Bluthimmel
Die Purpurnen Flaggen waren noch immer, wie in vielen Schlachten zuvor in meinen Augen das Blut gewesen, das das feindliche Heer durch meine Hand vergießen sollte; und ich maß dem töten keine weitere Bedeutung bei, abgestumpft von der täglichen Grausamkeit.
Der bittere Geschmack nach einer Schlacht war alles, was ich nach dem töten dieser Unzähligen Männer noch fühlen konnte.
Ich vermisste es, Reue fühlen zu können.
Es hatte so sein sollen wie immer.
Es war an sich ein gewöhnlicher Schlachtverlauf...
Ich würde zum Angriff schreien, meine Männer würden sich getreu in ihr Verderben stürzen.
Doch...
Doch ich vergaß, die Gefühle zu töten.
Sie durchbrachen den Wall und ließen mein Herz zusammenfahren - ungeschützt wie es war bohrte sich etwas so tief hinein, das sich nicht wie das Metall einer Waffe anfühlte.
„Samon-sama! Das ist Byakuren!“
Seit jenem Tag, an dem ich jene Silbergerüstete Gestalt zum ersten Mal erblickt hatte, heranstürmend auf einem weißen Schimmel; den Mundschutz tief ins Gesicht gezogen, die langen, seidenschwarzen Haare durch die Staubige Luft peitschend; der Blick wild, doch zugleich war da etwas widersprüchliches gewesen, etwas, das nicht in das Gesicht eines Kriegers gehörte.
So etwas... wie Angst.
Der Feind kam.
Du und der Moment, in dem unsere Klingen abermals aufeinander krachen sollten.
