Zum Inhalt der Seite

Der siebte Wächter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wolke und Schnee

Akira betrachtete, wie der Igel in einer Wolkenflamme aus der Box geflogen kam.

Erschöpft lag der kleine Roll auf dem Boden und stieß eine Flamme aus.

„Das waren zu viele Flammen“, flüsterte das Mädchen und sah den Igel an, der versuchte, aufzustehen, jedoch versagte. Als er am Boden ankam, stieß er erneut eine Flamme aus.

Überrascht beobachtete die Schneewächterin wie Hibari in die Knie ging und die Tonfas weglegt. Dann hielt er dem kleinen Stacheltier die Hand hin.

Der Igel schnüffelte kurz, richtete seine Augen zu dem Schüler und in dem Blick des Tieres erschien Freude. Als Roll versuchte, zu Hibari zu gehen, fuhr aber wegen der Flammenmenge, die der Kleine nicht gewohnt war, einer der Stacheln in die Hand seines Besitzers.

„Das ist schlecht“, murmelte Akira, als der Igel sich auch schon geschockt aufrichtete und rasant vermehrte. Gleichzeitig wuchs jeder der Doppelgänger schnell.

Vor lauter Sorge um das Tier vergaß Akira auszuweichen, was ihr erst klar wurde, als Hibari die Stachel abwehrte, die sie wohl durchbohrt hätten. Überrascht sah das Mädchen auf. „Danke“, flüsterte sie.

„Ich höre nie wieder auf ein Mädchen“, knurrte der Schwarzhaarige und sprang zurück.

Trotz der Situation musste Akira lachen und folgte dem Wolkenwächter. „Dann haben wir ein kleines Problem. Ich bin nämlich jemand, der gerne Befehle erteilt.“

Hibari machte ihr mit einem Blick deutlich, dass er jetzt nicht zu einer Diskussion aufgelegt war. In dieser Lage war das wohl auch angebracht.

Schnell flüchteten sie zu den Anderen. Gokudera, der beinahe zu Boden gefallen wäre, wurde von Hibari aufgefangen.

„Da ist Ausgang!“, schrie I-Pin.

„Lambo geht als erster!“, quietschte die Kuh und rannte zwischen zwei Igel durch zu dem Loch, das in der Wand war. Der Rest folgte ihm schnell.

Auf der anderen Seite der Wand befand sich eine große Halle voller Metallblöcke.

„Das nächste Mal nimm weniger Flammen, wenn du das erste Mal ne Box öffnest“, meinte Akira seufzend und ließ sich zu Boden sinken.

„Wenn du es in der Anweisung erwähnst“, erwiderte Hibari.

Akira sah ihn spöttisch an. „Oder du denkst, was bei deinem Hirn ja gehen sollte.“

Sie unterbrachen das Gespräch, als die Wand auf der anderen Seite in Bewegung geriet.

Lambo war der erste, der reagierte: „Lambo will kein Pfannkuchen werden!“

Schnell sah Akira zu dem Eingang, durch den sie gekommen waren, aber der wurde von Roll blockiert. Dann wandte sie ihren Blick wieder der Mauer zu. „Ich könnte sie aufhalten, aber wenn ich dafür nicht so lange brauchen soll, bis wir tot sind, brauch ich deine Hilfe, Kyoya.“ Das Mädchen sah ernst zu dem Wolkenwächter und stand auf.

Hibari sah kurz von dem Mädchen zur Wand. Er hatte eben erst selbst versucht, ein Loch reinzubrechen, aber nicht viel erreicht. Dann nickte er.

Für Akira war das der Moment, in dem sie die Hände an seine Wangen legt und ihn küsste. Sofort spürte sie, dass sie mehr Kontrolle über ihre Flammen hatte und schickte gezielt welche in den Spalt zwischen der beweglichen Mauer und den anderen an den Seiten. Fast augenblicklich froren die Lücken zu und die Wand blieb stehen.

Schnell trat Akira einen Schritt zurück. „Entschuldige. Wenn ich eine zweite Flamme nutze, kann ich meine besser kontrollieren. Das ist das Problem an meinem Attribut.“

Während Kusakabe und die Babys noch geschockt zu den Beiden sahen, konnte sich Hibari gar nicht rühren. Es war das erste Mal, dass der Wächter geküsst worden war.

Die Zeit für den Schock endete aber, als aus dem Lüftungsschacht Gas kam. Bevor sie was unternehmen konnten, sanken alle zu Boden, die Babys zuerst und schliefen ein.
 

Akira war eine der ersten, die aufwachte. Sie brauchte kurz, um sich daran zu erinnern, was alles passiert war. Als ihr der Kuss einfiel, sah sie schnell zu Hibari. Zum Glück schien er in diesem Moment nicht daran zu denken.

„Huh, wo ist mein Ring?“, fragte Akira überrascht. Sie hatte einen kleinen Trick, mit dem ihr das auffiel, denn solange sie das Metall am Finger hatte, war sie in der Lage, zu spüren, wie die Flammen durch ihren Körper flossen. Es war wie ein zweiter Herzschlag.

„Eure Ringe und Boxen wurden konfisziert.“ Rie Shoichi war es, der die Ringe in seiner ausgestreckten Hand hielt. „Obwohl ich ziemlich überrascht war, einen siebten Vongola Ring zu sehen. Byakuran wird sich darüber sehr freuen.“

„Wieso tust du das?“ Tsunas Flamme erlosch und er ließ die Arme sinken.

Trotz der Proteste der Cervello, begann Irie Shoichi zu reden. „Weil ich die Vongola Ringe Byakuran gebe, damit er eine neue Welt gründen kann. Die sieben Vongola Ringe, die sieben Mare Ringe und auch die sieben Arcobaleno Schnuller gehören zum Tri-ni-sette. Und sobald Byakuran alle hat, kann er eine neue Welt gründen.“

Auf den einem Großteil der Gesichter erschien Überraschung.

Die Cervello waren es, die das Gespräch beendeten. Während der Leiter der Melone Basis sich abwandte und ging, sagte eine der Frauen: „Sawada Tsunayoshi überreiche uns deinen Himmelsring oder deine Freunde werden sterben.“

„Du hast drei Sekunden Zeit.“ Das war die andere Cervello.

„Drei.“

Gokudera hämmerte gegen die Glaswand. „Vergiss es, Boss! Sie werden uns sowieso töten, sobald sie den Ring haben. Vergiss es einfach.“

„Zwei.“

„Lass es, Sawada.“ Lal war eindeutig auf Gokudera Seite.

„One.“

Eine der Frauen wollte schon auf den Knopf drücken, als zwei Schüsse erklangen. Irie war es, der die Waffe nun fallen ließ und auf den Boden sank. Er setzte schon zu einer Rede an, als Akira genervt sagte: „Sag mal, kannst du mir gleich die Rede ersparen, uns einfach rauslassen, die Ringe hergeben und dann den anderen alles erklären.“

Der Millefiore Offizier sah überrascht auf, drückte aber einen der Knöpfe auf der Fernbedienung.

Akira sprang sofort auf und ging zu dem Offizier. „Den Schneering, bitte“, sagte sie lächelnd und streckte die Hand aus. „Außerdem muss ich mir die Rede nicht unbedingt anhören, oder? Die Hibari aus dieser Zeit hat mir schon alles erklärt.“

Tsuna quietschte auf. „Was denn? Hibari-san?“

Akira zuckte mit den Schultern. „Er mag mein ich aus dieser Zeit.“

Reborn war wohl der erste, der die Zusammenhänge erkannte. „Also war Hibari der, mit dem du-“ Anscheinend hatte der Arcobaleno auch mitbekommen, dass der Wolkenwächter inzwischen kurz davor war, alle zu Tode zu schlagen, weshalb er schnell abbrach.

„Was heißt das denn jetzt?“ Tsuna war richtig verängstigt.

Irgendwie musste Akira an ein Schweinchen vor dem Schlachter denken. Erneut musste sie loslachen, anscheinend war ihre Lebenseinstellung zu positiv. „Wisst ihr, ich verzieh mich mal. Ihr könnt mir ja sagen, was als Nächstes kommt, wenn ihr wieder in der Basis seid. I-Pin weiß eh, wo ich sein werde.“ Das Mädchen winkte noch kurz und ging dann auf den Ausgang zu.

„Ach, und bevor ich es vergess“, das Mädchen drehte sich in der Tür noch mal um, „ich sag nur Schwager.“ Dann verschwand sie lachend und machte sich auf den Weg zur Vongola Basis. Allerdings hatte sie das Gefühl, sie konnte Tsunas verspäteten Schockschrei noch hören, obwohl sie ihren bisherigen Weg gerannt war.
 

Als Akira am Abend in die Küche kam, waren alle versammelt. „Was hat der Technik Freak gesagt?“, fragte sie und band ein Band um ihren geflochtenen Zopf. Ihre Haare waren immer noch nass nach dem Bad, dafür war sie deutlich entspannter.

Sie hörte sich an, was Tsuna erzählte, während sie aus dem Kühlschrank drei Äpfel nahm und dann wieder zur Tür ging.

„Keine Sorge, ich wird morgen pünktlich sein. Also gute Nacht.“ Obwohl sie das sagte, war ihr Ziel eindeutig ein anderes. In ihrem Kopf waren nur zwei Gedanken. Erstens die deutliche Erinnerung an den Kuss und zweitens der genaue Aufenthaltsort des Nebelwächters. Wo sollte er auch sein, außer bei der Schule.
 

Nachdem das Mädchen über das Tor geklettert war, ging sie über die Feuertreppe aufs Dach. Das Gebäude hatte um diese Zeit nicht mehr offen, also war das der Einzige weg.

„Du solltest öfters was essen“, rief Akira und warf dem Wolkenwächter einen Apfel zu.

Hibari fing das Obststück gekonnt auf. Andernfalls wäre es ja auch in seinem Gesicht gelandet. „Wie kommst du darauf, dass ich nie was esse?“

„Ich hab dich nie was essen gesehen. Und außerdem siehst du ziemlich schmächtig aus.“ Das Mädchen grinste und lehnte sich an das Häuschen, dass den Ausgang zum Dach darstellte.

Nachdem Hibari zur Hälfte den Apfel gegessen hatte, redete sie erneut: „Tut mir Leid, wegen dem Kuss. Aber es war die einzige Möglichkeit, diese Wand aufzuhalten.“

Der Wolkenwächter sah sie ruhig an. „Du hast doch gesagt, dass dir alles erzählt wurde.“

„Kleine Lüge“, meinte Akira entschuldigend. „Dein älteres Ich hat mir zwar erzählt, dass Tsuna und er über die Zeitreisen bescheid wussten und dass Irie dafür verantwortlich war, aber den Rest habe ich mir zusammengereimt, als ich sah, wie er die Cervello ausschaltete.“

Hibari nickte und nahm ihre Erklärung ganz offensichtlich hin. Dann fing er die Wasserflasche ab, die auf ihn zugeflogen kam und trank einen Schluck.

Akira sah in den Himmel. „Über den Kuss willst du wohl nicht reden, hm?“, fragte sie leise.

„Im Nachhinein kann ich dich wohl schlecht zusammenschlagen.“

Das Mädchen lachte los. Erst jetzt sah sie Hibari wieder an. „Nein, wahrscheinlich nicht. Aber ich wollte dich fragen, ob du mir helfen würdest. Träger meines Flammenattributs brauchen immer eine Gegenflamme, damit nicht alles außer Kontrolle gerät.“

Der Wolkenwächter schwieg, aber Akira konnte sehen, wie der Schwarzhaarige über die Bitte nachdachte.

„Überleg es dir. Ich bring dir morgen Frühstück vorbei, wenn du hier schlafen willst.“ Akira hob die Tasche auf und warf dem Jungen noch eine Decke zu, bevor sie wieder ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Verona-mira
2011-08-15T15:14:26+00:00 15.08.2011 17:14
Oh man, habe ich gelacht, als ich von dem Kuss und Tzunas Reaktion gelesen habe! Ich finde deine Geschichte klasse und finde es schade, dass dir niemand anderes Kommis hinterlässt, dabei ist dieses FF doch so toll!

lg Verona-mira

PS: Ich freue mich auf weitere Kapitel, die sind echt toll!


Zurück