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Familienbande

von

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Bescherungen

XXI. Bescherungen
 

Ein langer Nachtschlummer war ihnen nicht vergönnt, denn Gus hämmerte bereits um sechs Uhr, brav zu seiner Aufstehzeit im Alltag, an die Schlafzimmertür. Rasch schlüpften sie in ihre Pyjamas, die sie für die sich anbahnende morgendliche Aktivität in Reichweite gelegt hatten
 

„Bescherung?!“ schoss ihnen Gus entgegen. Brian schnappte ihn sich, hob ihn hoch und trug ihn, ihn auf der Hüfte haltend, die Treppe ins Erdgeschoss hinab.
 

Sie verbrachten den Vormittag im Wohnzimmer, während Gus sich durch seine Päckchenberge grub. Brian hatte natürlich Mal wieder ein kleines bisschen übertrieben, aber dagegen war wohl kein Kraut gewachsen. Gus definierte die Wertigkeit seiner Geschenke sowieso nicht nach ihrem Preis. Die neuen Fußballschuhe und Sportsachen interessierten ihn deutlich mehr als die Dolce & Gabbana-Klamotten, die seinen Kleiderschrank aufstocken sollten. Er ließ es sich nicht nehmen, sein neues Trikot gleich überzuziehen, die Kollision mit Johns Geschoss schien seiner Begeisterung für den Sport keinen Abbruch getan zu haben, bevor er sich dem größten Paket widmete. Schon im Krabbelalter hatte er eine enorme Faszination für seine kleine Holzeisenbahn gezeigt gehabt, so traf das Basisset für eine Modelleisenbahn voll ins Schwarze. Sie bauten die Strecke gemeinsam zusammen und ließen den Zug im Kreis tuckern, während die Zeit unbemerkt verrann. Justin huschte ab und an in die Küche, um an seiner Kreation weiter zu tüfteln, die bald verführerisch durchs Haus duftete.
 

Zu guter Letzt stand Gus auf und wetzte kurz hinauf in sein Zimmer. Er kam mit vor Stolz fast platzendem Gesicht wieder zurück gestolpert, zwei ziemlich schief verpackte Bündel in der Hand, die er ihnen überreichte.
 

„Frohe Weihnachten, Papa und Justin! Die sind nicht vom Christkind, sondern von mir. Habe ich im Kindergarten gemacht!“ sagte er. Als sie ansetzten, sich zu bedanken, versetzte er ungeduldig: „Ihr müsst sie aufmachen!“ Da ließ sich nicht widersprechen.
 

Brian rupfte am Papier und förderte eine herzförmige Tonplatte hervor, in der sich Gus‘ kindlicher Handabdruck befand. Eine typische Kinderbastelei, wie sie zu dieser Jahreszeit wohl auf allen Kontinenten tonnenweise fabriziert wurde. Dennoch musste er schlucken. Etwas Derartiges hatte ihm noch niemals jemand geschenkt. So etwas konnte wahrscheinlich nur ein Kind schenken, ohne Pflichtgefühl oder Hintergedanken.
 

„Danke“, flüstere er und drückte seinen Sohn an sich. „Dankeschön, Gus!“
 

Gus strahlte zufrieden. „Los, Justin, du musst auspacken!“ drängte er dann.
 

Gehorsam wickelte Justin sein Päckchen aus. Er förderte eine wahrscheinlich von einer Kindergärtnerin in ein Passepartout fixierte Filzstiftzeichnung hervor, die ihn nach Luft schnappen ließ. Ein Teil von ihm war so gerührt, dass er kurz vorm Taschentuch stand, ein anderer Teil wollte sich auf den Boden werfen und sich postwendend tot lachen. Gus hatte sie gemalt, ein Familienbild, wie Kinder es gerne taten. Gus stand in der Mitte, eine krakelige Figur mit zu großem Kopf und einem Fußball in der Hand, der aussah wie angeklebt. Brian war ein langes dürres Etwas, das in ein graues Kleidungsstück gehüllt war, das verdächtig wie sein Lieblingsarmanianzug aussah. Er hatte ein braunes und ein grünes Auge, Gus hatte sich wohl nicht recht entscheiden können, und grinste zahnlos. Die Corvette, die neben ihn gemalt war, sah eher aus wie ein VW-Käfer. Justin selbst kam ziemlich mickrig rüber. Gus hatte seine Haare offensichtlich mit einem geligen Goldstift mit Glitzerpartikeln gemalt, so dass sein Kopf aussah, als würde er gerade explodieren. Er hatte am ganzen Körper verschiedenfarbige Punkte, die wohl Farbkleckser darstellen sollten. Erklärend dazu hatte Gus etwas neben ihn gemalt, das eine Staffelei darstellen sollte. Justins aktuelles Gemälde hatte Gus offensichtlich mithilfe einer kompletten Hand voll Stifte gleichzeitig gehalten durch wildes Gekrickel widergegeben. Im Gegensatz zu Brian hatte er sogar ein paar Zähne abbekommen, die ihn aussehen ließen wie ein Karnickel auf Koks. Oben am Bildrand war ein kleines Flugzeug dargestellt.
 

„D… danke, Gus!“ stotterte er überwältigt und umarmte den kleinen Jungen. „Das… das ist ein ganz tolles Bild! Das hängen wir auf!“
 

Brian spähte neugierig auf die Zeichnung und musste gleichfalls nach Luft japsen. „Du hast Justin toll getroffen! Besonders sein Lächeln und seine Frisur!“
 

„Und Papa sieht auch super aus, wie immer!“
 

Gus lachte erfreut und ließ sich preisen.
 

Gegen Mittag bequemten sie sich, endlich in Jeans und Shirt hinüber zu wechseln, ohne dass es der entspannten Trägheit, die über diesem Tag lag, ernsthaft etwas entgegen setzte. Die Außenwelt würde sie erst Morgen wieder haben, heute gehörte ihre Zeit nur ihnen.
 

Sie schauten sich Charles Dickens Weihnachtsgeschichte in der Muppet-Version auf DVD an, ineinander verknotet auf dem Sofa lungernd und an ein paar Schokoladenkeksen knabbernd, die Debbie ihnen gemacht hatte, Justins absolute Lieblingssorte. Als Tiny Tim ins Bild gehumpelt kam, fragte Justin: „Hast du Ted eigentlich einen Weihnachtsbonus gezahlt?“
 

Brian lachte leise auf: „Das war aber jetzt wirklich gemein, Sonnenschein!“
 

Als Justin gegen fünf Uhr wieder in Richtung Küche entschwand, um seinem Opus den letzten Schliff zu geben, machte sich Brian auf dem Sofa breit. Auf dem Fußboden vor dem Weihnachtsbaum spielte Gus mit seiner Eisenbahn, überall flog Geschenkpapier herum. Vor seinem inneren Auge erschien das Bild eines selbstzufriedenen Faultiers, mit dem er sich gerade ausgezeichnet identifizieren konnte.
 

Das Abendessen war, wie erwartet, ein kulinarisches Feuerwerk, das sie satt und zufrieden zurück ließ. Dagegen konnte selbst Debbies Thunfisch-Maccaroni-Auflauf nicht anstinken. Aber wahrscheinlich hatte Brian in Teenagerzeiten sich daher so dafür begeistern können, weil Debbie ihn mit Zuneigung für die Personen, die ihn essen sollten, zubereitet hatte. Eine Qualität, die jedem Happen, den man ihm zuvor vorgesetzt hatte, gefehlt hatte. Und Justins Kocherei war eine weitere Facette seines Experimentierdrangs, seiner Sinnlichkeit – und seiner Zuneigung. Aber auch abgesehen davon musste Brian zugeben, dass Justins Fähigkeit in diesem Gebiet ausgesprochen beachtlich waren. Was auch immer die Zukunft bringen würde – verhungern würden sie wohl nicht.
 

Nach dem Essen genossen sie einen scharfen Whiskey, während Gus zunehmend erschöpft seinen neuen Kasten mit Legosteinen durchwühlte. Neue Formen, neue Farben, das musste erst mal verdaut werden. Gegen halb neun sank er in die Sofakissen, und Brian brachte ihn ins Bett.
 

Als er eine halbe Stunde später wieder zurück ins Wohnzimmer trat, blieb er wie vom Donner gerührt stehen.
 

Justin saß, in der Zeitung blätternd, auf der Couch und trug mit aller Selbstverständlichkeit eine knallenge grüne Lederhose, ein mehr als eng anliegendes langärmliges Shirt, rot und mit einem riesigen stilisierten weißen Elch bedruckt, und eine Bommelmütze sowie ledernde Schnabelschuhe. Er sah aus wie ein Stricher vom Nordpol. Brians Hirn wechselte hektisch zwischen den Deutungen „albern“ und „heiß“ hin und her, ohne recht zu einer Schlussfolgerung zu kommen.
 

„Ich habe lediglich eine wichtige Information für dich“, sagte Justin, ohne von seiner Lektüre aufzusehen. „Leider kann ich mich in dieser Klamotte kaum bewegen. Wenn du also irgendetwas von mir wollen solltest, was das notwendig macht, wirst du mich in einen Sack stopfen müssen und wegschleppen.“
 

Nur Justin brachte es fertig, so etwas ohne auch nur mit der Wimper zu zucken zu machen.
 

„Wo ist der Sack?“
 

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Emmet starrte auf den Inhalt des Päckchens. Ein knallenges pinkes Shirt, das im Stil eines Football-Trikots bedruckt war. In großen fliederfarbenen Lettern stand der Name „Emmet Honeycutt“ und Drews Spielernummer darauf.
 

Er las die Karte.
 

„Lieber Emmet,
 

ich wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest.
 

Ich hoffe, dass Shirt gefällt Dir.
 

Drew.“
 

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Ted musste lachen. Einfach nur so. Blake strahlte ihn an. Die Stereoanlage lieferte Rigoletto. Auf dem Tisch stand eine große Schale mit alkoholfreiem Früchtepunch. Kerzen in einem Gesteck brannten daneben. Sie hatten gekocht.
 

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Ben saß auf dem Boden des Badezimmers und starrte die weißen Fliesen an der Wand an, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Der Würgereiz war zwar verschwunden, konnte aber jederzeit wieder aufflammen.
 

Vor ein paar Wochen war seine Viruslast erneut gestiegen, so dass die Ärzte seine medikamentöse Einstellung verändert hatten. Das hatte zwar den gewünschten Erfolg gebracht, aber sein Körper hatte sich an die neuen Arzneien noch nicht wieder richtig gewöhnt. Kopfschmerzen und Übelkeit folgten ihm auf Schritt und Tritt. Seine Leberwerte waren nicht gut, er stand unter Beobachtungen, aber sie waren optimistisch.
 

Vor der Tür wartete geduldig Michael. Er konnte ihn rufen, wenn er Hilfe brauchte. Er wollte keine Hilfe brauchen müssen. Aber daran war nichts mehr zu ändern. Es musste weitergehen. Vielleicht blieben ihnen noch Jahre, Jahrzehnte – vielleicht aber nur viel weniger Zeit. Man konnte es nicht wissen. Aber welcher Mensch wusste das schon?
 

Er wollte leben, verfluchte Scheiße.
 

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Michael lauschte vorsichtig. Kein Laut drang aus dem Badezimmer.
 

„Ben? Alles okay?“ rief er schließlich.
 

„Ja“, kam es gepresst, „ich brauch nur ein paar Minuten. Ist alles in Ordnung.“
 

Michael schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, ruhig durchzuatmen. So schrecklich es für andere klingen mochte: Man gewöhnte sich daran. Aber deshalb tat es nicht weniger weh.
 

Es zog an ihm, wenn sein schöner, starker, kluger Mann von dieser verdammten Krankheit – oder den Medikamenten, die sie nötig machte – herab gerissen wurde.
 

Womit hatte er das verdient?
 

Michael stoppte sich. Niemand hatte das verdient. Es war keine Strafe für irgendetwas, wie einige Vollidioten, die er gerne mit einem Gedankenwandlungslaserstrahl beackert hätte, behaupten mochten. Es konnte jeden treffen. Man konnte vorsichtig sein, aber das Virus lauerte gerne dort, wo der Verstand anderen Dingen Platz machte: Lust, Nähe, Liebe – Vertrauen. Es mochte Leute geben, die um all das einen großen Bogen machten. Machte sie das zu besseren Menschen? Sollten sie daran glauben – Michael konnte dem nicht folgen.
 

Ben öffnete die Tür zum Badezimmer, er sah ziemlich bleich aus.
 

„Möchtest du hier bleiben?“ fragte Michael. Sie waren später bei seiner Mutter, Carl und Emmet zum Weihnachtsessen eingeladen.
 

Ben schüttelte den Kopf. Mochte ihm auch noch so übel sein, er wollte sein Leben nicht verpassen. Kotzen konnte er überall, feiern nicht.
 

„Du siehst Scheiße aus“, sagte Hunter, der gerade aus seinem Zimmer getrollt kam, zu ihm. „Erwischt es dich jetzt, oder was?“ Man konnte den panischen Unterton aus den harten Worten hinaus hören.
 

„Nein, James“, sagte Ben erschöpft. „Nur eine Medikamentenumstellung. Ich bin bald wieder okay.“
 

„Kacke!“ versetzte der Junge. „Ich freu mich schon richtig, wenn’s bei mir losgeht. Ist bestimmt richtig geil.“
 

Ben schaute ihn scharf an: „Man kann damit leben, hörst du!“
 

James fuhr zusammen. „Muss man wohl“, nuschelte er.
 

„Okay“, mischte sich Michael ein. „Heute ist Weihnachten. Heute wird gefeiert. Basta! James, pack die Geschenke in die Tasche, Ben, zieh dich um, ich kümmere mich um Jenny und dann Abmarsch!“
 

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„Hier, hat mit Papa für dich mitgegeben“, sagte Molly und überreichte ihrer Mutter ein kleines Päckchen.
 

Sie saßen auf der Wohnzimmercouch. Jennifer hatte einen kleinen Weihnachtsbaum im Topf für ihre Tochter besorgt, den eine Lichterkette zum Glänzen brachte. Familienweihnacht light sozusagen.
 

Ihnen war schon etwas schlecht von Debbies Schokoladenkeksen, mit denen sie jeden ihres Freundeskreises säckeweise überzogen hatte. Aber die Dinger waren einfach zu köstlich.
 

Stirnrunzelnd wickelte Jennifer Craigs Geschenk aus.
 

Erst die Blumen und dann das hier. Wollte er im selben Zuge, wie er sich seinem Sohn annäherte, auch das Kriegsbeil mit ihr begraben? Oder was stellte er sich da vor?
 

Sie öffnete das Papier. Es war eine wunderschön gebundene Dickens-Ausgabe. Sie hatte diese Geschichten damals Craig am College kurz vor Weihnachten vorgelesen. Sie hatten nackt im Bett gelegen, den ganzen Tag, draußen hatte es geschneit. Sie hatten gelesen, gevögelt und gekifft. Ein perfekter Tag in ihrem frisch verliebten Studentendasein.
 

Immerhin hatte er ihr kein Gras geschenkt.
 

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Sie saßen rund um den Esszimmertisch, die Hände ineinander gelegt. Joan sprach das Gebet. Claire starrte ins Leere, Jack zappelte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und John sah aus, als habe er einen Stock verschluckt.
 

Der Braten war ein wenig trocken. Joan hatte den Alkohol im Haus gestrichen.
 

„Fährst du da Morgen hin?“ fragte Claire, in ihren Kartoffeln stochernd.
 

„Ja“, sagte Joan nur.
 

„Wohin?“ wollte Jack wissen.
 

Joan sagte, ohne ihn anzublicken: „Zu deinem Onkel Brian und deinem Cousin Gus.“
 

„Und zu Onkel Justin“, versetzte John mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck und verfolgte, wie Joan eine Sekunde lang leicht erstarrte.
 

„Wer ist denn Justin?“ wollte Jack wissen.
 

„Onkel Brians… Freund…“
 

„Warum ist er dann unser Onkel?“
 

„John hat nur Spaß gemacht.“
 

„Nö. Habe ich nicht. Onkel Brian hat Onkel Justin geheiratet, stimmt doch Oma, oder?“
 

Joan knirschte mit den Zähnen. Sie hatte es versprochen. Kein abfälliges Wort, erst Recht nicht zu John. Und John befolgte anscheinend auch seine Bewährungsauflagen, auch wenn ihr der mutwillige Ansatz dahinter nicht ganz entging. Sie strafte ihn mit Schweigen.
 

„Das verstehe ich nicht“, sagte Jack.
 

„Onkel Brian hat einen Typen geheiratet, weil er schwul ist“, belehrte John ihn.
 

„Aha“, sagte Jack, immer noch ein wenig ratlos. „Und Gus ist ihr Sohn?“
 

Claire seufzte: „So sieht’s wohl aus.“
 

„Wie alt ist der?“
 

„Sechs, zwei Jahre jünger als du.“
 

„Kann ich mit ihm spielen?“
 

Der Rest der Tischrunde starrte ihn wortlos an.
 

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Craig goss sich ein weiteres Glas ein. Scotch, nicht billig.
 

Er starrte aus dem Fenster. Er hatte das Haus nach der Scheidung für sich gekauft. Es war groß genug für eine Familie. Aber nicht Mal eine Küchenschabe leistete ihm Gesellschaft.
 

Vielleicht sollte er sich einen Hund anschaffen?
 

In den Jahren zuvor war er meist ausgegangen, ins Theater oder ins Konzert, wie Jenn es ihn gelehrt hatte. Dazu hatte er dieses Jahr keine Lust gehabt.
 

Was sie wohl von seinem Geschenk halten würde?
 

Ob sie sich erinnerte?
 

Ob diese Motorrad-Dumpfbratze jetzt mit ihr und Molly unter dem Weihnachtsbaum saß?!
 

Sie würde Morgen auch da sein.
 

Er nahm einen weiteren Schluck.
 

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„Frööööhliche Weihnachten uns allen!“ rief Debbie und prostete der Runde zu. Die anderen erwiderten fröhlich den Gruß und stießen an. Sie hatte darauf bestanden zu kochen, ihr übliches Weihnachtsmenü: Spagetti, Gans, Tiramisu. Michael liebte das, der Rest tat es ihm da besser nach.
 

Zufrieden verfolgte sie, wie James gierig die Nudeln in sich hinein stopfte. So ein Junge hatte einen dankenswerten Appetit. Emmet plauderte mit Carl, der dröhnend lachte. Emm war für die morgige Weihnachtsfeier heute bereits ordentlich im Einsatz gewesen. Brian, Justin und Gus waren auch hier eingeladen gewesen, hatten aber höflich abgelehnt. Was die wohl trieben? Was auch immer, so schade ihre Abwesenheit war, mochten sie es genießen. Sie hoffte inständig, dass Brian sich zusammen riss. Weihnachten im Hause Kinney war nie ein Freudenfest gewesen, das wusste sie. Aber Brian hatte gelernt, das hoffte sie zumindest.
 

Sie kitzelte Jenny in ihrem Körbchen neben ihr, die zufrieden quietschte. Ihr kleiner Engel. Mochten ihre Mütter von ihrer Wolke glücklich auf sie herab blicken.
 

Michael ließ sich kichernd das bekleckerte Kinn von Ben sauber putzten, er hatte schon das ein oder andere Glas Wein intus. Ben sah etwas käsig um die Nase aus, Debbie wusste, dass es ihm nicht gut ging, aber er lachte dennoch. Sie betete, dass das Glück ihres Sohnes und ihres Schwiegersohnes Bestand haben mochte.
 

Sie dachte an Vic und prostete ihm innerlich zu.
 

Sie waren alle da, und heute war kein Tag der Trauer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2011-08-29T19:14:26+00:00 29.08.2011 21:14
gott wieniedlich^^ friede, freude, eierkuchen xD


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