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Ouran HS Host Club - Kyoyas Bekannte

Kyoya x OC einer Freundin
von

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Prolog

"Kyoya... Hey, Kyoya." Tamaki hatte sich auf seinem Stuhl umgedreht, sobald es klingelte, legte die Hände auf die Rückenlehne und schaute Kyoya nun freudig an. Was er vorhatte, wusste er nicht, er konnte es sich allerdings denken, dass Tamaki, "Ich habe eine wunderbare Idee für unseren Club!", genau das.

Kyoya, geborener Otori, war sowas mittlerweile egal geworden, man konnte der ganzen Familie Suo eh nichts abschlagen. Genau aus dem Grund blickte der Dunkelhaarige auf, als er seine Sachen eingepackt hatte. Das allein gab dem 'King' ein Anzeichen, dass Kyo ihm zuhörte, auch wenn er sich vorstellen konnte, dass er wieder eine verrückte Idee für Cosplays hätte, bei der er Haruhi nach seinem Belieben in ein Kostüm seiner Wahl stecken konnte.

"Wir könnten doch einfach mal, alle zusammen..." Ab da schaltete das Gehör von Kyoya ab. An sich käme es eh wieder aufs Gleiche hinaus: Es wird sowieso durchgesetzt.

"Schreib es mir am besten auf, Tamaki", und bevor er seinen Namen aussprechen konnte, lag schon ein Zettel vor ihm: "Schon erledigt." Das war für ihn sein Stichwort sich zu erheben und den Klassenraum zu verlassen. Der Sproß der Otori Familie tat es ihm gleich, allerdings ging er in eine andere Richtung.

Tamaki hatte sich bereits heute früh bei ihm abgemeldet, dass er seine Pause wohl Zuhause verbringen wollen würde, daher verschwand er auch so schnell aus dem Raum, sobald es geklingelt hatte.

Kyoyas Weg führte direkt zum Musik Zimmer 3, beziehungsweise ihrem Clubraum. Er nahm die Türklinke in die Hand, drückte sie runter und betrat deren Zimmer.

Es hatte etwas für sich auch mal alleine im Clubraum zu sein. Man hatte keinen Stress aufgrund der Kundinnen und keiner um einen herum brüllte ihm die Ohren voll, keine Klagen über Kuchenmangel oder Gemeinheiten von Clubmitgliedern. Aber im Grunde waren sie doch alle liebenswürdig und hilfsbereit. Tamaki nannte sie alle auch nicht umsonst Familie, selbst wenn Kyoya diesen Ausdruck manchmal ziemlich gewagt findet, da dadurch eine Last von Verantwortung auf den Schultern jedes ruht. Doch kann er Tamaki gut verstehen, für ihn sind sie die Familie, die er vor einigen Jahren nicht mehr so erleben konnte, da seine leibliche Mutter verschwand. Sie waren vielleicht kein Ersatz, aber eine Hilfe drüber hinweg zu sehen, dachte sich Kyoya.

Er legte seine Tasche neben ein Sofa, auf das er sich setzte und für einen kurzen Augenblick die Augen schloss. Als er sie dann wieder öffnete fiel sein Blick sofort aus dem Fenster, aus dem man das Big-Ben-Imitat betrachten konnte. Es zeigte sich heute wieder in vollkommener Schönheit, was vom guten Wetter nicht unbedeutend betont wurde. Es war eine schöne Aussicht, so dass er sich mit dem Körper weiter zu ihr drehte, um es besser betrachten zu können. "Die Architekten haben ganze Arbeit geleistet", sagte er eher leise zu sich selbst. Außer ihm war nun mal keiner da. Noch nicht, bald würde der Trubel, den sie alle nach drei Jahren seither gewohnt waren, eintreffen und die Arbeit ging wieder los. Warum auch immer Tamaki gleich am ersten Tag nach den Sommerferien wieder mit dem hosten anfangen wollte, konnte er sich jedoch nicht erklären.

Es sollte ihm nur recht sein, er mochte es hier immerhin, sonst hätte er es auch nicht so lange ausgehalten.

Das Gemäuer des Big Bens auf und ab, so liefen seine Augen die Reliefs ab und schweiften dann ab in den Sommerhimmel. Es hätte ihn wirklich nicht gewundert, wenn heute die Kunden ausgeblieben wären.

So saß er nun da, wie Kyoya es eigentlich seltener tat, wenn jemand mit dabei war - was ja gerade nicht der Fall war: Mit dem Rücken an der Lehne, einen Arm auf der Rückenlehne liegend und mit der anderen Hand stützte er seinen Kopf, der noch immer auf die Nachahmung der Sehenswürdigkeit Londons gerichtet war.

Als er hingegen die Tür knarren hörte - ein gutes Indiz dafür, das Kunden den Raum betraten -, hob er den Kopf von der Handfläche und blickte zu der Person, die in der Tür stand. Er selbst machte nicht gerade den besten Eindruck, saß dort nun wirklich nicht wie jemand, der der Ouran Academy würdig war. Für einen kurzen Augenblick schämte er sich sogar dafür. Da er jedoch niemanden warten lassen wollte, erhob er sich vom Sofa und wandte sich der Person im Türrahmen zu. Ein Mädchen, vermutlich eine Kundin und wenn es sich nicht irrte war sie sogar eine Neue.

Es interessierte ihn sowieso, was für Firmenoberhaupte ihre Kinder dieses Jahr an die Schule schickten. Dann wollen wir doch mal sehen...

"Hallo", kam es leise von der neuen Schülerin, nachdem er sich leicht verbeugte und ihr einen schönen guten Tag wünschte. "Willkommen im Host Club", entgegnete er ihr auf ihren Gruß. Der Raum war allerdings nach wie vor leer, da die anderen noch immer ihre Pause genossen. Kyoya hob seinen Arm und deutete anhand einer Gestik auf den Raum: "Es tut mir Leid, es ist im Moment noch niemand da, falls du zu jemandem Bestimmten wolltest, muss ich dich enttäuschen. Sie haben noch Pause." Er stellte sich vor, Namen, dritte Klasse der Oberschule und Mitglied des Host Clubs. Mehr sollte sie für den ersten Augenblick auch nicht interessieren.

Sie stellte sich auch vor: "Tanaka, Yuki Tanaka, zweite Klasse der Oberschule."

Der Name sagte ihm etwas, er wusste nur nicht genau, was...

Tea Time

„Freut mich“, kam es aus dem Mund Yukis, als auch sie sich leicht verbeugte. Kyoya hingegen entgegnete ein: „Gern“, mit einem leichten Lächeln. Yuki schüttelte den Kopf: „Nein, ich wollte nicht zu jemandem bestimmten.“ – „Verstehe. Ich kann nicht mit sonderbaren Unterhaltungen dienen, lediglich meine Anwesenheit steht Ihnen zur Verfügung.“ Sie lächelte ihn etwas vergnügt an: „Nicht Ihnen, sag ruhig du. Und… Deine Anwesenheit reicht mir.“ Bei der Antwort, dass ihr seine Anwesenheit reiche, weiteten sich kurz seine Augen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er war immerhin auch nicht gerade derjenige im Club, der die vielen Kundinnen hielt. Spitzenreiter waren nun mal Tamaki, die Zwillinge und Haruhi. Innerlich belächelte er diese Aussage.

„Sehr wohl. Darf ich dir Kuchen, Tee oder andere Kleinigkeiten anbieten?“ Mit einer Handbewegung signalisierte er ihr freien Eintritt in den Raum. Sie hatten ja auch genug Kuchen, da Honey ja immer viele verschiedene Sorten auf Lager haben wollte.

Als sie den Raum betrat, nickte sie für einen Moment, während Kyoya die Tür schloss. Sie war also wirklich eine der Neuen. Er trug sie in seinem Kopf schon mal in seine Datenbank ein. Vergessen durfte er ja nichts - besonders nicht fürs Aufschreiben.

Er führte sie zu dem Raum, wo sie die Kuchen lagerten. Da kein anderer anwesend war, machte es ja auch nichts aus. Ein wirkliches Geheimnis war der Raum nicht, allerdings gleichzeitig auch nicht der aufgeräumteste.

"Wir hätten von Kuchen mit Ahornsyrup bis Zitronenkuchen alles vorrätig. Im Wahrsten Sinne des Wortes von A bis Z." Er musste etwas schmunzeln. Ob man merkte, dass ihm das gerade peinlich war?

Einfach versuchen zu überspielen, dachte er sich, nicht auffliegen!

Nun überließ er ihr auch einmal die Worte. Er verschränkte die Arme und ließ ihr den Vortritt. Den passenden Tee gab es so oder so dazu, da einige Kuchen doch für seinen Geschmack zu trocken waren. Naja, eigentlich waren ihm die ganzen Kuchen eh zuwider.

Süßkram war nicht sein Ding und der Tee war da nicht gerade der beste Ersatz. Honey konnte er nun mal in der Hinsicht nicht verstehen. Vielleicht auch ganz gut so.

Er beobachtete sie ein wenig, ihre Bewegungen und studierte ihre Worte. Ihm durfte nichts entgehen. „Habt ihr Schokokuchen?“ Als er nach Schokoladenkuchen gefragt wurde nickte er: "Natürlich." Er ging etwas weiter in den Raum hinein: "In verschiedenen Sorten, um den Geschmäckern der Kunden gerecht zu werden" in seinen Gedanken ergänzte er: "Was auch ziemlich auf die Kasse geht."

Er nahm drei Teller aus den Schränken: "Mousse, Bitterschokolade aus Frankreich, kubanischer Schokoladenkuchen? Der hat einen höheren Anteil an Kakao als andere und schmeckt dementsprechend etwas ... Naja, herber." Er wusste es nicht aus eigener Erfahrung. Er schrieb sich nun mal einige Kommentare der Kunden auf und Honey durfte bei der Beurteilung der Kuchen natürlich nicht außen vorgelassen werden.

Sein Blick wanderte den Schrank entlang: "Natürlich haben wir noch weitere Sorten aus der Schweiz, Indien und anderen westlichen Ländern, aber ich möchte dich natürlich nicht überrumpeln.“ Er mochte es nicht, so viele Kuchen hier zu haben, zu hohe Kosten, zu viel Auswahl und allgemein bezogen nur die Kunden diese Speisen. Die Hosts hielten sich – mit Ausnahme von Honey – eben zurück.

Yuki legte den Kopf schief: „Was auch immer mir munden würde.“ Sie überließ ihm damit die Qual der Wahl. Er nickte und nahm sich einen besonders teures Stück, um es nicht nochmal bestellen zu müssen: „Einen Moment, ich setze das Wasser eben auf.“ Während er das Wasser vorbereitete ging Yuki wieder zurück in den Club Raum und nahm dort Platz. Kyoya stellte sich kurz danach ihr gegenüber hin: „Du hattest heute deinen ersten Schultag, nicht wahr?“ Sie nickte, als sie sich gerade eine leicht angehäufte Gabel in den Mund schob. „Und wie gefällt dir die Ouran bisher?“ Sie schluckte das Stück hinunter, stellte den Teller auf den Tisch zwischen ihnen und legte ihre Hände auf den Schoß: „Die Schule ist wirklich groß und auf den ersten Blick unübersichtlich. Es wird sicher seine Zeit dauern, bis ich mich hier zu Recht finde.“ Ein verständnisvolles Nicken, bevor er sich dann neben das Sofa stellte: „Entschuldige mich, das Wasser ist gleich fertig.“ Sie entschuldigte ihn und nahm sich wieder ihren Kuchen.

Kyoya verbeugte sich noch kurz, bevor er ihr dann den Rücken kehrte wieder in den Nebenraum ging und lehnte die Tür bis auf einen kleinen Spalt an. Das Wasser war noch nicht bereit, was für ihn warten hieß. Während des Wartens blickte er kurz aus der Tür.

Natürlich hatte Kyoya keine bedenken, dass sie etwas tun könnte, dafür schien sie zu viel Benehmen zu haben. Doch der Dunkelhaarige wunderte sich, woher sie schon am ersten Tag etwas vom Club wusste. Sie schien gut informiert und vorbereitet - und der Club ein gutes Ansehen zu genießen.

Er lehnte sich seitlich gegen die Wand, ein Knie an der Mauer, einen Arm an seiner Brust entlang, mit der Hand am Ellenbogen, die andere am Mund.

Er sah nachdenklich aus und das war er gewiss auch. "Hm", entfläuchte es ihm nur, während seiner Überlegungen. Nebenbei hatte er Yuki selbstverständlich im Blick.

Vielleicht sah er sogar etwas streng aus, doch es sah ihn ja eh keiner.

Vor allem, warum sollte jemand schon um diese Zeit sich hier einfinden, wenn sonst keiner da war? Es war Kyoya ein Rätsel - das es zu lösen galt.

Das Wasser war mittlerweile fertig und die Kanne pfiff in hohen Tönen, die ihn aus seinen Gedanken rissen. Er stieß sich von der Mauer mit dem Körper ab, ging zum Wasser und machte den Tee fertig, mit dem er dann zu Yuki zurück ging.

"Miss Tanaka", sagte er ruhig und stellte ihr den Tee zurecht.

Danach setzte er sich gegenüber von ihr hin, schlug das eine Bein über das andere und legte seinen Kopf auf seine Hände, die er überkreuzte und mit dem Ellenbogen auf den Tisch stemmte.

"Ich hoffe diese Kombination mundet einem. Ich gebe zu, ich weiß es nicht." Irgendetwas an ihr schien vertrauenswürdig. Er konnte sich nur nicht erklären was. Er sah ihr zu, wie sie den Kuchen ein weiteres Mal runterschluckte: „Nicht Miss Tanaka. Nenn mich doch bitte Yuki, ja?“ Sie lächelte ihn etwas an, so dass er nicken musste. „Okay, Yuki, falls du mir erlaubst, darf ich eine Frage stellen?“, sie nickte als Antwort und nippte am Tee.

„Du kommst ursprünglich aus Japan, nicht? Wie kommst du an die Ouran?“, er wollte mehr Daten für sich haben, die sie vielleicht für ihn verständlicher machten. Sie hielt die Tasse noch immer in Händen, blickte aus dem Fenster und holte einmal tief Luft: „Ja, meine Eltern wollten, dass ich auf keine öffentliche Schule gehe und bevorzugten eine der besten Schulen. Somit schickten sie mich hierher.“ Sie war also auch eine, die von ihren Eltern geprägt war. Er schloss die Augen für einen kurzen Moment und warf dann auch einen Blick aus dem Fenster: „Sie mögen Recht haben. Die Ouran ist wirklich eine ganz besondere Schule. Mit Abstand – Deine Eltern scheinen sich auszukennen. Ich heiße dich somit auch noch einmal herzlich Willkommen.“ Er brauchte mehr Informationen, wollte ihr aber natürlich nicht das Gefühl geben, sich in einem Kreuzverhör zu befinden: „Und welche Klasse genau besuchst du nun?“ – „Die 2-A.“ Sie und ihre Familie besaßen also einen sehr hohen Rang und eine Menge Geld. Immerhin wurden die Schüler danach ja sortiert. Die Klassen bezeichneten den Stamm und den Reichtum. Wer aus gutem Hause stammte und ein großes Vermögen besaß und auch noch einflussreich war, der wurde sofort in die A hineingestoßen. Die Klasse weckte Kyoyas Interesse.

Sound of ...

„Ah, die 2-A also“, wiederholte Kyoya leicht lächelnd, „dann wirst du mit Bekannten von mir in die selbe Klasse gehen.“ Haruhi, Kaoru und Hikaru würden sich sicherlich gut um sie kümmern, wenn er sie darum bat. Eher Haruhi, die Zwillinge würden es vielleicht falsch auffassen und es auf die falsche Tour angehen.

Mit einer Hand fuhr er sich durchs Haar und setzte sich dann die Brille weiter oben auf das Nasenbein: „Es ist eine liebe Klasse, so wie du sie kennen gelernt hast, oder?“ Yuki nickte etwas und brachte ein kleinlautes ‚ja‘ hervor. Viel konnte sie natürlich noch nicht über sie in Erfahrung bringen, es war ja erst der erste Tag des neuen Schuljahres. Sie nippte ein weiteres Mal an der Tasse. Er konnte den Dunst der Wärme sehen, wie er sich im Sonnenlicht windete und sich um ihr Haar legte, ab da löste er sich und verschwand im Raum. Ihre Stimme stockte ein wenig: „Das Aroma ist sehr… einzigartig“ – „ich hoffe doch im positiven Sinne?“ – „Ja, er ist vorzüglich“ – „ich werde es notieren, vielen Dank.“ Erledigt. Als ob er wirklich was notierte… er merkte sich die meisten Details, aber diese schien ihm doch etwas unsinnig, immerhin bestellten sie dann trotzdem bald neuen Tee. Das musste Tanaka ja nicht wissen, es war ja nicht ihr Geschäft und lag sicherlich eh nicht in ihrem Interesse.

Kyoya wollte etwas über ihre Eltern in Erfahrung bringen, ohne dabei direkt nachzufragen. Er überlegte kurz, wie er das anstellen konnte. Wie konnte er bloß einfache Fragen stellen, bei der sie sich in Sicherheit wiegt, er aber genug Informationen herausbekäme? Ein kurzes Schweigen, in der sie sich etwas vom Kuchen nahm, kam ihm gelegen, um etwas nachzudenken. Als sie die Gabel wieder auf dem Teller zurechtlegte, blickte sie in seine Augen, die auf ein Fenster fixiert waren: „Alles okay?“ Sein Kopf drehte sich wieder zu ihr: „Oh, entschuldige, ich war kurz geistesabwesend.“ Ihr Lächeln war nicht gespielt: „Das macht doch nichts, da brauchst du dich nicht entschuldigen.“ Der junge Ootori schloss die Augen und lehnte sich nach hinten, die Hände legte er vorsichtig bei sich auf die Knie: „Ich schätze, dass du eigentlich schon Schulschluss hättest. Holen dich deine Eltern nicht ab?“ Yuki schüttelte den Kopf und strich mit ihrem Mittelfinger ein wenig über das verzierte Porzellan: „Nein, dazu haben sie die Zeit nicht. Mein Vater beschäftigt sich nur mit seinem Job und meine Mutter mit ihrem.“ – „So?“ Bingo, das war ja schon fast ein wenig zu einfach. Und so unterschwellig war die Frage doch gar nicht. Er öffnete ein Auge einen Spalt, um sie trotzdem ansehen zu können. „Mein Vater ist in der Pharma-Industrie tätig und macht sich erneut einen Namen, indem er alte Forschungen wieder aufnimmt und sie zu Ende führt und führen lässt. Er konzentriert sich fast ausschließlich darauf. Meine Mutter hingegen arbeitet zu besonderen Anlässen an Ballkleidern und Taschen. Aber ach, was erzähle ich da, das ist doch sicherlich uninteressant“, sagte sie, wurde dabei immer leiser und schien immer betroffener zu sein. Kyoya musterte sie: „Nicht doch. Ich finde es interessant.“ Das tat er wirklich, nur nicht aus dem Grund, wie sie vielleicht dachte. Aber wenn ihr Vater wirklich in der Medizinrubrik arbeitete, musste Kyoya doch schon längst was über sie erfahren haben. Er empfand es als suspekt und merkte sich, Zuhause doch noch etwas über die Familie Tanaka in Erfahrung zu bringen. Wenigstens hatte er dann was zu tun, immerhin gab es bisher noch keine Hausaufgaben und ansonsten noch nicht wirklich viel für den Club zu tun. Freilich, er konnte sich schon jetzt eine Art Steckbrief für Yuki denken, die sie nach und nach immer weiter selbst ausfüllte. Da sie aber auch eine potenzielle Kundin war, musste er ja Gentleman sein und sich von seiner guten Seite zeigen: „Wirst du denn abgeholt, oder soll ich dich nach Hause bringen?“ Sie sah seine Spiegelung im Tee und schüttelte sanft den Kopf, so dass ihre Haare kaum Zeit hatten wild hin und her zu schwingen: „Nein, danke vielmals, aber ich werde abgeholt.“ Also so, wie jeder Schüler eigentlich… von einem Angestellten der eigenen Familie.

Kyoya nickte und öffnete nun beide Augen wieder: „Verstehe. Wenn du um diese Zeit noch in der Schule bist, nehme ich an, dass du einer Clubaktivität nachgehen möchtest?“ Mal sehen, wie sehr sie von ihren Eltern beeinflusst ist, vielleicht übernimmt sie ja auch noch die Firma ihres Vaters, dachte sich Kyoya eher nebenbei.

Sie machte eine Kopfbewegung, die eine Mischung aus Kopfschütteln und Nicken darstellte: „Ich habe zwar wenig Zeit, aber interessant wäre es sicherlich. Der künstlerisch-musische Bereich wäre da wohl meine Anlaufstelle. Deswegen landete ich ja auch bei den Musikräumen.“ Sie kicherte einen Moment, als wäre es Witz gewesen. Kyoya hingegen lächelte nur aus Höflichkeit. „Ich schließe daraus ein musikalisches Talent, nicht wahr?“, fragte er, während sie zum letzten Mal an der Tasse ansetzte. Sie nickte bescheiden: „Ich spiele verschiedene Instrumente, Klavier und Gitarre zum Beispiel.“ Da kam Kyoya eine Idee: „Du kannst ja gerne ein wenig spielen, wenn du magst, wir haben hier einen Flügel im Raum stehen. Nicht umsonst ist das hier ein Musikzimmer.“

Als sie einwilligte standen beide zeitgleich auf und begaben sich zum Elfenbeinflügel. Dabei achtete Kyoya streng darauf zunächst hinter ihr zu laufen, wie es nun mal für einen Gentleman üblich war und dann, vor dem Vorhang, vorzutreten, das Tuch beiseite zu heben und gewährte dann Yuki den Vortritt: "Nach Dir." Während sie sich hinsetzte, öffnete er den Hinterdeckel, welcher dann die Sicht auf die gut gepflegten Saiten offenbarte. Kyoya fand es sehr interessant, wie das Instrument aufgebaut war und war noch interessierter, wenn jemand dieses Instrument beherrschte und eine wunderschöne Melodie spielen konnte.

Trotz der Nähe, die er in diesem Augenblick verspürte, stellte er sich neben den Flügel, ohne einen Blick auf die Tasten zu werfen. Seine Hände hielt er hinter dem Rücken, spielte mit der linken Hand ein wenig, bis Yuki anfing zu spielen. Seine Hände hielten still, seine Finger entspannten und genau das tat sein Kopf schon nach wenigen Sekunden der Melodie. Sein Mund öffnete sich leicht, als er weiter zuhörte und seine Augen blickten auf Yuki. Er drehte sich zum Flügel, beugte sich nach vorn und stützte seinen Kopf mit der Hand, dessen Arm er währenddessen auf den Rahmen auflegte.

An irgendetwas erinnerte es Kyoya, doch er konnte es gerade nicht zuordnen. Nun ja, eher, er wollte es grad nicht zuordnen, er wollte einfach nur entspannen und nicht gerade Gedanken abweichen lassen, die ihn dann vom Klavierspiel ablenkten.

Er atmete tief aus, während er das Vibrieren der Töne am Ellenbogen merkte. Jetzt wusste er auch wieder, warum er Instrumente eigentlich gern mochte, dazu musste nur jemand damit umgehen können - und Yuki konnte es. Die Schönheit des Instrumentes, die Perfektion des Korpus und der wunderbar verzaubernde Klang ergriffen ihn immer wieder. Es hatte schon etwas Melancholisches an sich. Dieser Moment war ein Moment für sich, einer zum Entspannen. Sowas fehlte an einigen Tagen einfach im Club. Dabei stand der Flügel doch immer da, nur Tamaki war manchmal etwas zu beschäftigt oder faul, wenn der Flügel da stand. Es erinnerte ihn unter anderem auch an damals, als Tamaki einmal früher bei den Ootoris ankam als Kyoya selbst, als alle seinem Flügelspiel lauschten und schwiegen, ja, sogar Tränen in den Augen hatten.

Er genoss den Moment, ohne die Hektik der Brüder oder Tamakis. Es hatte eben doch manchmal Vorteile, wenn keiner außer ihm - und anscheinend im Moment Yuki - im Clubraum war.

Kyoya stand einfach nur da und hörte der Melodie zu, was anderes brauchte er im Moment nicht.

Im Hintergrund hörte man den Big Ben läuten, allerdings war dies nicht von Relevanz, da es keine Schulstunde oder ähnliches andeutete.

Als sie die Finger über die Tasten gleiten ließ, vergas auch sie alles um sich herum, umso erschrockener wirkte Kyoya, als sie dann aufhörte, die letzten Töne im Saal verklingen ließ und zu ihm auf sah: „Ich hoffe es hat dir gefallen.“ Und er konnte nicht anders, als nur berührt zu nicken: „Ja, vielen Dank. Es ist eine wunderschöne Melodie. Ich weiß, warum der Musikclub was für dich wäre.“ Sie wurde etwas rot im Gesicht, das war nicht zu übersehen und spielte mit ihren nun nicht mehr beschäftigten Händen.

"Du wärst sicherlich eine Bereicherung für den Club. Versuche es doch einfach bei ihnen. Das sind liebe Schüler, die sich freuen, wenn ihr Club neue Mitglieder hat", fügte er noch hinzu, wobei ihre Farbe sich immer deutlicher in ihrem Gesicht kennzeichnete, was ihn ein wenig zum Schmunzeln brachte. Sein Fazit war, dass sie wohl doch anders sein mustte, als ihre Eltern, da sie einen völlig anderen Weg einzuschlagen.

Sie machte nun eben ihre eigene Sache, was Kyoya zu schätzen wusste.

The French

Der Dunkelhaarige fuhr sich mit der Hand über die Stirn und richtete darauf seine Brille. Die Melodie klang ihm noch immer in den Ohren, als hätte er sie schon irgendwo mal gehört, aber konnte sich einfach nicht erinnern, wo es war. Konnte auch gut möglich sein, dass es eine Einbildung war.

Ein weiteres Mal vernahm Kyoya das Quietschen der Tür, wie schon vorhin, als Yuki eintrat. Er stieß sich vom Flügel ab, stellte sich aufrecht hin, wie er meist stand, legte eine Hand an den Ellbogen und wandte sich zur Flügeltür, die mittlerweile schon zugefallen war.

Lediglich ein Windhauch zog an ihm vorbei und verlief in Richtung Yuki. Schon jetzt wusste Kyoya, was passieren würde, somit schloss er schon einmal seine Augen und legte die Hand an die Stirn. Schon jetzt begann er zu seufzen, einfach weil er sich vorstellen konnte, was der ‚Wind‘ machen würde.

Der blonde Franzose stand gebeugt vor Yuki, hielt ihr eine Rose hin und hieß sie willkommen: „Meine Prinzessin, diese Rose verblüht vor Neid deiner vollkommenen Schönheit. Dürfte ich den Namen dieser Blüte wissen?“ Und schon warf er ihr einen flirtenden Blick zu, der Yuki leicht erröten ließ. Noch einen Moment suchte sie scheinbar nach Worten, holte dann tief Luft und schaute ihn mit leicht geöffneten Augen an. Als sie allerdings noch immer keinen Ton rausbringen konnte, schüttelte Kyoya den Kopf: „Yuki Tanaka.“

Es war klar, dass Tamaki nicht anders konnte, als einem Gesicht, dass er nicht kannte, zu nahe zu kommen und sofort eine Rose aus dem Zimmerinventar zu nehmen. Yuki öffnete ihre Lippen weiter und formte die Buchstaben zunächst wortlos. Beinahe sah sie aus, als wolle sie stumm reden und Tamaki machte einige ihrer Lippenbewegungen nach, was aussah, als wären beide etwas gestört, wie Kyoya dachte.

Dann schien Yuki scheinbar ihre Stimmbänder wieder nutzen zu können und begann: „Kannst du bitte etwas Abstand halten?“, sah zu Kyoya und verfinsterte ihren Blick, „Und danke, aber ich kann auch für mich selbst reden.“ Tamaki blinzelte zunächst verwundert, machte sein Kreuz wieder gerade und legte die Rose auf den Flügel: „Entschuldige Madame, aber ich wurde von deiner Schönheit angezogen.“ Und wie er nun einmal war legte er sich eine Hand aufs Herz und schloss die Augen, als wäre er betroffen. Wenigstens ließ er das theatralische Fallen weg.

Kurz darauf stand er wieder wie erholt vor Kyoya und musterte ihn: „Und ich dachte schon, dass du dir das Spielen beigebracht hast, um so gut bei der Damenwelt anzukommen oder aus Neid, weil ich es so toll kann und mich die Mädchen dafür anhimmeln? Dann warst du es halt nicht.“

Die Reflektion in den Brillengläsern ließ keine Emotion von den Augen ablesen: „Das würde mir nichts bringen, außer mit dir in direkter Konkurrenz zu stehen und das wollen wir beide gewiss nicht.“ Tamaki verstand es einmal mehr falsch und bäumte sich auf: „Oh, Kyoya, willst du damit etwa sagen, dass du besser spielst, als ich? Na, du nimmst den Mund ja voll.“ Über Kyoyas Brillenrand hinaus konnte man die Augenbrauen beobachten, die sich etwas zusammenschoben: „Nein, will ich nicht, ich sagte damit lediglich, dass…“ Der Franzose unterbrach gekonnt: „du der Melodie zugehört hast, die von einer so feinen Mädchenhand gespielt wurde, dass der Flügel erschauerte. Ich verstehe schon“, und warf dabei einen Blick zu Yuki, welche nur mit pendelnen Augen zwischen ihnen hin und her sah. Sie schien den beiden gegenüber noch etwas scheuer als zuvor, aber das lag sicherlich an Tamakis Anwesenheit.

Aber in Kyoyas Kopf hallten noch immer einige Bruchstücke des Liedes, es erinnerte ihn an vergangene Zeit, doch weiter zuordnen fiel ihm schwer. Er drehte den anderen beiden den Rücken zu und ging auf eins der Sofas zu, auf dessen Armlehne er sich setzte. Um noch ein wenig besser nachdenken zu können, verschränkte er die Arme und schloss die Augen. Würde sie sich überhaupt als Kundin eignen? Sie war immerhin etwas introvertierter – wobei es natürlich auch schweigende Zuschauerinnen gab. Andererseits wäre es ja auch möglich, dass sie nur in den ersten Momenten dieses Verhalten an den Tag legt, immerhin war es eine vollkommen neue Umgebung, die sie sicherlich vorher nicht gewohnt war.

Tamaki begab sich zu dem dunkelhaarigen Jungen, lehnte sich so nach vorn, das er nur noch wenige Zentimeter von Kyoyas Gesicht entfernt war und blinzelte ihn aus seinen großen Augen an: „Alles in Ordnung bei dir?“ Dabei hätte er es doch wissen müssen, was sein Mit-Host so alles überlegte, wenn mal wieder ein Moment dazu gekommen war.

Kyoya wandte sich ab, weil ihm Tamakis Nähe unangenehm war, er verstand Yuki für den Augenblick und ließ sich dann auf die Sitzfläche fallen, die unter seinem Gewicht nachgab und sich angenehm anpasste: „Selbstverständlich ist alles in Ordnung, was soll auch schon sein?“ Der Franzose zog die Schultern nach oben und lud Yuki zum Sofa: „Ich weiß nicht, gerade deswegen frage ich ja, bevor es noch heißt, ich interessiere mich nicht für meine Freunde.“

Dass Kyoyas Frage rhetorisch gemeint war, schien Tamaki nicht bemerkt zu haben, Yuki schon. Sie musste etwas schmunzeln, als sie sich setzte. Tamaki verschwand kurz im Nebenraum. „Du musst ihn entschuldigen, er ist etwas anders“, versuchte Kyoya zu erklären, „Bei ihm muss man erst einmal lernen zu unterscheiden, was ernst gemeint ist und was nur ein Spaß ist.“ Dabei lag ihm das hosten so sehr im Blut, das selbst Ootori manchmal überlegen musste, ob ein Spruch nur eine Art Übung war oder bitterer Ernst. Wobei es das Wort >bitter< bei Tamaki in der Verbindung gar nicht zu geben schien. Die junge Tanaka nickte verständnisvoll und bekam glatt einen zweiten Tee serviert, der sie einlud, auch gleich die Zeit über im Club zu bleiben. Sie lehnte jedoch dankend ab, stand auf und entschuldigte sich. Danach verließ sie den Clubraum und ließ die beiden Jungs allein.

Tamaki hob die Augenbrauen etwas verwundert, da er dachte, er sei schuld daran, dass sie nun gegangen war: „Was war denn das?“ Seine Hand glitt durch den Henkel der Tasse und hob diese dann sachte an. Kyoya hingegen schob seine Brille weiter nach oben und schloss die Augen: „Ich weiß es nicht, aber ich werde es schon bald wissen, glaube ich.“ Er würde noch mehr von ihr in Erfahrung bringen, aber wann genau, konnte er noch nicht sagen. Er besaß weder Informationen von ihr, noch eine Art gemeinsamen Unterricht, in dem man hätte mehr erfahren können und sein Laptop lag bei ihm Zuhause auf dem Tisch. Nachgucken würde er gewiss, aber vorher war die Zeit der Kundenzufriedenstellung.

Memory

Nachdem der Host Club alle Hände voll zu tun hatte, um die Kunden zufrieden zu stellen, setzte sich Kyoya erschöpft in den Wagen und schloss die Augen. Ihm war bewusst, dass Yuki ihn an irgendetwas oder irgendwen erinnerte. Wenn er wenigstens wüsste woran. Er seufzte stark hörbar und ließ sich in den Sitz sinken.

Als er Zuhause ankam, begab er sich kurz zu seiner Schwester, um sie zu begrüßen und wurde von ihr sofort zum Essen gebeten. Appetit hatte er nicht, aber er wusste, wie viel Mühe sich Fuyumi gegeben hatte und wollte sie demnach auch nicht enttäuschen. Sein Vater saß bereits am Tisch hatte die Hände ineinander gefaltet, es ließ ihn nachdenklich und ernst aussehen, also so, wie immer. Kyoya setzte sich an seinen Platz und nickte seinen Brüdern kurz zu, die ihn nur für einen Bruchteil einer Sekunde wahrnahmen und sich dann wieder ihren Beschäftigungen widmeten. Solch eine Familie war die soziale Wärme einfach nicht gewohnt.

Nachdem das Essen gebracht wurde, begann Kyoya langsam zu essen und sein Vater sah von seinem Teller auf: „Fräulein Tanaka besucht nun deine Schule habe ich gehört?“ Aus dem Augenwinkel heraus taxierte Kyoya seinen Vater und legte den Löffel ab. Er nahm eine gerade Körperhaltung an und sah auf seinen Teller: „Ja, Vater. Du weißt davon?“ Dieser nickte lediglich und verstummte.

Natürlich wusste er davon, was für eine Frage, dachte sich Kyoya und widmete sich wieder seinem Essen. Yoshio war ihm allerdings zu ruhig, was ging nur in seinem Kopf vor? Auch Yuuichi und Akito schauten etwas irritiert zu ihrem Vater, welch seltener Anblick, dass beide mal nicht mit ihrer Arbeit beschäftigt waren. Es war nicht nur eine peinliche Stille, die sich ausgebreitet hatte, es war erdrückend geworden. Kyoya stand auf, begab sich zur Tür, warf noch einen letzten Blick zu seinem Vater und zog dann an der erschrockenen Fuyumi vorbei in sein Zimmer, wo er sofort seinen Laptop aufklappte und anfing zu recherchieren. Die ganze Situation passte ihm ganz und gar nicht. Was verschwieg Yoshio? „Was ist denn los, Bruderherz?“, fragte Fuyu, die im Türrahmen stand und etwas besorgt zu ihrem Lieblingsbruder sah. Sie erhielt von Kyoya keinen Blick: „Ich muss etwas nachsehen, mir ist etwas entfallen, sonst nichts.“ Sie ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder und schaute auf den Bildschirm, doch Kyoya tippte und klickte sich so schnell durch die Daten, dass sie noch immer nicht ganz nachvollziehen konnte, was genau er da tat. Erst als der junge Ootori ein Bild öffnete und den Laptop zu ihr drehte, sah er sie eindringlich an: „Kennst du sie?“

Ihre Augen verengten sich etwas, dann wurden sie wieder größer: „Ja, du etwa nicht mehr?“ – „Was?“ – „Du kennst sie, Kyoya, glaub mir.“

Er verstand nicht so recht, wie konnte er sich dann nicht an Yuki erinnern? Fuyumi erhob sich wieder und verließ das Zimmer: „Frag Vater noch einmal, ich denke, er wird dir schon was sagen.“

Kyoya klappte seinen Laptop zu und ging wieder zu seinen Brüdern und dem Familienoberhaupt: „Erlaube mir eine Frage: Die Familie Tanaka, wie genau kennen wir sie?“ Yoshio sah auf und schien sogar ein wenig zu schmunzeln: „Es wundert mich, dass du dich nicht erinnerst. Ich und der Vorsitzende der Familie Tanaka arbeiteten seit langer Zeit miteinander und tun es heute wieder. Tanaka steht für die Medizinforschung in jeglicher Hinsicht. Sie zogen vor knapp einem Jahrzehnt fort, nun sind sie wieder zurück nach Japan gekommen.“ Kyoya war schon beinahe ein wenig klar, dass sein Vater etwas damit zu tun hatte, nicht umsonst war er vorhin schweigsam geworden. Wie erstarrt stand er noch einen Moment da, bis er sich wieder umdrehte und in sein Zimmer ging. Er ließ sich in sein Bett fallen und überkreuzte die Arme unter seinem Kopf: „Das kann doch gar nicht sein. Ich denke nicht, dass ich mich nicht an sie erinnere. Sowas kann mir nicht passieren. Nicht mir!“

Neben ihm stand noch immer sein Laptop, zugeklappt aber nicht aus. Er neigte den Kopf, klappte ihn auf und sah das Bild von Yuki. Sie muss sich ziemlich veränder haben, wenn er sich nicht an sie erinnern konnte. Oder vielleicht konnte er doch? Immerhin hatte er das Erinnerungsgefühl, als Yuki das Spiel auf dem Klavier präsentierte. Mit einem Kopfschütteln betrachtete er den Bildschirm, mit dem Bild von Yuki, einem, auf dem sie so lächelte wie vorhin. „Ich wusste doch, dass sie nicht ganz so ist, wie die anderen. Warum ist mir das denn nicht vorher eingefallen, ich Idiot!“ Er drückte seinen Hinterkopf gegen das Kissen, bevor ihm die Melodie wieder in den Kopf kam. Er schaltete den Laptop aus und verdunkelte sein Zimmer. Kyoya schloss die Augen und überlegte noch ein Weilchen, bis Fuyumi ihn aus den Gedanken riss und sich zu ihm gesellte. Noch den ganzen Abend unterhielt er sich mit ihr, bis sie sich dann auf ihr Zimmer begab und schlafen wollte.

Warum hatte Yoshio ihm nur nichts gesagt? Es war ein Rätsel für den Jungen und dennoch konnte er seinen Vater verstehen. Wenn er sie immerhin eh nicht erkannte, wie sollte er sie dann in der Schule erkennen, geschweige denn an ihn erinnern? Oder tat sie dies sogar? Seine Gedanken sprangen und berechneten, doch kam er nicht wirklich zu irgendeiner Antwort. Im Gegenteil, immer mehr neue Fragen schossen ihn in den Kopf und er schüttelte den Kopf. Für heute sollte es genug sein, so dass er sich dann schlafen legte und darauf hoffte, dass es ihm am nächsten Tag schon etwas anders ging. Immerhin erwartete er Yuki ja wieder im Host Club, sie und einige andere Gäste, die zum Großteil auch von den anderen Hosts bedient werden konnten.

Twins Action

Schon der Morgen begann eher bescheiden, mit wenig Schlaf musste Kyoya sich aus dem Bett ringen. Zu lang trieben ihn seine Gedankengänge noch durch die Nacht, die Worte seines Vaters hallten noch immer in seinen Ohren. Wieso konnte er sich patu nicht an Yuki erinnern?

Die Decke lag zusammengeknüllt und dahingeworfen auf dem Bett, das Laken war faltig, die Matratze noch leicht runtergedrückt, als sich der Schwarzhaarige mit den Armen abstützte und erhob. So mühseelig er nun auch aus dem Bett kam, später würde man davon eh nichts mehr mitbekommen. Das war für ihn alltäglich, andere konnten das nicht verstehen, aber vielleicht lag es auch daran, dass er diese schlechte Laune für andere einfach überspielte.
 

Angezogen und zurechtgemacht, nahm er sich seine Tasche und begab sich zum Auto. Auf dem Schulweg fuhr er an einigen Mitschülern vorbei, jene, die nah genug an der Ouran Academy wohnten, um auch zu Fuß hinzukommen. Auf dem Hof angekommen, stoppte der Wagen hinter einer größeren Kolonne von Limousinen. Kyoya ließ das Fenster herunter und neigte den Kopf: "Was ist denn hier los?" Durch das Fenster drangen euphorische Stimmen zu ihm: "Na, ist das nicht was?" Wie aufgenommen und abgespielt erklang diese Stimme ein zweites Mal. Kyoya begann zu lächeln, nun wusste er, was hier los war. Er gab dem Chauffeur Bescheid, öffnete die Tür und stieg aus. "Kyoya!", kamen die Stimmen auf ihn zu - Hikaru und Kaoro. Je einer stand nun an seiner Seite und schob ihn sanft weiter Richtung Schuleingang und schnell wurde einem klar, was hier eigentlich für eine Unruhe war. Der Eingangsbereich stand voller verschiedener Kleider, Schuluniformen und Sportanzügen. Kyoya hob eine Hand ans Kinn und musterte eine der Büsten, die direkt vor ihm standen: "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, dass eure Mutter einige Ideen hatte?" Auf eine Antwort musste er nicht warten, die Zwillinge grinsten ihn breit an und präsentierten so ihre doch weniger dezente Werbung: "Ja, und was hältst du davon?" - "Gefällt dir etwas davon? Wir könnten dir sicherlich ein Makeover verpassen", erklangen die Stimmen der beiden, doch Kyoya hob die Hände schützend: "Nein, danke. Ich bin keine gute Werbefläche. Ihr könntet sie doch im Musikzimmer als Raumrahmen nehmen." Die Zwillinge sahen sich an, nickten und schnipsten mit den Fingern. Bedienstete traten hervor und hoben je eine Büste. Binnen weniger Minuten war die ganze Eingangshalle leergeräumt, die Wagen fuhren vom Hof und die Zwillinge hoben unschuldig die Hände: "Den Direktor konnten wir nicht überzeugen." Bei solch einer auffälligen Aktion, war es kein Wunder, wie Kyoya empfand.
 

Langsam gingen sie die Hallen entlang, Kyoya überlegte kurz, ob er die Zwillinge hätte auf Yuki ansprechen sollen, doch da er wusste, wie das enden würde, unterließ er seine Frage, sie verabschiedeten sich und jeder ging zu seiner Klasse. Der junge Ootori nahm Platz und schon hing ihm ein blonder Franzose im Gesicht: "Na, du kommst ja spät!"

Ein Seufzen überkam Kyoya und blickte in die großen Augen: "Hätte ich dir etwa Bescheid geben sollen?" - "Och, sei doch nicht so~", er setzte sich auf den Tisch und überkreuzte die Arme, "hast du das mitbekommen, es gibt schon eine neue Kollektion der Hitachiins." Ein Nicken bestätigte es, doch Worte wollte er dazu gar nicht abgeben, vor allem, da sein Vater ja nicht einmal für eine neue Uniform gestimmt hatte, kein Wunder, wenn man sich das ein oder andere ansah, was auf der Büste hing, egal ob männliche oder Weibliche Kleidung.

Als der Lehrer die Tür schloss, stand Tamaki auf, setzte sich auf seinen Platz und lächelte Kyoya noch ein letztes Mal zu, bevor er seine Aufmerksamkeit nach vorne richtete.
 

Der Schultag endete schnell, die Cliquen trennten sich aus dem klassenraum und begaben sich, wie nach japanischen Schulformen üblich, in ihre Clubs. Bis abends sollten sie heute im Musikzimmer sitzen, mehrere Schichten waren eingeplant, doch man konnte sich schon jetzt denken, was Tamaki vorhatte. Als der Blondschopf und der junge Ootori sich zusammen zum Musikzimmer bgaben, lächelte Tamaki schon vor der Tür: "Du wirst nicht glauben, was ich geplant habe" - "Ein Abendball?" - "Hast du etwa gelinst?" Er öffnete die Tür und die Zwillinge empfingen sie herzlich: "Heeeeeey~!" Laut wie immer und gut gelaunt hüpften sie ihnen entgegen und blickten stolz in den Raum: "Wir haben die Kleider aussortiert und unseren Raum in eine Art Boutique verwandelt." Natürlich ließ sich Tamaki es morgens nicht nehmen, die beiden auf eine Abendballidee zu bringen, für die man sich die Kleider kaufen konnte. Da es meist zu Trimester Beginn einen Ball gab, konnte man sich quasi darauf einstellen, dass die Mutter der Zwillinge sich diese kostenlose Werbung nehmen zu lassen.
 

Von schlicht zu prunkvoll, kräftigen Farben zu sanften Pastelltönen, eins musste man Frau Hitachiin lassen - sie konnte mit ihrer Kreativität den Geschmack aller treffen.

"Oh, was ist denn hier los?", fragte Haruhi, die gerade hinter sich die Tür schloss und sich somit zu den anderen gesellte. Tamaki sprang von einem Fuß auf den nächsten und zog Haruhi in den Raum: "All dies sind Kleider, mit der wir beweisen könnten, dass du ein Mädchen bist, mit einer so zarten Haut wie ein Schmetterling. Was ist denn so deine Lieblingsfarbe... Hmmm, wie wäre es denn mit dem Kleid?", sagte er, hielt ein Kleid in den Händen und schaute hoffnungsvoll an dem weichen Stoff vorbei. Haruhi ging weiter in den Raum, um sich für die Arbeit vorzubereiten und brachte nur ein "ganz sicher nicht", heraus. Kyoya hörte, wie sie es noch harmloser ausdrücken wollte, als sie es eigentlich empfand. Mit übertrieben großen Schritten ging Tamaki auf Haruhi zu, zeigte mit einer Hand auf das Kleid und ballte mit der anderen eine Faust: "Aber wieso denn nicht?! Du weißt doch genau, wie gern ich dich in diesen Kleidern sehen möchte!" Hikaru und Kaoru rückten in sein Blickfeld und zeigten beide auf die Tür. Als der Franzose sich in seiner Pose eingefrorern mit dem Kopf in Richtung der Tür drehte, ahnte er böses.
 

Yuki stand auf der Türschwelle und hatte noch eine Hand an dieser, wie festgefroren mit einer Hand vor der Brust stand sie da und schaute mit weit geöffneten Augen in den Raum hinein.

Die Stille war drückend, beinahe beängstigend. Was genau hatte sie nun schon mitbekommen und wie würde sie wohl nun denken? Wie lange hatte sie Tamakis Schwärmerei für Haruhi mitbekommen und was würde sie nun tun, schreiend wegrennen wäre das schlimmste, was ihnen passieren könnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, es gibt mich wieder :'D
Seit meiner RPG-Laune bin ich wieder auf Mexx anzutreffen und dachte mir heute Morgen während meiner Vorlesung: So und nun schreibst du mal deine FF weiter - tadaaaaa und schon kommt hier das nächste Kapitel :)
Ich hoffe ich konnte euch wieder etwas erfreuen mit dem kleinem Stück der Fortsetzung und vielleicht sogar den einen oder anderen neuen Leser überzeugen, hier öfter hineinzuschauen ^^ mich würde es natürlich freuen und für Anregungen und Vorschläge stehe ich natürlich auch offen.
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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Zahra-chan
2014-06-02T19:05:56+00:00 02.06.2014 21:05
Hey ich denke ich gehöre wohl zu den neuen Lesern:)
Bitte schreib weiter^^
Von:  klene-Nachtelfe
2012-03-22T05:21:33+00:00 22.03.2012 06:21
Hey es geht wieter! Wie schööön!
Hmmm... na ich bin ja sehr gespannt ob Kyoya noch darauf kommt, woher er sie kennt!
Ein tolles Kapitel!
WEITER SO!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2012-01-19T19:08:53+00:00 19.01.2012 20:08
Es haut mich um....ich finde diese FF wirklich toll...sie ist sehr ruhig strukturiert und scheint genau Kyoyas Inneres wieder zu spiegeln, was sehr interessant ist, da er ja eher ruhig ist und man unterschwellig sehr viel über ihn zu erfahren scheint!...es macht wirklich riesigen Spaß das hier zu lesen....vor allem weil es anders ist vom Stil her!
Ich bin wirklich begeistert und sehr gespannt wie es weiter gehen wird!!!
WEITER SO!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2012-01-19T19:01:12+00:00 19.01.2012 20:01
Ich finds unglaublich süüüüß!!!
Diese Diskretion welche Kyoya austrahl und doch unterschwellig bei Yukis Klavierspiel fallen lässt hat mir sehr gut gefallen!
Ich find deinen Schreibstil wirklich toll!!!
Einfach schön zu lesen!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2012-01-19T18:52:59+00:00 19.01.2012 19:52
Aha aha aha...ich mag Kyoyas Gedankengänge!!! *-*
Wirklich toll...ich find auch Yuki unglaublich symatisch, obwohl man noch nicht viel über sie weiß!
Insgesamt macht es wirklich Spaß das hier zu lesen!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2012-01-19T18:46:02+00:00 19.01.2012 19:46
*räusper*...Aloha! =)
Also ich weiß nicht so genau wie ich hier gelandet bin...aber so ist das ja ahlt im leben manchmal xD
Ich find den Ansatz dieser FF wirklich interessant und der Einstieg macht wirklich lust auf mehr!!!
Ich find es spannend mal etwas aus Kyoyas Sicht beschrieben zu bekommen! =)
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2011-10-31T13:50:04+00:00 31.10.2011 14:50
Soo, wie versprochen mein Review.


Erstmal zur Optik.
ein paar Absätze würde es leichter machen zu lesen, und dann sieht die seite nicht aus wie dahin geschmissen :3

so zum inhalt.

Ich fände es toll wenn du noch mehr auf die gefühle eingehen würdest. z.B. Was fühlt Kyoya vlt, wenn er sie am klavier spielen hört? geniesst er die klänge. findet er sie beruhigend. denkt er irgendwas dabei? oder findet er es sogar langweilig? man weiss ja nicht.
und auch was sie spürt wenn sie spielt..ein wenig mehr drauf eingehen fänd ich toll.
und auch sonst, du schreibst manchmal ein wenig stumpf. aber zum glück nicht zu sehr :3 du solltest dir mal überlegen wie du dich fühlen würdest wenn du auf einmal auf so eine schule musst und deineeltern keine zeit für dich hätten. und was hält sie von kyoya so am anfang? findet sie ihn nett? seltsam? was sweiss ich, weisst du was ich mein?


so jetzt aber auch mal der fazit :3

ich finde die Idee dieser FF toll. und auch was du bisher geschrieben hast, hat mich echt überzeugt am ball zu bleiben.
hoffe du hörst nicht wie so manch andere einfach auf mti schreiben nur weils zu wenig kommentare gibt, denn denk dran, du schreibst für dich, nicht für andere :3

Liebe grüße und in voller ERwartung aufs nächste Kapitel.
Shadyra
Von:  chie25
2011-10-10T19:34:59+00:00 10.10.2011 21:34
Bin gespannt wie es weitergeht!
Viel Erfolg! Ich werde es mit Sicherheit lesen ;D
mfg
TanteMetzger
Von:  Em
2011-10-05T19:29:39+00:00 05.10.2011 21:29
Hey cooles kappie bitte schnell weiter schreiben
Mit freundlichen Gruß
Em
Von:  Vaati_Fan
2011-10-01T18:31:44+00:00 01.10.2011 20:31
Jai *//*
Du schreibst wirklich total toll x3
Und ich habe nicht zuviel erwartet*_*
Es ist bis jetzt wirklich total toll ♥
Ich freue mich wenn es weiter geht <3


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