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Fairytale

von

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Ein Hoffnungsschimmer

All zu viel Zeit hatten wir ja nicht, bis wir zum Training mussten, aber die uns verbleibende Zeit würde sicher reichen, um erst einmal ein wenig zu schauen. „Teilen wir uns auf, du übernimmst die Seite und ich diese hier.“ Meine ich und zeige jeweils in die gemeinte Richtung. „Aber wonach soll ich suchen?“ Fragt Hitomi dann. Eine berechtigte Frage. Nachdenklich lege ich den Zeigefinger an die Lippe. „Such nach allem, was irgendwie mit Träumen oder Traumdeutung zu tun hat.“ Sage ich nach kurzer Überlegung und drehe mich dann der ersten Reihe von Regalen zu, um mit der Suche zu beginnen. Während unserer ganzen Suche wurden wir von der Bibliothekarin Frau Karuki beobachtet. Aber ich kümmerte mich wenig um sie. Viel wichtiger war, das ich Antworten fand. Was bedeuteten meine Träume. Mal war ich in einem Schloss, welches ich nicht kannte und wo ich weder wusste wie ich dort hin gekommen war, noch wie ich raus kommen sollte, oder was ich dort finden sollte. Und dann war ich ein anderes mal in einem Wald, auf einem Weg. Und immer endeten die Träume gleich, indem ich mich dann so gesagt urplötzlich fallen sah. Das musste doch eine Bedeutung haben. Da war ich mir sicher. Ich hatte die Suche schon fast aufgegeben, als mir ein Buch ins Auge stach. Um es zu erreichen, musste ich mich strecken, aber ich bekam es zu fassen und konnte es aus dem Regal ziehen. Ich las den Titel und lies das Buch wieder sinken. Doch nicht das Richtige. „Saku-Chan, komm mal.“ Höre ich Hitomi rufen. Natürlich kommt von Frau Karuki gleich ein sehr genervtes „Pssssst.“ Aber ich ignoriere es und gehe zu Hitomi. „Hier schau mal, vielleicht findest du hier ja Antworten auf deine Fragen.“ Meinte sie und hielt mir ein Buch über Astronomie, Astrologie und Traumdeutung vor die Nase. Ich nicke schnell. „Danke du bist echt die Beste.“ Sage ich und man sah mir sicher richtig an, wie froh ich war, dass sie dieses Buch gefunden hatte. „Du, das Buch sieht aber interessant aus...“ Sagt Hitomi dann. Ich schau sie verwundert an, erst einen Moment später fällt mir ein, dass ich ja immer noch das Buch, welches ich zuvor aus dem Regal gezogen hatte, in der Hand hielt. Ich drehe es hin und her. Ja interessant war es wirklich. Ich legte das Buch, welches Hitomi gefunden hatte oben auf das andere Buch und ging zu Frau Karuki, um mir die Bücher auszuleihen. Sie blickt mich verwundert an, als sie das zweite Buch in die Hand nimmt. „Das ist aber nicht aus der Bibliothek. Das muss wohl jemand versehentlich...“ Ich lasse sie gar nicht weiter reden und meine nur schnell „Oh Verzeihung, das ist meines.“ Frau Karuki sieht mich an und nickt dann. „Achso, ich hatte mich schon gewundert.“ Hitomi will grade etwas erwidern, als ich sie nur ansehe. Sie versteht sofort. Ich packe die Bücher in die Tasche. Dann verlassen Hitomi und ich die Bibliothek um uns in Richtung Turnhalle auf zu machen. Wir mussten uns ja schließlich noch umziehen für das Training. „Du hast Frau Karuki angelogen.“ platzt Hitomi dann heraus. „Ja und, sie sagte doch es sei kein Buch der Bibliothek. Also, was ist so schlimm daran.“ Hitomi sieht mich nur tadelnd an. „Du ich weiß auch nicht, wieso ich das zu Frau Karuki gesagt hab, aber irgendetwas ist mit diesem Buch...“ Ich weiß es auch nicht besser, aber es scheint mir fast so, als wolle dieses Buch, dass ich es las. Als läge irgend eine Art von Magie auf ihm. Ich würde die Geheimnisse des Buches heute Abend ergründen. Hausaufgaben hatten wir zum nächsten Tag ja keine auf, also hatte ich Zeit. Doch jetzt hieß es erst einmal ab zum Training. Ich ziehe meine Uniform aus, um in mein Trainingstrikot zu schlüpfen. Dann schnappe ich mir meine Tasche mit Band und dem Rest um in die Turnhalle zu gehen. „Ey, warte doch auf mich.“ sagt Hitomi, die grade in ihr Trikot schlüpft. Ich warte. Lange brauchte sie ja auch nicht mehr, dann gingen wir gemeinsam in die Halle.

„Sakamoto-San, nicht so plump. Das kannst du besser.“ Ruft Frau Sakurada über die Musik hinweg mir zu. Ich nicke und beginne noch einmal von vorne mit meiner Kür. Im Takt klatscht Frau Sakurada mit und ich vollführe Sprünge, Drehungen, biege mich so gut ich kann. Es muss leicht wirken und es gelingt mir meine Kür, so wie ich sie haben wollte bis zum Ende zu bringen, ohne einen Fehler zu machen. „Sehr gut Sakamoto-San, nehmt euch an ihr ein Beispiel.“ Wenn ich die Kür auf der bald anstehenden Bezirksmeisterschaft genauso würde turnen können, wäre ich sicher unter den ersten drei. Und das hieß, ich könnte zur Landesmeisterschaft. Während Hitomi ihre Kür vorführt, packe ich schon einmal meine Sachen zusammen. Das Band musste aufgerollt werden, sonst würde es nur knittern und das sähe dann nicht gut aus. Mein Seil, Ball und die Keulen hatten auch schon ihren Platz in der Tasche gefunden. Den Reifen hing ich mir über die Schultern. Dann schaue ich Hitomi zu, wie sie die letzten Drehungen absolviert und schließlich ihre Schlusspose einnimmt. Frau Sakurada nickt und klatscht in die Hände. „Gut gemacht Kurada-San. So Mädels, das war es für heute.“ Wir verabschieden uns und gehen in den Umkleideraum. „Man, das ist so unfair Sakura, wieso bist du so verdammt gut.“ Sagt Makoto, während ich grade in meinen Rock schlüpfe. Ich zucke nur mit den Schultern „Übung.“ Mehr brauch ich nicht zu sagen, denn es stimmte ja. Resigniertes Seufzen ist von Makoto und den anderen zu hören, weil sie wissen das ich recht hatte. Auch ich hatte einmal klein angefangen. Während die anderen sich weiter anziehen, ziehe ich meine Bluse über den Kopf. Ich knöpfe sie nie ganz auf, weil das nur Zeit kostet. Ich war grade bei meinen Schuhen angekommen, da war Hitomi grade einmal dabei ihre Bluse zuzuknöpfen. Also wieder warten, aber es war eh schöner zu zweit Heim zu gehen und wir hatten fast den gleichen Heimweg. Fünf Minuten vergingen und ich war schon versucht das Buch aus der Tasche zu ziehen, um hinein zu sehen. Das geschah selten, dass mich ein Buch so gefangen nehmen konnte. Aber ich wollte unbedingt wissen was drinnen geschrieben stand. „So, fertig. Danke fürs warten Saku-Chan.“ Kam es von Hitomi. Saku-Chan. So nannte sie mich nur, wenn wir so gut wie unter uns waren. Sie wollte nicht, dass andere diesen Kosenamen hörten und ihn wohl möglich selbst noch nutzten. „No problem, Hito-Chan.“ Meinte ich und schulterte meine Schultasche. Meine Sporttasche hing schon längst über meiner Schulter. Bei einem Seitenblick sah ich, dass Hitomi rot geworden war. So wie sie es immer wurde, wenn ich sie Hito-Chan nannte. Ich fand das einfach nur süß und dachte mir nichts weiter dabei. „Und was hast du heute Abend noch so vor?“ fragte ich, während wir auf dem Nachhauseweg waren. Es wurde bereits langsam dunkel und die Straßenlaternen gingen flackernd an. „Weiß nicht, wahrscheinlich lernen. So was hast du ja nicht nötig.“ Sie neckte mich, denn sie wusste sehr wohl, dass auch ich stundenlang über den Büchern hing und paukte was das Zeug hielt. „So, dann mach dir einen schönen Abend.“ Meinte Hitomi dann. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir schon bei der Kreuzung angekommen waren, wo sich unsere Wege trennten. „Oh, äh... ja du dir auch...“ bringe ich hervor. Sie umarmt mich zum Abschied. „Bis morgen.“ Sag sie leise. „Bis morgen...“ wispere ich in ihr Haar hinein. Dann löst sie sich von mir und lächelt noch einmal, ehe sie sich umdreht und geht. Erst als sie schon um die nächste Ecke verschwunden war, merkte ich, dass ich immer noch auf der Stelle stand, wo sie mich zum Abschied umarmt hatte. War ihr Lächeln etwa für einen Moment kurz eine Spur traurig gewesen? Ich konnte mir noch keinen Reim darauf machen. Ich schüttle kurz meinen Kopf und gehe dann auch weiter. Meine Mum wartete sicherlich schon auf mich.



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