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Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt!

(Reita x Uruha)
von

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Eigene Probleme und die der anderen... Teil 1

Was soll ich sagen..?
 

Der Tag lief wie erwartet recht fad und wenig aufbauend.

Ich fand einfach kein Opfer für meinen Plan.

Ich meine, es mag vielleicht etwas fies klingen, aber was ernstes suchte ich nicht. Nur um mir die Zeit zu vertreiben und endlich dieses Tier in mir zu bekämpfen, dem es nach Kouyou's perfektem Hintern gelüstet.
 

Nun... Augen auf, Suzuki!

Hier muss doch was für dich dabei sein!
 

Nur nicht verzagen...

oder…

Ruki fragen!
 

Genau das ist es.
 

Der Kurze ist doch mit Gott und der Welt bekannt und er müsste doch auch was nach meinem Geschmack im Repertoire haben!
 

Wenn sich also nichts findet, werde ich ihn mal bei Gelegenheit ausquetschen!
 

An sich ein kurzer Tag, das mühsame Aufstehen hatte sich also kaum gelohnt. Dennoch ringt man sich zu solchen, wenn auch recht kurzweiligen Aufenthalten in der Uni durch,

schließlich war mir das Studium wichtig und nur um Zeit und Geld vergammeln zu lassen, tat ich es gewiss nicht.
 

Doch auch hier

– und das sollte ich vielleicht noch erwähnen –

kann ich meinen Dämonen nicht entkommen.

Es ist nämlich so, das Kouyou und Takanori ja ebenfalls ein Musikstudium begonnen haben.
 

Wie sollte es auch anders sein?
 

Wir kommen ja auch alle 3 aus der selben Präfektur.

Uruha ist ein Meister an der Gitarre und beschäftigt sich eingehend mit der Shredding-Technik.

Schon damals, als ihm seine Eltern seine erste Horizon geschenkt hatten, war er kaum zu bremsen.
 

Aber auf was Ruki sich spezialisiert hat, weiß ich gar nicht so genau. Der hat soviel verschiedenen Krempel bei sich rumstehen. Sicher ist einiges auch irgendwoher geborgt.
 


 

Für den Abend hatte ich beschlossen ein entspannendes Bad zu nehmen und anschließend einen Film anzusehen.

Ein weiterer Teil meines Plans zur Zerstreuung.
 

Ich bade nicht oft.
 

Nur wenn es mir absolut bescheiden geht.
 

Im Krankheitsfall zum Beispiel, oder eben einem Anfall von geistiger Verwirrtheit...
 

Ein kurzer Umweg, über den örtlichen Video- und DVD-Verleih, ehe ich nach Hause ging.

Bei der Filmauswahl, stand ich vor dem großen Problem: mit Denken oder ohne Denken.
 

Ich entschied mich für Ohne.
 

Ist einfacher und außerdem mach ich mir in letzter Zeit ohnehin schon zu viele Gedanken.

Daher ging ich in die Action-Abteilung.

Mir fiel ein Film ins Auge, welcher doch sehr interessant klang.
 

Ob man nun doch viel mitdenken musste, wusste ich nicht. Ich kannte den Streifen nicht.

Es ging jedenfalls darum, das 2 sehr unterschiedliche Menschen die Identitäten tauschten.

Mehr oder weniger unfreiwillig.
 

Irgendwie schien es zu meiner Situation zu passen.
 

Warum?
 

Tja vermutlich einfach deswegen, weil man unerwartet und hinterrücks, in missliche Lagen gebracht werden konnte.

Wie ich und der eine Typ da im Film.
 

In der Wohnung angekommen, war ich allein.
 

Allein mit einer Katze.
 

Einer Katze namens Rei, die mir um die Beine schnurrte, in Form einer Acht.
 

Gnädig wie ich bin, erbarmte ich mich ihrer und lies ihr Futter zukommen.

Wir hatten ja bisher nicht das Vergnügen, uns näher kennen zu lernen.
 

Offenbar ist das bei scheuen Tieren genauso, wie bei mir.

Wenn sie Hunger haben, kommen sie aus den Ecken gekrochen.
 

Gut, weiter im Plan.
 

War ja schon von enormem Vorteil, das Kouyou nicht zu Hause zu sein schien.
 

Wo der wohl hin ist?
 

Ich lies im Bad schon mal Wasser in die Wanne und legte den Film am PC bereit.

Ich hatte keinen Fernseher, aber mein Monitor war groß genug, um dort den Film anzusehen.
 

Mein Schreibtisch mit dem Computer, steht direkt wenn man ins Zimmer kommt rechts

und auf der linken Seite, diesem gegenüber, befand sich ein Sessel.

Na ja, es ist fast ein kleines Sofa.
 

Ein Teil was ich unbedingt haben musste!

Man kann stundenlang gemütlich drauf herum lungern, ohne das irgendwas weh tut.

Perfekt zum Filme gucken!
 

Als ich wieder das Bad betrat, kam mir ein bekannter Duft entgegen, den ich scheinbar vorher nicht bemerkt hatte.
 

Uruha's Parfum.
 

Ich weiß noch immer nicht wie es heißt.

Was ich aber wusste war, das ich es überall wiedererkennen würde.

Ich kannte niemanden der so roch.
 

So... berauschend.
 

Das ich den Duft schon früher mochte, kann ich nicht abstreiten, aber das er mir einmal so der Art die Sinne benebeln würde...
 

Wo wir gerade dabei sind...
 

Warum und vor allem für wen betrieb er diesen Aufwand?
 

Aber das kann dir doch egal sein Reita – denk einfach nicht drüber nach!
 

Geh planschen und entspann dich dabei, guck deinen Film und geh frühzeitig ins Bett, dann holst du auch deinen versäumten und wohlverdienten Schlaf nach

– um den du dich selbst gebracht hast!
 

Mir selbst gut zu redend, setzte ich meinen Plan so gut es ging um.

Baden entspannt und macht schläfrig.
 

Beim Film wäre ich dann fast ein gepennt, aber immerhin hatte ich so nicht lange damit zu kämpfen später ins Reich der Träume hinab zu sinken.
 

Rei, die Katze, schlief erst auf meinem Schoß und weil ich kein Unmensch bin

und das recht flauschige Tier mir sympathisch ist, später auf meinem geliebten Sofa-Sessel.
 

Wann Kouyou wieder eingeflogen war, bekam ich nicht mit.

Diesen fand ich am nächsten Morgen in der üblichen Zeitung lesenden Haltung in der Küche vor, wie er an einer Reisrolle nuckelte.
 

„Morgen.“

murmelte ich und mein Mitbewohner sah mich mit prüfendem Blick an.

„Morgen! Na Schlaf nachgeholt?“

ein seichtes kurzes Grinsen seinerseits.
 

Ich glaub ich würde diese allmorgendlichen Neckereien vermissen, wenn sie nicht mehr da wären.
 

Die übliche Prozedur des Kaffeeeinschenkens nahm seinen lauf.
 


 

Später im Hörsaal der Universität, saßen wir wie die Orgelpfeifen neben einander gereiht.
 

Ich in der Mitte,

- gelangweilt, leicht breitbeinig auf dem Sitzplatz.

Mehr liegend als sitzend.

Das Notiz-Heft klemmte zwischen meinen verschränkten Armen und Bauch.
 

Rechts neben mir Kouyou, der ein Bein angewinkelt auf das andere legte und mit dem Stift in den Löchern seines Blockes bohrte.
 

Links Takanori, welcher die Angewohnheit hatte, seine kurzen Beine über die Lehnen der vorderen Sitzreihe auszubreiten, sofern sich keine Autoritätsperson im Raum befand.

Er gab hin und wieder genervt klingende Geräusche von sich, die seinem Unmut ganz gut Ausdruck verliehen.
 

Mal wieder wartete alles auf einen nicht erscheinenden Professor.
 

Endlich ging die Tür auf und hastig sammelte der Kurze seine Beine ein, eh womöglich noch ein Kommentar dazu kommt.
 

Doch die Person, die sich dort an das Pult stellte, war mir ganz und gar unbekannt.
 

Nachdem sich der Mann auch nicht vorstellte und dann nur mit Leidenschaft, irgendwelche Papiere zu stapeln schien,

war mir klar, das von dem da unten auch nichts kommen würde.
 

Seufzend erhob sich Uruha mit den Worten:

„Gleich wieder da.“

und verschwand.
 

Takanori auf der anderen Seite, streckte nun alle Viere von sich, legte den Kopf in den Nacken

und so langsam bildeten sich aus seinem theatralischen Stöhnen, richtige Worte!
 

Allerdings war das auch mehr ein 'vor-sich-hin-fluchen' als irgendwas konstruktives.
 

Ich legte mein Notiz-Heft auf Kouyou's Platz und lehnte mich auf die leere Sitzreihe vor mir.

Ruki hatte derweil beschlossen mit mir Konversation zu betreiben:

„Habt ihr mal drüber nachgedacht?“

„Mhm?“

war meine schlichte Gegenfrage, weil ich nicht wusste was er von mir wollte.

„Ich meine wegen dem mal probeweise zusammen spielen.“

erläuterte er mir so, das auch ich nach kam.

„Ach so, ja... weiß aber nicht was Kouyou darüber denkt.“

nuschelte ich zwischen den Zähnen hervor.

„Dann frag ich ihn später mal“

meinte Ruki, worauf von mir wieder nur ein vielsagendes

„Mhm“

kam.
 

Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Kouyou sich 2 Mädels in einer der vorderen Reihen näherte und sich gekonnt mit den Unterarmen auf die Rückenlehne stützte,

so das er nach vorne gebeugt mit ihnen reden konnte.
 

Kaum ist die eine weg geht’s zur nächsten… oder wie?
 

Der lässt auch nichts anbrennen...
 

Derweil nahm ich Takanori's Worte immer weniger wahr und beobachtete interessiert das geschehen weiter vorne.
 

„Hörst du mir überhaupt zu?“

„Mhm.“

bestätigte ich geistig abwesend.

„Ich sehe manchmal rosa Elefanten am Fenster vorbei fliegen.“

„Mhm.“
 

„Rei-chan - Willst du mich heiraten?“

„Mhm.“
 

„OK dann morgen halb 11 Uhr an der Kirche und sei pünktlich.“

Am Rande nahm ich diesen Satz war und murmelte weiterhin abwesend

„Mhmm-was? Wieso Kirche?“
 

Einen Moment herrscht Stille.
 

Ruki's Kopf näherte sich dem Meinen und seine Augen suchte nach dem Grund, für den ich offenbar mehr Zuwendung übrig hatte als für ihn.
 

„Sag mal, gaffst du Takashima etwa auf den Arsch?“

erschrocken fuhr ich hoch und sah erst zu dem nervigen Kurzen

und dann im Raum umher.
 

Nicht das, das noch jemand mitbekommen hatte.

Dem schien aber nicht so.
 

Mein entsetzter Blick traf auf hoch amüsierte Gesichtszüge.
 

„Kümmere dich um deinen eigenen Mist!“

fauchte ich ihn an.

Takanori schien das aber nicht im geringsten zu beeindrucken, also beschloss ich das Thema schnellstens zu wechseln und was kam da gelegener, als die Sache in der ich mich bei Ruki nach einer potenziellen Freundin erkundigte?
 

„Also was ich dich mal fragen wollte...“

ich räusperte mich verlegen und setzte fort:

„du kennst doch recht viele Leute hier und...“
 

da kam mir die kleine in den Sinn, die mich bei seiner Geburtstagsfeier voll gequatscht hatte.
 

„Was ist eigentlich mit dem Mädel von deiner Feier, die Labertasche? Ich mein, kennst du sie?“
 

Sichtlich irritiert räusperte sich nun auch Takanori und antwortete zaghaft:

„Nun ja, ich kenne sie schon länger, kam damals neu in meine Klasse und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden... und so... Aber eigentlich redet sie gar nicht so viel. Das kam sicher durch den Alkohol.“
 

„Kann ich ihre Nummer haben?“

platzte es euphorisch aus mir raus.
 

Um so besser wenn sie doch nicht so nervig ist!
 

„Öh, sicher...“

nuschelte der Kurze,

kramte bald darauf 3, auf ein handliches Format zusammen gefaltete Blätter und einen Kugelschreiber aus der Hosentasche.

Offenbar hatte er vor, darauf seine Notizen zu hinterlassen, so er denn welche machte.
 

Ruki schrieb nie viel mit.
 

Entweder er ist schreibfaul oder hat ein super Gedächtnis, oder beides.
 

Ich würde die Hälfte ja vergessen.
 

Er riss doch tatsächlich einen großzügigen Streifen von seiner Faltkunst ab und kritzelte eine Nummer darauf.
 

Wenn es nicht bald los geht, braucht er sicher nicht einmal diese zweieinhalb Blätter.

Wortlos überreichte er mir den Zettel.
 


 

Endlich ging auch ganz Vorne die Tür auf und ein abgehetzter Professor betrat eiligen Schrittes den Saal.
 

Das allgemeine Gemurmel erstarb nach und nach und die Anwesenden fanden sich langsam wieder auf ihren Plätzen ein, so auch Kouyou.
 

Gestresst schmiss der Neuankömmling seine Tasche aufs Pult, was den dort sitzenden Zettelsortierer aufschrecken lies.
 

Dieser Lehrkörper war ein anderer als der, der gestern zu spät kam

und für gewöhnlich war der hier ein überpünktliches Exemplar.
 

Er entschuldigte sich damit, das er heute Geburtstag hätte und wie jedes Jahr an diesem Tag, seine bereits 5 Jährige Tradition fortsetzte, einen Unfall zu bauen.
 

Stimmt.
 

Jetzt wo er es sagte, fiel mir ein, das es vor einem Jahr genauso war.
 

Irgendwo am Stadtrand, fuhr er langsam auf einen sich schließenden Bahnübergang zu und winkte einer älteren Dame.

Diese versuchte ihn wohl mit Händen und Füßen, darauf aufmerksam zu machen, das gleich seine Windschutzscheibe mit der Schranke in Kontakt treten würde.
 

- Knack.
 

Bei dem Gedanken musste ich ein wenig schmunzeln,

aber nein, ich bin ja kein schadenfroher Mensch und ergötze mich nicht am Unglück anderer!
 

Nun, dieses Jahr war es ein simpler Auffahrunfall, wie er uns mitteilte.

Allerdings war sein 'Opfer' recht ungehalten über seine Beteiligung an dieser Tradition.
 

Ja unser Professor ist ein seltsamer Mann.
 

Vor ein paar Monaten, kurz vor Weihnachten, beschrieb er uns detailreich wie er seinen Weihnachtsbaum zu dekorieren gedenkt.
 

Und er betrieb dabei einen sagenhaften Lametta-Kult.
 

Jeder Faden hatte exakt eine Länge von 60 cm einzuhalten und wurde mit militärischer Präzision getrimmt.

Waren sie zu kurz oder hatten unschöne Knicke, so wurde der Lametta-Faden eiskalt aussortiert und weg rationalisiert.
 

Ja, verrückte Professoren gibt es wirklich, wenn auch mit sehr abstrakten Verhaltensweisen und Vorlieben.
 

Gut das ich nicht der einzige bin, der sich mit Problemen herum schlagen muss.



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