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Kompanie,‭ ‬links um‭! ‬...‭ ‬DAS ANDERE LINKS‭!!!

Rekrutin und Chaosqueen auf Sondermission. Ein geplantes Pairing mit OC und Rude!
von

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Kapitel‭ ‬6‭ – ‬Mr.‭ ‬P und andere böse Überraschungen.

Kapitel‭ ‬6‭ – ‬Mr.‭ ‬P und andere böse Überraschungen.
 

Mit quietschenden Reifen kamen wir an, nicht vorne am Haupteingang, wie ich erst dachte. Nein, wir fuhren um das zweistöckige Gebäude aus roten Ziegeln herum und hielten am Lieferanteneingang. Na Super! Aber hatte ich eigentlich etwas anderes erwartet? Um die Wahrheit zu sagen: nicht wirklich, aber man darf ja wenigstens noch hoffen, oder? Während der gesamten Fahrt, sie dauerte knapp eine Viertelstunde, hatte mein Fahrer kaum ein Wort gesprochen. Zwar hatte ich einige harmlose Fragen gestellt, aber diese hatte er nur schnell mit meist einsilbigen Antworten abgespeißt. Schließlich war es mir zu dumm geworden und nun ich schaute missmutig aus dem Fenster, dabei verschränkte ich meine Arme vor der Brust und schmollte vor mich hin. Es hatte zu Nieseln begonnen und würde heute wohl noch zu einem Unwetter reifen.
 

Wir stiegen aus und gingen schnellen Schrittes nach innen. Den Wagen hatten wir einem Boy anvertraut der ihn für uns parken würde. Sowas könnte ich auch gut Privat gebrauchen, schoss es mir durch den Kopf. Aber dazu musste ich mir erstmal von meinem Mickerlohn ein Auto leisten können. Momentan reichte es aber nur für ein klappriges Fahrrad und hin und wieder konnte ich das Taxi von meinem Vater nutzen wenn er keine Touren hatte. Er war eigentlich pensionierter Postbote und stockte mit dem Taxi seine Rente etwas auf. Es war nicht viel, aber es reichte für einen einwöchigen Jahresurlaub mit meiner Mutter und meiner Oma Sophie in Costa del Sol. Ich musste meist eh arbeiten und wurde schon gar nicht mehr mit eingeplant. Was soll ich sagen, es hätte schlimmer sein können. Dennoch fand ich es etwas gemein. Immerhin hätten sie mich wenigstens pro forma fragen können! Das wäre doch nicht zu viel verlangt, oder?!
 

Im Gebäude schlug mir eine Wärme entgegen, die mich schon wieder an Costa Del Sol erinnerte. Heiß, schwül und es roch nach Essen. Unvermittelt meldete sich mein Magen auch sofort wieder. Ich versuchte mir in Erinnerung zu rufen, dass ich mich ja gleich durch ein Buffet fressen konnte und schluckte den überschüssigen Speichel runter. Rude sah mich nur fragend an, nachdem das laute Grummeln meines verräterischen Magens verstummt war. Ich zuckte mit den Schultern und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. Der Turk mit der Glatze führte mich in den Pausenraum der Angestellten, der einem gemütlich eingerichtetem Salon ähnelte, wo auch schon Elena und der Rotschopf namens Reno standen. Beide in ihrer üblichen Turk-Tracht, dem chicken Schwarzen! Wobei nur Elena darin wirklich gut zur Geltung kam. Man sah das sie sich Mühe gegeben hatte den Anzug entsprechend dem Anlass heraus zu putzen. Sogar die Bügelfalten in den Hosenbeinen saßen akkurat und grade. Zwar sah Rude auch nicht schlecht aus, aber man erkannte bei genauerem hinsehen das der Anzug schon ein wenig heute gelitten haben musste. Reno hingegen, nun ja, er hatte sich das Hemd in die Hose gestopft und sich eine Kravatte umgebunden, sie saß nur leider recht schief. Und genau diese hatte Elena gerade in den Fuchteln und zuppelte das Accessoire zurecht, sehr zum Missfallen des Rothaarigen.
 

„Nun hör doch mal auf damit, du erwürgst mich ja noch!“, protestierte er und sah etwas unglücklich drein.

„Das muss aber so, du siehst mal wieder wie der letzte Arsch aus!“, erwiderte die Blonde etwas entnervt. Als Reno uns in der Tür entdeckte, hellte sich sein trübes Gesicht schlagartig auf. Wahrscheinlich waren wir für ihn sowas wie seine Rettung. Er grinste Rude breit an und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf mich.

„Whoa, meine Fresse! Da kriegt man ja fast einen Testosteronstau bei dem Anblick! Heißes Teil!“, kommentierte er und dabei war mir nicht klar, ob er das Kleid oder mich als heißes Teil betitelt hatte. Elena verdrehte die Augen und warf mir dann einen Blick zu, den ich nicht recht einzuordnen vermochte. Bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, öffnete sich erneut die Tür und Tseng kam herein. Der Mann mit der wutainesischen Abstammung sah sogar noch um einiges schneidiger aus als Elena. Die Bügelfalten seiner Hose waren wahrscheinlich mit dem Linieal nachgemessen und so scharf, dass man sich dran schneiden konnte. Zumindest sahen sie so aus.
 

„Miss Doyle, wie gut das wenigstens sie schon da sind.“, meinte er und schien etwas gestresst zu sein.

„Ist der Kerl denn noch immer nicht da?!“, fragte Reno und steckte die Hände in die Hosentaschen, während er seine Schuhspitze des rechten Fußes an der Wade des linken Beines auf Hochglanz polierte. Tseng zog eine Taschenuhr aus dem Jacket und klappte den kleinen goldenen Chronometer auf.

„Über eine Stunde zu spät, verdammt!“, murmelte Tseng missmutig und steckte die Uhr wieder in die Tasche zurück. Und ich dachte schon, dass ich spät dran sei!

„Reno, geh du nach draußen und sag mir bescheid, wenn du sie siehst.“

„Muss das sein? Es regnet und ich will mir meine Frisur nicht versauen, hab fast eine Stunde gebraucht bis meine Haare so saßen“, moserte der Rotschopf. Von den angeblichen Bemühungen sah ich nichts, er sah genauso zerzaust aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte.

„Reno!“, sagten Tseng und Rude fast gleichzeitig und Elena schüttelte den Kopf.
 

„Is ja gut, ich geh ja schon!“, erwiderte Reno und trollte sich mit hängenden Schultern von dannen. Was für eine Gurkentruppe!

Dann wandte Tseng sich mir zu und sah mich einen Moment schweigend an. Scheinbar war er zufrieden mit meiner Erscheinung und er nickte kurz, bevor er das Wort endlich an mich richtete.

„Sie wissen, was Sie zu tun haben?“, fragte er und ich nickte.

„Die Zielperson begleiten, beschützen und alles und jeden genaustens im Auge behalten, um eventuelle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und zu eliminieren“, zitierte ich die Auftragsbeschreibung, die ich in Junon von meinem Hauptmann bekommen hatte. Tseng nickte zufrieden und erörterte noch einige Sachlagen zu dem heutigen Abend. Scheinbar gab es hier in diesem Gebäude an allen Ausgängen und Fenstern Fallgitter um vor Angriffen von Außen zu schützen. Das war mir neu, allerdings glaubte ich kaum das jemand von außerhalb des Gebäudes bei dem gebotenen Sicherheitsaufkommen es wagen würde aufzumucken. Nichtmal die Leute von Avalanche wären so verrückt.
 

Mittlerweile war die Party schon seit über eine halbe Stunde im Gange und ich stand noch immer wie bestellt und nicht abgeholt mit Rude im Pausenraum der Angestellten. Tseng und Elena waren bereits mit dem Präsidenten bei der Abendgesellschaft. Rude schwieg beharrlich und ich trommelte genervt mit den Fingern auf die Tischplatte. Es vergingen weitere zwanzig Minuten als plötzlich Rudes Sender im Ohr knarzte und Reno sich meldete. Ich erkannte die Stimme, verstand aber nicht genau was er sagte. Rude nickte und wieder meldete sich darauf knarzend eine Stimme. Dieses mal war es Taeng nach der Stimme her zu urteilen. Wieder verstand ich nur Bruchstücke des Gesagten.

„Sie kommen!“, meinte Rude mit einem nicken und schob sich die Sonnenbrille auf der Nase zurecht. Eigentlich war es mir ja egal, aber trotzdem fragte ich mich warum er sie hier drinnen trug. Keine zwei Minuten später öffnete sich die Tür und Tseng mit Elena im Kielwasser kam herein, er sah nicht gerade glücklich aus. Also sah er eigentlich wie immer aus, irgendwie. Ich ging den Gedanken nicht weiter, denn meine Aufmerksamkeit wurde woanders gebraucht. Nämlich bei der Gestalt die hinter Tseng in das Zimmer trat. Was bei Ifrits finsterem Arsch, war das den für ein Freak?!

Ich kannte den Mann aus der Presse wieder, wo er oft nur negative Kritik absahnte. Ich versuchte links und rechts um den Mann herum zu sehen.
 

„Suchen Sie jemanden Miss Doyle?“, fragte mich Tseng, und ich antwortete ohne davor mein Hirn an zu schalten, was natürlich mal wieder nur nach hinten losgehen konnte.

„Ja, die Zielperson?“, meinte ich und sah zu dem Wutainesen, der mich etwas verblüfft anstarrte. Reno grinste breit und Elena versuchte einen Lachanfall zu verhindern, indem sie sich auf die Faust biss. Rude verriet sich durch ein Zucken seiner Mundwinkel. Oh bei Gaia! Der da war die Zielperson! Ich sah zweifelnd zu Tseng, doch der zuckte nur mit den Schultern. Das konnte doch nicht sein ernst sein?! DER?! Wollen die mich verarschen, oder was?!

Ich setzte ein künstliches Lächeln auf als der Mann näher kam, Hauptsache den Schein wahren. Er musterte mich über den Rand seiner Brille als wäre ich ein Stück Vieh auf dem Wochenmarkt!

„Schön, schön, schön. Ganz nett, das Subjekt, wenn auch etwas zu flachbrüstig für meinen Geschmack.“, sagte er und verschränkte dann seine Arme wieder hinter dem Rücken.

Bitte?! Ich hab mich da wohl verhört! So eine Unverschämtheit! Was denkt sich dieser, dieser..., schleimig-schmierige Kerl eigentlich?! Ich versteckte meine Empörung hinter meinem einbetonierten Lächeln. Am liebsten hätte ich ihm meine Meinung gesagt, aber leider war ich im Dienst, leider.
 

Professor Hojo, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung von Shinra Inc. Ich hätte mich ohrfeigen können! Das P war nicht der Anfangsbuchstabe des Namens, sondern stand für Professor. Ich betrachtete mir den Kerl genauer, während er mit Tseng einige Worte wechselte. Irgendwie war ich noch zu betäubt, als das ich dem Gespräch hätte folgen können.

Der Professor hatte sich nicht ein bisschen für den Anlass hergerichtet. Selbst Reno sah dagegen chic aus. Hojo trug eine einfache graue Wollhose, schwarze Schuhe, ein weißes leicht knitteriges Hemd und darüber einen schmierigen Laborkittel.

Wozu bei Gaia hatte ich mich eigentlich so viel Mühe gegeben, wenn ich nur das schmückende Beiwerk von diesem verrückten Giftmischer sein sollte?!

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen hatte das mich Rude angesprochen hatte. Erst als er mich an der Schulter berührte und ich hoch schreckte, bekam ich mit, dass er neben mich getreten war.

„Helen, den kleinen Sender solltest du zur Sicherheit mitnehmen, und sag bescheid, wenn dir was seltsam vorkommen sollte“, meinte der Turk ernst und drückte mir einen dieser Knöpfe für das Ohr und eine Puderdose in die Hand, in der ich das Mikro vermutete. Ich steckte die Dose in meine Handtasche und versuchte mir diesen dämlichen cremefarbenden Knopf ins rechte Ohr zu friemeln, der leider nicht richtig halten wollte.
 

„Warte, ich helfe dir“, sagte der sonst so schweigsame Rude, nahm mir den Sender aus der Hand und setzte ihn mir gekonnt ein. Dabei streifte mich sein warmer Atem am Hals und mich durchfuhr ein kleiner wohliger Schauer. Ich rügte mich selbst, immerhin war ich mitten in einem Einsatz. Da sollten mir doch wohl andere Dinge im Kopf herumgeistern als Rudes warmer Atem auf meiner Haut, oder das Gefühl als er dabei zufällig sanft diese eine empfindliche Stelle hinter meinem Ohr berührt hatte. Ich verfluchte meine Feromone und schob mit etwas Mühe meine teils nicht ganz jugendfreien Gedanken beiseite, jetzt galt es möglichst professionell zu sein.



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