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FarbenSpiel

~So bunt wie das Leben~
von

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Gelb, wie der Neid


 

F a r b e n ● S p i e l

Kapitel 3

G e l b ~ wie der Neid

You be the Beast and I’ll be the Beauty-beauty

Who needs true love as long as you love me truly
 

wonderland (by) NataliaKills

Tränen der Wut rannen über die leicht geröteten Wangen des blonden Mädchens. Die elfenhafte Erscheinung der jungen Frau verschwand für den Augenblick, als sie wie eine Furie die Stufen hinunter fegte und beinahe zwei ihrer Mitschülerinnen in stürmischer Hast mit sich riss. Nicht einmal eine Entschuldigung hatte Constance für sie übrig und eilte davon, die Locken wild umher wirbelnd und einem Furcht erregenden Ausdruck auf dem so hübschen Gesicht.

»War das Constance?«, fragend zog sich die dunklen Augenbrauen Feodoras zusammen. Doch das knappe Zucken der Schultern ihrer Freundin als Antwort genügte ihr offenbar nicht, deshalb drängte sie weiter auf Bestätigung. »Mia, sie sah doch aus wie Constance!«

»Möglich. Ich weiß nicht.« Abermals wanderten schmale, zarte Schultern als Erwiderung empor.

»Hast du gesehen, wo sie her gekommen ist?«, erneut drängte das brünette Fräulein auf ein Gespräch.

»Feo! Das geht uns überhaupt nichts an!«, murmelte Mia in zischendem Ton und bedachte diese mit einem warnenden Blick.

»Aber ...«, wollte das Mädchen abermals beginnen und beließ es jedoch bei einem gedehnten Seufzer, »lästern macht mit dir überhaupt keinen Spaß, Euphemia Zabini!«

»Da musst du dir dann, wohl oder übel, eine neue, beste Freundin suchen, Feodora!«, scherzte Mia, doch der ernste Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte Feodora für einen flüchtigen Augenblick an sich und an ihrer Freundschaft zweifeln lassen. Gerade wollte ebendiese etwas auf die Worte ihrer Freundin hin erwidern, als jemand mit lässigem Schritt auf sie zu hielt.

»Ladies« Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen und in schmeichelndem Ton verließ diese flüchtige und zuvorkommend wirkende Begrüßung den Mund des Jungen. Mit gewohnter Arroganz, schritt Thornton Higgs an seinen Klassenkameradinnen vorüber und erhaschte die misstrauischen Blicke der Mädchen. Sich nicht weiter um deren Belange kümmernd, steuerte Thornton zielstrebig die Sesselgruppe um den großen Kamin an, in der bereits seine Freunde Platz genommen hatten.

»Ich wusste doch, dass Constance aus einem der Jungenschlafsäle gekommen ist!«, der freudige und äußerst rechthaberische Ton in ihren Worten ließ wahrlich keinen Zweifel an der Vermutung Feodoras aufkommen.

»Du meinst doch wohl nicht etwa, dass Constance und ...«, riet Mia und erntete nur ein stummes Nicken, gepaart mit leuchtenden Augen. »Higgs und McGillan?«

»Higgs und McGillan!«, bestätigte Feodora grinsend.

»Und warum ist Constance dann weinend weggerannt?«, skeptisch starrte Euphemia auf die Gruppe junger Männer, aus deren Ecke gerade reges Gelächter zu ihnen herüber schallte.

»Möglicherweise hat Thorn ja mit ihr Schluss gemacht?! Na ja, du weißt doch, dass so jemand wie Thornton Ridley Higgs sehr begehrt ist!«, erläuterte das Mädchen hastig.

Die junge Hexe hätte schwören können, einen bewundernden Ton aus den Worten Feodoras herauszuhören. »Bist du an einem von denen interessiert?« Skeptisch begutachtete sie die »Auswahl« an »in-Frage-kommenden« Männern. »Malfoy oder Withwick?«

Doch Feodora schüttelte mit einem triumphierenden Grinsen den Kopf. »Akins!«, entkam es ihr und Mia ahnte bereits, dass ihre Freundin Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um ihrem Vorhaben Taten folgen zu lassen.
 

Die Liste der Namen war lang - Und die der gebrochenen Herzen ebenso.

Doch Thornton Higgs scherte sich nicht um die Gefühle der Mädchen, mit denen er sich vergnügte. Diese klein-Mädchen-Träume, die sich so in den Köpfen der jungen Frauen eingenistet hatten, konnte er nur müde belächeln.

Er war kein Unmensch, oder gar gänzlich gefühllos, nein, ganz im Gegenteil. Doch gerade in diesem Punkt blieb er eisern. Thornton wollte seine Gefühle schützen und verbarg sie aus diesem Grund vor der Welt und vor jenen, mit denen er sich amüsierte.

Kälte und Arroganz hatten also immer noch ihre Wirkung und verfehlten sie nicht in Bezug auf junge Damen, die sich wiederum in ihren Empfindungen verrannten und sich erhofften, diesen eisigen Berg zum Schmelzen zu bringen.

Wie sehr sich doch diese Geschöpfe bemühten und immer wieder und unermüdlich dem Versuch erlagen, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Mit einem ernüchternden Lächeln auf den Lippen, schüttelte der junge Mann den Kopf über so viel Ignoranz und Dummheit.

Dummheit?

Unerfahrenheit und Unvorsichtigkeit trafen es genauso gut.

Doch warum sollte er sich um solch Belange kümmern?

Diese Mädchen waren selbst Schuld, wenn sie, wie einst in dem Muggel-Märchen Rotkäppchen, dem bösen Wolf so blind vertrauten, der in Gestalt eines charmanten und gut aussehenden Jungen in ihr Leben trat. Thornton und die anderen jungen Männer wussten um ihre Wirkung auf die kleinen, so leicht zu verletzenden Mädchen, die ihnen ihre Herzen so bereitwillig auf einem silbernen Tablett servierten und hoffnungsvoll darum bettelten, von einem von ihnen erhört zu werden.

Müde und leid ... Selbst mit seinen so jungen Jahren durchschaute Thornton diese Biester, die aus den verschmähten, benutzen und verdorbenen Wesen hervorgegangen waren. Nicht selten dürstete eines von ihnen nach Rache für die nicht erwiderten Gefühle und die Schmach, mit der sie für den Rest ihres kümmerlichen Lebens dahin vegetieren würden.

Es war so einfach, so simpel und verlor mehr und mehr an Reiz, stets und ständig von willigen Frauen umgeben zu sein, die nach Anerkennung lechzten. Wie verdreht und bizarr ihm doch so mancher Moment erschien. Erfüllung fand er einzig in der Stille und Ruhe seiner Selbst. Und doch musste es doch möglich sein, dass es jemanden gab, der im Stande war, ihm den Verstand zu rauben? Ein Mädchen, fähig ihn zu halten, zu verstehen und ihm Einhalt zu gebieten?!

Eine Frau, die es wert war, dass er sich ihr öffnete, dass er den Mut fassen und sich fallen lassen konnte. Doch sonderlich viel Auswahl, die Eine zu finden, bestand nicht mehr.
 

Seufzend ließ sich Feodora Nott in das weiche Kissen zurücksinken und starrte mit angespanntem Gesichtsausdruck zu dem dunklen Baldachin hinauf. »Tut sie dir leid?«, wollte sie wissen und setzte sich abrupt auf.

»Wer?«, hakte Euphemia nach und blickte von ihrem Buch auf .

»Constance«, murrte Feo und wippte nervös mit den Füßen.

»Quae nocent, docent.«, erklärte Mia, die Verwirrung auf dem Gesicht ihrer bemerkend.

»Was?«, irritiert zog Feodora die Augenbrauen zusammen.

»Quae nocent, docent. - Was schadet, lehrt!«, wiederholte das Mädchen erneut und verdrehte, mit einem flüchtigen Lächeln auf den Lippen, die Augen. »Mir tut eher die arme Seele leid, die sich solch niedrigen Instinkten verschrieben hat!«

»Welch weise Worte aus deinem Mund, Miss Zabini. Also hast du nicht vor, es mal auszuprobieren?« Mit hochgezogener Augenbraue und vielsagendem Blick grinste ihr Feodora entgegen.

»Was ausprobieren?«, erwiderte Mia seufzend.

»Na ja, du weißt schon... es...«, drängte die junge Hexe und die Vorfreude ließ ihre Stimme vibrieren.

»Feo, ich bitte dich! Und nein! Diese Mädchen sind selbst Schuld, wenn sie sich auf so etwas einlassen. Und du willst doch wohl nicht eines von ihnen werden, über die man hinter vorgehaltener Hand in der großen Halle, in den Pausen und im Unterricht tuschelt?!« Die Worte wichen tadelnd von ihren Lippen und der Blick Euphemias tat sein Übriges, um ihren Unmut über das Vorhaben ihrer Gefährtin zu bekräftigen.

»Nein«, murrte Feodora und knirschte mit den Zähnen. »Warum muss es bei dir immer in Vorträgen ausarten? Du kannst einem wirklich den Spaß verderben!«

»Aber so etwas ist für mich kein Spaß!«, stellte sie unbeirrt klar und ignorierte das Augenrollen, welches man ihr zukommen ließ.

»Ja ja, ich weiß. Du wartest auf den Prinzen, der auf einem Einhorn daher geritten kommt und dich mit auf sein Schloss nimmt. Blah blah blah ...«

Mit einem dumpfen Knall schlug Euphemia das Buch zu, griff hinter sich, erhaschte ein Kissen und schleuderte es dem Mädchen, mit einem ernsten Ausdruck auf dem Gesicht, entgegen.

»Hey!«, protestierte Feodora prompt, dennoch besann sie sich rasch. »Mia, tut mir leid!«

»Du kennst meinen Standpunkt und weißt, was ich von solchen Aktionen halte!«, entgegnete diese streng und ihr Gegenüber biss sich schuldbewusst auf die Lippen. »Feo, willst du dich wirklich allen Ernstes in die Riege dieser Mädchen einreihen, nur um Sex zu haben?«

»Du klingst wie meine Mutter!«, knurrte Feodora und versuchte den rügenden Blick zu ignorieren.

»Und ... haben wir wirklich so Unrecht damit?« Die strenge Miene Euphemias wich einem sanften, traurigen Lächeln.

»Ich weiß ja, dass du dir nur Sorgen machst, aber ... willst du dir wirklich den ganzen Spaß am Leben nehmen lassen? Was ist mit dem Hier und Jetzt?« Den Mund leicht verkniffen, zwirbelte Feodora eine der dunklen Haarsträhnen um ihren Finger.

»Alles mit der Zeit.« erklärte die junge Hexe ruhig.

»Hast du einen historischen Roman verschluckt oder warum wirfst du jetzt mit Weisheiten um dich?« Mit einem Lächeln auf den Lippen warf Feodora das Kissen auf ihre Freundin zurück, die sich unter lautem Murren beschwerte. »Aber findest du es nicht seltsam, dass wir allem Anschein nach die Einzigen sind, die nicht in ihrem Interesse sind?«

»Feo, fängst du schon wieder damit an?!« Genervt schüttelte Mia über so viel Hartnäckigkeit den Kopf. »Bist du etwa neidisch auf die Mädchen, die nicht genug Verstand besitzen?«

»Spaß hat nichts mit Verstand zu tun!« Mit diesen Worten erhob sich Feodora und nickte auffordernd auf die Tür. »Essen?«

Euphemia starrte verständnislos zu ihrer Freundin auf, fügte sich jedoch dem bettelnden Blick des Mädchens;
 

und ob man es sich eingestand, oder nicht, doch der Neid ward allgegenwärtig und labte sich an der Sucht des Unbekannten, genoss die Unerfahrenheit dessen und tat sich gütlich an den ach so unschuldigen Gefühlen reiner Herzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Teilchenzoo
2015-12-10T17:53:44+00:00 10.12.2015 18:53
Was für ein Moralapostelchen. Klar, man will sich nicht jedem an den Hals schmeißen, aber wenn beide Parteien wissen, worauf sie sich einlassen ... warum nicht? Im Moment ist mir Mia mit ihrer Strenge noch unsympathisch - schauen wir mal, wie es weiter geht.
(Und warum dreht eigentlich niemand das Szenario um? Rowdy-beliebtestes Mädchen der Schule macht Jagd auf den Moralapostel?)
Von:  _Natsumi_Ann_
2011-10-31T23:02:36+00:00 01.11.2011 00:02
oh nein sie ist noch jungfrau... gefällt mir herlich gesagt gar nicht weil das so standart ist typ arschloch und hatte viel sex und sie unerfahren -,-


schade...

aber trotzdem will ich wissen wie es weiter geht :) liebe das paar!!!
und gut geschrieben...


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