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Shaman king 0

Wie alles begann
von

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Rechtfertigungen

So a bin ich wieder mit dem neusten Kapitel meiner Shaman King Pre-story. Ich will euch jetzt auch nicht länger auf die Folter spannen, also viel Spaß beim lesen.
 

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Kapitel 7: Rechtfertigungen
 

Mittlerweile hatten sich die Wächterinnen in dem Tempel wieder beruhigt und gingen wieder ihren eigentlichen Tätigkeiten nach. Die Wölfin allerdings schien sich das ganze nur skeptisch anzusehen und wartete schon darauf, dass jemand sich wieder von seiner Arbeit abwendete, weil er einfach zu neugierig war. Bevor das jedoch passieren konnte, meldete sich Chiyo zu Wort.

„Was kann ich für dich tun?“

»Was du für mich tun kannst? Das kann ich dir sagen. Pass nächstes Mal besser auf deine Schülerin auf. Auch ich habe meine Befehle und sie hat meinen Auftrag beinah zum Scheitern gebracht.«

„Was für…“

»Es spielt für dich keine Rolle, was für einen Auftrag sie behindert hat. Die Tatsache, dass sie es getan hat, ist schon schlimm genug, Chiyo. Darüber hinaus gehört mein Auftrag zur Geheimhaltungsstufe schwarz. Nur ich und die restlichen Spirit of Element wissen davon. Und natürlich der König der Geister, doch der weiß sowieso alles. Von daher.«

Chiyo konnte bei den Worten der Wölfin ihren Ohren nicht trauen. Für sie wirkte es so, als würde sie den Auftrag den sie hatte verachten und auch von ihrem Erschaffer schien sie nicht wirklich viel Respekt zu haben. Es war nicht das erste Mal, dass sie das bemerkte, doch heute schien es extremer zu sein als bei all den vorigen Treffen. Chiyo konnte es einfach nicht verstehen.

„Wie wäre es mit ein bisschen mehr Respekt dem König der Geister gegenüber.“

»Etwas mehr Respekt? Was glaubst du eigentlich wer du bist? Wenn der König der Geister mehr Respekt verlangt, dann soll er es mir selber sagen und nicht eine x-beliebige Dienerin vorschicken. Sag ihm das das nächste Mal, wenn du mit ihm sprichst.«

Bei diesen Worten konnte die Wölfin genau sehen, dass die Hälfte der in der Halle anwesenden Personen zusammengezuckt war. Anscheinend schien doch mehr gelauscht zu haben, als sie gedacht hatte. An sich schon eine Frechheit, da kann man nicht mal ein Privatgespräch führen, ohne das man gleich belauscht wurde. Weiter kümmerte sie sich jedoch nicht um die Tatsache, sondern wendete sich wieder Chiyo zu, die allem Anschein nach um ihre Beherrschung kämpfte.

„Das werde ich nicht tun. Darüber hinaus hat er mich nicht vorgeschickt. Mein Satz beruhte lediglich auf meiner Meinung, weiter nichts.“

»Dann hältst du mich also für Respektlos, ja. Wer hat jetzt vor wem kein Respekt. Muss ich dich wirklich erst daran erinnern wer ich bin.«

Die Wölfin konnte es einfach nicht glaube. Da warf man ihr vor Respektlos zu sein, dabei war sie nur hier um sich wegen Samira zu beschweren und dazu hatte sie alles Recht der Welt. Immerhin hat sie ihren Auftrag, den sie zwar nicht haben wollte aber wen kümmerte es schon, fast zum Scheitern gebracht hatte. Das konnte sie einfach nicht auf sich sitzen lassen.
 

Chiyo beobachtet wie die Wölfin langsam eine Angriffposition einnahm. Sie hätte einfach ihren Mund halten sollten. Sich mit der Wölfin anzulegen war so ziemlich das dümmste, was sie hatte machen können und das wurde ihr langsam bewusst. Allerdings verbot ihr Stolz es die wütende Wölfin um Verzeihung zu bitte, stattdessen ritt sie sich immer mehr rein.

„Das musst du nicht, Okami. Deine Position ist mir durchaus bekannt.“

»Dann ist dir auch bekannt, dass ich mich jederzeit beim König der Geister über dich beschweren kann. Ich verstehe sowieso nicht, wieso er dich ausgewählt hat. So einen guten Job machst du nun auch wieder nicht, was man ja heute eindrucksvoll gesehen hat«

Nach diesen Worten war Chiyo mit ihrer Geduld am Ende. Sie konnte nicht verstehen, wie diese verdammte Wölfin sich so viel herausnehmen konnte. Gut sie war eine der fünf Spirit of Elements, doch sich deshalb für etwas Besseres zu halten zeigte nur, dass dieser die Sonderstellung nicht gut bekam. Normalerweise sollte sie respektvoller zu Okami sein, doch so wie diese sich verhielt, hatte sie den ihr zustehenden Respekt beim besten Willen nicht verdient.

„Das reicht jetzt. Du verlässt augenblicklich den Tempel, bevor ich mich über dich beschwere.“

»Du willst mich rausschmeißen…bitte, wie du willst, doch das wird noch ein Nachspiel haben, meine Liebe. Denn anscheinend scheinst du doch zu vergessen, dass ich eine engere Bindung zu dem König der Geister habe als du und das wird auch in 1000 Jahren noch so sein. Im Klartext heißt das, dass du für diese Frechheiten noch büssen wirst und zwar richtig. Ich versichere dir, dass ich gegen dich eine Beschwerde beim König der Geister einreichen werde.«

Mit diesen Worten drehte sich die Wölfin um und ging in Richtung Ausgang, vorher jedoch wendete sie sich noch einmal an Chiyo, die schon erleichtert durchgeatmet hatte, weil die Wölfin den Rückzug angetreten hatte und sie diese damit los zu sein glaubte.

»Ach und noch etwas achte in Zukunft besser auf das kleine Gör, sonst wende ich mich an einen der anderen Spirits of Element und feiere mit ihm ein Fest im Tempel. Du kannst dich darauf verlassen, dass ihr hinterher 4 Tage aufräumen dürft.«

Mit diesen Worten verschwand die Wölfin durch die geschlossene Tür und ließ eine verdutzte und zu gleich wütende Chiyo zurück.
 

Sie konnte einfach nicht verstehen, wie die Wölfin sich so aufführen konnte. Immerhin sollte man doch der Meinung sein, das der König der Geister ihr und den anderen Spirits of Element wenigstens etwas Respekt beigebracht hatte, zumindest ihm gegenüber. Doch anscheinend war dies nicht der Fall. Zu ihrem Glück oder auch bedauern hatte sie es nur ab und zu mit der Wölfin und nie mit den anderen vier Elementargeistern zu tun gehabt. Worüber sie insgeheim sogar froh war, denn wenn diese genauso drauf waren, dann wollte sie diese nicht mal eine Sekunde lang in dem Tempel sehen. Das schlimme an der Sache war nur, dass sie die Geister nicht loswerden konnte, wenn diese es nicht zuließen. Die Warnung der Wölfin an sich war schon eine Horrorvorstellung, die sie sich gar nicht erst genauer ausmalen wollte. Sofort schüttelte sie diesen Gedanken beiseite und machte sich zu ihrem Zimmer auf. Es brachte nichts sich weiter über die Ereignisse aufzuregen, viel mehr sollte sie sich ihre Kraft für die Rechtfertigung vor einer höheren Macht sparen. Mit diesen Gedanken erreichte sie ihr Zimmer und zündete sofort ein paar Kerzen an, die auf einem Tisch standen. Kurz darauf ließ sie ein erschöpftes Seufzen entweichen, welches jedoch nicht unbemerkt schien.

//»Wenn dich ein Streit mit Okami so sehr erschöpft, sollte ich mich wohl wirklich nach einer neuen Führerin der Toshiro-Dynastie umsehen.«\\

„Das ist nicht nötig…“

Weiter kam Chiyo nicht, da sie schon von der mysteriösen Stimme, die allem Anschein keinen Körper enthielt schon wieder zu sprechen begann.

//»Ich weiß, wie du darüber denkst. Unter normalen Umständen würde ich dir sogar zustimmen, doch in den letzten sechs Jahren war sie schon die zweite Wächterin, die es aus dem Tempel herauszieht. Ich will nicht, dass sie genauso endet wie die letzte.«\\

Nach diesen Worten herrschte Stille. Chiyo musste sich unbewusst die Bilder der letzten Wächterin wieder ins Gedächtnis rufen. Sie hatte damals nichts gemerkt. Ihr war es erst aufgefallen, als es zu spät gewesen war und dieses Mal wäre es fast genauso abgelaufen. Was sie jedoch am meisten beunruhigte war immer noch die Sache mit der Verlobung.

„Wie soll ich jetzt vorgehen. Durch die Sache mit der Verlobung ist sie an die Außenwelt gebunden. Wie kann ich ihr das ganze wieder aus dem Kopf schlagen?“

//»In dem du verhinderst, dass sie ein weiteres Mal aus dem Tempel gelangt. Bring sie dazu, dass sie durch die Aufgaben innerhalb des Tempels vergiss was passiert ist. Doch ich rate dir keine Voreiligen Handlungen zu begehen, denn dann wird sie dir niemals zuhören, geschweige denn das tun was du von ihr verlangst. Im Gegenteil sie würde alles daran setzen deine Befehle zu ignorieren.«\\

Nach diesen Worten schwieg die mysteriöse Stimme erneut. Eine Tatsache, die Chiyo doch etwas aus der Bahn warf. Sie war es eigentlich gewohnt, dass er seine Worte weniger eindeutig ausdrückte. Meist war sie eine Stimme, die mit Halbaussagen und Rätsel um sich warf und niemanden eine direkte Antwort gab. Dieses Mal jedoch gab er ihr einen richtigen Rat. Das einzige was an das wirkliche Selbst der Stimme erinnerte war der vorletzte Satz. Er hatte ihr zwar geraten keine Voreiligen Handlungen zu begehen, doch was diese damit meinte blieb ihr ein Rätsel.
 

Jedoch hatte sie auch kaum Zeit weiter darüber nachzudenken, da sich die mysteriöse Stimme ein weiteres Mal einmischte.

//»Eine Sache muss ich allerdings noch loswerden. Leg dich nie wieder mit Okami an. Sie kriegt es fertig und macht ihre Drohung wahr.«\\

„Ich dachte die Spirits of Elements sind zerstritten.“

//»Ja und nein. Würdest du Spirit of Fire oder Spirit of Metal in so einer Art und Weise begegnen, dann würde ich sagen, dass es eine leere Drohung war. Allerdings würden sich die beiden eher an normale Geister als an die restlichen Spirits of Element wenden. Okami und Tako allerdings stellen eine Art Ruhepol zwischen den einzelnen Elementargeistern dar, weshalb sie eher eine Chance haben, von den anderen in so einer Situation unterstützt zu werden. Was den fünften im Bunde angeht würde ich sagen, dass er mal die Position und Meinung der einen Seite vertritt und mal die der anderen. Es kommt immer darauf an, wann man sich mit ihm anlegt und wie viel Lust er auf eine Diskussion hat. Das große Fazit ist jedoch, dass du egal mit wem von den fünfen du dich anlegst, früher oder später die Konsequenzen dafür zahlen musst. Also erweise ihnen den nötigen Respekt auch wenn es dir missfällt«\\

Unter normalen Umständen hätte Chiyo die Worte akzeptiert, doch durch ihre Wut auf die Wölfin, konnte sie sich einfach nicht zurückhalten.

„Das würde ich, wenn sie sich nicht wie ein hochnäsiges, besserwisserisches und arrogantes Individuum aufführen würde.“

//»Das ist nun mal ihre Art. Außerdem spiegelt sie nur das wieder, was man ihr entgegen bringt. Versuchst du sie zu respektieren, wird auch sie sich zurück halten.«\\

„Schön wär’s!“

//»Ich habe kein Interesse daran mit dir über das Verhalten von Okami oder einen der anderen Spirits of Elements zu diskutieren, Chiyo. Also schraub deinen falschen Stolz zurück und halte dich einfach an meinen Rat, denn im Gegensatz zu dir kenne ich die fünf und weiß wie ich mit ihnen umspringen muss, damit sie tun was ich ihnen befehle.«\\

Die Stimme hatte nun einen wütenden Unterton angenommen, der Chiyo sofort signalisierte, dass sie es übertrieben hatte. Sie wusste, dass sie sich vielleicht mit en Spirits of Element anlegen konnte aber mit Sicherheit nicht mit dem König der Geister selbst.

„Es tut mir Lied.“

//»Das will ich auch hoffen. Jetzt allerdings solltest du dich wieder um deine Schülerin kümmern, bevor sie doch noch eine weiter Dummheit begeht.«\\

Mit diesen Worten nickte Chiyo nur und löschte die Flammen. Sie war noch relativ gut davon gekommen, doch sie würde ihr Glück gewiss nicht herausfordern, aus diesem Grund befolgte sie den Befehl der mysteriösen Stimme und verließ das Zimmer um nach Samira zu sehen.
 

- Auf dem Asakuraanwesen -
 

Mittlerweile war Hao wieder auf dem Asakuraanwesen angekommen. Doch genau in dem Moment als Hao mitten auf dem Hof stand, kam ihm die Frage in den Sinn, was er überhaupt machen sollte. Wahrscheinlich hatte Riku seine Großeltern schon von dem Training erzählt. Besonders das was er gesagt hat konnte ihm eine Menge Ärger einbringen. Also wieso legte er es darauf an so schnell wie möglich wieder hierher zu kommen. Wollte er sich das wirklich antun. Besonders da er durch das ganze rennen einfach nur Müde war. Wenn es nach ihm ginge würde er jetzt einfach ins Bett fallen und bis morgen durchschlafen. Doch daraus sollte erst einmal nichts werden.

„Hao, da bist du ja. Noriko hat nach dir gefragt.“

„Und wieso?“

„Frag mich was leichteres. Sie haben mich und Sayuri losgeschickt um dich zu suchen, da wir dich von allen am besten kennen…da fällt mir ein wie ist eigentlich das Training gelaufen.“

Hao warf Youji daraufhin nur einen viel sagenden Blick zu. Einen den Youji sofort entschlüsseln konnte, immerhin waren sie seit Monaten beinah unzertrennlich gewesen und hatten jede freie Zeit miteinander verbracht. Doch genau die Tatsache, dass er wusste, was los war, ließ ihn darüber nachdenken, was seine Meisterin von Hao wollte.

„Kann es sein dass Riku dich angeschwärzt hat?“

„Vermutlich.“

„Aha…und schon eine Idee was du unseren Großeltern für eine Ausrede auftischt? Ich glaube nämlich die lassen sich nicht mit einem ‚ist doch egal’ abspeisen…“

Während Youji sich den Verlauf der unterhaltung vorstellte, die stattfinden würde, sobald Hao so etwas sagen würde, schlich sich auf dem Gesicht seines Cousins ein leichtes Lächeln. Eine Tatsache die Youji doch etwas beunruhigte. Sollte sein Cousin wirklich so reagieren, dann würden sie morgen früh entweder taub oder total erledigt sein und dass war Gewissheit.

„Ok, du machst mir angst, wieso lächelst du so? Bitte sag mir jetzt nicht, dass du das wirklich zu den beiden sagen willst! Wenn doch habe ich keine andere Wahl als an deinem Verstand zu schweifeln.“

„Spinnst du. So etwas würde ich niemals wagen. Mit meinem Verstand ist also alles in Ordnung, ich musste nur gerade…“

„Ja…red schon, ich will wissen was los ist…“

Nun war Youji erst recht neugierig. Er konnte Geheimnisse noch nie leiden. Seine ja, aber es konnte nicht sein, dass ein anderer etwas vor ihm verbarg und erst Recht nicht seine Cousine oder sein Cousin.
 

Darüber hinaus war er der ältere von den dreien und da war es sowieso sinnvoll ihm alles zu erzählen damit er ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Auch auf die Gefahr hin, dass die beiden das anders sehen würden, was ziemlich oft der fall war.

„Ich musste nur daran denken, was passiert ist. Wir haben die Dorfbewohner ganz schön reingelegt.“

„Wie jetzt? Und wen beim großen Geist meinst du mit wir?“

„Samira und mich. Sie ist…also…“

„Ja, ich bin ganz Ohr.“

Nach diesen Worten nuschelte Hao irgendetwas vor sich hin, was bewirkte, dass Youji ihn nur fassungslos ansah und insgeheim an seinem Verstand zweifelte. Hatte Hao eben wirklich das gesagt, was er verstanden hatte. Er hoffte nicht, obwohl er nicht genau wusste wieso er es tat. Für ihn war das ganze einfach zu abwegig und dann auch wieder nicht. Es war einfach ziemlich schwer zu erklären, was dieses eine Wort, welches Hao benutzt hatte in ihm bewirkte.

„Sie ist was?“

„Meine Verlobte.“

„Aha, also hab ich mich doch nicht verhört…Augenblick mal. Wieso Verlobte? Seit wann?“

„Seit heute!“

Das hatte gesessen. Aus lauter Schock hatte Youji nicht mehr auf den Weg geachtet und fiel prompt über einen am Boden liegenden Stein und starrte daraufhin den Boden an. Hao hatte das ganze so natürlich gesagt, als wäre es nichts ungewöhnliches, doch normalerweise Verlobte man sich nicht mit 6 Jahren. Man wurde verlobt aber man verlobte sich nicht selber und genau dass war was ihn an der ganzen Sache störte.

„Ist es da unten eigentlich bequem?“

„Wie…ach so.“

Noch immer in seinem Schockzusetand gefangen stand Youji nach geschlagenen 5 Minuten wieder auf und klopfte sich den Dreck von den Sachen. In Gedanken jedoch versuchte er die Situation zu verarbeiten was ihm mehr oder weniger gelang.

„Deine Entscheidung?“

„Yupp.“

„Wieso?“

„Wieso nicht!“

„Das ist eine gute Frage!“

„Und die Antwort.“

„Wie…Hao manchmal bist du mir echt zu hoch.“

Hao sagte daraufhin nichts sondern sah seinen Cousin stattdessen nur schräg an. Es gab Momente wo er diesen einfach nicht verstehen konnte und dieser gehörte definitiv dazu. Um genau zu sein konnte er nicht mal ausmachen, ob Hao ihn einfach nur veralbern wollte oder ob dieser alles was er sagte auch so meinte.
 

Im Augenblick jedoch war es ihm jedoch egal, denn mittlerweile näherten sie sich immer weiter den anderen Asakuras und dass konnte nur schief gehen. Insbesondere wenn diese etwas von dieser doch recht unerwarteten Verlobung erfuhren.

„Aber jetzt mal unter uns. Du solltest das erst mal für dich behalten, bevor die werten Erwachsenen noch vor Schock den Verstand verlieren. Erst regeln wir die Sache mit Noriko und dann erzählst du mir jedes einzelne Detail. Einverstanden.“

Noch bevor Hao antworten konnte stieß auch schon Sayuri zu ihnen. Sie war sichtlich außer Atem, doch in dem Moment als sie die beiden Jungs erblickte, blieb sie stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was trödelt ihr hier so rum. Youji, Meisterin Noriko hat doch ausdrücklich gesagt, dass wir Hao finden und sofort zu ihr bringen sollen.

„Ich weiß, aber vorher hatten wir noch was zu klären.“

„Und was?“

„Das übliche. Darüber wo er war, wie das Training gelaufen ist, wieso er sich verlobt hat…ups!“

„Verlobt? Wirklich?“

Sayuris geschockter Ausdruck wich bald einem breiten Grinsen, welches sie nun doch nicht für sich behalten konnte. Zugegeben sie war eine hoffnungslose Romantikerin und zwar seit dem sie in der Stadt gesehen hatte, wie jemand einer Frau einen Antrag gemacht hatte. Es war einfach ein Ereignis, welches sich in ihren Kopf gebrannt hatte und welches sie selber erleben wollte. Und zwar so und nicht anders.

„Du musst mir alles erzählen…“

„Augenblick mal Cousinchen, ich bin der erste der alles erfährt!“

„Träum weiter, du verstehst von diesen Dingen doch überhaupt nichts.“

„Aber du?“

„Ja!“

„Puh, wer es glaubt. Allein die Tatsache das ich älter bin beweist das Gegenteil“

„Bei den Frauen ist die Intelligenz aber doppelt so hoch.“

„Klar, wenn sie drei Mal so alt sind.“

Hao verdrehte bei dieser Auseinandersetzung nur genervt die Augen. Wieso artete alles worüber die beiden sich nicht einig waren in einer Diskussion aus.
 

Manchmal war es ja ganz lustig doch im Moment hatte er andere Sachen im Kopf als den beiden zuzuhören.

„Ich dachte Meisterin Noriko meinte es wäre wichtig!“

„Äh, stimmt…das sagte sie.“

„Ok, lasst uns gehen, den Rest besprechen wir nachher.“

Auf Sayuris Worten nickten die beiden Jungs nur bevor sie ihre folgten. Erst nach einigen wenigen Minuten, die Hao allein schon wie eine halbe Ewigkeit vorkamen erreichten sie endlich die restlichen Asakuras die sich auf dem hinteren Hof versammelt hatten und scheinbar auf ihn warteten. Genau das war der Zeitpunkt, an dem er am liebsten den Rückzug angetreten hätte. Sein Onkel wirkte alles andere als erfreut und das war nie ein gutes Zeichen. Seine Großeltern hingegen ließen sich nichts anmerken, jedenfalls sofern er es beurteilen konnte. Cassandra hingegen war einfach Cassandra. Und das war auch das größte Problem. Bei ihr wusste man nie was einen erwartete. Mal war sie die tollpatschige etwas verpeilte Frau von Katsumi und ein anderes Mal dann die verrückte und überemotionale Wahrsagerin, die in allem den Untergang der Welt sah. Wer mit der auskommen wollte brachte echt Nerven wie Stahl.

„Wieder zurück von deinem Ausflug.“

Riku war bei diesen Worten aufgestanden, doch bevor er noch etwas ergänzen konnte, legte Noriko ihm eine Hand auf die Schulter und sorgte somit dafür, dass er sich wieder setzte. Anschließend wendete sie sich an Hao und musterte ihn genau.

„Wir haben schon auf dich gewartet. Riku hat uns einen Bericht über deine Fortschritte gegeben und wir wollten uns gerne selbst einen Überblick bezüglich deiner Kräften verschaffen.“

Aus dem Augenwinkel merkte Hao nur wie Youji und Sayuri die Kinnlade herunter fiel und sich auf deren Gesichtern ein schon fast unheimlich geschockter Ausdruck abzeichnete. Er selbst reagierte auf diesem Kommentar nur mit einem Nicken. Ob er beunruhigt sein sollte oder nicht konnte er nicht sagen, er würde es also wohl oder übel herausfinden müssen.

„Gut dann fangen wir an.“

Mit diesen Worten stand auch Shin von seinem Stuhle an und gestikulierte Youji und Sayuri, dass sie sich setzen sollten. Diese gingen dieser Aufforderung sofort nach, wenn auch mit einem ziemlich unangenehmen Gefühl. Aus irgendeinem Grund hatten sie den verdacht, dass irgendetwas verdammt schief gehen würde. Woher dieser Gedanke jedoch kam konnten sie beim besten Willen nicht ergründen.
 

- Im Tempel des Einheitssterns -
 

Grübelnd rieb sich Chiyo die Schläfen. Das konnte nicht so weiter gehen. Seit Samira den Tempel verlassen hatte war sie mit ihren Gedanken nur noch in der Außenwelt. Es verging keine Minute, wo sie nicht sehnsüchtig auf die große Tür starrte, die sie von dieser trennte. Sie hatte versucht Samira aufgaben zu geben, die sie von ihren Gedanken abbrachte, doch immer wieder fiel der Blick des Mädchen auf den Ring, den sie um ihren Hals trug und fing an zu lächeln. Ein Lächeln, welches tausend Bände sprach. Das Mädchen war so wie es aussah bis über beide Ohren verliebt, sofern man bei einer 6 jährigen von Liebe sprechen konnte. Ihrer Meinung nach war Samira bei weitem viel zu jung um etwas davon zu verstehen.

„Diese Art von Gedanken werden Samira nur unglücklich machen.“

Immer noch über das Problem nachdenkend durchstöberte sie die alten Schriften, die fein säuberlich in einem Regal verstaut waren. Sie brauchte irgendetwas um Samiras Gedanken von diesem Asakura-Jungen abzulenken. Die allgemeinen Tätigkeiten, die in diesem Tempel notwendig sind halfen nicht. Ihr war zwar klar, dass jeder mit der Zeit aufhörte an seinen Sehnsüchten festzuhalten, doch Samira war keine normale Schamanin. Sie war eine Toshiro, eine Wächterin um genau zu sein diejenige, die dem Schicksal der ganzen Familie einen Sinn gibt. Ohne sie war es nicht möglich die Aufgabe, die ihnen zu Teil wurde, vorbildlich auszuführen. Das Leben in der Außenwelt war für sie einfach zu gefährlich. Es gab dort keine Zukunft für sie, nur den Tod durch die Dalins so wie für ihre Mutter. Es durfte nicht noch einmal so ablaufen. Sie war verantwortlich für das Mädchen und sie würde alles dafür tun um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Bei diesen Gedanken fuhr ihre Hand vorsichtig über eine alte Schriftrolle, die sie vor wenigen Minuten herausgeholt hatte und las die Worte, die auf dieser geschrieben stand.

„Löschung von bestimmten Erinnerungen.“

Es war ein alter Zauber, der anderen die Erinnerungen nahm. Prinzipiell war dieser nur für Personen der Außenwelt bestimmt. Für eben jene, die sich an die Meisterung des Einheitssterns wagten und an diesem scheiterten, damit sie niemanden von den genauen Prüfungen erzählen konnte. Niemals war dieser dazu gedacht, ihn gegen die eigene Familie zu verwenden. Doch sollte sich Samira weiter so von der Außenwelt und ihren Erinnerungen ablenken lassen so würde sie keine Wahl haben.
 

- Bei den Asakuras -
 

Santi konnte nicht anders als besorgt zu Hao zu sehen. War es wirklich notwendig den Jungen so vorzuführen, denn anders konnte man das nicht nennen. Shin rechnete ja förmlich damit, dass Hao die Aufgaben nicht bewältigen konnte, also wozu das Ganze.

„Wieso macht ihr dass? Der Junge ist erst 6.“

„Wir haben euch dreien beigebracht was es heißt ein Schamane zu sein. Zugegeben, den Jungen so ins kalte Wasser zu werfen ist nicht eine der besten Ideen, die wir hatten. Allerdings können wir so besser sehen was der Junge wirklich kann und wo seine Fehler liegen.“

„Was meinst du mit was er wirklich kann! Riku hat euch doch von dem Training erzählt, oder glaubt ihr ihm nicht.“

„Das ist keine Sache des Glaubens, Santi. Sondern vielmehr eine Frage der Betroffenheit. Du weißt, dass Riku Angst hat seine Position in der Familie zu verlieren und dass droht ihm zu geschehen, sollte der Junge zu gut werden.“

Bei diesen Worten blickte Noriko zu ihrem Mann, welcher Hao scheinbar ein paar Private Anweisungen gab und versuchte ihn auf das kommende vorzubereiten. Doch ihre Aufmerksamkeit galt ihrem Sohn Riku. Dieser war aufgestanden und hatte sich einige Meter von den Rest der Gruppe entfernt. Er wirkte sichtlich angespannt, wieso dass so war konnte sie nicht ganz deuten, aber sie hatte so einen Verdacht, dass es etwas mit dem zu tun hatte, was gleich hier passieren würde.

„Und du würdest dafür sorgen.“

„Du kennst meine Meinung, Santi. Wer die Gesetze der Familie nicht achtet, der bringt sie früher oder später zu Fall. Nach einer Ausnahme kommt die nächste und ehe man sich versieht werden alle Regeln über den Haufen geworfen und geraten in Vergessenheit…“

Nach diesen Worten atmete Noriko tief durch, bevor sie langsam und bedacht weitersprach.

„Was ich damit sagen will ist, dass eine Ausnahme im Moment vielleicht noch keine Probleme geben würde, doch was wir dabei nicht bedenken ist der Junge selbst. Was wenn er sich seines Anspruches bewusst wird und diesen einfordert. Dies würde zwangsläufig in einem Konflikt enden, der sich nicht so einfach beheben lässt. Besonders wenn keiner der beiden nachgibt.“

„Glaubst du wirklich dass Hao später so reagieren würde.“

„Wer weiß, ich weiß nur, dass wir das nicht riskieren dürfen.“

Damit war die Diskussion beendet. Besonders da in dem Moment auch Riku wieder zu ihnen stieß und sich neben seine Schwester setzte.
 

Nun wirkte er wieder relativ entspannt. Fast so als hätten die vergangenen paar Minuten nie stattgefunden.

„Was hat Shin eigentlich so lange mit dem Jungen zu bereden.“

„Etwas Geduld wirst du schon haben müssen. Der Junge ist 6.“

„Sei es drum. Das ganze wird kein anderes Ergebnis vorweisen, als das was ich euch schon vor wenigen Stunden prophezeit habe.“

„Ach, bist du jetzt auch unter die Hellseher gegangen?“

„Sehr witzig Santi. Du verzeihst, dass ich nicht darüber lachen kann.“

„Sicher doch.“

Santi schenkte ihrem Bruder nur ein amüsiertes Lächeln, bevor sie sich wieder von ihm abwendete. Im Moment wirkte es so, als würde er das Ganze als einen persönlichen Angriff sehen. Fast schon so als würde man ihn beschuldigen den Jungen nicht entsprechend auszubilden. Noch bevor sie jedoch noch etwas sagen konnte stieß Shin auf einmal wieder zu ihnen und setzte sich neben seine Frau.

„Du weißt was du zu tun hast?“

Diese Worte waren an Hao gerichtet, das war deutlich und auch dieser schien das zu wissen, da er nach diesen einfach nur leicht nickte. Ein Zeichen dafür, dass Hao sich überhaupt nicht wohl fühlte, was wahrscheinlich vor allem an der Aufmerksamkeit lag, die auf ihn lag.

„Oh man, ich würde an seiner Stelle Tod umfallen.“

„Youji!“

Sayuri konnte sich in dem Moment einfach nicht zurückhalten. Sie konnte sich durchaus vorstellen, wie sich Hao fühlen musste. Zugegeben auch sie wäre an seiner Stelle vor Aufregung am liebsten umgekippt. Doch jetzt darüber zu sprechen war fies, besonders da Hao es unter Umständen sogar mitbekam und wer konnte sich schon konzentrieren, wenn niemand daran glaubte, dass er es schaffen konnte.

„Ist doch wahr, ein Fehler und das wird einem ewig vorgehalten.“

„Jetzt halt aber den Mund.“

Erschrocken zuckte Youji bei der Stimme seines Vaters zusammen. Als er sich umdrehte sah er nur, wie dieser den Kopf schüttelte. Erst jetzt merkte auch Youji, dass Haos Blick genau auf ihn gerichtet war, weshalb er nur entschuldigend die Hand hob.
 

Derweil hatte auch Shin den Blickaustausch zwischen den beiden jüngeren bemerkt und sah eine Möglichkeit die Situation zu rechtfertigen.

„Nicht so Vorlaut, Youji. Ihr beiden seit auch noch an der Reihe!“

„Was!“

Dieser Kommentar kam sowohl von Youji als auch von Sayuri, die ihr vermeindliches Glück einfach nicht fassen konnten.

„Ich möchte mir ein Bild von dem machen, was ihr gelernt habt. Und da wir schon mal hier sind, können wir euch alle an einem Tag testen.“

Bei diesen Worten lachte Youji nervös. Das war so ziemlich das letzte was er brauchte, besonders da er genau wusste, dass er die letzte Übung, die er gelernt hatte nicht ausreichend genug wiederholt hatte um sie einwandfrei durchführen zu können. Sollte er seine Fähigkeiten wirklich vorführen, so hatte er ein riesiges Problem.

„Herzlichen Glückwunsch du hast uns mal wieder in ein schönes Dilemma gebracht. Danke!“

„Als wenn ich das wollte. Das war…“

„Ruhe…Gut, dann können wir ja anfangen.“

Hao sah bei diesen Worten kurz auf den Boden und schloss die Augen. Er musste sich einfach ins Gedächtnis rufen, wie er die Shikigamis vorhin gerufen hatte, dann war alles gut. Der Wille zählte, so etwas in der Art hatte Samira ihm gesagt. Das war auch der Grund, wieso es während des Trainings nicht geklappt hatte. Nun allerdings wusste er worauf er achten musste, was er zu tun hatte. Doch aus irgendeinem Grund konnte er sich nicht so richtig darauf konzentrieren. Auf einmal spürte er wie die Erschöpfung, die er seit der Sache mit Samira unterdrückt hatte sich wieder in den Vordergrund schob. Sie wirkte wie eine unsichtbare Kraft, die ihn zu Boden bringen wollte, koste es was es wolle. Um dieses Gefühl wieder zurück zu drängen öffnete er die Augen und erblickte vor sich die Shikigamis, die er rufen sollte. In dem Moment jedoch konnte er sich nicht darüber freuen. Und als wenn er es geahnt hatte verlor er plötzlich den Boden unter den Füßen und sackte in die Knie. Gleichzeitig lösten sich die Shikigamis auf und gaben die Blätter und Steine frei mit denen sie erschaffen wurden, welche kurz daraufhin ungebremst zu Boden fielen.
 

Mittlerweile waren die meisten Anwesenden aufgestanden, allerdings kamen sie nicht dazu sich zu vergewissern, ob es Hao gut ging, da sie beinah sofort zurück gehalten wurden. Noriko, die für das plötzliche Innehalten verantwortlich war, stand kurz danach auf und wandte sich zu ihrem Enkel.

„Alles in Ordnung.“

Hao antwortete auf diese Frage nicht, er war einfach viel zu geschockt von dem was gerade passiert war. Für einen Moment hatte er das Gefühl als würde er irgendwo runter fallen und dann war alles wieder normal, fast so als wäre nichts gewesen. Doch das schlimmste an der Sache war, dass die ganze Situation vor allen Asakuras stattgefunden hatte. Es gab ihm das Gefühl versagt zu haben und auch wenn er nicht wusste woher dieses Gefühl kam, so zwang es ihn den Blick auf dem Boden zu halten. Er wollte keinen von seinen Verwandten in die Augen sehen. Am liebsten wollte er einfach nur weg und zwar so schnell wie möglich.

„Scheint so als könnten wir heute nicht mehr erwarten.“

Mit diesen Worten erhob sich Shin, der zu einen der wenigen zählte, der nicht aufgesprungen war, als Hao auf die Knie gegangen war. Die anderen, die ihre Sitzende Position beibehalten hatten waren und es bis jetzt noch taten waren Riku, Cassandra und Katsumi. Doch auch ansonsten wagte es keiner etwas zu unternehmen oder gar Shin etwas zu entgegnen. Lediglich Noriko war die einzige, die ihren Mann kopfschüttelnd ansah. Allerdings stimmte sie ihm in einem Punkt zu. Mehr konnten sie heute wirklich nicht von dem Jungen verlangen. Doch der Grund für diese Einschätzung war nach ihrem Wissen ein anderer, als bei ihrem Mann und genau dass war das Problem an der gesamten Situation. Shin kämpfte immer noch mit sich was Haos anging. Für ihn wäre es um einiges leichter, wenn Hao die an ihn gestellten Aufgaben nicht bewältigen konnte. Und so lange er zwischen den Fronten steckte, musste er versuchen so objektiv wie möglich zu bleiben und nicht nur das Können sondern auch das Potential seines Enkel betrachten. Immerhin war es bei der Ausbildung eines jungen Schamanen unabdingbar, dass man die Talente förderte und die lagen bei jedem wo anders.
 

Hao hatte Talent, dass konnte sie sehen. Sie wusste nicht was heute mit ihm los war, doch sie bezweifelte, dass es ihm an Kraft und Konzentration fehlte.

„Du solltest diese Technik für dich selbst wiederholen. Sie könnte dir irgendwann mal von großen Nutzen sein, also arbeite daran.“

„Also ich fand das gar nicht mal so schlecht. Youji hat für so etwas länger gebraucht.“

„Mam!“

Nach Youjis entrüsteten Kommentar entglitt Santi ein leises Lachen. Doch dann beruhigte sie sich wieder und wendete sich ernst an die Kinder vor ihr.

„Sei es drum. Rein mit euch und zwar schnell.“

Die drei jüngeren nickten nur, bevor sie in Richtung des Wohngebäudes liefen und wenig später darin verschwanden. Ernst nachdem die drei außer sichtweise waren, nutzte Santis Mann die Gelegenheit sich zu dem Satz seiner Frau zu äußern.

„Du solltest aufpassen, sonst wird Youji noch mal eifersüchtig.“

„Das glaube ich nicht!“

Santi wirkte bei ihren Worten mehr als überzeugt, doch ihr Blick verriet etwas anderes, als sie fragend zu ihrer Mutter sah. Diese jedoch rieb sich nur die Schläfen und versuchte scheinbar über etwas nachzudenken, doch dann ignorierte sie ihren Gedanken und wendete sich mit einigen deutlichen Worten ab.

„Der Junge wird entweder ein einmaliges Familienoberhaupt oder ein unangenehmer Rebell.“

„Wie kommst du darauf? Hattest du…“

„Nein ich hatte keine Vision, das habe ich im Gefühl, genauso wie ich es im Gefühl hatte, dass Akio und Riku zu Rivalen heranwachsen würden. Nennt es einfach Mutterinstinkt.“

„Hao ist nicht dein Sohn.“

„Nein, aber mein Enkel.“

Mit diesen Worten folgte Noriko den Beispiel ihrer anderen Verwandten, die mittlerweile ebenfalls ins Haus gegangen waren. So kam es auch dass nur noch Santi und ihr Mann an Ort und Stelle verweilten und auch nicht daran dachten diesen allzu bald zu verlassen.

„Du solltest ein Auge auf Mutter Asakura haben, sonst endet sie noch so wie Cassandra.“

„Du weißt schon, dass sie dich umbringen würde, wenn sie dich so reden hört oder Takeo?“

„Weiß ich, aber sie hört mich ja nicht, es sei denn du steckst es ihr und ich glaube dafür liebst du mich einfach zu sehr.“

„Ich würde mich nicht darauf verlassen.“

Damit war das Gespräch für die beiden beendet. Für einen Moment betrachteten sie noch die Sterne, bevor sie ebenfalls ins Gebäude zurück gingen.
 

- Bei Hao, Youji und Sayuri -
 

Die jüngsten der Asakura-Familie hatten sich in Youjis Zimmer zurückgezogen und hatten sich dort auf den Boden gesetzt. Hao hatte sich, nach dem er die Tür geschlossen hatte, einfach dagegen gelehnt und war an ihr heruntergerutscht. Er hoffte inständig, dass keiner diese passieren wollte, denn ansonsten konnte er sich jetzt schon mal auf Schmerzen einstellen.

„Puh, bin ich froh, dass Meister Shin seine Idee wieder verworfen hat. Ich schwöre, ich hätte vor Angst nicht mal einen Finger heben können. Geschweige denn ein paar Shikigamis herbeiordern. Es ist mir ein einziges Mal gelungen. Der kleine war so putzig, dass glaubt ihr nicht. Ich dachte schon, dass ich mein Pensum damit erfüllt hätte, aber nein, dann sollte ich noch einen Erschaffen und plötzlich war die Kontrolle weg…ernsthaft ich hab es immer wieder versucht, aber danach ging gar nichts mehr.“

„Kenn ich. Voll frustrierend. Und ganz unter uns. Ich hab den Dreh bis heute nicht raus, jedenfalls nicht komplett. Ab und zu klappt es, aber das ist dann Zufall. Zum Glück hat es geklappt als ich es vorführen sollte weshalb ich mit anderen Schwerpunktgebieten weiter machen konnte.“

„Ich hoffe so viel Glück habe ich auch, wenn Vater Erfolge sehen will…hey Hao alles ok, oder bist du schon eingeschlafen.“

„Nein, ich musste nur…“

„An eben denken? Verstehe…Aber hey, sieh es von der positiven Seite. Du hast es geschafft. Ich meine die Shikigamis waren klasse. Schön groß und rund, so wie sie sein sollten!“

„Rund? Ich meine mich erinnern zu können, dass der eine so völlig ungesunde Beulen hatte.“

Noch ehe Youji nach diesen Satz reagieren konnte hatte sich Sayuri schon auf ihn geschmissen und hielt ihm wütend den Mund zu. Zugegeben, der eine Shikigami war ein bisschen eckig, aber es war nur einer von vielen, wobei sie schon mit einem verunstalteten Shikigami zufrieden wäre.

„Halt ja den Mund du…“

Verzweifelt suchte Sayuri eine passende Beleidigung, doch sie fand keine, weshalb sie nach 3 geschlagenen Minuten mit ihren Cousins in schallendes Gelächter ausbrach. Sie wussten selber dass sie noch viel lernen mussten, doch das hieß nicht, dass sie vergessen mussten, dass sie noch Kinder waren. Sie durften das und wer das nicht akzeptierte, der würde sie erst mal vom Gegenteil überzeugen müssen.
 

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Das war's auch schon wieder. Im Hause Asakura geht es lustig her, wer hätte das gedacht. Und für diejenigen, die nicht so lange auf das nächste Kapitel warten wollen, habe ich eine gute Nachricht. Ich werde ab den heutigen Tag wieder am 1. und am 16. eines Monates ein neues Kapitel hochladen. Das nächste wird unter dem Titel: "Kindlicher Übermut und draus resultierende Probleme" laufen. Als Stichwort gebe ich das Stichwort Geisterfüchse. Was es damit auf sich hat erfahr ihr, wenn es soweit ist, also bis dann.
 

Misato



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