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Sie war tot...

und es war erst der Anfang (Bamon)
von

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Alle haben Pläne

Hey,

hier ist das neue Kapitel. Ich hoffe euch gefällts und ihr habt viel Spaß am Lesen.
 

liebe Grüße Heavenlie
 

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Bonnie Bennett schreckte schweißgebadet und völlig außer Atem von ihrem Kissen auf, die kühle Nachtluft des offenen Fensters blies ihr wie ein dicker Nebel über die erhitzte Haut und ihre grünen Augen sahen voller Misstrauen durch die Dunkelheit. Einem dicken Mantel gleich lag die Schwärze über dem eigentlich hellen Zimmer und den antiken Möbeln, nichts war wirklich zu erkennen. Die Konturen waren für die Schwarzhaarige nur aus zwei Gründen nicht Angst einflößend, erstens weil sie keine mehr spüren konnte und zweitens, weil sie das Zimmer und dessen Ausstattung durch ihre Erinnerungen wieder erkannte.
 

„Ein Alptraum.“, entrann es der Hexe ehrfürchtig.
 

Sie hatte von Klaus geträumt, für einen Moment hatte sie geglaubt es sei Realität, so wie es eben in Träumen immer üblich war das alles irgendwie einem Sinn entsprang. Danach, nur einen Augenblick während des Aufschrecken´s, hatte sie geglaubt eine Vision gehabt zu haben und doch wusste die junge Frau nun, das dem nicht so war. Es war ein schlichter aber ebenso effektiver Alptraum gewesen.
 

Müde und ausgelaugt im Innern, doch der Körper noch voller Anspannung, strampelte Bonnie die schwere Decke von ihren langen Beinen und stieg aus dem Bett. Das wenige Licht der Sterne brachte kaum etwas und trotzdem verzichtete sie darauf ein Licht einzuschalten.So merkwürdig und zugegebenermaßen, schockierend die letzten Bilder ihrer Fantasie auch gewesen waren, Bonnie hatte dadurch eine Idee erhalten.
 

Familie
 

Das war das Stichwort. Sie hatte angenommen außer ihrem Dad niemanden mehr zu haben, doch die Bennett kannte noch jemanden, eine Hexe wie sie. Lucy, eine sehr entfernte Cousine, doch diese hatte ihr einst auf dem Maskenball im Haus der Lockwoods versprochen sie würden sich wiedersehen. Sofern sie noch wusste lebte Lucy in Boston und vielleicht könnte jene den Text entschlüsseln, der laut Zeichen in der oberen, rechten Buchecke etwas mit den Urvampiren zu tun hatte.
 

Entschlossen nicht länger zu warten, griff Bonnie blind ihren langen dünnen Morgenmantel vom Stuhl und zog ihn über ihr weißes Nachthemd. Der seidige, mit Spitzen besetzte Stoff erinnerte schwer an die sechziger Jahre, beides hatte ihrer Grams gehört und die junge Frau konnte sich nicht davon trennen. Abgesehen von den zahlreichen Erinnerungen die an den Stücken hingen, schmeichelten sie ihrer dunklen Hautfarbe ungemein und hielten sie morgens schön warm.
 

Mit vorsichtigen Bemühungen öffnete sie schließlich die Holztür und trat auf den ebenso dunklen Flur, hinter ihrer Schläfe pochte es nicht mehr, wie der Hexe gerade auffiel und ohne in den Spiegel sehen zu müssen, wusste Bonnie das sie auch auf ihrer Wange keine Wunde mehr entdecken würde. Zischend vor unterdrückter Wut eilte die junge Bennett jedoch weiter, sie wusste sehr genau das es wenig Sinn haben würde jetzt mit Damon in einen Streit zu verfallen, der zu allem Überfluss noch alle Anwesenden um den Schlaf bringen würde. Außerdem wollte die Dunkelhäutige niemanden in ihre neue Idee mit hineinziehen, auch den älteren Salvatore nicht. Damon mochte ein Vampir sein, eine Stärke besitzen die sogar für einen Untoten wie ihn beachtlich war, doch dieser Traum und auch ihre Vision hatten ihr deutlich gemacht wie sehr ihr Handeln Klaus erzürnte. Es hatte also wenig Sinn jemanden zu retten, wenn man ihn anschließend wieder in die Schussbahn brachte. Damon Salvatore war ihre einzige Absicherung in diesem Chaos und sie riskierte schon genug in dem sie ihm zwei ihrer Vorahnung vorenthielt. Die allererste zum Beispiel, dort wo Niklaus sie nicht nur gebissen, sondern auch verwandelt hatte. In der sie es war, die ihre Freunde tötete. Ja eben jene war der Ausschlag gewesen, die Vision welche sie überhaupt dazu brachte Damon retten zu wollen. Er war der Einzige der stark genug war ihr Leben auch noch zu beenden, wenn dies bereits geschehen war. Davon abgesehen waren Elena und die Anderen schon Gefühlsmäßig nicht stark genug, ganz gleich in welchem Zustand ihr Körper schließlich sein würde.
 

Stumm seufzend stieg Bonnie die breiten Stufen hinunter, ihre nackten Füße erzeugten keinerlei Geräusche, genauso wie ihre schmale Hand – die samten das Geländer hinunter glitt. Für eine Hexe, aber auch eine junge Frau, die durch eben jene Wesen ihre Großmutter verlor, war es grotesk mit Vampiren unter einem Dach zu wohnen und trotzdem spürte die Dunkelhaarige aus einem ihr unerfindlichen Grund so etwas wie Sicherheit. Als die Bennett schließlich das Wohnzimmer erreichte, entzündete sie mit Hilfe ihrer Magie sogleich die zwei Kerzen über dem Kamin. Das wenige Licht dehnte sich nur zwei Meter im Raum aus, Teile der Bücherregale, rechts und links vom Stein wurden sichtbar und der kleine Wohnzimmertisch offenbarte die linke Hälfte seiner Kontur.
 

Das Hexenbuch der Martins lag noch da wo sie es zurückgelassen hatte, ausgebreitet, mit der Schrift nach unten auf dem niedrigen Holztisch. Langsam trat Bonnie näher und hob knisternd die zahlreichen Seiten hoch, beinahe unbewusst glitten ihre Finger über die Markierungen. Sie hatte das Zeichen bereits in einer ihrer Visionen gesehen, es stand für die Familie Kasakow. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen trat die junge Hexe zu den vielen Landkarten, zog die Größte heraus und suchte den Teil für Bosten. Nachdem dies erledigt war legte die Dunkelhaarige das große Blatt einfach auf den kalten Holzboden, öffnete den Verschluss ihrer Talisman-Kette und lies diese sogleich über die feinen Linien baumeln.
 

Es war noch immer schwer für Bonnie die Sprache der Hexen zu sprechen, obwohl auch viel Latein darin enthalten war und die Bennett eigentlich ein Sprachtalent besaß, war es für sie trotz allem schwer die kaum verständlichen Worte klar zu formulieren. Sie bat die dreifaltige Göttin um Hilfe auf ihrer Suche, sie solle ihre uneingeschränkte Hand über das Unterfangen legen und das nötige Glück über ihr Anliegen bringen. Um die Suche zu erleichtern schnitt sie sich anschließend in den Daumen und ließ einen Tropfen auf den Talisman fallen. Bonnie spürte augenblicklich wie ein Energiestoß durch die Kette fuhr und schließlich verharrte der Anhänger auf einer Bar, dem Harmony Sun. Überrascht und auch etwas skeptisch zog die junge Frau schließlich ihre Augenbrauen in die Höhe, der Name war so fröhlich, das es der Hexe doch ein wenig suspekt vorkam, jedoch schrieb sie schließlich einfach die Adresse auf.
 

Kaum das der Stift zum erliegen kam, spürte die Bennett einen erneuten Windzug und noch während sie auf die Beine kam, wurde ihr Körper bereits an die hinter ihr liegende Wand gepresst. Da Damon jedoch nicht mit roher Gewalt vorging, beließ es die junge Frau mit einem wütenden Blick in seine flackernden Augen. Der Salvatore schien ruhelos, aufgelöster als sonst und erst als seine blaue Augen fasziniert, wie es ihr zumindest schien, hinab zu ihrem offenen Daumen glitten, bemerkte Bonnie ihren Fehler.
 

Die Bennett spürte ganz plötzlich das sie die Schuld an der Situation trug. Es war sonderbar das sie so dachte, zugegeben, doch in den letzten Tagen hatte sich soviel verändert, das die Hexe einfach davon absah ihre Gefühle anzuzweifeln.
 

„Es tut mir Leid, daran habe ich nicht gedacht.“, erklärte sie leise und fast augenblicklich spannte sich die stählerne Haut vor ihr an, ehe die klaren Augen wieder zurück zu den Ihren fanden. Damons Stimme glich einem tiefen, näher kommenden Gewitter. Jedoch meinte die junge Frau damit kein Unwetter, sondern diese Sommerregen, die sie persönlich so mochte.
 

„Du bringst mich eines Tages nochmal um Hexe.“
 

Leicht schmunzelnd lehnte die Bennett sich noch etwas weiter zurück an die kühle Mauer und löste schließlich den Klammergriff von den Unterarmen des Vampirs,-gedacht um sich zu verteidigen, falls nötig - was vollkommen ruhig verfolgt wurde. Gerne hätte Bonnie ihm gesagt er solle sich von ihr entfernen, nicht weil sie sich fürchtete, sondern weil in ihrem Innern ein Gefühl aufflammte das eine Mischung aus Unbehagen und Neugier war. Ehe ihre Gedanken dem jedoch weiter nachgehen konnten, unterbrach der Salvatore sie schon mit seiner nächsten Frage.
 

„Warum blutest du?“
 

„Hab mich geschnitten.“, antwortete sie wahrheitsgemäß und doch ausweichend, noch während ihre Augen jedoch hinab zu Boden sanken, erkannte die Hexe das sie sich gerade verraten hatte. Leise brummte es in ihrem Gegenüber und ehe der Dunkelhaarige es aussprach, wusste sie selbst das er es tun würde, auch ohne Zauberkraft.
 

„Absichtlich?“, hakte er nach und mürrisch nickte Bonnie, es hätte keinen Sinn zu lügen, der Vampir würde es riechen können. Wieder einmal bereute sie die Talente dieser untoten Wesen.
 

„Ich habe es für einen Zauber gebraucht.“, erklärte sie knapp und während Damon endlich etwas Abstand gewann, drückte die Schwarzhaarige den noch immer blutenden Daumen gegen ihre Lippen. Die blauen Augen folgten ihrem tun, doch sie ignorierte dies vorerst, hob die Utensilien vom Boden auf und verstaute sie wieder an dem richtigen Ort.
 

„Was für einen Zauber?“
 

Seufzend fuhr Bonnie sich durch ihre ungeordneten Haare, ehe sie sich mit angezogenen Beinen aufs Sofa setzte und den Salvatore ernst ins kühle Gesicht sah. Warum nur war der Vampir neuerdings so interessiert an ihrem Handeln.
 

„Einen Ortungszauber, das geht dich im Grunde aber nichts an Damon. Das sind meine Angelegenheiten.“, knurrte sie wütend und fand sich keine Sekunde später liegend auf dem Polster wieder, während kühle Hände ihren Hals zudrückten. Sie hörte die Vibration im Brustkorb ihres Gegenüber und bemerkte das seine Augen unheilvoll leuchteten. Es war schrecklich wie leicht der junge Mann aus der Haut fuhr. Sie hatte allerdings auch das Gefühl das ihm so etwas nicht bei jedem passierte. Als würde ihre Anwesenheit allein ihn schon reizen.
 

„Du schnürst mir die Luft ab.“,zischte die Bennett leise, was jedoch lediglich ein kühles Lächeln zur Folge hatte. Es war schrecklich das der Vampir immer diese Art der Bedrohung wählte. Ihre Körper waren sich viel zu nahe und durch die kalte Haut überzog die ihre langsam einen Schauer. Die blauen Augen gewannen nur nach Sekunden an Ruhe wieder, was die Hexe abwartete und still hielt.
 

„Du riskierst mit allem was du tust das einem der hier Anwesenden etwas geschieht. Allen voran Elena, was glaubst geschieht wenn einer von Klaus Handlangern hier auftaucht?“, fragte Damon leise und bedrohlich.
 

Leicht zuckte Bonnie auf die Aussage zusammen, es tat ihr doch auch Leid andere Menschen in Gefahr zu bringen, deshalb tat sie das doch überhaupt. Ehe die Bennett jedoch dem Mann über sich schuldbewusst recht geben konnte, erkannte sie noch rechtzeitig das amüsierte Funkeln in den blauen Augen. Wütend das der Vampir ihr so zusetzte und das aus reinem Spaß, verpasste sie ihm ihre gefürchtete Gefäßplatzattacke. Knurrend griffen seine starken Hände an die Schläfen und schließlich sackte Damon auf ihr zusammen. Er war zu abgelenkt um sein Gewicht zu verteilen, sodass sein plötzlicher Fall ihr sämtliche Luft aus der Lunge presste.
 

„Damon? Damon geh runter von mir. Du bist zu schwer Damon.“, flüsterte Bonnie geschafft und griff schließlich nach den Schultern des Untoten. Dieser richtete sich nur langsam und zerknirscht auf, sein leises und wütendes Knurren ging der Hexe für einen Augenblick durch Mark und Bein.
 

„Das wirst du bereuen du verdammte Hexe!“
 

Überrascht über diese Offensive, grinste die Dunkelhäutige jedoch nur und ließ den jungen Mann ungerührt zur Seite fallen. Es gab einen dumpfen Aufprall und Damon Salvatore fand sich auf dem Boden wieder. Schmunzelnd beugte sich die Schwarzhaarige jedoch noch mal über die Kante des Sofas und sah in wütend funkelnde Augen.
 

„Willst du mich nach Boston begleiten?“
 

~*~
 

Elena Gilbert sah entsetzt zu ihrer besten Freundin, die vollkommen teilnahmslos wirkend am hohen Fenster des großen Wohnzimmers stand. Die Braunhaarige konnte eigentlich schon froh sein das die andere junge Frau ihr nicht gänzlich den Rücken zugedreht hatte und ihr damit eine Chance ließ wenigstens das Seitenprofil der Dunkelhaarigen zu betrachten. Die grünen Augen funkelten Matt, es wirkte auf die Gilbert als wäre eine dunkle Wolke über die Iriden gezogen und diese hätte jegliche Freude verdrängt. Auch diese steife Haltung. Von der einstmals offenherzigen jungen Frau ging eine Kälte aus, die Elena zutiefst beunruhigte. Bonnie war es stets gewesen die sie aufheiterte, die ihr Hoffnung gab, während Caroline oft übertrieb und überglücklich schien. Sie selbst dagegen hatte sich häufig von ihren Zweifeln und Ängsten zerfressen lassen.
 

„Du und Damon?“, fragte sie ein weiteres Mal, reichlich unnütz wie die Gilbert sich stumm eingestand, da ihre beste Freundin nur wieder mit einem knappen Nicken antwortete.
 

„Bonnie ich weiß das Lucy uns helfen kann aber glaubst du nicht es wäre besser wenn Stefan und ich dich begleiten?“
 

„Nein, ich nehme Damon auch nicht aus reiner Nächstenliebe mit oder weil mir seine Gesellschaft so gut tut! Ich wollte eigentlich niemandem etwas davon sagen und die Vampire hier lassen. Elena, ich glaube Klaus ist ziemlich wütend darüber das ich ausgerechnet ihm das Leben gerettet habe und ich halte es momentan einfach für das Beste ein wenig Abstand zwischen die Beiden zu bringen. Wir wissen doch alle das der verdammte Salvatore zu allem fähig, er hat sich nicht wirklich unter Kontrolle und falls mein Fehlen bemerkt wird, dann muss Stefan hier sein um meine Nachricht weiterzugeben.
 

Damon würde die Boten umbringen und keine Stunde später habt ihr hier einen Urvampir auf der Matte stehen.“, sagte die Bennett und obwohl Elena die Worte irgendwo verstand, war da trotzdem in ihrem Innern dieser Unwille. Sie wollte ihre beste Freundin nicht allein ziehen lassen, es war als würde sie Bonnie verlieren. Oder hatte sie das schon?
 

In all den Jahren, ganz egal ob magischer oder natürlicher Probleme, hatte es niemals so eine Distanz zwischen ihnen Beiden gegeben und das stimmte die Gilbert sehr traurig.
 

„Willst du mit mir reden Bonnie?“
 

Ganz langsam drehte die Dunkelhaarige sich um und sah sie aus ernsten grünen Augen an, die befürchtete Distanz bestätigte sich Elena stumm. Schmerzvoll schloss die junge Frau kurz ihre braunen Augen, ehe sie vorsichtig ihre Hand hob und darauf wartete das die junge Hexe sie annahm. Es dauerte bestimmt eine Minute und die feinen Gesichtszüge der Bennett zierte Zögern und, Angst? Doch schließlich umschlossen weiche Finger die Hand und Elena zog ihre Freundin auf die große Couch.
 

„Elena, wir waren, sind und werden immer beste Freundinnen sein. In all den Jahren haben wir alles gemeinsam gemacht und dabei haben wir Probleme überlebt und bestanden, woran andere Menschen sicher gescheitert wären. Ich liebe dich wie eine Schwester, ein Leben ohne dich wäre qualvoll für mich aber das was hier vorgeht, ist nichts wobei du mir beistehen kannst. Du musst mich gehen lassen, bitte. Diese Sache muss ich selbst schaffen.“, sagte Bonnie. Ihre Stimme war leise, rauchig und doch wirkten die ernsten Worte ihrer besten Freundin. Elena fühlte einfach das die junge Hexe recht hatte.
 

Schweren Herzens nickte die junge Frau also und schloss die Augen.
 

Kurz darauf legten sich warme Arme um ihre Schultern und diese Geste war so beruhigend, das die Gilbert nicht länger verhindern konnte das Tränen ihre Wangen hinab rannen. Was würde Klaus noch alles anrichten?
 

„Ich schwöre dir, wenn ich mit diesem Urvampir fertig bin, wird er das Schicksal Elijah´s noch beneiden. Du musst nur etwas vertrauen haben.“

„Ich vertraue niemanden so sehr wie dir.“, erwiderte Elena und beide Frauen saßen schließlich einfach nur stumm da. Es war lange her das solch eine Ruhe zwischen ihnen geherrscht hatte.
 

Unterbrochen wurde diese schließlich von Stefan, der mit ernstem Gesicht in den Raum geeilt kam, dicht gefolgt von Alaric und Jeremy. Elena musste Bonnie nur ansehen um zu wissen wie wenig ihre Freundin von dem Kommenden hielt. Die Männer hatten noch gar nicht den Mund geöffnet, da hob sie selbst ihre Hand um die Ansprache zu verhindern. Natürlich bedachte man sie verwirrt und überrascht, war es doch ihre Wenigkeit die dieses Treffen geplant hatte. Doch jetzt wo die Schwarzhaarige ihr Anliegen so deutlich gemacht hatte, konnte die Gilbert schlecht etwas gegen den Wunsch ihrer Klassenkameradin und Freundin äußern. Bonnie Bennett bat nur selten um etwas, sie war ein liebevoller und großzügiger Mensch, es wurde Zeit ihr diese Bitte einzuräumen.
 

„Vergesst es, ich habe bereits alles mit Bonnie besprochen. Damon und sie werden alleine nach Boston fahren. So ist es am Besten, während ihrer Abwesenheit werden wir alle hier übernachten, in der Nacht bleibt immer einer wach und ich denke mit Hilfe von Tyler und Caroline sollte das alles gefahrlos über die Bühne gehen.“, sagte sie und ignorierte die stummen Männer.
 

„Wir werden drei Tage bis nach Boston brauchen, zusammen mit dem Rückweg und dem noch bisher unwissend langen Aufenthalt, schätze ich das wir gute zwei Wochen brauchen werden.“, führte die Dunkelhaarige fort und die Gilbert hielt weiterhin beständig die warme Hand ihrer Freundin.
 

Sie wollte damit ihrer besten Freundin zeigen das sie zu ihr hielt, ganz gleich was geschah. Obwohl weder Bon noch sie selbst die Sache mit Klaus bisher angesprochen hatten, vertraute die Braunhaarige der Bennett weiterhin bedingungslos. Ihr Bruder allerdings, wie Elena mit einem knappen Blick in erzürnte braune Augen feststellen musste, wirkte alles andere als begeistert. Die junge Frau wusste natürlich das Jer sich noch immer nicht mit der Trennung abgefunden hatte, was sie sehr gut nachvollziehen konnte aber gleichzeitig fand sie das ihr kleiner Bruder erwachsen genug sein musste um mit seinen Zweifeln allein fertig zu werden. Sie hatte natürlich versucht mit ihm darüber zu sprechen, doch neben dem Verlust ihrer Tante Jenna, den ständigen Vampirproblemen und der nagenden Angst vor Klaus, war nur wenig Zeit dafür geblieben. Mittlerweile bereute Elena dies zutiefst, denn die Gilbert ahnte oder spürte vielmehr, das dieses Schweigen vielleicht noch für unbedachte Handlungen bei Jeremy sorgen würde. Außerdem hatte die Braunhaarige auch darüber noch nicht mit ihrer besten Freundin gesprochen, es war traurig, doch sie kannte den Grund der Trennung nicht und sie konnte auch nicht sagen ob Bonnie ihn nun noch liebte oder nicht.
 

Zwar konnte die Gilbert sich kaum vorstellen das die Gefühle der Hexe sich so schnell und drastisch verändert hatten, doch mit diesem komischen Zauber hatte sich nachhaltig noch soviel mehr verändert, das die Wahrheit nur schwer zu finden war.
 

Alaric meldete sich schließlich zu Wort, seine Gestalt wirkte mager, blass und ausgelaugt.Er verkraftete Jenna´s tot noch nicht und Elena tat es auch nicht.
 

„Gut, dann wären wir da ja schon mal bei einer Entscheidung, wann wird es losgehen?“, fragte er.
 

„In einer Stunde, je eher wir aufbrechen desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit das Klaus meinen kleinen Ausflug bemerkt.“, antwortete die Bennett, wobei ihre Stimme fest und ja, gar abweisend klang. Keiner der anderen Anwesenden schien sich daran zu stören, als wenn es schon immer so gewesen wäre, Elena jedoch tat das alles weh. Unwillkürlich drückte ihre Hand noch etwas fester zu, es folgte allerdings keine Erwiderung.
 

„Und du bist dir sicher Bonnie?“, bohrte nun Stefan nach.
 

„Ja das bin ich. Damon ist der Beste für den Job. Ich muss vielleicht etwas Eindruck schinden damit es schneller geht und ihn hier zu lassen wo er Klaus womöglich noch mehr reizen kann wäre reiner Selbstmord. Das er lebt macht den Urvampir schon wütend genug.“, erwiderte die Bennett, während sie selbst langsam Abstand zu ihrer Freundin gewann, welche das nicht einmal zu bemerken schien. Deren grüne Augen nahmen Jeremy in Angriff, der sich eine harte Bemerkung nicht sparen konnte.
 

„Ja, weil du ihn gerettet hast:“
 

Bonnie überging den Vorwurf und erhob sich, unbewusst tat sie es ihrer Freundin sofort gleich, die Geste hatte trotzdem etwas bedrohliches. Entweder ignorierten es alle oder niemand außer ihr bemerkte es. Allerdings wurde das sowieso unwichtig, als die kühle aber offensichtlich amüsierte Stimme Damon´s erklang.
 

„Ja das ärgert dich sicher Kleiner.“
 

Sofort fuhren alle Köpfer herum und Elena machte eher unbewusst einen Schritt näher zu Stefan, es war nicht so das sie den älteren Bruder ihres Freundes fürchtete, doch in der zuweilen verwirrenden Gesellschaft des anderen Salvatores, war es ihr lieber in der Nähe des anderen Vampirs zu sein. Ihre Freundin jedoch trat um die Couch herum und schritt auf eben besagten Dunkelhaarigen zu. Nur für einen Augenblick, lediglich ein Atemzug, sah Elena mehr als zwei Verbündete. Sie hätte sich vorstellen können das Damon seine Arme um den zarten Körper der Bennett schlang und diese eben jene Geste mit einem Kuss belohnte. Der folgende Dialog jedoch ließ all diese Vorstellungen wie die Titanic mit ihrem geliebten Eisberg sinken.
 

„Bist du auch endlich soweit, für einen Untoten brauchst du echt lange im Bad.“, schimpfte Bonnie und ging ohne Anzeichen von Freundlichkeit an dem Vampir vorbei. Dieser quittierte die Anklage zuerst mit einem Augenrollen, ehe er ansetzte. „Das würde ich auch sagen wenn ich so aussehen würde wie du, kleine Hexe. Bei dir ist alle Hoffnung verloren.“
 

„Damon du langweilst mich schon wieder. Komm endlich oder ich fahre.“, erklang es von der Haustür und ohne ein Wort des Abschieds, verschwanden die Beiden aus dem Haus. Elena hörte das leise schließen des Holzes, doch für einen Moment glaubte die Gilbert dem Ganzen nicht so recht. Ihr Herz wollte nicht verstehen das ihre beste Freundin soeben ohne liebevolle Worte des Abschieds verschwunden war.
 

Erneut durchfuhr die junge Frau ein Stich ins Herz, irgendetwas stimmte mit ihrer besten Freundin nicht. Ganz und gar nicht.
 

~*~
 

Etwas stimmte nicht. Niklaus Kasakow spürte eine Ahnung in sich aufsteigen, wie es sonst nur der Blutdurst vermochte. Doch das es nicht der Hunger war, konnte der Urvampir schon aus Jahrhunderte langer Erfahrung sagen. Nein, es war etwas anderes das mit aller Gewalt seine Sinne und seinen Verstand umschlang.
 

Seine Hexe.
 

Er wusste es ohne den Gedanken wirklich erfasst zu haben, oder ihn auszusprechen, irgendetwas stimmte nicht mit Bonnie Bennett. Seit Zerfan ihm die Nachricht überbracht hatte war gut ein Tag vergangen und noch war sein Verstand zu keiner guten Entscheidung gekommen. Knurrend vor Unruhe riss Klaus die Tür seines Zimmer auf, wobei das schwere Holz beinahe aus den Angeln gehoben wurde.
 

„Holt mir Zerfan!“, schrie er aufgebracht und ohne hinsehen zu müssen, wusste der Kasakow bereits das alle seine Untergebenen sich beeilten dem Wunsch nachzukommen. Der schwarze Vampir hielt sich nie weit vom Lager entfernt auf, weshalb es wohl nur eine Frage von Minuten sein würde bis der Afrikaner vor ihm stand. Etwas entspannter nahm der Dunkelblonde auf einem der zahlreichen Stühle platz und ließ dabei seine grünblauen Augen über die Einrichtung schweifen. Obwohl das Haus alt und lange schon verlassen war, vermochten die edlen wie antiken Möbelstücke wieder Glanz in die Hütte zu bringen. Klaus selbst sah das eigentlich großzügige Haus als etwas schlechtes bis minderwertiges an, doch das Apartment dieses lästigen Geschichtslehrers hatte er auch nicht länger ertragen wollen. Der Urvampir hatte einst in einer glorreichen und prunkvollen Zeit gelebt, daneben sahen Häuser wie die von heute schlecht bis nutzlos aus.
 

Er konnte es kaum erwarten sein zu Hause wiederzusehen.
 

Der Gedanke bald heimzukehren, mit der stolzen Hexe an seiner Seite, verschaffte Klaus doch tatsächlich Genugtuung. Die junge Frau würde sein werden, sie würde zu ihm gehören bis zum Ende der Zeit und niemand, kein Wesen auf dieser Welt würde das was er wollte verhindern können. Nicht einmal sie selbst, früher oder später musste sie den Schwur leisten, sicher um das Leben ihrer Freunde zu retten und dann konnte sie nie mehr fort von ihm.
 

„Du hast mich rufen lassen?“, fragte Zerfan und zerschnitt mit seiner tiefen Stimme jeglichen Gedanken. Etwas wütend darüber antworte er ruppig.
 

„Such die Bennett Hexe, irgendetwas stimmt da nicht, finde sie und richte ihr aus das ich schon sehr bald zu ihr kommen werde. Sag ihr, wenn sie bereit ist freiwillig mit dir mitzukommen, wäre ich geneigt zu verhandeln.“, sagte Klaus und sein Gegenüber schwieg für einige Sekunden verblüfft. Natürlich konnte der Russe spüren das sein feinfühliges Vorgehen-vollkommen entgegen seiner sonstigen Natur selbstverständlich für Zweifel wie Verwirrung sorgten. Allerdings fasste sich Zerfan sehr schnell und die sonstige Ruhe nahm von dem Schwarzen wieder Besitz. Eine Eigenschaft die Klaus schon immer an dem augenscheinlich jungen Mann geschätzt hatte.
 

„Jawohl, ich werde mich sofort auf den Weg machen.“
 

Der dunkelhäutige Vampir war nicht nur wegen seinem verbliebenen Stück Seele einzigartig, auch seine Art zu denken und zu handeln, ließ ihn entscheidend anders im Vergleich zu seinen Artgenossen sein. Doch Klaus verspürte bei dem Afrikaner trotzdem immer einen Funken Wachsamkeit, diese Andersartigkeit sorgte nämlich ebenso für einen Teil von Freiheit. Etwas das er normalerweise niemandem ließ.
 

~*~
 

Jeremy Gilbert sah mit angespanntem Kiefer aus dem Fenster im ersten Stock des Salvatore Anwesens, seine braunen Augen hatten einen harten Glanz und seine Finger waren schon viel zu lange in den stählernen Fäusten gefangen. Der Junge spürte diese Erkenntnis sicher auch irgendwo am Rande seines Verstandes kratzen, doch in seiner momentanen Lage regierte die Wut, die Eifersucht und auch die Sorge.
 

Seit Bonnie mit ihm Schluss gemacht hatte, beherrschte den Gilbert ein ständiger Drang nach Vergeltung, nach Kampf. Am allerschlimmsten war für den jungen Mann allerdings das seit dem Kampf mit Klaus, Damon ständig um seine Exfreundin herumschlich. Zwar waren die Worte der Schwarzhaarigen einleuchtend und sicher war es absurd zu glauben zwischen den Beiden könnte mehr Geschehen, doch noch immer waren all diese offenen Fragen.
 

Und Jeremy wusste einfach das er nicht eher Ruhe finden würde, bis die schöne Hexe ihm diese beantwortet haben würde, auch wenn er sie dazu zwingen musste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Bumblebee
2012-12-02T12:11:40+00:00 02.12.2012 13:11
Oh mein Gott, ich konnte gar nich aufhören deine Geschichte zu esen, welche mich echt gefesselt hat. Hatte sie mir als PDF aufs Handy gezogen und hab sie immer wann ich konnte gelesen. Bitte, bitte schreib schnell weiter. Ich kann kaum warten. Du hast einen Fan mehr bekommen.

Als konstruktive Kritik:
Versuch das "die Pierce, die Bennett" vielleicht zu reduziern und durch Bonnie, die junge Hexe/Bennett, sie oder dergleichen zu ersetzen, wobei ich sagen muss, dass du dies bereits schon im letzten Kapitel reduziert hast ;)

Sonst finde ich wie du alles beschreibst echt super. Kann kaum noch warten ;)

Tema Bamon an die Macht!
Obwohl Klaus und Bonnie auch cool ist XDDDD
Von:  Guardian
2012-10-12T19:24:12+00:00 12.10.2012 21:24
Ich habe soeben nochmal und immer wieder deine tolle Geschichte gelesen

Ich liebe deinen schreibstil und die genaue Charakterbeschreibung
Will deshalb noch viel mehr lesen
Deswegen schreibe ich wieder ein kommi xD

Bitte ich will schnell wieder eine Fortsetzung

Du umschreibst es so toll und die Situation ist wirklich mit viel Liebe und Details geschrieben <3
Von:  Guardian
2012-09-24T19:55:56+00:00 24.09.2012 21:55
ich bin ein großer fan deine fanfiction und hoffe das noch einige kapitel zu lesen sein werden :D

sag beschgeid wenn es weiter geht

Team bamon <3


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