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In the darkness is also a light~

von

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Prolog

Wie kann man sich sicher sein, dass man hier auf dieser Welt gebraucht wird? Ganz einfach: Wenn man von einer Person geliebt wird, dann wird man auch auf dieser kalten, emotionslosen Welt gebraucht...
 

Stumm kaute ich an dem Bleistift, wartend darauf, dass die letzte Stunde dieses Tages an dieser Schule sich langsam seinem Ende zuwendete. Meine Deutschlehrerin erklärt irgendetwas- vermutlich nicht wichtig. Eigentlich sollte ich ja auf eine Schule für Hochbegabte, worauf ich natürlich mal wieder keinen Bock hatte und deshalb immer noch gelangweilt hier versauerte. Ganz ehrlich? Irgendwie übersprang ich nur so die Klassen. Auch egal, zumindest für mich, denn den anderen, die man so allgemein als Mitmenschen bezeichnete schien das nicht gerade zu gefallen. Für mich alles belanglos...
 

"...so möchten wir heute einen neuen Mitschüler in unseren Reihen willkommen heißen! Du kannst reinkommen!" Ach ja! Irgend so ein reicher Schnösel zog vor kurzem in diese Einöde von Stadt. Wieder so einer, der es nie schwer im Leben haben wird. Wahrscheinlich so richtig mit Spießerbrille, zurückgekämmten, fettigen Haaren und hervorstehenden Zähnen, vor dem sich aber alle mit ihm abgeben, nur weil er Kohle hat. Auf den könnte ich ohne Weiteres verzichten.
 

Doch, so wollen es die Psychologen, bei denen ich schon dutzende Stunden verbrachte, dass ich mich der Masse anschließe, die keinen eigenen Willen besaßen, so schien es mir. Oder ich sollte was mit meiner Familie gemeinsam unternehmen wie zum Beispiel Angeln gehen, dem Kino einen Besuch schenken, vielleicht aber auch einfach ein Picknick machen? Okay für was bezahlte meine Eltern diesen Typen? Nur damit er mir Vorschläge zu irgendwelchen Themen machte, die mich sowieso null interessierten? Also wirklich!
 

Zumindest trat nun eine merkwürdige, in Kutte umhüllte Gestalt, die es nicht für nötig hielt auch nur ein einziges Wort zu sprechen! Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Hoffentlich war diese Person kein Satanist, der uns für seine seltsamen Rituale missbrauchte, aber es könnte ja auch ein Mönch sein? Nein! Eine schwarze Kutte trugen auch die ungläubigsten Mönche nicht! Könnte er ein ZU gläubiger Mensch sein? So ein Psycho, der alles nur auf die Segen Gottes und die Bibel zurückführte? Och Mensch! Jetzt fing der Tag so verhältnismäßig gut an und endete mit Gespräche über Gott und seinen Wunderkasten oder wie?
 

Schnell riss dieses Wesen das schwarze Stoffteil ab und zum Vorschein kam: ein Emo! Gut zum Glück und ich dachte schon das schlimmste der Welt! Nein, mit einem Emo, oder zumindest einem, der so aussah wie ein Emo konnte ich relativ gut Leben, da ich ja selbst irgendwie zu einem degradiert wurde.
 

"Also das ist Jannes van Höfen, euer neuer Klassenkamerad!" Die Lehrerin sprach das so aus, als ob wir ihn alle irgendwie um den Hals fallen sollten und in Tränen der Freude ausbrechen müssten... Diese Frau konnte manchmal gruseliger sein als ich, wenn ich keine 5 Stunden Schlaf bekomme. Und glaubt mir: Das will keiner von euch jemals zu Gesicht bekommen! Jedenfalls war mir der Typ jetzt schon unheimlich sympathisch, wie er da die ein Wenig verdatterte Frau Deutschlehrerin stehen ließ und sich einfach neben mich setzte. Das alles geschah ohne die kleinste Gefühlsschwankung. Da machte mich der kleine, neue Jannes richtig Stolz! Ich fühlte mich wie ein Vater, der seinen Sohn gerade Anerkennung entgegnete...
 

"Samuel, du kannst den Neuen nicht so anstarren, das gehört sich einfach nicht zum guten Ton!", zeigte die Lehrerin mit ihrem Zeigefinger auf mich. Ja klar, mach den Kleinsten- Zweit kleinsten, wenn man Jannes außer Acht ließ- fertig. Dem kümmert es gar nicht im Geringsten, dass sich wer nach drei Jahren neben sich setzte. Gar nicht! Sicher machte es mir was aus! Aber egal, ich wendete mich ab und kritzelte ungestüm in meinem Zeichenblock. Manche würden das jedoch nicht als Kritzeleien, sondern professionelle, künstlerische Tätigkeit bezeichnen. In letzter Zeit arbeitete ich viel: Ich zeichnete drei Mangas für angesagte Verläge, schrieb zusätzlich noch zwei Romane, lernte nebenbei auch noch Italienisch und Japanisch- das waren aber nur so Tätigkeiten wenn ich einmal zehn Minuten Zeit hatte. Mehr investierte ich auch gar nicht. Egal...
 

Der Kleine starrte mich ebenfalls. Genauso intensiv musterte ich ihn: mittellange, schwarze, ins Gesicht fallende Haare, schwarzes T-Shirt, dunkelgraue Röhrenjeans, schwarz-weiß gestreifte Armstulpen, schwarze Strickmütze. Alles in allem: der Typ gefällt mir. Wäre ich eine Community, dann würde ich den "gefällt mir" Button- oder den Daumen hoch geben. Er musterte mich auch. Ich war nichts Besonderes in Hinsicht auf Klamotten und Haarstyling: schwarz-rot gestreifter Baumwollpullover, schwarze Jeans, rote Chucks, schwarze, mittellange Haare und ein Seitenpony.
 

"Jetzt hört auf, euch gegenseitig auszuziehen und konzentriert euch auf den Unterricht!", brüllte uns die Lehrerin zusammen. Jannes entfuhr ein genervtes Stöhnen. Ich tat es ihm gleich. Nun war die, die uns versuchte Deutsch einzuflößen so in Rage, dass sie schrie: "Jannes, Samuel! Nachsitzen!!" Mit hochrotem Kopf fügte sie hinzu: "Die Anderen können jetzt gehen!" Der Tag wird mir immer unsympathischer, echt!
 

Zwar lernte ich heute einen tollen Typen kennen, doch sonst war es wie immer eigentlich und genau das war ja das bescheuerte dran! Wenn ich zu Hause bin wird sich auch nichts verändern: Meine stinkreichen Eltern würden sich aufregen, ich würde genervt in mein Zimmer im zweiten Stock verschwinden, Boys Love Mangas lesen, ein langes Bad nehmen, mich über die Welt aufregen und deprimiert in mein Bett huschen um einen neuen Scheißtag zu begrüßen. Ich würde wieder gelangweilt in der Schule hocken, allein... Warte! Jannes saß neben mir, also wenigstens ein Lichtblick in diesem monotonen Kaff.
 

"Du zeichnest super. Kannst du mir auch mal was über so etwas beibringen?", fragte Jannes, nachdem die wütende Furie den Raum verließ.

Ich nickte nur kurz. Eigentlich war ich Innerlich total aus dem Häuschen, wollte springen und tanzen und singen, dass es ein vernünftiger Mensch in diese trostlose Stadt schaffte. Zum Affen wollte ich mich auch nicht machen, weshalb ich es kurzerhand unterließ. Daheim konnte ich ja einen Freudentanz auf dem Bett machen...

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Also wieder eine ff von mir...

bis zum nächsten kapi

Eure Fuyu



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