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Düster das Herz

von

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Flucht XIII

Er war krank, hatte Fieber, phantasierte vor sich hin und begann schon nach der heiligen Maria zu rufen, sie um Vergebung zu bitten, weil er seiner Meinung nach die Heiligkeit dieses Ortes zerstört hatte.

Mir war es ziemlich egal, was diese nicht existente Person über ihn dachte, ich wischte lieber seine Spuren weg, zog ihn richtig an, packte ihn in Decken, bevor er wieder neue Merkwürdigkeiten tat. In seinen Augen lag ein Funkeln, als wäre er wahnsinnig, aber das konnte die Krankheit sein. Wie gerne hätte ich darauf verzichtet, ihn pflegen zu müssen.

Aber andererseits beschäftigte ich mich und plante nicht mehr, an welchen Stellen mein Messer die nächsten Wunden verursachen sollte.

Also brachte ich ihm regelmäßig Wasser aus dem Brunnen, schnitt ihm Karotten und Gurken in kleine Stücke. Teilweise musste ich ihn füttern, weil seine Hände nicht stark genug waren, um sich selbst zu versorgen.

In diesen Augenblicken fragte ich mich, ob er das hier überstand oder ich ihn, bevor er starb, lieber irgendwo hingab und weiter zog. Ihn seinem Schicksal zu überlassen wollte ich nicht. Ich fühlte mich für ihn verantwortlich; aber in gewisser Weise hatte das auch für sie gegolten.

„Bitte, Maria, glaub mir, ich wollte das nicht, ein böser Geist hat mich befallen und mich gezwungen, es mir selbst zu besorgen, ehrlich. Das wird auch nie wieder passieren, ich schwöre bei Gott… also wenn es ihn wirklich gibt.“ Jones starrte an die Decke oder ins Nichts, redete wirres Zeug vor sich hin, fing manchmal urplötzlich an zu schreien und um sich zu schlagen. Krallte sich an mir fest und wollte mich vor dem Weltuntergang warnen, obwohl er im nächsten Moment versuchte, mich gegen meinen Willen zu küssen und hoffnungsvoll bat, ob ich ihn heiraten würde.

Sobald er wieder gesund war, beschwerte ich mich nicht mehr, wenn er etwas sagte. Er sollte nur endlich mit diesem Schwachsinn aufhören.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-12-14T00:30:46+00:00 14.12.2011 01:30
Ja, er muss sich mehr mit Jones beschäftigen.
Das ist ähnlich wie mit seiner Mutter. Er konnte sie nicht allein lassen, ihr nicht wirklich aus dem Weg gehen, wenn er es wollte und doch... nun... hatte er mal Zeit für sich.
Hier ist es das Gleiche, nur ist Jones weniger krass als sie.
Aber an sich sind die Grundzüge die Gleichen.
Jones begehrt Nehemia auch - der Bisse wegen. Er ist noch zu jung, um das richtig einzusetzen, aber ich glaube, wenn er älter wird, wird er nicht mehr viel Unterschied zu ihr haben.
Wenn er es denn überhaupt überlebt.
Dass er plötzlich so krank ist, kam ein wenig plötzlich, fand ich, aber vielleicht lag es ja daran, dass er sich dort in der Kapelle halb nackig einen runter geholt hat. So zu viel Zug am Rücken oder so. ^^


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