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Aurae

Löwenherz Chroniken II
von

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Im Mondlicht


 

Für sich selbst ist jeder unsterblich; er mag wissen, dass er sterben muss, aber er kann nie wissen, dass er tot ist.

Samuel Butler
 

Die Gestalt war kaum zu erkennen. Selbst wenn jemand auf der Straße sich die Mühe gemacht hätte, den Kopf in den Nacken zu legen und den Blick nach oben zu wenden, wäre ihm wohl lediglich der hell schimmernde Vollmond und das kaum zu sehende Leuchten der Sterne am wolkenlosen Himmel aufgefallen. Die grellen Lichter der Großstadt verdrängten das natürliche Glühen der Himmelskörper und ersetzten es durch eine künstliche Pracht, die vielen Menschen inzwischen wesentlich vertrauter war als jenes Licht der Natur.

Dies sorgte dafür, dass niemand der vorbeikommenden Passanten die Gestalt entdecken konnte, die auf einem der Hochhäuser stand und dort aufmerksam die Umgebung sondierte. Durch die schwarze Ganzkörperkleidung, die sie trug und die einen Kopfschutz und einen Umhang beinhaltete, war nicht auszumachen, welchem Geschlecht die Person zuzuordnen war, auch das Schwert an ihrer Hüfte, das einerseits elegant genug für eine Frau und doch so wuchtig war als wäre es für einen Mann geschaffen worden.

Nichts ließ auf das Geschlecht schließen und das empfand die Person auch als gut so. Noch dazu empfand sie es als passend, niemand kannte ihren Namen, niemand ihr Geschlecht, sie existierte so nicht einmal, für niemanden und deswegen war es egal, wie gefährlich ihre Mission war. Wenn sie starb – und diese Gefahr bestand jede Nacht – würde niemand um sie trauern, das erleichterte das Gewissen der Person und ließ sie stets bis ans Äußerste gehen und auch jederzeit ihren Einsatzort zu wechseln.

Dies war ihre erste Nacht in Lanchest, zuvor war sie nur in kleineren Städten unterwegs gewesen, doch nun versammelten sich die Wesen, die von der Person gejagt wurden, in dieser Stadt. Noch dazu hatte sich etwas an ihnen geändert, sie waren rastlos, als ob sie auf etwas warten würden... oder als ob sie etwas suchen würden... oder jemanden.

Die Person war sich nicht sicher und sie wollte es auch nicht herausfinden, stattdessen wollte sie die Wesen zerstören ehe sie größeren Schaden anrichten könnten.

Wie üblich waren die Wesen in einer Vollmondnacht nicht sonderlich aktiv, weswegen die Person sich irgendwann auf den Dachrand des Hauses setzte und weiter ziellos umhersah. Auf der Brille, die den Blick auf ihre Augen verhinderte, spiegelten sich die umgebenden Häuser und deren Lichter. Aber auch von dieser neuen Position und dem Nachlassen ihres aggressiven Levels, waren keinerlei Aktivitäten außer denen anderer Menschen feststellbar.

Eine Viertelstunde saß sie so da, dann erhob die Person sich wieder, um dasselbe Spiel noch einmal von einem anderen Dach zu wiederholen, obwohl sie sich ohnehin sicher war, dass auch dort nichts zu sehen sein würde, immerhin spürte sie absolut nichts, trotz ihres sensiblen Gespürs, das sonst jegliche Regung dieser Wesen auffing.

Zwar waren die Monster bei Vollmond nie sehr aktiv, aber so ausgestorben wie in dieser Nacht waren sie noch nie gewesen. Kurzzeitig fürchtete die Person sogar, dass diese Ungetüme ohne ihr Wissen in eine andere Stadt weitergewandert waren.

So sehr wie sie in Gedanken versunken war, dachte sie nicht daran, dass die Möglichkeit bestand, dass jemand sie beobachten könnte, während sie sich auf der Suche befand – so bemerkte sie auch nicht die Gestalt jenseits des erleuchteten Fensters, die gerade hinaussah, als die Person vorbeikam.

Es war ein junger Mann, der leicht verschlafen in seiner Küche stand, um etwas nach seinem Albtraum von eben zu trinken und der nur durch Zufall genau in jenem Moment einen Blick hinauswarf, als die Person auf dem Gebäude gegenüber vorbeihuschte.

Doch zu ihrem Glück machte sich der junge Mann keine weiteren Gedanken mehr darüber, sondern schob es auf die Müdigkeit und verbannte es in die Tiefen seines Unterbewusstseins.

Als die Person bereits weit weg war und er das Licht löschte, um wieder in sein Bett zurückzukehren, hatte er das Gesehene bereits längst vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-09-27T17:28:26+00:00 27.09.2011 19:28
Na endlich, da ist sie ja! :D
Meine Güte, hat das gedauert! >.< *alles antatsch und bestaun*
Also erst einmal, was mir als aller erstes ins Auge gesprungen ist: Das Cover! Es hat mich sofort begeistert ... der Hintergrund in Kombination mit dem Schmetterling sowie der Überschrift (Die ist wirklich toll! Wo bekommst diese tollen Schriften nur immer her? =3) lädt förmlich zum Träumen ein und regt die Fantasie an. Ich mag es wirklich sehr. ♥ Vor allem auch wegen der geheimnisvoll, romantischen Stimmung. ♥

> Ciela, denn irgendwem muss ich ja die Schuld hierfür geben. ;)
Ich sagte es ja bereits im Weblog, aber in dem Fall bin froh, Schuld gewesen zu sein. >:D
Sehr froh sogar ... Ray und Joel sind doch toll~ =3
Wenn du meine Bitten demnächst immer auf so unglaubliche Art und Weise umsetzt ... sollte ich meinen Welpenblick mal öfter aufsetzen. Muahahaha!
Vielen Dank für die Widmung, auch wenn es "nur" eine Schuldzuweisung ist, hihi. ♥

Den Titel mag ich auch sehr, auch das sagte ich ja schon. ;)
Vor allem, weil es in Mehrzahl geschrieben ist, es hat das gewisse etwas. :D
Und ich mag so knappe Titel die trotzdem genau sagen, worum es in der Geschichte geht, sehr gerne. *q*

Sag mal ... hast du eigentlich heimlich einen Chip in mein Gehirn eingebaut oder wieso gestaltest du immer alles genau nach meinem Geschmack? Das Lied von Nickelback kannte ich noch nicht und es hat mir auf Anhieb sehr gefallen. Ich werde es jetzt immer beim lesen hören. X3
Leider funktionieren bei mir die Links zu den Charactersongs nicht, was aber mit Sicherheit an meinem Lapot liegt ... blödes Teil. Grrr~
Zu den Steckbriefbildern: Awww ... awwwwww~
Dehen Ray und Joel nicht gut aus? Da MUSS man mir doch einfach Dankbar sein, dass ich Schuld an dieser Geschichte bin, hehe. Ich kann mich nicht entscheiden, wen ich mehr mögen soll, sie sehen beide toll aus. :D
Und Christine mag ich optisch bis jetzt auch sehr ... weiße Haare. ♥

... So, hab ich jetzt alles gesagt, was ich zu Beginn sagen wollte? Nun, sollte mir noch was einfallen, hole ich es in den weiteren Kapiteln noch nach. ^^
Auf zum Prolog. :D *anfang zu lesen*

Oh, der Prolog gefällt mir, weil er so geheimnisvoll ist und kaum bis nichts verrät, trotzdem hat man es schon mit Spannung verfolgt. ♥
Ich stelle jetzt mal keine Vermutungen bezüglich der Person und des jungen Mannes auf (auch wenn ich schon eine habe :,D), sondern lasse mich da mal überraschen und wander gleich zum nächsten Kapitel weiter. =D


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