I Want You Once Again
Nach seinem letzten Kurs, war Yui bereits mit Elly an der Hand am Eingangstor gestanden, als er ihr kurz zuvor noch eine SMS geschickt hatte.
Auf dem Weg zum Auto, hatte sie ihn dann gefragt, wie sein erster Collegetag denn verlaufen war, und er musste sich erst einmal überlegen, ob er noch einmal in diese Hölle, was unter der Gesellschaft auch als College bezeichnet wurde, zurück wollte.
Nicht nur, dass er von nun an diese Nervensäge, alias Tyson, an der Backe kleben hatte, nein!
Er hatte auch schon die Ehre gehabt, diesem Yuriy zu begegnen, welcher Kai's Meinung nach, zu oft an Rei's Rockzipfel hing.
Während er den Hauptteil seiner Kurse mit Tyson hatte, fand sich darunter auch einer, in dem Rei und dieser Yuriy waren. Er wusste überhaupt nicht, dass sich Rei für Literatur interessierte.
Er selbst hatte es nur ausgewählt, weil er neben seinen sportlichen Kursen einen brauchte, indem er sich etwas entspannen konnte und sich vielleicht auch die Gelegenheit für ein kleines Nickerchen ergab.
Da war dieser Kurs doch eine passende Wahl gewesen.
Trotzdem hätte er nicht erwartet, dort seinen Stiefbruder samt dessen Lover anzutreffen.
Und das war dieser Yuriy, Kai's Meinung nach, auch.
Denn nach dem gestrigen Telefongespräch der beiden zu urteilen und deren Umgang zusammen, gab es für ihn eigentlich keinen Zweifel mehr an dieser Behauptung.
Vor allem, wenn man die Blicke des Rothaarigen bedachte, die unverwandt auf den Chinesen gerichtet waren, egal ob im Unterricht oder vorhin auf dem Hof.
Kai hatte es jedoch nicht überrascht, als Rei ihm bei seinem Eintritt ins Klassenzimmer nur einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte und ihn dann während dem ganzen Unterricht mit Ignoranz gestraft hatte.
Der Rotschopf neben ihm hatte ihn daraufhin mit einem verwunderten Blick bedacht und dann etwas zu Rei gesagt, welcher lediglich kurz genickt hatte.
Danach hatten ihn die eisblauen Augen des Möchtegern-Russen ein weiteres Mal angesehen, dann jedoch prüfend und musternd.
Anscheinend hatte der Schwarzhaarige seinem Lover von seiner Existenz erzählt, wobei er ihm ihren One-Night-Stand bestimmt verschwiegen hatte.
Tja, Rei war hinter seiner Schwiegersohn Fassade ein ganz schön böser Junge und irgendwie überfiel ihn ein Gefühl von Macht und Zufriedenheit, diese Tatsache als einziger zu wissen.
Ansonsten wurde sein Tag von Stunde zu Stunde schlimmer. Die Mädchen wurden langsam seiner Anwesenheit bewusst und hatten ihn mit bewundernden Blicken gemustert. Einige hatten sogar den Mut gehabt ihn anzusprechen, was er mit einem gekonnten 'Kein-Interesse-Blick' quittiert hatte.
Der Krönende Abschluss kam jedoch, als Tyson ihn in der Pause seinen anderen Freunden vorstellen wollte.
Dies konnte und wollte sich Kai wirklich nicht antun, bestand dann die Gefahr noch weiterer solcher Exemplare, wie der Blauhaarige einer war, anzutreffen.
Schlussendlich hatte Tyson ihn auf der Jungentoilette aufgespürt und es irgendwie geschafft, ihn in die Kantine zu schleppen. Dort hatte er eine weitere Begegnung der dritten Art gehabt. Eine Grinsebacke und ein Computerfreak!
Als hätte er nicht bereits geahnt, dass es auf so etwas hinauslaufen würde.
Während der blondhaarige Max nicht aufhören konnte von einem Ohr zum anderen zu Grinsen, konnte der andere Junge, Kenny, mit braunen Haaren und einer riesen Brille im Gesicht, es einfach nicht unterlassen, mit den Fingern auf seinem Laptop herumzutippen.
Diese beiden passten zu Tyson wirklich wie die Faust auf's Auge!
Bei einer sich ihm bietenden Gelegenheit hatte er es irgendwie geschafft, sich unbemerkt aus dem Staub zu machen und war nach draußen auf den Hof geflüchtet, wo sich auch dort einige Studenten tummelten.
Er war einige Zeit auf dem Campus herumspaziert und hatte die Gegend erkundet, als ihm dann eine kleine Gruppe von Studenten in der Nähe der Bänke aufgefallen war.
Zumindest einer von ihnen war ihm sofort ins Auge gesprungen, zusammen mit den gleichen Leuten wie heute Morgen, nur dass nun noch ein paar neue Gesichter dazu gekommen waren.
Rei saß auf einem der Bänke und unterhielt sich mit einem orangehaarigen Jungen, der neben ihm saß. Natürlich war um ihn herum wie immer auch der Rotschopf, der neben einem Typen mit lavendelfarbenen Haaren stand. Darunter waren auch zwei Mädchen, eines mit türkisfarbenen und eines mit pinken langen Haaren.
Da Kai aus dieser Entfernung heraus sowieso nichts verstehen konnte, wollte er sich bereits abwenden und gehen, als plötzlich die Pinkhaarige sich lachend auf Rei's Schoß setzte und dieser wie selbstverständlich einen Arm um ihre Taille legte und sie anlächelte, bevor er zuließ, dass ihm diese Göre etwas ins Ohr flüsterte.
Nicht nur Kai schaute dabei komisch aus der Wäsche, sondern auch Yuriy, welchem man es nur an einem kurzen wütenden Funkeln seiner eisblauen Augen ansehen konnte, ehe sie sich von dem 'Paar' abwandten und wieder seinem lavendelhaarigen Gesprächspartner widmeten.
Kai konnte dessen Reaktion in diesem Moment nur zu gut nachvollziehen. Wenn Rei nämlich sein Lover wäre, dann hätte er dieses Weib schleunigst von seinem Schoß befördert und - wie schon gesagt, wenn er denn Rei's Lover wäre.
Er mochte es nämlich nicht, wenn so viel Interesse an seinem Sexpartner bestand, da er von Natur aus ziemlich besitzergreifend war, obwohl man bei diesem Rotschopf wohl eher auf Eifersucht schließen konnte.
Wenn er genauer darüber nachdachte, hatte es bis jetzt niemand von seinen Affären je geschafft, in ihm das Gefühl von Eifersucht zu wecken.
Kein Wunder, verband er diesen Zustand schließlich mit tieferen Gefühlen und da er nie mehr als Lust und Begierde für seine Partner empfunden hatte, durfte er auf diese Erfahrung verzichten.
Während sein Blick immer noch auf die kleine Gruppe gerichtet war, wobei dieser meistens auf dem Schwarzhaarigen ruhte, fragte er sich, seit wann er angefangen hatte, über solche Dinge nachzudenken.
Noch vor zwei Tagen, hatte er für solche Überlegungen keinen müden Yen gegeben und nun dachte er über so etwas wie 'tiefere Gefühle' nach.
Ihm schien wohl das amerikanische Klima nicht gut zu bekommen.
Als er der Szene vor sich ein weiteres Mal den Rücken kehren wollte, sah Rei, als ob er Kai's Blicke auf sich gespürt hätte, plötzlich in seine Richtung und ihm direkt in die Augen.
Beide sahen sich mit ausdrucksloser Miene an. Rei's Freunde schienen nicht zu bemerken, dass seine Aufmerksamkeit gerade auf jemand Bestimmten gerichtet war.
Dieser Blickwechsel hatte vielleicht nur ein paar Sekunden gedauert, bevor beide zeitgleich ihre Gesichter voneinander abgewandt hatten und Kai dann endgültig zurück ins Gebäude geschritten war.
Er hatte erst befreiend ausgeatmet, als endlich sein letzter Kurs zu Ende gegangen war und Yui mit Elly bereits draußen auf ihn gewartet hatten.
Rei hatte anscheinend noch Unterricht, weswegen sie ohne ihn losgefahren waren, hatte er ja mit Yuriy sowieso eine Mitfahrgelegenheit nach Hause.
Danach waren sie noch kurz etwas im Supermarkt einkaufen gewesen, bevor Yui ihn in ein Klamottengeschäft geschleppt hatte und ihm zwei T-Shirts und eine Jeanshose aufgeschwatzt hatte. Auch wenn Kai es nicht gerne zugab, war seine eigene Kleidungsanzahl nicht gerade viel, wenn man das verdiente Geld sofort wieder für die Wohnungsmiete und andere Dinge abgezogen bekam. Auch Yui schien das bemerkt zu haben und hatte diesem Zustand, mit diesem Kaufhausbesuch Abhilfe verschafft.
Elly hatte die Auswahl mit einem gebührenden Beifall gewürdigt und hatte sich anschließend selbst noch einen – wie sollte es auch anders sein – pinken Haarreif gegönnt.
Jetzt wo er den Tag noch einmal Revue passieren hat lassen, war er mit seiner Antwort ganz zufrieden, die er Yui auf ihre Frage hin, wie sein erster Tag gewesen wäre, gegeben hatte.
Ein „Hn“, beschrieb zwar nicht wirklich alles schlechte, was er heute erlebt hatte, aber es war seine Standartantwort zu allem, worüber er nicht reden wollte und womit er sich lästiges Nachhaken ersparte.
Und wenn man mal Tyson und seine Sippschaft außen vor ließ, würde er den Tag nicht völlig als Katastrophe bezeichnen. Die Kurse die er ausgesucht hatte entsprachen seinem Naturell und die Lehrer dort schienen auch nicht auf den Kopf gefallen zu sein.
Irgendwie würde er sich dort schon einleben können, genauso wie in seinem neuen vorläufigen zu Hause.
~***~
Genau wie gestern, erschien Alexander kurz vor dem Abendessen von der Arbeit und auch Rei gab sich endlich wieder die Ehre zu Hause aufzutauchen. Kai hatte sich bereits beim Mittagessen gewundert, dass der Schwarzhaarige nicht da war, doch Yui hatte ihm gesagt, dass er wieder mal bei Yuriy wäre und erst abends wieder zurückkäme.
Das Essen verlief genau wie gestern ziemlich harmonisch und redselig, Yui schien es anscheinend wirklich zu mögen, währenddessen auch noch Konversation zu betreiben.
Kai fiel es erneut auf, wie anders sich Rei in der Gegenwart seiner Familie benahm.
Überhaupt nicht kratzbürstig und vorlaut, einfach nur der liebe Junge von nebenan.
Er fragte sich innerlich, welche Seite von dem Schwarzhaarigen nun echt und welche gespielt war.
Oder war Rei generell immer lieb und nett und nur zu ihm so abweisend?
Als der Grund seiner momentanen Gedanken nach dem Essen anbot, den Abwasch zu machen, zögerte Kai nicht lange und bot ihm seine Hilfe an.
Dies hatte er aus zweierlei Gründen getan.
Erstens konnte er sich somit auch etwas im Haushalt etablieren und sich somit für sein Dasein hier revanchieren und zweitens bekam er damit auch die Gelegenheit mit Rei zu reden und für sich ein paar Fragen zu beantworten.
Als die beiden dann alleine in der Küche zurückblieben um ihrer Arbeit mit dem schmutzigen Geschirr nachgingen, hielt Rei sich nicht mehr zurück.
„Wieso wolltest du mir helfen? Ist es etwa ein weiterer Versuch mir auf die Nerven zu gehen?“
Unbeeindruckt davon sah Kai ihn von der Seite an, während er mit einem Handtuch in der Hand auf den ersten abgewaschenen Teller wartete.
„Oh ja, der Sinn meines Lebens besteht von nun an immer daraus, zu überlegen wie ich dir den Tag vermiesen kann“, erwiderte er ironisch und hörte den Schwarzhaarigen schnauben.
„So abwegig find' ich den Gedanken gar nicht.“
„Spiel hier jetzt nicht das begehrte Schneewittchen, die sich vor Verehrern und Stalkern kaum retten kann“, tat er dessen Kommentar mit einem Augenverdrehen ab und wollte bereits den ersten sauberen Teller entgegennehmen, als Rei diesen in seiner Wut wieder zurückzog.
„Ich bin kein Schneewittchen!“
„Letztens im Club hast du aber nicht protestiert, als ich dich so betitelt habe“, gab er mit einem Grinsen zurück und wurde dafür mit einem bösen Blick bestraft.
„Dann wärst du aber mit Sicherheit nicht mein Prinz“, konterte Rei prompt. „Wie du es damals selbst gesagt hattest“, fügte er hinzu, reichte ihm den Teller und wandte sich wieder dem Abwasch zu.
Kai bedachte ihn kurz mit einem nachdenklichen Blick.
„Nein, das wäre ich bestimmt nicht“, antwortete er abwesend, bevor er wieder in die Realität zurückkehrte und das Geschirr in seiner Hand abtrocknete.
„Aber ich bin mir sicher, dass dein Rotschopf es gerne für dich wäre.“
Diese Aussage verfehlte seine Wirkung nicht und er war sich damit Rei's Aufmerksamkeit sicher.
„Was willst du damit sagen?“
„Nichts, ich finde es nur ziemlich offensichtlich, wie sehr dieser Kerl dir hinterher sabbert. Also nur so aus Neugier, ist er im Schlafzimmer dein fester Freund und in der Öffentlichkeit mimt er deinen besten Freund, damit niemand hinter deine wahre Sexualität kommt oder wie läuft das bei euch?“, hakte er nun nach und tat so, als ob ihn das nur am Rande interessieren würde, obwohl er innerlich darauf brannte zu erfahren, was nun wirklich zwischen den beiden ablief.
„Das geht dich nicht's an, also halt dich aus meinem Leben raus!“, keifte Rei ihn an, doch Kai ließ sich nicht so einfach abspeisen.
„Aber du hast mit mir geschlafen, was mich schlagartig zu einem der Typen abstempelt, mit denen du ihn betrogen hast, sollte er wirklich dein Freund sein“, argumentierte er weiter und konnte beobachten, wie dem Schwarzhaarigen bei diesen Worten der Teller beim Waschen aus der Hand rutschte und er ihn nun aus wütenden, honigglben Augen ansah.
„Ich bin nicht mit Yuriy zusammen, also ist dein Ruf wieder rehabilitiert und du bist nur noch der Typ, mit dem ich einen bedeutungslosen One-Night-Stand gehabt habe, zufrieden?“
Nein, Kai war überhaupt nicht zufrieden, wenn Rei ihre Nacht als etwas unwichtiges hinstellte, schließlich hatte er gefühlt und gesehen, wie diesem ihr Erlebnis genauso tief unter die Haut gegangen war wie ihm selbst.
„Bedeutungslos, hm?“ Damit schnappte er sich dessen, vom Abwasch, nasses Handgelenk und zog ihn zu sich heran.
„Was soll das?“, rief der Chinese verwundert aus und versuchte sich aus dessen Griff zu befreien.
Um dies zu verhindern, legte der Graublauhaarige einen Arm um dessen schmale Taille und drückte ihn regelrecht gegen seinen eigenen Körper.
„Wir wissen doch beide, dass der Sex alles andere war, als bedeutungslos, nicht wahr, Wildcat?“, hauchte er ihm verführerisch ins Ohr, bevor er ihm sanft ins Ohrläppchen biss.
„Verdammt, wieso kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen“, sprach Rei fast schon flehend aus, als Kai spürte, wie diesen dabei eine leichte Gänsehaut befiel.
„Weil du vielleicht Recht hast. Vielleicht bin ich wirklich zu einem deiner Verehrer geworden“, meinte er als er mit seiner Zunge das sensible Ohr verwöhnte und er fühlen konnte, wie der Widerstand des Schwarzhaarigen von Sekunde zu Sekunde schwächer wurde.
„Stalker trifft es wohl eher“, erwiderte Rei schnippisch, was Kai lächeln ließ.
„Damit muss so jemand wie du eben rechnen“, kommentierte er noch, bevor er sich mit seinen Lippen auf Wanderschaft begab und den Hals seines Stiefbruder's hinab küsste.
Dabei fragte Rei sich die ganze Zeit, wieso er es nicht schaffte, sich von diesem arroganten Mistkerl zu lösen.
Kai war zwar stärker als er, doch wenn er es wirklich wollte, würde er es auch irgendwie schaffen von ihm loszukommen.
Die wichtige Frage hierbei war jetzt nur; wollte er das auch?
Die weichen Lippen fühlten sich einfach zu gut an, wie sie über seinen Hals strichen und wie die feuchte Zunge ab und an seine Haut mit ihrem Speichel benetzte.
Auch gefiel es ihm, wie dessen Fingerspitzen sanft über sein Handgelenk und über sein Steißbein strichen.
Vielleicht hätte Rei diese 'Tortur' noch länger über sich ergehen lassen, wenn Kai ihn weiter mit seinem Mund verwöhnt hätte, als diesen zu öffnen und die nächsten Worte auszusprechen.
„Sag mir Rei, findest du es wirklich bedeutungslos, wenn du jetzt, statt mir eine zu verpassen, dich in meine Arme fallen lässt und anfängst es zu genießen?“
Mit einem kräftigen Ruck riss er sich unerwartet von ihm los und blickte ihn zornig an.
„Hör. Auf. Damit.“ Er betonte jede einzelne Silbe, um dieser Aussage mehr Ausdruck zu verleihen und drehte sich wieder dem Spülbecken zu.
Am liebsten wäre er jetzt einfach gegangen, doch musste er erst seine Arbeit hier erledigen.
Er hatte seiner Mutter gesagt, er würde den Abwasch machen, also würde er es auch zu Ende bringen und sich von keinem lästigen Stiefbruder davon abbringen lassen.
Auch wenn dessen intensiver Blick, welchen er auch ohne hinzusehen auf sich spüren konnte, ihm sein Vorhaben nicht gerade leicht machte.
„Hör auf mich so anzustarren.“
„Hör auf es zu leugnen“, erwiderte Kai lediglich und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Theke, während er auf das nächste abgewaschene Geschirr wartete.
Danach breitete sich eine Stille zwischen ihnen aus, die nicht schneidender sein könnte, während sie zusammen den Abwasch erledigten.
Als das saubere Geschirr in den Schränken verräumt war, war Rei der Erste, der das Schweigen brach.
„Wir sollten in Zukunft versuchen, uns aus dem Weg zu gehen. Lediglich vor der Familie spielen wir, die sich gut verstehenden Stiefbrüder, außerhalb sind wir füreinander Fremde, kapiert?!“
„Fremde, die sehr heißen und prägenden Sex miteinander gehabt hatten, glasklar.“
„Musst du immer so sarkastisch sein? Kannst du nicht einmal ernst bleiben und mir zustimmen?“
„Wenn du einen ernstzunehmenden Vorschlag gemacht hättest, schon.“
„Und der wäre?!“, zischte Rei, da Kai es wieder einmal geschafft hatte, ihn auf die Palme zu bringen.
Dieser amüsierte sich innerlich darüber.
Es machte einfach zu viel Spaß, den Jüngeren so aufgebracht und wütend zu erleben.
„Zum Beispiel, dass wir nicht nur vorgeben uns gut zu verstehen, sondern es auch wirklich tun.“
„Das ist unmöglich.“
„Und warum?“, hakte der Graublauhaarige mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.
„Weil du ein arrogantes Arschloch bist und ich dich nicht die Spur leiden kann.“
„Autsch“, kommentierte Kai und legte sich die Hand auf die Stelle, wo sich sein Herz befand. „Jetzt hast du mich aber verletzt, Wildcat“, fügte er mit einem gespielt leidenden Ausdruck hinzu, was bei dem Schwarzhaarigen lediglich ein Augenverdrehen zu Stande brachte, bevor er die Augen gefährlich zusammenkniff.
„Und hör endlich auf mich so zu nennen.“
„Ich finde aber, der Name passt zu dir“, meinte Kai nun mit einem Grinsen.
„Du erinnerst mich wahrhaftig an eine launische Raubkatze mit scharfen Krallen.“
„Ich zeig dir gleich, wie scharf meine Krallen wirklich sind, wenn du so weiter machst“, drohte er, was dessen Grinsen nicht im mindesten schwinden ließ.
„Tu dir keinen Zwang an, ich brenne darauf zu erleben, wie du mir diese Krallen über den Rücken jagst, wenn ich dich wieder auf den Höhepunkt der Ekstase bringe.“
Kai wusste, dass er damit das Terrain wechselte, nur konnte er sein sexuelles Interesse für den Schwarzhaarigen nicht ignorieren, auch wenn er ihn als seinen Stiefbruder ansehen musste und nicht als Sexobjekt.
„Du meinst also, ich würde mich noch einmal dazu herablassen mit dir zu schlafen?“, fragte Rei verwundert nach und erntete von Kai dafür ein abwertendes Schnauben.
„Du wirst dich nicht dazu 'herablassen', Rei, du wirst mich anflehen, dass ich es dir noch einmal besorge, weil es auch für dich, verdammt noch mal, nicht bedeutungslos war!“, wurde er zum Schluss etwas lauter, da es ihm überhaupt nicht gefiel, wie Rei ihre Nacht herunterspielte.
Der Schwarzhaarige sah ihn kurz an, bevor sich ein verführerisches Lächeln auf seine Lippen schlich und er langsam auf den Graublauhaarigen zu schritt.
„Du denkst also, ich würde dich anflehen noch einmal mit mir zu schlafen?“ Der Schwarzhaarige erwartete darauf keine Antwort, als er vor Kai stehen blieb und mit seinem Finger provozierend über dessen Schulter und seine Brust fuhr, ihn dabei weiterhin unwiderstehlich anlächelte.
Und auch wenn Kai daraufhin skeptisch eine Augenbraue hob, zeigte Rei's zarte Berührung auf jeden Fall seine Wirkung.
Sein Blut floss schneller in seinen Adern und ihm wurde warm, als dieser sich leicht auf die Zehenspitzen stellte und sich zu ihm beugte.
Er konnte dessen Atem auf seiner Wange spüren und kurz darauf auch diese sündig roten Lippen, die hauchzart seine Haut streiften.
Unweigerlich schloss er seine Augen und genoss das Gefühl, welches Rei in ihm auslöste.
Verlangen und Leidenschaft mischten sich zusammen und er musste dem Impuls unterdrücken, sofort über diesen herzufallen und ihn auf der Theke zu nehmen.
„Heiß...es war so heiß...“, hörte er Rei's verführerisch Stimme in sein Ohr flüstern. „Es war aufregend, etwas besonderes und es war...“, Kai war nahe daran seinen Verstand abzuschalten und seinen Instinkten zu folgen, als -
„...Einmalig.“
Plötzlich spürte er einen kurzen Schmerz an seinem Ohrläppchen und stellte Sekunden danach fest, dass dieser verführerische kleine Mistkerl ihn dort gebissen hatte!
Mit einem triumphierenden Grinsen entfernte sich Rei von ihm und sah ihn an.
„Ich habe dir schon damals gesagt, dass ich niemals zweimal mit jemandem ins Bett gehe und dass du das eine Mal genießen solltest.“ Damit wandte er sich von ihm ab und wollte aus der Küche gehen, als er noch einmal Kai's Stimme vernahm.
„Und was ist, wenn ich es noch nicht bis zur Genüge genossen habe?“
Darauf musste Rei kurz humorlos auflachen, bevor er sich zu ihm umdrehte.
„Dann leb' deine Gelüste an jemand anderem aus. Ich bin für dich tabu!“, rief er noch aus, als er aus der Küche verschwand und Kai alleine zurückließ.
Dieser rieb mit Daumen und Zeigefinger sein, von dem Schmerz, leicht pochendes Ohrläppchen, als er sich dann das wenige Blut darauf betrachtete.
„Was für ein Pech für dich, dass ich Herausforderungen liebe, vor allem die, bei denen der Preis so kostbar und wertvoll ist“, sinnierte er, während er das Blut zwischen seinen Fingern zerrieb und ein entschlossenes Lächeln auf seine Lippen trat.
'Ich werde dich ein weiteres Mal bekommen, Rei, darauf kannst du Wetten!'
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Hallo, ihr Lieben *alle mal durchknuddel*
nach zwei langen Wochen habt ihr diesmal einen etwas größeren Happen vom Kuchen bekommen XD was für eine leckere Metapher, jetzt hab ich richtig Bock auf Schwarzwälder Kirschtorte *seufz*
Also ich bin ehrlich, irgendwie gefällt mir der obere Teil überhaupt nicht >.<
Aber ich hoffe, ich konnte es mit dem Kai/Rei Battle wieder etwas wettmachen ^^°
Und ab dem nächsten Kapi beginnt es dann richtig Rund zu werden...und auch etwas Erotik nimmt seinen Lauf :D
Oh und ich hoffe, man konnte die anderen Personen aus Rei's Klique auch ganz gut ohne genannte Namen identifizieren, ist ja net so schwer, bei den geschilderten Haarfarben XD
Also bis in zwei Wochen...oh ich seh grad, dann ist ja schon Weihnachten!!! O.O
Oje, ich hoffe, ihr habt eure Weihnachtseinkäufe schon erfolgreich hinter euch, im Gegensatz zu mir ^^° *sich für nächste Woche vornimmt ein paar Geschenke zu besorgen*
PS: Wünsche euch noch nen schönen 3. Advent^^
LG