten, der eventuell wegen seines eigenen Kindes zu sehr belastet ist um seine Familie unter Kontrolle zu halten oder gewisse Gefahren früh genug zu erkennen und dagegen zu handeln. Allgemein war ein junges Alter auch ein Hinweis auf Unzuverlässigkeit. In diesem Fall wäre es beinah schief gegangen, da er die Gefahr, die auf ihn zugekommen war nicht erkannt hatte. Allerdings konnte das ganze dank der Hilfe der anderen Asakuras doch noch zum Guten umgelenkt werden…“

Katsumi stoppte seine Ausführung kurz, da Riku es für nötig hielt seine eigene Meinung einzuwerfen, was ihm nur einen kurzen Blick seitens der anderen einbrachte.

„Das ist genau was ich meine.“

Wenig später räusperte sich Katsumi jedoch und erzählte weiter. Er wusste, dass er einfach sagen konnte was er über diese Situation dachte, doch er war sich in gewisser Weise selbst nicht wirklich sicher. Aus diesem Grund zählte er seine Argumente laut auf, damit die anderen daran Teil hatten und er die Reaktionen der Anwesenden zusätzlich beobachten konnte. Immerhin sagten solche Reaktionen mehr aus als jahrelanges Beobachten. Die wichtigsten Eigenschaften eines Familienoberhaupts bestanden immerhin in Selbstbeherrschung, einer gewissen schamanisch Stärke, Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfähigkeit. Auch Erfahrung, Intelligenz, eine gewisse Zielstrebigkeit und die Fähigkeit in schwierigen Situationen einen klaren Kopf zu behalten waren unverzichtbare Anforderungen. Zu seinem Bedauern schien jedoch keiner der beiden alle Anforderungen zu erfüllen.
 

Die Frage war daher, welche dieser Eigenschaften eine höhere Gewichtung hatten. Eine Entscheidung die genauso schwer war wie die eigentliche.

„…Doch meistens wird eine Familiendynastie nicht durch Unwissenheit zu Grunde gerichtet sondern durch einen selbstsüchtigen Führer. Darüber hinaus stellt sich bei meinem Bespiel die Frage wie schnell der vorigen oder ein älteres Oberhaupt auf das ganze reagiert hätte. Immerhin befand sich die Dynastie schon vor dem genannten Führungswechsel in einer kritischen Phase…“

„Komm endlich zum Punkt, ich habe keine Lust den ganzen Tag auf eine Antwort zu warten.“

Diese Worte reichten Katsumi um eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die er eventuell bereuen würde, doch das konnte ihnen so oder so passieren.

„Wie du willst Riku. Wenn ich Noriko gewesen wäre, hätte ich mich nicht entscheiden können, da ich keinem von euch beiden die Führung anvertrauen würde. Zum Thema neues Oberhaupt habe ich daher nur eines zu sagen. Die Aufgabe geht an… Hao. “

„Wie bitte?“

„Nimm es mir nicht übel Riku. Aber reden ohne zu denken ist eine ziemlich gefährliche Eigenschaft. Eine die du ohne Frage perfekt beherrscht. Doch mein Ausschlag gebenster Punkt war euer Verhalten bei meiner kleinen Ausführung eben. Das Ganze ist kein Wettkampf. Hier geht es nicht ums gewinnen oder verlieren, sondern um die Zukunft der Familie.“

„Ihr macht einen gewaltigen Fehler.“

„Das denke ich nicht. Ich habe vor Norikos Tod auch mit ihr über das Thema geredet...“

Bei diesen Worten dachte Katsumi an das Gespräch mit Noriko zurück und brach seine Ansprache deshalb kurz ab um sich noch mal ins Gedächtnis zu rufen, was sie damals gesagt hatte.
 

- Flashback -
 

Es herrschte eine Sternenklare Nacht. Allerdings war es schon spät. So spät, dass die meisten schon zu Bett gegangen waren. Nur einige wenige waren noch in der Stadt unterwegs. Selbst auf dem Asakuraanwesen herrschte gähnende Leere. Keiner war mehr auf den Beinen. Fast keiner. Lediglich zwei Personen befanden sich noch immer auf den Beinen und schienen nicht mal daran zu denken in der nächsten Zeit etwas daran zu ändern auch wenn sie jeder für sich verweilten. Erst als Katsumi in den alten Tempel eintrat, erblickte er Noriko, die Gedanken versunken ein Buch durchblätterte.

„Alles in Ordnung?“

„Den Umständen entsprechend würde ich sagen.“

„Du machst dir sorgen um Hao, stimmt’s?“

„Nein, ich hab genug Vertrauen in ihn, so dass ich weiß, dass er auf sich selbst aufpassen kann. Außerdem ist er bei Takumi Sasaki gut aufgehoben.“

„Er ist bei dem alten Spinner.“

„Takumi ist vielleicht ein Spinner aber auch ein unverbesserlicher Lehrmeister. Und genau das ist was Hao braucht. Einen Meister der ihm alles abverlangt auch wenn es noch so idiotisch ist. Das einzige was ich befürchten müsste ist, dass er es mir übel nimmt, dass ich ihn zu jemanden geschickt habe, der noch schlimmere Trainingsprogramme und Anforderungen stellt als ich.“

Nach diesen Worten schlich sich ein leichtes Lächeln auf Norikos Lippen. Sie hatte den Jungen in gewisser Weise getäuscht, als sie ihn zu Takumi Sasaki geschickt hatte. Nach dem ersten Bericht hätte sie dem Mann selbst gerne einen Tritt in den allerwertesten gegeben, da er den Jungen einfach als Mittel für seine Nachforschungen missbraucht hatte und ihn damit in Lebensgefahr gebracht hatte. Doch da dieser das ganze unbeschadet überstanden hatte und sie ihm anrechnen musste, dass er keine Ahnung hatte wer Hao war, konnte sie notgedrungen auch darauf verzichten. Jedenfalls vorerst. Immerhin konnte sie sich gut vorstellen, dass auch Hao es diesem nicht gerade einfach machen würde. Immerhin hatte er es ihr auch nie einfach gemacht und sie war immerhin seine Großmutter.

„Du hast dein Herz wirklich an einen sturen eigenwilligen Jungen verloren. Das überrascht mich jetzt aber wirklich. “

„Stur und eigenwillig ist glaub ich noch eine Untertreibung. Der Junge war eine echte Plage, allerdings war er auch immer für eine Überraschung gut. Ganz ehrlich, seine Entscheidung das Asakuraanwesen von jetzt auf gleich zu verlassen hat mich schon etwas überrascht. Immerhin hatte ich langsam das Gefühl, dass ich ihn endlich einschätzen könnte und dann das.“

Jetzt hatte Noriko es ausgesprochen. Sie war eine der wenigen die Hao versucht hatten zu verstehen. Zu begreifen was in seinem Kopf vorging. Doch jedes Mal wenn sie dachte sie wüsste es wurde sie eines besseres belehrt. Ab und zu hatte sie früher das Gefühl, als würde der Junge selber nicht wissen was er wollte und deswegen zwischen den Erwartungen anderer und seinen eigenen Vorlieben hin und herpendelte.

„Klingt ja fast so als würdest du dich in deinem Stolz gekränkt fühlen.“

„In gewisser Weise kann man das sagen. Aber das ist mein kleinstes Problem. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr lange als Familienoberhaupt agieren kann.“

„Dann müssen wir uns wohl auf König Riku einstellen, oder wie darf ich das verstehen?“

Bei dem ersten Teil des Satzes verdrehte Katsumi nur die Augen.
 

Er konnte es nicht leugnen, dass er sich einen besseren Nachfolger für Noriko vorstellen konnte. Doch auch Noriko schien nach ihrer Antwort nach zu urteilen nicht besonders begeistert davon zu sein.

„Riku wird wohl nach mir das neue Oberhaupt der Asakuras sein. Jedenfalls solange, bis Hao wieder zurück ist und die Aufgabe selber übernehmen kann.“

„Du willst die Führung wirklich an den Jungen weitergeben?“

„Er ist nach mir das rechtmäßige Oberhaupt der Familie. So sind die Regeln und außerdem würde ich es auch nicht anders wollen.“

„Glaubst du nicht, dass du ihm etwas zu viel zutraust. Du weißt am besten wie Nerven zerreibend das ganze sein kann. Willst du ihm das wirklich zumuten?“

„Von wollen kann keine Rede sein, Katsumi. Ich weiß, dass ich Hao mit dieser Entscheidung eine Menge abverlange, doch ich weiß auch, dass er es meistern wird. Jedenfalls wenn er es will. Und ich bin mir sicher, dass er alles dafür geben wird.“

„Du sagtest, dass du ihn nicht einschätzen könntest.“

Nun war Katsumi doch etwas verwirrt. Wie konnte Noriko sich so sicher sein, obwohl sie vorhin noch gesagt hatte, dass Hao immer für eine Überraschung gut war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es dann sinnvoll war diesem Jungen so eine enorme Verantwortung zu übertragen. Besonders da sie ihn, wie sie alle, schon seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatten. Immerhin waren drei Jahre eine ziemlich lange Zeit. Eine Zeit in der sich der Junge nicht zwangsläufig zum positiver Verändern musste, besonders wenn man bedenkt mit wem er seit dieser Zeit in Kontakt stand.

„Nein, seine Denkweise kann ich nicht einschätzen. Aber zwei Dinge weiß ich mit Gewissheit. Ich weiß, dass Hao niemals ein Versprechen brechen würde und das er alles schaffen kann wenn er nur mit vollem Herzen dafür kämpft.“

„Und das wird er, weil du ihm das Versprechen vorher abgenommen hast, richtig. Verdammt Noriko, manchmal kannst du echt grausam sein.“

„Ich weiß. Aber ich bin auch der Meinung, dass Riku für diese Position mehr als ungeeignet ist. Das hat mir die Situation mit Sayuris Tod zusätzlich deutlich gemacht. Du hast selber gesehen wie Riku reagiert hat. Hao hingegen hat trotz dieses schrecklichen Ereignisses eine rationale Entscheidung getroffen. Und ich kann dir versichern, dass er genauso am Ende seiner Nerven war wie Riku, wenn nicht noch mehr.“

„Möglich. Allerdings halte ich das für verfrüht. Außerdem wird es anschließend mit Sicherheit böses Blut zwischen ihm und Riku geben und das ist jetzt schon nicht gerade rein. Aber als Oberhaupt steht es nur dir zu diese Entscheidung zu fällen.“

„Das sehe ich auch so. Trotzdem Danke, dass du mir deine Bedenken mitgeteilt hast. Auch wenn ich denke, dass sie unbegründet sind. Aber genau werden wir es erst wissen, wenn es soweit ist.“

Mit diesen Worten legte Noriko einen Zettel in das Buch und stellte es zurück, bevor sie den Tempel verließ. Für einen kurzen Moment zögerte Katsumi und war kurz davor nachzusehen, was Noriko in das Buch gelegt hatte, doch dann entschied er sich anders und verließ ebenfalls den Tempel. Immerhin war es ihre Sache was sie in das Buch legte und das ging ihn nichts an.
 

- Flashback ende -
 

Bei diesen Gedanken seufzte Katsumi kurz, bevor er seinen Satz beendete. Es hatte einige Tage vor ihrem Tod stattgefunden und obwohl es ihr damals noch gut ging schien sie schon als würde sie wissen was sie in Zukunft erwarten würde.

„…Sie hatte mich damals nicht überzeugt aber jetzt weiß ich, dass sie Recht hatte. Jedenfalls was einige Punkte angeht, die ich hier allerdings nicht weiter erläutern will.“

„Bitte, dann steht die Entscheidung eben fest. Aber eins sage ich euch. Falls ihr euch irrt lebt mit den Konsequenzen und zwar alle.“

Mit diesen Worten verließ Riku das Grundstück und ließ die anderen Teils geschockt, Teils ungläubig und Teils genervt zurück.

„Ich rede mit ihm.“

„Nein, ich denke das sollte ich tun.“

„Hao…“

Weiter kam Santi nicht, da er sie schon mit einer Handbewegung, die keinen Widerspruch duldete zum Schweigen brachte.

„Wenn ich dich mit ihm reden lasse, dann kann er zurecht behaupten, dass ich der Aufgabe als Familienoberhaupt nicht gewachsen bin.“

Mit diesen Worten folgte Hao seinen Onkel. Zwar hatte er noch keine Ahnung wie er in so einer Situation handeln sollte, doch er war sich sicher, dass ein Plan oder etwas anderes nicht besonders viel bringen würde. Das wäre so als wenn er irgendeine Weisheit aus einem Buch rezitieren würde und das war in dieser Situation wahrscheinlich keine so gute Idee, besonders da Riku ihm wahrscheinlich allein für das bisherige Geschehen am liebsten jetzt schon den Kopf umdrehen würde.
 

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So das war's mal wieder. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr startet das neue Jahr mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Also dann bis demnächst
 

eure Misato



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akayami
2013-01-15T08:47:35+00:00 15.01.2013 09:47
Huhu :)
Habe gerade die ff fertig gelesen und bin voll begeistert! :)
Du kannst echt gut schreiben und die Story ist echt gelungen...bin schon sehr espannt wie es weiter geht ^.^


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