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Vergiss mich nicht

von

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Schuldgefühle

Vorsichtig blinzelten braune Augen gegen das Tageslicht, das den Raum flutete. Der Blick schweifte durch den unbekannten Raum und langsam wurde auch sein Verstand wach. Ein leises zufriedenes Seufzen erregte die Aufmerksamkeit der noch sehr müden Augen. Plötzlich war der Verstand hellwach und der erschöpfte Körper rappelte sich auf. Geschockt schaute Tai auf den Blonden der friedlich neben ihm auf dem Boden lag und schlief. Langsam stand er auf und sammelte seine Kleidung auf. Wie in Trance zog er sich an und ging ins Bad. Seine Hände fingen das kalte Wasser auf und benetzten sein Gesicht damit. Sein Blick fiel in den Spiegel und er hielt inne. Die braunen Augen starrten ihn vorwurfsvoll an. Was hab ich nur getan? „Scheiße…“ Verzweifelt stützte er sich am Waschbecken ab und ließ den Kopf sinken. „Hey…“ Der Braunhaarige drehte sich erschrocken um und schaute in blaue Augen. „Hey.“, bekam er nur mühsam heraus. Schweigen erfüllte das kleine Bad und die beiden jungen Männer standen sich unentschlossen gegenüber. „Ich sollte… nach Hause.“, murmelte der Kleinere und verließ den Raum. „Warte!“ Yamato folgte ihm und hielt ihm am Arm fest. „Bitte warte… lass mich nicht einfach so stehen.“ Der Braunhaarige stand einfach nur da, von ihm abgewandt und stumm. „Sag doch bitte was…“ „Wir hätten das nicht tun dürfen… niemals hätte sowas passieren dürfen…“ „Tai…“ „Nein! Ich…“ Aufgebracht drehte sich Tai um. „Tai… bitte beruhige dich… Ich weiß was wir getan haben war absolut nicht fair… aber…“ „Nichts aber! Ich hab Ray betrogen… ich hab versprochen ihn nicht zu verletzen… nicht alleine zu lassen und dann schlaf ich bei der ersten Gelegenheit mit dir… scheiße… was hab ich nur getan!“ „Aber ich bin nicht irgendjemand…“ „Das spielt keine Rolle. Denk doch mal an deinen Freund, Yama! Wie muss er sich jetzt fühlen…“ Der Blonde senkte den Blick. Er fühlte sich auch wahnsinnig schlecht. Dennoch war da die kleine Stimme in seinem Kopf die darauf beharrte dass er und Tai zusammen gehörten. „Sagst du es ihm?“ „Muss ich nicht… Ray wusste es schon ab den Zeitpunkt als ich nicht nach Hause gekommen bin. Und du?“ „Ja…“ Der Blonde trat an den Kleineren heran und legte seine Hände an dessen Gesicht. Sanft wischte er mit dem Daumen die Tränen von der Wange seines Freundes und küsste ihn sachte. „Nicht…“, hauchte dieser und versuchte etwas zurückzuweichen. „Tut mir Leid…“, murmelte Yamato und ließ von ihm ab. Tai wandte sich zur Tür und verließ ohne weitere Worte die Wohnung.
 


 

Seit ungefähr zwanzig Minuten stand er nun vor der Wohnungstür von Ray. Er schaffte es einfach nicht, diese zu öffnen und sich seinen Freund zu stellen. Übelkeit stieg in ihm hoch und wieder füllten sich seine Augen mit Tränen. Was sollte er nur sagen? Jede Entschuldigung war sinnlos. Es war unentschuldbar was er getan hatte. Was sollte er nur tun? Eigentlich sollte er doch glücklich sein oder? Er hatte seine große Liebe zurück, eine wundervolle Nacht mit ihm verbracht und dennoch fühlte er sich widerlich. Ray war ebenso wichtig für ihn geworden… und er liebte ihn.

Gedanken versunken starrte er auf die Tür. Diese wurde in diesem Moment geöffnet und der Blonde stand vor ihm. Mit allem Mut was er aufbringen konnte schaut der Kleinere zu Ray auf und erschrak. Der Blonde sah schrecklich aus. Zerzaustes Haar, matte dunkel umrandete Augen, sein halboffenes Hemd war zerknittert und schien noch das von gestern Abend zu sein. Tai erkannte dass er wohl die ganze Nacht seinen Kummer ertränkt hatte. „Wie lange willst du da noch stehen?“, fragte er ihn und ging zurück ins Wohnzimmer. Woher hatte er gewusst dass er vor der Tür stand? Langsam folgte Tai seinem Freund in die Wohnung und blieb am Türrahmen im Wohnzimmer stehen. Er schaute zu wie der Blonde zur Couch wankte, sich nicht gerade galant hinsetzte und sich eine durchsichtige Flüssigkeit ins Glas einschenkte. Ihm war klar dass das kein Wasser war. Aus der Stereoanlage erklang laute Musik begleitet von einem sehr traurigen Text. Der Sänger schien die Situation genau zu treffen… I tried so hard, and got so far but in the end it doesn't even matter. I had to fall to lose it all… but in the end it doesn't even matter. „Komm her.“ Der Braunhaarige zuckte unter den gebieterischen Ton des Blonden zusammen und folgte dessen ‚Bitte‘. Er setzte sich neben Ray auf die Couch, ließ aber unnatürlich viel Platz als sonst üblich. „Du warst bei ihm, nicht wahr?“ Der Braunhaarige nickte leicht. „Und du hast mit ihm geschlafen?“ Wieder ein Nicken. „Tz… war ja klar.“, der Ältere schüttelte den Kopf und nahm einen kräftigen Schluck der durchsichtigen Flüssigkeit, die wie Tai vermutete Vodka war. Verletzt senkte der Braunhaarige den Blick aber er hatte es verdient. Er hatte ihn zu tiefst verletzt und musste nun dafür grade stehen. „War er wenigstens gut?“ Braune Augen weiteten sich und starrten in kühle blaue. „Hast du es genossen dich von ihm durchf…“ „Bitte hör auf!“, Ray zuckte etwas erschrocken zusammen als Tai aufschrie. Entsetzt und aufgebracht stürzte Tai aus dem Raum und flüchtete aus der Wohnung.
 

Zwei Tage später lag Yamato gerade auf der Couch und starrte wie in den letzten Tagen an die Decke. So viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er wusste einfach nicht was er jetzt tun sollte. Das Gespräch mit Arron stand auch noch aus, er brachte es einfach nicht übers Herz. Wie feige das war, war ihm schon klar aber das half nicht wirklich.

Ein Klopfen an seiner Wohnungstür riss ihn aus den Gedanken und ließ ihn hochschrecken. Könnte es sein? Eilig lief er zur Tür und öffnete diese erwartungsvoll. Doch da stand nicht die Person die er zu sehen erhoffte. Blaue Augen blickten verwundert in ebenso blaue. „Ray… Was willst du hier?“ Yamato fiel auf dass der Blonde nicht gut aussah. Es schien als hätte er nächtelang nicht geschlafen und seine Kleidung war nicht so ordentlich wie bei seinem letzten Treffen mit ihm. In seine Augen sahen aus als hätte er geweint, war er hier um sich an ihm zu rächen? „Hey Yamato… Verzeih die Störung, aber ich muss unbedingt mit Tai reden. Bitte darf ich reinkommen? Nur kurz…“, seine Stimme war heiser und rau. Es ging ihm wirklich sehr schlecht. „Schon gut, aber Tai ist nicht bei mir. Wie kommst du darauf? Er ist doch zu dir zurück…“ „Er ist nicht hier…? Aber…“, Jüngere fuhr sich durchs zerzauste Haar und schaute geschockt aus. „Was ist passiert?“ Langsam stiegen Sorgen in den Sänger hoch. „Tai er ist… wir haben uns gestritten… nein… eigentlich hab ich mich wie ein Arschloch verhalten und er ist weggelaufen… Ich dachte er wäre bei dir… wo kann er nur hin sein?“ „Dann hast du ihn schon seit zwei Tagen nicht gesehen?“ Der andere Blonde nickte nur abwesend. „Dann müssen wir ihn suchen! Ich hole schnell meine Jacke!“, aufgebracht holte Yamato seine Jacke und schlüpfte in seine Schuhe. „Aber wo sollen wir ihn suchen?“ „Ich weiß nicht genau… vielleicht in seinem Versteck!“ „Gut, los wir fahren hin!“
 


 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tales_
2015-02-10T18:20:15+00:00 10.02.2015 19:20
Guten Abend,
WAAAASSSSSSSS?
TAI IST WEG?
Du machst mich fertig -.-
Schreib BITTE schnell weiter ^^

Aber ganz ehrlich ich kann Tais Reaktion verstehen.
Er ist fertig und überfordert mit der Situation.
Das Ray so in der Art reagieren würde, war klar.
Ich hoffe nur die finden ihn schnell und es klärt sich alles auf.,

Hoffentlich hat er nichts angestellt, irgendwie hat er da ein Talent für. 0o
lg Shanti




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