Zum Inhalt der Seite

Ein zweiter Versuch

Luke Castellan-Rick Riordan
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Teil von mir

Ich möchte nur mal erwähnen, dass das Kapitel am Anfang 900 Wörter hatte. >.> Es klappt einfach nicht mit dem „kurzfassen“.^^°

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ein Teil von mir
 

Ein Zischen. So hörte es sich zumindest an, obwohl es das auch nicht ganz traf, nur fiel Luke kein passenderes Wort ein, das das es beschreiben könnte. Da war dieses Geräusch, kurz und scharf, eindringlich und fast wie ein Zischen. Immer und immer wieder drang es in sein Bewusstsein, dass irgendwie tief in ihm begraben schien. Die Stimme zog es vorwärts, lockte es aus seinem Versteck. Sie zog es so weit nach vorn, bis er verstehen konnte, was sie sagte. Sie rief seinen Namen.

„Luke? Luke...“ Immer und immer wieder, ständig, ohne Unterlass. Er versuchte herauszufinden, wie sie klang und es dauerte einen Moment bis er erkannte, dass es Sorge war, die er heraushörte. Tiefe Sorge. Warum?

Er versuchte die Augen zu öffnen. Waren seine Lider schon immer so bleischwer gewesen? Es war als würde etwas sie mit aller Kraft geschlossen halten wollen. Die Stimme verschwand. Sein Bewusstsein wollte sich wieder zurückziehen. Dorthin wo es nichts gab, wo er nichts empfand. Dann spürte er plötzlich etwas Eiskaltes. Anschließend ein heftiges Rütteln an seinen Schultern. Er konnte nicht mehr zurückgehen.

Er versuchte die Augen erneut zu öffnen. Seine Augenlider flatterten. Er kämpfte sich zurück.

Luke konnte nichts klar erkennen und es dauerte noch einmal eine ganze Weile, es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, bis er Chiron wirklich wahrnahm. Dessen Gesicht lag in tiefen Sorgenfalten.

„Luke?“, fragte Chiron noch einmal. „Luke, kannst du mich hören?“

Schwach nickte er mit dem Kopf. Er hörte ihn, wenn auch nur undeutlich.

„Den Göttern sein Dank.“, stieß Chiron aus und sofort wurden die Sorgenfalten weniger.

„Was...“, krächzte Luke. Seine Kehle war trocken, als hätte er ein Glas voll Sand getrunken. Das Innere seines Kopfes fühlte sich wie Watte an. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.

„Du warst ganz zweieinhalb Tage weggetreten und einfach nicht wach zu bekommen. Das Fieber war gestiegen, ist gestern aber wieder runtergegangen. Trotzdem wolltest du nicht aufwachen. Wenn es heute nicht passiert, wäre hätte ich dich in ein Krankenhaus bringen müssen. Du musst endlich etwas trinken und essen.“, erklärte Chiron. Gleich darauf hob er Luke sacht an und hielt ihm mit der anderen Hand einen Becher an die spröden Lippen. Nektar war darin und begierig Trank Luke ihn in einem Zug leer. Nur unbewusst nahm er wahr, dass er anders schmeckte. Nicht mehr nach Peanut- Butter, sondern... er konnte den Geschmack nicht richtig benennen. Ihm kam nur der Ausdruck „flüssiges Gold“ in den Sinn. Obwohl er natürlich gar nicht wissen konnte, wie das schmeckte.

„Hey, immer langsam.“, mahnte Chiron ihn, doch er hörte gar nicht darauf. Er fühlte sich regelrecht ausgebrannt. Als der Becher leer war, holte Luke keuchend Luft und sah sich dabei im Raum um. Alles kam ihm so viel heller und schärfer vor, als er es in Erinnerung hatte. Lag es daran, dass das Fieber verschwunden war? Nur langsam erinnerte er sich daran, wo er war und warum er an diesem Ort war. Er war gestorben und lebte doch wieder. Kronos war... Er hatte sich an seiner Seele festgehakt. Und jetzt... jetzt war er ein Teil von...

Erst als sein Blick wieder auf Chiron fiel, bemerkte er, dass dieser ihn seltsam ansah. „Was ist?“, fragte Luke.

„Deine Augen... Sie sind...“, stockte er und sah ihn ungläubig an.

„Was ist damit?“, seine Stimme zitterte und nur mit Mühe konnte er die Panik zurückhalten.

„Sie haben... goldene Sprenkel.“ Jegliche Farbe wich aus Lukes Gesicht. Seine Müdigkeit, die Schwere seines Körpers war auf einmal vergessen. Er schlug die Decke zurück und sprang förmlich aus dem Bett. Seine Beine konnten sein Gewicht jedoch nicht tragen und er knickte zusammen. Der Zentaur fing ihn auf. „Du sollst im Bett liegen bleiben!“, fuhr er ihn etwas schärfer an, als beabsichtigt. Luke hörte nicht auf ihn und wartete darauf, bis sein Körper sich an sein Gewicht gewöhnt hatte. Er stand auf und ging nun langsamer in das Badezimmer. Schwer atmend stand er vor dem Spiegel und zwar so nah, dass seine Nase fast das Glas berührte. Seine Hände hielten sich verkrampft an dem Waschbecken fest, so dass die Knöchel weiß hervortraten.

Tatsächlich. In seinen Augen, rund um seine Pupille herum, konnte er goldene Sprenkel erkennen, die zuvor definitiv noch nicht da gewesen waren. War das also der Beweis dafür? Der Beweis, dass es wirklich geschehen war und nicht nur ein wahrlich lebhafter Traum.

Luke beugte den Körper nach vorn und lehnte die Stirn gegen die kalte Keramik des Waschbeckens.

„Weißt du es?“, flüsterte er schließlich und wandte sich damit an Chiron, der in seinem Rollstuhl im Türrahmen wartete.

„Ja. Hermes hat es mir gesagt, für den Fall, dass...“

„Ich verlieren sollte.“, beendete er den Satz. Inzwischen war er richtig gut darin geworden.

„Ist er fort?“, fragte Chiron weiter und dieses Mal drehte sich Luke um, um ihn direkt anzusehen. „Nein.“, erwiderte er. „Er ist ein Titan, man kann ich nicht töten. Ich glaube, ich habe ihn zu einem Teil von mir gemacht.“, sagte er leise.

„Du hast was?!“, fragte Chiron fassungslos und starrte ihn genauso an. Sein Anblick war Luke so fremd, dass er gelacht hätte, wenn die Situation in Wirklichkeit nicht so beängstigend für ihn gewesen wäre.

„Ich... weiß es nicht... Also ich... bin mir nicht sicher.“, sagte er verwirrt. „Ich dachte nur... Keine Ahnung. Ich kann dir nur erzählen, was ich gesehen habe.“

„Dann mach das!“, forderte Chiron ihn barsch auf.

„Es war irgendwie, meine Seele war dieses weiße Licht und Kronos das goldene und...“ Er sah das Chiron nickte. Soviel hatte Hermes ihn offenbar auch erzählt. „Ich wollte stärker sein als er. Ich wollte ihn kontrollieren. Ich hatte einen Grund zu kämpfen. Es war als hätte meine Seele, das goldene Licht verschluckt.“, wisperte er und umschlang mit beiden Armen seiner Oberkörper, als wollte er sich vor etwas schützen. Vor sich selbst? Chiron beobachtete ihn genau. Im Moment war nichts von dem selbstsicheren Luke zu sehen, den er kannte. Vielmehr gewann der Zentaur den Eindruck, als wäre ihm die Sache selbst nicht ganz geheuer und vor allem als könnte er sie selbst nicht verstehen. Das würde niemand verstehen können.

„Hast du die anderen Götter schon informiert?“

„Nein und dein Vater hat auch nichts gesagt. Aber Dionisios wird heute zurückkehren. Er wird dich also noch früh genug sehen.“, beantwortete Chiron seine Frage.

„Was... was soll ich jetzt machen?“, fragte Luke weiter. „Warum bin ich hier? Warum ich?“

„Ich weiß es nicht.“

„Soll ich einfach wieder ins Camp gehen und... so tun als sei nie was gewesen?“, wollte Luke weiter wissen und sank nun auf den Boden des Badezimmers. Sein Gesicht war noch immer blass und er verbarg es hinter seinen Händen.

„Ich denke nicht, dass du besonders willkommen wärst.“, erwiderte der Zentaur ehrlich.

Luke lachte bitter. „Nein, das denke ich auch nicht.“

„Aber du bist der Sohn Hermes, dir steht keine andere Behandlung zu als den anderen. Sobald wir sicher sein können, dass du wieder genesen bist, wirst du in Hütte elf zurückkehren.“ Chiron seufzte bevor er weiter sprach: „Das wird sicher interessant.“

„Verstehe.“, antwortete Luke schlicht. Er konnte nicht wiedersprechen. „Hat sich das Camp verändert?“

„Das wirst du noch früh genug sehen.“

„Es war nicht umsonst, oder?“, fragte Luke und sah ihn beinah bittend an. „Ich mein, das alles, die Toten...“

„Nein, das war es nicht.“ Chiron sah, wie er erleichtert ausatmet. Ihm war als würde er einen vollkommen neuen Luke kennenlernen. Er war nicht mehr der verbitterte und enttäuschte Teenager, sondern ein junger Mann, der zu seinen Fehlern stand. Nur wohin sein Weg ihn führen sollte, war ihnen beiden unklar.

Auf einmal vernahmen sie ein Klopfen an der Tür. Chiron wandte den Kopf, machte aber keine Anstalten zu öffnen.

„Geh schon. Ich komm für den Moment allein zurecht. Ich würde erst einmal duschen. Ich glaube, ich habe es bitter nötig.“

„Dem kann ich nicht wiedersprechen.“, gab Chiron spitz zurück. Seine Mundwinkel zogen sich dabei aber leicht nach oben. Chiron ließ Luke allein im Bad zurück. Einen Moment blieb Luke noch auf dem Boden sitzen und hörte wie Chiron die Tür öffnete.
 

Der Zentaur blickte direkt in Percys aufgebrachtes Gesicht und hatte nicht einmal die Chance etwas zu sagen. „Würdest du mir jetzt bitte sagen, was eigentlich los ist?“, fragte der Halbgott sofort.

„Percy, ich sagte doch, dass du das noch früh genug erfahren wirst. Es ist nichts besorgniserregendes.“, erwiderte Chiron leicht ungeduldig. „Zumindest glaube ich das.“

Entschlossen sah Percy seinen Mentor an und dieser wusste, dass er dieses Mal nicht ohne eine Antwort gehen würde. „Percy, ich verspreche dir, dass du es erfahren wirst. Spätestens morgen, wenn Dionisos zurück ist. Ich denke jedoch nicht, dass du besonders erfreut darüber sein wirst.“

„Was meinst du damit?“, fragte er verwirrt.
 

Luke hörte ihr Gespräch. Die Dusche war vergessen. Er stand in der Tür und zögerte ein wenig. Was sollte das Versteckspiel noch?, fragte er sich. Ob morgen oder heute schon, war doch vollkommen egal. Die Reaktion würd die gleiche bleiben. Das wollte er sich gern einreden, dennoch schlug sein Herz laut und heftig in seiner Brust, als er durch den Flur schritt und zur Tür ging.
 

Chiron wollte gerade antworten, als er sah, wie das Gesicht seines Schützlings plötzlich ganz blass wurde und er Augen und Mund weit aufriss. Dann erst hörte er Schritte hinter sich und er musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, warum Percy so ein Gesicht machte. Ein Gesicht, als hätte er einen Toten gesehen.

„Hi, Percy.“, sagte Luke, der nun hinter Chiron stand.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Leaf-Phantomhive
2012-08-28T14:11:16+00:00 28.08.2012 16:11
In Lukes Augen sind Goldene Sprenkel. Ohh nöö ich mag seine blauen Augen. udn ich hoffe doch das Luke es nicht zu schwer im Camp haben wird. Ich meine er ist ein Held. Der zwar scheiße gebaut hat aber es ist Luke.


Zurück